Post on 17-Sep-2020
transcript
Geheimnisvolle Nachtschwärmer …
S i e b e n s c h l ä f e r
Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass!
Wetterregel
Synonyme
Projekt „Siebenschläfer und Artenvielfalt“ NABU Leverkusen Gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW (SUE) Zweijährig: 2015 / 2016 Projektelemente: - Live-Webcam - Kurse an Grundschulen - Infostände - NABU-Exkursionen - Internet-Seite über Siebenschläfer * - Facebook Ziel: Wichtigkeit der Artenvielfalt
* www.nabu-leverkusen.de/siebenschlaefer
Webcam online
Webcam 2015: 9.594 Besucher 2016: 38.532 Besucher aus insgesamt 50 Ländern! 22 Videos auf Youtube: Insgesamt fast 24.000 Aufrufe
Grundschulen: Impulseinheit + Exkursion
Insgesamt 31 Kurse
Internet
2015: 12.532 Besucher 2016: 61.733 Besucher
Jahr 2016: 252 Follower
Siebenschläfer sind Anzeiger für einen gesunden Wald! • Naturnah • Natürliche Strukturen vorhanden
Höhlen Totholz
• Artenreich (Pflanzen und Tiere)
Artenvielfalt
Säugetier, Nagetier Größe : 15cm (+ 15cm Schwanz) Bes. Kennzeichen: langer buschiger Schwanz Lebensraum: Laubwälder, Streuobstwiesen Nachts: in den Baumkronen unterwegs (nachtaktiv) Tags: in Höhlen Futter ab Mai: Knospen, Blätter, Rinde Futter ab August: Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse, Beeren, Obst Feinde: Eulen, Marder, Katzen Junge: meist 3 - 5 Winterschlaf : von Oktober - Juni
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
Erster 7s
1ste Geburt
2te Geburt
Siebenschläferjahr Leverkusen 2016
Erster „alter“ Junger raus
7s-TV
7s-Tag
„alte“ Junge öffnen Augen
Mütter nur noch sporadisch da
Winterschlaf
Balz beobachtet
2015: Geburt 06.08.2015
• Dunkle Dachböden, Keller, Vorratskammern (trocken, warm, Nahrung)
(gerne in Zwischendecken)
-> Krach „wie ein Einbrecher“
• Scheunen, Gartenhütten, Jagdhütten, Bienenhäuser
• Streuobstwiesen
• Weinberge
• Spezialfall Osnabrück
Manchmal auch Kulturfolger
Bedrohung / Feinde
Fressfeinde: Marder, Hauskatzen, Eulen Lange Winter 2004 in Deutschland zum Tier des Jahres ernannt (Schutzgemeinschaft Deutsches Wild) Die IUCN stuft den Siebenschläfer als „nicht gefährdet“ ein Lebensraum bedroht
• 2004 in Deutschland zum Tier des Jahres ernannt (Schutzgemeinschaft Deutsches Wild) • IUCN stuft den Siebenschläfer als „nicht gefährdet“ ein
• Fressfeinde: Eulen, Marder, Hauskatzen • lange Winter • Lebensraum geht immer mehr verloren • Bekämpfung im Haus (Lärm / Dreck)
Sympatischer Siebenschläfer
Der Siebenschläfer (Glis glis) ist ein besonders geschütztes Tier und wird in der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) deklariert. Gemäß § 42 BNatSchG ist es verboten wild lebenden Siebenschläfern nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen oder Zufluchtstätten in der Natur zu beschädigen oder zu zerstören. Ausnahmen und Befreiungen von den Schutzbestimmungen dürfen nur von den zuständigen Behörden für Naturschutz und Landschaftspflege ausgesprochen werden (§ 62 BNatSchG). Dies bedeutet, dass Lebendfang oder Abtöten von Siebenschläfern genehmigungspflichtig sind. Ein Verstoß gegen diese Gesetzgebung kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden (§ 65 BNatSchG).
Besonders geschützte Art
• Nächtliche Aktivitäten (meistens! Balzzeit: auch tagsüber aktiv)
• Kot bohnenförmig, ca 1cm, leicht krümelig, nicht spitz
• Geräusche anders als bei Marder
(entspricht dem Herumrollen einer Walnuss)
• Halten im Haus nicht unbedingt Winterschlaf
• Fußspuren selten zu sehen
• Nagespuren
Indizien für Siebenschläfer im Haus
• Zugangslöcher zum Haus verschließen (mit Metall, kleinste Spalten genügen)
• Auf Dächer reichende Äste von Bäumen/Sträuchern kappen
• Kletterpflanzen an der Fassade 1m unter der Dachkante abschneiden
• Kotspuren beseitigen (Markierungen)
• bei großer Population: kreisende Fledermausattrappe mit Batterie
• Vergrämung (Repellentien, Weihrauch „Petersdom Atmosphere“)
• Weinessig um das Haus herum sprühen (wiederholen!)
Maßnahmen
• nur mit spezieller Genehmigung!
• nur in Lebendfallen (guter Köder: Bananen) tägliche Kontrolle / öfters wiederholen
• Speziell lange Fallen, damit der Schwanz intakt bleibt (38cm) ggfs. sollte Falltür nicht bis zum Boden gehen
• mit Handschuhen anfassen (kräftige Nagetierzähne!)
• nie am Schwanz anfassen (kann abgestoßen werden!)
• fliehen immer nach oben
• ganze Familien fangen (gesellige Tiere!)
Fangen
• In alten naturnahen Laubwäldern (mit natürlichen Höhlen) und genügend Nahrung (Buchen, Eichen, Hasel-, Walnüsse, Kirschen, …)
• Nur ab (Ende) Mai – (Mitte) September auswildern
• Am besten dort, wo schon Siebenschläfer sind
• Vorher gut füttern, damit der Start einfacher ist
• Ggfs. mit Nistkasten auswildern
• Ab Juli nicht mehr fangen, da dann schon Junge da sind
• Mindestens 20km weit weg auswildern (ggfs. mit geogr. Trennlinie)
Auswilderung