Erklärvideos als Medium der Aneignung von YouTube durch Kinder und Jugendliche

Post on 06-May-2015

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Vortrag "Erklärvideos als Medium der Aneignung von YouTube durch Kinder und Jugendliche: Selbstdarstellung, Interessensausformung, Berufliche Orientierung " auf der offenen Medienwerkstatt zu YouTube in Berlin. Wie funktioniert YouTube? Welche Videoformen gibt es und warum sind diese im Speziellen bei Jugendlichen besonders beliebt? Welche Themenbereiche werden am häufigsten rezipiert, wer sind die Trendsetter und welchen Einfluss können diese Trends auf Jugendliche und die ganze Community haben?

transcript

!Erklärvideos als Medium der Aneignung von YouTube durch Kinder und Jugendliche: Selbstdarstellung, Interessensausformung, Orientierung !Prof. Dr. Karsten D. Wolflab medienbildung | bildungsmedien

!!!

„Yolo“ MC Fitti

YouTube Stream

Quellenangabe

„#HASHTAG“ YTITTY

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Quellenangabe

„WhatsApp – WIR HASSEN DICH!“ YTITTY

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Quellenangabe

„Kunstwissenschaftliche Analyse - Justin Timberlake“ Coldmirror

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Quellenangabe

„What does the fox say“ Ylvis

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Quellenangabe

„Teens react to What does the fox say“ !

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Enttraditionalisierung Entstrukturisierung Entritualisierung

‣ Wahlmöglichkeiten für ein eigenwilliges oder eigensinniges Leben‣ Multioptionalität‣ Pluralität an Lebensstilen und Lebensformen

Wilfried Ferchhoff, 2013 !

‣ Entwicklungsaufgaben sind weitgehend gleich geblieben‣ der Lösungsraum ist nur größer‣ Startup statt Rockband, YouTube Channel statt Schulaula‣ YouTube als „winning space“ (Richard et al 2010)‣ Participatory Culture (Jenkins)

Chau 2010

YouTube als Partizipationsraum

‣ relativ niedrige Barrieren um sich künstlerisch auszudrücken bzw. sich zivil zu engagieren

‣ hohe Unterstützung des Gestaltens und des Teilens‣ Informelle Mentoren‣ Geteilte Überzeugung, dass Beiträge wichtig sind (Klicks,

Kommentare, Uploads)‣ Soziale Einbindung und Vernetzung, gemeinsames Gestalten

Quellenangabe„How to do a Side Baby Freeze“

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zeigen per Video was sie können

draufhaberinnen

erklären, wie es geht

helfen anderen, es draufzuhaben

jeder kann ein

draufhabersein

Wie putze ich ein Pferd?

Hilal Erklärvideo

draufhaber.tv

„Französische Macarons“ kochkino

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„Macarons wie in Frankreich, gelingen immer - Teil I“

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„Macarons selbst machen - und viel Gequassel“

TheSunrayGirl YouTube Stream

„Rose Water Maracons“ ByronTalbott

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„Was ist ein Vektor“ Christian Grün

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„Grundlagen Vektoren (Analytische Geometrie)“ TheSimpleMaths YouTube Stream

„Grundlagen der Vektorenrechnung“ schoolseasy

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„Der Vektorensong“ DorFuchs

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„Epic Rap Battles of History - Mozart vs. Skrillex“

ERB YouTube Stream

Themenvielfalt von Erklärvideos

• Sport

• Musizieren

• Styling und Mode

• Lebenspraxis

• soziales Lernen

• Unterrichtsfach bezogene Videos249 befragte Schüler/innen in Bremen (Rummler/Wolf 2012)

!YouTube als

audio-visuelle Enzyklopädie

bzw. Suchmaschine

Themenvielfalt von Erklärvideos

• Sport

• Musizieren

• Styling und Mode

• Lebenspraxis

• soziales Lernen

• Unterrichtsfach bezogene Videos249 befragte Schüler/innen in Bremen (Rummler/Wolf 2012)

Wolf 2014

Performanzvideo: Film, der eine beobachtbareFertigkeit zeigt (Selbstdar-Stellung) und ggf. nach-ahmbar ist.

„Frank Medrano - Superhuman Bodyweight Workout Domination“

Frank Medrano YouTube Stream

Tutorials: Film, der eine Fertigkeit oder Fähigkeitim Sinne einer vollständigen Handlung vormacht.Beispiel: Softwaretutorials,Schminktutorials.

Erklärfilm: Film, in dem erklärt wird,wie man etwas macht oderwie etwas funktioniert bzw.in der abstrakte Konzepteerläutert werden.

Tutorials: Film, der eine Fertigkeit oder Fähigkeitim Sinne einer vollständigen Handlung vormacht.Beispiel: Softwaretutorials,Schminktutorials.

Wolf 2014

„Journey of Guitar Solo (THE INSTRUMENTALS - Episode 1)“

cdza YouTube Stream

Erklärfilm: Film, in dem erklärt wird,wie man etwas macht oderwie etwas funktioniert bzw.in der abstrakte Konzepteerläutert werden.

Tutorials: Film, der eine Fertigkeit oder Fähigkeitim Sinne einer vollständigen Handlung vormacht.Beispiel: Softwaretutorials,Schminktutorials.

Lehrfilm: Überwiegend professionell produzierter Film, der durch eine explizite didaktische Ge-staltung (Instruktionstheorien) Lern-Prozesse initiieren oder unterstützen will.

Wolf 2014

Bildquelle: Anna Niestroy BlinkBlink Design Berlin

Kommunikative Figurationen des informellen Lernens

DIY/Maker

Bildquelle: Anna Niestroy BlinkBlink Design Berlin

Bildquelle: Anna Niestroy BlinkBlink Design Berlin

Quellenangabe

„Super Simple Arduino Projects“ Super Awesome Sylvia

YouTube Stream

Berufsorientierung als interessensgeleitete Potentialentfaltung

a. Interessensbildung: Ausformung und Vertiefung einer selbstbestimmten Beschäftigung mit Themenbereichen; Kennenlernen bisher nicht bekannter Themengebiete und Handlungsfelder.

b. Potentialentfaltung: Identifikation und Ausbau eigener Ressourcen; Entwicklung von Kompetenzen; Professionalisierung des eigenen Handelns; Nutzen konstruktiver Rückmeldungen; Schaffung eines eigenen Berufsprofils.

c. Selbstdarstellung: Einbringen eigener kultureller Ressourcen; öffentliches Vertreten eigener Positionen und Interessen; kriterial begründetes Bewerten; Entwicklung einer eigenen Identität.

d. Vernetzung: Einbindung in positive Peer-Groups (vgl. auch Probst 2010); Eintauchen in eine Expertenkultur; berufliche Netzwerke aufbauen.

e. Placement/Berufseinstieg: über Kontaktaufnahme mit Betrieben einen Einstieg in betriebliche / professionelle Handlungskontexte finden (z.B. Praktika); mit den eigenen Interessen und dem eigenem Kompetenzprofil für Betriebe sichtbar werden; Entrepreneurship und Wege in die Selbständigkeit fördern.

(Quelle: Wolf/Breiter 2014)

cc Karsten D. Wolf

Idee draufhaber.tv

• Online-Videoportal für

• Jugendliche in der Berufsorientierung, • Schüler/Schülerinnen/Auszubildende, • junge Berufstätige und Arbeitssuchende• und deren Ausbilder/innen und Lehrer/innen

• Performance | Mitglieder zeigen mittels Video, über welche (handwerklichen) Fähigkeiten und Fertigkeiten sie verfügen

• Erklärung | Mitglieder erklären mittels Video, wie etwas funktioniert

• Geschlossene Gruppen erlauben geschütztes Arbeiten

Oma, Opa, was habt Ihr drauf? Projektdoku Andreas Westphal !draufhaber.tv Uni Bremen

TextText

Oma, Opa, was habt ihr drauf?

Der „kleine“ Onkel erklärt, wie Chai Tee gemacht wird Andreas Westphal & draufhaber.tv

Wolf/Breiter 2014; Wolf im Druck

Zusammenfassung

‣ Videos als Lern- und Reflektionsmedium (deep learning strategies)

‣ Positiv-konstruktive Selbstdarstellung

‣ Ausformung von Interessen

‣ Geeking Out / Connected Learning unterstützen

‣ Berufliche Orientierung

‣ Einbringen persönlicher Interessen in vorher uninteressante Themen

‣ Open Sourcing Skills (Performanzvideos + Erklärvideos zu Expertenkönnen)

Kontakt !Prof. Dr. Karsten D. Wolf !lab medienbildung | bildungsmedien ZeMKI Universität Bremen !@kadewe !wolf@uni-bremen.de !draufhaber.tv | open beta !