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KARL-HERMANN GEPPERT
Erinnerungen
Ich heiße Karl Geppert
und bin am 31. August 1931
in Pampitz bei Brieg geboren.
Große Freude gab es bei den
Eltern und Verwandten; der
Erstgeborene der Großfamilie
Geppert war da! Die Großtan-
te meines Vaters aus Giersberg
wohnte im Auszugshaus des
Bauernhofes meines Großva-
ters in Pampitz und auch mei-
ne Eltern hatten hier eine Woh-
nung bekommen. Später hatten
meine Eltern für mich einen
Platz im 100 Meter von der
Wohnung entfernten Kindergarten. Nach Erzählungen meiner
Mutter war ich dort zusammen mit meiner Cousine Rose-Marie
Kopp, ebenfalls Jahrgang 1931, gut untergebracht und die Erzie-
herin sei sehr zufrieden mit mir gewesen.
Ich selbst kann mich gut daran erinnern, dass ich gerne, oft
und lange bei der verwandten Großfamilie Kopp spielen durfte.
Meine Mutter musste zusammen mit meinem Vater viel auf dem
Bauernhof meiner Großeltern mitarbeiten. Hier war es stets ein
großes Erlebnis für mich, wenn zusammen Mittag gegessen und
anschließend Kaffee getrunken wurde. Alles war von Hand und
mit viel Liebe zubereitet. Nach der Fütterung der vielen Rinder
und vier Pferde – auch ein Schlachtschwein war immer dabei
wurde zu Abend gegessen. Da meine Eltern und Großeltern sehr
gläubige Christen waren, wurde jeden Abend nach dem Essen
eine Andacht gehalten. Die Lesungen und der Tagesspruch wur-
den vom Großvater vorgetragen und danach manchmal über das
Gehörte auch diskutiert.
Die Familie Kopp – Tante Lehnchen und Onkel Fritz, die
Eltern meiner Nichten und Neffen – hatte auch einen großen
Bauernhof in Pampitz. Hier durfte ich sehr oft mit den Kindern
spielen und fühlte mich auch hier wie zu Hause. Stressig war
der fünfminütige Heimweg in dunkler Nacht. Es gab noch keine
Straßenbeleuchtung und ich hatte oft große Angst.
Ein freudiges Ereignis war, als im November 1935 mei-
ne Schwester Ingrid geboren wurde. Meine Mutter stammte aus
Ohlau, einer kleinen Stadt mit eigenem Landkreis, an der Oder
gelegen. Oft sind wir mit Pferd und Kutsche dahin gefahren. 1937
kauften meine Eltern mit Hilfe beider Großeltern einen kleineren
Teil des Dominiums (Gutshofs) in Dammelwitz, Kreis Ohlau. Die
Felder und geeignete Gebäude waren vorhanden. Die Tiere – Pfer-
de, Ochsen, Kühe, Schwein und Hühner – schenkten die Großel-
tern. Auch wir Kinder hatten eine sehr innige Beziehung zu den
Großeltern. Lange Zeit durften wir mit ihnen leben und hatten
zusammen mit ihnen viel Freude.
1937, mit 6 Jahren, wurde ich in Kleinpeiskerau eingeschult
– damals immer nach den Osterferien. Wir mussten 2 Kilome-
ter zur Schule laufen. Im Winter bei strengem Frost und sehr
viel Schnee war das sehr anstrengend. Sehr oft wurden die Kin-
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der – auch ich – mit dem Pferdeschlitten zur Schule gebracht.
Manchmal war aber auch da kein Durchkommen mehr, wenn die
Schneewehen zu hoch waren. Die Zugpferde sind eingesunken,
da mussten wir alle mit der Schippe freischaufeln – von wegen
Schneefräse! Wie oft spannten der Vater oder Bruno, unser pol-
nischer Fremdarbeiter, bei sehr festgefrorenem Schnee ein Pferd
vor unseren Schlitten, dazu wurden noch drei oder vier Schlitten
hinten angebunden, und los ging‘s im schnellen Pferdetrab. Gro-
ße Freude entstand, wenn die hinteren Schlitten dann zu schlin-
gern begannen. In sehr guter Erinnerung sind mir auch noch
die Schneeballschlachten in der Pause und nach Schulschluss:
Wir Kinder aus Dammelwitz gegen die aus Kleinpeiskerau. In
die Volksschule ging ich gern. Die erste bis vierte Klasse wurde
in einem Klassenzimmer zur gleichen Zeit von einer Lehrkraft
unterrichtet. Die Lehrer waren streng; Unfolgsamkeit wurde mit
der Rute bestraft – auf Handteller und Hintern. Oft musste man
aber auch lange Zeit in einer Ecke des Klassenzimmers stehen.
Strafarbeiten gab es dagegen nicht so oft.
In dieser Zeit, wenn ich mich so zurückerinnere, waren wir
Kinder mit unseren Eltern, den drei Fremdarbeitern und den
Nachbarn eine große, sich gegenseitig anerkennende große Ge-
meinschaft. Meine Schwester Ingrid und ich spielten im großen
Gutshof mit den acht Kindern der Fronarbeiter-Familie Liebich
und den Kindern der Gutsbesitzerfamilie Stein viele lustige und
aufregende Kinderspiele. Im Park des Gutshofs spielten wir Ver-
stecken und Wettklettern auf den großen Tannen, Buchen und
vielen anderen Bäumen. Noch einmal zurück zum Winter: Auf
dem Gutshofweiher war das Wasser zirka drei Monate zu Eis ge-
froren. Bei herrlichem Winterwetter spielten wir hier mit selbst-
gemachten Schlägern und einer gefrorenen Eiskugel oder einem
kleinen Ziegelstein gerne Eishockey.
Ich war dreizehn Jahre alt und ging in Ohlau in einer Mittel-
schule zur Schule. An den Schultagen lebte ich bei meinen Groß-
eltern mütterlicherseits in der Ufergasse 4, direkt an der großen
Ohlauer Oderbrücke. In den Wochen vor unserer Flucht wurden
täglich viele russische Kriegsgefangene über die Oderbrücke ge-
führt oder getrieben. Viele hatten nichts zu Essen und waren sehr
schwach. Außer uns Kindern durfte niemand die gefangenen Rus-
sen ansprechen oder berühren. Da sie sehr hungerten, hat meine
Großmutter uns Kinder gebeten, den Gefangenen Brot, Milch, ge-
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kochte Kartoffeln und Wasser zu geben. Heimlich ist es uns oft
gelungen, ihnen etwas zuzustecken, denn die Wachposten waren
sehr streng. Nach den vielen Gefangenen kamen bald die ersten
langen Flüchtlingstrecks: Pferde oder Ochsen mit schweren Bau-
ernwagen – breite Reifen aber ohne Bremsen – mit wichtigem Ge-
päck, Proviant, Kindern und alten Menschen drauf. Da nur alle 20
bis 30 Kilometer eine Brücke über die Oder ging, waren die Trecks
sehr lang, weit über 100 Wagen jeden Tag.
Kurze Zeit später hörten wir von Osten her Kanonendonner.
Jetzt wussten wir: Die Kriegsfront kam immer näher. Ab jetzt wur-
de vom Bürgermeisteramt empfohlen, sich auf die Flucht vorzube-
reiten und zu flüchten. Pferd, Ochs und Wagen wurden gerichtet,
das Wichtigste aufgeladen, dann ging es über die Oderbrücke 17
Kilometer Richtung Westen nach Dammelwitz zu meiner Mutter
und Schwestern. Meine Großeltern, Onkel Fritz und ich waren aus
Ohlau geflüchtet. Bei meiner Mutter wurde noch gezögert. Sie sag-
te, wir warten noch auf unseren Papa. Er war ja Frontsoldat und
da die Frontlinie immer weiter nach Deutschland kam, dachte mei-
ne Mutter, unser Vater kommt zu uns und begleitet uns Richtung
Riesengebirge. In Dammelwitz mahnte der Bürgermeister in letzter
Sekunde zum Aufbruch. Der Wagen wurde mit der Plane gerich-
tet, das Wichtigste aufgeladen, unsere zwei gesunden Pferde vor-
gespannt, ein überdachter Kutschwagen hinten dran gehängt, die
Großeltern mit ihrem Wagen dabei … und los gings.
Zu erwähnen seien noch unsere vier Fremdarbeiter: Der Pole
Bruno, eine Tschechin, eine Ukrainerin und ein Russe. Bruno
war bis zuletzt bei uns geblieben und hatte uns auch die ersten
Tage auf der Flucht begleitet, die Pferde geführt und gefüttert.
Von unserem Vater haben wir bis dahin und auch später nichts
gehört. Da es ein sehr kalter Winter war (Januar, Februar) haben
wir auf der Flucht sehr gefroren. Unsere Kleine, erst fünf Jahre
alt, wurde mit viel Decken und einem großen Pelzmantel auf dem
Kutschwagen eingepackt. Unsere Mutter, Ingrid und ich sind ne-
ben dem Wagen oder dem Treck, der aus fünf oder sechs Wägen
mit Anhang bestand, hergelaufen. Die Hufeisen der Pferde waren
mit Winterstollen versehen.
Bei der zweiten Übernachtung in Waldenburg, einer mittel-
großen Stadt nahe der Grenze zum Sudetenland (heute Tsche-
chische Republik), wurde bei Privatfamilien übernachtet. Eine
Organisation, die ab Waldenburg die Flüchtlingstrecks beglei-
tete, sorgte zuerst für Verpflegung und Unterkunft, dann für die
Versorgung der treuen Pferde mit Futter (Heu und Hafer). In ei-
ner überdachten Hofeinfahrt stellten wir unseren großen Flücht-
lingswagen. Die vier großen Wagenräder waren vier Zoll breit;
man kann sich vorstellen, wie groß und schwer ein großer Bau-
ernwagen war, und damals gab es noch keine gummibereiften
Wagenräder. Am nächsten Morgen erlebten wir eine große Ent-
täuschung: Bruno, unser Fremdarbeiter, war nicht mehr da und
auch Papas Pelzmantel und Stiefel waren weg, dazu fehlten auch
noch geräucherter Schweinespeck, Brot und mit Wurst gefüllte
Konserven. Ohne Kutscher und Pferdepfleger waren wir etwas
hilflos und meine Mutter musste nun auch diese Arbeit mit über-
nehmen. Aber natürlich half ich meiner Mutter nach Kräften bei
der Pferdepflege und beim Anspannen der Kutsche. Bald darauf
gesellte sich der Rentner Wilhelm Malitzke zu uns, dessen Frau
während der Flucht gestorben war. Er half uns von nun an.
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Unsere weitere Flucht ging ungefähr drei Wochen, jeden Tag
20 Kilometer bei Eis und viel Schnee, durch das Sudetenland,
immer von der Angst begleitet, von der russischen Armee einge-
holt zu werden. Die von Volkssturm-Soldaten begleiteten Trecks
wurden meist auf Nebenstraßen geleitet. Ab und zu wurden wir
von Tieffliegern angegriffen, dabei ist Gott sei dank wenig pas-
siert. Das Ziel der Flieger war ja, die Wehrmachtsoldaten zu tref-
fen. Von den Organisatoren wurden die Trecks verkleinert und
so ging es schneller vorwärts. Wir Dammelwitzer blieben immer
zusammen: 5 Treckwagen, jeweils 2 Pferde davor eingespannt,
so ging es über das Riesengebirge, dann flach weiter bis zum
Böhmerwald.
Hier in Tannawa, Kreis Bischofteinitz, wurden wir um den
22. Februar 1945 in Bauernhöfen bei Sudetendeutschen ein-
quartiert. Der Krieg kam immer näher aber gleich von zwei
Seiten: Von Westen – Bayern – die „Amis“ und von Osten die
Russen. Gott sei Dank waren uns die Amerikaner sehr viel nä-
her. Wir dreizehnjährigen und älteren Buben mussten mit den
alten Volkssturmmännern – die jungen Männer waren alle an
der Ost- oder Westfront im Einsatz und viele von ihnen schon
in Gefangenschaft oder gefallen – Panzersperren bauen, meis-
tens an Hohlwegen. Dafür wurden dicke Nadelholzbäume gefällt
und aufeinandergeschichtet über den Hohlweg gelegt. Das alles
machten wir mit großer Begeisterung. Schon bald wurden wir
von den Bergen des Böhmerwaldes von amerikanischer Artillerie
beschossen, denn die amerikanischen Aufklärungsflugzeuge hat-
ten unseren Panzersperrenbau weiter gemeldet. Wir haben uns
dann 100 Meter weiter im Straßengraben versteckt; es gab keine
Verletzten. Die alten Volkssturmmänner gaben uns dabei gute
Tipps. Sie waren Soldaten im Ersten Weltkrieg gewesen.
Auf der Flucht bis hierher nach Tannawa wurde für uns bes-
tens gesorgt. Es gab reichlich zu Essen, auch viel Futter für die
treuen Zugpferde und immer eine Unterkunft für unsere Pfer-
de, einen Schimmel und einen Braunen, beides Wallache; meist
waren sie in Scheunen untergebracht. Wir schliefen 20 Mal in
Turnhallen oder Schulen mit Matratzen oder Strohsäcken auf
dem Fußboden.
In den ersten Maitagen 1945 kamen die Amerikaner. Von deut-
scher Seite wurde nicht mehr geschossen und auch die Amerika-
ner hielten sich zurück. Unsere gebauten Panzersperren wurden
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mit leichten Kampffahrzeugen umfahren; große Enttäuschung
bei uns Kindern! Die Volkssturmmänner mit ihren Panzerfäus-
ten haben freiwillig ihre Waffen niedergelegt. Mit den Amerika-
nern waren auch die Tschechen gekommen und drangsalierten
die hier wohnenden Sudetendeutschen und uns Flüchtlinge. Die
Frauen mussten sich teilweise in den Wäldern verstecken, um
sich vor Vergewaltigungen in Sicherheit zu bringen. Wir wa-
ren 11 Wochen in Tannawa gewesen, als wir von den Sudeten-
deutschen gewarnt wurden, dass die Tschechen am nächsten Tag
kommen und wahrscheinlich unser Gepäck wegnehmen würden.
Obwohl wir nun, nachdem der Krieg am 9. Mai 1945 endlich zu
Ende war, eigentlich nach Schlesien zurückkehren wollten, ging
die Flucht der fünf Dammelwitzer Familien mit Pferden und Wa-
gen nun noch weiter nach Westen. Bei Nacht und Nebel geleitete
uns ein einheimischer Führer auf Schleichwegen und im Schutz
der Dunkelheit über die nahe Grenze nach Bayern. Unsere Freude
war groß, endlich in Sicherheit zu sein. Von den amerikanischen
Besatzungssoldaten wurden wir nicht behindert, im Gegenteil:
Wir waren sehr hungrig und sie gaben uns zu Essen und zu
Trinken und wir Kinder erhielten zudem noch Schokolade. In den
fünf Kriegsjahren gab es fast keine Süßigkeiten und auch keine
Bananen oder Apfelsinen. So war unsere Freude groß.
LUC IE M. UNDIL
Schulzeit
Die kleine Gruppe der Schulanfängerinnen versammelte sich
an jenem nass-kalten Apriltag am Eingang der Schule. Es schne-
ite, die weißen Flocken sind auf dem Bild noch erkennbar.
Die Klassenlehrerin, die die Schülerinnen im ersten, zwei-
ten und dritten Schuljahr mit Güte und Klugheit begleitete, war
Fräulein Else Scheunemann.
Lucie M. Undil ist in der zweiten Reihe ganz links mit ei-
nem Kreuz gekennzeichnet. Sie hat von ihrem Patenonkel einen
dunkelblauen Trenchcoat bekommen, der sie vor dem Aprilwet-
ter sicher schützt. Von ihren Großeltern bekam sie eine lederne
Schultasche geschenkt, in der sich eine Schiefer-Schultafel ebenso
befand wie ein schmaler hölzerner Griffelkaten für Schieferstif-
April 1931: Schulanfang der Mädchen-Mittelschule Gleiwitz, Oberschlesien
1. Schultag der Geburtsjahrgänge 1924/25
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te und einen weichen Schieferstift, sogenannter „Milchstift“. Am
Schulranzen hingen an Bändern ein Schwamm und ein kleiner
Lappen zum Reinigen der Tafel.
Die ersten Schreibversuche wurden noch auf der Tafel ge-
macht, ab dem zweiten Schuljahr begann das Schreiben in Hefte,
deren Seiten liniiert waren. Und endlich durfte sie mit einem Fe-
derhalter die deutsche Normalschrift und Sütterlinschrift lernen.
Außerdem gehörte zur Schulausrüstung eine „Brottasche“ für
das Pausenbrot, die um den Hals gehängt getragen wurde.
Aber das eigentliche „Prachtstück“, das auch zum Schulan-
fang gehörte, war die Schultüte, die wegen des Schulanfangs
direkt nach Ostern, auch „Ostertüte“ genannt wurde. Darin be-
fanden sich einige Süßigkeiten wie Schokolade und Kekse, wohl
um den kleinen Mädchen den ersten Beginn des Schullebens zu
versüßen.
Hinten in der Reihe stehen die Mütter, links und rechts Brü-
der, die ihre Schwestern am ersten Schultag begleiteten.
Ruth Ebstein, Renate Bial und Suse Rosental waren drei jüdi-
sche Mädchen. Ruth Ebstein blieb am längsten in der Klasse und
hatte sich verabschiedet, bevor sie mit ihrer Mutter wegzog. Die
anderen beiden Mädchen waren schon früher eines Tages nicht
mehr zur Schule gekommen. 1936: Städtische Mädchen-Mittelschule Gleiwitz, 6. Schuljahr
Klassenlehrerin: Fräulein Tobias
Erste Reihe unten (von links nach rechts): Ruth Epstein, Suse Ro-
sental, Gisela Kiczewski, Lucie M. Undil, Irmgard Brünsch, Fräulein
Tobias, Hildegard Streng, Christa Kalmbach, Ursula Stiller
Zweite Reihe (von links nach rechts): Renate Bial, Margot Hanneska, Ilse
Kuppermann, Luzie Czarnecki, Susanne Mattlinger, Ruth Becker, Editha
Hofmann, Hertha Blümel.
Dritte Reihe (von links nach rechts): Grete Seidel, Liselotte Poerschke,
Gretel Johneck, Christa Müller, Inge Maciossek, Christa (?) Magiera,
Ruth Wrzesiski, Christa Kochalski, Ilse Jesdinski, Renate Hammerling.
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HANS P. POHLMANN
Meine Kindheit in Sandberg
Ich wurde am 30. Januar 1933 in der Klinik von Dr. Eppen in
Waldenburg in Schlesien geboren, am Tag der deutschen Machter-
greifung, die im Zuge der weiteren historischen Ereignisse zur Ver-
treibung der deutschen Bevölkerung aus Schlesien, Pommern und
West- und Ostpreußen führte. Davon aber ahnte wohl kaum einer
der friedlichen Bürger unserer Stadt etwas, die damals unter dem
Einfluss der schweren Wirtschafts- und politischen Krise stand.
Mein Vater, Hans E. Pohlmann, studierte in Danzig und Mar-
burg. Er war sehr aktiv in der schlagenden Verbindung “Lands-
mannschaft Nibelungia” in Marburg, und seine Schmisse, die er
mit Stolz trug, gaben Zeugnis von mancher Paukpartie. Nach
dem Studium kam er nach Waldenburg und fand dort eine Stelle
bei der Deutschen Bank. Meine Mutter, eine geborene Romana
Fiebig, war die älteste Tochter des Fabrikanten Kurt Fiebig, der in
Waldenburg auf der Scheuerstrasse ein Eisenwerk besaß. Meine
Eltern lernten sich im Tennisklub in Bad Salzbrunn kennen, und
beide spielten noch lange Tennis. Mir wurde erzählt, meine Mut-
ter habe die letzte schlesische Tennismeisterschaft für Damen vor
dem Krieg gewonnen. Es würde mich interessieren, ob ein Leser
dieser Zeilen das bestätigen oder widerlegen kann.
Kurz vor der Hochzeit meiner Eltern im April 1932 wurde mein
Vater als Verwalter für die gerade in Konkurs geratene Drahtwe-
berei Körner eingesetzt. Das hatte zwar zur Folge, dass meine
Eltern ihre Hochzeitsreise nach Venedig etwas verkürzen muss-
ten, was bei der damaligen Wirtschaftslage aber wohl keine zu
schwerwiegende Angelegenheit war! Mein Vater übernahm einige
Klasse 2 der Richthofenschule in Sandberg im September 1940. Untere Reihe, vierter
und fünfter von links, Bernhard Kopietz und ich.
Hochzeit meiner
Eltern am 28. April
1932 in der katho-
lischen Kirche in
Waldenburg
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Jahre später die Firma zunächst als GmbH, dann als “Schlesische
Drahtgewebe- und Drahtgeflechtefabrik, Hans Pohlmann KG”. Die
Firma war am 15. April 1894 als “Schlesisches Metalldrahtge-
webe- und Geflechtewerk Gebrüder Körner” ins Handelsregister
eingetragen worden. Da das Werk sich in Waldenburg nicht aus-
dehnen konnte, wurde 1899 in Sandberg an der Strecke der im
Bau befindlichen Straßenbahnlinie Ackerland erworben. Die ers-
ten Gebäude wurden 1902 errichtet, weitere dann zwischen 1906
und 1912. Die Jahre 1915 bis 1923 brachten wieder Neu- und
Umbauten. 1920 wurde der Betrieb in Waldenburg aufgelöst und
die Betriebsleitung nach Sandberg verlegt.
Meine Eltern wohnten zunächst in einer Wohnung im Haus
meiner Großeltern auf der Scheuerstraße, zogen dann aber 1934
nach Sandberg in die Wohnung im zweiten Stock des schönen
großen, zur Drahtweberei gehörenden Wohnhauses. Es klingt wohl
etwas unwahrscheinlich, aber ich glaube mich daran zu erinnern,
dass wir mit dem Auto nach Sandberg fuhren und ich meine El-
tern fragte, wo wir seien. Sie antworteten: “Das hier ist Sandberg!”
Unser Grundstück endete im Osten an der Waldenburger
Straße entlang der Straßenbahnlinie von Waldenburg nach Nie-
der Salzbrunn. Unten an der Straße war die Haltestelle “Seiten-
dorfer Weg”. Der Weg, der von Seitendorf nach Ober Salzbrunn
führte, bildete die Südgrenze unseres Grundstücks. Im Westen
lagen große Felder und im Norden das “Bahnerhaus” und der
Damm der Bahnlinie von Nieder Salzbrunn nach Bad Salzbrunn.
Das gesamte Grundstück war – wie es sich für eine Drahtfabrik
gehört – von einem langen Maschendrahtzaun umgeben.
Ging man von der Straßenbahnhaltestelle durch ein kleines
Tor direkt in den Garten, so kam man zunächst durch den mit
großen Bäumen, hauptsächlich Eichen, bestandenen Park. An
zwei Bäume kann ich mich besonders gut erinnern, da sie sich
vorzüglich zum Klettern eigneten: eine Blutbuche ziemlich genau
in der Mitte des Gartens und eine Kastanie unten an der Straße
gegenüber dem Bahnerhaus. Der Weg durch den Garten führte
vorbei an einem alten Gartenhaus, das zwischen einem Wohn-
und Bürohaus der Schlesischen Drahtgewebe- und Drahtgeflech-
tefabrik, Hans Pohlmann KG Schwimmbecken, einem “Plansch-
becken” für uns Kinder und einer Terrasse mit einem Steingarten
stand. Zwischen dem Wohnhaus und dem Gartenhaus lag der
Obst- und Gemüsegarten und ein großes Gewächshaus mit einem
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niedrigen Teil für Blumen und Gemüse im Winter und einem
hohen Teil mit Weinstöcken. Hinter dem Gewächshaus stand die
Hundehütte für den von uns sehr gefürchteten Hund Nero unse-
res Nachtwächters, Herrn Vollbrecht. Ging man vom Gartenhaus
in Richtung Wohnhaus, lag auf der linken Seite ein Rosengarten
und danach kamen Apfelbäume, recht alte Birnenbäume und Jo-
hannis- und Stachelbeersträucher. Fliederbäume und eine Stein-
mauer grenzten den Garten vom Wohnhaus ab.
Das große Wohnhaus hatte zwei Flügel: Der linke, südliche mit
mehreren kleineren Wohnungen und der nördliche mit den Bü-
roräumen (im Erdgeschoss) und drei größeren Wohnungen in den
oberen Stockwerken. Wir wohnten in der Wohnung im zweiten
Stock. Diese Wohnung, wie auch die unter uns, die wir an die Fa-
milie des Zahnarztes Dr. Hirsemenzel mit ihren Kindern Peter und
Renate vermietet hatten, erstreckte sich über den gesamten Nord-
flügel des Hauses. Von der Eingangstür gelangte man zunächst in
einen Flur, von dem vier Eingänge in den Rest der Wohnung ab-
zweigten. Nach links kam man in einen kleineren Flur mit Türen
in das Kinderzimmer, das Elternschlafzimmer und das Badezimmer.
Das Kinderzimmer und Elternschlafzimmer waren durch eine Tür
verbunden, in der eine Schaukel hing. Nach rechts kam man vom
Flur in die Gästegarderobe und eine kleine
Gästetoilette. In der Mitte des Flurs ging
es rechts in die Küche, an die ein kleiner
abgeschlossener Balkon, eine Speisekam-
mer und das Mädchenzimmer angeschlos-
sen waren. Ich kann mich nicht erinnern,
jemals in dem Mädchenzimmer gewesen
zu sein, obwohl alle Mädchen, die bei uns
waren, sehr freundlich zu uns Kindern
waren. Geradeaus vom Flur gelangte man
in das Herrenzimmer mit einem Kamin,
ein Gästezimmer und ein Damen- und ein
Esszimmer, wobei die letzteren beiden auf
den großen Balkon schauten. Vom Ess-
zimmer aus führte eine Tür auf den Bal-
kon. Von dort aus hatte man eine schöne
Aussicht auf unseren Park, und am Ho-
rizont lag der Doppelberg der Hohen Eule. Als ich noch sehr klein
war, nahm mich mein Vater bei Gewittern auf den Balkon, um mir
die Blitze zu zeigen, so dass ich die Angst vor Gewittern verlor.
Unsere Wohnung wird von John Koch, der jetzt in Kanada
lebt, in seinem Buch “No Escape” etwas beschrieben, besonders
im Zusammenhang mit dem Lebensstil der Familie Körner. Als
Kind kam es mir immer etwas merkwürdig vor, dass mein Vater
auf Vergleiche mit Körners sehr einsilbig reagierte. Wenn Herr
Koch ihren Lebensstil mit vier Autos beschreibt, so kann ich mir
nicht recht vorstellen, wie ihre Firma das auf die Dauer tragen
konnte. Herr Koch schreibt, auch seine Eltern waren nicht allzu
überrascht, als sie vom Konkurs der Firma Körner hörten. Uns
ging es in Sandberg sicherlich nicht schlecht, aber wir führten
nicht das Leben, das die Körners laut Herrn Koch führten.
In der Wohnung über uns wohnte Familie Heide. Herr Heide
war unser Lagerhalter. Heides waren immer sehr nett zu uns Kin-
dern, und ich bin viel bei ihnen in der Wohnung gewesen. Ich
habe noch ein Bild vom Neujahrstag 1939 mit einem Glas Sekt!
Unter dem Haus waren zwei Kellergeschosse. In dem obe-
ren befanden sich Abteilungen für Gemüse, Kartoffeln und die
Ich, meine Muter und Schwester Antje, 1943 Mit Herrn und Frau Heide
am 1. Januar 1939
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Waschküche. Ein Teil wurde während es Krieges mit dicken Holz-
stempeln zum Luftschutzkeller ausgebaut, in den alle Hausbe-
wohner während der zum Glück seltenen Fliegeralarme gingen.
Unter diesem oberen Keller lag ein zweiter mit den Öfen für die
Zentralheizung. Der Koks für die Heizung wurde von oben vom
Fabrikhof aus Lastwagen durch einen tiefen Schacht direkt in
diesen unteren Keller geschüttet, eine saubere und elegante Lö-
sung eines normalerweise recht schmutzigen Problems.
Im Nordflügel des Hauses wohnten u.a. Familie Vollbrecht,
unser Ingenieur Herr Heinig und die Familien Schinzel, Ertel und
Göbel. Ein zweites Wohngebäude lag am Nordrand des Grund-
stücks und war an die Garagen und Stallungen angeschlossen.
Dort wohnte im ersten Stock Familie Klose. Herr Klose war Ma-
schinenmeister in der Fabrik, und ich war immer sehr beein-
druckt, wenn ich manchmal zuschauen durfte, wie er die großen
Maschinen mit den riesigen Schwungrädern ein- und ausstell-
te. Ein Sohn der Familie Klose, Helmut, war in meinem Alter,
und wir gingen zusammen in die Volksschule. Im zweiten Stock
wohnte Familie Seidel mit ihrer Tochter Eva. Herr Seidel war
unser Chauffeur. Ich kann mich an Herrn Seidel nicht besonders
gut erinnern, da er im Krieg eingezogen war und deshalb nur
selten zu Hause war.
Zwischen dem Wohnhaus und den Fabrikgebäuden stand ein
flaches Gebäude mit einer offenen Werkfläche und einem Koh-
lenschuppen, von dem ich später noch erzählen werde. Das Fab-
rikgebäude bestand aus zwei Teilen, einem höheren, im dem die
Flechtmaschinen standen und einem flachen, mit sägeartigem
Dach, mit den Webstühlen. Hinter der Fabrik stand eine Schlos-
serei, die aber nicht viel benutzt wurde, und dahinter waren Gär-
ten für unsere Angestellten. Herr Heinig hielt dort auch seine
Bienen. Hinter unserm Grundstück waren große Felder, die sich
bis nach Bad Salzbrunn erstreckten. Die Verlängerung des Sei-
tendorfer Weges ging als mehr oder weniger befestigter Feldweg
über eine Eisenbahnbrücke nach Bad Salzbrunn.
Auf Bild Nr. 2 sieht man links hinter dem Haus einen Teil der
Fabrik, rechts neben dem Haus die Garagen und Seitengebäude,
davor einen Teil des Gartens. Unsere Wohnung ist im zweiten
Stock, erkenntlich an den drei Bögen des Balkons; rechts vom
Balkon die beiden Kinderzimmerfenster, dann der Balkon des El-
ternschlafzimmers.
Besonders trug dazu bei, dass meine Großeltern Fiebig und
die Geschwister meiner Mutter mit ihren Familien in Waldenburg
wohnten und somit alle Familienfeste immer mit viel Aufwand
gefeiert worden. Unter meinen Großeltern wohnte die Schwester
meiner Großmutter, Kostusza, die mit Franz Paterrek verheiratet
war. Onkel Franz hatte eine Tischlerwerkstatt im Haus, die mir
immer sehr gefiel. Onkel Edmund und Tante Lotte wohnten mit
den beiden Kindern Sigrid und Wolfgang am Ring. Tante Bogdana
und Onkel Heinz Ludewig wohnten mit Karla, Gerd und Klaus
nicht weit von meinen Großeltern. Tante Hella, die im Krieg Onkel
Fritz Böttcher heiratete, blieb bei ihren Eltern, da Onkel Fritz als
Berufsoffizier im Krieg war. Es bestand eine sehr enge Verbindung
zwischen den Angehörigen der Familie Fiebig. Bei allen Geburts-
tagen und sonstigen Feiertagen war die Familie immer vollständig
vertreten, entweder bei uns oder bei meinen Großeltern.
Mit Ausnahme der oben erwähnten Erinnerung an den Einzug
in Sandberg, beginnen meine etwas vollständigeren Erinnerun-
gen mit der Ankunft meiner Schwester Antje im Sommer 1937.
Meine Mutter nähte Babykleidung und -wäsche, und ich ging in
ihr Schlafzimmer und kündigte an, ich sei Herr Pohlmann, der
Auf dem Tennisplatz
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gekommen war, die Nähmaschine in Ordnung zu bringen. Dieses
Spiel muss sich über mehrere Wochen erstreckt haben, aber Mitte
Juli ging Mutti dann nach Schweidnitz, wo Antje am 18. Juli
geboren wurde. Sie kam mir bei der Ankunft zu Hause ziemlich
klein und verschrumpelt vor!
Meine Mutter sang sehr viel zu Hause, und bis heute kann ich
mich an viele ihrer Lieder erinnern, z.B. Versionen von “Sah ein
Knab’ ein Röslein steh’n” im Stile verschiedener Klassiker. Als ich
noch sehr klein war, sang mir meine Mutter oft Mozarts “Schlafe,
mein Prinzchen, schlaf’ ein” vor, und sie sang statt “Prinzchen”
“Peter” und setzte auch “Mutti” ein, wo es passte. Das Lied hat
mich immer sehr beeindruckt, besonders da ich mir den Garten
und die Wiese und die Bienchen und die gelegentliche Maus im
Keller sehr gut bei uns vorstellen konnte. Die Liedzeile “Was mag
dann künftig erst sein?” wurde mit Hilfe der Polen sehr anders,
als meine Mutter sich das erträumen konnte. Da sie Musik sehr
liebte, erzählte sie mir einmal wenig erfreut, wie mein Vater und
Großvater bei einer Aufführung des Ringes der Nibelungen in
der Oper in Danzig friedlich links und rechts von ihr eingeschla-
fen waren! Sie hatte übrigens in ihrer Jugend in Posen jiddische
Ausdrücke aufgeschnappt, und es war bei uns üblich, “Schickse“
(kleines Mädchen), “meschugge” (verrückt) oder “Schlamassel”
(Durcheinander) zu sagen, obgleich das wohl während der Nazi-
zeit politisch nicht sehr korrekt war.
Meine Mutter war eine große Tierliebhaberin, und so lange
ich mich erinnern kann, hatten wir immer Hunde und Katzen
im Haus. Kurz nach ihrer Hochzeit kaufte sich meine Mutter den
“Hassan”, einen großen blauen Perserkater, der nur selten nach
draußen ging, wahrscheinlich weil das Leben in der Wohnung
sehr angenehm war. Sein geruhsames Leben änderte sich etwas,
als sich meine Mutter 1936 “Addy” angeschafft hatte, eine sehr
temperamentvolle Skye Terrier-Hündin. Addy konnte Hassan
nicht ausstehen und jagte ihn durch die Wohnung, wenn sie nur
konnte. Da Katzen aber gut springen können, hat Addy den Has-
san nie richtig erwischt! Addy ließ sich von uns Kindern nicht
einschüchtern, so dass Antje und ich uns sehr hüteten, von ihr
nicht gebissen zu werden. Sie war sehr freundlich zu uns, so lan-
ge wir ihr nicht dumm kamen! Addy war sehr viel im Garten, und
lief mit großem Gebell am Zaun entlang, wenn unsere Arbeiter
nur friedlich mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhren. Eines Tages, ich
muss wohl etwa fünf Jahre alt gewesen sein, spielte ich mit Addy
unten im Garten in der Nähe der Straßenbahnhaltestelle, und ich
hatte meine Indianeruniform an. Ein Herr auf der Straße sah uns
und machte ein Bild von Addy und mir. Er sagte mir, ich solle
in ein paar Tagen an die gleiche Stelle zurückkommen und er
würde mir ein Bild geben. Tatsächlich tat er das auch, und er gab
mir eine Farbphotographie, damals etwas recht ungewöhnliches,
in Postkartengröße mit mir in Indianerausrüstung und Addy im
Hintergrund. Ich habe das Bild noch heute.
Von kurz vor dem Krieg bis gegen Ende des Krieges war Lis-
beth Krasel als Mädchen bei uns. Ihre Eltern wohnten in Herms-
dorf, und ihr Vater war Bergarbeiter. Lisbeth war eine überzeugte
Katholikin, und ihr natürlicher und selbstverständlicher Glauben
hat mich immer sehr beeindruckt. Sie ging regelmäßig in die Kir-
che und hielt mich an, das zu tun. Sie hatte eine überaus freund-
liche und verständnisvolle Art, mit Antje und mir umzugehen.