Post on 30-Jan-2017
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Erfahrungen mit dem Forschungsprojekt
MOBIA „Mobil bis ins Alter“
Gemeinsam mobil im Saarland
Fachtagung am 14. November 2014, Saarbrücken Prof. Dr. Daniel Bieber
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Problembeschreibung
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Quelle: Bertelsmann-Stiftung
Bevölkerungsentwicklung 2006 bis 2025 (in %)
4 Quelle: Statistisches Amt des Saarlandes
Demografischer Wandel bis 2020 (Bevölkerungsabnahme)
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Demografischer Wandel (Alterung)
Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Anteil der 65jährigen und älteren an der Gesamtbevölkerung nach Gemeinden im Jahr 2010
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Die Teufelskreise des ÖPNV
Quelle: Meller 2013 (nach Andrzej Sielicki, VGS)
1. Bevölkerungsrückgang auf dem Land führt zur Ausdünnung des Angebots
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Die Teufelskreise des ÖPNV
2. Konzentration auf die „Captives“ (Zwangskunden) und die Folgen
• 4 „A“: Alte, Arbeitslose, Arme und Auszubildende Interessant: Die Gruppe der Mobilitätseingeschränkten taucht erst gar nicht auf
• Strategische Frage für Besteller und Betreiber des ÖPNV: Optimierung der Dienstleistungen für die Stammkunden oder Gewinnung neuer Kundenkreise?
3. ÖPNV aufgrund seiner Struktur nicht kostendeckend zu betreiben – von
vornherein auf Subventionen angewiesen Offene Frage: Können die Subventionen bei Einhaltung der Schuldenbremse so weiter fließen wie bisher?
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Auswege aus den ÖPNV-Teufelskreisen
• Statt „people to service“ mehr „service to people“ • Was und wie? (Verringerung der Verkehrsbedarfe durch Dorfläden, rollende
Sparkassen oder Arztpraxen etc.) • Strukturelle Veränderungen im ÖPNV
• Taktfahrpläne • Neuartige Bedienungsformen in der Fläche (Rufbus) • Neuartige Finanzierungsformen (Taxigutscheine, ÖPNV-Abgabe)
• Neuartige Verknüpfungen von privatem und öffentlichem Verkehr
• Von Benzin- und Dieselgetriebenen PKW mit ÖPNV • Von Fahrrädern und Elektrofahrrädern mit ÖPNV • Durch Verknüpfung von Smartphone gestützten, über Mitfahr(de)zentralen
organisierte, Mitfahrgelegenheiten mit dem ÖPNV (Mobile Apps, Mobia 2.0)
• Durch Smartphone gestützte Mitfahrgelegenheiten Allgemein: Durch „Bürgerarbeit“ (im doppelten Sinne) Mobia 2.0 „für alle“ hilft auch dem ÖPNV insgesamt
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„Mobia – Mobil bis ins Alter!“
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iso-Institut: Anforderungs-und Bedarfsanalyse Personen 50plus
Saarbahn: Projektkoordination, Öffentlichkeitsarbeit
B2M: Technische Anforderungsanalyse, Implementierung der App für die Lotsen
ZBB: Betreuung und Schulung der Mobilitätslotsen, Dienstleistungsentwicklung
Mobia 1.0 - Das Kernkonsortium
DFKI: Technische Anforderungsanalyse, Implementierung der App für die Nutzer
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Mobia 1.0 - Projektziele und methodischer Ansatz in der ersten Phase
„Barrierefreier“ Zugang und Nutzung des ÖPNV
Entwicklung serviceorientierter Technologien, um die Mobilität Älterer zu verbessern
Anforderungen Älterer und mobilitätseingeschränkter
Personen an den ÖPNV, der Dienstleistung und
Technologie
Identifikation von Barrieren für Ältere im
ÖPNV
Entwicklung von Personae und Szenarien zur
Erstellungtechnische Architektur
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Projektergebnisse „Mobia – Mobil bis ins Alter!“
Dienstleistung
Technik
Das Mobia-System
Allgemein: • Zielgruppe hat wenig Erfahrung mit Smartphone, Tablet oder
Laptop • ÖPNV Nutzungsverhalten von Personen 60plus unterscheidet sich
nicht von Jüngeren Dienstleistung: • Schulung der (hauptamtlichen) Lotsen notwendig und durch
Technik nicht zu ersetzen • Service-Erweiterung: Umstiegsservice, Tür zu Tür-Service und
Begleitservice • Für die Zielgruppe steht Technik nicht im Vordergrund, sondern der
persönliche Kontakt Telefonzentrale eingerichtet (auch aus ethischen Gründen: Keine Zugangsbeschränkungen)
Mobia 1.0 - Projektergebnisse I
Einjähriger Feldtest: • Kundenakquise und -betreuung sehr zeitintensiv, dennoch gab es
insgesamt 66 Anmeldungen zum einjährigen Feldtest • Öffentlichkeitsarbeit Stigma „Alt, Krank, Hilfsbedürftig“ vermeiden,
deshalb „Mobia Erste Klasse-Service“ • Dienstleistung und Technologie konnten fortwährend an Bedarfe
angepasst werden • Mobia-Stammtisch und Tagebuch als Instrument zur
Informationsgewinnung • Mobia-App zusätzlich mit Sprachfunktion • Unerfahrene Nutzer brauchen ständigen Ansprechpartner Finanzierung: • Dienstleistungsmodellentwicklung – braucht öffentliche Unterstützung
Mobia 1.0 - Projektergebnisse II
• Interdisziplinäres Forschungsprojekt
• Erster Schritt einer service- und nutzergetriebene Technologieentwicklung („services first!“)
• Nutzerintegration während des gesamten Entwicklungsprozess
• Neue methodische Instrumente der Datenerhebung (Stammtisch, Tagbücher)
• Dienstleistungsmodell in andere Regionen leicht übertragbar
• Softwaregestütztes Dienstleistungskonzept - proof of concept
• Der ÖPNV in Saarbrücken kann eine zusätzliche Dienstleistung für Mobilitätseingeschränkte anbieten
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Mobia 1.0 - Projekterfolge
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Was wollen wir in „Mobia 2.0“?
Quelle: saarVV
Mobia 2.0 • Kein Placebo! Barrierefreiheit bleibt eigenständige Aufgabe der ÖPNV-Betreiber
und Kommunen! • Ausweitung der Dienstleistung räumlich (saarlandweit) und zeitlich (7x9-22) • Integration neuer Dienstleister: Beschäftigte aus staatlich gefördertem
Arbeitsmarkt, Ehrenamtliche und Freiwillige • Begleitservice auf Streckenabschnitten der Reise oder Begleitung von Tür zu Tür
oder bei Rundreisen • Ausweitung des Angebots auf weitere Mobilitätsdienstleistungen, wie etwa
Begleitung bei anderen Tätigkeiten (Spaziergang, Einkauf, …) • Spontane Fahrten (kurze „Bestellzeiten“ in der Größenordnung 1 Minute) • Individualisierung der „App“ und multimodale Zugangswege zum Service (App,
Telefon, PC) • Stärkere Individualisierung der Dienstleistung
Mobia 2.0 - Projektziele
• Stadt und Land – Vom Land in die Stadt – Von Stadt zu Stadt – Von Tür zu Tür – Im ganzen Saarland
• Mobilitätsketten: Koordination des nahtlosen Übergangs zwischen verschiedenen Verkehrsträgern und Fahrzeugtypen
• Haupt- und Ehrenamtliche Lotsen sowie Freiwillige: Finanzierung der hauptamtlichen Lotsen über öffentlich geförderte Beschäftigung
• Ziel: 24 Stunden x 7 Tage-Angebot • Begleitservice :
– Auf dem Weg zu/von der Arbeit – Ein-, Um- und Ausstiegsservice – Bei Freizeitaktivitäten durch ÖPNV – Bei Arztbesuch, Einkauf, usw.
Was ist neu in Mobia 2.0
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Ansprechpartner im Projekt:
Kontakt
Prof. Dr. Daniel Bieber Kathleen Schwarz Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft Trillerweg 68 66117 Saarbrücken Tel.: ++49 681 - 9 54 24-12/-34 Fax: ++49 681 - 9 54 24-27 bieber@iso-institut.de schwarz@iso-institut.de
Manfred Backes Saarbahn GmbH/Stadtbahn Saar GmbH Hohenzollernstraße 104-106 66117 Saarbrücken Tel.: ++49 681 5003-170 Fax: ++49 681 5003-172 m.backes@vvs-konzern.de