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E U R O P A S W E I N M A G A Z I N
www.vinum.info November 2005 CHF 4.80 / EUR 3,20
Weinkomet Zypern SINNLICH Der mediterrane Wein-Lifestyle DYNAMISCH Die neuen
Spitzenwinzer EINZIGARTIG Die heimischen Sorten
extr
a
V I N U M E X T R A ZYPERN 32 V I N U M E X T R A ZYPERN
Region
Im Gedränge des kleinen Flughafens von
Larnaka treffen Lifestyle-Welten aufeinan-
der.Eine 22-jährige Engländerin mit Bauch-
nabel-Piercing und tätowiertem Yin-Yang-
Symbol ist unterwegs nach Agia Napa.
Schon zum fünften Mal. Dort will sie sich
die nächsten sieben Nächte mit dahinjagen-
den Techno-Beats um die Ohren schlagen
und tagsüber am Strand, bewaffnet mit ih-
rem iPod und viel Kokos-Sonnenöl, warten,
bis es wieder dunkel wird.«Agia Napa ist wie
Ibiza. Nur kompromissloser», sagt sie.
Die drei Mittvierziger aus Zürich dagegen,
die vor mir im Flugzeug sassen, schätzen ein
ganz anderes Zypern. Im gediegenen «Co-
lumbia Beach Resort» in der Pissouri Bay
wollen sie relaxen. Das heisst, tagsüber wer-
den sie im Aphrodite Hills Golf Club versu-
chen, den Par-72-Kurs mit weniger als 100
Schlägen zu schaffen. Wenn’s gelingt, ge-
nehmigen sie sich als Belohnung abends ei-
ne gute Flasche zypriotischen Cabernet.
«Als wir vor rund zehn Jahren das erste Mal
nach Zypern kamen, waren gute einheimi-
sche Weine noch Glückstreffer,und wir hiel-
ten uns an die wenigen Franzosen und Ita-
liener auf der Karte. Heute trinken wir hier
nur noch zypriotische Weine und sind be-
geistert. Die Weinqualität ist mindestens so
schnell gewachsen wie die Hotelneubauten
in Limassol.»
Wein is t L i fes ty le
Das Taxi rauscht in der warmen Abendluft
über die vierspurige Küstenstrasse der
heimlichen Hauptstadt Limassol.Gegen das
Meer hin thronen mächtige Hotelpaläste
wie das «Méridien» oder das «Four Sea-
Im östlichsten Zipfel des Mittelmeeres vereint Zypern nahöstliche Lebensart mitwestlicher Dynamik. Das Erfolgsrezept funktioniert auch im Weinbau.
Gestillter Nachholbedarf Nicht nur Hotelanlagen sind ausdem Boden geschossen, auchdie Kurve der Weinqualitätschnellt steil nach oben.
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sons». Auf der anderen Strassenseite glän-
zen die Glasfassaden der Banken und Off-
shore-Finanzinstitute in der Abendsonne.
Ein Hauch von Miami Beach liegt über der
Szenerie. Das einheimische Ausgehvolk
trifft sich beim mittelalterlichen Kastell am
alten Hafen. Dort hat die Industriellenfa-
milie Lanitis eine «Carob Mill» (Johannis-
brot-Mühle) und einige ehemalige Lager-
hallen, allesamt kunstvoll aus heimischem
Naturstein gebaut, in ein Mekka der Trend-
gastronomie verwandelt. Es ist eine ge-
glückte Symbiose aus Swinging London und
orientalischer Sinnlichkeit.
Auch hier ist der neue zypriotische Wein all-
gegenwärtig. Zum lauwarmen Oktopus-Sa-
lat empfiehlt der Sommelier weissen, fri-
schen Xynisteri. Und zu den Keftedes,
raffiniert mit Zimt oder Koriander verfei-
nerten Fleischbällchen, kommt auf Emp-
fehlung des Hauses nur ein Wein in Frage:
ein vollfruchtiger zypriotischer Shiraz, bei
dem schon die Schreibweise der Sorte dar-
auf hinweist, dass dieser Wein im opulenten
Stil der Neuen Welt gekeltert wurde.
Bl ick in d ie Zukunf t
Costas Tsiakkas, der Schöpfer des erwähn-
ten Xynisteri, und Sophocles Vlassides, der
besagten Shiraz angebaut und gekeltert hat,
haben uns zur «Carob Mill» geführt. Nicht
ohne Hintergedanken. «Wenn Weinjourna-
listen nach Zypern kommen,stürzen sie sich
meist so tief in die Vergangenheit, dass sie
die Gegenwart vergessen. Sie schreiben über
die antiken Mosaiken in Paphos mit den Dio-
nysos-Darstellungen, über die 5000 Jahre al-
ten Amphoren mit Rückständen von Wein,
die kürzlich bei Limassol gefunden wurden,
oder über die Kreuzritter des Johanniteror-
dens, die dem edelsüssen Commandaria-
Wein den Namen gaben.Wir Winzer können
diese alten Geschichten allmählich nicht
mehr hören. Schliesslich sind wir gerade da-
bei, ein neues Kapitel Weingeschichte zu
schreiben», sagt Costas Tsiakkas, der eine
Bank führte, bevor er Winzer wurde.
Kr ise a ls Chance
Bis vor 25 Jahren war der zypriotische Wein-
bau eine zweigeteilte Welt. Im zerklüfteten
Troodos-Gebirge bewirtschafteten Wein-
bauern nach mittelalterlicher Manier, das
heisst mit wenig mehr als einer Hacke, ihre
kleinen Rebberge. Sie verkauften ihre Trau-
ben oder ihre Jungweine an die grossen
Handelshäuser in Limassol.Dort wurde die-
ses Rohmaterial grösstenteils zu billigem Er-
satz-Sherry für englische Supermärkte und
anspruchslosen Tischweinen für den heimi-
schen Tourismussektor sowie die Märkte
des alten Ostblocks verarbeitet. Doch nach
1990 brachen diese Absatzkanäle zusam-
men. Gleichzeitig wuchs auf dem heimi-
schen Markt die Nachfrage nach besseren,
vor allem aber individuell hergestellten Wei-
nen. Wie so oft in seiner fünftausendjähri-
gen Geschichte stand der zypriotische Wein-
bau am Scheideweg.
Es waren junge, gut ausgebildete Abkömm-
linge alteingesessener Bauernfamilien und ei-
nige Investoren, die den zypriotischen Wein-
bau neu erfanden. Sie bauten ihre modern
ausgerüsteten Kellereien dort,wo die Trauben
reifen.Eine dynamische Weinkultur hielt Ein-
zug in den Dörfern des Troodos-Gebirges.Die
mächtigen Investoren des Kyperounda-Pro-
jektes etwa bauten 2003 ihre topmoderne Kel-
lerei im gleichnamigen Dorf,1200 Meter über
dem Meer.Mit eigenen Rebbergen und im di-
rekten Kontakt mit den Winzern entstanden
rasch Weine von internationalem Format.
Moderner Wein aus archaischerLandschaf t
Die Weinbauern im Troodos-Gebirge wuss-
ten im Unterbewusstsein schon immer, dass
sie ein einzigartiges Terroir bewirtschaften.
Ihre kleinen Rebberge bilden im kargen
Buschland ein perfektes Wein-Ökosystem,
das weitgehend ohne Bewässerung und ohne
chemische Pflanzenschutzmittel auskommt.
Zudem hat es die Reblaus glücklicherweise
nie in diesen abgelegenen Winkel Europas ge-
schafft. Darum wachsen die Reben unge-
pfropft, also mit ihren Originalwurzeln, im
hellen Kalkstein – ein entscheidender Quali-
tätsvorteil. Genau wie das kühle Klima: Hier
in den Bergen fällt das Thermometer abends
auch im Sommer oft auf unter 20 Grad. Der
daraus resultierende lange Vegetationszyklus
und die späte Ernte bringen Weine mit ele-
ganter Frucht und viel Struktur hervor. Und
mit der weissen Xynisteri und der roten Ma-
ratheftiko wachsen hier zwei alteingesessene
Sorten mit grosser Zukunft.
Wer ein Auge für archaische Weinlandschaf-
ten hat, merkt sofort, dass das Troodos-Ge-
birge ein Weinparadies ist. Ein Paradies, das
so gut wie alle Faktoren vereint, die der mo-
derne Weinbau heute als Voraussetzung für
Qualität definiert.Ein Glück,dass man dieses
grossartige Terroir mit jedem Jahrgang besser
erriechen und erschmecken kann.
Sophocles Vlassides
Der VordenkerUnter der Pergola vor dem Restaurant, das sichgleichzeitig «The Culture Club of Kilani» nennt,sitzen 13 alte Männer in 13 alten Kitteln undsagen kein Wort. Wahrscheinlich haben sie sichin ihrem langen Leben in diesem Bergdorf schonalles erzählt. Gleich gegenüber, hinter der kö-nigsblau gestrichenen Tür von Haus Nummer 9,hat sich Sophocles Vlassides im einstigen Ko-lonialwarenladen seines Grossvaters eine typi-sche Garagen-Winery eingerichtet.Den kleinen Raum mit den glänzenden Chrom-stahltanks und den französischen Barriqueskönnte man das Hauptquartier der zypriotischenWeinrevolution nennen. Keiner vertritt die neue
Qualitätsphilosophie so kompromisslos wie der33-Jährige, der in London Chemie und an-schliessend in der berühmten Wein-Kader-schmiede im kalifornischen Davis Önologie stu-diert hat. 1998 kehrte er als Winzer in das vomAussterben bedrohte Kilani, das Heimatdorf sei-ner Familie, zurück. Mit feinem Gespür kombi-niert er seither sein internationales Weinwissenmit den überlieferten Traditionen im Troodos-Gebirge und weist damit vielen Kollegen denWeg.Sein klassischer, nach Bordeaux-Manier konzi-pierter Cabernet Sauvignon (ergänzt durch et-was Cabernet franc und Merlot) und sein voll-fruchtiger 2003er Shiraz mit Aromen vondunklen Beeren und präsenter Eichenholzwür-ze sind eindrückliche Weine, die beweisen, wasin Zypern heute möglich ist, wenn alle Faktoren
zusammenspielen. Seit einigen Jahren experi-mentiert Vlassides auch mit der schwierigen,aber potenziell sehr hochwertigen Sorte Ma-ratheftiko. Was der Perfektionist daraus schonmal probehalber vinifiziert hat, dürfte bald fürFurore sorgen.Vlassides steckt voller Weinideen. Demnächstwill er, mit Hilfe von Investoren, im wilden Berg-land von Kilani eine neue, moderne Kellereibauen, inmitten eines fünf Hektar grossen Reb-berges. Die alten Männer werden ihn wohl ver-missen, wenn er aus dem Dorfzentrum auszieht.Denn mit seinen 33 Jahren ist Sophocles Vlas-sides bereits eine Instanz und ein gefragter Be-rater in Zyperns Weinbau. Vielleicht werden siezu seinen Ehren mal ein Denkmal errichten. Ver-dient hätte er es.
Das bergige Hinterland von Limassol mit seinem Kalk- und Vulkan-Terroir ist zum
wichtigsten Spielfeld des neuen zypriotischen Weinbaus geworden. Internationale
Trauben wachsen hier ebenso wie traditionelle Varietäten.
LIMASSOL
Schrittmacherder neuen Weinkultur
«Wir Winzer können diese alten Geschichten nicht mehrhören. Wir sind dabei, ein neues Kapitel zu schreiben.»
Costas Tsiakkas
London, San Francisco, Kilani:Nach dem Studium im Auslandtüftelt Sophocles Vlassides imabgeschiedenen Troodos-Gebirgean seinen Spitzen-Crus.
Der stärkste Trumpf der zyprio-tischen Winzer: die legendärerote Sorte Maratheftiko.
Region
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Die Winzer
Kyperounda
GemeinschaftswerkAuf diese Kellerei, die modernste und edelste inganz Zypern, sind die Winzer aus dem Dorf Ky-perounda mächtig stolz. «Jedes Mal, wenn ich dieEmpfangshalle betrete, fühle ich mich wie in ei-nem Fünf-Sterne-Hotel», sagt einer von ihnen. Das
Weingut Kyperounda ist ein wegweisendes Ge-meinschaftsprojekt. Zu 51 Prozent gehört die Kel-lerei dem zypriotischen Mischkonzern Photos Pho-tiades. Die übrigen 49 Prozent teilen sich dieWinzer des Dorfs Kyperounda und die berühmtegriechische Weinbaufamilie Boutari.Der Mann, der das grosse Potenzial dieser Besitz-struktur in die richtigen Bahnen lenkt, ist MinasMina, der in Griechenland Önologie studiert hatund neben Sophocles Vlassides als der talentier-teste Weinmacher Zyperns gilt. Investiert wurdenicht nur in den Keller. An den Steillagen des Mat-hari-Berges wurden neue Rebterrassen angelegt.Neben Merlot und Chardonnay wurden in denhöchsten Lagen, mehr als 1500 Meter über demMeer, auch Sorten wie Riesling und Gewürztrami-ner angepflanzt. Die neu geschaffene Rebland-schaft erinnert auf frappante Weise an das spani-sche Priorat.Besonders gelungen sind die beiden als Basisge-wächse gedachten Weine des Gutes. Der Petritisaus der heimischen Sorte Xynisteri zeigt sichreintönig, blumig, frisch und süffig. Sein rotes Ge-genstück, der Andessitis, eine Cuvée aus Caber-net Sauvignon, Grenache und Mataro (Mourvèd-re), ist ein fruchtig-süffiges Gewächs – einperfekter Wein zu Mezé-Gerichten. Der im Holzvergorene Chardonnay sowie der Cabernet Sauvig-non sind dagegen klassische Barrique-Weine mitAlterungspotenzial. Mit dem eben fertig gestelltenKeller und den noch jungen Rebbergen ist dieserBetrieb ein Versprechen für die Zukunft.
Vasa Winery
Der PerfektionistSonntagmorgen auf einer Hochebene bei Vasa Ki-laniou. Pambos Argyrides legt mit Tagelöhnern zu-sammen einen neuen Rebberg an. Mit seinemlehmverspritzten Gesicht und dem durchschwitz-ten Hemd ist er nicht von seinen Helfern zu un-terscheiden. Der Millionär, der sein Geld mit demAufbau einer Supermarktkette in Südafrika undspäter mit einer Chipsfabrik in Zypern gemachthat, ist alles andere als ein Gentleman-Winzer. Erlegt permanent selbst Hand an. Jedes Detail istihm wichtig. Er strebt nach einer Perfektion, wieman sie sonst kaum findet auf dieser Insel. Schondie Mauern aus Naturstein, die den Rebberg um-randen, sind vollendete Handwerkskunst, wie auchsein über vier Jahre hinweg minuziös restauriertesHaus im Dorf. Ob Holzdecken, Feuerstelle, Fens-terrahmen, Treppenhandläufe oder Steinböden,alles wurde in den Originalzustand zurückversetzt.Selbst die Abflussrinnen am Haus sind aus Steingemeisselt.«Wir hatten hier bis Mitte des letzten Jahrhundertseine trotz ihres elementaren Charakters hoch ste-hende bäuerliche Lebens- und Wohnkultur», sagter. «Doch davon ist leider fast alles verloren ge-gangen. So gesehen bin ich ein Hüter der Vergan-genheit.» Das Dorf ist ihm wichtig, schliesslich warsein Vater hier über 20 Jahre lang Gemeindeprä-sident. Er hilft beim Restaurieren alter Naturstein-strassen. Und er ist stolz auf das alte Kafenion amDorfplatz und die beiden traditionellen Restau-rants, in denen man gut isst.Wenn man die Welt von Pambos Argyrides erst malkennen gelernt hat, erstaunt es nicht mehr, dassseine Weine zu den besten der Insel gehören. Mitdem Jahrgang 2003 ist ihm ein vollfruchtiger, ele-ganter Maratheftiko gelungen, bei dem die Ei-chenholzwürze auf gekonnte Weise die Tendenzdieser Sorte zu etwas rustikalem Tannin aus-gleicht. Sein Cabernet Sauvignon, eine Selektionder besten Lagen, überzeugt mit ähnlichen Ei-genschaften.
Tsiakkas Winery
Mister 100 000 VoltMit Costas Tsiakkas im Auto zu sitzen ist gefähr-lich. Alle zwei Minuten meldet sich sein Mobilte-lefon. Seine Weingespräche sind stets hochemo-tional, nicht selten gestikuliert er dabei mitHänden und Armen. Mit der gleichen unbändigenEnergie hat er in den letzten Jahren mit seiner FrauMarina die Tsiakkas Winery aufgebaut.Costas Tsiakkas, der an der amerikanischen Uni-versität in Beirut studierte und dort schon er-kannte, dass im östlichen Mittelmeer Spitzenwei-ne möglich sind, stieg in Zypern zum Direktor einerBankniederlassung auf. Parallel zu diesem Job be-gann er 1988 im Bergdorf Pelendri, zusammenmit seinem Grossvater Wein zu machen. 1992 bau-te er ausserhalb des Dorfes, in 1050 Metern Höheinmitten von Kiefern und Felsen, ein Wohnhausmit Kellerei. «Zu jener Zeit fuhr ich häufig um fünfUhr morgens von Limassol hierher, arbeitete imKeller bis um acht Uhr, zog dann meinen Anzugan und ging in die Bank», erinnert er sich.2001 beendete er das Doppelleben und wurde das,was er schon immer sein wollte: Winzer. Noch heu-te befolgt er den Rat seines Grossvaters. Dieserwar überzeugt, dass im Troodos-Gebirge die bes-ten Weissweine in kühlen, nach Norden ausge-richteten Lagen reifen. Tatsächlich überzeugen so-wohl der Xynisteri als auch der Chardonnay vonTsiakkas mit ihrer geradlinigen, frischen undreintönigen Art. Unter den Rotweinen gefällt vorallem der kernige Cabernet Sauvignon, der mit Aro-men von roten Beeren, Pfeffer und Unterholz vielSortentypizität zeigt. Costas Tsiakkas baut einenTeil seiner Weine kontrolliert biologisch an.
Linos Winery
Der AutodidaktRodis Herodotos Herodotou war 29 Jahre und dreiMonate lang ein hoher Offizier bei der Geheimpo-lizei in Limassol. Vor und nach dem türkischenEinmarsch erlebte er dort bewegte Zeiten. Docheigentlich hatte Herodotos nur ein Ziel: friedlichin Omodhos leben, dem idyllischen Heimatdorfseiner Familie, wo seine Vorfahren seit 1825 ihreneigenen Wein bereiteten. 1993, mit 60 Jahren,quittierte er den Dienst und baute sich auf einemVorsprung oberhalb von Omodhos eine Kellerei.Und darüber gleich noch ein Wohnhaus mit Aus-sicht auf den mächtigen Afames-Berg, dessenweiss schimmernde Hänge aus Kalkstein schon im-mer den Ruf eines perfekten Wein-Terroirs hatten.
Herodotos Herodotou ist ein Mann mit Prinzipien,auch beim Weinmachen. So gibt es in seinem Kel-ler weder Barriques noch eine Presse. Eine solchebraucht es seiner Meinung nach nämlich nicht,um guten Wein zu machen. Lieber pumpt er dieMaische in einen Edelstahltank, in dessen Mitteein rohrförmiges Metallsieb befestigt ist. So dringtder Saft durch den blossen Druck der Maische indas Sieb und wird abgezogen.Mit diesem simplen und schonenden Verfahrenentstehen der kernige Linos Red, eine Cuvée ausGrenache und Mataro (Mourvèdre), sowie der sor-tentypische Cabernet Sauvignon. Der süffige Li-nos White wird aus Xynisteri und Riesling berei-tet. Alle Weine sind klar als Essensbegleiterkonzipiert, und zu essen gibt es hier so mancheSpezialität des Hauses. Zum Beispiel Shroutzou-kas, Nüsse, die wie beim Kerzenziehen in einge-dickten Xynisteri-Traubensaft getaucht werden.Bei den Herodotous lebt es sich gut.Der Schwiegervater des heute 72-jährigen Hero-dotos ist stolze 92 Jahre alt und arbeitet immernoch im Betrieb mit. Der Chef im Keller ist aberinzwischen der 25-jährige George Herodotou. Anden Wochenenden kommen wenn immer möglichauch seine zwei Brüder von Limassol heim ins El-ternhaus. Dann ist die Vorzeigefamilie in diesemVorzeigedorf des Troodos-Gebirges komplett.
Gemeinsamkeiten
Während in Städten wie Limassoloder Nikosia ein Hauch vonSwinging London auszumachenist, dominieren im Troodos-Gebirgenoch immer der orthodoxe Glaubeund die klassische Küche.
Einer, der am liebstenselbst Hand anlegt: Pambos Argyrides.
Wie der Vater, so die Söhne: Bei derHerodotou-Familie führt die zweiteGeneration das Weinabenteuer weiter.
Lenkt die modernste KellereiZyperns: Minas Mina.
Jetzt ist Costas Tsiakkas, was erschon immer sein wollte: Winzer.
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Die Weingebiete
«Appellation of Origin»für CommandariaDie «Appellation of Origin» (AO) fürden legendären Süsswein Com-mandaria wurde schon vor 25 Jah-ren eingeführt. Nach ihr dürfen dieTrauben für den Commandaria nurin 14 Gemeinden nördlich derHafenstadt Limassol aus den Sor-ten Mavro und Xynisteri angebautwerden. Dabei reifen die bestenCommandaria-Grundweine regel-mässig in den Dörfern Ayios Con-stantinos, Ayios Pavlos, Zoopigi,Kalo Horio und Louvaras, in denendie weisse Sorte Xynisteri domi-niert. Diese ergibt bedeutend kon-zentriertere, aromatischere undfinessenreichere Weine als die ro-te Sorte Mavro. Die AO schreibtvor, dass pro Hektar mindestens2750 Stöcke gepflanzt werdenmüssen. Der maximale Ertrag proHektar liegt bei 4500 Kilo Traubenbeziehungsweise 17 HektoliterWein. Die Ernte beginnt jeweilsMitte September, wenn derZuckergehalt der Trauben den Min-destwert von 212 Gramm pro Literfür Xynisteri beziehungsweise 258Gramm pro Liter für Mavro über-steigt. Nach der Ernte werden dieTrauben für rund eine Woche an derSonne getrocknet, so dass derZuckergehalt einen Wert zwi-schen 390 und 450 Gramm proLiter erreicht. Dann werden dieTrauben in den Genossenschafts-kellereien der einzelnen Dörfer ver-goren. Wegen der hohen Zucker-konzentration stoppt die Gärungauf natürliche Weise, wenn dieWeine einen Alkoholgehalt vonrund zehn Volumenprozent er-reicht haben. Diese Basisweinewerden dann – auf Grund zumeistlangjähriger Vereinbarungen – andie grossen Handelshäuser ETKO,KEO LOEL und SODAP verkauft. Inderen Kellern wird der Comman-daria mit hochprozentigem Wein-brand auf mindestens 15 Volu-menprozent aufgebessert und überJahre in Holzfässern (vorgeschrie-ben sind im Minimum zwei Jahre)ausgebaut.
«Appellation of Origin» (AO)für TafelweinDie neue «Appellation of Origin»(AO) für Tafelweine ist ab 2006 gül-tig. Sie umfasst die vier Gebiete
Laona AkamaVouni Panayia – AmpelitisPitsiliaKrasohoria Lemesou(unterteilt in die SubregionenAfames und Laona).
Weine, die eine dieser Ursprungs-bezeichnungen tragen, müssenaus Rebbergen stammen, diehöher als 600 Meter über demMeer liegen. Die Vinifikation unddie Abfüllung haben in den AO-Ge-bieten selbst zu geschehen. DieWeine müssen zu 85 Prozent ausheimischen Sorten wie Xynisteri(weiss), Maratheftiko, Mavro oderOfthalmo (alle rot) gekeltert wer-den. Eine weitere Einschränkungsieht vor, dass der Anteil der SorteMavro in einem AO-Wein – je nachAnbaugebiet – einen Maximalwertvon 60 beziehungsweise 70 Pro-zent nicht übersteigen darf. Dieneue AO-Regelung setzt klare Ak-zente im zypriotischen Weinbau.Bisher wurde ein Grossteil der Wei-ne von den grossen Handelshäu-sern in der Hafenstadt Limassol vi-nifiziert. Wollen Zyperns führendeWeinhäuser künftig AO-Weine er-zeugen, müssen sie neue Kellerei-en in den entsprechenden Anbau-gebieten einrichten. Dieser Prozessder Neustrukturierung hat bereitsvor einigen Jahren begonnen.
Regional WinesDie Produktion von Regional Winesermöglicht eine Ursprungsbe-zeichnung, die der politischen Un-terteilung der Republik Zypern ent-spricht. Diese besteht aus den vierDistrikten Limassol, Paphos, Niko-sia und Larnaka. Regional Winesaus diesen vier Anbaugebieten sol-len zwar eine gewisse regionale Ty-pizität aufweisen, allerdings sinddie Winzer weitgehend frei bei derKonzeption ihrer Weine. Dies giltvor allem in Bezug auf die Verwen-dung internationaler Rebsorten wieCabernet Sauvignon, Cabernetfranc, Carignan, Grenache, Mataro(Mourvèdre), Shiraz, Chardonnay,Sauvignon blanc, Riesling oder Sé-millon. Regional Wines können aufdem Etikett auch Bezeichnungenwie «Domaine» oder «Château»aufführen, wenn sie im betreffen-den Gut produziert und abgefülltworden sind.
Auf der Insel Zypern sind gegenwärtig rund 1200 Hektar mit Reben bestockt. Das Zentrum des Wein-
baugebietes liegt in den südlichen Ausläufern des Troodos-Gebirges im Südwesten des Landes. Hier wurzeln
die Reben entweder in hellem, zuweilen fast weiss schimmerndem Kalkgestein oder aber in rötlichen,
steinigen Vulkanböden in Höhenlagen von bis zu 1500 Metern über dem Meer. Die wichtigsten Traubensor-
ten sind die heimischen Gewächse Mavro (rot) und Xynisteri (weiss).
Zypern: das Weinbaugebiet
Die heimischen Traubensorten
XynisteriDie weisse Sorte bringt ausgespro-chen frische und bekömmliche Wei-ne mit vergleichsweise niedrigem Al-koholgehalt (in der Regel zwischen11,5 und 12,5 Volumenprozent) her-vor. Bei Vergärung bei tiefen Tempe-raturen (unter 16 Grad Celsius) zei-gen die Weine eine reintönige,blumige Aromatik, manchmal auchmit Noten von Zitrusfrüchten. Xyni-
steri-Weine schmecken jung getrun-ken (bis zwei Jahre nach der Ernte)am besten. Mit einem Anteil von rund2500 Hektar ist die Xynisteri diewichtigste Weissweinsorte in Zypern.
MavroDie Sorte Mavro bringt grosse, safti-ge Beeren hervor, die auch als Tafel-trauben vorzüglich schmecken. IhreVeranlagung zu hohen Erträgenmacht es aber schwierig, anspruchs-volle Weine aus ihr zu keltern. Ge-lungene Mavro-Weine schmeckensüffig und feinfruchtig. Viele Winzerhaben die Sorte in den letzten Jah-ren durch internationale Gewächsewie Cabernet Sauvignon, Shiraz oderMerlot ersetzt. Mit einem Anteil vonrund 8000 Hektar ist sie aber nochimmer die mit Abstand bedeutends-te Sorte in Zypern. Die besten Re-sultate bringt sie als Bestandteil vonCuvées. In den Höhenlagen von Pit-silia, Laona und Afames mit ihren
kargen Böden kann die Mavro-Trau-be allerdings auch überraschend ge-haltvolle Weine hervorbringen.
MaratheftikoDie schwierigste unter den heimi-schen Sorten ist zugleich diejenige,die die besten Weine hervorbringenkann. Da die Maratheftiko zu denganz wenigen weiblichen Rebge-wächsen gehört, wurde sie in der Ver-gangenheit stets zusammen mit an-deren Sorten angepflanzt, um eineoptimale Befruchtung zu gewährleis-ten. Erst in den letzten Jahren wur-den erste sortenreine Maratheftiko-Rebberge angelegt. Ein weitererNachteil ist, dass nach der Blüte einTeil der Triebe wieder abfällt. Siewachsen zwar nach, doch dies führtdazu, dass im Herbst oft Trauben vonunterschiedlicher Reife am gleichenStock hängen. Gelingt es dem Win-zer, vollreife Maratheftiko-Traubenzu ernten, können daraus hoch kon-
zentrierte, vielschichtige Weine ent-stehen, die viel Ähnlichkeit mit Ca-bernet Sauvignon aufweisen. Dankihrem Gerbstoff und der präsentenSäure haben Maratheftiko-Weine einhervorragendes Entwicklungspoten-zial. Obwohl gegenwärtig erst aufrund 100 Hektar angebaut, steht dieSorte seit einigen Jahren im Mittel-punkt des Interesses. Mittelfristigkönnte die Maratheftiko-Traube fürZypern zu einem ähnlichen Aushän-geschild werden, wie es Malbec fürArgentinien ist.
Jung getrunken schmeckt dieXynisteri-Traube am besten.
Die Maratheftiko ist eine anspruchs-volle Sorte mit viel Potenzial.
Chefsache: Ab 2006 geltenin Zypern verschärfteAO(«Appellation of Origin»)-Bestimmungen.
LAONA AKAMA
KRASOHORIA LEMESOU
PITSILIA
Paphos
VOUNI PANAYIA – AMPELITISLAONA
AFAMESCOMMANDARIA
Limassol
Nikosia
Famagusta
Kyrenia
Larnoca
T R O O D O S
Koilani
Kyperounda
Kyperounda
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Theodoros Fikardos
Der SelfmademanHinter dem Bürotisch von Theodoros Fi-
kardos hängt ein Gemälde von einem zotte-
ligen weissen Hund, der vor einem einfa-
chen Bartresen aus Holz dahindöst. «Das
war Charly. Mit ihm begann eigentlich al-
les», erinnert sich der Winzer. 1980 eröffne-
te er in Paphos eine Bar, die er nach seinem
damaligen Hund Charly benannte. Um den
Gästen etwas Besonderes zu bieten, begann
er ab 1988, eigene Weine zu keltern. Heute
ruht Charly längst im Hundehimmel, und
aus der Bar ist ein Restaurant geworden, das
den Namen von Fikardos’ Sohn Leonardo
trägt. Auch die Kellerei hat sich entwickelt.
Sie war einer der ersten Privatbetriebe, die
sich auf der Insel etablieren konnten.
Heute produziert Theodoros Fikardos eine
enorm grosse Palette an Weinen. Zu seinen
Paradegewächsen gehört der weisse Amal-
thia, eine aromatische, frische Cuvée aus Sé-
millon und Xynisteri. Unter den Rotweinen
gefallen der Lefkada (ergänzt durch etwas
Cabernet, Shiraz, Merlot und Mataro) und
der Cabernet Sauvignon Leonardo. Auch
der Maratheftiko, den Theodoros Fikardos
mit dem Jahrgang 2003 erstmals vinifiziert
hat, zeigt gute Anlagen.
Irgendwann möchte der Selfmademan sei-
ne Kellerei, die heute in einem Aussenbezirk
von Paphos liegt, in ein Winzerdorf wie Aro-
des oder Kathikas verlegen. Und dann wäre
da noch der alte Morris Minor, den Fikar-
dos vor mehr als 20 Jahren auf dem briti-
schen Stützpunkt erworben hat. Diesem
Oldtimer würde er gerne einen neuen An-
strich verpassen.Wenn er mal Zeit dafür hat.
Vasilikon
Drei Brüder, drei WeineDie Kyriakides-Brüder können zufrieden
sein. Samstags geben sich ihre Kunden die
Klinke in die Hand, um von ihrem Wein zu
bekommen.Ein älterer Engländer hält Yian-
nis Kyriakides gar kurzerhand eine leere Fla-
sche Agios Onoufrios Red vors Gesicht und
droht: «Sagen Sie mir nicht, dass es von die-
sem Wein keinen mehr gibt,dann wäre mein
Wochenende verdorben!» Zum Glück kann
dem Mann geholfen werden. Yiannis, Erac-
les und George Kyriakides haben in zehn
Jahren ein Weingut aufgebaut, das heute
stolze 300 000 Flaschen im Jahr produziert.
Verkaufen könnten sie freilich noch mehr.
Das Erfolgsrezept der drei ist denkbar ein-
fach: Sie produzieren nur drei Weine. Die
aber überzeugen. Der Vasilikon White Dry,
ein reinsortiger Xynisteri, ist blumig, ele-
gant, frisch und süffig. Sein rotes Gegen-
stück ist der Agios Onoufrios Red, eine Cu-
vée aus Mataro (Mourvèdre), Cabernet
Sauvignon sowie den heimischen Sorten
Ofthalmo und Lefkada. Es ist ein kerniger,
ausgewogener, süffiger Tropfen mit Aromen
von roten Beeren, Gewürzen und Waldbo-
den. Der Methy Cabernet Sauvignon zeigt
auf dem Etikett eine Frau, die mit frivol-
wohlwollendem Blick den Wein in ihrem
Glas mustert. Das über zwei Jahre in neuen
Barriques ausgebaute Gewächs ist ein Klas-
siker mit fleischig-voller Struktur.
Die einheimischen Trauben wie Xynisteri
kommen alle von über 40-jährigen Stö-
cken. Kürzlich haben die Brüder Sauvignon
blanc angepflanzt, der dem Weisswein des
Hauses mehr Struktur verleihen soll. Und
bald werden die auf vier Hektar neu ange-
legten Maratheftiko-Reben in den Ertrag
kommen. Auch die Pläne für eine neue,
grössere Kellerei sind schon fertig. Der Ky-
riakides-Clan ist ein Paradebeispiel dafür,
dass hinter vielen Erfolg versprechenden
Weinprojekten Zyperns eine starke, hart ar-
beitende Familie steht.
In der Küstenstadt Paphos zeigt ein 1800 Jahre altes Mosaik, wie Dionysos den ers-ten Erdenbewohner das Weinkeltern lehrt. Heute bearbeiten immer mehr Winzerihr Terroir mit modernem Know-how. Ihre Spezialität ist die Maratheftiko-Traube.
PAPHOS
Im Westen viel Neues
Vouni-Panayia
Der Grosse unterden KleinenIn engen Kehren windet sich die Strasse hin-auf ins Dorf Panayia. Von hier aus hat maneinen prächtigen Ausblick auf die urtümlicheTroodos-Bergwelt mit den knorrigen Reben,die sowohl in fast weissem Kalk als auch inrötlichen Vulkanböden wurzeln. Andreas Ky-riakides arbeitete 15 Jahre lang in der Ab-teilung für Weinbau und Önologie des Land-wirtschaftsministeriums. Daneben hat seineFamilie schon immer Offenweine für die Leu-te aus dem Dorf gekeltert. 1986 füllten siedann erstmals Wein in Flaschen ab. Das Ex-periment glückte, und Andreas Kyriakidesschied 1992 aus dem Staatsdienst aus, umsich dem Aufbau der eigenen Kellerei zu wid-men, die heute jährlich eine halbe MillionFlaschen Wein produziert.Obwohl sie selbst nur gerade zehn Hektar Re-ben besitzt, hat die Kellerei an guten Trau-ben keinen Mangel. Rund um das Dorf Panay-ia sind rund 500 Hektar mit Reben bestockt,jeder Dorfbewohner hat einen kleinen Reb-berg und verkauft Trauben. Andreas Kyriaki-des ist ein Anhänger klar strukturierter, klas-sischer Weine. Besonders gut zeigt sich diesbei seinen Rotweinen, allen voran dem Ma-ratheftiko, der ein Jahr in Barriques reift,sowie dem ebenfalls im Holz ausgebautenKannavera, einem reinsortigen CabernetSauvignon.Die zweite Generation, die das Weinprojektweiterführen soll, steht schon bereit. Die bei-den ältesten Söhne von Andreas Kyriakidesstudieren bereits Önologie beziehungsweiseChemie. Nur der jüngste hat mit seinen zehnJahren noch andere Berufswünsche: Ermöchte lieber Astronaut oder Autorennfahrerwerden.
Kreative Winzer: Mit jedem Jahr-gang kommen in Zypern neueSpitzen-Crus auf den Markt.
Theodoros Fikardos steht gerneim Mittelpunkt. Als Barman,Restaurateur oder als Winzer.
Die Kyriakides-Brüder geltenals Senkrechtstarter, mengen-und qualitätsmässig.
Die Pläne für eine neue, grössere Kellerei sind schon fertig.
Die Winzer
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Aes Ambelis
Der Frucht-DompteurSavvas Fakoukakis stammt aus Kreta. Schon
sein Grossvater kelterte dort Wein. «Nach
der Gärung schmeckte er fruchtig, nach drei
Monaten konnte man ihn nicht mehr trin-
ken», erinnert er sich. Er selbst hat in Grie-
chenland und England studiert und ist ein
Kellermeister der neuen Schule, der alle
Kniffe und Techniken der modernen Öno-
logie beherrscht. Nach Zypern ist er wegen
seiner Frau gekommen. Mit seinem Partner
George Tripatsas begann er hier 1992 mit
ersten Weinexperimenten. 1999 bauten sie
im Dorf Kalo Horio Klirou, auf der Hoch-
ebene südwestlich von Nikosia, eine mo-
derne Kellerei, die heute eine überzeugende
Palette an Weinen hervorbringt.
Um den Neubau herum wachsen auf 2,5
Hektar Sorten wie Chardonnay, Syrah, As-
syrtiko und Agiorgitiko, von weiteren 35
Hektar ausgewählten Reben in der Troodos-
Region werden Trauben dazugekauft. Zu
den besten Weinen des Gutes gehören der
sehr elegante Chardonnay, der sechs Mona-
te im Holz liegt, sowie der vollmundige Ca-
bernet Sauvignon mit Aromen von Beeren,
Gewürzen und Leder. Aber auch die beiden
Basisweine des Hauses, der Aes Ambelis
White (Xynisteri und Sémillon) und der Aes
Ambelis Red (Cabernet Sauvignon, Mataro,
Grenache und Lefkada), sind ausgewogene
Weine mit viel Charme. Im Jahrgang 2003
hat Savvas Fakoukakis erstmals einen her-
vorragenden edelsüssen Muscat Alexandria
produziert. Die Trauben für diesen Süss-
wein, der 18 Monate in Barriques reift, wur-
den rund zehn Tage lang an der Sonne ge-
trocknet.
Krelan Winery
Teilzeitwinzer mitAmbitionenNoch ist Wein für ihn mehr Berufung als Be-
ruf, denn tagsüber arbeitet der 38-jährige
Yiannis Christoudias als Steuerbeamter in
Larnaka. 1999 produzierte er hobbymässig
erstmals Wein. «Seit sich rumgesprochen
hat, dass ich Wein mache, habe ich plötzlich
viel mehr Freunde», sagt Yiannis lächelnd.
Wie viele Anhänger er mit seinen Weinen
gefunden hat, beweist allein schon die Tat-
sache, dass er heute in einem hangarähn-
lichen Industriegebäude am westlichen Rand
der Hauptstadt Nikosia jährlich 80 000 Fla-
schen produziert. Dabei helfen ihm vor al-
lem seine Frau Alexia und inzwischen auch
seine Kinder.
Yiannis Christoudias sieht den wenig ro-
mantischen Ort als Provisorium auf seinem
Weg zum Wein. Die vier Hektar Reben, die
er in der Region Paphos erwerben konnte,
sollen die Basis für sein eigenes Weingut
werden. Besondere Sorgfalt legt er beim Zu-
Nördlich des Troodos-Gebirges haben sich neue Kellereien in wenigen Jahrenan die Landesspitze vorgearbeitet. Im abgelegenen Kykkos-Kloster pf legendie Mönche unterdes die lange Tradition der Süssweine.
DAS LANDESINNERE
Auf bruchstimmung
Kykkos-Kloster
Orthodoxe Weinbrüder
kauf von Trauben an den Tag. Je nach Sor-
te gibt er verschiedenen Lagen in verschie-
denen Dörfern den Vorzug. In seinem Tihi-
kos Red Dry kommt sein Interesse für
spezielle Sorten am besten zum Ausdruck.
Die Cuvée besteht nämlich aus Alicante
Bouschet (40 Prozent), Carignan noir (25
Prozent) und Ofthalmo (15 Prozent) und
dürfte in dieser Zusammensetzung einzig-
artig sein in Zypern. Es ist ein überaus dich-
ter Wein mit viel Frucht und gut gezügeltem
Tannin, ein Charakteristikum, das alle fünf
Weine der Tihikos-Linie auszeichnet. Selbst
der oft widerspenstig erscheinende Marat-
heftiko erhielt in der Barrique auf gekonn-
te Weise den nötigen Schliff.Demnächst will
Yiannis Christoudias mit einem reinsortig
ausgebauten Ofthalmo beweisen, dass diese
heimische Sorte zu Unrecht von vielen ver-
schmäht wird.Neben dem Steuerwesen und
dem Wein hat Christoudias übrigens eine
dritte grosse Leidenschaft: das Schwimmen.
Das macht er jeden Morgen zuerst.
Abgelegen in den Kiefernwäldern, umgebenvon den höchsten Gipfeln des Troodos-Gebir-ges liegt das reiche und mächtige Kykkos-Kloster. Obwohl die kurvenreiche Fahrt in die-ses geistige Zentrum der orthodoxen Weltmehrere Stunden in Anspruch nimmt, kom-men jährlich rund eine Million Besucher hier-her. Im Mittelpunkt des Interesses steht dievermutlich älteste Ikone der Welt, die so ge-nannte Marien-Ikone. Der Apostel Lukas solldas Bild noch zu Lebzeiten der Muttergottes
gemalt haben. Seit 1576 hat die Ikone einenvergoldeten Silberbeschlag, das Gesicht derHeiligen Jungfrau wird nie enthüllt.Zehn Mönche leben heute noch, nach einemerstaunlich freien Kodex, im gewaltigen Klos-terkomplex. Während sie den Red Ziranika (ei-nen mit Zimt und Kräutern aromatisiertenTraubentresterbrand) und verschiedene Likö-re im Kloster selbst produzieren und den Be-wohnern der umliegenden Bergdörfer wichti-ge Arbeitsplätze sichern, werden die Weine inden Dörfern Mandria und Aroso in der Regi-on Limassol hergestellt. Besondere Spezia-litäten sind die Süssweine des Klosters. DerCommandaria gehört zu den besten der Insel.Als besondere Exklusivität wurde vor drei Jah-ren zusätzlich der Kyprion Nama 20 Years Oldauf den Markt gebracht. Aus denselbenGrundweinen wie für den Commandaria her-gestellt, reifte er rund 20 Jahre in einem Kel-lergewölbe im Kloster selbst, in dem die Mön-che früher Weine für den Eigengebrauchkelterten und lagerten.
In seinem Kellertempelgelingen Savvas Fakoukakisäusserst fruchtbetonte undelegante Weine.
Yiannis Christoudias beweist,dass ein guter Steuerbeamterauch gute Weine erzeugen kann.
Das Kykkos-Kloster gilt in Zypern als natio-nales Heiligtum. Die Mönche hüten nicht nurwertvolle Ikonen, sondern produzieren aucheinen vorzüglichen Commandaria-Süsswein.
Die Winzer
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Reisen
Der britische Schriftsteller Law-rence Durrell, der Ende der 50erJahre auf Zypern lebte, schwärmtevon der irrationalen Schönheit die-ser Insel, die auf unzähligen Un-gereimtheiten beruhe. Was für ei-ne treffende Aussage. Denn nichtnur Römer, Byzantiner, Kreuzritter,Türken, Engländer und viele ande-re hinterliessen hier ihre Spuren.Nach der Gründung der Republikim Jahre 1960 veränderten derwirtschaftliche Aufschwung undvor allem der boomende Tourismusdas Bild der Insel noch mehr. Einpaar Dinge aber haben ihren Stel-lenwert behalten. Zum Beispiel derWein: «Die Süsse Deiner Liebe istwie zypriotischer Wein», soll Mar-cus Antonius seiner Kleopatra insOhr gehaucht haben, als er ihr dieInsel zum Geschenk machte. Heu-te sind die besten Winzer der Inselauf dem Weg, den zypriotischenWein wieder zu einer Referenz imMittelmeerraum zu machen.
Auf den Spuren des WeinsWer den Spuren des Weins folgt,kommt in so manchen Winkel die-ser Insel, wo der urtümliche Cha-
rakter klar und unverfälscht auf-blitzt. Zum Beispiel im WinzerdorfVasa Kilaniou, wo die alten Natur-steinstrassen gerade wieder neuverlegt werden. Zwischen der vielzu gross erscheinenden Kirche unddem alten, winzigen Kafenion, wonoch heute ein altes Kofferradiodie Verbindung zur Welt ist, sitzender orthodoxe Priester und die Al-ten beim Brettspiel. Aus derBäckerei duftet es nach frischen
Loukoumades, Kugeln aus wenigmehr als Wasser und Mehl, die inÖl frittiert und dann in Rosensirupgetaucht werden. Im kleinen Dorfgibt es mit dem «O Pyrkos» unddem «To Palati» gleich zwei tradi-tionelle Restaurants mit guterKüche. Abends spazieren die Frau-en durch die Reben und knickenBlätter von den Mavro-Stöcken,um sie später in der Küche mitHackfleisch und Reis zu füllen.
Wer das echte Zypern erleben will, muss den Strand verlassen. Der Puls der Weininsel
schlägt in den traditionellen Tavernen im Troodos-Gebirge, aber auch in den Trendlokalen
rund um das mittelalterliche Kastell im Zentrum von Limassol.
UNTERWEGS IN ZYPERN
Insel mit vielen Gesichtern Orientalischer ZauberIn den topmodern gestylten In-Lo-kalen rund um das Kastell von Li-massol sitzt ein jugendliches Pu-blikum, das sich auf den erstenBlick kaum von dem in Londonoder Paris unterscheidet. Erstwenn die unzähligen Schälchenmit den Mezé-Vorspeisen serviertwerden, legt sich ein wohl dosier-ter orientalischer Zauber über denTisch. Wenn dazu noch ein frischerweisser Xynisteri oder ein kräftigerroter Maratheftiko im Glas funkelt,ist es plötzlich da: das unverwech-selbare zypriotische Insel-Feeling.Man kann es auch in Paphos fin-den, bei George Demetriades, ei-nem ehemaligen Flugzeugmecha-nik-Ingenieur. Heute lässt er inseiner «Seven St. Georges Tavern»vergessene Gerichte wieder auf-leben. Zum selbst gekelterten Xy-nisteri (den er mit fünf ProzentMuskat verfeinert) serviert er Tsa-marélla, Trockenfleisch von einerZiege, die er nach alter Manierschlachtet und mit Oregano undMeersalz präpariert. Den Rest er-ledigt dann die zypriotische Son-ne. Auch Olivenöl, Essig, Kon-fitüren und Pflaumenlikör sindhausgemacht. In den Garten hat erein komplexes Tunnelsystem zumKalträuchern gegraben. Auf seinerSpeisekarte steht: «Interpretationof Taste is Intelligence.»
Prächtiges Klosterauf kargem BergVon den oft auf über 800 Meterngelegenen Rebbergen im Troodos-
Gebirge, deren knorrige Stöckenoch heute mit nichts anderem alsmit den Händen und der Hacke be-arbeitet werden, ist es nicht mehrweit zum mächtigen Kykkos-Klos-ter. Wenn man von der kargen Berg-welt in die golddurchflutete Orna-mentenpracht der dortigen Kirchetritt, erlebt man wieder einen jenerInselkontraste, die man nicht soschnell vergisst.Nur wenige Kilometer von diesemstolz seinen Reichtum demon-strierenden Kloster entfernt befin-den sich einige der schönsten sogenannten Scheunendachkirchen.Es sind schlichte Steinbauten miteinem einzigen Schiff, ausgemalt
mit prächtigen Fresken und ge-deckt mit einem tief heruntergezo-genen Holzdach. Die Fresken derPanagia tou Moutoullas etwa stam-men aus dem 13. Jahrhundert. Werdas Wesen der Insel erahnen will,sollte oberhalb des Kykkos-Klos-ters das Grab des 1977 verstorbe-nen Erzbischofs und ersten Staats-präsidenten Makarios III.besuchen. Von der durch Soldatenbewachten Kapelle wandert derBlick scheinbar endlos über dieWälder des Troodos-Gebirges.
Blick hinter die «Green Line»Wenn man sich schon einmal aufdie Geschichte dieser Insel einge-lassen hat, kann man auf demRückweg zu seinem Strandhotelgleich noch einen Halt im geteil-ten Nikosia einlegen. Der Spazier-gang zur «Green Line», die die Re-publik Zypern vom türkischbesetzten Nordteil trennt, eröffnetden Blick auf ein Stück Nie-mandsland mit viel rostigemStacheldraht. UN-Blauhelme pa-trouillieren durch geisterhaft ver-lassene Bürgerhäuser, aus denenBüsche und Bäume wuchern.Sprachlos stehen die Urlauber amCheckpoint. Und sinnieren viel-leicht abends bei einem Glas Ma-ratheftiko, Cabernet oder Syrahüber die Insel, der die Lage amKreuzungspunkt grosser Seewegeeine dramatische Geschichte be-scherte.
Noch vor wenigen Jahrzehnten gab’s in jedem Weindorf einenGemeinschaftskeller. Hier wurde Wein bereitet wie zu Urzeiten.
Hier der einfache Pope im Kafe-nion, dort die prunkvolle Klos-terkirche: Die Kirche Zypernshat viele Facetten.
Für die alteingesessenen Bau-ernfamilien ist er etwas Heili-ges. Sie produzieren ihrenHalloumi-Käse noch immerstreng nach altem Hausrezeptauf dem heimischen Holzherdund verwenden nur Milch ihrereigenen Ziegen und Schafe. Sei-nen besonderen Geschmackerhält der Käse durch die exaktdosierte Zugabe von Minzeblät-tern. In den grösseren Käserei-en des Landes wird er heutevorwiegend aus Kuhmilch her-
gestellt. Überhaupt ist der Na-tionalkäse so beliebt, dass eshäufig an Milch mangelt.Das Einzigartige am Halloumiist, dass man ihn grillen, bratenund kochen kann, ohne dass erschmilzt. Entsprechend vielfäl-tig sind die zypriotischenHalloumi-Rezepte. Oft wird erauch in geraspelter Form bei derZubereitung von Omeletts, Kro-ketten oder Hackfleisch- undReisgerichten verwendet. Sehrgut schmeckt Halloumi mitblanchierten Zucchinischeibenumwickelt und in Olivenöl ge-braten. Ein anderer Tipp:Halloumi-Würfel in der Pfannegoldbraun braten und mit einerSauce aus Schalotten, Minzeund Limettensaft servieren. DenHalloumi des führenden zyprio-tischen Herstellers Christis Dai-ries Ltd. gibt es auch in ausge-wählten Läden in Deutschlandund der Schweiz.Infos: www.christis.com.cy
Vielseitiger Käse
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RESTAURANTS
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Die besten Adressen
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Weingüter
IMPRESSUMHerausgeberin: Intervinum AG,Klosbachstr. 85, CH-8032 Zürich,Tel. +41-(0)44-268 52 40,Fax +41-(0)44-268 52 05,info@vinum.ch, www.vinum.infoRedaktion: Texte: Thomas Vaterlaus, Britta Wiegelmann; Fotos: Heinz HebeisenGestaltung: Bruno Meier, Franz Basler Verlag: Alicia Mettler Druckvorstufe: ReproscanGroup,CH-8048 ZürichDruck: Zollikofer AG, CH-9001 St. Gallen
Diese Sonderbeilage entstand in Zusammenarbeitmit der «Association of Regional Wineries –Bacchus» und der VINUM-Redaktion.
ADRESSEN
Aes Ambelis WineryCY-2616 Kalo Horio Klirou, NikosiaTel. +357-996-354 69Fax +357-224-919 45aesambelis@landmark.com.cy
Ayia Mavri WineryCY-4476 Kilani, LimassolTel. +357-254-702 25Fax +357-253-652 33ayiamavri@cytanet.com.cy
Bolita Trading LTDCY-4815 Kato Platres, LimassolTel. +357-254-213 29Fax +357-254-213 29
Chrisorogiatissa Winery3 Agisilaou StrCY-8049 Kato PaphosTel. +357-267-224 57Fax +357-264-226 60
Costas N. ErimoudesCY-4776 Kilani, LimassolTel. +357-253-343 05Fax +357-253-390 90
C.G. Constantinou Distillery LTDCY-4779 Pera Pedi, LimassolTel. +357-254-227 70Fax +357-253-871 20
D. Yiaskouris Winery LTD6 Kyriakou Matsi StrCY-4700 Pachna, LimassolTel. +357-253-740 82Fax +357-253-516 62
EzousaCY-8746 Kannaviou, PaphosTel. +357-994-159 09ezousa@cytanet.com.cy
Fikardos WineryFikardos Distilleries LTD22 Andrea AraouzouCY-8280 Mesogi, PaphosTel. +357-269-498 14Fax +357-269-385 17www.fikardoswines.com.cy
Gaia Winery CY-4710 Agios Amvrosios, LimassolTel. +357-259-439 81Fax +357-259-439 82salome@cytanet.com.cy
Harma Family Winery LTDMalas 40, KyperoundaCY-4876 LimassolTel. +357-253-277 74Fax +357-253-139 76info@harmawines.com
I.M. Ampelokipeftiki LTDCY-4760 Omodhos, LimassolTel. +357-254-217 97Fax +357-254-216 60
Kolios Winery LTDCY-8651 Statos Agios Fotios, PaphosTel. +357-994-793 30Fax +357-267-240 70
Krelan Winery LTDCY-2540 Dali, NikosiaTel. +357-226-100 15Fax +357-224-470 50alexia207@yahoo.com
Kykkos Monastery AperitifP.O. Box 24850CY-1304 NikosiaTel. +357-229-427 29Fax +357-229-427 30www.kykkos-museum.cy.net
Kyperounta WineryGriva DigeniCY-4876 Kyperounda, LimassolTel. +357-996-133 62Fax +357-255-300 85minasmin@ppgroup.com.cy
K & K Vasilikon Winery CY-8573 Kathikas, PaphosTel. +357-266-325 20Fax +357-266-335 00info@vasilikon.com
Lagria Winery LTDCY-8620 Salamiou, PaphosTel. +357-264-422 78Fax +357-269-534 35theos@cytanet.com.cy
Linos Winery LTDCY-4760 LimassolTel. +357-253-669 87Fax +357-254-213 54
M. Antoniades Winery LTDCY-4778 Mandria, LimassolTel. +357-254-226 38Fax +357-253-841 21
Menargos Winery LTDCY-4746 Monagri, LimassolTel. +357-254-336 74Fax +357-254-336 74
Nelion Winery LTDCY-8630 Pretori, PaphosTel. +357-254-424 45Fax +357-254-424 42
Nicolaides Bros Winery LTDCY-4603 Anogyra, LimassolTel. +357-253-338 82Fax +357-252-217 09winenic@spidernet.com.cy
Nikolettino Wines (Arsos) LTDCY-4770 Arsos, LimassolTel. +357-257-237 00Fax +357-255-765 08
Panayiotis Karseras LTDCY-4750 Doros, LimassolTel. +357-254-344 88
R & A Vasa Winery LTDP.O. Box 87CY-4771 Vasa Kilaniou, LimassolTel. +357-259-459 99Fax +357-257-347 44pargyrides@cytanet.com.cy
Shoufas Winery LTDKiliniaCY-8646 PaphosTel. +357-269-358 46Fax +357-224-502 31shoufas@cytanet.com.cy
Tsalapatis Wines Co LTDCY-8549 Polemi, PaphosTel. +357-996-249 29
Tsiakkas WineryCY-4878 Pelendri, LimassolTel. +357-259-910 80Fax +357-253-446 83tsiakkas@logos.cy.net
Vardalis (Kilani) Winery LTDCY-4776 Kilani, LimassolTel. +357-253-686 30Fax +357-253-946 37
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Vouni Panayias Winery LTDArc. Makariou III, 60CY-8640 Panayia, PaphosTel. +357-267-228 78Fax +357-267-228 79
Zenon Winery Omodhos LTDVasili Liberti StrCY-4760 Omodhos, LimassolTel. +357-254-235 55
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