Gestaltwahrnehmung Seminar: Visuelle Wahrnehmung Dozent: Dr. Alexander Schütz Referentin: Zeliha...

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Gestaltwahrnehmung

Seminar: Visuelle WahrnehmungDozent: Dr. Alexander Schütz

Referentin: Zeliha Bilici

GliederungDas Vermächtnis der Gestaltpsychologie

• Anfänge und Grundlagen• Elemente der Gestalttheorie• Gestaltprinzipien• Bewusstseinsorganisation• Gruppierungsgesetze• Fazit• Fragen

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Anfänge und Grundlagen

• GründerMax Wertheimer (1880-1943)Wolfgang Köhler (1887-1967)Kurt Koffka (1886-1941)

Abb.2-4

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Anfänge und Grundlagen

• 1912 veröffentlichte Wertheimer seinen Aufsatz über Scheinbewegung.

Scheinbewegung: Die Wahrnehmung einer Bewegung, die bei Betrachtung einer schnellen Folge unbewegter Einzelbilder entsteht.

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Anfänge und Grundlagen

Die Wahrnehmung des Ganzen (Bewegung) ist verschieden von der Wahrnehmung seiner

Teile (Einzelbilder).

Abb.5

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Die Wahrnehmung des Ganzen (Bewegung) ist verschieden von der

Wahrnehmung seiner Teile (Einzelbilder).

Anfänge und Grundlagen

• „Das Ganze ist verschieden von der Summe seiner Teile“

• Gegenbewegung auf Theorien des Strukturalismus.• Elementarismus:

Komplexe Wahrnehmungen können durch die Erforschung ihrer elementaren Bestandteile verstanden werden.

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Elemente der Gestalttheorie

• Wertheimers Postulat:Visuelles System fasst Teile nach Gruppierungsgesetzen zu Ganzheiten zusammen.

• Betonung des Ganzen führte die Gestaltpsychologen zur Bestimmung von Prinzipien zur Erklärung der Wahrnehmungsorganisation.

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Gestaltprinzipien

• Eine Reihe von Regeln, die festlegen, wie wir kleine Teile zu einem Ganzen organisieren.

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Gestaltprinzipien

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Gestaltprinzipien

• Prinzip der NäheDinge, die sich nahe beieinander befinden, erscheinen als zusammengehörig.

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Gestaltprinzipien

• Prinzip der Ähnlichkeit Ähnliche Dinge erscheinen zu Gruppen geordnet. (Ähnlichkeit: Form, Farbe, Größe, Orientierung)

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Gestaltprinzipien

• Prinzip des abgeschlossenen UmrissesTeile mit einem abgeschlossenen Umrisswerden als zusammengehörig empfunden.

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Gestaltprinzipien

Prinzip der guten FortsetzungLinien, die gerade oder sanft geschwungen sind,werden als zusammengehörig wahrgenommen, wenn sie eine logische Fortsetzung darstellen.

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Gestaltprinzipien

• Prinzip des gemeinsamen BereichsMan neigt dazu, Objekte zu Gruppen zusammenzufassen, die sich innerhalb des selben abgeschlossenen Bereichs befinden.

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Gestaltprinzipien

• Prinzip des ZusammenhangsWir neigen dazu, jeden einheitlich strukturierten, zusammenhängenden Bereich als eine Einheit zu sehen.

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Prinzipien ermöglichen richtige Wahrnehmung, können aber auch Täuschungen verursachen.

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Elemente der GestalttheorieBewusstseinsorganisation

• Figur-Grund-Trennung(Edgar Rubin, 1915)

Abb.6

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Elemente der GestalttheorieBewusstseinsorganisation

• Wahrnehmungssystem fasst bestimmte Anordnungen bevorzugt als Bezugssystem auf und ordnet andere Gegenstände in dieses ein.→ induzierte Bewegung (Bewegung des Nachbarzugs)

• Visuelles System verwendet eine große umgebende Struktur zur Definition eines Standards (Bewegungslosigkeit) und konstruiert die Wahrnehmung anderer Gegenstände in Bezug auf diesen Standard.

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Elemente der GestalttheorieBewusstseinsorganisation

• Prinzip der PrägnanzDie Wahrnehmung mehrdeutiger Reize ist so gut (einfach, regelmäßig, symmetrisch), wie es die herrschenden Bedingungen erlauben.

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Prinzip der PrägnanzBewusstseinsorganisation

Bei solchen mehrdeutigen Bildern (→ teilweise verdeckte Figur )neigt man dazu, die einfachste mit der verfügbaren Information vereinbaren Form wahrzunehmen.

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Gruppierungsgesetze

• KritikDie Stufe des visuellen Systems, auf der die Gesetze ihre Wirksamkeit entfalten, wird in Frage gestellt.

Gestalttheoretiker: Die Gruppierung muss sehr früh, während der visuellen Reizverarbeitung stattfinden.

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Gruppierungsgesetze

• Hypothese:Gruppierungsgesetze könnten auch später wirksam werden, nachdem die räumliche Tiefe und die Beleuchtungsbedingungenfestgestellt worden sind.

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Gruppierungsgesetze

• Experiment (Irvin Rock & Leonard Brosgole)• Nach welchem Gesetz sehen die Beobachter?

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Gruppierungsgesetzte

• Experiment

Trotzdem gruppierten Beobachter die Perlen immer noch in Spalten.

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Gruppierungsgesetze

Das visuelle System nimmt die Gruppierung nach der wahrge-nommenen Nähe im3dimensionalen Raum vor stattnach der Nähe der Netzhautbilder.

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Gruppierungsgesetze

• Gruppierung nach Nähe muss also nach der Tiefenwahrnehmung stattfinden.

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Aufgabe

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Experiment zur Überprüfung der Dominanz des Ganzen(David Navon)

• Welches Merkmal wird früher erkannt?

Das Ganze (zusammengesetzter Buchstabe) wird früher erkannt als seine Teile (kleine Buchstaben)

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Fazit

• Revolutionärer Fortschritt in der Wahrnehmungsforschung

• Bereicherung der Gebiete Lern-, Gedächtnis- und Denkforschung, sowie Sozialpsychologie

• Zum Teil jedoch skeptisch betrachtet: Ergebnisse in Form von einfachen Demonstrationen, kaum Experimente

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Fragen

• Wie lautet der Grundsatz der Gestalttheorie?

• Wie lauten die Gestaltprinzipien?

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