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N A C H R I C H T E N u A N A L Y S E N u T R E N D S
Nr. 45 vom 5. November 2004
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I N T E R V I E W
EMC-Chef Tucci zieht BilanzDrei Softwarehäuser hat Speicherspe-zialist EMC gekauft. Besonders stolzist CEO Joseph Tucci auf die VMware-Übernahme. SEITE 5
I N I T I AT I V E G E G R Ü N D E T
Keiner will SoftwarepatenteDer Widerstand gegen Patentewächst. Softwareunternehmer FlorianMüller hat die Plattform NoSoftware-Patents.com gegründet. SEITE 9
O R G A N I S AT I O N
Neue Sicht auf die ITWirtschaftsinformatiker Walter Brenner hält die projektorientierteBetrachtung der IT-Leistung fürüberholt. SEITE 38
Das Einstiegsrisikofür Linux sinkt
Derzeit können Linux-Nutzer inDeutschland auf 2170 Applikatio-nen zugreifen, ein Plus von 28 Pro-zent gegenüber dem Vorjahr. DieZahl der branchenspezifischen
oder übergreifenden Lösungen, die sichdem Open-Source-System verweigern,schmilzt kontinuierlich zusammen. Soft-warehäuser sehen nicht nur eine großeChance darin, ihre kommerziellen Soft-wareprodukte auf der Linux-Plattformanzubieten. Viele fürchten vielmehr dasRisiko, nicht rechtzeitig auf den fahren-den Zug aufzuspringen.
Doch auf der Frankfurter Linux-Messewar nicht nur ein Schaulaufen der deut-schen Softwareszene zu beobachten.Weitere Höhepunkte waren Ankündi-gungen von Hewlett-Packard und Dell,künftig das in Deutschland bedeutende-re Linux-Derivat der Novell-Tochter Su-se intensiver zu unterstützen.
Natürlich kamen auch die Besucherauf ihre Kosten, die nicht nur den Statusquo in Sachen Anwendungen, sondernauch im Bereich System- und Desktop-
Software in Erfahrung bringen wollten.Ungebrochen war das Interesse an demWeb-Server Apache, der DatenbankMySQL, den Programmiersprachen Perl,PHP und Python, dem File- und Print-Server Samba und nicht zuletzt der Bü-rosuite Open Office. (Ausführlicher Be-richte auf den Seiten 6 und 18.) (ls) u
Linuxworld 2004: Deutschlands Softwarehäusergeben ein klares Bekenntnis ab.
D I E S E W O C H E
Gemeinsam mit Hewlett-Packard willSAPs America-Chef William McDer-mott „MysapAll-in-One“ als Hosting-Lösung anbieten. Nachrichten SEITE 6
IT-Gründer wieder optimistischNach langer Durststrecke drängenviele Newcomer in den ITK-Markt. Vorallem in der Softwareszene gibt es of-fenbar wieder unbegrenzte Möglich-keiten. Nachrichten SEITE 8
Wimax – Chance oder Risiko?Der große Bruder des Wireless LANlöst insbesondere bei Telcos Unsicher-heit aus. Thema der Woche SEITE 10
Arcor bringt Telefon-FlatrateArcor greift mit günstigen Pauschalta-rifen für Telefonie und Internet dieDeutsche Telekom an.
Nachrichten SEITE 12
TK-Branche im SchneckenhausInvestoren kritisieren die TK-Branche,die ihre Chancen nicht nutze undnoch immer nur auf Schadensbegren-zung aus sei. Nachrichten SEITE 17
SAP startet Hosting-Offensive
Der IT-Dienstleister Electronic Data Sys-tems (EDS) will seine 53 000-köpfige Be-legschaft in den USA um rund neun Pro-zent verringern. Zu diesem Zweck bietetdas Management 9200 Mitarbeitern imAlter von mehr als 50 Jahren die Früh-pensionierung gegen eine Abfindung an.Mehr als die Hälfte der auf diesem Wegeausscheidenden Angestellten würdennicht ersetzt, teilte das Unternehmenmit. Bereits im September hatte CEOMichael Jordan angekündigt, in dennächsten zwei Jahren 15 000 bis 20 000Arbeitsplätze abzubauen. Die jährlichenBetriebskosten will der Konzern um dreiMillionen Dollar drücken. (wh) u
EDS schickt Älterein den Ruhestand
8,7Prozent mehr wollen CIOs in
den nächsten zwölf Monatenfür IT ausgeben. Das fand
die US-amerikanische CW-Schwester-publikation „CIO“ in ihrer Oktober-Um-frage unter 241 CIOs heraus. Im Vor-monat hatte die alle vier Wochen statt-findende Befragung ein erwar tetes
Budgetwachstum von lediglich 7,4 Pro-zent ergeben. In der jüngsten Erhebungsagten 36 Prozent der Teilnehmer, siewürden ihre Ausgaben um mehr alszehn Prozent aufstocken – der höchs-te Wert seit Oktober 2000. Am stärks-ten wachsen die Budgets für IT-Sicher-heit und Datennetz-Equipment.
Zahl der Woche
Seit 2002 ist die Dreimannfirma DE Tech-nologies aus Virginia im Besitz eines US-Patents, das alle internationalen E-Com-merce-Transaktionen abdeckt. Um da-
mit Geld zu verdienen, hat DEnun exemplarisch Dell vor ei-nem US-Bezirksgericht ver-klagt. Ed Pool, Gründer vonDE, verfolgt das Ziel, die pa-tentierte Technik an multina-tionale Unternehmen gegeneine kleine Beteiligung an de-ren Umsätzen zu lizenzieren.Diese Gebühren könnten sichtheoretisch zu Milliardenbe-trägen summieren. (tc) u
Patentklage: Dell wirdzur Kasse gebeten
Besucher der Linuxworld interessierten
sich vor allem für das Applikationsangebot.
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Statt 21 Dollar je Aktie bietet Oracle-ChefLarry Ellison jetzt 24 Dollar pro Anteil fürPeoplesoft – damit steigt das Angebotvon 7,7 auf 8,8 Milliarden Dollar an. DieAnteilseigner sollten sich nun bis zum 19.November entscheiden. Ein weiteres Ent-gegenkommen werde es nicht geben.
Juristisch ist der Weg inzwischen frei.Nachdem bereits ein US-amerikanischesBundesgericht gegen Peoplesofts Antragentschieden hatte, die Übernahme zuuntersagen, folgte nun auch die EU-Kommission. Auch sie ist der Ansicht,dass der Wettbewerb im Markt für kom-merzielle Unternehmenssoftware durchdie Verschmelzung der beiden Firmen
nicht beeinträchtigt würde. Ein Nachteilfür Anwender sei nicht zu erwarten.
Trotzdem muss Oracle auf dem Wegzum Merger noch einige Steine aus demWeg räumen. Das Unternehmen siehtsich mit einer Klage des Übernahmekan-didaten konfrontiert, der argumentiert,durch die nun schon über ein Jahr an-dauernde Fusionsdebatte erheblich ge-schädigt worden zu sein. Außerdemmüsste Oracle einige von Peoplesoft plat-zierte Hindernisse beseitigen. Um dieFusion zu verhindern, hatte der ERP-An-bieter seinen Kunden für den Fall einesfeindlichen Take-over Entschädigungs-zahlungen in Aussicht gestellt. (jm) u
Oracles „letztes Wort“: 24 DollarNoch einmal wurde das Übernahmeangebot an Peoplesoft erhöht.
William McDermott,SAP America
Für Unternehmen wird es immer wichtiger, ihreMitarbeiter schnell mit Informationen zu versorgen.Dieses Ziel lässt sich mit Hilfe eines Mitarbeiterportalsumsetzen, das die Kommunikation weitgehend auto-matisiert.
Mit mehr Ausstellungsfläche und einem eher großzügi-gen Themenfokus versucht die Hannoveraner Messe,wieder Anschluss an bessere Zeiten zu finden.
Software AG spart sich fit 16Stabile Einnahmen und mehr Gewinn meldete dieDarmstädter Software AG für ihr drittes Geschäfts-quartal.
IDS Scheer mit verhaltener Prognose 16Das Software- und Beratungsunternehmen wuchszwar erneut kräftig, enttäuschte aber mit seinemAusblick.
3COMPUTERWOCHE 45/2004
NACHRICHTEN
CeBIT 2005 wächst wieder 4Die Deutsche-Bahn-Tochter Railion hat ihre veraltete„Mobile Datenerfassung“ durch ein neues, TCP/IP –und GPS/GPRS-basierendes Anwendungssystemersetzt.
Vom Projekt zum Produkt 38Wenn die IT-Abteilung ihre Rolle als interner Service-anbieter ernst nimmt, sollte sie ihre Dienstleistungenzu Produkten bündeln, meint der Wirtschaftswissen-schaftler Walter Brenner.
Argumentationshilfe für CIOs 39IT-Chefs tendieren dazu, ihr Licht unter den Scheffelzu stellen. Eine Reihe von Ratschlägen zeigt, wie sieihr Standing im Unternehmen verbessern können.
IT-STRATEGIEN
Deutsche Bahn macht mobil 36
Für IT-Auslagerungsdienste gibt es keine Preislistender Anbieter. Die Meta Group hat einen Pricing Guidezusammengestellt, der die Kosten für den Mainframe-,
Server-, Helpdesk- und PC-Betrieb auflistet.
IT-SERVICES
Was IT-Outsourcing kostet 40
Mit neuen Ideen und innovativen Produkten steigern Unternehmen ihre Profitmargen. Doch es gibt unterschiedliche Strategien, wie dieses Ziel er-reicht werden kann.
Lernen via E-Learning 46Die Vertriebspartner von Fujitsu-Siemens Computerskönnen im Extranet des Herstellers ihr Produktwissenmit E-Learning auf den neuesten Stand bringen.
Bildungs-Outsourcing spart Geld 49Dienstleister prognostizieren Unternehmen eineKostenersparnis von 30 Prozent, wenn sie ihre Weiter-bildungsorganisation nach außen verlagern.
JOB & KARRIERE
Innovationen helfen Firmen 44
SCHWERPUNKT: MITARBEITERPORTALE
Immer erreichbar sein 32
STANDARDSImpressum 32
Marktplatz 41
Stellenmarkt 47
Zahlen – Prognosen – Trends 50
Passwort: Premium Content HFG 7K1
Ein Ratgeber zum kostengünstigen Einstieg in das Storage Area Networking mit iSCSI-Technik.
Erste Eindrücke von Coldfusion MX 28Das auch als Blackstone bekannte Update vereinfachtdas Erstellen von Reports in Web-Applikationen.
PRODUKTE & TECHNOLOGIEN
Das LAN wird zum Speichernetz 26
„Euclid“ soll die Analyse von Daten im Business Information Warehouse beschleunigen.
Borland-Tools für alle Belange 20Die neuen Werkzeuge unterstützen sowohl Entwicklerund Designer als auch Softwarearchitekten.
Sanfte Migration zu Wimax 22Was heute schon zu beachten ist, wenn man auf sichauf die breitbandige Funktechnik vorbereiten will.
Unechter Dual-Core-Chip von Via 24Im Gegensatz zu AMDs und Intels Doppelkern-Prozes-soren arbeitet Via mit zwei CPUs in einem Gehäuse.
PRODUKTE & TECHNOLOGIEN
SAP rüstet Warehouse auf 20
PRAXIS
p Bearingpoint bleibt nur IT-Berater
p Hessen: Benchmark für E-Government
p Freie Datenbanken in der Nische
Das E-Book des Monats
Nutzer des Premium-Angebots auf Computer-woche.de können bis Ende November das E-Book„Datenspione stoppen“ von Hagen Graf kostenlosherunterladen. Es zeigt in zwölf Workshops auf 288Seiten, wie sich sensible Daten, zum Beispiel Na-men und Zahlen aus dem Online-Banking sowiePasswörter, vor unberechtigten Zugriffen schützenlassen. Ferner enthält es Tipps zum Schutz vor Vi-ren sowie Dialern und behandelt das Thema Ver-schlüsselung. www.computerwoche.de
KLICK PARADEp Warum die Commerzbank ihre IT ...
p IT-Gehälter steigen moderat
p US-amerikanische und europäische ...
p Mainframe-Spezialisten sterben ...
p VW strukturiert Konzern-IT um
HOT TOPICS
Optimismus im ITK-Markt 14
Die zuletzt vorgelegten Ge-schäftszahlen belegen: Das
Glas ist mehr als halbvoll.Trotzdem haben auch die
Skeptiker noch immer gute
Argumente.
I-Series-Anwendersind verärgert 24
Besonders die Hardware-Management-Konsole der
neuen, mit Power-5-Chips
ausgestatteten Mittelklasse-
Server von IBM lässt noch
zu wünschen übrig.
Personal verwal-tet sich selbst 30
Ein Mitarbeiterportal ent-
lastet zwar die Personal-abteilung, doch zuvor
müssen Ziele und Prozes-se im Unternehmen ge-nau definiert werden.
Gratis-Download:www.surfcontrol.com/go/rech
Rechtliche Aspekte der IT-Sicherheit
Welche Risiken bestehen, wenn rechtlichePflichten zur Gewährleistung der IT-Sicherheit nicht erfüllt werden?
Woraus ergibt sich die rechtliche Pflicht zur Gewährleistung der IT-Sicherheit?
Was kann ich als Verantwortlicher tun?
Raus aus dem§-Dschungel!
1,9
-2,5
0,1 0,2
-0,1
2,5
1,8
3,4
1,5
0,8
I N H A LT
COMPUTERWOCHE 45/20044 N A C H R I C H T E N
… schlecht 32,5… mittelmäßig
50,4… gut 17,1
Das Image derSoftwareindustrie ist ...?
Quelle: Computerwoche.de
Angaben in Prozent, Basis: 416 StimmenFRAGE DER WOCHE
Die zurückliegenden Wochen be-deuteten für die IT-Branche ein-mal mehr ein Wechselbad der Ge-fühle. Geht es endlich aufwärtsoder nicht? Die momentan einzi-
ge Konstante im Markt scheint die Tatsa-che zu sein, dass nichts so unsicher istwie die heutige Prognose – im Zweifelmuss man sich bereits morgen wiedervon ihr distanzieren.
Die soeben beendete jüngste Be-richtssaison belegt jedenfalls die Unsi-cherheit, mit der man es nach wie vorzu tun hat. Zwar lieferten Blue Chips wieIBM, Microsoft und SAP gewohnt solide Zahlen ab,in Schwierigkeiten steckende Anbieter wie Siebelund Sun Microsystems stabilisierten sich zumin-dest wieder. Positive Impulse will daraus jedochkaum ein Beobachter ableiten. Schließlich war Mi-crosoft in seinem Ausblick für das laufende Quar-tal noch eine Spur vorsichtiger als sonst, SAP ru-derte ebenfalls zurück. Selbst IDS Scheer wird ei-genen Angaben zufolge, gemessen am ursprüng-lich geplanten Jahresumsatz für 2004, keine Punkt-landung gelingen.
Man muss solche skeptischen Prognosen im Ein-zelfall nicht überbewerten. Sie sind aber ein wei-terer Beleg dafür, dass sich die Paradigmen inder IT-Industrie nachhaltig geändert haben. Vie-les spricht dafür, dass das Auf und Ab ganzer Bran-chensegmente und auch einzelner Anbieter sich in immer kürzeren zeitlichen Perioden ab-
spielen wird. Die Nachfrage der Kun-den bleibt instabil. Dies geht einher mitdem Bild, das viele Firmen – etwa in derTK-Ausrüsterszene und im Software-markt – derzeit abgeben: Sie haben sichgesundgeschrumpft. Die Ergebnisse sindin den meisten Fällen wieder akzeptabel,das Wachstum nicht. Hinzu kommt wei-teres drohendes Ungemach: Die Halblei-terindustrie stellt sich für die Jahre 2005und 2006 weltweit auf einen (zykli-schen) Abschwung ein; die Konsolidie-rung im Softwaremarkt dürfte weiterge-hen.
Noch ein Wort zur besagten Volatilität auf derNachfrageseite: Es fällt auf, dass die IT nicht mehrnur an den Kosten gemessen wird. DieEffektivität und Verbesserung von Geschäftspro-zessen ist wieder ein Thema. Das lässt auf mehrund vor allem wieder größere IT-Projekte schlie-ßen. Auch das zu erwartende moderate Wachs-tum bei den IT-Budgets trägt zu etwas Optimismusbei. Glaubt man Gartner, stehen die Themen IT-Virtualisierung, Mobile Computing sowie das vielzitierte Echtzeitunternehmen auf der Prioritäten-liste der Anwender ganz oben. Bleibt zu hoffen,dass die IT-Industrie nicht nur mit entsprechen-dem Marketing darauf vorbereitet ist. Wenn dieKunden keinen messbaren Return on Investmenterkennen und sich keine Wettbewerbsvorteile ver-sprechen, ist der nächste Absturz der Branche pro-grammiert. u
Aufschwung ja, aber ...Kolumne
Gerhard Holzwart
Redakteur CW
Michael Stadler (46), Vorstandsvorsitzen-der der RWE-Solutions AG, wird neuerPräsident des Verbands der Elektrotechnik(VDE). Auf dem VDE Kongress 2004 in Ber-lin wählten ihn die Delegierten zum Nach-folger von Klaus Wucherer. Stadler stehtdamit ab Anfang 2005 für zwei Jahre ander Spitze eines der großen technisch-wis-senschaftlichen Verbände Europas. Bevor
der studierte Maschinenbauer 2002 zur RWE-Solutions wech-selte, war er lange Jahre in diversen Positionen bei ABB tätig.
MENSCHENMichael Stadler wird VDE-Präsident
IT-Dienstleister Computer Sciences Corp.(CSC) hat Guy Hains (Foto) zum Presidentin Europa ernannt. Hains folgt in dieserFunktion George Bell nach, der sich aufVorstandsebene weltweit um die Gewin-nung großer Dienstleistungsprojektekümmern soll. In ihren neuen Funktionenberichten Hains und Bell direkt an CSC-President und -COO Mike Laphen. Hainswar zuletzt für das Outsourcing-Projekt der britischen RoyalMail Group sowie den öffentlichen Sektor auf der britischenInsel insgesamt verantwortlich.
CSC bekommt neuen Europa-Chef
Peter Raue, Gründer und Vorstandsvorsit-zender der Darmstädter Business-Intelli-gence-Softwarefirma MIS AG, ist am ver-gangenen Freitag wenige Tage vor seinem45. Geburtstag bei einem Autounfall umsLeben gekommen. Raue war bei seinenMitarbeitern sehr beliebt. „Wir haben vorallem seine Menschlichkeit geschätzt, mitder er seit Jahren das Unternehmen ge-führt hat“, heißt es in einem Schreiben der
Belegschaft. Raue habe in guten wie in schlechten Zeitenseine Ausgeglichenheit bewahrt und für ein gutes Arbeits-klima gesorgt.
Trauer um MIS-Chef Peter Raue
Seit Wochenbeginn steht Jürgen Richter(Foto) an der Spitze der deutschen Nie-derlassung des US-amerikanischenCRM-Softwarehauses Siebel Systems.Er löst damit den kommissarisch einge-setzten Vorgänger Robert Gmeiner ab,der in der Geschäftsleitung verbleibtund dort diverse Branchen betreut.Richter ist im IT-Markt kein Unbekann-ter. Seine Karriere begann er 1984 bei Nixdorf. 1990 wech-selte er als Branch Manager zu Oracle, und 1997 wurde erGeschäftsführer für Zentral- und Osteuropa bei der nieder-ländischen ERP-Softwareschmiede Baan.
Jürgen Richter ist deutscher Siebel-Chef
Der schwedische ERP-Anbieter Inten-tia hat prominente Verstärkung erhal-ten. Das frühere SAP-Vorstandsmit-glied Paul Wahl wurde im Rahmeneiner außerordentlichen Hauptver-sammlung der Aktionäre in das Boardof Directors gewählt. Welche speziel-len Aufgaben er dort wahrnehmensoll, teilte das Unternehmen nicht mit.
Wahl hatte nach seinem Ausscheiden bei SAP im Jahr1990 unter anderem die Position eines President undChief Operating Officer beim Konkurrenten Siebel inne.
Paul Wahl landet bei Intentia
Fast ein Drittel der Compu-
terwoche.de-Besucher erteilt
den Softwarefirmen eine
schlechte Image-Note.
Auf der Systems hatte Microsoftsich nur auf einem 60 Quadrat-meter großen Stand im „Securi-ty“-Segment gezeigt. Das wirdin Hannover anders sein: Die
Microsoft Deutschland GmbHplant nach eigenen Aussagen„einen ähnlich großen Auftrittwie 2004“, teilte das Unterneh-men mit. Erneut werde man miteinem „Stand für Endkunden-Themen und einem Business-Stand in Halle 4“ vertreten sein.Auch die Themen öffentlicheVerwaltung/E-Government so-wie Sicherheit rückten noch stär-ker in den Mittelpunkt.
Wieder dabei ist in der Leine-stadt auch Hewlett-Packard(HP). Der Verzicht auf die Teil-nahme an der CeBIT 2004 hattein der Branche für viel Aufsehengesorgt.
Ernst Raue, Mitglied des Vor-stands der Messe AG, stellte zu-dem das übergeordnete Themader kommenden Messe vor:„Lö-sungen für die digitale Lebens-und Arbeitswelt“ sei das Motto,mit dem man zeigen wolle, dassdie Schau nicht einfach nur Pro-dukte vorstelle, sondern viel-mehr Lösungen in das Zentrumdes Interesses rücke.
Flächenbuchungen 2005 liegen
über dem Vorjahresniveau
So wenig originell dieser Ansatzvielleicht sein mag – immerhinredet die ganze Branche seit Jahren von nichts anderem alsvon Lösungsangeboten –, so po-sitiv scheint sich die CeBIT nachden bisher eingegangenen Bu-chungen zu entwickeln. Rauesagte gegenüber der Presse, die
Flächenbuchungen für dieIT-Messe 2005 lägen bislang vierProzent über den Werten von2004.
Insbesondere mit dem neuenThemensegment „Digital Equip-ment and Systems“ geht die Ce-BIT übrigens ganz andere Wegeals die Systems. Die gibt sich alslupenreine B-to-B-Messe. DerenGeschäftsführer Klaus Dittrichwill deshalb auf dem Messege-lände etwa von Digitalkamerassowie Audio- und Hifi-Gerät-schaft nichts wissen.
Raue sieht das anders. Die Pro-dukte aus der Unterhaltungs-elektronik gewönnen für die Ce-BIT zunehmend an Bedeutung,was sich auch an den zuneh-menden Buchungen von Her-stellern aus diesem Branchen-segmente zeige. (jm) u
CeBIT 2005 wird größerDie CeBIT 2005 soll gegenüber dem Vorjahr zulegen. Microsoft, auf der Münchner Systems kaum sichtbar, plant einen umfangreichen Auftritt.
5COMPUTERWOCHE 45/2004
CW: Im zweiten Quartal sind Ihre Umsätze mitden Highend-Speichern der „Symmetrix“-Seriegesunken, im jüngsten dritten Berichtszeitraumwuchsen sie lediglich um drei Prozent. Wo liegtdas Problem?Tucci: Das ist kein Problem, sondern unsere In-formation-Lifecycle-Management-(ILM-)Stra-tegie – Anwender müssen nicht mehr alle ihreInformationen auf Highend-Speichern ablegen.EMCs Botschaft an den Markt unterscheidetsich grundlegend von der Strategie vor fünf Jah-ren. Damals haben uns die Kunden ihre Proble-me geschildert, und unsere Antwort hieß letzt-lich immer Symmetrix – weil wir nur ein Pro-dukt hatten.
CW: Damit war EMC durchaus erfolgreich.Tucci: Ja, aber wenn Sie lediglich einen Ham-mer im Werkzeugkasten haben, sehen Sie nurnoch Nägel. Unser Werkzeugkasten ist heutebesser sortiert, wir müssen Schrauben nichtmehr in die Wand hämmern. Der Highend-Sto-rage-Markt verzeichnet nur ein kleines Wachs-tum, und das Mittelfeld sowie das Lowend le-gen zweistellig zu. Wir sind jetzt in allen Seg-menten vertreten, und unsere Programme ver-walten die gespeicherten Informationen jenach ihrer Bedeutung für das Unternehmen.CW: Sie kannibalisieren also bei ILM Ihre Sym-metrix-Familie mit billigeren Systemen?Tucci: Nein, das ist keine Kannibalisierung. Wirverkaufen wesentlich mehr Terabyte im oberenSegment, aber die Preise sinken.CW: Was wollen IT-Anwender wirklich – Geldsparen beim Kauf billiger Speicher oder Kostenreduzieren mit neuen Lösungen, welche dieKomplexität verringern?Tucci: Eindeutig beides. Wenn ich einenDollar beim Kauf spare, habe ich einenDollar gewonnen. Allerdings können Un-ternehmen sich nicht groß sparen. Infor-mationen sind der Schlüssel zum Erfolg.Sie werden gebraucht, um neue Produk-te und Dienste zu entwickeln, die wieder-um den Kunden helfen, Geld zu sparen.CW: WelcheWerkzeuge fehlen denn nochin Ihrem Kasten? Große oder kleine?Tucci: Von den großenWerkzeugen fehltuns keines mehr. Ein paar kleinere Lü-cken sind noch zu schließen, aber ichwill das nicht kommentieren. Wennich voriges Jahr gesagt hätte, dass wiran einer Backup-Company interes-siert wären, hätte ich den Preis vonLegato hochgetrieben. Es wäre aberdumm, wenn ich behaupten würde,dass allein unsere 5000 Entwicklerstets die besten Ideen hätten. Daherinvestieren wir kontinuierlich in Start-ups und kaufen kleine Firmen zu.CW: Analysten werfen Ihnen vor, Siehätten zu viel Geld für die Übernah-men von Documentum und VMwaregezahlt.
Tucci: Niemand kann ernsthaft behaupten, dassVMware zu teuer gewesen sei.Wenn Sie sich dasWachstum der Firma anschauen, sagen diesel-ben Leute heute, dass wir das Unternehmenvom Markt gestohlen haben. Wir haben gut 600Millionen Dollar für VMware bezahlt und er-warten dieses Jahr Umsätze von bis zu 250 Mil-lionen Dollar. Das ist für eine Softwarefirma einziemlich niedriger Multiplikator. VMware wareine der besten Akquisitionen im Tech-Sektor.Das Kaufverhalten gibt mir Recht, schließlichhaben die Kunden die Wahl zwischen verschie-denen Anbietern. Seit wir Legato, Documen-tum und VMware gekauft haben, konnten wirin jedem Quartal die Erwartungen der Analys-ten erfüllen oder übertreffen.CW: Wie passt VMware in Ihre ILM-Strategie?Tucci: Direkt eigentlich gar nicht. Der Schlüsselfür den Erfolg von ILM aber ist die Mobilitätund der Schutz der Daten. VMware hilft uns,beide Probleme zu lösen. Zudem glauben wir,dass die kommenden Jahre im Zeichen der Vir-tualisierung von IT-Ressourcen stehen werden.CW: Sie haben sich zu einem Anbieter von Hard-und Software gewandelt.Wollen Sie mit EMC ei-nes Tages dorthin wechseln, wo Daten und In-formationen entstehen?Tucci: Nein. Wir werden Partner dieser Firmenbleiben. Ein Beispiel: Mobility ist das kom-mende Thema, und die Endgeräte werden im-mer ausgefeilter. Alles, was ich mit meinem„Blackberry“-Smartphone unterwegs erledige,wird zentral bei uns gespeichert. Inhalte wie
Spiele oder TV-Shows kommenvon außen dazu. Wir erschlie-
ßen gerade eine On-De-mand-Welt, und die liegtnun mal auf Speichern.Der Platz in der Mitte alsInfrastrukturanbieter ge-fällt mir gut. In dieser Mitte
werden wir wachsen. u
„VMware war eine der bestenAkquisitionen im Tech-Sektor“
2003 hat EMC drei Softwarehäuser übernommen. EMC-Chef JosephTucci zieht im Gespräch mit CW-Redakteur Alexander Freimark Bilanz.
Anwender und Softwareanbieterbevorzugen unterschiedliche Li-zenzmodelle. Das ergab eineStudie der Software & Informati-on Industry Association und derCentralized Electronic LicensingUser Group, die dazu in den USAknapp 400 Manager der Soft-wareindustrie und 100 IT-Ver-antwortliche befragte.
Rund ein Drittel der Software-anbieter favorisieren für denVer-kauf ihrer Lizenzen Abonne-mentmodelle. Anwender müs-sen in diesem Fall regelmäßigeGebühren für die Nutzung derLizenz und für Updates entrich-ten. Nach Angaben der befragtenHerstellervertreter werden 2006über 50 Prozent der Softwarean-bieter ihre Lizenzen als Abonne-ments vertreiben.
Konflikte programmiert
Die Anwender bevorzugen lautder Studie dagegen traditionelleModelle. Zwei Drittel der befrag-ten IT-Manager erklärten, auchin Zukunft die Lizenz einmal be-zahlen und dann unbegrenztnutzen zu wollen. RegelmäßigeZahlungen will diese Klientel nurfür die Wartung der Software ak-zeptieren. „Die Ergebnisse zei-gen den Unterschied zwischenNachzüglern und Innovatoren“,interpretiert Daniel Greenberg,Vice President von Macrovision,
Anbieter von Digital-Rights-Ma-nagement-(DRM-)Lösungen so-wie Techniken für Softwarelizen-zierung und Sponsor der Studie,die Resultate. Während die Soft-wareindustrie neuen Trends of-fener gegenüberstehe, sei die Be-reitschaft zu Veränderungen aufder Kundenseite eher gering.Sollten die Anbieter künftig ver-stärkt Lizenzabonnements an-bieten, könne es zu Konfliktenkommen, prognostiziert Green-berg.
Wer viel schafft, zahlt viel
Softwareanbieter gehen zudemverstärkt dazu über, alternativeMessmetriken anzubieten, diesich an der Zahl der über dieSoftware getätigten Transaktio-nen, der Nutzungsdauer oder ge-schäftsspezifischen Parameternwie der Anzahl der Verträge einesVersicherungsunternehmensbeziehungsweise der Förder-menge eines Ölkonzerns orien-tieren. Rund 50 Prozent der Her-steller haben ihre Angebote be-reits entsprechend modifiziert.
Greenberg zufolge werden dieSoftwarehersteller ihren Kundenjedoch kein Modell zwingendvorschreiben. Er gehe davon aus,dass die User künftig selbst ent-scheiden können, nach welchemMaßstab ihre Lizenznutzung ge-messen werden soll. (ba) u
Lizenzmodelle: Anbieter drängen zu AbonnementsAnwender ziehen es jedoch vor, wie gewohnt
nach der Zahl der Nutzer abzurechnen.
N A C H R I C H T E N
„Unser Werkzeugkasten istheute besser sortiert, wir
müssen Schrauben nicht mehrin die Wand hämmern.“
Der „Verein zur Förderung desöffentlichen bewegten und un-bewegten Datenverkehrs“ Foe-bud hat die Big-Brother-Awardsfür das Jahr 2004 verliehen. DieAuszeichnungen, die bereitszum fünften Mal in Deutschlandvergeben wurden, gehen an„Fir-men, Organisationen und Perso-nen, die in besonderer Weise undnachhaltig die Privatsphäre vonMenschen beeinträchtigen oderpersönliche Daten Dritten zu-gänglich machen“. UnglücklicheGewinner sind dieses Jahr: Jus-tizministerin Brigitte Zypries(„Großer Lauschangriff“), Ge-sundheitsministerin Ulla Schmidt(„Gesetz zur Modernisierung dergesetzlichen Krankenversiche-rung“), die Nürnberger Bundes-agentur für Arbeit („Antragsfor-mular ALG II/Langzeitarbeitslo-se“), die Universität Paderborn(„Video-Überwachung vonRechnerräumen und Hörsälen“),die Supermarktkette Lidl („Über-wachung von Filialen“), die Fir-ma Armex („Handy-Ortungs-dienst Track your Kid“) sowieTchibo direkt („Weitergabe vonKundendaten an Dritte“).
In der Kategorie Technik siegteder Elektronikkonzern Canon,weil seine Geräte Farbkopien miteiner – ohne technische Hilfs-mittel unsichtbaren – Kennnum-mer versehen, so die Begrün-dung der Jury. Dieses optischeMerkmal ermögliche es, das Ko-piergerät zu identifizieren, aufdem die Kopie angefertigt wur-de. Das Verfahren soll von Canonbereits seit Jahren angewendetworden sein. „Was für die Straf-verfolgung noch gerechtfertigterscheinen mag“, hieß es im Ma-nuskript der Laudatio für denSieger,„ist eine Gefahr für die In-formationsfreiheit.“
Datensammlern auf der Spur
In der Jury für den Big-Brother-Award sitzen unter anderem dieInternationale Liga für Menschen-rechte (ILMR), der Chaos Com-puter Club (CCC) und die Deut-scheVereinigung für Datenschutz(DVD). Zu den Preisträgern zähl-ten im Vorjahr die Metro AG fürden Einsatz von RFID-Funketi-ketten sowie die Gebührenein-zugszentrale GEZ, sozusagen fürihr Lebenswerk. (ajf ) u
Ein Preis, den keiner willWer andere ausspioniert, erhält den Big-Brother-Award.
Jahrelang gehörte der Titel desweltweit schnellsten Computers
dem 35,86 Teraflops leistenden„Earth Simulator“ von NEC. Jetztwird die Trophäe zum Wander-pokal. Kaum hat IBM kürzlichmit dem 36,01 Billionen Gleit-kommaberechnungen pro Se-kunde schnellen „Blue Gene/L“einen neuen Rekord aufgestellt,
setzt SGI eins drauf. Gleich auf42,7 Teraflops bringt es der Su-percomputer „Columbia“, denSGI für das Ames Research Cen-ter der US-amerikanischenRaumfahrtbehörde Nasa instal-liert hat.
Lange wird diese Marke nichtBestand haben. Denn bei demRekord waren nur 16 der insge-samt 20 SGI-“Altix“-Server aktiv,
aus denen Columbia besteht. Je-des dieser Systeme arbeitet mit512 Itanium-2-Prozessoren vonIntel. Ein Teil von ihnen stammtaus der in diesen Tagen vorge-stellten Baureihe „BX2“ der „Al-tix-3000“-Familie. Das Kürzelsoll auf die verdoppelte Band-breite für den Datentransfer in-nerhalb eines Servers hinweisen– unter anderem ein Ergebnisder wesentlich kompakterenBauweise der BX2. Die neuenSysteme arbeiten mit bis zu 8 TB
Arbeitsspeicher.
Wie Beteiligte berichteten, wur-den am Tag des Testlaufs nochzwei weitere Rekorde aufgestellt,über die sich SGI aber bisherausschweigt. Angeblich aktivier-ten die Supercomputer-Spezia-listen alle 20 Columbia-Serverund registrierten auf Anhieb 51,9Teraflops. In einem weiterenTestlauf soll gar eine Spitzenleis-tung von 61 Teraflops registriertworden sein. Doch die Konkur-renz schläft nicht. NEC will mitdem „SX-8“ im Dezember auf 65Teraflops kommen. Der BlueGene/L soll Anfang 2005 in sei-ner Endausbaustufe 360 Tera-flops leisten. (ls) u
COMPUTERWOCHE 45/20046 N A C H R I C H T E N
Vollbeilage:
IDG Ratgeber Hardware
Beilagenhinweis
Auf der Kongressmesse„Linuxworld“ in Frankfurtam Main haben Hewlett-Packard und die Novell-Tochter Suse die gemein-
same Initiative „Linux Kommu-nale“ ins Leben gerufen. DasBündnis zielt auf mögliche Kun-den in der öffentlichen Verwal-tung. In diesem Rahmen bietetHP ab Anfang 2005 Hardwarevon Notebooks über Desktopsund Thin Clients bis hin zu Ser-vern, Druckern und Scannernvorkonfiguriert mit Suse-Linux-Betriebssystemen an.
Des Weiteren umfasst das Ange-bot vorinstallierte Open-Source-Büroanwendungen, -Groupware,-Browser und -E-Mail sowie ei-nen Client-Management-Agent.Hinzu kommen bisher 15 in denÄmtern gängige Fachanwendun-gen vom Haushaltswesen übergeografische Informationssyste-me bis hin zur Hundesteuer.Diese stammen von Software-partnern, die auf die öffentlicheVerwaltung spezialisiert sindund ihre Angebote jetzt auf Li-nux portiert haben. Weitere Pro-
gramme, zum Beispiel für dasEinwohner- und Meldewesen,Standesämter und Büchereiensind in Vorbereitung. Alle An-wendungen sind in Stacks zerti-fiziert.
Obendrauf kommen Serviceund Support, wobei HP dieDienstleister GNS, Computer-zentrum, Linux Information Sys-tems, Pro Business, COS, Conetund Maxpert zur Seite stehen.Die Dienstleistungen umfassen
Migrationsberatung, Projekt-Management, Systemintegrati-on, Rollout sowie das Trainingvon Administratoren und An-wendern. Für das Ganze beste-hen mehrere attraktive Finanzie-rungsmodelle. Testsysteme gibtes zu mieten, Altsysteme werdenzu Gebrauchtpreisen zurückge-nommen. Sämtliche Leistungenvon der Hardware bis zu Soft-ware, Consulting und Supportkönnen die Verwaltungen über
eine Laufzeit von 24 oder 36 Mo-naten ohne Aufpreis leasen.
Auch Dell versucht, sein Stan-ding im deutschen Markt zu ver-bessern. Bisher bot das Unter-nehmen nur mit Red Hat Linuxvorkonfigurierte Server an, ob-wohl die Anwender hierzulandeSuse favorisieren. Diese Politikändert sich ab sofort. Die „Pow-eredge“-Server 1850, 2800 und2850 gibt es nun auch mit vorin-stalliertem Suse Linux EnterpriseServer 9. Den Support leistetDell. Dabei offeriert das Unter-nehmen die Linux-Distributioneinschließlich Patches und Up-grades zu einer Jahresgebührvon 174 Euro für Ein-Prozessor-Maschinen beziehungsweise 267Euro für Zwei-Wege-Systeme.Die Preise liegen deutlich unterdem für Red Hat Enterprise Li-nux, das pro Jahr einheitlich 349Dollar kostet.
Das Dell-Angebot ist allenfallsals eine zögerliche Öffnung inRichtung Suse zu verstehen. Diedrei Poweredge-Server verwen-den Intel-CPUs vom Typ XeonEM64T, die 32- und 64-Bit-fähig
sind. Dafür gibt es kein Micro-soft-Betriebssystem; außerdemdecken diese Rechner bisher nureine Marktnische ab. Für die ingroßen Mengen verkauften 32-Bit-Server der Poweredge-Reihebietet Dell unverändert kein vor-installiertes Suse Linux an. Fürdiese Distribution sind nur ein-zelne Produkte zertifiziert, dasgünstige Subskriptionsangebotgilt hier nicht.
Dell noch zögerlich
Wie bisher lehnt Dell es ab, auchnur ausgewählte Desktops undNotebooks mit vorkonfigurier-tem Linux anzubieten. Ausnah-men gibt es nur bei größerenKundenaufträgen. Dell werde, soDeutschland-Chef MathiasSchädel, derlei nur anbieten,wenn man eine„relevante Nach-frage“ registriere. Weil diese seitJahren wiederholte Position all-gemein bekannt ist, werden An-wender, die ein Linux-Notebookkaufen möchten, gleich bei IBModer HP anrufen. Und Dell dürf-te von einer relevanten Nachfra-ge nie erfahren. (ls) u
Dell und Novell stärken Linux-LinieDurch zwei neue Partnerschaften verbessert sich die Marktposition von Novell/Suse.
Die Dell-Server Poweredge 1850 und 2850 mit Intels 32/64-Bit-CPU
Xeon EM64T gibt es jetzt auch mit Suse Linux.
Da viele Kunden die hohen In-vestitionen in betriebswirt-schaftliche Standardsoftwarescheuen, offerieren Hewlett-Packard und SAP nun die aufMittelständler zielende Busi-ness-Software-Lösung MysapAll-in-One gegen eine monatli-che Mietgebühr. Das Hosting-Angebot gilt zunächst nur für dieUSA und richtet sich an Betrie-be mit einem Umsatz von weni-ger als einer Milliarde Dollar. Ei-ne Ausweitung auf weitere Re-gionen sowie Partnerschaftenmit anderen IT-Dienstleisternplanen die Walldorfer angeblichderzeit nicht.
Mysap All-in-One wird im Ge-gensatz zur „Mysap BusinessSuite“ nicht direkt, sondern überPartner wie beispielsweise HPvertrieben und installiert.
Bei der nun eingeführten Hos-ting-Variante handelt es sichnicht um ein Mietmodell imklassischen Sinne, bei dem derKunde nur für die Nutzung dergehosteten Software eine mo-natliche Gebühr zahlt. Vielmehrwerden hier der Anschaffungs-preis, die Implementierung, dieDienstleistungen von HP sowiedie Wartungsgebühren für dieSAP-Lösung auf einen Vertrags-zeitraum von mehreren Jahren
umgelegt. Nach Ablauf dieserFrist ist der Kunde Eigentümerdes Programms.
Damit unterscheidet sich dasAngebot von denen der SAP-Konkurrenten, darunter demCRM-Spezialisten Salesforce.com, die eine monatliche Miet-gebühr nur für die Nutzung ver-langen. Eigenen Angaben zufol-ge kopiert SAP das Modell derMitbewerber nicht, da Mysap
All-in-One für den Kunden einstrategisches Produkt sei, das erbesitzen möchte.
Das SAP/HP-Angebot beginntbei 325 Dollar pro User undMonat. Die SAP-Software läuftauf Rechnern in HP-Rechenzen-tren.
Alle Infrastrukturkomponen-ten wie Server, Storage und Si-cherheit liefert der Dienstleis-tungspartner ebenfalls, so dassdie IT-Servicesparte des ameri-kanischen Konzerns der einzigeAnsprechpartner des Kunden ist.Zunächst sollen Mysap-All-in-One-Pakete für die Branchen Ölund Gas, Konsumgüter, High-tech und technische Dienstleis-tungen in dieser Form feilgebo-ten werden. (fn) u
Hewlett-Packard und SAP schnürenHosting-Pakete für den MittelstandBeide Hersteller bieten für mittelständische Kunden in den USA
„Mysap All-in-One“ im Hosting an.
„Jeder Kunde
erhält einen dedi-
zierten Server im
HP-Rechenzen-
trum zugewiesen.“
William McDer-
mott, Chef von
SAP America.
SAP bietet für Kunden, die mit „Mysap Supplier Relationship Ma-
nagement“ (Mysap SRM) liebäugeln, ebenfalls ein Hosting-Paket
an. Es handelt sich laut Hersteller um eine Offerte für Einsteiger,
die das Produkt für das elektronische Bestellwesen und Lieferan-
ten-Management testen und später auf eine Inhouse-Lösung um-
steigen wollen. Daten aus der Hosting-Umgebung lassen sich
dann auf das im eigenen Haus betriebene System übertragen.
Prinzipiell können Firmen statt eines Softwarekaufs auch langfris-
tige Hosting-Verträge abschließen. „Diese Kunden bedienen wir
mit einem auf ihre Bedür fnisse zugeschnittenen Angebot“, so
Barbara Holzapfel, Vice President SRM Strategy.
Hosting für SRM-Einsteiger
Nasa-Computer verbessert
Weltrekord deutlichEin von SGI für die Raumfahrtbehörde gebautes
System ist neuer weltschnellster Superrechner.
Der Columbia-Supercomputer am
Ames Research Center der Nasa.
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und Dienstleistungen können Marken oder eingetragene Marken der jeweiligen Inhaber sein. © 2004 IBM Corporation. Alle Rechte vorbehalten. O&M IBM SW 23/04
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