Post on 06-Apr-2015
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„Judenverfolgung im Dritten Reich“
GLIEDERUNG:1. Definition „Holocaust“
2. Boykottaktionen
3. Ausgrenzung durch Gesetze und
staatlicher Terror
4. Gettoisierung
5. Endlösung
6. Thesen
1.Definition „Holocaust“
griechisch holokaustos = völlig verbrannt, „Brandopfer“, „Massenvernichtung“
aus englischer Bibelsprache ins Deutsche übernommener Begriff
bezeichnet allgemein die Tötung einer großen Zahl von Menschen (in der Regel durch Feuer)
heute speziell für die Ermordung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten („Endlösung“)
=> Massengrab im KZ Auschwitz
2. Boykottaktionen:
Ende März 1933 Aktionen gegen jüdische Kaufleute, Ärzte und Rechtsanwälte
staatliche Aktionen gegen jüdische Beamte
„Kein Jude darf künftig deutsche Staatsautorität
verkörpern.“
(„Völkischer Beobachter“, Organ der NSDAP)
Beschränkung der Zahl jüdischer Studenten an Universitäten
„Reichskulturkammergesetz“
„Jude unerwünscht“ Verbot des Besuchs von Kinos, Freibädern, Cafés, etc.
3.Ausgrenzung durch Gesetze und staatlicher Terror
•„Nürnberger - Gesetze“
=> „Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“
=> „Reichsbürgergesetz“
•„Reichskristallnacht“
=> vom 9. zum 10. November 1938
=> Zerstörung von Synagogen, Wohnungen, Geschäften und anderen jüdischen Einrichtungen
=> 97 tote Juden, 30. 000 in Konzentrationslager deportiert
=> Intention: - Auftakt zur vollständigen Enteignung und Vernichtung der Juden
- Juden in Gesamtheit aus Gesellschaft auszugrenzen
Beispiele der Ereignisse in der „Reichskristallnacht“
4. Gettoisierung
- Flut von Erlassungen grenzte Juden weiter aus> durften keine Uniform mehr tragen> Frauen erhielten kein Ehrenkreuz bei
entsprechender Kinderzahl
- entscheidende Bedeutung hatte die Verordnung, bestimmte Bezirke nicht zu betreten und zu bestimmten Zeiten nicht in Öffentlichkeit zu zeigen- Gettoisierung in „Judenhäuser“ (seit Dezember 1938)
Abtrennung von der übrigen Bevölkerung war vollendet Einweisung in „Judenhäuser“ => organisatorische Vorbereitung der Deportation
5.Endlösung
5.1. Deportation- Oktober 1941 Verbot der Auswanderung für Juden
durch Himmler- dann erste Massendeportation in osteuropäische Lager- Deportation per Eisenbahn
„Die für die Evakuierung vorgesehenen Juden sind angewiesen, 25 kg Gepäck mitzunehmen. Außerdem darf für 2 Tage Verpflegung mitgenommen werden [...] Ist das Gepäck schwerer als 25 kg, ist es entsprechend zu verringern. Es ist den Juden auch zu gestatten, dass sie sich bis zu zwei Schlafdecken, die aber in dem Gewicht von 25 kg enthalten sein müssen, mitnehmen dürfen [...]“.[Quelle: Bruchfeld, Stéphane und Levine, Paul A.: Erzählt es euren Kindern (Der Holocaust in Europa). München (C. Bertelsmann Jugendbuch Verlag) 2000, S. 62]
5. 2. „Wannseekonferenz“- „Endlösung der europäischen Judenfrage“
- 20. Januar 1942 in Villa in Berlin - Wannsee- Geheimbesprechung von 15 Vertretern der
Ministerialbürokratie und der SS- Hauptpunkt war die Koordination der
Vernichtung der europäischen Juden
Reinhard Heydrich - Chef des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) Adolf Eichmann - Leiter im Referat IV B 4 ("Judenangelegenheiten") des RSHA
Heinrich Müller (1900-1945 verschollen) - Chef der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) Otto Hofmann (1896-1982), SS-Gruppenführer - Rasse- und Siedlungshauptamt
Rudolf Lange (1910-1945), SS-Sturmbannführer - Sicherheitspolizei Eberhard Schöngarth (1903-1946), SS-Oberführer - Sicherheitsdienst
Gerhard Klopfer (1905-1987), SS-Oberführer - Parteikanzlei Wilhelm Kritzinger (1890-1947), Ministerialdirektor - Reichskanzlei
Josef Bühler (1904-1948), Staatssekretär - Amt des Generalgouverneurs in Krakau Georg Leibbrandt (1899-1982), Reichsamtsleiter - Reichsministerium f. d. besetzt. Ostgebiete
Alfred Meyer (1891-1945), Gauleiter - Reichsministerium f. d. besetzt. Ostgebiete Erich Neumann (1892-1948), Staatssekretär - Amt des Beauftragten für den Vierjahresplan
Martin Luther (1895-1945), Unterstaatssekretär - Auswärtiges Amt Wilhelm Stuckart (1902-1953), Staatssekretär - Reichsministerium des Inneren
Roland Freisler, Staatssekretär - Reichsjustizministerium
li.: Haus der Wannseekonferenz
re.: Szene aus dem Film „Die Wannseekonferenz“ (1984)
5. 3. Konzentrationslager
Arbeitslager:
- Ausbeutung der Arbeitskraft der Gefangenen zur Vernichtung von verfolgten Bevölkerungsgruppen
- Menschen, die keine Arbeit mehr leisten konnten wurden ermordet
- Kranke, die nicht binnen 4 Wochen wieder gesund waren, wurden abgespritzt
- viele Gefangene überlebten nur kurze Zeit
- Arbeitslager waren Produktionsstätten der SS
Vernichtungslager:- systematische Ermordung von Juden, Sinti, Roma, Homosexuellen
zunächst „nur“ mit Hilfe der Gaskammer später vor allem in der Gaskammer
- auch russische Kriegsgefangene waren Opfer
- wurden zum Beispiel zwischen Dezember 1941 und Juli 1942 in Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka errichtet
Arbeitslager Vernichtungslager
Sammel- und Durchgangslager
-Auschwitz – Birkenau-Buchenwald-Dachau-Dora – Mittelbau-Flossenbürg-Groß – Rosen-Hinzert-Janówska-Kaiserwald-Langenstein Zwieberge-Mauthausen-Natzweiler / Struthof-Neuengamme-Niederhagen-Plaszow-Ravensbrück-Sachsenhausen-Stutthof
-Auschwitz – Birkenau-Belzec-Chelmno-Janówska-Majdanek-Sobibor-Treblinka
-Bergen – Belsen-Oranienburg-Osthofen-Theresienstadt
Übersicht der verschiedenen Konzentrationslager:
li.: Plakat über das KZ Plaszów
ob.: KZ Ravensbrück (Frauenkonzentrationslager)
ob.: KZ Buchenwald
re.: Häftlingsappell
im KZ Buchenwald
ob.: Krematorium im KZ Majdanek
unt.: KZ Auschwitz - Birkenau
re.: KZ Belzec
ob.: KZ Auschwitz – Birkenau
re.: KZ Theresienstadt
Die Grausamkeit der Verfolgung der Juden durch die Nationalsozialisten:
6.Thesen
Die „Reichskristallnacht“ war der Auftakt zur vollständigen Enteignung und Vernichtung der Juden sowie deren Ausgrenzung aus der Gesellschaft.
Mit der Gettoisierung war die Abtrennung der Juden von der übrigen Bevölkerung vollendet.
zur Diskussion: Im ursprünglichem Deutschen Reich gab es keine
„Vernichtungslager“. Warum?