Gewaltiger Sandsturm in Sydney Rote Naturgewalt am 23.9.2009.

Post on 05-Apr-2015

103 views 0 download

transcript

Gewaltiger Sandsturm in Sydney

Rote Naturgewalt

am 23.9.2009

Sydney am Morgen des 23. September 2009

Die Großstadt erscheint in einem unheimlichen orangefarbenem Dämmerlicht

Australien

leidet derzeit unter einer extremen Trockenheit infolge eines

ungewöhnlich warmen Winters in der südlichen Hemisphäre.

Der August war dort der heißeste

seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Auf der Harbour Bridge

Der schwerste Sandsturm seit Jahrzehnten ist am Mittwoch über den Osten Australiens

hinweggefegt und hat das Leben in der Metropole Sydney zum

Stillstand gebracht. Tonnen von rotem Wüstenstaub aus dem

Hinterland ließen die Großstadt in einem orangefarbenen Dämmerlicht erscheinen.

Schlimmster Staubsturm seit den 40er-Jahren

Der nach Expertenangaben schlimmste Staubsturm seit den 40er-Jahren zog rund 600 Kilometer weit die australische Ostküste entlang bis zum Bundesstaat Queensland im Norden und könnte sogar das 4.000

Kilometer entfernte Neuseeland treffen. Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South

Wales erreichte die Luftverschmutzung Rekordwerte, pro Stunde landeten rund 75.000 Tonnen rötlichen

Staubs in der Tasmanischen See.

"Das ist wie der Weltuntergang"Die Sicht war während des Sandsturms so schlecht, dass das berühmte Opernhaus von der nahen Harbour Bridge kaum zu

erkennen war. Eine Anruferin beim australischen Sender ABC sagte, einen solchen Sturm hätte die Stadt seit 1939

nicht mehr erlebt.

Auch der Schiffsverkehr ist von dem Sturm betroffen

Nichts geht mehr auf den Straßen: Der Bradfield Freeway ist normalerweise stark befahren, während des Sandsturms ließen offenbar zahlreiche Autofahrer ihre Fahrzeuge vorsichtshalber

in der Garage. Die Sicht reichte nur wenige Meter.

Windböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 65 Stundenkilometern fegten über die

Millionenstadt hinweg. Der Wetterdienst warnte vor starken Winden mit teils zerstörerischer Kraft. Die Gesundheitsdienste verzeichneten einen deutlichen

Anstieg von Patienten mit Atemwegproblemen im Stadtgebiet.

Dort wo sonst Kinder im Riesenrad fahren und Zuckerwatte essen, bleiben nach dem Sturm die Tore zu. Der Luna-Park am Hafen von Sydney ist

geschlossen.

Auch Fernsehteams wollen das Ereignis festhalten

Fußgänger trugen in der größten Stadt Australiens

Atemschutzmasken, auf Autobahnen und Straßen staute sich der Verkehr bei schlechten

Sichtverhältnissen. Der Fährverkehr im Hafen wurde eingestellt. Die australische Fluggesellschaft

Qantas leitete zahlreiche internationale Flüge nach

Melbourne und Brisbane um.

Aufräumarbeiten in Australien

Millionen Australier haben nach dem schlimmsten Sandsturm seit über 70

Jahren mit den Aufräumarbeiten begonnen. Der Flughafen Sydney ist

selbst am heutigen

Donnerstag 24.9.2009

noch nicht zum normalen Verkehrsgeschehen zurückgekehrt.

In den Staaten Queensland und New South Wales nördlich von Sydney,

die ebenfalls auf dem Weg des Sandsturms gelegen waren, kündigten die Behörden an,

die wegen der anhaltenden Trockenheit verfügten Beschränkungen der

Trinkwassernutzung zeitweise aufzuheben. Das sollte den Menschen erlauben, ihre

Häuser und Autos leichter von dem Sand zu befreien, der sich in jeder noch so kleinen

Ritze festgesetzt hat.

Aus anderen Teilen von New South Wales wurden unterdessen

ungewöhnliche Hagelschauer mit tennisballgroßen Hagelkörnern am

Dienstagabend gemeldet. Über dem südlichen Bundesstaat Victoria

gingen starke Regenfälle nieder, hier galt eine Warnung vor

Überschwemmungen. Am Dienstag hatten zwei leichte Erdbeben die

Region erschüttert.

ENDE

W.M.