GALLER _ Eiweissoffensive Grünland dr-vet.at PPT

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„Eiweißoffensive Grünland“

Mehr Kraftfutter aus dem Grundfutter

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 2

Top Grundfutterqualität – warum ?

� Hohe Milchleistung nur mit bestem Grundfutter möglich

� Grundfutter produziert das Rohprotein am billigsten

� Grundfutter ist wiederkäuergerecht

� Höhere Kraftfuttergaben verdrängen Grundfutter

� Besseres Grundfutter verbessert KF-Effizienz (Wirtschaftlichkeit)

1 MJ NEL/kg Futter-TM � 2-3 kg höhere Fressleistung

� 2.500 kg mehr Grundfutterleistung

� 1.000 kg Milchleistungssteigerung � 250 €

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 3

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4,8 5 5,2 5,4 5,6 5,8 6 6,2 6,4 6,6 6,8 7

Fressleistung steigt mit der Energiedichte(n. Burgstaller, 1990)

Futterverzehr (kg TM pro Tag)

* bei 10 kg Kraftfuttereinsatz

MJ NEL/kg

TM-Verzehr, kg/Tag

Mangel an Phosphor und Rohprotein verschlechtern die Fresslust

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 4

Energiedichte, Futteraufnahme und Milchleistung von Grünlandgrundfutter und Ackergrundfutter(nach Kühbauch, 1997)

Futterart Energiedichte Futteraufnahme Tägl. Milchleis tung kgMJ/kg TS rel kg TS/Tag rel kg rel

Ackergrundfutter

Weidelgrassilage

Maissilage

Futterrüben

(50/30/20)

6,8 100 17,5 100 25 100

Gute Grassilage 6,0 88 13,5 75 16 64

Reine Heuration 5,0 74 11 57 8 31

1 MJ NEL ~ 2.500 kg Milch

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 5

Ziel: 6 000 kg Milch aus Gras2 000 kg Rohprotein pro Hektar

Grundfutterleistung schwankt zwischen 10 bis 25 kg Milch

Bessere Futterqualität erhöht die Futteraufnahme und verbessert die Kraftfuttereffizienz

Kraftfuttereffizienz steigt mit Grundfutterqualität

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Betriebsentwicklung und Umwelt20. November 2006/Folie 6

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 7

Grundfutter im Laktationskurvenverlauf

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 8

Kraftfuttereffizienz im Laktationsverlauf beachten

� Hohe Effizienz 1. Laktationshälfte und bei geringem KF-Einsatz� 1 kg Kraftfutter 1,5 bis 2 kg Milch� Hohe KF-Gaben (über 6 kg) – sinkende Effizienz� Grundfutterverdrängung (GF) steigt mit zunehmendem Kraftfuttereinsatz� GF-Verdrängung: 0,3 bis 0,7/kg KF gegen Laktationsende� Mittel GF-Verdrängung 0,5 kg GF je kg KF� Unter 15 kg Milchleistung (ab 200. Laktationstag) sinkt Kraftfuttereffizienz

unter 1 kg� Kraftfuttereinsatz erst wieder zur Vorbereitungsfütterung.

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 9

Vergleich Grassilage 1. Aufwuchs 2012Angaben in g bzw MJ NEL

Region Nieder-sachsen

Hessen Bayern SteiermarkMilchvieh-AK

Heuprojekt Österreich 2012

Probenzahl 1302 357 983 216 735

Rohprotein 169 179 172 145 108

Rohfaser 251 256 227 249 277

MJ NEL 6,2 6,1 6,5 6,19 5,7

Rohasche 106 118 83 101 88

P 3,7 3,6 3,4 3,1 2,4

Zucker 55 31 80 51 140

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 10

Grünland hat Eiweißreserven1 % mehr XP im Futter entspricht 100.000 t Soja

Österreich1,35 Mio ha Grünland (Hälfte extensiv)

entspricht ca. 1 Mio t Eiweiß (XP) vom Grünland

Steigerung Rohprotein (XP) um 1 % im Futter (nur vom normal ertragsfähigen Grünland)

50.000 t XP 100.000 Sojabohnen

XP Gehalte in Gunstlagen 14 – 20 %

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 11

Eiweißlücke in Bayern

Verbrauch Rohprotein: 573 000 t (ohne Grundfutter)

Eigenerzeugung: - 209 000 t Eiweißlücke: 364 000 t Rohprotein

Sojaschrot-Import: 813 000 t (davon gehen 53 % in die Rinderfütterung)

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Deggendorf

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 12

TM und RP -Erträge in Abhängigkeit von Düngung und Nutzung

(Rieder, Dauergrünland,1983 )

Mähweide 3 Nutzungen je 40 kg N 85 dt TM mit 1275 kg RP 4 Nutzungen je 50 kg N 98 dt TM mit 1860 kg RP

Weidelgrasweide 3 Nutzungen je 40 kg N 109 dt TM mit 1560 kg RP 4 Nutzungen je 50 kg N 121 dt TM mit 2050 kg RP 5 Nutzungen je 80 kg N 138dt TM mit 2620 kg RP

N-Steigerungsversuch – Spitalhof, 1995-2000(n. Diepolder, Schröpel, 2002)

,

4x20 m3 Gülle = 180 kg N (45 kg/Aufw.)

+40 N (2)

+2 x 40 N (2,3)

+3 x 40 N (1, 2 , 3)

+4 x 40 N (1, 2, 3, 4)

Ertrag dtTM

105 114 121 127 140

RP in % 15,5 15,5 15,5 15,9 16,0

Kg RP/ha 1627 1767 1875 2019 2240

MJ NEL/kg 6,18 6,15 6,14 6,16 6,11

MJ NEL/ha 64.800 70.110 74.294 78.232 85.540

*) Stickstoff geht zuerst in den Mehrertrag, erst dann steigen RP-Werte in %4 Schnitte (4 x 20 m 3 Gülle) = ca. 45 kg N/Aufwuchs1 kg N brachte einen zusätzlichen Mehrertrag von 22 kg TM4 x 40 N zusätzlich = 3.500 kg TM Mehrertrag/ha

+ 613 kg RP-Mehrertrag/ha (= ½ ha Sojabohne)+ 20.740 MJ NEL/ha (ca. 4.000 l Milch bzw. 2.500 kg Gerste)+ höhere Grundfutteraufnahme+ wiederkäuergerechte Ration

TM-Ertrag brutto (Ø 1999 – 2008)(n. Diepolder, Raschbacher, 2009)

Düngung und Nutzung müssen im Einklang stehen

09.11.2013 14Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 15

Pflanzengesellschaften des Dauergrünlandes(n. Rieder, 1983)

Mittlere Variationsbreite von Ertrag und Futterqualität

dt TM/ha MJ NEL/kg MJ NEL/ha

Einmähdige Wiesen 20-40 4,0-50 8.000-20.000

Zweimähdige Wiesen 45-70 4,5-5,5 20.000-40.000

Dreimähdige Wiesen 65-90 4,5-6,2 35.000-55.000

Viermähdige Wiesen 85-115 5,7-6,3 50.000-70.000

Fünfmähdige Wiesen 90-130 5,8-6,4 60.000-80.000

Feldfutter 100-140 6,2-6,5 70.000-90.000

Silomais teigreif 150-240 6,6-6,8 120.000-160.000

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Energiedichten von Pflanzengesellschaften

Abgestufte Bewirtschaftung ?

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 18

Grundfutterqualität - Einflussfaktoren

PflanzenbestandDüngung

Qualität NutzungszeitpunktKonservierung

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Idealer Pflanzenbestand

60 – 80 % Gräser10 – 20 % Leguminosen10 – 20 % Kräuter (keine Unkräuter)

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 20

Bestandeslenkung - Einflussfaktoren

� Standort – natürliches Ertragspotential ausschöpfen( Humus, C:N-Verhältnis, Bodenschwere, Höhenlage)

� Nutzungsart – Mähen fördert ObergräserBeweidung fördert Untergräser

� Leitgras bestimmt die Intensität� PK- Versorgung schafft die Basis� Stickstoff fördert den Gräseranteil und Rohproteingehalt

Nutzungszeitpunkt und Nutzungshäufigkeit beeinflussen Qualität

� Dauerwiesen oder Feldfutterbau� Nachsaat bzw. Neuansaat

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Anteile in % von Deutschem Weidelgras und Knaulgras bei differenzierter Nutzung (n.Reyani,197)4

VersuchsjahrFrühjahrs-nutzung

1/2 3/4 5/6 7/8 9/10 Mittel

Deutsches Weidelgras1. Weide2. Weide-Silo3. Silo

828069

847366

725139

515215

655522

716242

Knaulgras1. Weide2. Weide-Silo3. Silo

687279

534340

483434

383721

383421

494439

09.11.2013 21Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 22

Leitgras definieren

� Standort, Düngung und Nutzungsintensität bestimmen das Leitgras

� 200 Pflanzen – weniger als10 Pflanzen liefern 90 % des Ertrages und der Futterqualität

Wer sein Ziel nicht kennt, wird auch den Weg nicht finden.

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 23

Nutzungsintensität bestimmt das LeitgrasDüngung und Nutzung müssen im Einklang stehen

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 24

Sortenfrage immer wichtiger

Sortenunterschiede Winterhärte, Nachtriebstärke, Wuchshöhe, Blühbeginn, geringere Düngung und späte Nutzung fördert Rostanfälligkeit in

Gunstlagen

Frühe Sorten vertragen Unkrautdruck besser, rascherer Narbenschluss, für höhere Lagen, winterfester (Weidelgräser)

Späte Sorten brauchen länger zum Ährenschieben, daher nutzungselastischer, aber

weniger Ertrag

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 25

Knaulgras - Prüfkriterien

Sorte Blüh-beginn

Wuchs-höhe

Lagerung Nach-triebs-stärke

Aus-winterung

Verun-krautung

Sep-toria

Nutzungs-richtung

Amba 4,5 6 4 4 1,5 4 5 Fu

Baraula 8 1,5 2,5 7 2,5 5 5 Wi/We

Lidaglo 9 3 2 3,5 2 4,5 4 Wi/We

Tandem 5,5 2,5 - 2,5 - 2 3,5 Wi/We

Weidac 5 6,5 - 4 - 3,5 4 Wi

Fu: Feldnutzung

We: Weidenutzung

Wi: Wiesennutzung

Kampfkraft: I = stark, II = mittel, III = schwachVerdrängungsvermögen: 1 = sehr stark, 2 = stark, 3 = mäßig,4 = verdrängungsgefährdet, 5 = stark verdrängungsgefährdet

Konkurrenzeigenschaften(n. Klapp u. Arens, 1973, ergänzt)

Jugend Alter

Kampfkraft

Verdrängungsvermögen

Jugend

Deutsches Weidelgras (diplois) = Lolium perenne I II 1

Wiesenschwingel = Festuca pratensis II III 3Knaulgras = Dactylis glomerata III I 4Wiesenlieschgras = Phleum pratense II II 4Wiesenrispe = Poa pratensis III III 5Weißklee = Trifolium repens III II 5Glatthafer = Arrhenatherum elatius II I 2Goldhafer = Trisetum flavescens III II 4Rotschwingel = Restuca rubra III III 5Wiesenfuchsschwanz = Alopecurus pratensis III I 4Hornklee = Lotus corniculatus III III 5

09.11.2013 26Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Nachsaat-Sondermischungen

Anteile in der Nachsaat Sondermischung Sorten

Knaulgras

betont

Deutsches

Weidelgras betont

Fuchsschwanz

betont

Rotklee Mittel 2 % 2 % 2 % Gumpensteiner,

Reichersberger-Neu,

Lucrum, Nemaro

Spät 2 % 2 % 2 % Kvarta, Tempus

Weißklee Mittel 4 % 3 % 4 % Milkanova, Riesling, Liflex

Spät 3 % 3 % 4 % Alice, Klondike, Vysocan

Timothe Früh 4 % 4 % 6 % Liphlea, Lischka, Phlewiola

Mittel 4 % 4 % 6 % Lirocco, Comer, Classic

Spät 4 % 4 % 6 % Barpenta

09.11.2013 27Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Nachsaat-Sondermischungen

Knaulgras Mittel 10 % 4 % 4 % Tandem, Lidacata, Weidac,

Horizont, Baridana

Spät 12 % 6 % 6 % Baraula, Lidaglo, Husar, Diceros,

Husa, Belgua

Wiesenrispe Früh 8 % 6 % 10 % Pegasus, Adam 1

Mittel 8 % 8 % 7 % Likarat, Lato, Limagie

Spät 8 % 8 % 7 % Lato, Oxford, Likollo

Engl. Raygras Früh 4 % 10 % 4 % Ivana, Guru, Lipresso, Pionero

Mittel 6 % 15 % 4 % Trend, Alligator, Aubisque, Niata

Spät 8 % 20 % 4 % Tivoli, Navarra, Kabota, Proton,

Wiesenfuchsschwanz Mittel -- - 7 % Alko, Vulpera

Spät - - 7 % Gufi, Gulda

Wiesenschwingel Mittel 8 % - 8 % Paradel, Limosa, Preval, Darimo

09.11.2013 Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Goldhaferwiese

09.11.2013 29Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Knaulgras-

kräuterwiese

09.11.2013 30Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Knaulgras(Dactylis glomerata)

09.11.2013 31Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

09.11.2013 32Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Deutsches Weidelgras oder Englisches Raygras(Lolium perenne)

09.11.2013 33Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Deutsches Weidelgras oder Englisches Raygras(Lolium prenne)

09.11.2013 34Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Wiesenfuchs-schwanzwiese

09.11.2013 35Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Wiesenfuchsschwanz(Alopecurus pratensis)

09.11.2013 36Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Wiesenrispe

(Poa pratensis)

09.11.2013 37Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Wiesenrispe(Poa pratensis)

1,5 cm Tief keimen nurnoch 20 %

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09.11.2013 39Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Problemkind Wiesenrispe

Rasenbildend und trittfest Dichte Grasnarbe - schützt vor Bodenverdichtung - schützt vor Ampfer und Gemeiner Rispe - schützt vor Futterverschmutzung (Rohasche)

leider konkurrenzschwach , daher 10 Tage früher einsäen, dann Rest 0,5 bis max. 1 cm tief – nicht vergraben Draufsaat + Anwalzen

09.11.2013 Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler 40

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Gemeine Rispe(Poa trivalis)

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Gemeine Rispe – 1. Aufwuchs

09.11.2013 42Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Gemeine Rispe

(Poa trivialis)

09.11.2013 43Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Wiesenlischgras oder Timothe(Alopecurus pratensis)

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Wiesenlischgras od. Timothe

(Alopecurus pratensis)

09.11.2013 45Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Wiesenschwingel(Festuca pratensis)

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Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 47

Ertragszuwachs im Jahresverlauf (n.Dietl, 1995)

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

110

1 2 3 4 5 6 7 8 9Früh-jahr

Früh- Sommer Hoch- Herbst

Der mittlere Ertragszuwachs wechselt im Laufe der Vegetationsperiode und beträgt im Mittel etwa 60 kg TM je Tag und ha

1 Schnitt muss früh weg !

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 48

Nutzungszeitpunkt und Energiegehalt1. Aufwuchs zeitig nutzen

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 49

Nutzungsstadien von Gräsern und Löwenzahn im Vergleich

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 50

Häufige Bewirtschaftungsfehler

� Narbenverletzung� Schlupf Traktorreifen

� Beweidung bei Nässe

� Rasierschnitt� Futterverschmutzung

� Verzögerter Austrieb

� Schädigung Horstgräser

� Bodenverdichtung� Befahren bei Nässe

� Trittschäden

� Denitrifikation

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 51

Rasierschnitt meiden

Rasierschnitt

Rasierschnittfördert Flach- und Tiefwurzler hemmt Horstgräser

Gemeine Rispe Deutsches Weidelgras

Kriechenden Hahnenfuß Knaulgras

Weiche Trespe Wiesenschwingel

Quecke Glatthafer

Ampfer Timothe

Löwenzahn Luzerne

Weißklee Rotklee

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Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 53

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 54

Bodenverdichtung meiden

� Störung Bodenlufthaushalt� Wurzelatmung, Gasaustausch

� Störung Bodenwärmehaushalt� Langsamere Bodenerwärmung� Schlechtere Nährstoffverfügbarkeit

� Schlechtere Durchwurzelbarkeit� Flacheres Wurzelprofil

� Schlechtere Wasser-Infiltration� Staunässe (Binsen, Hahnenfuß)� verstärkte Denitrifikation

� Verschlechterung des Pflanzenbestandes� Rückgang Süßgräser

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 55

Anteil des Volumens der Grob-, Mittel- und Feinporen in Abhängigkeit vom Volumengewicht als Maß für den Verdichtungsgrad

Bodenverdichtung stört Wurzelatmung

Bodenverdichtungfördert Flachwurzler hemmt Süßgräser

Gemeine Rispe Wiesenrispe

Kriechenden Hahnenfuß Knaulgras

Quecke Glatthafer

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Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 57

Bodenverdichtung sowie Nährstoffmangel hemmen Wurzelausbildung ( nach SOBOTIK, 1996 )

NÄHRSTOFFMANGEL –TROCKENSCHÄDEN, ENGERLINGE

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 58

Löwenzahn lockert den Boden

Kriechender Hahnenfuß

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 59

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 60

Bodenverdichtung

Rechts: Verdichtung verhindert Wurzeltiefgang

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 61

Regenwürmer 1000 – 2000 kg /ha

Rotwurm – verhindert Rohhumusauflage durch Abbau von Pflanzenresten

Wiesenwurm – sorgt Bodenstruktur bis 40 cmTauwurm – Regenabfluss durch vertikale

Gänge, verringern Bodenverdichtung

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Maulwurf

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 63

Grasnarbenbelüfter gegen Bodenverdichtung

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 64

Grasnarbenbelüfter

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 65

Bodenverdichtung vorbeugen

• Kein Befahren bei Nässe• Luftdruck verringern 0,8 - 1 bar• Dichte Grasnarbe –

Wiesenrispe schützt Boden• Düngung fördert

Wurzelbildung

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 66

Luftdruck senken – Bodendruck verringern

Reifendruckregelung

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Phosphor und Kali

P-Bedarf 0,8 – 1 kg P2O5 pro dt TM K-Bedarf 2,4 – 2,7 kg K2O pro dt TM

Rücklieferung von 2 GVE (70/30)max. 70 m3 Gülle (1:1) x 1 kg P2O5 = 60-70 kg P2O5 pro hamax. 70 m3 Gülle (1:1) x 3,3 kg K2O = 230 kg K 2O pro ha

SaldoKali ausgeglichenPhosphor -20 P 2O5 bis ausgeglichen

*Kontrolle über Boden- und Futteranalyse

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 68

PK-Düngung im Grünland ( SGD, 2006)

Empfehlungen für die PK-Düngung bei Gehaltstufe C

Nutzungsformen Mittel Hoch

P2O5 K2O P2O5 K2O

Dauer- und Wechselwiese

3 Schnitte 65 170 80 215

4 Schnitte 80 205 90 260

5 Schnitte 85 230 105 300

6 Schnitte - 120 340

A + 40 %

B + 20 %

D + E Rückführung aus WD möglich

09.11.2013 68Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Kontrolle über Bodenuntersuchung (CAL)

Anzustrebende Soll -Werte

Stufe C: 10 – 15 mg P2O5 je 100 g Boden 15 – 20 mg K2O je 100 g Boden

pH –Wert 5 (leichte Böden) pH –Wert 5,5 (mittlere Böden) pH –Wert 6 (schwere Böden)

09.11.2013 69Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Bodenuntersuchung Flachgau 2009(n = 4.680)

PHOSPHOR Stufe A 44 % Stufe B 41 % Stufe C 10 % Stufe D 5 %

KALI Stufe A 8 % + Stufe B 31 %

pH – WERT Stufe A 30 % (unter pH 5,2) + Stufe B 28 % (unter pH 5,7)

= 85 % Mangelversorgung (unter 10 mg P2O5)

09.11.2013 70Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

P-Gehalte im Seengebiet

09.11.2013 71Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Empfehlungen zur Versorgung von Milchkühen(Gesellschaft für Tierernährung, 1993)

Milch kg

TM-Aufnahme kg

Kalzium g

Phosphorg

Magnesium g

Natrium g

510152025303540

10,012,014,015,517,519,521,022,0

3249668298114130144

2131415161718089

1619222529323538

1215182225283135

60 % der Futterproben zeigen P-Mangel (Edelbauer 2001)

09.11.2013 72Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 73Betriebsentwicklung und Umwelt, Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler/br09.11.2013 /Folie 73

P-Gehalt - abhängig von Schnittzeitpunkt und Schnitthäufigkeit

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 74

PK – Kreislauf (Mittleres Ertragsniveau)

Kali ausgeglichen 1,5 GVE und 3 Nutzungen 2,0 GVE und 4 Nutzungen

Phosphor nicht ausgeglichen Negativer Saldo von 20-30 kg P2O5 pro ha/Jahr (Bodenuntersuchung)

Stickstoffversorgung 2.0 GVE reichen nur für max. 4 Nutzungen bei mittlerer Ertragslage

09.11.2013 74Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 75

NPK-Düngung – Wiesenfuchsschwanzwiese mit drei Nutzungen (Mittel 1985 – 2005) (n. Diepolder, 2005)

N P2O5(kg/ha)

K2O TM (dt/ha)

Gräser Kräuter Klee

(% in der Frischmasse)

NPK 120 100 210 108 80 12 8

NPK 120 50 210 105 81 13 6

PK - 50 105 80 55 16 29

PK - 100 210 93 56 14 30NP 120 100 - 68 79 19 2

NK 120 - 210 79 62 35 3N 120 - - 66 78 20 2

P-Mangel - einseitige NK bzw. Jauchedüngung nehmen die Kräuter zu, Leguminosen sowie Gräser gehen zurück

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Bruttoertrag und Bruttoentzüge (n. Rieder, 1995)

Pflanzengesellschaft Zahl der Nutzungen

Bruttoertrag dt TM/ha

N P205 K20

Extensivwiesen

1 schürig2 schürigKleearmkleereich

122

305060

30-406080

253035

80100140

typische. Glatthaferwiese 3 90 180 65 230

Kräuterreiche voralpine Mähweide

345

8590

110

210280370

100110125

260320380

weidelgrasweide WeidenMähweiden u. Intensivwiesen

345

110125135

240330400

110125140

380450470

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Nettoentzüge des Dauergrünlandes (n. Diepolder, 2003)(nach Abzug der Werbungsverluste u. Berücksichtigun g der N-Lieferung durch Boden bzw. Leguminosen)

3 Nutzungen kein Mineraldünger erforderlich

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 78

Wie viel Stickstoff braucht die Wiese?

Intensität Bedarf Rückfluss3-Schnittwiese 120 – 150 kg N1,5 GVE 80 – 90 kg NBoden +Leguminosen 40 – 60 kg NSaldo ausgeglichen 120 – 150 kg N 120 – 150 kg N

4-Schnittwiese 180 – 210 kg N 120 – 150 kg NSaldo ca. – 50 – 60 kg N(bei 2 GVE wäre Saldo ausgeglichen)

5-Schnittwiese 220 – 270 kg N 120 – 150 kg NSaldo ca. – 100 – 120 kg N

* 1 RGVE = 50 – 80 N (Mittelwert: 65 -70 kg N)

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 79

Stickstoffnachlieferung im GrünlandHumusmineralisierung und Leguminosen

� 1 ha Boden (10.000 m2) x 0,1 Tiefe x 1,2 Dichte = 1.200 t Boden x 6 – 8 % Humus= 70 – 100 t Humus x 58 % Kohlenstoff (C) = 40 – 60 t Kohlenstoff

Bodenmineralisierung (C : N = 10 : 1)4.000 – 6.000 kg organisch gebundenen Stickstoff , davon0,5 - 1 % Mineralisierung = 25 – 60 kg N/ha und Jahr� + Leguminosen je % 2–3 kg N/ha (bei 10 % ca. 30 kg N/ha u. Jahr)

� Stickstoff-Unterbilanzierung geht langfristig auf K osten der Bodenfruchtbarkeit (N-Vorrat) und des Ertrages

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Nr. 1 Wirtschaftsdüngerkreislauf verbessern

Viehbesatz erhöhen

Düngerwert 1 Kuh 300 €

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Sorgenkind Stickstoff

3 Schnitte 7,5 t TM x 14 % RP = 1050 kg : 6,25 = 168 kg N

5 Schnitte 14 t TM x 18 % RP = 2520 kg : 6,25 = 403 kg N

Nitratrichtlinie (WD) 170 kg N (lagerfallend) = 148 kg N (feldfallend) WRG (WD+MIN) 210 kg N (feldfallend)

Bedarf : 5-Schnittwiese 250 -300 kg N (feldfallend)

Abhilfe: Abgestufte Bewirtschaftung, Mineraldünger Viehbesatz erhöhen (Wirtschaftsdüngerabnahmevertrag oder Flächenzupacht)

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Stickstoffanfall je Rinder-GVE

1,0 GVE*) = 60 – ( 70) N entspricht 35 m3 Gülle (1:1)1,5 GVE = 90 – (105) N entspricht 50 m3 Gülle (1:1)2,0 GVE = 120 – (140) N entspricht 70 m3 Gülle (1:1)

*) 1 GVE (Mischung 70 % Kuhanteil und 30 % Jungviehanteil)

liefert 60 kg N bei 6.500 kg Milch bzw. 70 kg N bei 8.000 kg Milchleistung

1 Kuh (6.500 kg Milch) = 75 kg N, 1 Jungvieh = 30 kg N

Mischung 70/30 ca. 60 kg N bei 6.500 kg Milch bzw. 70 kg N bei 8.000 kg Milch

2,0 GVE (nur Milchkühe) = 150 N (6.500 kg Milch) = Grenze Nnitratrichtlinie

**) 1 m3 Rindergülle (1:1) entspricht ca. 1,75 kg N feldfall end + 1 kg P 2O5 + 3,3 kg K 2O

30 m³ Gülle 1:1 = 50 kg N

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Eiweißertrag und NutzungsintensitätDauergrünland (Rieder, 1983)

1 ha Sojabohnen 3.500 kg Ertrag (350g RP/kg) 1.225 kg RP/ha 1 ha Ackerbohnen 3.500 kg Ertrag (280g RP/kg) 980 kg RP/ha

1 ha Grünland 1.000 – 2.500 kg RP/ha

Differenz + 560 kg RP = 1685 kg Soja (~ ½ Sojabohne)+ 1.650 kg TM = 18 kg TM/kg N+ 8.100 kg MJ-NEL/ha = 1.000 kg Futtergerste

3 Nutzungen + 40 N/Aufwuchs1.310 kg RP

4 Nutzungen + 50 N/Aufwuchs1.870 kg RP

+ wiederkäuergerechtes Grundfutter

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 84

Was passiert bei N -Mangel?

Rohproteinwerte nehmen ab

Gräseranteil geht zurückKräuteranteil nimmt zu

Mengenertrag geht zurückunter 14 % Rohprotein in der Futter-Trockenmasse

bei zeitgerechter Nutzung = N-MangelDauergrünland 15-20 % RPKleegras ca. 20 % RPKlee, Luzerne ca. 25 % RP

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 85

Hinweise N -Düngung

� Schnittzeitpunkt und Stickstoffdüngung beeinflussen den Rohproteingehalt im Futter� mind. 50 N/Aufwuchs – fördert Priming-Effekt� Die N-Düngung geht zuerst in den Mehrertrag und erst dann steigt der

Rohproteingehalt bei zeitgerechter Nutzung� 1. und 2. Aufwuchs sind am produktivsten, d. h. höhere N-Gabe als bei

den Folgeaufwüchsen erforderlich� mind. 50kg N/Aufwuchs

� Rohproteinmangel sowie P-Mangel verringern die Fres slust� Ziel: 16 – 18 % Rohprotein + 3,5 g P i. d. TM

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Ertragswirkung unterschiedlicher Düngemittel auf Grünland

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Pflanzengesellschaften und Stickstoffbedarf

Gesellschaften Erträge Schnitt-anzahl

Düngerbedarf in kg N

N-Düngung

Glatt- u. Goldhaferwiese

65 – 85 3 120 50/40/30

Fuchsschwanzwiese 80 – 100 4 160 50/40/40/30

Knaulgras-Kräuterwiese

85 – 110 4 200 60/50/50/40

Intensive Knaulgraswiese

90 – 120 5 250 60/50/50/50/40

Weidelgraswiese 100 – 130 5 300 80/60/60/50/50

*) der erste Aufwuchs sollte eine höhere N-Gaber erhalten als die Folgeaufwüchse**) mit 2 GVE (140 kg N + 60 kg aus Mineralisierung + K lee) kann max. eine

4 -Schnitt-Wiese bedarfsgerecht gedüngt werden

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 88

Möglichkeiten zur Verbesserung der N -Bilanz

� Mineraldüngereinsatz

� Ausstieg ÖPUL-Düngerverzicht ab 2012 möglich

� Höherer Viehbesatz

� Kleegrasanbau

� Abgestufte Bewirtschaftung

� N-Bodennachlieferung verbessern (Kleeanteil erhöhen, Kalk und PK-Versorgung kontrollieren)

Richtlinie für N -Düngung

Nutzungsart Gesamt N/ha/Aufwuchs

Anmerkung

Kleereiche Ein- und Zweischnittwiesen

bis 20 bevorzugt Stallmist bzw. Kompost im Frühjahr oder Herbst

Dreischnittwiesen 40 – 50 bevorzugt Jauche oder Gülle

Gräserbetonte Mehrschnittwiesen

50 – 60 *) Jauche bzw. Gülle oder Mineraldünger verstärkt zu den ersten Aufwüchsen

Umtriebsweide 30 – (40) bevorzugt Mineral-N

Feldfutterbestände (gräserbetont)

60 – 70 verdünnte Jauche oder Gülle bzw. Mineraldünger (Priming-Effekt)

*) 1 m3 verdünnte Rindergülle (1:1) enthält ca. 1,7 kg anrechenbaren N, d.h. 30 m3 entsprechen 50 kg N

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Energiebilanz der Mineraldüngung

Positive Energiebilanz dank Assimilation� 1 kg Luftstickstoff erfordert 36 MJ (= ¾ Liter Erdöl incl. Ausbringung)� 1 kg Stickstoff produziert im Mittel 20 kg TM (20 kg x 15 MJ = 300 MJ)� 1 kg Stickstoff erhöht Energieeffizienz um das 8 fache (300 MJ/ 36 MJ)

dank der Assimilation der grünen Pflanze

Kohlendioxid� 1 kg Stickstoffproduktion verursacht 3 kg an CO2 - Aussto� 1 kg TM bindet 1,46 kg CO2, d.h. bei 20 kg Mehrertrag fast 30 kg CO2,

d.h. etwa das Zehnfache als bei der Produktion ausgestoßen wurde� Jede Erhöhung des Ertragsniveaus bindet zusätzlich CO2 , allerdings nur

bis zum Erreichen des Ertragsoptimums, dann ist die Bilanz wieder ausgeglichen.

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 91

Eiweißoffensive Grünland80 % Gräser + zeitgerechte Nutzung + Stickstoff

Nur 200 kg mehr Rohprotein je ha Grünland entsprich t dem RP-Gehalt von 588 kg Sojabohnen (200/340g/kg)

Bei einem Betrieb mit 25 ha = 14.705 kg Sojabohnenertrag

1 kg N = 15-20 kg TM x 15 % RP = 3 kg Rohprotein = 8 kg Sojabohnen

Sojabohne 340 g RP je kg Futter

Ackerbohne 265 g RP

Soja 44 450 g RP

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 92

Milcheiweißbildung im Pansen

UDP

09.11.2013 92Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 93

Eiweißstabilität (UDP) einiger Futtermittel

30.08.06 /Folie 93

Eiweißfuttermittel im Vergleich Angaben in g je kg Frischmasse ( je kg TM)

Futterart TM MJNEL

Rohprotein XP

UDP in %

nutzbares Protein nXP RNB (TM)

Sojaschrot 44 880 7,6 (8,6) 449 (510) 30 255 (290) 35

Rapsschrot 00-Typ 890 6,4 (7,2) 352 (395) 30 210 (236) 26

Ackerbohnen 880 7,6 (8,6) 262 (298) 15 174 (198) 17

Biertreber 260 1,7 (6,8) 64 (245) 40 48 (185) 10

Maissilage 340 2,2 (6,6) 27 (80) 25 45 (134) -9

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 95

Milchharnstoffwerte richtig interpretieren

95

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 96

Kohlenhydratfraktionen in den Futtermitteln

Zucker Kohlenhydrate Stärke

Struktur - Kohlenhydrate (=NDF)(=Zellwandbestandteile)

ZelluloseStruktur-Kohlenhydrate (NDF) Hemizellulose

Lignin

Ziel � 30 % NDF oder 16 % RohfaserRohfaser = Lignin + schwerlösliche Zellulose

leicht abbaubar

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Raufuttermittel im Vergleich (Angaben in g /kg TM) UDP steigt mit TM-Gehalt – nicht aber der Rohproteingehalt

MJ

NEL

RP

g

UDP nXP

g

RFA

g

SW Zucker

g

Stärke

g

NDF

g

Grünfutter (früh) 6,9 210 10 155 210 1,6 130 - 430

Grünfutter (spät) 6,0 160 15 130 245 2,0 85 - 480

Grassilage (früh) 6,5 170 10 145 230 2,7 55 - 440

Grassilage (spät) 5,3 120 15 110 290 3,5 40 - 580

Bodenheu (früh) 5,8 155 20 135 250 3,2 75 - 520

Bodenheu (spät) 5,0 120 25 95 320 4,0 50 - 610

Belüftungsheu (früh) 6,5 170 35 145 250 3,1 130 - 500

Grascobs 6,8 210 40 190 210 1,6 135 - 430

Faustzahl : 400 kg Soja 44 liefern 100 kg nXP

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler09.11.2013 /Folie 98

NDF, Stärke- und Zuckergehalt in ausgewählten Futtermitteln (g/kg TS) (n. Hoffmann, 1993, ergänzt)

Kohlenhydrate

NDF Stärke Zucker

Gras (früh)Grassilage (früh)BelüftungsheuBodenheu (spät)MaissilageGetreide (ohne Hafer)

430510560700460140-200

0000300550-700

80-15050-80100-15015-2010-2020-40

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 99

Fermentationsgeschwindigkeitvon Kohlenhydraten im Pansen

Stunden

Abbau

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 100

Energie-Futtermittel im Vergleich

Zuckerreich Stärkereich Stärkearm NDF-reich

FutterrübenMelasseObsttrestenjunges GrasSojaextraktionsschrotSonnenblumen-Extraktionsschrot

MaiskornWeizenTriticaleRoggenGersteHaferErbseAckerbohne

GrünfutterGrassilageHeuFutterrübeMelasseRapsextrations-schrotTrockenschnitzel

HeuGrassilageGrünfutterMaissilageBiertreberWeizenkleieTrocken-schnitzelHafer

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 101

Je höher die Milchleistung –desto wichtiger die KF - Kombination

KF mit viel WEIZENZUCKER u. TRITICALErasch abbaub. GERSTESTÄRKE MELASSE

Maispansenschonendem TrockenschnitzelKraftfutter – viel NDF Biertreber

Soja-HP

kombinieren mit

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 102

Acidose - Pansenübersäuerung

Akute Acidose starke Entzündung der Pansenschleimhaut bis Pansenstillstand

max. 10 % Zucker bzw. 30 % Zucker + Stärke in der Ra tion

max. 50 % Kraftfutteranteil in der Gesamtration

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 103

Futtermittel und Pansenstabilität

Futtermittel mit hoher Pansenstabilität

Futtermittel mit geringer Pansenstabilität

Energiefutter Eiweißfutter Energiefutter Eiweißfutter

Mais Grünmehl Weizen Weidegras

Maiskornsilage Sojaschrot Triticale Grassilage

Trockenschnitzel Biertreber Gerste Ackerbohne

Roggen Erbse

09.11.2013 103Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

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Veränderung der RohproteinfraktionenSilierprozess baut Reineiweiß ab (= XP- NPN), UDP sin kt dadurch

Heu

Reineiweiß

(Protein)

80%

UDP

direkt

verfügbar

NPN

20%

Aufbau im

Pansen nötig

Silage

Reineiweiß

40-60%

UDP

direkt

verfügbar

NPN

40 %

Aufbau im

Pansen nötig

- Eiweißabbau führt zu Sättigungsgefühl- Gärsäuren bremsen Fresslust

In der Ruhe liegt die Kraft

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Gülleverteilung – Problem Nr. 1

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Ammoniumanteile einiger Dünger im Vergleich(Angaben in %)

Ammonium (NH4) organisch geb. N

Mineraldüngerstickstoff 100 -

Jauche 95 5

Rindergülle 50 50

Schweinegülle 65 35

Legehennengülle 50 40

Stallmist 15 85

Stallmistkompost 5 95

Ammonium verbessert „Priming-Effekt“

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 108

54 56

12 10

7266

47

31

0

25

50

75

100

Rindergülle Klärschlamm Stallmist Biokompost

Jahresw irkung

Jahres- und Nachw irkung

Mineraldüngeräquivalente organischer Dünger(n. Gutser, 2005)

50 40 10 4 % NH4-N-vom Ges. N8 5 14 16 C:N-Verhältnis

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 109

NH3 –Abgasungsverluste (Lager und Ausbringung)

NAC 3-5 % AHL 5-10 % Harnstoff 10-15 % Gülle 20-30 % Stallmist 30-40 % Tiefstallmist 40 %

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 110

Ursachen der Gülleflora

Überdüngung infolge schlechter Verteilung fördert Tiefwurzler

Zu späte Nutzung erstickt Untergräser und schafft Lücken

Lücken bzw. fehlendes Grasgerüst schaffen Licht Platz für Platzräuber wie Ampfer, Löwenzahn, Beinwell etc.

Überdüngung

Tiefwurzlerprofitieren

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 111

09.11.2013 /Folie 112

Löwenzahn

Platzräuber bei fehlendem Grasgerüst

Dosis !!!

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Prallteller alt

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Variationskoeffizienten in % bei optimaler Einstellung der Verteiler(verändert n. Frick, 1999)

Düngung eine Woche nach Nutzung

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Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 116

Möscha-Verteiler

großtropfige Verteilung

Prallteller

Düngung sofort nach der Nutzung

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Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 118

Einfluss der Gülleverdünnung auf den TM-Ertrag in dt (n. Trunninger, 1976)

Verdünnungsgrad Ertrag

Gülle unverdünnt (ca. 10 % TM) 76 dt

Gülle 1:05 86 dt

Gülle 1:1 90 dt

Gülle 1:3 94 dt

Unverdünnte Gülle gibt es in der Praxis nicht. Gülle hat meist einen TM-Gehalt zwischen 3 bis 7 %

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Relativerträge beim 1. Schnitt auf Sandboden(25 m3/ha Rindergülle)(KTBL, Nr. 242, 1997)

Relativertrag (%)

60

80

100

120

140

Breitver-teilung

Breitvert. m.Abwaschen

Schleppschlauch

Schlepp-schuh

Schlitz-technik

Witterung bei der Ausbringung:heiß und trocken

Breitver-teilung

Breitvert. m. Abwaschen

Schlepp-schlauch

Schlepp-schuh

Schlitz-technik

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 120

Relativerträge beim 1. Schnitt auf Sandboden(25 m3/ha Rindergülle)(KTBL, Nr. 242, 1997)

Relativertrag (%)

60

80

100

120

140

Breitver-teilung

Breitvert. m.Abwaschen

Schleppschlauch

Schlepp-schuh

Schlitz-technik

Witterung bei der Ausbringung:kühl und feucht

Breitver-teilung

Breitvert. m. Abwaschen

Schlepp-schlauch

Schlepp-schuh

Schlitz-technik

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 121

NH3-Verluste (%) bei unterschiedlicher Graslänge(KTBL, Nr. 242, 1997)

100 95,9

72,9

152,2

60

80

100

120

140

160

Breit5 cm

Schuh5 cm

Breit20 cm

Schuh20 cm

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Wege des Güllestickstoffes

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 123

Düngezeitpunkt und Gülledüngung (Versuch Kringell )Grünlandversuch – Erträge von 11 Erntejahren (n. Diepolder u. Jakob, 2002)

Mineraldünger (kg/ha)

Gülle (m 3/ha) und zeitliche Staffelung

TM-Ertrag (dt/ha)

RP-Ertrag (kg/ha)

N-Entzug (kg/ha)

50 N nach 2. Schnitt

25 m3 im Frühjahr und nachdem 1. u. 3. Schnitt

127,1 1826 294

50 N nach 2. Schnitt

25 m3 am 2. November des Vorjahres und nach dem 1. u. 3. Schnitt

127,8 1851 296

Ohne jegliche Düngung 74,5 1064 170

Der Düngezeitpunkt (Frühling oder Spätherbst) hat ke inen Einfluss auf den Ertrag und auch nicht auf die Nitratauswasc hung.

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 124

Aufgaben des Kalkes

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 125

Kalkwirkung in Abhängigkeit vom pH -Wert des Bodens im Mittel von 12 Jahren (n. Zürn, 1968)

Versuch Säurezustand des Bodens

pH-Wert

Heuertrag dt/ha

bei NPK bei NPK + Kalk * ± durch Kalk

1. Neutral 6,5 83,3 82,0 - 1,3

2. Schwach sauer 6,0 82,3 82,1 - 0,2

3. Schwach sauer 6,0 76,7 79,2 + 2,5

4. Schwach sauer 5,5 70,9 76,1 + 5,2

5. Sauer 5,0 59,1 68,1 + 9,0

6. Stark sauer 4,5 59,0 66,4 + 7,4

7. Sehr stark sauer 4,0 65,7 75,7 + 10,0

8. Sehr stark sauer 3,8 65,9 80,7 + 14,8

* Alle 2 bis 3 Jahre 15 bis 20 dt CaCO3

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Übersaat oder Neuansaat ?

� Übersaatverfahren� Bei lückigen Beständen (z.B. Frühjahr)� Boden muss vorher gestriegelt werden (etwa 30-50 % Lücken)� Keine Übersaat in dichte oder verfilzte Bestände

� Vorteil : Grasnarbe schließt sich wieder nach� Nachteil : hoher Konkurrenzdruck der Altnarbe

nur konkurrenzstarke Gräser haben eine Chance

Schlitznachsaat : exaktere Saatgutablage

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Wiesenkerbel

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Wiesenkerbel nach Schnitt

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viel offener Bodenschafft Saatbeet

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Arbeitsabfolge

� Rasierschnitt

� Striegeln

� Nachsaat

� Anwalzen

� Schröpfschnitt

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Übersaat lückiger Bestände im Frühling

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Striegeln1. „Entfilzen“ 2. regt Bestockung an

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Einstellung Wiesenstriegel

aggresiv normal

schleppend

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Übersaat - Fehlerquellen

- Kein Rasierschnitt- Zu wenig Lücken

vorhanden- Zu schnelles fahren- Kein Walzdruck

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Nachsaat - Schlitzgerät von Köckerling

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„Gemeine Rispe“ – Striegeln bis max. 20 %

Über 20 % Neuansaat notwendig

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Round up + Schlitzsaat

Aufgang der Reihen

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Köckerling - Schlitzsaat

Exakte Saatgutablage

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Neuansaat 2. mit Bodenbearbeitung

UmkehrrotoreggeVorteile :� Bearbeitung nur innerhalb der obersten Bodenschicht� Vergraben von Unkrautsamen (z.B. Gemeine Rispe)� Gleichmäßiges, feinkrümeliges Saatbeet� Kein verschmieren des Unterbodens bzw. Pflugsohlenverdichtung� Stickstoffnachlieferung aus dem Dauerhumus� Optimaler Aufgang des Saatgutes� Kein Konkurrenzdruck der Altnarbe� Auch für Dauerwiesen und Feldfuttermischungen geeignet� Bei Bedarf vorher Unkrautbekämpfung durchführen !

09.11.2013 137Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler

Umkehrrotoregge (Klingenrotor)

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Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 139

Rotoregge (Klingenrotor)

s-förmige Werkzeuge

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Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 140

Cambridgewalze

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Kostenvergleich Übersaat – NeuansaatÜbersaat alle 2 Jahre mit 10 kg/haNeuansaat 6 Jahre Nutzungsdauer

Neuansaat Umkehrrotoregge € 350,- 30 kg Saatgut a`€ 5,- € 150,- Gesamt € 500,- (- 200 kg N-Mineralisierung a`1,50 - € 300,-)

Übersaatgerät 3 x € 50,- €150,- 3 x 10 kg Saatgut a`5,- € 150,- Gesamt € 300,-

Neuansaat: keine Konkurrenz der Altnarbe optimales Saatbeet auch konkurrenzschwächere Gräser haben eine Chance. N-Mineralisierung (ca. 200 kg N/ha)

Neuansaat – provitable Investition(6 Jahre Nutzungsdauer)

Mehrertrag:8,0 t TM (netto) x 5,7 MJ = 45.600 MJ NEL = 7.385 kg Milch/ha12 t TM (netto) x 6,4 MJ = 76.800 MJ NEL = 15.724 kg Milch/ha

Differenz: 8.091 kg Milch/ha

Mehrertrag: 16.191,- € (8.091 kg x 6 Jahre = 48.546 kg x 0,35 €)Mehraufwand : 1.856,- € Kosten für Einsaat (500 €), Zusatzdüngung

+ Ausbringung von jährlich 60 N + 30 P205 x 6 J = (876 €) + höhere Erntekosten durch Mehrertrag (480 €)

Relation Aufwand : Ertrag = 1 : 8

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FAZIT:Grünland und Milchleistung in Einklang bringen

� Im Grünland stecken hohe Eiweißreserven. Grünland kann 1000 – 2500 kg Rohprotein liefern. Nur 200 kg mehr RP/ha = + 580 kg Sojabohnen pro ha

� Düngung und Nutzung müssen im Einklang stehen. Gezielte Stickstoff-düngung fördert den Gräseranteil sowie den Rohproteingehalt.

� Der 1. Aufwuchs ist am produktivsten.1 kg N produziert ca. 15-20 kg Heu

� Zuerst geht die N-Düngung in den Mehrertrag, erst danach steigen die Rohproteinwerte. Zeitgerechte Nutzung ist entscheidend.

� 2 GVE decken N-Düngerbedarf für max. 4 Nutzungen. Eine Stickstoff-Unterbilanzierung geht auf Kosten der Bodenfruchtbarkeit.

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 144

Ziel – 6000 kg Milch aus dem Grundfutter

Man kann nicht bei der „Züchtung“ Vollgas geben, aber gleichzeitig bei der„Grünlandbewirtschaftung“

auf der Bremse stehen.

FAZIT:o Pflanzenbestand 70-80 % Gräseranteilo Düngungsintensität 50-60 N/Aufwuchso Nutzungsintensität 4 – 5 Nutzungen

o Laufende Unkrautregulierung + Nach- bzw. Neueinsaat

o

Danke für die Aufmerksamkeit!

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler, Abt. Betriebsentwicklung und Umwelt09.11.2013 /Folie 145

Grundfutter-Vollkosten in € /dt TM bzw. je 10 MJ (n. Over, 2010)

€ je dt TM € je MJ NEL

Standweide intensiv 10 ,5 0,17 Grünfutter 12,9 0,22 Grassilage (Eigenmechanisierung) 17,0 0,29 Grassilage (überbetrieblich) 16,8 0,30 Ballensilage 18,0 0,32 Heu 22,9 0,40 Silomais 15,3 0,23

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Verhältnis Rohprotein zu nXP

400 kg Soja 44 liefern 100 kg nXP bzw.180 kg RP (400 x 0,255 kg nXP = 102 kg nXP bzw. 57 % vom RP)

400 kg Grassilage (35 % TM) liefern 20 kg nXP

Soja 44 : knapp 60 % vom Rohproteingehalt ist nXPGrünland: etwa 80 % vom RP-Gehalt ist nXP

2.000 kg Grassilage (35 % TM, 60g RP) = 120 kg RP x 80 % = 96 kg bzw. 100 kg nXP (100/0,05) bzw. 740 kg Grassilage TM (100/0,135)

Soja 44 88 % TM 450 g RP bzw. 255 g nXP = 57 % Grassilage 35 % TM 60 g RP bzw. 48 g nXP = 80 %