Post on 14-Jan-2017
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Industrie 4.0 und
Facility Management –
was bedeutet das? Dipl.-Ing. Dr. Andreas Dankl
Hintergrund zum Referenten
2
Quelle: ORF (08.04.2014)
Quelle: Frankfurter Allgemeine (06.04.2014)
Quelle: Die Welt (06.04.2014)
Industrie 4.0 ist „angekommen“
3
Industrielle Revolutionen
4
Quelle: Wissenschaft & Forschung
Industrie 4.0 im Überblick Schlagworte
• High Tech Strategie
• 4. industrielle Revolution
• Fabrik der Zukunft
• Industrial Internet
• Advanced Manufacturing
• Smart Factory
• Smart Production
• …
Themen
• Cyber-physische Systeme (CPS)
• Internet of Things (IoT)
• Virtualisierung
• Machine-to-Machine Communication (M2M)
• Lifecycle-Management (LC)
• …
Kennzeichen
• Verknüpfung von klassischer Technik mit Internettechnologie
• Horizontale Integration (Geschäftsprozesse)
• Vertikale Integration (Produktionszellen)
• Vernetzung und autonome Produktion
• Starke Individualisierung der Produkte
• Hohe Flexibilität der Serienproduktion
• Integration von Kunden und Geschäftspartnern in die Wertschöpfungsprozesse
• Kopplung von Produktion mit hochwertigen Dienstleistungen
• …
Quelle: hightech-strategie.de
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Kernthemen von Industrie 4.0 (1/2)
Kernthemen Beschreibung
1 Vernetzung &
Kommunikation von
Maschine zu Maschine
(Betriebs)übergreifende Vernetzung von Maschinen / Betriebsmitteln;
intelligenter eigenständiger Informationsaustausch;
Autonomes Umsetzen von Aktionen – Steuerung untereinander
2 Intelligente Produkte &
Produktion (Smart
Factory)
Eindeutige Identifizierbarkeit der Produkte (lokalisierbar, aktueller Zustand,
Weg zum Zielzustand …);
Produktionssysteme sind mit betriebswirtschaftlichen Prozessen innerhalb
von Betrieben sowie mit externen Geschäftspartnern abgestimmt
3 Produktvielfalt &
kurze Produktzyklen
Optimierte Engineering-, Produktions- uns Serviceleistungen (Lifecycle-
Ansatz, Komponenten-Modularisierung, einfachere Servicetechniken, …)
4 Transparente Systeme
mit Echtzeitdaten (Big Data)
Datenbereitstellung und Datenverknüpfung in Echtzeit aus allen relevanten
IT-Systemen (z.B. MES, PPS, CAFM, IPSA) über Maschinenzustände,
Produktionsstatus, …
5 Sensorik & Mobilgeräte Informationszugriff und Statusabfragen ortsunabhängig zu jeder Zeit
6 Sichere Systeme Betriebssicherheit (Just-in-Time-Produktion, Handling) und
Angriffssicherheit („offene“ Produktionsnetzwerke)
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Kernthemen von Industrie 4.0 (2/2)
Kernthemen Beschreibung
7 Nachhaltigkeit &
Ressourceneffizienz
Berücksichtigung von Umweltverträglichkeit und Energieoptimierung über
alle Lifecyclephasen hinweg
8 Standardisierte & nach-
vollziehbare Prozesse
Transparente Prozessschritte/-ergebnisse (abgestimmte QM-Tools mit
Prozess-/Maschinen-/Leistungsdaten)
9 Interaktion von Mensch
und Technik
Verschmelzung von physischer und virtueller Realität (z.B. mittels
Sprachapplikationen, Gestenerkennung, Berührungslose Bedienung)
10 Flexibler
Personaleinsatz
Breites Qualifikationsspektrum, kurzfristige Reaktionszeiten, flexible
Arbeitszeitmodelle, Mobilgeräte und IT-Lösungen für Tätigkeiten von
„außerhalb“ (z.B. „Home-Support“)
11 Mitarbeiterqualifikation Stark segmentierte Qualifikationsanforderungen (Spezialist / Generalist);
Sehr hohe Anforderungen an Methoden und Sozialkompetenz;
Individuell zugeschnittene Qualifizierungsmaßnahmen
12 Wissensvernetzung (Social Media)
Bereitstellung von speziell aufbereiteten Wissensbeständen (Anleitungen
auf Basis von Audio-/Viedeoclips, Good Practice-Empfehlungen aus
Expertensystemen, Fachbeiträge in Bloggs …)
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Auswirkungen der Kernthemen auf FM (1/3)
8
Auswirkungen von Industrie 4.0
Keine / sehr gering
Gering
Mittel
Hoch
FM-Bereiche Auswirkungen
TFM Technisches Facility ManagementTFM-1 Betriebsführung & Asset-Management
TFM-2 Instandhaltung
TFM-3 Projektmanagement
TFM-4 Gewährleistungsmanagement
TFM-5 Energiemanagement
KFM Kaufmännisches Facility ManagementKFM-1 Qualitätsmanagement & Dokumentation
KFM-2 Beschaffungsmanagement
KFM-3 Liegenschafts-, Miet- & Vertragsmanagement
KFM-4 Flächen- & UmzugsmanagementQuelle: dankl+partner consulting gmbh
FM-Bereiche Auswirkungen
IFM Infrastrukturelles Facility ManagementIFM-1 Reinigungsmanagement & Aussenanlagendienst
IFM-2 Abfallbewirtschaftungsservice
IFM-3 Betriebsbrandschutz
IFM-4 Betriebsärztliche Dienste
IFM-5 Empfangs- & Portierdienste
IFM-6 Objektschutz & Sicherheitsdienste
IFM-7 Telefonvermittlung / Call Center
IFM-8 Stockwerk-, & Post- & Hausdienst
IFM-9 Waren- & Logistikdienste
IFM-10 Kopier- & Druckservice
IFM-11 Fuhrparkservice
IFM-12 Zutrittssyteme & Parkraumservice
IFM-13 Catering & Veranstaltungsservice
Auswirkungen der Kernthemen auf FM (2/3)
9
Auswirkungen von Industrie 4.0
Keine / sehr gering
Gering
Mittel
Hoch
Quelle: dankl+partner consulting gmbh
Auswirkungen der Kernthemen auf FM (3/3)
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Auswirkungen von Industrie 4.0
Keine / sehr gering
Gering
Mittel
Hoch
FM-Bereiche Auswirkungen
FM-O Facility Management OrganisationFMO-1 FM-Strategie & FM-Aufbauorganisation
FMO-2 FM-Mitarbeiter & FM-Kompetenz
FMO-3 FM-Auftragswesen & IT-Unterstützung
FMO-4 Betriebsmittelstruktur
FMO-5 FM-Controlling
FMO-6 Arbeitssicherheit & UmweltschutzQuelle: dankl+partner consulting gmbh
Projektbezeichnung: Instandhaltung 4.0 (Akronym: IH40)
- http://instandhaltung40.salzburgresearch.at/ (Projekt-Website)
- instandhaltung40@salzburgresearch.at (Kontakt E-Mail-Adresse)
Förderprogramm: „Produktion für die Zukunft“ - Beantragt im Call 4: September 2013
- Programmlinie 2: Automatisierte Fertigungssysteme für die wandlungsfähige, flexible Produktion
Projektpartner - Salzburg Research (Salzburg): Koordinator
- dankl+partner (Wals)
- Messfeld (Klagenfurt)
- Bilfinger Chemserv (Linz)
Laufzeit: - 01.02.2014 bis 30.04.2015
Instandhaltung
4.0
Eckdaten Projekt ‚Instandhaltung 4.0‘
Ergebnisse aus Sondierungsprojekt „IH 4.0“
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Quelle: Sondierungsprojekt IH 4.0
Entwicklungsszenarien aus Projekt „IH 4.0“
Szenario 3:
Entwicklungs-
blockade
Szenario 1:
Fachkräftemangel
Szenario 2:
Renaissance
des Berufsbild
Szenario 3:
Stecken in der
traditionellen IH
Szenario 1:
Digitale Ablöse
Szenario 2:
Zwischen zwei
Welten
Szenario 3:
Daten als verteilte
Ressource
Szenario 1:
Maschinenhersteller
haben die Daten
Szenario 2:
Anlagenbetreiber
haben die Daten
Szenario 3:
Evolution light,
no revolution
Szenario 1:
IH als
„Shooting Star“
Szenario 2:
Industrie 4.0 – aber:
IH bleibt IH
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Quelle: Sondierungsprojekt IH 4.0
Entwicklungsszenarien zu „Techn. FM 4.0“
Szenario 3:
Entwicklungs-
blockade
Szenario 1:
Fachkräftemangel
Szenario 2:
Renaissance
des Berufsbild
Szenario 3:
Daten als verteilte
Ressource
Szenario 1:
Anlagenhersteller
haben die Daten
Szenario 2:
Anlagenbetreiber
haben die Daten
Szenario 3:
Stecken im
traditionellen FM
Szenario 1:
Digitale Ablöse
Szenario 2:
Zwischen zwei
Welten
Szenario 3:
Evolution light,
no revolution
Szenario 1:
FM als
„Shooting Star“
Szenario 2:
Industrie 4.0 – aber:
FM bleibt FM
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Fördert Industrie 4.0 einen Wandel im FM ??
1. Verteidigung bzw. Rechtfertigung der
FM-Kosten
2. Erfüllungsorgan des Auftraggebers
3. Fokussiert auf Technik und operative
Services
4. Ausgerichtet auf operative
Problemlösungen
5. Tagesgeschäft dominiert
Entscheidungen
6. Individuelle Aufzeichnungen
7. Kurzfristig orientierte
Personalentscheidungen
„Traditionelles“ Facility Management
1. Zukunftsgerichtete Begründung von
FM-Kosten und FM-Wirtschaftlichkeit
2. Strategisch positionierter
Kompetenzpartner
3. Gesamtheitliches Organisations- und
Leistungsmanagement
4. Ausgerichtet auf taktisch-strategische
Problemvermeidung
5. Langfristig ausgerichtete fakten-
basierende Entscheidungen
6. Lückenlose, vollständige Nachweise
und Dokumentation
7. Systematische Personalentwicklung
„Modernes“ Facility Management
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Quelle: dankl+partner consulting gmbh
Bedürfnis- und Trendanalyse (1/2)
Daten- und IT-Aspekte Systematischer Datenaustausch ist selten (mangelnde Standardisierung, mangelnde
Erfassung des Kontexts, mangelndes Vertrauen, fehlende „Data Agreements“, fehlendes „Data-Banking“)
Hoher Bedarf für „intelligente“ Datenauswertung (Big Data, Datenanalytik)
Unklare Verantwortung für Daten-Sicherheitskonzepte (Interessenskonflikte bei FM-Anbieter, Betreiber, Anlagenhersteller)
IT-Abteilungen sind „Wegbereiter“ von FM 4.0? IT muss Netzwerke & Software sicher machen, ein FM-Prozessverständnis entwickeln und organisatorisch eng mit dem FM zusammengeführt werden
Fokus auf Zahlen und Fakten sind die Kernelemente zukünftiger Facility Management-Strategien (integrierte Nutzung von Daten aus relevanten IT-Systemen)
Schrittweise Umsetzung erfolgt über Sensorik, Daten-Analytik, Condition Monitoring, mobile Endgeräte und integrierte Software-Lösungen
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Basis: Sondierungsprojekt IH 4.0
Kulturelle und organisatorische Erfordernisse
Ganzheitliche Betrachtung von Gebäuden und Technischen Einrichtungen über
organisatorische Einheiten hinweg
Synchronisierung von Technischen und organisatorischen Maßnahmen sowie
Anpassung der Rahmenbedingungen
Wandel von der Reparaturkompetenz zur Funktionskompetenz (weg vom „Retter-
Syndrom“ hin zum „Optimierer“)
Komplexität der Anlagen und FM-Leistungen steigt; neben der fachlichen Kompetenz ist
soziale, methodische und IT-Kompetenz erforderlich
Ausbildungsprogramme müssen auf die individuellen Qualifikationsanforderungen
angepasst werden
Industrie 4.0 unterstützt bzw. erfordert integrierte Lebenszyklus-Betrachtung;
Das Facility Management erhält dadurch die Chance, vom Kostenfaktor zum
Wertschöpfungspartner zu werden
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Bedürfnis- und Trendanalyse (2/2)
Basis: Sondierungsprojekt IH 4.0
Fazit
1. Die Anforderungen an das Facility Management werden weiter zunehmen (Kosten, Technik, Rechtsaspekte)
2. Industrie 4.0 sensibilisiert für „neue“ Konzepte und Methoden – auch im Facility Management
3. Ein kritisches Überprüfen der geeigneten Ansätze und ihres Nutzens ist dementsprechend unumgänglich
4. Es existieren viele Möglichkeiten zur Optimierung (Modernisierung) Ihres FM; wichtig ist die Auswahl der für Ihr Unternehmen geeigneten Ansätze
5. „Erfolg und Motivation“ basieren auf einer konsequenten Umsetzung und nachvollziehbaren Ergebnissen => Dokumentation
6. Generell gilt: AGIEREN anstatt Reagieren