Ein Tresor neben dem Wartezimmer€¦ · LEVERKUSEN Der Mann ist kein Arzt w ie jeder andere: Jeden...

Post on 18-Jan-2021

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Ein Tresor neben dem WartezimmerDer Leverkusener Eckhard Rau ist vermutlich der einzige Hausarzt in Deutschland, der über einen eigenen Tresorraummit Hunderten von Schließfächern im Keller verfügt. Denn mit seiner Praxis ist er in eine ehemalige Bank eingezogen.

VON PETER CLEMENT

LEVERKUSEN Der Mann ist kein Arztwie jeder andere: Jeden Morgen um5 Uhr macht sich Eckhard Rau aufden zehn Kilometer langen Weg vonseinem Wohnhaus zu seiner Praxisim Leverkusener Stadtteil Alkenrath– zu Fuß. Patienten, die sein Sprech-zimmer betreten, müssen zunächstan einer gewaltigen normannischenStreitaxt vorbei. Aus den Lautspre-chern hinter seinem Schreibtischklingt leise Musik von Country-Le-gende Johnny Cash. Und wer seineTabletten nicht regelmäßig nimmtoder sich nicht an andere Abspra-chen hält, bekommt ein „Arzt-Knöllchen“ mit nach Hause, das ihnschriftlich ermahnt und erinnert.

Es gibt jedoch ein Detail, das denAllgemeinmediziner endgültig bun-desweit einzigartig macht: Rau istvermutlich der einzige HausarztDeutschlands, der über einen eige-nen Tresorraum mit hunderten vonSchließfächern im Keller verfügt. Inden Praxisräumen am Graf-Galen-Platz verstand man bis vor wenigenMonaten unter dem Begriff „Über-weisung“ nämlich noch etwas ganzanderes. „Hier hatte die SparkasseLeverkusen fast 25 Jahre lang eineKundenfiliale“, berichtet Rau. 2017wurde sie geschlossen. „Den Tresorhaben wir sozusagen geerbt, als wirdie Räume angemietet haben“, sagtder Mediziner. Denn ein Umbauwäre weder technisch noch finan-ziell vertretbar gewesen.

Schon die massive Tresortür, diean Dagobert Ducks Geldspeicher inEntenhausen erinnert, wiegt zwei-einhalb Tonnen. Raus Ehefrau Erikabesitzt die Schlüsselgewalt über sieund die Wertfächer – allein derSchlüsselkasten hat die Ausmaße ei-ner Wohnzimmerkommode. „Na-türlich wurden alle Fächer vor derÜbergabe geleert“, sagt Erika Rau.„Als Kulisse für einen TV-Krimi wäreder Raum aber gut geeignet“, findetsie. Der Vorschlag ist keineswegs ab-wegig: Leverkusen ist als Drehort fürTV-Produktionen gut gebucht, von

„Pastewka“ über den Kölner „Tat-ort“ bis zu „Bettys Diagnose“.

Im Stockwerk über dem Tresorstellt das Ehepaar Rau seine Diag-nosen. Mehr als 2000 Patienten proMonat werden auf 350 Quadratme-tern betreut – die neue Praxis um-fasst Untersuchungs- und Behand-lungszimmer, ein Labor, zwei War-tebereiche und einen Raum für Pila-tes. Die Erinnerung an alte Sparkas-senzeiten ist trotz der modernenOptik überall präsent: So bestehtdas Wartezimmermobiliar aus rotenPolsterstühlen, die aus der Filialeübernommen wurden. Und auchder Empfangstresen der Bankerwurde zwar mit Marmor veredelt,aber ansonsten kaum verändert.

„Der ist ideal auf unsere Bedürf-nisse zugeschnitten“, sagt EckhardRau. Glücklicher Zufall: Der Schrei-ner der Essener BauunternehmungBrinkmann, die aus der großenSchalterhalle mehrere Räume mitverschiedenen Trockenbauelemen-ten konstruierte, hatte die wuchtigeTheke vor einem Vierteljahrhundertbereits mit aufgebaut. „Er war fürden Umbau also besonders geeignetund konnte zugleich eine Zeitreisein seine berufliche Vergangenheitmachen“, sagt Hendrik Hertgens,Projektleiter der Firma, die als Ge-neralunternehmen für den Innen-ausbau alle Gewerke übernommenund koordiniert hat. „Wir haben imLaufe unserer 50-jährigen Unter-

nehmensgeschichte eine Vielzahlan Praxis-Neu- und -Umbauten be-treut“, betont Hertgens, „aber dieUmwandlung von einer Bank ineine Arztpraxis war auch für unseine Premiere.“

Die ist gelungen, wie nicht nur dasPersonal, sondern auch die Patien-tenschaft meint. Und auch EckhardRau ist voll des Lobes über Hertgensund sein Team. Das will etwas hei-ßen, denn der Leverkusener blicktBauarbeitern eigentlich besonderskritisch auf die Finger. Die Bezeich-nung „Praktischer Arzt“ ist bei ihmnämlich durchaus wörtlich zu ver-stehen: „Bevor ich Medizin studier-te“, sagt Rau und schmunzelt, „habeich eine Maurerlehre absolviert.“

MELDUNGEN

25-jähriger Syrer mitMesser im AusländeramtDUISBURG (RP) Ein 25-Jähriger ausSyrien hielt sich gestern im Auslän-deramt in Duisburg ein Messer anden Hals und drohte damit, sich zuerstechen. So wollte er seine Rück-kehr nach Syrien erzwingen. An-fangs hieß es irrtümlich, der Syrerhabe seine Abschiebung verhindernwollen. Mit Hilfe eines Dolmetscherkonnte der Mann, der einen verwirr-ten Eindruck machte, zur Aufgabebewegt werden. Eine Mitarbeiterindes Amtes wurde leicht verletzt.

Leser-Aktion:Wo ist der OrtIhrer Liebe?DÜSSELDORF (RP) Vielleicht läuftman abends gerne zu zweit zu einerBank am Waldrand und lässt denTag Revue passieren. Oder man magden Kirchplatz, weil man sich dortdas erste Mal geküsst hat oder einenHeiratsantrag bekommen hat. Die-se romantischen Orte suchen wir:Schreiben Sie uns, welcher Ort fürSie und Ihren Partner eine besonde-re Bedeutung hat und vor allem wa-rum. Schicken Sie Ihre Geschichtebis Donnerstag, 15. März, anRheinische Post, Ressort Report,Heimatliebe, Zülpicher Straße 10,40196 Düsseldorfoder per Mail anreport@rheinische-post.de, Stich-wort: HeimatliebeEine Auswahl werden in der RP undbei RP Online veröffentlicht.

IC rammt umgestürztenBaum – Strecke gesperrtLEICHLINGEN (s-g) Wegen eines Un-falls auf der Strecke Köln-Wuppertalbei Leichlingen ist es gestern zu Aus-fällen und Umleitungen im Bahn-verkehr gekommen. Ein Baum warauf eine Oberleitung gestürzt undwurde gegen 5.25 Uhr von dem ICKöln-Dresden gerammt. Niemandder 20 Fahrgäste wurde verletzt. DieStrecke war bis zum frühen Nach-mittag gesperrt, Bahnlinien wurdenüber den Düsseldorf Hauptbahnhofumgeleitet.

Säure: Ermittler suchen ZeugenHAAN (gök) Die Mordkommission„Säure“ sucht jetzt mit Aushängennach möglichen Zeugen, die etwaszum Überfall auf den 51-jährigenManager Bernhard Günther sagenkönnen. Die Anhörung des Opfersam Donnerstag in der Klinik habekeinen Durchbruch gebracht, sagteTorben Konrad gestern bei einemOrtstermin. Der Düsseldorfer Er-mittler ist stellvertretender Leiterder Mordkommission und war derErste, der die Aushänge rund umden Tatort an Bäumen befestigte.Sie sind DIN-A 3 und DIN-A 4 groß,

100 Stück sind es insgesamt. „Wirhaben die Hoffnung, dass dem einoder anderen doch etwas Auffälligesbegegnet ist“, so Konrad. Womög-lich einige Zeit vor der Tat: Gab esUnbekannte im Viertel? Fielen Au-tos auf, die längere Zeit abgestelltwaren? Die Fragen deuten daraufhin, dass die Polizei davon ausgeht,dass die Örtlichkeit und die Ge-wohnheit des späteren Opfers aus-baldowert wurden.

Günther war am Sonntagmorgen,4. März, auf einem Fußweg am Karl-August-Jung-Platz von zwei Tätern

überfallen und mit Säure über-schüttet worden. Er erlitt schwersteVerletzungen und wird seitdem ineiner Spezialklinik behandelt. DieErmittlungen liegen beim Polizei-präsidium Düsseldorf, „aber eskann sein, dass wir Unterstützungvon anderen Behörden anfordernwerden“, sagte PolizeisprecherinSusanna Heusgen gestern. Nochimmer werde in alle Richtungen er-mittelt, es fehle ein Motiv. Aus Er-mittlerkreisen war zu erfahren, dassman inzwischen von privaten Moti-ven ausgehe.

Serie Für die ZDF-Serie „Morgenhöre ich auf“ stand Bastian Pas-tewka 2015 in Hitdorf vor der Ka-mera. Auch „Alarm für Cobra 11“wird regelmäßig an Schauplätzenin Leverkusen gedreht.Film Das Pilgerheim Weltersbachin Leichlingen diente für das Drama„Sein gutes Recht“ mit Thekla Ca-rola Wied und Matthias Habich alsKulisse. Und „Die Erfindung derLiebe“ brachte das Haus Vorst inLeichlingen auf die Kinoleinwand.

Leverkusen diente schonoft als Drehort

INFO

Eckhard Rau amEingang zum Tre-sorraum. Die Türwiegt zweiein-halb Tonnen. ImHintergrundseine EhefrauErika und Hen-drik Hertgens,Projektleiter derEssener Bau-firma Brink-mann, die denUmbau von derBank zur Praxisrealisiert hat.

FOTO: PEC

Ärzte werben für Notruf 116117DUISBURG (anh) Wer außerhalb derPraxiszeiten medizinische Hilfebraucht, aber kein Notfall ist, soll diebundesweite Bereitschaftsdienst-nummer 116117 anrufen. Hier ver-mitteln medizinisch geschulte Mit-arbeiter Patienten an Arzt oder Apo-theke vor Ort. Seit einigen Jahrengibt es die Nummer, doch nur weni-ge kennen sie, wie die Kassenärztli-che Bundesvereinigung (KBV) ein-räumt. „Aus Patientenbefragungenwissen wir, dass die Bereitschafts-dienstnummer trotz der sieben Mil-lionen Anrufe im vergangenen Jahr

nur wenig bekannt ist“, sagte KBV-Chef Andreas Gassen gestern beimBesuch der Arztrufzentrale in Duis-burg, bei der alle Anrufer aus NRWlanden. Damit sich das ändert, wol-len Ärzte die Notrufnummer be-kannter machen.

Noch werden die Notfallpraxender niedergelassenen Ärzte und dieNotfallaufnahmen der Kliniken oftnebeneinander betrieben. Das Landmahnt „Portalpraxen“ an: Hier gibtes einen gemeinsamen Tresen fürKlinikambulanz und ärztlichen Be-reitschaftsdienst. So sollen Patien-

ten schneller als bisher an den rich-tigen Arzt gelangen. Dazu müsstensich die Krankenkassen aber an derFinanzierung beteiligen, mahntFrank Bergmann, Chef der Kassen-ärzte Nordrhein. Allerdings kanndie Reform weitere Wege für die Pa-tienten bedeuten: „Sicher ist, dasswir nicht an jedem Klinikstandorteine solche Einrichtung brauchen.Das wäre weder notwendig nochwirtschaftlich“, so Bergmann. Künf-tig könnte es rund 60 Portalpraxenin Nordrhein geben. In Neuss undGrevenbroich gibt es diese bereits.

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