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1JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
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Homepage Riese:
http://www.econ.jku.at/Riese
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Lehrbücher:
Olivier BLANCHARD, Macroeconomics, 4th. Edition: http://wps.prenhall.com/bp_blanchard_macro_4
JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
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Erklärung
• Fristigkeit:(Konjunktur vs. Wachstum)
– kurz: Chapters 3-5, 18, 19– mittel: Chapters 6-8– lang: Chapter 10, 11
t = Zeit
Y = Bruttoinlandsprodukt
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Topic 1(Blanchard, Ch 2)
Die wichtigsten makroökonomischen Größen:
• Einkommen• Arbeitslosigkeit• Inflation
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Einkommen
• Einkommen = Output[Wirtschaftskreislauf ]
• BIP (Bruttoinlandsprodukt) = GDP (gross domestic product): Marktwert der ENDgüter und –dienstleistungen, die in einer bestimmten Region in einem bestimmten Zeitraum hergestellt wurden.
Das BIP lässt sich auf dreifache Art darstellen:• 1. Entstehungsrechnung• 2. Verteilungsrechnung• 3. Verwendungsrechnung
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=> Wirtschaftskreislauf
GÜTERMARKT FAKTORMARKT
Firmen
Haushalte
Löhne,Gewinne
Löhne, Gewinne
GDP
Konsumausgaben
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=> Wirtschaftskreislauf
GÜTERMARKT FAKTORMARKT
Firmen
Haushalte
Löhne, Gewinne
Löhne, Gewinne
GDP
Konsumausgaben
FINANZMARKT
Privates Sparen
Borgen und Aktienausgabe der FirmenInvestitionen
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Einkommen
1A: Entstehungsrechnung: Das BIP ist der Wert aller Endprodukte
1B: Entstehungsrechnung : Das BIP ist die Summe aller Wertschöpfungen (value-added)
2: Verteilungsrechnung = Das BIP ergibt sich aus der Summe aller Einkommen (Arbeitseinkommen + Kapitaleinkommen)
3: Verwendungsrechnung = Das BIP ergibt sich aus der Summe der Verwendungsarten (Nachfragekomponenten)
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Einkommen
• Bruttoinlandprodukt (BIP)• Bruttonationalprodukt (BNP)
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Einkommen
• nominelles vs. reales BIP• nominelles BIP des Jahres 2007:
– Preise 2007 verwenden– allgemein in einer Volkswirschaft mit nur 2 Gütern A und B:– Pt
A*QtA + Pt
B * QtB
• reales BIP des Jahres 2007 zu Preisen 2004:– Preise 2004 verwenden– Allgemein in einer Volkswirtschaft mit nur 2 Gütern A und B:– Pt0
A*QtA + Pt0
B*QtB
P…Preis, Q…Menge, t…laufende Periode, t0…Basisperiode
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Einkommen
Car,quantity
Computerquantity
Car, current price
Computer,current price
Nominal GDP
2006 4 1 10 000 5 000 45 000
2007 5 3 12 000 5 000 75 000
Car,quantity
Computerquantity
Car, price 2006
Computer,price 2006
Real GDP
2006 4 1 10 000 5 000 45 000
2007 5 3 10 000 5 000 65 000
12JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
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Verkettung des realen BIP:1.Jahr vs. 2. Jahr: (Preisbasis 1.Jahr)1.Jahr:reales BIP des Jahres 2006 = nominelles BIP des Jahres 2006 ~
45 0002.Jahr:Reales BIP des Jahres 2007 = Güter des Jahres 2007, bewertet zu
Preisen 2006 ~ 65 000Index 2006 ~ 100Index 2007 ~ 144,4 (=65 000/ 45 000)
Einkommen
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Einkommen
• 2.Jahr vs. 3.Jahr: (Preisbasis 2.Jahr)• 2. Jahr:• Reales BIP des Jahres 2007 = nominelles BIP des Jahres 2007
~ 75 000• 3.Jahr:• Reales BIP des Jahres 2008 = Güter des Jahres 2008, bewertet
zu Preisen 2007 ~ z.B 90 000• Index 2007 ~ 100• Index 2008 ~ 120 (= 90 000/ 75 000)
• Verketteter Index:• 2006 ~ 100• 2007 ~ 144,4• 2008 ~ 120 X 1,444 = 173,3
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Einkommen
• siehe:http://media.pearsoncmg.com/ph/bp/bp_blanchard_macro_4/chapter/agl1/G3/g3f.htm
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Arbeitslosigkeit
• Registrierung beim Arbeitsamt vs. Stichprobenerhebung (CPS)
• U Bestand an Arbeitslosen• N Beschäftigte• L = N + U• L Arbeitskräftepotential (labour force)• u = U/L Arbeitslosenquote• Ut+1 = Ut + Zt,t+1 – At,t+1
• Zt,t+1 Zugänge• At,t+1 Abgänge
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Inflation
• Inflation = Nachhaltiger Anstieg des allgemeinen Preisniveaus
• 1. Verbraucherpreisindex• 2. BIP - Deflator
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Inflation
1: Verbraucherpreisindex:Kosten eines repräsentativen Warenkorbs über die Zeit.
b
ib
i
bi
bi
bi
ti
bi
bi
bi
ti
QPQP
PP
QPQP
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Inflation
• Probleme VPI:
– Qualitätsverbesserungen– neue Produkte– ‚substitution bias‘
19JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
19
Inflation
2: BIP-Deflator
BIP-Deflator =
t
ib
i
ti
bi
bi
ti
ti
bi
ti
ti
QPQP
PP
QPQP
BIPreales BIPnominelles
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Inflation
• Unterschied
VPI BIP-Deflator
nur Konsumgüter auch Investitionsgüter
auch ausländische Güter nur im Inland erzeugte Güter
‚fixed weight‘ ‚variable weight‘
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Topic 2 (Blanchard Ch. 3)
• Gütermarkt– Konsum – Investitionen– Staatsausgaben und Steuern
• Gütermarktgleichgewicht• Multiplikatoreffekt• Alternative Darstellung des
Gütermarktgleichgewichts
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Gütermarkt
• Das BIP misst die Summe der Werte der Endproduktion (Entstehungsrechnung)
• Das BIP misst den Wert aller Einkommen (Verteilungsrechnung)
• Das BIP kann auch von der Verwendungsseite ermittelt werden: Das BIP entspricht dem Wert der Gesamtausgaben für den Endverbrauch von Gütern und Dienstleitungen
• Gesamtwirtschaftliche Nachfrage: C+I+G+X-IM
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Gütermarkt
• Konsumausgaben der privaten Haushalte (C): Waren und Dienstleistungen, die von Verbrauchern gekauft werden.
• Investitionen (I): (Anlageinvestitionen): Maschinen, Fabrikshallen etc.
gewerbliche Investitionen, Wohnbauinvestitonen
• Ausgaben des Staates (G): Käufe von Waren und Dienstleistungen durch den staatlichen Sektor (Bund, Länder und Gemeinden).
Beachte: G enthält nicht die staatlichen Transferzahlungen (diese sind keine Zahlungen für Güter oder Leistungen)
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Gütermarkt
• Exporte (X): Käufe einheimischer Waren und Dienstleistungen durch Ausländer.
• Importe (IM):Käufe ausländischer Waren und Dienstleistungen durch einheimische Konsumenten, Unternehmen bzw. staatliche Institutionen
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Gütermarkt
• Außenbeitrag = Nettoexporte (X IM)Differenz zwischen Exporten und Importen
Exporte > Importe: Positiver Außenbeitrag (Überschuß in Handels- und Dienstleistungsbilanz)
Exporte < Importe: Negativer Außenbeitrag (Defizit in Handels- und Dienstleistungsbilanz
• Lagerinvestitionen:Differenz zwischen Produktion und Absatz.
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Gütermarkt
•Die gesamte Güternachfrage:
•Symbol “”: Identität bzw. Definition
•In einer geschlossenen Volkswirtschaft mit X = IM = 0, gilt:
Z C I G X IM
Z C I G
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Konsum (C)
• Konsumfunktion:
• Der Konsum ist positiv vom verfügbaren Einkommen (YD) abhängig je höher das verfügbare Einkommen ist, desto größer ist auch der Konsum bzw. desto mehr wird konsumiertYD (verfügbares Einkommen, disposable income) = Einkommen nach Abzug der Nettosteuern T (= Steuern TX minus Transfers TR: T = TX – TR)
Y Y TD
( )( )DC C Y
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Konsum (C)
• Konsumfunktion als lineare Beziehung:
• zwei Parameter, c0 und c1:• c1 marginale Konsumneigung: Effekt den ein zusätzlicher
€ verfügbares Einkommen auf den Konsum hat:
• c0 autonomer Konsum (“fixer” Konsum unabhängig von der Höhe des verfügbaren Einkommens)
C c c YD 0 1
1D
CcY
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Konsum (C)
Beispiel Konsumfunktion:C = 200 + 0,6 YD
• Der autonome Konsum c0 beträgt 200 GE, d. h. unabhängig vom verfügbaren Einkommen YD werden immer 200 GE konsumiert.
• Die marginale Konsumneigung c1 beträgt 0,6 d. h. wenn das verfügbare Einkommen um 1 GE ansteigt, dann steigt der Konsum um 0,6 GE an.
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Konsum (C)
Konsum undVerfügbaresEinkommen
Der Konsum steigt mit dem verfügbaren Einkommen, aber die Steigung der Konsumfunktion ist immer kleiner 1.
C C YD ( )Y Y TD
C c c Y T 0 1 ( )
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Konsum (C)
2 wichtige Punkte zur Konsumfunktion:
• Die marginale Konsumneigung c1 bestimmt die Steigung der Konsumfunktion.
• Der autonome Konsum c0 bestimmt die Lage (= Achsenabschnitt) der Konsumfunktion.
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Investitionen (I)
•Variable, die von anderen Variablen im Modell abhängen, bezeichnet man als endogen.
•Variable, die nicht im Modell erklärt werden, bezeichnet man als exogen.
•Investitionen: als exogene Variable
I I
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Staatsausgaben (G) und Steuern (T)
• Entscheidungen über die Staatsausgaben, G, und über die Höhe der Steuern, T, bezeichnet man als Fiskalpolitik
• G und T werden auch als exogen angenommen.
– Beachte: T steht für Steuern abzüglich Transfers
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Gütermarktgleichgewicht
Gleichgewicht auf dem Gütermarkt:
Güterproduktion = Güternachfrage
Y Z
Gleichgewichtsbedingung:
Y c c Y T I G 0 1 ( )
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Gütermarktgleichgewicht
Im Gleichgewicht entspricht die Produktion (linke Seite der Gleichung)der Nachfrage (rechte Seite der Gleichung)
Produktion Nachfrage
Einkommen
0 1( )c c Y IY T G
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Gütermarktgleichgewicht
• Umwandlung der Gleichgewichtsbedingung:– Autonome Ausgaben und der Multiplikator
Y c c Y T I G 0 1 ( )
1 0 1(1 )c Y c I G c T
Yc
c I G c T
1
1 10 1[ ]
Multi-plikator
Autonome Ausgaben
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Gütermarktgleichgewicht
Einkommen Y
Nac
hfra
ge (
Z), P
rodu
ktio
n (Y
)
45o LinieProduktion Y=Z
ZZ
Nachfrage
AutonomeAusgaben
Gleichgewicht:Y = Z
Steigung = 1
A
Gleichgewicht auf dem GütermarktProduktion (und Ein-kommen) sind im Gleich-gewicht bestimmt durch die Bedingung, dass die Nachfrage gleich der Produktion ist.
Z c I G c T c Y ( )0 1 1
Steigung = c1
YpotY*
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Gütermarktgleichgewicht
• Gleichgewichtsoutput Potentialoutput• Ansatzpunkt für Fiskalpolitik:• Y* < Ypot => ZZ anheben
durch: G unmittelbare WirkungT mittelbare
Wirkung über YD
• Y* > Ypot => ZZ senken durch: G
T
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Funktionale Fiskalpolitik
• Funktionale Fiskalpolitik - antizyklische Fiskalpolitik:
• Budgetausgleich (Nulldefizit) ist KEIN Wert an sich, je nach konjunktureller Lage soll der Staat:– Rezession: G erhöhen und/oder T senken =>
• Budgetdefizit
– Hochkonjunktur: G senken und/oder T erhöhen =>• Budgetüberschuss
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Funktionale Fiskalpolitik
• kann geschehen durch:– automatische Stabilisatoren– diskretionäre Fiskalpolitik
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Funktionale Fiskalpolitikautomatische Stabilisatoren
• automatische Stabilisatoren:wenn sondern z.B.
gehen die Steuereinnahmen in der Rezession automatisch zurück+ Staatsausgaben für Arbeitslosenunterstützung etc steigen automatisch=> tendenziell (Steigen des) Budgetdefizit(s)soll zugelassen werden. Ausgleich der Mindereinnahmen durch Zurückfahren der Staatsausgaben (Parallelpolitik) würde Rezession verschärfen
TT tYT
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Funktionale Fiskalpolitikautomatische Stabilisatoren
Spiegelbild in der Hochkonjunktur:Steuereinnahmen steigen automatisch+ Staatsausgaben für Arbeitslosenunterstützung etc gehen
automatisch zurück
=> tendenziell Sinken des Budgetdefizits bzw. Entstehen eines Budgetüberschusses
soll zugelassen werden. Ausgleich der Mehreinnahmen durch Hinauffahren der Staatsausgaben (Parallelpolitik) würde Überhitzung verschärfen.
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Funktionale Fiskalpolitikdiskretionäre Maßnahmen
• diskretionäre Politik: Veränderung von G und/oder T über
(Budget)gesetze
über den Konjunkturzyklus kann ein ausgeglichenes Budget erreicht werden
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Funktionale FiskalpolitikGoldene Regel
• Verschuldung kann aber auch erwünscht sein: ‚Goldene Regel‘: Ausgaben für (Infrastruktur)investitionen SOLLEN kreditfinanziert werden, um so auch künftige Nutzer an der Finanzierung zu beteiligen. z.B.: öffentliches Schwimmbad soll nicht durch Steuern der Generation, die gerade während der Errichtung Steuern zahlt, finanziert werden, sondern auch durch künftige Nutzer; Kreditaufnahme ermöglicht das.=> auch über den ganzen Konjunkturzyklus betrachtet kein ausgeglichenes Budget
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Funktionale Fiskalpolitik
• Führt diese Verschuldung nicht zu explodierendem Schuldenstand (Stock-Größe im Gegensatz zu Flow-Größe Budgetdefizit) und Staatsbankerott?
• Geeignetes Maß ist nicht absolute Höhe des Schuldenstands (Bt ), sondern Schuldenstandsquote (bt=Bt/Yt)[ 1Mill EUR Schulden sind viel für mich, aber nicht für Bill Gates]
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Funktionale FiskalpolitikDynamik der Schuldenstandsquote
• Schuldenstandsquote explodiert nicht:
gdb
dgbwennJabb
b
dgbbbdbgbYD
YB
YY
YB
YTGBB
t
tt
tttt
ttt
t
t
t
t
t
t
t
t
ttttt
~ ,
?0i.e. t,mehr wächsnicht b sodass ,~ein esGibt
)1(
.
: )(
1
1
11
1
1
1
1
1
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Funktionale Fiskalpolitik Dynamik der Schuldenstandsquote
• Wenn z.B. g0 = 0,03 und d0= 0,01 und b1=0,6
• So ist b1- b0= -0,6*0,03+0,01= -0,008
b2 sinkt trotz Defizit auf 0,592• wenn g und d über einen langen Zeitraum auf 0,03
bzw 0,01 bleiben, sinkt die Schuldenstandsquote bis
• dann bleibt sie stabil:b101 – b100 = -0,33*0,03 +0,01 = 0
33,003,001,0~
b
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Funktionale Fiskalpolitik Dynamik der Schuldenstandsquote
• dasselbe gilt sogar für d > g, nur ist dann
• aber stabil (solange g und d konstant bleiben)
• Graphisch => nächste Seite
1~b
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Funktionale Fiskalpolitik Dynamik der Schuldenstandsquote
b~
1)1(
1
)1(1
)1(1)1(
1
1
g
dg
bg
b
dbgb
tt
tt
bt
bt+1
b0
b1
b1
45°
50JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
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Multiplikatoreffekt
ZZ’
B
Einkommen Y
Nac
hfra
ge (
Z), P
rodu
ktio
n (Y
)45o Linie
Y
ZZ
AY
Y1
Y1
A’D
C
Ein Anstieg der autonomen Ausgaben um 1 Mio. € steigertdie Produktion umein Vielfaches – um 1/(1-c1) Mio. €.
AB=BC=1
CD=DE=c1
EF=FG=c1c1
EF
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Multiplikatoreffekt
• Der Multiplikator ist die Summe sukzessiver Anstiege der Produktion, die aus einem Anstieg der autonomen Nachfrage resultieren.
• Steigt die autonome Nachfrage um 1 Mio. € , dann ergibt sich nach n Runden eine Erhöhung der Produktion um:
• geometrische Reihe
1 1 12
1 c c c n. . .
52JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
52
Multiplikatoreffekt
2 3
2 3
...1( )
1.1 . ..
c G c G c G
c c Gc
G
Gc
t=0 t=1 t=2 t=3 ... Σ t=0 bis t =
Zusätzliche Nachfrage
ΔG c Δ G (c)2ΔG (c)3 ΔG ...
Erstrundeneffekt + induzierte Konsumnachfrage
Gesamteffekt: 11
1c GG
cG
c
11
Gc
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53
Multiplikatoreffekt
Staatsausgabenmultiplikator:
0 1
1 0 11
2 0 11
2 11
( )1 [ ]
11 [ ]
11
1
Y c c Y T I G
Y c I G c Tc
Y c I G G c Tc
Y Y Y Gc
54JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
54
Multiplikatoreffekt
0 1
1 0 11
2 0 11
12 1
1
( )1 [ ]
11 [ ( )]
1
1
Y c c Y T I G
Y c I G c Tc
Y c I G c T Tc
cY Y Y Tc
Steuermultiplikator:
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Multiplikatoreffekt
• Gleichzeitige Anhebung der Staatsausgaben und Steuern im selben Ausmaß:
ΔY = [1/(1-c1)]*(ΔG – c1ΔT) da ΔG = ΔT
ΔY = [1/(1-c1)]*(ΔG – c1ΔG)
ΔY = [1/(1-c1)]*(1-c1)*ΔG
ΔY = ΔG = ΔT
• wenn die Staatsausgaben und Steuern gleichzeitig im selben Ausmaß angehoben werden, dann steigt das Gleichgewichtsteinkommen genau um den Impuls:
• ΔG = ΔT!
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56
Multiplikatoreffekt
Wichtiges zum Multiplikator:• Grundsätzlich gilt: ΔY = [1/(1-c1)]*Δautonome Ausgaben
• Je höher die marginale Konsumneigung c1 ist, desto größer ist auch der Multiplikator und umgekehrt!
• Steuer- und Staatsausgabenmultiplikator sind nicht gleich hoch, d. h. eine Staatsausgabenerhöhung hat nicht die gleiche Auswirkung auf das Gleichgewichtseinkommen, wie eine Steuersenkung im gleichen Ausmaß
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57
Multiplikatoreffekt Funktionale Fiskalpolitik - automatische Stabilisatoren
111
11
011
10
11
)1(1
)1(1
:)1(*
:*)(
ctcc
Itcc
Y
IcGItccY
YGItYYccY
tYTTT
58JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
58
Multiplikatoreffekt Funktionale Fiskalpolitik - automatische Stabilisatoren
11
1
101
10
11
)1(1
)1(1
:)1(*
:*)(
: 0
chc
Ihc
Y
ITccGIhcY
YhYGITYccY
hochGniedrigYniedrigGhochYhhYGG
GG
59JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
59
Multiplikatoreffekt Parallelpolitik
• Parallelpolitik:
111
11
011
011
10
11
)1(11
)1(11*
:
][)1(1
1*
)1(*:*
)(
cctc
Ictc
Y
I
cIctc
Y
cIttccYY
tYItYYccYtYG
60JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
60
Alternative Darstellung des Gütermarktgleichgewichts
Das private Sparen (S), ist das Sparen der Haushalte.
Das Sparen des Staates ist die Differenz zwischen Steuern und Staatsausgaben. Wenn T > G, dann hat die
Regierung einen Budgetüberschuß – das Sparen des Staates ist positiv.
Wenn T < G, dann hat die Regierung ein Budgetdefizit – das Sparen des Staates ist negativ.
Sparen (national saving) = privates Sparen + Sparen des Staates
Investition = Sparen
S Y CD
S Y T C
Y C I G
Y T C I G T
S I G T
I S T G ( )
61JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
61
Alternative Darstellung des Gütermarktgleichgewichts
• für den vereinfachten Fall G=0, T=0 (geschlossene Wirtschaft ohne Staat), wird die Gleichgewichtsbedingung zu
• I = S• Die Kausalität geht
I => Snicht
S=> I
62JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
62
Alternative Darstellung des Gütermarktgleichgewichts
S = Y – CS= Y – c0 –c1Y
= -c0 + (1-c1)Y
= -c0 + s1 Y
S0(Y0*) = I =
= S1(Y1*)Y0*Y1*
S0
S1
Y
S,I
I
63JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
63
Alternative Darstellung des Gütermarktgleichgewichts
• Gleichung besagt, dass der Gütermarkt nur dann im Gleichgewicht sein kann, wenn Investitionen und Sparen gleich sind.
• Gleichung besagt nicht, dass Sparen dem Investieren vorausgehen muss:Sparen Finanzierung der Investitionen
• Einkommen passt sich so lange an, bis daraus so viel gespart wird, dass I = S gilt.
64JKU LinzRiese, Kurs Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit WS 2008/09
64
Alternative Darstellung des Gütermarktgleichgewichts
• Konsumenten wollen mehr sparen, konsumieren weniger; dadurch sinkt die Nachfrage und die gleichgewichtige Produktion.
• Solange die Investitionen unverändert bleiben, kann sich aber das Sparen nicht ändern! Die Leute möchten zwar mehr sparen, aber das Einkommen (und damit die Produktion) geht gerade so stark zurück, dass das Sparen unverändert bleibt => Sparparadoxon.