Post on 05-Apr-2015
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HIV, AIDS…STIGMATISIERUNG,DISKRIMINIERUNG, AUSGRENZUNG…
HIV an der Grenze zur Diskriminierung
EINLEITUNG…
HIV-positiv sein….… ist die schwierige Erfahrung einer angsteinflößenden, diskriminierenden, eingrenzenden Situation, die mit einer Vielzahl von Verletzbarkeiten einhergeht.
DIE INFIZIERTE PERSON MUSS…
ihr Leben neu organisieren
die durch die Krankheit auferlegten Grenzen kennenlernen
ein neues Zeitgefühl kriegen
DIE SELBST-STIGMATISIERUNG
Die Person sieht sich selbst als « Gefahr » für andere.
Sie muss lernen, mit dieser Gefahr « umzugehen ».
Sie muss sich diesem « Risiko » stellen.
EINE BIOLOGISCHE KRANKHEIT MIT VIELEN TRUGBILDERN UND FALSCHEN VORSTELLUNGEN
Es ist immer noch eine « beschämende » Krankheit…
eng mit der Sexualität verbunden mit der Vorstellung von Tod assoziiert Mit starken Gefühlsschwankungen Mit ausgeprägter, symbolischer Bedeutung
MIT HIV LEBEN HEIßT,MIT DER KRANKHEIT UMGEHEN ZU MÜSSEN
Ein besonderes gesellschaftliches Gefügemit stigmatisierender Verhaltensweise Homosexualität Drogensucht Ausschweifung
Der Patient sei selbst « verantwortlich » für seine Lage
Notwendigkeit Strategien zu entwickeln, um die Geheimhaltung der Krankheit zu gewährleisten
HIV WIRD ALS SOZIALES HINDERNIS ERLEBT
Die Geheimhaltung erwächst aus der Angst vor Ausgrenzung
Die Angst vor Ausgrenzung führt zur Selbstausgrenzung Selbststigmatisierung Negatives Selbstbild
eine versteckte, unsichtbare Ausgrenzung
KÖRPERLICHE VERÄNDERUNGEN
Lipodystrophie
Angst, als HIV-positiv identifiziert zu werden « das sieht man mir im Gesicht an! » « meine Tochter möchte mich nicht mehr auf
Familienfotos… »
VERÄNDERUNGEN IM VERHALTEN
1 von 5 Patienten fühlt sich im Sexualleben eingeschränkt
ASKESE: kein Alkohol, Tabak, Drogen… FLUCHT: sexuelle Exzesse, Schlafmittel, Reisen… « NEUORIENTIERUNG des LEBENS »
Informationssuche, Selbstkritik, Werteänderung, neue Studien, ehrenamtliche Arbeit, …
NEUE IDENTITÄT, NEUES GEMEINSCHAFTSGEFÜHL
Anschluss an Gruppen HIV-infizierter PersonenDiese Gruppen…. basieren auf Abweichungen und Unterschiedlichkeiten zu
den anderen existieren in einem bestimmten sozialen Umfeld wirken unterstützend
SOZIALE IDENTITÄT
Normalisierung von Aids Die Situation der HIV-Infizierten in der Gesellschaft
schwankt zwischen Integration und Ausgrenzung
Die soziale Identität beruht auf Abmachungen zwischen dem Patienten und den Personen in seinem sozialen Umfeld.
Ärzte, Paramediziner… Arbeitgeber, Kollegen… Vereine, Organisationen… Familie, Freunde...
DAS DISKRIMINIERUNGSPOTENTIAL
Aus einer bereits stigmatisierten Gesellschaftsgruppe stammen
Homosexuelle einer anderen Kultur oder Rasse angehörend aus Schwarzafrika stammendDie Theorie der « Kolonialisierung » von Nathalie Bolland Spezifische Haltung der Belgier gegenüber
« Schwarzen » Veraltete negative Vorstellungen von Kolonialisierung Aktueller Rassismus Allgemeine negative Vorurteile
EINFLUSS DER KOLONIALZEIT
Verallgemeinerndes Bild von dunkelhäutigen Menschen schließt individuelle Verschiedenheit aus Austauschbarkeit der PersonenIn Wirklichkeit ein einziges gemeinsames Kriterium: die HautfarbeWiederauflebende Klischees Großes körperliches Potential der Schwarzen Großes intellektuelles Potential der Weißen Natur >< Kultur Wissenschaftliche Befunde: Kraniologie Verstärkung durch die NRO (Nichtregierungsorganisation) – die
Weißen sind unentbehrlich
DISKRIMINIERUNG BEI DER JOBSUCHE
Wird als eine Vorstellung aus Zeiten der Kolonialisierung angesehen
Schlechte Anpassung zwischen Forderungen und Studienniveau
Allgemeine Klischees Unpünktlichkeit Faulheit Anstößigkeit, Unsittlichkeit Ein Migrant wird einfach schlechter angesehen, gleich
welches Diplom, gleich welchen Bildungsstand er hat
DISKRIMINIERUNG BEI DER WOHNUNGSSUCHE
MRAX-STUDIE 66,1% der schwarzen Mieter fühlen sich diskriminiert Die Vermieter leugnen das Rassenkriterium als Grund
der Absage ABER…ein Ausländer erfüllt die Zulassungsbedingungen
nicht so gut wie die anderen Bewerber Ohne « guten » Beruf, kein « guter » Lohn und somit
also kein « guter » Mieter Die Diskriminierung bei der Arbeitssuche beeinflusst die
Diskriminierung bei der Wohnungssuche auf negative Weise
DIE UNGEWISSHEIT
Nicht nur ein Privileg der Migranten
Große Unterschiede der sozio-ökonomischen Verhältnisse
Unsichere Umwelt Unsichere Psyche Tendenz zur Depression
PSYCHOLOGISCHE UNSICHERHEIT
Depression in den verschiedensten Formen
Meist auftretende Begleiterscheinung bei HIV-positiven Personen
Unabhängig davon, ob der Patient symptomatisch ist oder nicht
Häufiger bei Drogenkonsum
PSYCHISCHES TRAUMA
BEI DER BEKANNTGABE DER DIAGNOSE
Unterschiedliche, gefühlsbetonte Reaktionen, abhängig von…
bisherigen individuellen Erfahrungen Fortschreiten der Krankheit Persönlichkeitsmerkmalen Psychischer Entwicklung / Lebensgeschichte Reaktionen im Umfeld
VERÄNDERUNGEN IM HERZ-KREISLAUFSYSTEM (THYMUS)
Zwischen vorübergehender und langanhaltender Störung
Ungewisse Entwicklung Angst angesichts der Ungewissheit des
Krankheitsverlaufs Angst , ob die Behandlung anschlägt Negativer Einfluss auf das Sexualleben Angst vor sozialer Ausgrenzung
SCHLUSSFOLGERUNGEN
Hohe Komplexität auf psychischer, medizinischer und sozialer Ebene, die auch die Beziehung Pfleger-Patient beeinflusst
Ständige Verhandlungen/Absprachen zwischen Patienten und den Sozialpartnern
Ständige Angst vor Diskriminierung Wunsch nach besserer Wahrnehmung der Krankheit Wunsch nach besserem Wissen/besseren Erkenntnissen
über die Krankheit Abnahme der negativen Beurteilung/ der Vorurteile
DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT…