Post on 05-Apr-2015
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Internationale Klimapolitik und Mobilisierung nach Kopenhagen
Foliensatz ergänzt:Je nach Schwerpunktsetzung Folien
weglassen.Am Ende sind noch einige Folien zu
Ursachen und Auswirkungen des Treibhauseffekts.
Stand: Oktober 2009
Klimagerechtigkeit Jetzt! Mobilisierung zum Klimagipfel in Kopenhagen
Name der/des Referentin/en…
Von Kyoto nach Kopenhagen
1992 UNCED in Rio de JanieroBeschluss der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC), trat 1994 in Kraftseit dem “Conferences of the Parties” (COP)
1997 COP-3 in KyotoKyoto-Protokoll: Zusatzprotokoll zur UNFCCC Verhandlungen bis COP-7 2001 in Marrakeschin Kraft getretene am 16. Februar 2005(Ratifizierung von Russland, damit 55% der Emissionen)läuft 2012 aus
2007 Bali Roadmap (COP-13 auf Bali)für Kyoto-Nachfolgeabkommen
2009 COP-15 in Kopenhagen
Das Kyoto-Protokoll
Nationale Reduktionsverpflichtungen
Nationale Reduktionsmaßnahmen
Flexible Instrumente (Kyoto-Mechanismen)
VerkehrEE-FörderungEnergieeffizienzRaumwärmeIndustrieAbfallwirtschaftLand- und Forstwirtschaftsonstige Gase…
JI Joint Implementation
CDM Clean Development
Mechanism
ETS Emission Trading
System
Die flexiblen Mechanismen
ETS – Emissions Trading System (Emissionsrechtehandel)nur zwischen Industrieländern
JI – Joint Implementation (Gemeinsame Umsetzung)bei Investitionen in einem Industrieland wird dieReduktionsminderung dem Investorland zugeschrieben
CDM – Clean Development Mechanism(Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung) Investition eines Industrielandes in einem Entwicklungsland (ohne Reduktionsverpflichtung)
Prinzip aller flexiblen Mechanismen: Cap & Trade
Dort CO2 einsparen, wo am kostengünstigsten
Fabrik/Land A
Einspar-potential
Einspar-potential
3 Mio. € 1 Mio. €
Zertifikate
Fabrik/Land B
Zertifikate
2 Mio. €
Win-win: 1 Mio. € gespart 1 Mio. € Gewinn (+ Technologie!)
Handel = Verlagerung ≠ Einsparung, aber…
Einsparung sowieso, weil Industrie zusammengebrochen (Russland…) “hot air“eigentlich „zusätzliche Reduktionen“, aber Kontrolle…(40% der CDM-Projekte ohne Nachweis auf Zusätzlichkeit!)
Gewinn von Fabrik B wird in Produktionserweiterung investiert…
Entwicklungsländer haben kein Interesse, bestimmte Technologien zu verbieten, weil dann keine Devisen über Zertifikateverkauf ins Land kommen
… sogar höhere Gesamtemissionen!
Zusätzliche Effekte des ETS
Verschmutzungsrechte werden handelbares Gut(für Europa an Strombörse EEX in Leipzig) Spekulationsobjekt Gewinninteressen, falsche Anreize
Festlegung des Cap Zu viele Zertifikate: zu billig, keine Anreize Grandfathering statt Versteigerung (und trotzdem Einpreisung)
EU-Verpflichtung: 8% (IL-Durchschnitt: 5,2%)
EU-internen Lastenverteilung (Juni 1998)
Verpflichtungen nach dem Kyoto-Protokoll und Entwicklung bis 2006
Staat Emissionen 1990 inMio. t CO2-Äquivalent
VerpflichteteEmissionsänderung
Ist-Stand 2006 Abweichung inProzentpunkten
USA 6 103 keine (urspr. −7,0 %) +14,4 % (+21,4 %)
Russland 2 975 0 % −34,2 % −34,2 %
Japan 1 272 −6,0 % +5,3 % +11,3 %
Deutschland 1 226 −21,0 % −18,2 % +2,8 %
Vereinigtes Königreich 776 −12,5 % −15,1 % −2,6 %
Kanada 599 −6,0 % +21,7 % +27,7 %
Frankreich 567 0 % −3,5 % −3,5 %
Polen 459 −6,0 % −28,9 % −22,9 %
Italien 520 −6,5 % +9,9 % +16,4 %
Australien 423 (+8,0 %) (+28,8 %) (+20,8 %)
Spanien 287 (+15,0 %) (+50,6 %) (+35,6 %)
Niederlande 213 −6,0 % −2,0 % +4,0 %
Belgien 146 −7,5 % −5,2 % +2,3 %
Österreich 79 −13,0 % +15,1 % +28,1 %
Schweiz 53 −8,0 % +0,8 % +8,8 %
Angaben ohne Landnutzung („excluding LULUCF“)Quelle: UNFCCC (2008):National greenhouse gas inventory data for the period 1990–2006 (PDF; 378 kB)
Sind diese Zahlen schöngerechnet?
Sicher ist: Die Wahrheit kann nur schlechter sein!
mit Konsum von Importen:
1992-2004: +18%!
… und die Gesamtemissionen steigen weiter!
350ppm-Ziel, um Katastrophe zu
verhindern
Kyoto war für die Katz
in Industrieländern 1995-2000 : +1,5% seit 2000 sogar +3%
Mit Verpflichtung von Osteuropa von minus 7-8% gegenüber 1990 wurde de facto Anstieg vereinbart, weil Industrie dort bereits zusammengebrochen war
Spanien hat mit +50% trotzdem Kyoto erfüllt
Bis 2012 wohl +2% statt -5,2% in IL2008 gegenüber 1995 sogar +36% ?
Das Kyoto-Protokoll
Nationale Reduktionsverpflichtungen
Nationale Reduktionsmaßnahmen
Flexible Instrumente (Kyoto-Mechanismen)
VerkehrEE-FörderungEnergieeffizienzRaumwärmeIndustrieAbfallwirtschaftLand- und Forstwirtschaftsonstige Gase…
JI Joint Implementation
CDM Clean Development
Mechanism
ETS Emission Trading
System
(Einseitige) Verpflichtungen zu ambitioniertem Klimaschutz in
Ordnungs-, Struktur-, Investitionspolitik Verkehr (Vermeidung, nicht-motorisiert, Schiene, …)EE-Förderung (mit EE-Quote bis 2020) / KohleausstiegEnergieeffizienz (Mindeststandards)Raumwärme (Gebäudesanierung, KWK, …)Industriepolitik nur nach KlimaschutzkriterienAbfallwirtschaftLand- und Forstwirtschaft (Reduzierung von Dünger und Viehhaltung, Aufforstung)sonstige Gase (Verbote)…
Montreal-Protokoll (Ozon-Loch)dagegen ein Erfolg!
Handeln dringender denn je…
IPCC-Sachstandsbericht von 2007; Stern-Report; Ressourcen-Konflikte; Indigenas: „Zivilisationskrise“;Mike Davis: „Antropozän“
2°C-Ziel, um Kipppunkte zu verhindern(wahrscheinlich schon zu warm)
2°C schon für Mio. Menschen Überlebensfrage (Dürre, Stürme, …)
dafür 2000-2050 max. 1.000 Gt CO2, aber 2000-2007 schon ¼ davon emittiert
Zuspitzung der Biokrise
• IPCCC-Report 2007
• Mike Davis: „Antropozän“;
• Indigenas: „Zivilisationskrise“
• Ressourcen-Konflikte
• Peak Oil
Auf dem Weg nach Kopenhagen...
15. Vertragsstaatenkonferenz (COP-15) 7. – 18. Dezember 2009 in Kopenhagen
Viele Vorverhandlungstreffen in diesem Jahrletzte: 2.-6. 11. in Barcelona
Verhandlungen auf 2 Ebenen: - Konvention- Kyoto-Protokoll
Verhandlungen für eine neues Klimaabkommen
EU: Kyoto-Protokoll überarbeitenUSA: neues mit gleichen InstrumentenG77: ganz anderes Abkommen…
Verhalten der USA und der großen Schwellenländer (BRIC) zentral- Anrechnung von Wäldern, …- Verpflichtungen der Schwellen- und Entwicklungsländer
4 Säulen: - Minderungspflichten - Anpassung- Technologietransfer - Finanztransfers
Anpassungsfond Nach Beschluss in Marrakesch wurden
bisher für 2001-2012 80-300 Mio. $ zugesagt/gezahlt/sind zu erwarten
Notwendig laut IPCC:etwa 100 Mrd. € jährlich
Technologietransfer
Aufbau eines grünen Wohlstandmodells in Entwicklungsländern
Welche Interessen? Wer wird profitieren?
Kuhhandel
EU: -30%, aber nur, wenn auch China… D: -40%, wenn EU -30% (jetzt neue Regierung…?) … Technologietransfer – aber bitte mit Patentschutz! Kein Geld für Anpassungsfond (Bankenrettung…),
oder nur gegen Gegenleistung
Standortwettbewerb steht vor Klimaschutz(wenn's konkret wird, haben alle Umweltminister ihren Wirtschafts- und Finanzminister im Nacken)
Kritik am UNFCCC-Prozess Internationale Abkommen als Ausrede für nationale
Untätigkeit hoch vermachteter Prozess
- Lobbys, Experten, ohne die Betroffenen Durchsetzung von Profitinteressen statt Klimagerechtigkeit
Beschränkung auf Terrain der Umweltpolitik gravierende Eingriffe in die Wirtschaft sind notwendig
end of pipe marktförmige Lösungen Falsche Lösungen (priv. Interessen statt zielführend)
CAN vs. Climate Justice Now!
Climate Action Network (1988): NGOs, Expertise
Climate Justice Now! (2007): soziale Bewegungen (Via Campesina) + NGOs, Expertise, Kämpfe, Protest
Klimagerechtigkeit! Ressourcen im Boden lassen;
lokale, demokratische Kontrolle Ernährungssouveränität Stopp von Handelsliberalisierung öffentliche & demokratische
& dezentrale Energieversorgung Energie für alle Norden muss ökologische Schulden zahlen Ende von Überkonsumtion +
Wachstumswahn
Klimacamp-Bewegung
Start 2006 in GB
gegen Fossilismus und „falsche Lösungen“
Bildung, ökologisches Leben und Aktionen
Strategie von CJA: Von der WTO zur COP 15 Antagonistische
Intervention
Ziviler Ungehorsam
Neues Terrain eröffnen: neue Agenda der
Klimagerechtigkeit
Protest-Choreographie
5. 12. ? dezentraler internationaler Aktionstag ? 7.-18.12. Klimaforum09: Klimagipfel der globalen
Zivilgesellschaft (www.klimaforum09.org) 12.12. - Großdemo 13.12. - Aktion „Hit the Production“
+ Via Campesina Aktionstag 14.12. - No Border-Aktionstag 16.12. - Aktion „Reclaim Power“ 18.12. - offizielles Ende der COP15 19.12. - Demo
Aktion: Reclaim Power! Push for Climate Action, 16.12.
Akteure: Nord und Süd, autonome Gruppen bis int. NGOs
Ziviler Ungehorsam
Ziel: neue Agenda für Klimagerechtigkeit + „Übernahme der Verhandlungen“
Attac: „Für ein ganz anderes Klima-Abkommen“
Kopenhagen als Weichenstellung für die zukünftige Klimapolitik
Erwartung: Scheitern der Verhandlungen
Die Krise als Chance zu einem grundlegenden sozial-ökologischen Wandel
Mehr Infos:
Kontakt zur EKU-AG: eku@attac.de Alle wichtigen Informationen auf:
www.attac-netzwerk.de/ag-eku Weitere Infos: http://klima.blogsport.de/ www.climate-justice-action.org/
Folgende Folien unsortiert
Klimawandel / Erderwärmung:
Es geht nicht ums
Wetter,
sondern ums
Klima
lokal und zeitlich begrenzt
Jahresmittelwerte über mehrere Jahre betrachtet, größere Gebiete
(z.B. Mitteleuropa)
Global betrachtet nimmt die Jahresmitteltemperatur zu! das bedeutet nicht, dass - es auch mal ein kälteres Jahr geben kann, - dass es an einigen Orten auch kälter werden kann.
Das Klima ist so komplex, dass kleine Ursachen große Wirkungen haben können!
Der Treibhauseffekt
SonneneinstrahlungWärmestrahlung
geht fast ungehindert durch das Glas
Das Licht erwärmt den Boden, dieser strahlt Wärmestrahlung wieder ab
wird zu einem Teil vom Glas zurück-gehalten und wieder ins Treibhaus reflektiert
CO2
Sonne
mehr Wärmestrahlung mehr Wärmestrahlung höhere Temperatur höhere Temperatur auf der Erde auf der Erde
CO2-Konzentration in der Atmosphäre
Quelle: UNEP (2005)
CO2-Konzentration in der Atmosphäre
Quelle: Hadley Centre (2009)
CO
2-K
on
zen
trat
ion
in
der
Atm
osp
här
e (
in p
pm
)
Jahre vor heute
2008
2100(Prognose)
Anstieg der globalen Temperatur
Quelle: Hadley Centre (2009)
Temperaturunterschied im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts (in °C)
Dürren und Wassermangel
Quelle: Hadley Centre (2009)
Überflutungen
Quelle: Hadley Centre (2009)
Gesundheitsrisiken
Quelle: Hadley Centre (2009)
Kipp-Prozesse nach einer kleinen Veränderung
plötzlich eine große Verstärkung
- Schmelzwasser auf Polkappen- Auftauende Böden geben Methangas
frei
Woher kommen die Treibhausgase?- Verkehr (Autos, Schiffe, Flugzeuge)- Stromversorgung (Kraftwerke)- Heizungen- Industrie- Landwirtschaft (Methan)
insbesondere bei der Milch- und Fleischproduktion
CO2-Ausstoß ausgewählter Länder (CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, 2006)
Datenquelle: IEA (2008)
5697 5648
82338 5
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
USA China Deutschland Bangladesch Äthiopien
Mt
CO
2
CO2-Ausstoß je Einwohner/in (CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, 2006)
Datenquelle: IEA (2008)
19,0
4,3
10,0
0,2 0,1
4,3
0
5
10
15
20
USA China Deutschland Bangladesch Äthiopien Global
t C
O2
Sollwert:1,5 – 2 t
Die Welt bei Nacht