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FAKULTÄT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFT MUNICH SCHOOL OF MANAGEMENT Institute for Human Resource Education and Management
„Vom Pauker zum Coach“
Ansätze zur Förderung des Kompetenzaufbaus durch eine Didaktische Jahresplanung
und einen handlungsorientierten Unterricht
Theory meets Practice I WS 2015/16
OStR, Dipl.-Finanzw., Dipl.-Hdl. Michael M. Schönlein
StR, Dipl-Hdl. Josef Guggemos, MBR
Fakultät für Betriebswirtschaft Munich School of Management
Definition und Ziel des Handlungsorientierten Unterrichts
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Problemstellung
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Handlungs-orientierter Unterricht: „...wenn die Unterrichtsgestaltung den Lernenden erlaubt, berufs- und lebensrelevante Handlungen selbst auszuführen, oder sie aber zumindest gedanklich konkret nachzuvollziehen.“
Bearbeitung praxisnaher Fälle: Verknüpfung von theoretischem Wissen mit dem Berufsalltag.
Lernstrategien zur/m: - Strukturierung - Anwendung - Verstehen - Behalten von neuem Wissen. Riedl & Schelten
2013, S. 101 Mandl & Friedrich, 2006, S. 2-6
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Wissensverständnis der Lehrpläne (Auszug aus den Leitgedanken für den Berufsschulunterricht)
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Lernen hat die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit zum Inhalt und zum Ziel. Geplantes schulisches Lernen erstreckt sich dabei auf vier Bereiche: Ø Aneignen von bildungsrelevantem Wissen; Ø Einüben von manuellen bzw. instrumentellen Fertigkeiten und Anwenden einzelner Arbeitstechniken, aber auch gedanklicher Konzepte; Ø produktives Denken und Gestalten, d. h. vor allem selbstständiges Bewältigen berufstypischer Aufgabenstellungen; Ø Entwickeln einer Wertorientierung unter besonderer Berücksichtigung berufsethischer Aspekte. Diese vier Bereiche stellen Schwerpunkte dar, die einen Rahmen für didaktische und methodische Entscheidungen geben. Im konkreten Unterricht werden sie oft ineinander fließen. Die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis ist das grundsätzliche didaktische Anliegen der Berufsausbildung. Für die Berufsschule heißt das: Theoretische Grundlagen und Erkenntnisse müssen praxisorientiert vermittelt werden und zum beruflichen Handeln befähigen. Neben der Vermittlung von fachlichen Kenntnissen und der Einübung von Fertigkeiten sind im Unterricht verstärkt überfachliche Qualifikationen anzubahnen und zu fördern. ISB, 2002, S.9
deklaratives (Theorie-) Wissen
Prozedurales (Handlungs-) Wissen
Selbstreflexives Wissen
Conditional know
ledge
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Wissensverständnis der Lehrpläne
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deklaratives (Theorie-) Wissen
u Formeln können u Begriffe
auswendig lernen
u Buchungssätze
lernen
prozedurales (Handlungs-) Wissen
u komplexe Probleme lösen
u dazu Formeln,
Gelerntes anwenden
u Dinge
ausprobieren u Probleme der
Praxis theoretisch und methodisch lösen
Vermeidung trägen Wissens
Selbstreflexives Wissen
u Berufsethische Konzepte kennen
u Eigene
Wertehaltung entwickeln
u Eigene Problemlöse-fähigkeit reflektieren
Renkl, 1996, S.82
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² Schüler, die durch das Lösen von Problemen
mit vielfältigen Methoden Spaß am Unterricht haben
² Sich selbst steuernde, fragende Schüler ² Mehr Zeit für den Einzelnen ² Möglichkeiten sich selbst mehr zurück zu
nehmen (Beobachter)
² Vom „Pauker“ zum Coach ² Eigenverantwortlich denkende, arbeitende,
praxisorientierte Schüler
² Schüler, die in Kontexten denken
Handlungsorientierung Misconception
² reine Methodenvielfalt (Methodik ist ein
Hilfsmittel – Inhalte vor Methoden!)
² künstlich konstruierte Fallbeispiele
² realitätsfremde Anwendungssituationen (Sie sind Chef der Abteilung x...)
² „Bastelunterricht“ ² Unterricht an der Prüfung vorbei
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Handlungsorientierung Misconception (Auszug aus den Leitgedanken für den Berufsschulunterricht)
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Lernen wird erleichtert, wenn der Zusammenhang zur Berufs- und Lebenspraxis immer wieder deutlich zu erkennen ist. Dabei spielen konkrete Handlungssituationen, aber auch in der Vorstellung oder Simulation vollzogene Operationen sowie das gedankliche Nachvollziehen und Bewerten von Handlungen eine wichtige Rolle. Methoden, die Handlungskompetenz unmittelbar fördern, sind besonders geeignet und sollten deshalb in der Unterrichtsplanung angemessen berücksichtigt werden. Handlungskompetenz wird verstanden als die Bereitschaft und Fähigkeit des Einzelnen, sich in gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Situationen sachgerecht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungsorientierter Unterricht ist ein didaktisches Konzept, das fach- und handlungssystematische Strukturen miteinander verschränkt. Dieses Konzept lässt sich durch unterschiedliche Unterrichtsmethoden verwirklichen.
ISB, 2002, S.9
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Merkmale handlungsorientierten Unterrichts
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Handlungsorientierung
selbst entdeckendes Lernen
Situationen/Modellunternehmen
Handlungsprodukte/Datenkranz
Übergänge/ Zusammenhänge
Selbstlernmaterialien/Selbststeuerung
Fachliche Inhalte
Kompetenzorientierung
Abbilden betrieblicher Prozesse
Zulassen von Schülerlösungen
Schüleraktivierung
Induktives Vorgehen
In Anlehnung an Jank & Meyer, 2005, S. 305
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Was ist Prozessorientierung?
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(Berufliches) Handlungsfeld
Konkrete berufliche Aufgabenstellungen und
Handlungsabläufe PROZESSE
Schulisches Lernfeld
Ziel = berufliche Handlungskompetenz
Lernsituation und Unterricht
Nicht primär Fachsystematik, Sondern:
- Handlungssystematik
- Handlungskompetenz als
Lernergebnis
Dubs, 2000, S. 19
Grundgedanke Prozessorientierung
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Personalprozesse in einer Unternehmung
LS 1
Instrumente Persplanung
LS 2
Analyse Stellenplan
LS 3 Bedarfs- berechnung
LS 4
…………
Personal- (bedarfs) planung
Personal-
einsatzplanung
Ziele der Personalpolitik
Aufgaben der Personalpolitik
Mitarbeiter- führung
Grundgedanke Prozessorientierung
Inhaltsbereiche betriebliche Prozesse betriebliche/schulische Handlungen Lernsituationen
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Beispiele für Prozessorientierung
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Rechnungswesen 1 PKW wird angeschafft – Finanzierung – Anschaffung eines Navi (GWG) – Abschreibung des PKW
2 Firma kauft iPhones – Finanzierung platzt – private Vorgänge – Bestandsbuchung – Erfolgsbuchungen für monatliche Rechnung – Privatentnahme für verschenktes iPhone an Tochter – Frage der Versteuerung des privaten Nutzungsanteils bei den Angestellten à PW
Personalwesen 1 Einstellung Herr Kreuzberg – Arbeitsvertrag und TVöD – Personalakte – Entgeltabrechnung –
Änderungen in der Entgeltabrechnung (Kind, Heirat)
2 Personalrat/Betriebsrat macht Einstellung rückgängig Handelsrecht 1 Rechtsformen – Gründung einer EU – Gesellschafter aufnehmen (OHG) – Haftung begrenzen (KG)...
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Wie formuliere ich handlungsorientierte/ kompetenzorientierte Lernziele?
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Taxonomieverständnis (Bloom | Krathwohl | Dave)
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Kritik: à Eindimensionalität à Zu einfache Annahmen über Lern- und Denkprozesse der SchülerInnen (Marzano & Kendall, 2007, S.7) à Keine angemessene Einschätzung der Schwierigkeiten der Inhalte und Aufgaben/Zuordnung der Aufgaben zu den Taxonomiestufen à 85-95% der Aufgabenstellungen in Lehrbüchern und Schulaufgaben bleiben auf der 1. Taxonomiestufe (Achtenhagen, 1984, S. 179)
Bloom, 1974 Krathwohl, et.al, 1964 Dave, 1968
Kognitiver Bereich
Affektiver Bereich
Psychomotorischer Bereich
Beurteilung Erfüllt sein durch Werte/ Wertestruktur
Neutralisierung Synthese Analyse Wertesystem Handlungsgliederung Anwendung Werten Präzision Verständnis Reagieren Manipulation Kenntnis Aufmerksam werden Imitation
Kom
plexität
Internalisation
Koordination
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Taxonomieverständnis (Anderson & Krathwohl, 2001)
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Folie 85
Institute for Research on Human Resource Education & Management
Grundlagen der Wirtschaftsdidaktik Susanne Reimer
Wissensdim
ension
Dimension der kognitiven Prozesse
erinnern verstehen anwenden analysieren evaluieren erschaffen
deklaratives Wissen
konzeptuelles Wissen
prozedurales Wissen
metakognitives Wissen
Anderson & Krathwohl, 2001, S. 28. Anwendung dieser Taxonomie
– Durchführen von Evaluationen – Planung von Curricula – Unterstützung bei der Durchführung von Unterricht – Analyse von Unterricht: Ziele, Schüleraktivitäten und Testaufgaben )
Lernziele – Klassifikation (5 ): Anderson & Krathwohl
Lernzieltaxonomie nach Anderson & Krathwohl)
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Taxonomieverständnis (Marzano & Kendall, 2007)
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Abbildung 3-1: The New Taxonomy of Educational Objectives
(eigene Darstellung in Anlehnung an Marzano & Kendall, 2007, S. 13; 2008, S. 2)
Mit Hilfe der New Taxonomy lassen sich Lernanforderungen klassifizieren, indem die
Art des Wissens und die mentalen Prozesse identifiziert werden, auf die die Instruktion
abzielt. Der Komplexitätsgrad mentaler Prozesse wird nach Marzano und Kendall durch
die Anzahl der miteinander interagierenden Bearbeitungsschritte sowie durch den Grad
der Vertrautheit der jeweiligen Lernanforderungen determiniert. Die Autoren ziehen die
Schlussfolgerung, dass sich die mentalen Prozesse hierarchisch nicht nach ihrer Schwie-
rigkeit, sondern nach unterschiedlichen Kontrollprozessen ordnen lassen: „Although
mental processes cannot be ordered hierarchically in terms of difficulty, they can be
ordered in terms of control: Some processes exercise control over the operation of other
processes“ (Marzano & Kendall, 2007, S. 11).
Um die Dimension der mentalen Prozesse (Levels-of-Processing-Dimension), bei denen
es sich um Kontrollprozesse handelt, zu klassifizieren, differenzieren Marzano und
Kendall im Rahmen ihrer Taxonomie drei mentale Systeme: das System des Selbst (Self-
system), das Metakognitive System (Metacognitive System) und das Kognitive System
(Cognitive System).
Dimension der mentalen Prozesse
Level 6:•Wichtigkeit und Wirksamkeit sowie• emotionale Reaktionen und Motivation überprüfenLevel 5:• Ziele festlegen• Prozesse, Klarheit und Genauigkeit überwachen
Level 4: Wissensanwendung (Knowledge Utilization)• Entscheidungen treffen• Probleme lösen• experimentieren• erkundenLevel 3: Analyse (Analysis)• abstimmen• klassifizieren• Fehler analysieren• generalisieren• spezifizieren
Level 2: Verstehen (Comprehension)• integrieren• symbolisieren
Level 1: Wiedergabe (Retrieval)• erkennen• abrufen • ausführen
Psychomotorische A
bläufe
Mentale A
bläufe
Information
Metakognitives System
System des Selbst
Kognitives System
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Taxonomieverständnis (Marzano/Kendall, 2007)
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Anhang
Anhang 1: Typische Verben nach Marzano und Kendall (2008, S. 4–5, 25–116)
Taxonomiestufe
Operation Lernziel Verben
Stufe 4: Wissensanwendung = Knowledge Utlilization
Entscheidungen treffen = decision making
Der Lernende ist fähig, die Information bzw. den menta-len oder psychomotorischen Ablauf zu nutzen, um all-gemeine Entscheidungen oder Entscheidungen hinsicht-lich der Anwendung der Information bzw. des mentalen oder psychomotorischen Ablaufs zu treffen.
die beste Alternative auswählen; den besten/geeignetsten Lösungsweg bestimmen
Problemlösen = problem solving
Der Lernende ist fähig, die Information bzw. den menta-len oder psychomotorischen Ablauf zu nutzen, um all-gemeine Probleme oder Probleme hinsichtlich der In-formation bzw. des mentalen oder psychomotorischen Ablaufs zu lösen.
bewältigen; anpassen; eine Strategie entwickeln; unter gegebenen Bedingungen Lösungswege zur Zielerreichung finden und bewerten
Experimentieren = experimenting
Der Lernende ist fähig, die Information bzw. den menta-len oder psychomotorischen Ablauf zu nutzen, um all-gemeine Hypothesen oder Hypothesen hinsichtlich der Information bzw. des mentalen oder psychomotorischen Ablaufs zu generieren und zu testen.
experimentieren; generieren; konstruieren; entwickeln testen; Ideen ausprobieren; Ergebnisse erklären; Ergebnisse interpretieren; Vorhersagen treffen
Erkunden/ Erforschen = investigating
Der Lernende ist fähig, die Information bzw. den menta-len oder psychomotorischen Ablauf zu nutzen, um all-gemeine Untersuchungen oder Untersuchungen hinsicht-lich der Information bzw. des mentalen oder psychomo-torischen Ablaufs durchzuführen.
erforschen; untersuchen; herausfinden; ermitteln; Ergebnisse begründen
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Verben zur Operationalisierung von Kompetenzen (Zedlitz, 2002)
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Fachkompetenz
Regeln und Verfahren anwenden sich auf neue Situa4onen flexibel einstellen
systema4sch vorgehen Verbesserungsvorschläge entwickeln
System-‐ und Prozesszusammenhänge erkennen Qualität sichern
Problemlösungs-‐ bzw. ArbeitsschriEe festlegen Verfahren und/oder Werkzeuge auswählen
Anforderungen an das Produkt formulieren Prozessparameter bes4mmen und bewerten
Teilopera4onen bzw. Erkenntnisse dokumen4eren Arbeitsergebnisse präsen4eren
Ergebnisse bewerten Pläne oder Steuerprogramme erstellen
Selbstkontrolle durchführen technische Dokumenta4onen analysieren
Prozesse bzw. Arbeitsabläufe op4mieren Produkte unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten bewerten
ra4onell und zielgerichtet arbeiten flexibel disponieren
Technologische Daten bes4mmen Normen und VorschriOen beachten
Fachsprache anwenden Symbole deuten
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Verben zur Operationalisierung von Kompetenzen (Zedlitz, 2002)
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Lernkompetenz
Lerntechniken anwenden zum Lernen bereit sein
Lernstrategien entwickeln Notwendigkeit zur ständigen Weiterbildung einsehen
den eigenen Lerntyp erkennen Dokumenta4onen auswerten
konzentriert arbeiten bzw. lernen Informa4onen nach Kriterien auTereiten und darstellen
Kenntnisse und Methoden transferieren Informa4onen weitergeben
Bezüge herstellen No4zen anfer4gen
Informa4onsquellen auffinden Lernkartei anlegen
Informa4onen selbstständig erarbeiten LernschriEe wählen
Informa4onen ökonomisch auswerten Gelerntes auf neue Probleme übertragen
Informa4onen strukturieren Verständnisfragen stellen
Bewertungsmaßstäbe bilden
mit Medien sachgerecht umgehen
Wich4ges von Unwich4gem unterscheiden
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Verben zur Operationalisierung von Kompetenzen (Zedlitz, 2002)
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Methodenkompetenz
Entscheidungen treffen Systeme und Zustände untersuchen
Analogieschlüsse ziehen Realisierbarkeit erkennbarer Lösungen abschätzen
methodengeleitet vorgehen Pläne erstellen
Problemstellungen oder Arbeitsziele erkennen Pläne ggf. flexibel handelnd verändern
Ergebnisse zusammenfassen Alterna4ven finden und bewerten
selbstständig planen und durchführen Arbeitsverfahren auswählen
Pläne bewerten und ggf. revidieren Lösungsstrategien entwickeln
Zeiten für die Arbeitsausführung bes4mmen Systemfehler systema4sch eingrenzen
begründet vorgehen Ergebnisse oder Methoden übertragen
zielgerichtet arbeiten Erkenntnisse begründet revidieren
komplexe Aufgabenstellung gliedern Arbeitsorganisa4on gestalten
Probleme eingrenzen Schlussfolgerungen ziehen
Ziele einer Aufgabe benennen Informa4on strukturieren
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Verben zur Operationalisierung von Kompetenzen (Zedlitz, 2002)
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Human- und Sozialkompetenz
Mitverantwortung tragen Hilfestellung geben
Unterschiedliche Standpunkte tolerieren sich in Teamarbeit einbinden
sachlich argumen4eren Spannungen ertragen
fair kri4sieren eigene Interessen gegenüber vereinbarten Gruppenzielen zurückstellen
arbeitsteilig vorgehen Koopera4on fördern
Informa4onen austauschen gruppendynamische Prozesse gestalten
soziale Verantwortung tragen Kri4k und Selbstkri4k ausüben
Probleme erkennen und… Vertrauen herstellen
zur Lösung beitragen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein stärken
Rücksicht nehmen sich flexibel auf neue Situa4onen einstellen
Bedürfnisse und Interessen ar4kulieren zuverlässig handeln
sich in gruppendynamische Prozesse integrieren Urteile verantwortungsbewusst bilden
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Kompetenzorientierte Lernzielformulierung
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Morgen steht das Thema „Umsatzsteuer“ auf dem Stundenplan und Sie sollen eine bzw. mehrere zusammenhängende Unterrichtsstunden dazu vorbereiten. Formulieren Sie ein Lernziel für Ihre Stunde(n) !
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Wie stehen Lernfelder und Handlungsorientierung zueinander?
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Lernfeldorientierung & Handlungsorientierung im Lehrplan
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ISB, 2002, S.14
...
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Lernfeldorientierung und Handlungsorientierung im Lehrplan
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ISB, 2014, S.20
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Lernfelder im Lehrplan & Handlungsorientierung im Unterricht
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² Aufhebung der Fächertrennung/ Fachsystematik
² Fachübergreifender Unterricht und Lehrerteams
² „Aufhebung“ der berufsübergreifenden Fächer Deutsch, Fremdsprachen, Mathematik, Sozialkunde, DV
² Abgeleitete Lerninhalte aus realen beruflichen Handlungsfeldern ² Umsetzung des Lernfeldes durch Lernsituationen mit vollständigen
Handlungen
² Anstieg in der Lerntaxonomie im Sinne von Marzano & Kendall Richtung Wissensanwendung
lernfeld-orientierter Lehrplan
handlungs-orientierter Unterricht
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Kompetenzorientierte Lernzielformulierung
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Würden Sie Ihr Lernziel bzw. Ihre Kompetenzerwartung von eben nun umformulieren?
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Was ist eine komplexe, problembeladene Situation?
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Komplexität der Lernsituation
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Stein, N., 2009
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Situationen als Bezugspunkt
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- Keine Verwechslung von Anwendungssitaution und Übungssituation (did. Reduktion)
- Keine realitätsfremden Situationen („Sie bereiten für den Auslandsaufenthalt Ihres Vorgesetzten ein Plakat
über die Gewohnheiten der Chinesen vor...“)
- Komplexe, problembeladene Situationen (das Problem ist das Problem und hat
Handlungsaufforderungscharakter)
- Situationen, die ein Thema hinter dem Thema eröffnen
- Übungsfirmen können die persönliche Identifikation steigern und einen Rahmen setzen,
müssen aber nicht sein.
- Situationen müssen eine Bedeutung für den unternehmerischen Prozessverlauf haben
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Formulierung einer Situation
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Formulieren Sie eine Situation für die Unterrichtseinheit „Umsatzsteuer“ !
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Die vollständige Handlung als Artikulationsschema
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Artikulationsschema für den Unterricht
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Schönlein, 2009
1. Problem-
phase
2. Strategie-
phase
3. Erarbeitungs
-phase
4. Kontroll-phase
5. Abstrakt-
ion
6. Reflexion
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1. Problemanalyse und Problemver4efung § Was ist passiert? § Warum ist es passiert? § Was für Folgen könnte dies in der Zukun8 haben (Thema hinter dem Thema)
Artikulationsschema für den Unterricht
1. P
2. S
3. E 4.
K
5. A
6. R
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2. Lösungsstrategie(n) § Was wäre eine gute Lösung für das Problem? § Wie komme ich zu dieser Lösung? § Wie gehen wir jetzt gemeinsam weiter vor?
Artikulationsschema für den Unterricht
1. P
2. S
3. E 4.
K
5. A
6. R
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3. Erarbeitungsphase § Beschaffung und Sichtung von Informa4onen § Gesetze, math. Methoden, Regeln für die Lösung
anwenden
à im Team arbeiten können, konzentriert arbeiten, Verantwortung zeigen, sich einbringen, induk4v vorgehen
Artikulationsschema für den Unterricht
1. P
2. S
3. E 4.
K
5. A
6. R
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4. Kontrollphase/Lösungszusammenführung § alle wollen die beste Lösung haben § wie bereite ich meine Informa4onen so auf, dass
die anderen auch verstehen was ich meine? § wie kann ich die Informa4onen und Lösungen so
strukturieren, dass ich und andere gut damit lernen können?
à Präsen4eren und Moderieren, Kommunizieren, Erklären
Artikulationsschema für den Unterricht
1. P
2. S
3. E 4.
K
5. A
6. R
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5. Ergebnissicherung und Abstrak4on § Gibt es allgemein gül4ge Regeln, die wir anhand des
konkreten Problems erkennen? § Welche Erkenntnisse gewinnen wir anhand des
konkreten Problems? § Was müssen wir festhalten, damit wir in ZukunO
schnell wieder wissen was Sache ist? § Was schreiben wir auf, womit wir künOig ähnliche
Probleme wieder lösen können?
à Informa4onen strukturieren, Lernergebnisse festhalten, für die Prüfung lernen!
Artikulationsschema für den Unterricht
1. P
2. S
3. E 4.
K
5. A
6. R
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6. Reflexion § Was ist evtl. schlecht gelaufen und warum? § Wo müssen wir uns verbessern? Welche
Kompetenzen fehlen noch? § Perspek4vwechsel
Artikulationsschema für den Unterricht
1. P
2. S
3. E 4.
K
5. A
6. R
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Artikulationsschema für Ihre Stunde
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Machen Sie sich Gedanken zu folgenden Fragen: 1. Wo liegt der Problemgehalt in Ihrer Situation aus fachlicher Sicht? 2. Welche Fragen/ Impulse setzen Sie für Ihre Schüler, um mit diesen
gemeinsam eine Lösungsstrategie zu erarbeiten? 3. Welche Lösungsmöglichkeiten werden Ihre Schüler Ihnen wohl vorschlagen? 4. Wie unterstützen Sie Ihre Schüler bei deren Lösungsidee?
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Instruktionsplanung und –umsetzung oder „Wie unterstütze ich meine Schüler bei deren eigener Lösungsstrategie?“
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Instruktion nach dem Ansatz „Ten Steps to Learning“
Learning Task Part-Task Practice
Supportive Information Procedural Information
Whole Task: Authentic Problem
(van Merriënboer & Kirschner, 2013)
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2. Unterstützende Informationen: • Informationen, die benötigt werden, um ein
mentales Modell zum neuen Inhaltsbereich auf- bzw. auszubauen und die Informationen zu verankern
4. Bildung von Routinen (Part-task practice): • Zusätzliche repetierende und
wiederkehrende Übungsaufgaben, die automatisiert werden sollen
1. Komplexe authentische Lernaufgaben • Konkrete, authentische und bedeutungsvolle
ganzheitliche Aufgabe, die in ‚Aufgaben‘ bzw. ‚Aufgabenklassen‘ strukturiert wird und ein unterschiedliches Maß an Hilfestellungen beinhaltet
3. Prozedurale Informationen • Informationen, die erst bei der
Bearbeitung der Aufgabe zur Unterstützung vorgelegt werden: How to get started?
„Four Component Instructional Design“-Ansatz
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Bereits bekannte lineare Abschreibung wird berechnet und gebucht
Schüler müssen ein geeignetes Abschreibungsverfahren für ein GWG im laufenden Geschäftsjahr finden
Fähigkeit zur Abstraktion der Entscheidung auf alle GWG-Einkäufe im gesamten Geschäftsjahr
Authentische Aufgaben, deren Schwierigkeit innerhalb einer Aufgabenklasse ansteigen soll:
Schritt 1: Komplexe authentische Aufgaben Beispiel: Anlagenbuchhaltung
Situation mit Problemstellung
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Zeigen den Schülern, wie eine Domäne allgemein organisiert ist.
Fach:&KSK& xx.xx.14&
&
Definition:&Es&handelt&sich&hierbei&um&Wirtschaftsgüter&des&Anlagevermögens,&die&selbstständig+nutzbar,&bewertbar&sowie&beweglich&und&abnutzbar&sind.&
Ihre&AnschaffungsE&bzw.&Herstellungskosten&(AK&bzw.&HK)&dürfen&dabei&bestimmte&Nettowerte+des+§+6+[2,+2a]+EStG+nicht&überschreiten:&
&
&
&
&
&
& &
1. Netto&AK&bzw.&HK+bis+150,00+€+
Sofortiger&BetriebsausgabenEabzug&Keine&separate&AufzeichnungsEpflicht&
3. Netto&AK&bzw.&HK&über+150,00+€+bis+410,00+€+
Vollständige&Abschreibung&im&Jahr&der&Anschaffung&(vorab&auf&Konto&„0890&GWG“&aktiviert)&
2. Netto&AK&bzw.&HK&über+150,00+€+bis+1.000,00+€&
Einstellung&in&Sammelposten,&der&für&jedes&Geschäftsjahr&separat&geführt&wird&&&Abschreibung&linear&über&5&Jahre&vorgegeben&
&&&&&&&Allgemeine&Hinweise:&
E Die&buchhalterische&Erfassung&der&GWG&richtet&sich&nach&der&Höhe&der&AK&bzw.&HK&E Zwischen&der&2.&und&der&3.&Abschreibungsmethode&(Sofortabschreibung&oder&Bildung&eines&
Sammelpostens)&besteht&laut&Gesetzgeber&ein&Wahlrecht.&Es&darf&dabei&jeweils&nur&eine&Abschreibungsmethode&für&das&gesamte&Geschäftsjahr&für&alle&betroffenen&GWG&angewandt&werden&
E Bei&der&Wahl&der&Sofortabschreibung&müssen&alle&restlichen&GWG&mit&AK&bzw.&HK&über&410,00&€&nach&ihrer&betriebsgewöhnlichen&Nutzungsdauer&abgeschrieben&werden&
E Zeitanteilige&Abschreibungen&im&Anschaffungsjahr+entfallen&bei&GWG&
Überblick&„Geringwertige&Wirtschaftsgüter“&(GWG)&
&
Schritt 2: Unterstützende Informationen Beispiel: Anlagenbuchhaltung
Informationsblätter, Datenbanken, Unternehmensmodell, etc.
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Wie werden routinemäßige Aspekte der Aufgabe ganz konkret bearbeitet? Äußert der Schüler konkrete Informationsbedürfnisse?
AfA-Tabellenauszug für den Wirtschaftszweig „Holzverarbeitende Industrie“!Angabe der Nutzungsdauer (ND) in Jahren:!!2.4 Bohrmaschinen!2.4.1 Astlochbohrmaschinen: 7!2.4.2 Bohr- und Stanzmaschinen (autom.): 5!2.4.3 Dübellochbohrmaschinen!2.4.3.1 mechanisch:6 !2.4.3.2 elektronisch:5 !2.4.4 Handbohrmaschinen (elektr.):3 !2.4.5 Universalbohrmaschinen, ein- oder!Mehrspindlige:5
08 andere Anlagen, Betriebs-‐ und Geschäftsausstattung 0820 Werkzeuge, Werksgeräte und Modelle, Prüf-‐ und Messmittel 0890 Geringwertige Vermögensgegenstände der BGA * 0891 GWG-‐Sammelposten** 65 Abschreibungen auf Anlagevermögen 6520 Abschreibungen auf Sachanlagen 6540 Abschreibungen auf geringwertige Wirtschaftsgüter 6541 Abschreibungen auf GWG-‐Sammelposten *das GWG wird zunächst auf 0890 gebucht und dann über 6540 vollständig abgeschrieben
**das GWG wird zunächst in den Sammelposten 0891 gebucht und dann über 6541 fünf Jahre linear abgeschrieben
Schritt 3: Prozedurale Informationen Beispiel: Anlagenbuchhaltung
Kontenrahmen, AfA-Tabellen, etc.
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Automatisierung zusätzliche Übungsstunden Zusätzliche
Übungsstunde
Schritt 4: Bildung von Routinen (Part-task practice) Beispiel: Anlagenbuchhaltung
Zusätzliche Abschreibungsübungen
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Formulierung einer Situation
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Was wären geeignete unterstützende und prozedurale Informationen zum Thema „Umsatzsteuer“?
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Arbeiten in Konzepten & Gesamtsituationen oder Wie komme ich vom Lehrplan zu meinem/unserem Didaktischen Jahresplan?
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Funktionen des Didaktischen Jahresplans
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Ø Nicht nur organisatorisches Instrument zur zeitlichen Gliederung des Unterrichts im Verlauf eines Schuljahres!
Ø Pädagogisch-didaktisches Werkzeug
Ø Verdeutlicht Prozessabläufe
Ø Unterstützungsinstrument zur Zusammenarbeit im Lehrerteam
Ø Instrument der Steuerung und Qualitätssicherung
ISB, 2012, S.5
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5 Schritte zum Didaktischen Jahresplan
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1. Schritt: Lehrplan und Kompetenzen im Lernfeld analysieren (Metaebene) 2. Schritt: Handlungsstruktur/-produkt aus dem Lernfeld ableiten (Makroebene)
3. Schritt: Lernsituationen ausgestalten, Lernsituationsbeschreibung/ Lernarrangement ausführen (Mikroebene)
4. Schritt: didaktischen Jahresplan ableiten
§ Lernfeld, Lernsituation, Zeitrichtwert übertragen und Handlungskompetenz zusammenfassen § Reihenfolge der Lernsituationen innerhalb eines Lernfeldes festlegen § Verknüpfungen zu anderen Lernsituationen und Fächern (Sk, D, …) herstellen und dokumentieren § Leistungserhebungen, didaktische Maßnahmen, Verantwortlichkeiten, usw. dokumentieren
5. Schritt: Lernsituationen in der Organisationsstruktur anordnen und damit die Jahresorganisation visualisieren
ISB, 2012, S.16-18
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Vom Lehrplan zum DJP
51
Lehrplan mit Lernfeldern Stoffverteilungspläne der Schule
FAKULTÄT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFT MUNICH SCHOOL OF MANAGEMENT Institute for Human Resource Education and Management
Vom Lehrplan zum DJP
52
Stoffverteilungsplan der Schule
Didaktischer Jahresplan einer Lehrkraft oder eines
Lehrerteams
Rechnungswesen Didaktische Jahresplanung KG 10
Zei
t Inhalte Situation Strategiephase Fragestellung/ Thema hinter dem Thema
Handlungs- produkt Kompetenzen
Zusammen- hang und
Übergänge Reflexion
Einführung in die Umsatz-steuer
Situation: Es geht ein Brief des Finanzamts München ein, in dem dieses uns auffordert, die USt-Voranmeldung für den Monat Januar einzu-reichen. Der Kollege Reimann (zuständig für USt-Voranmeldungen) aus der Buchhaltung ist er-krankt. Daher sind die Belege umsatzsteuer-rechtlich seit Januar nicht mehr verbucht worden. Bei den von uns seit Oktober verbuchten Belegen wurde die USt überhaupt nicht berück-sichtigt.
Welche Tätigkeiten fallen nun an? Die falsch berechnete Rechnung muss korrigiert werden (Prozent-rechnung) Die Belege vom Januar müssen nachgebucht werden (Buchung USt/VSt) Korrekturbuchungen für die Bele-ge Oktober bis Dezember müssen durchgeführt werden Die USt-Voranmeldung (Formu-lar) muss ausgefüllt werden
USt als steuer-rechtliche Aufga-be eines Unter-nehmers Pflicht zur Abga-be von Steuerer-klärungen Sorgfältiges Ar-beiten, um auf-wändige Korrek-turarbeiten zu vermeiden
Advance Organizer
Die S. entwi-ckeln eine Strate-gie, wie mit der Vielzahl von Prob-lemen umzugehen ist. Sie legen die zeitlich logische Abfolge der zu erledigenden Auf-gaben fest.
Bisher Buchung ohne USt aus didaktischen Gründen (didakti-sche Reduktion)
Verbuchung der Umsatz-steuer bei den alten Ein-gangs- und Ausgangs-rechnungen
s.o. s.o. Umgang mit Be-legen, Wiederauf-finden von Bele-gen Arbeitsaufwand von Nachbuchun-gen
Wachsendes Grund- und Hauptbuch
Die S. erarbei-ten sich die Ver-buchung der AR anhand ihrer Checkliste. Die S. infor-mieren sich über das Wesen der Umsatzsteuer in Deutschland als Netto-Allphasen-Umsatzsteuer und werten diese In-formationen aus.
Abarbeiten des Advance Organi-zers
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53
- Gesamtsituation, die ein ganzes Schuljahr trägt
Neuauftrag, Produktentstehung, ... Übungsfirma - Teilsituationen in die Gesamtsituation eingebunden führen die Geschichte fort Lernen in Zusammenhängen und Praxisproblemen
Konzeptionelles Arbeiten mit Situationen und Teilsituationen Grundgedanke
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54
Konzeptionelles Arbeiten mit Situationen und Teilsituationen Bsp.: Personalwesen
Bedarfsplanung Einstellung Anmeldung SV Entgeltabr. Lohnmodelle
Gesamtsituation: Mitarbeit in einer Personalabteilung mit Personalneubedarf
Lernfeld A Lernfeld B
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Konzeptionelles Arbeiten mit Situationen und Teilsituationen, Bsp.: Rechnungswesen
55
Eingangsrechnungen
Aufwandsorientierte
Beschaffungsprozesse
Bestandsorientierte
Beschaffungs-
prozesse Abwicklung eines
Kundenneuauftrags
Lernfeld A Lernfeld B
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Strukturierungsmöglichkeit Didaktischer Jahresplan
56
Rechnungswesen Didaktische Jahresplanung KG 10
Zei
t Inhalte Situation Strategiephase Fragestellung/ Thema hinter dem Thema
Handlungs- produkt Kompetenzen
Zusammen- hang und
Übergänge Reflexion
Einführung in die Umsatz-steuer
Situation: Es geht ein Brief des Finanzamts München ein, in dem dieses uns auffordert, die USt-Voranmeldung für den Monat Januar einzu-reichen. Der Kollege Reimann (zuständig für USt-Voranmeldungen) aus der Buchhaltung ist er-krankt. Daher sind die Belege umsatzsteuer-rechtlich seit Januar nicht mehr verbucht worden. Bei den von uns seit Oktober verbuchten Belegen wurde die USt überhaupt nicht berück-sichtigt.
Welche Tätigkeiten fallen nun an? Die falsch berechnete Rechnung muss korrigiert werden (Prozent-rechnung) Die Belege vom Januar müssen nachgebucht werden (Buchung USt/VSt) Korrekturbuchungen für die Bele-ge Oktober bis Dezember müssen durchgeführt werden Die USt-Voranmeldung (Formu-lar) muss ausgefüllt werden
USt als steuer-rechtliche Aufga-be eines Unter-nehmers Pflicht zur Abga-be von Steuerer-klärungen Sorgfältiges Ar-beiten, um auf-wändige Korrek-turarbeiten zu vermeiden
Advance Organizer
Die S. entwi-ckeln eine Strate-gie, wie mit der Vielzahl von Prob-lemen umzugehen ist. Sie legen die zeitlich logische Abfolge der zu erledigenden Auf-gaben fest.
Bisher Buchung ohne USt aus didaktischen Gründen (didakti-sche Reduktion)
Verbuchung der Umsatz-steuer bei den alten Ein-gangs- und Ausgangs-rechnungen
s.o. s.o. Umgang mit Be-legen, Wiederauf-finden von Bele-gen Arbeitsaufwand von Nachbuchun-gen
Wachsendes Grund- und Hauptbuch
Die S. erarbei-ten sich die Ver-buchung der AR anhand ihrer Checkliste. Die S. infor-mieren sich über das Wesen der Umsatzsteuer in Deutschland als Netto-Allphasen-Umsatzsteuer und werten diese In-formationen aus.
Abarbeiten des Advance Organi-zers
Schönlein, M., 2009
Fakultät für Betriebswirtschaft Munich School of Management
Beispiel für ein situationsbasiertes, betrieblichen Prozessen folgendes Konzept im handlungsorientierten Unterricht
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Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht Anlage 12
Muster zu § 5 KommHV-Doppik I. Stellenplan Gemeinde-/Stadt-/Marktverwaltung1) 1. Beamte
Wahlbeamte und sonstige Beamte
(Amts-bezeichnungen2))
Besoldungs- gruppe
Zahl der Stellen5)
Zahl der Stellen 20…6)
Zahl der tatsächlich
besetzten Stellen am 30. Juni 20…6)
Erläuterungen insgesamt
darunter
mit Amtszulage3)
bei Stellenober-grenzen nicht
berücksichtigt4)
1 2 3 4 5 6 7 8
Wahlbeamte A…/B…
sonstige Beamte B
A 16
A 15
A 14
A 137)
A 137)
A 12
A 11
A 10
A 97)
A 97)
A 8
A 7
A 67)
Insgesamt
2. Arbeitnehmer, soweit nicht Sozial- oder Erziehungsdienst
Entgeltgruppe/ Sondervergütung
Zahl der Stellen 20…5)
Zahl der Stellen 20…6)
Zahl der tatsächlich besetzten Stellen am
30. Juni 20…6) Erläuterungen
1 2 3 4 5
15
14
13
12
11
10
9
8
7
6
58)
4
3
2
1
Insgesamt
III. Übersicht über die Bediensteten in Ausbildung
Bezeichnung Art der Vergütung
vorgesehen für 20…5)
beschäftigt 30. Juni 20…6)
Erläuterungen
1 2 3 4 5
Anwärter Anwärterbezüge
Auszubildende Ausbildungsvergütung ………………. ………………. ……………….
Insgesamt
1) Die Stellen bei Unternehmen, auf die die Vorschriften der EBV über Wirtschaftsführung und Rechnungswesen angewendet werden, die Stellen bei Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen mit
kaufmännischem Rechnungswesen und die Stellen, die nach § 44k SGB II der gemeinsamen Einrichtung zur Bewirtschaftung zugewiesen sind, sind jeweils in besonderen Abschnitten auszuweisen.
2) Die Angabe der Amtsbezeichnungen wird freigestellt. 3) Zahl der Stellen, die mit einer Amtszulage nach Anlage 4 zum BayBesG ausgestattet sind. 4) Zahl der Stellen, die nach Art. 26 Abs. 2 oder 3 BayBesG bei der Stellenobergrenzenberechnung unberücksichtigt bleiben.. 5) Einzusetzen ist das Haushaltsjahr. 6) Einzusetzen ist das Vorjahr. 7) Da es für die Stellenbewirtschaftung hilfreich sein kann, in den BesGr A 6, A 9 und A 13 zwischen Einstiegsämtern und Beförderungsämtern zu unterscheiden, können diese getrennt ausgewiesen
werden. 8) Arbeitnehmerstellen der Entgeltgruppen 1 bis 5 können in einer Summe ausgewiesen werden. 9) In den Laufbahnspalten sind die entsprechenden Besoldungsgruppen nach Bedarf anzugeben. 10) In den Spalten sind die entsprechenden Entgeltgruppen nach Bedarf anzugeben.
PW 11.1 ! Personalplanung Datum:__________________________________________________________________________________________________
Berichtsjahr
Vorjahr
Berichtsjahr Vorjahr
Situation
Die Gemeinde Muster muss die Anlage 12 zu
§ 5 KommHV ausfüllen und einen Stellen-
besetzungsplan erstellen.
FAKULTÄT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFT MUNICH SCHOOL OF MANAGEMENT Institute for Human Resource Education and Management
Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht
59
Supportive & procedural information
Gesetzesauszüge
Ausgefüllter Stellenplan des Vorjahres
Merkblätter, Ausfüllhilfen
Personallisten
2 Analyse der Mitarbeiterstruktur anhand eines Stellenplanes
Nr. Name Vorname Abteilung Position Geburtsjahr Eintrittsdatum Vergütungsgruppe1 Bosse Gerd Bürgermeister Bürgermeister 1950 1996 B32 Brehm Joachim Ordnungsamt Sachgebietsleitung 1972 1995 A@103 Busse Holger Bauanträge Sachbearbeitung 1978 1998 A@74 Denker Ingrid Bautechnik Sachbearbeitung 1990 2010 A@95 Fischer Thomas Steuern Sachgebietsleitung 1982 2000 E@116 Fischer Helmut Bautechnik Sachgebietsleitung 1960 1980 E@107 Gabbert Angela Bautechnik Sachbearbeitung 1984 1995 A@88 Herrmann Frank Bauverwaltung Abteilungsleitung 1973 2004 A@119 Holzmeier Gabi Bauanträge Sachgebietsleitung 1967 1995 E@910 Huber Markus Kämmerei Sachgebietsleitung 1964 1980 E@1211 Huber@ Maria Meldewesen@und@Soziales Sachgebietsleitung 1964 1980 E@1212 Hubert@ Brigitte Schulen Sachbearbeitung 1962 1982 E@613 Hubert@ Brigitte Bauanträge Sachbearbeitung 1989 2000 E@1014 Leist Robert Steuern Sachbearbeitung 1978 1999 E@615 Meyer Susanne Personal Sachbearbeitung 1967 1998 A@616 Müller Helene Personal Sachbearbeitung 1982 2000 A@917 Persel Dieter Personal Sachgebietsleitung 1978 2000 E@1418 Preisler Susanne Sicherheit@&@Ordnung Abteilungsleitung 1981 2003 A@1019 Reimann Michael Finanzen Abteilungsleitung 1967 2000 E@1220 Sauer Wolfgang Steuern Sachbearbeitung 1960 1980 E@721 Schlüter Mirija Ordnungsamt Sachbearbeitung 1987 1997 E@722 Specht Gabi Schulen Sachgebietsleitung 1978 2000 E@1223 Vollmann@ Eduard Ordnungsamt Sachbearbeitung 1990 2009 E@624 Vosswinkel Anja Hauptverwaltung Abteilungsleitung 1954 1975 E@1425 Wendorf Frank Geschäftsleitung Geschäftsleitung 1948 1968 A@1526 Zankmöller Marcus Ordnungsamt Sachbearbeitung 1987 1998 E@7
Personalliste@Mustergemeinde
PW 11.1 ! Personalplanung Datum:__________________________________________________________________________________________________
1. Entwickeln Sie mit Hilfe der Personalliste einen Stellenplan für Beamte und Angestellte und interpretieren Sie:
- die Personalzusammensetzung (Stellenkegel)- die Personalentwicklung (Berichtsjahr/ Vorjahr)- den Soll-Ist-Bestand
2. Überführen Sie die Daten dann in ein Organigramm und einen Stellenbesetzungsplan.
Die Mustergemeinde möchte sich einen Überblick über die qualitative und quantitative Struktur ihrer Mitarbeiter verschaffen.
Bisher liegt der Gemeinde aber nur eine Personalliste (siehe unten) vor.
Problem und Lösungsstrategie Schüler ergründen das Problem und formulieren Informationsbedürfnisse
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60
Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht
Erster Bürgermeister Gerd Bosse B 3 1950 1996 Geschäftsführung
Frank Wendorf A 15 1948 1968
Abt. 1 Hauptverwaltung
Anja Vosswinkel E 14 1954 1975
Abt. 2 Finanzen
Michael Reimann E 12 1967 2000
Abt. 3 Sicherheit/Ordnung
Susanne Preisler A 10 1981 2003
Abt. 4 Bauverwaltung
Frank Herrmann A 11 1973 2004
SG 1.1 Personal Dieter Persel E 14 1978 2000
SG 1.2 Schulen Gabi Specht E 12 1978 2000
Sachbearbeitung 111
Helene Müller
A 9, 1982, 2000
SG 2.1 Kämmerei Markus Huber E 12 1964 1980
SG 2.2 Steuern Thomas Fischer E 11 1982 2000
SG 3.1 Ordnungsamt
Jochim Brehm A 10 1972 1995
SG 3.2 Soziales Maria Huber E 12 1964 1980
SG 4.1 Bautechnik Helmut Fischer E 10 1960 1980
SG 4.2 Bauanträge Gabi Holzmeier E 9 1967 1995
Stellenbesetzungsplan Mustergemeinde !
Sachbearbeitung
Susanne Meyer
A 6, 1967, 1998
Sachbearbeitung
Brigitte Hubert
E 6, 1962, 1982
Sachbearbeitung
Wolfgang Sauer
E 7, 1960, 1980
Sachbearbeitung
Robert Leist
E 6, 1978, 1999
Sachbearbeitung
Mirija Schlüter
E 7, 1987, 1997
Sachbearbeitung 312
Marcus Zankmöller
E 7, 1987, 1998
Sachbearbeitung
Eduard Vollmann (beurlaubt)
E 6, 1990, 2009
Sachbearbeitung
Holger Busse
A 7, 1978, 1998
Sachbearbeitung
Brigitte Hubert
E 10, 1989, 2000
Sachbearbeitung
Angela Gabbert
A 8, 1984, 1995
Sachbearbeitung
Ingrid Denker
A 9, 1990, 2010
Kontrollphase Schüler präsentieren ihre Lösungen Lehrer erarbeitet an der Schülerlösung Interpretationstechniken für Stellenpläne
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61
Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht
Soll Ist Differenz Aussage
Personalentwicklung
Stellenkegel
Besetzung
Checkliste*zur*Analyse*von*Stellenplänen
1"Instrumente"der"Personalplanung
1.1"Das"Organigramm
ReferatsleitungReferent
Stellvertreterin des Referenten
Geschäftsleitung/Referatscontrolling
Abteilung 2Personalbetreuung,
Stellenwirtschaft
Abteilung 3Organisationsberatung,Ideenbörse und PeCon
Abteilung 4Personalleistungen
Abteilung 5Personalentwicklung
Abteilung 6Aus- und Fortbildung
Abteilung 1Recht
P 2.1 -Grundsatzangelegenheiten
P 2.3 -PersonalbetreuungTarifbeschäftigte/
Beamtinnen und Beamte/Bewerbungscenter
P 2.2 -Stellenwirtschaft und
Dienststellenbetreuung
P 3.2 -Organisationsberaterinnen
und -berater
P 3.1 -Teamleitungen
P 3.01 -Personalcontrolling
(PeCon)
P 4.4 -Abrechnung
Tarifbeschäftigte
P 4.3 -Beihilfe
P 4.2 -Versorgung
P 4.1 -Abrechnung
Beamtinnen/Beamte undVersorgungsempfänger-innen und -empfänger
P 4.01 -Geschäftsstelle
P 5.02 -Betriebl.Gleich-stellung
P 5.01 -Sonder-
aufgaben
P 5.4 -Betriebl. Gesundheits-
management/ Arbeitgeber-aufgaben im Arbeits- und
Gesundheitsschutz
P 5.3 -Individuelle PE, Personal-
gewinnung für KultR,MKS, RGU,SchR
P 5.2 -Individuelle PE, Personal-
gewinnung für ARGE, AWM, BauR,KommR,
MHM, MSE, PlanR, SozR
P 6.2 -Fortbildung
P 6.1 -Ausbildung
Büro des Referenten
P 5.5 -Individuelle PE, Personal-
gewinnung für MIT-KonkreT
Betriebsärztlicher Dienst Psychosoziale
Beratungsstelle
Fachdienst für Arbeitssicherheit
Personal- und OrganisationsreferatStand: 01.06.2010
P 5.1 -Individuelle PE, Personal-gewinnung für Direktorium
KVR, POR, Stadtkämmerei,RAW
P 2.4 -Stadtweite Steuerungs-
unterstützung -Personal und Organisation
PW 11.1 Personalplanung | Instrumente der Personalplanung Datum:______________________________________________________________________________________
="Hilfsmi)el"der"Organisa1on"zur"Darstellung"von"Strukturen.
Das"Organigramm"der"Au<auorganisa1on"bildet"das"System"der""organisatorischen"Einheiten"ab."Es"veranschaulicht"v.a."die"Aufgabengliederung""bzw."die"Gliederung"der"Stellen"und"Abteilungen"(häufig"pyramidenförmige"Darstellung)"sowie"die"Kommunika1onsbeziehungen"zwischen"den"organisatorischen"Einheiten"(Bereichsbildung).
Folgende(Informa.onen(kann(man(dem(Organigramm(entnehmen:
1.2"Der"Stellenplan
1
Stellenplan 2010
Teil A: Beamte - vollzeitverrechnet -
200930.06.2009
B 4 1 1 1 1B 3
A 16 1 1 1 1Höherer Dienst A 15 A 14 1 1 1
A 13 1Gehobener A 13 2 3 2Dienst A 12
A 11 1 1 0,78A 10 5 4 3,5A 9 2 1
Mittlerer Dienst A 9 A 8 1 1 1A 7A 6A 5
13 2 14 11,28
Wahlbeamte
Gesamt
Erl.2010
insges. davon ausge-sondert
Wahlbeamte und Laufbahn-gruppen
Besoldungs-gruppe
Zahl der Stellen Zahl der Stellen
Zahl der tats. bes.
Stellen am
PW 11.1 Personalplanung | Instrumente der Personalplanung Datum:______________________________________________________________________________________
Berichtsjahr
VorjahrVorjahr
="Hilfsmi)el"zur"Darstellung"des"quan1ta1ven"und"qualita1ven"Personalbestandes"und"seiner"Entwicklung
Der"Stellenplan"weist"immer"einen"sog."Soll8Bestand"an"Stellen"aus,"weil"er"alle"Stellen"aufführt"egal"ob"diese"besetzt"sind"oder"nicht."
Im"Gegensatz"zum"Organigramm,"welches"oR"nur"die"Führungsposi1onen"ausweist"(Abteilungen),"kann"man"dem"Stellenplan"alle"poten1ellen"Mitarbeiter,"die"zur"Erledigung"der"Aufgaben"nö1g"wären,"entnehmen."
Der"Stellenplan"weist"auch"gleichzei1g"die"EntgeltU"und"Vergütungsgruppen"mit"aus.
Stellenpläne"werden"auch"manchmal"als"Organigramm"oder"Liste"dargestellt."Hierdurch"dürfen"Sie"sich"nicht"verwirren"lassen.
Folgende(Informa.onen(kann(man(dem(Stellenplan(entnehmen:
1.3"Der"Stellenbesetzungsplan08.01.12 17:33stellenbesetzungsplan.gif 885×718 Pixel
Seite 1 von 1http://www.doelle-web.de/coaching/wiso/clipart/wiso7/stellenbesetzungsplan.gif
A 9, 1972, 1995
E 13, 1967, 2002
E 6, 1982, 2010
A 10, 1967, 2002
A 9,1975, 1990
PW 11.1 Personalplanung | Instrumente der Personalplanung Datum:______________________________________________________________________________________
="ein"Hilfsmi)el"der"Dokumenta1on"der"Au<auorganisa1on,"mit"dem"die"Stellenbesetzung"(Namen"der"Stelleninhaber,"Stellvertreter,"Eintri)datum"bzw."Dienstalter,"Besoldung,"etc.)"ausgewiesen"wird."
Der"Stellenbesetzungsplan"hat"den"Stellenplan"als"Grundlage."
Auf"dem"Stellenbesetzungsplan"werden"nur"die"tatsächlich"besetzten"Stellen"in"der"Ist8Situa=on"dargestellt."Außerdem"ist"darauf"zu"erkennen,"welcher"Mitarbeiter"welchen"Posten"besetzt."Meistens"sind"Vergütungsgruppe,"Alter"und"Eintri)sdatum"bei"jeweiligen"Mitarbeiter"mit"angegeben."
Gibt"es"eine"Differenz"zwischen"dem"Stellenplan"und"dem"Stellenbesetzungsplan,"hat"das"Unternehmen"einen"Personalüberhang"oder"Personalfehlbestand.
Folgende(Informa.onen(kann(man(dem(Stellenbesetzungsplan(entnehmen:
Abstraktionsphase Lehrer strukturiert von den Schülern erarbeitete Inhalte
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62
Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht
1. Welche Informationen lassen sich dem Organigramm entnehmen?
2. Welche Bedeutung haben die Linien im Organigramm?
3. In welchem Schriftstück findet man den Stellenplan einer Gemeinde/ Behörde?
4. In welchem Instrument der Personalplanung sehen Sie nach, wenn Sie den Ist-Personalbestand der Gemeinde/Behörde ermitteln wollen?
5. In welchem Instrument der Personalplanung sehen Sie nach, wenn Sie den Soll-Personalbestand der Gemeinde/ Behörde ermitteln wollen?
6. Welches Instrument der Personalplanung liefert Informationen über die Vergütungsgruppen der Mitarbeiter?
7. Was ist hinsichtlich der Qualifikationen der Mitarbeiter im Stellenplan der Gemeinde Muster auffällig?
8. Welche Leitungsspanne hat Herr Brehm? Welche Leitungsspanne hat Herr Wendorf?
9. Welche Leitungstiefe hat die Gemeinde Muster?
PW 11.1 Teste dein Wissen Datum:__________________________________________________________________________________________________
Teste dein Wissen - PrüfungsvorbereitungPart –task practice Schüler beantworten alte Prüfungsfragen zum Thema
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63
Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht
10.01.20..
Sehr geehrter Herr Bosse, die Bay. Staatsregierung hat mit der Rechtsverordnung 20/20.. Drucksache 345/20.. eingeführt, dass die Prüfung der Ansprüche auf Ersatzleistungen bei Wohnraumbeengung im Rahmen der Sozialhilfe gem. § 23 Abs. 1 Nr. 4 XYG i.V.m. Art 12 Abs. 4 Nr. 1a ABCO nun in die Zuständigkeit der kommunalen Verwaltungen fällt. Die o.g. Prüfungen sind demnach ab dem folgenden Haushaltsjahr durch Ihre Behörde durchzuführen. Entsprechende noch bei uns eingehende Anträge werden bereits ab dem 01.04. diesen Jahres an Ihre Behörde weitergeleitet. i.A. Birner Oberregierungsrat
Situation Schreiben der Reg. v. Oberbayern geht ein.
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WAS Problemanalyse: Welche Probleme beinhaltet dieses Schreiben für den Bürgermeister und seine Verwaltung? ______________________________ - Wie umfangreich sind die neuen Aufgaben?
- Können die Mitarbeiter das?
- Neueinstellungen?/ Fortbildung?
WIE Strategie: Wie würden Sie zur Lösung des Problems vorgehen? ___________________________________ - Mengenmäßigen Arbeitsaufwand ermitteln (evtl. bei
vorher zuständiger Behörde nachfragen).
- Überblick über Ist-Bestand im Bereich Soziales verschaffen.
- Soll/Ist-Vergleich – wie viel Luft ist noch da?
- Weitere Personalplanungen vornehmen.
Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht
Problemanalyse und Strategie
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65
Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht
Abstraktion Schüler haben den Prozess der Personalplanung selbständig formuliert Schüler geben die Struktur des weiteren Unterrichts vor
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66
Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht
Beispiel: Für die vom Ministerium Bürgermeister Bosse mitgeteilten Aufgaben wurde folgendes Vorgehen ermittelt. Die Antragsprüfung muss in drei Schritten durchgeführt werden.
PW 11.1 ! Personalbedarfs- und Personaleinsatzplanung Datum:__________________________________________________________________________________________________
c) Arbeitswissenschaftliche Methoden (REFA)
- Zerlegung einer Aufgabe in Arbeitsschritte
- Ermittlung der für einen Arbeitsschritt nötigen Zeit
- Hinzurechnung von Nebenarbeits-, Erholungs-, Stör- und/oder Verteilzeiten
Arbeitsschritt 1: Zuständigkeitsprüfung und Eingabe ins System: 20 MinutenArbeitsschritt 2: Sachverhaltsermittlung, Verwaltungsverfahren: 120 MinutenArbeitsschritt 3: Bescheiderstellung und Zahlungsanweisung: 30 Minuten
Für übrige administrative Tätigkeiten (bisherige Aufgaben der Abteilung Soziales) fallen 40% der Arbeitszeit der Anträge an. Fehlzeiten wegen Krankheit und Ferien machen im Durchschnitt 6 Stunden/ Woche über alle Mitarbeiter der Abteilung Soziales aus.
Die persönliche Verteilzeit (pVZ) für Toilettengänge, etc. beträgt 5 Minuten/ Antrag.
Die sachliche Verteilzeit (sVZ) oder auch Störzeit durch Arbeitsunterbrechungen im Arbeitsablauf (z.B. Weitergabe der Unterlagen an Kollegen, unerwartete Anrufe etc.) beträgt 7,5 Stunden/ Woche.
Es werden 40 Stunden/ Woche gearbeitet. Monatlich (4 Wochen) fallen 200 Anträge an.
Ermitteln Sie den Bruttopersonalbedarf !
Erarbeitung Supportive & procedural information Schüler erhalten die Daten, die sie in Bezug auf das Schreiben der Reg. v. Obb. eingefordert haben.
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67
Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht
Merke:
1. Der Zähler und der Nenner müssen immer in derselben Zeiteinheit gerechnet werden. Wenn also die Monatsarbeitszeit eines Mitarbeiters in Minuten angegeben wird, muss die Bearbeitungszeit und -menge ebenfalls in Minuten/Monat errechnet werden. Hier muss man ggf. umrechnen!
2. Die Zeitfaktoren werden immer dann als Faktor (1,..) errechnet, wenn diese für Ausfall, Nebenarbeit oder persönliche und sachliche Verteilzeit nicht pro Vorgang gegeben ist, sondern pro Tag, pro Woche, etc. Sonst einfach zur Bearbeitungszeit hinzuzählen.
3. Errechnen Sie die Monatsarbeitszeit bzw. Jahresarbeitszeit eines Mitarbeiters. Achtung! Selbe Größe wie unter 1. verwenden (Min/Monat oder Min/Jahr).
4. Setzen Sie alles in die o.g. Formel ein.
Aufgabe 1Ermitteln Sie den Bruttopersonalbedarf!
Die Mustergemeinde will wissen, wie viele Sachbearbeiter für die Bearbeitung von Steuerbescheiden benötigt werden, wenn durchschnittlich 2.400 Anträge pro Jahr bearbeitet werden müssen. Es wurde ermittelt, dass für einen Antrag 45 Minuten Bearbeitungszeit nötig sind. Die persönliche Verteilzeit liegt bei 10 Minuten pro Stunde, der Ausfall wegen Krankheit (auch Reservebedarf genannt) bei 2 Tagen/ Woche. Der Nebenarbeitszeitfaktor liegt bei 30%.Die Mitarbeiter arbeiten 40 Stunden/ Woche. Der Monat hat 4 Wochen. 1 Woche hat 5 Arbeitstage.
PW 11.1 ! Personalbedarfsberechnung | Übungen Datum:__________________________________________________________________________________________________
Bearbeitungsmenge * Bearbeitungsdauer je Vorgang____________________________________________ * VerteilZF * NebenarbeitsZF * AusfallZFMonatsarbeitszeit bzw. Jahresarbeitszeit je Mitarbeiter
Teste dein Wissen - Prüfungsvorbereitung
Abstraktion Schüler halten Formeln und Vorgehensweise für Personalbedarfsberechnungen fest.
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68
Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht
5.7 Personalfolgeplanung
Die Gemeinde Muster hat nun einen Nettopersonalbedarf von ____ MA in der Abteilung Soziales ermittelt. Folgende Möglichkeiten stehen der Gemeinde Muster nun zur Verfügung:
Bereich der Folgeplanung mögliche Maßnahmen der Gemeinde Muster
Personaleinsatzplanung: Diese kümmert sich um die laufende qualitative und quantitative Planung des kurzfristigen Personaleinsatzes in den verschiedenen Abteilungen des Betriebs.
Personalbeschaffungsplanung: Diese gewährleistet einen reibungslosen Ablauf der internen wie externen Personalbeschaffung. Typischerweise müssen Zeitpläne sowie Schritte der Abwicklung von Bewerbungsverfahren geplant werden.
Personalentwicklungsplanung: Diese bezweckt die Anpassung der Beschäftigten an berufliche Veränderungen aller Art. Dazu gehören inner- und außerbetriebliche Aus- und Fortbildungsmaßnahmen aber auch Maßnahmen der Umschulung.
Personalfreisetzungsplanung: Diese Planung ist in der Regel eine Antwort auf Umstrukturierungen oder Umsatzrückgänge und beinhaltet die Planung von Mitarbeiterkündigungen oder Aufhebungsverträgen.
PW 11.1 ! Personalbedarfs- und Personaleinsatzplanung Datum:__________________________________________________________________________________________________
Diskutieren Sie nun in Ihrer Gruppe mit Hilfe des Stellenbestzungsplanes, für welche Maßnahme der Personalfolgeplanung sich die Gemeinde Muster entscheiden soll. Berücksichtigen Sie hierbei, dass eine vergleichbare Personalbedarfsberechnung in der Abteilung 4 eine Überdeckung von 2 AK ergeben hat.
Erster Bürgermeister Gerd Bosse B 3 1950 1996 Geschäftsführung
Frank Wendorf A 15 1948 1968
Abt. 1 Hauptverwaltung
Anja Vosswinkel E 14 1954 1975
Abt. 2 Finanzen
Michael Reimann E 12 1967 2000
Abt. 3 Sicherheit/Ordnung
Susanne Preisler A 10 1981 2003
Abt. 4 Bauverwaltung
Frank Herrmann A 11 1973 2004
SG 1.1 Personal Dieter Persel E 14 1978 2000
SG 1.2 Schulen Gabi Specht E 12 1978 2000
Sachbearbeitung 111
Helene Müller
A 9, 1982, 2000
SG 2.1 Kämmerei Markus Huber E 12 1964 1980
SG 2.2 Steuern Thomas Fischer E 11 1982 2000
SG 3.1 Ordnungsamt
Jochim Brehm A 10 1972 1995
SG 3.2 Soziales Maria Huber E 12 1964 1980
SG 4.1 Bautechnik Helmut Fischer E 10 1960 1980
SG 4.2 Bauanträge Gabi Holzmeier E 9 1967 1995
Stellenbesetzungsplan Mustergemeinde !
Sachbearbeitung
Susanne Meyer
A 6, 1967, 1998
Sachbearbeitung
Brigitte Hubert
E 6, 1962, 1982
Sachbearbeitung
Wolfgang Sauer
E 7, 1960, 1980
Sachbearbeitung
Robert Leist
E 6, 1978, 1999
Sachbearbeitung
Mirija Schlüter
E 7, 1987, 1997
Sachbearbeitung 312
Marcus Zankmöller
E 7, 1987, 1998
Sachbearbeitung
Eduard Vollmann (beurlaubt)
E 6, 1990, 2009
Sachbearbeitung
Holger Busse
A 7, 1978, 1998
Sachbearbeitung
Brigitte Hubert
E 10, 1989, 2000
Sachbearbeitung
Angela Gabbert
A 8, 1984, 1995
Sachbearbeitung
Ingrid Denker
A 9, 1990, 2010
Kontrollphase/Reflexion Schüler müssen ihr mathematisches Ergebnis auf die reale Situation ihrer Übungsfirma übertragen.
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Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht 5.7 Personalfolgeplanung
Die Gemeinde Muster hat nun einen Nettopersonalbedarf von ____ MA in der Abteilung Soziales ermittelt. Folgende Möglichkeiten stehen der Gemeinde Muster nun zur Verfügung:
Bereich der Folgeplanung mögliche Maßnahmen der Gemeinde Muster
Personaleinsatzplanung: Diese kümmert sich um die laufende qualitative und quantitative Planung des kurzfristigen Personaleinsatzes in den verschiedenen Abteilungen des Betriebs.
Personalbeschaffungsplanung: Diese gewährleistet einen reibungslosen Ablauf der internen wie externen Personalbeschaffung. Typischerweise müssen Zeitpläne sowie Schritte der Abwicklung von Bewerbungsverfahren geplant werden.
Personalentwicklungsplanung: Diese bezweckt die Anpassung der Beschäftigten an berufliche Veränderungen aller Art. Dazu gehören inner- und außerbetriebliche Aus- und Fortbildungsmaßnahmen aber auch Maßnahmen der Umschulung.
Personalfreisetzungsplanung: Diese Planung ist in der Regel eine Antwort auf Umstrukturierungen oder Umsatzrückgänge und beinhaltet die Planung von Mitarbeiterkündigungen oder Aufhebungsverträgen.
PW 11.1 ! Personalbedarfs- und Personaleinsatzplanung Datum:__________________________________________________________________________________________________
Diskutieren Sie nun in Ihrer Gruppe mit Hilfe des Stellenbestzungsplanes, für welche Maßnahme der Personalfolgeplanung sich die Gemeinde Muster entscheiden soll. Berücksichtigen Sie hierbei, dass eine vergleichbare Personalbedarfsberechnung in der Abteilung 4 eine Überdeckung von 2 AK ergeben hat.
Situation Das Ergebnis der alten Situation schafft automatisch eine neue Situation, um sich mit dem Thema der Personalfolgeplanungen auseinander zu setzen.
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Handlungsorientierung im Personalwesenunterricht
Perspektivwechsel Passen die von den S. entschiedenen Personalfolgemaßnahmen noch zu den früher ebenfalls von den S. festgelegten Zielen der Personalwirtschaft? Haben die S. die Möglichkeit der Auffüllung der durch den Gemeinderat genehmigten Stellen bemerkt?
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Erstellen von Tests/Schulaufgaben
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Veränderung der Aufgabenstellungen
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eher wissensbasiert eher anwendungsorientiert Nennen Sie die vier Zweige der Sozialversicherung Ordnen Sie die Beitragssätze den Zweigen der Sozialversicherung zu Erstellen Sie eine Übersicht über die Zweige der Sozialversicherung und ihrer Beitragssätze
Melden Sie Herrn Kreuzberg fristgerecht bei der Sozialversicherung mit Hilfe des beigefügten Formulars an und bereiten Sie die Überweisung der entsprechenden Beiträge vor.
Beispiel Personalwesen - Sozialversicherung
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Veränderung der Aufgabenstellungen
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eher wissensbasiert eher anwendungsorientiert Buchen Sie das Vorsteuerkonto über das Umsatzsteuerkonto um Bilden Sie den Buchungssatz für ER 2 incl. USt Bis wann muss die USt-Erklärung beim Finanzamt abgegeben werden?
Erstellen Sie aus den Ihnen vorliegenden Eingangs-, Ausgangsrechnungen sowie Stornobelegen des Monats Mai eine Umsatzsteuervoranmeldung und geben Sie diese fristgerecht beim Finanzamt ab.
Beispiel Rechnungswesen - Umsatzsteuer
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Fazit: Es muss ein Zusammenspiel zwischen Curriculum, Instruktion und Assessment hergestellt werden !
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Triade
Curriculum What should be
learned? Which competencies
should be developed?
Assessment Did we succeed in
teaching the intended competencies? Did the learners
acquire the competencies?
Instruction How should the
selected competencies be
taught?
Pellegrino, 2010
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Curriculum
Instruktion Assessment Identifikation von relevanten Inhalten, Lernzielen/-niveaus, Lernsituationen etc.
è Identifikation von Aufgabenschwierigkeit, Lernleistung, Hinweisen für Unterricht, insbes. individuelle Diagnostik und Lernförderung etc.
Planung und Umsetzung des Unterrichts nach Kriterien des ‚Evidence Based-Teaching‘
Triade im Rechnungswesen
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Informationen zum Referendariat
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Niederschrift über den Verlauf der Prüfungslehrprobe gem. § 21 Abs. 9 LPO II
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Anforderungen an die Lehrprobe
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Beurteilungskriterien im Referendariat
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§ Unterrichtsvorbereitung, Umsetzung wissenschaftl.-theoret. Inhalte § Motivation der Schüler/Unterrichtsverfahren/Unterrichtsmittel § Ökonomie der Unterrichtsgestaltung/Lernerfolg § Unterrichtsexperimente/Unterrichtsmittel § Umsetzung der Unterrichtsplanung/Erreichen der Unterrichtsziele § Erklärungs-, Darstellungs-, Demonstrationstechnik. lmprovisationsgeschick § Strukturierung der Unterrichtsverläufe/Lernerfolg § Fachbegriffe/Entwicklung der Gedanken/Lehrersprache/Sprechtempo § Fragetechnik, Aktivierung der Mitarbeit, Wertung der Unterrichtsbeiträge § Führungsstil/Auftreten vor der Klasse § Durchführung und Bewertung von Lernzielkontrollen und Leistungsnachweisen § Folgerungen für die weitere Planung und Durchführung des Unterrichts § Formulierung und Lernzielbezogenheit von Schulaufgaben und Stegreifaufgaben § Bewertung von mündlichen und schriftlichen Leistungen § Hausaufgaben und Kontrolle der Hefte
Unterrichtskompetenz
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Beurteilungskriterien im Referendariat
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Erzieherische Kompetenz
§ Kontaktfähigkeit, Toleranz, Einfühlungsvermögen § Aufgeschlossenheit und Kooperationsbereitschaft in der Klasse entwickeln § Führung der Klasse/Integration schwieriger Schüler § Erziehungsverhalten/Umgang mit Problemschülern § Beratung von Schülern und Eltern/Erkennen von Grundzügen der Persönlichkeit § Ordnung in der Klasse/Anwendung von Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen § Behebung von Konfliktsituationen § Lehrerverhalten in schwierigen pädagogischen Situationen
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Beurteilungskriterien im Referendariat
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Handlungs- und Sachkompetenz
§ Aktive Mitarbeit in der Abteilung § Beschäftigung mit Literatur/schulrechtlichen und schulorganisatorischen Fragen § Aufgreifen von Anregungen und Bemühen, Kenntnislücken aufzufüllen § Teilnahme an Fortbildungen (ausbildungsbezogen, schulintern) § Übernahme dienstlicher Aufgaben und gewissenhafte Erledigung § Mitwirkung bei schulischen Veranstaltungen § Einhalten von Terminen § Umgang mit anvertrautem Material (Unterrichtsmittel) § Arbeitsweise/Umgang mit anvertrauten Geräten § Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten
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Literatur:
• Achtenhagen, F. (1984). Didaktik des Wirtschaftslehreunterrichts. Opladen: Leske+ Budrich. • Anderson, L. W. & Krathwohl, D. R. (2001). A Taxonomy for Learning, Teaching and As-sessing. New York: Longman. • Bloom, B. S. (1974). Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich. Weinheim: Beltz. • Dubs, R. (2000): Lernfeldorientierung: Löst dieser neue curriculare Ansatz die alten Probleme der Lehrpläne und des
Unterrichts an Wirtschaftsschulen? In: Lipsmeier / Pätzold (2000), S. 15-32. • ISB & ALP (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung & Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung)
(2012). Didaktische Jahresplanung: Kompetenzorientierten Unterricht systematisch planen. Dillingen: Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung.
• ISB (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung) (2002) Lehrplanrichtlinie für Industriekaufleute. • ISB (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung) (2014) Lehrplanrichtlinie für Kaufmann/ Kauffrau für
Büromanagement. • Jank, W., Meyer, H. (2005), Didaktische Modelle. • Krathwohl, D. R., Bloom, B. S., & Masia, B. B. (1964). II: handbook II: affective domain. David McKay, New York. • Mandl, H. & Friedrich, H. F. (2006). Lernstrategien: Zur Strukturierung des Forschungsfeldes. In H. Mandl & H. F. Friedrich
(Hrsg.), Handbuch Lernstrategien (S. 1-23). Göttingen: Hogrefe.
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Literatur:
• Marzano, R. J., & Kendall, J. S. (2007). The New Taxonomy of Educational Objectives. 2nd Ed. Thousand Oaks, CA: Corwin Press.
• Pellegrino, J. W. (2010). The Design of an Assessment System for the Race to the Top: A Learning Sciences Perspective on Issues of Growth and Measurement. Princeton: Educational Testing Service.
• Renkl, A. (1996). Träges Wissen: wenn Erlerntes nicht genutzt wird. Psychologische Rundschau, 47(2), 78-92. • Riedl, A., & Schelten, A. (2013). Grundbegriffe der Pädagogik und Didaktik beruflicher Bildung. Steiner. • Schönlein, M. (2009). Artikulationsschema der vollständigen Handlung. Seminarunterlage Studienseminar Rosenheim. • Stein, N. (2009). Interne Seminarunterlage. Studienseminar München. • Merriënboer, J. J. G. van, & Kirschner, P. A. (2013). Ten steps to complex learning: A systematic approach to four-component
instructional design (2. ed). London: Routledge. • Zedlitz, v.H. (2002). Verben zur Operationalisierung von Kompetenzen. Vortrag auf der Bildungsmesse Köln.