Post on 12-Aug-2019
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Heterogenität in der Grundschule –Beispiele für den produktiven Umgang mit
Vielfalt und seine Grenzen
17./18. Mai in Freiburg am Adolf-Reichwein Bildungshaus
• Johannes Schubert (Adolf-Reichwein Bildungshaus)
• Erika Huth (Deutsche Gesellschaft für Lesen und
Schreiben)
• Hanna Sauerborn
• Organisatorisches
• Über MLM
Einführende Worte
• Teilnehmerliste und Teilnahmebestätigung
• Essen & Getränke
• Workshops
• Änderungen
• Eintragung in Listen
Organisatorisches
• Erasmus+ strategische Partnerschaft
• Partner aus 5 Ländern
• Grundschule, Universitäten und College
Zwei Themen:
• Kinder mit Zweitsprache in der Schule
• Schriftspracherwerb, Lesen und Schreiben
MLM – was wir machen
• Zwei Moocs (Onlinekurse): http://literacymooc.eu
• Webseite: www.euliteracy.eu
• Zahlreiche Unterrichtsmaterialien und Erläuterungen zu
den Themen DaZ, Lesen und Schreiben
• Stetig im Ausbau
MLM – was wir machen
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Kolleginnen und Kollegen.
http://literacymooc.eu
Webseite: www.euliteracy.eu
MLM – was wir machen
Herausforderungen im Schulalltag für mehrsprachige Kinder –
Beispiele und Vorschläge für deren Bewältigung
Dr. Hanna SauerbornPH Freiburg, Adolf-Reichwein Bildungshaus
• Mein Hintergrund
• DaZ/DaF
• Vom monolingualen Habitus in der Schule
• Herausforderungen im Schulalltag auf vier Ebenen
• Beispiele aus der Praxis
• Ideen, wie man mehrsprachige Kinder unterstützen kann
• Ausblick: Wie können wir mehrsprachige Kinder im Schulalltag
unterstützen
Inhalte
Mein Hintergrund
Klassenlehrerin einer 1. Klasse
• 4 einsprachige Kinder
• 6 mehrsprachige Kinder mit einem
Elternteil, das Deutsch spricht
• 10 mehrsprachige Kinder, die seit
dem Kindergarten Deutsch lernen
• 5 mehrsprachige Kinder, die seit
weniger als zwei Jahren Deutsch
lernen
Mein Hintergrund
www.euliteracy.eu
DaZ/DaF
Deutsch als Zweitsprache
Deutsch als Fremdsprache
• Unterschiedliche (Sprach-)Biographien
• Sprachkontaktdauer und –intensität
• Lerneraspekte• Kognition• Herkunftssprache• …
• …
DaZ/DaF
• EFL (6 Jahre am Gymnasium)
• Erasmus summer school 2009
DaZ/DaF
• Normalitätsannahme à Zielgruppe: einsprachig
aufwachsende Kinder
• Monolingualer Habitus (Gogolin 1994, 2001)
• Habitus (Bourdieu)
• Aber: zunehmender Anteil an Lernenden mit
mehrsprachigem Hintergrund
Vom monolingualen Habitus in der Schule
• Sprachliche Barrieren im Unterricht
• Kognitive Unterforderung bei gleichzeitiger sprachlicher
Überforderung
• Sprachliche Barrieren im Sozialleben
• Kulturelle Unterschiede
• Ressourcen ignorieren
Herausforderungen im Schulalltag
• Sprachliche Barrieren im Unterricht
• Kognitive Unterforderung bei gleichzeitiger sprachlicher
Überforderung
• Sprachliche Barrieren im Sozialleben
• Kulturelle Unterschiede
• Ressourcen ignorieren
Herausforderungen im Schulalltag
Beispiele von drei Kindern
Amar (DaZ, 3 Jahre) Fatima (DaZ, 4 Jahre) Mohammed (DaZ, 2 Monate)
Herausforderungen im Schulalltag
Sprachliche Barrieren im Unterricht
• Kind scheint alles zu verstehen
• Kind verständigt sich problemlos
Herausforderungen im Schulalltag
Sprachliche Barrieren im Unterricht
• Kind scheint nichts zu verstehen
• Kind schweigt
Herausforderungen im Schulalltag
Sprachliche Barrieren im Unterricht
Mit einem Feuerbohrer erzeugten die Steinzeitmenschen Funken.
Diese Funken entzündeten trockenes Gras oder kleine Stücke des
Zunderschwamms.
Der Zunderschwamm ist ein Pilz, der an Birkenstämmen wächst
und sehr trocken ist. So entzündet er sich schnell.
Herausforderungen im Schulalltag
Sprachliche Barrieren im Unterricht
• Unterscheidung von Alltagssprache
und Bildungssprache
Herausforderungen im Schulalltag
c
c
c
Sprachliche Barrieren im Unterricht
• Arbeitsanweisungen
Herausforderungen im Schulalltag
Sprachliche Barrieren im Unterricht
• Arbeitsanweisungen
• Erklärungen
• Texte
• …
Herausforderungen im Schulalltag
Sprachliche Barrieren im Unterricht, rezeptiv
Herausforderungen im Schulalltag
Wortschatz Syntax (Satzbau)
Weltwissen
• einzelne Wörter, auch Funktionswörter
• Metaphorische Sprache
• …
• Komplexe KonstrukPonen, z.B. wenn… dann…
• GrammaPsche Beziehungen, z.B. Pronomen, Kasus
Sprachliche Barrieren im Unterricht
Herausforderungen im Schulalltag
Inhalt
nicht verstanden
realisieren
nachfragen nicht fragen
nicht realisieren
verstanden
Lesen Sie die Texte zur folgenden Aufgabenstellung.
Welche potentiellen Hürden können Sie erkennen?
Welche Hilfen würden Sie geben?
Herausforderungen im Schulalltag
Sprachliche Barrieren im Unterricht
• Ziel: rezeptive und produktive bildungssprachliche
Kompetenzen
• Was finden wir in der Schule?
Herausforderungen im Schulalltag
Sprachliche Barrieren im Unterricht überwinden
Förderung in der Zone der proximalen Entwicklung (Wygotski)
Herausforderungen im Schulalltag
Pushed output(Mackey 2002)
Output hypothesis(Swain 1985)
Sprachliche Barrieren im Unterricht überwinden, Gibbons (2015)
Herausforderungen im Schulalltag
Handeln• ggf. in Herkunfts-
sprache• mündliches
Register
Sprechen• Output• mündliches
Register
PushedOutput• Lehrkraft fordert
Explizitheit
Schreiben• maximal
dekontextu-alisierte Sprache
Sprachliche Barrieren im Unterricht überwinden
Gibbons (2015)
• Sprachliches Lernen im Kontext von fachlichem Lernen
• Sprache verwenden
• Scaffolding
• Stretched language
• Message redundancy
Herausforderungen im Schulalltag
Kognitive Unterforderung bei gleichzeitiger sprachlicher
Überforderung
• Reduktion der sprachlichen Anforderungen geht einher mit
Reduktion der kognitiven Herausforderung
Herausforderungen im Schulalltag
Kognitive Unterforderung bei gleichzeitiger sprachlicher
Überforderung
• Nutzung der Herkunftssprache
• Scaffolding, Förderung in der Zone der proximalen Entwicklung
• Pushed Output (Mackey 2002)
Herausforderungen im Schulalltag
Sprachliche Barrieren im Sozialleben
• Klärung von Konflikten
• Äußerung von Bedürfnissen
• Elternarbeit
Herausforderungen im Schulalltag
Kulturelle Unterschiede
z.B.
• Bedeutung der Familie
• Rolle der Frau
• Tagesrhythmus
• …
Herausforderungen im Schulalltag
Ressourcen ignorieren
• Mehrsprachigkeit als Bildungsziel
à DaZ-Lernende am Puls der Zeit
• Hohe Sprachbewusstheit bei DaZ-Lernenden durch permanente
Sprachvergleiche
• Kognitive Kompetenzen, die in Herkunftssprache ausgedrückt
werden könnten
• Kulturelles Wissen
Herausforderungen im Schulalltag
“I therefore suggest that we should focus on the greatest source of
variance that can make the difference – the teacher. We need to
ensure that this greatest influence is optimised to have powerful and
sensationally positive effects on the learner. Teacher (sic!) can and
usually do have positive effects, but they must have exceptional
effects.”
John Hattie (2003, S.3)
Mehrsprachige Kinder unterstützen
• Antizipation von möglichen Hürden und Ressourcen
• Eigene Sprache im Unterricht
• multiple Kanäle
• Aufbereitung von Inhalten
• Förderung in der Zone der proximalen Entwicklung
Mehrsprachige Kinder unterstützen
• Wertschätzender Umgang mit dem Kind, seiner Sprache
und seiner Familienbiographie
• Autonomie anbahnen und ausbauen
Mehrsprachige Kinder unterstützen
Gibbons, Pauline (2015): Scaffolding language,
scaffolding learning. 2nd Edition. Heinemann.
Mehrsprachige Kinder unterstützen
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit!
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