Ein Überblick Dr. Michael Huber, LL.M. Fachanwalt SAV Erbrecht Vorsorge- und...

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Nachlassplanung – Testament – Erben

Ein Überblick

Dr. Michael Huber, LL.M.

Fachanwalt SAV Erbrecht

Zürich, 4. November 2014

Inhaltsüberblick

25. November 2014

I. Nachlassplanung

Was ist Vorsorge?

Wie ist der Nachlass zu planen?

Spezifische Themen (Personen mit geistiger Behinderung)

II. Fragen

1. Lebensphasen

35. November 2014

t

Geburt (Heirat) Tod

Risiko Urteilsunfähigkeit

2. Vorsorge in den Lebensphasen

45. November 2014

• Leben uneingeschränkt: keine

• Leben eingeschränkt: Urteilsunfähigkeit

Vorsorgeauftrag

Patientenverfügung

Beistandschaft

• Tod

Eherecht: Ehevertrag

Erbrecht: Testament/Erbvertrag

3. Erben

55. November 2014

• Verwandte (Nachkommen/Eltern)

• überlebender Ehegatte/eingetragener Partner

• eingesetzter Erbe

• Automatischer Übergang des Nachlasses

• Ausschlagung

• Erben bilden Erbengemeinschaft (Einstimmigkeit)

4. Erben mit geistiger Behinderung

65. November 2014

• erbfähig trotz Behinderung

• pflichtteilsberechtigt

• Nicht: Erbverzicht

5. Vererben mit geistiger Behinderung

75. November 2014

• Testierfähigeit (urteilsfähig und 18. Altersjahr)

Jede Stellvertretung ausgeschlossen

• Erbvertragsfähigkeit (urteilsfähig und 18. Altersjahr)

Neu: mit Zustimmung Beistand

6. Urteilsfähigkeit

85. November 2014

• vernunftgemäss handeln

Erkennen Sinn/Nutzen

Erkennen Wirkungen

• nach Einsicht und nach freiem Willen handeln

• relativ

• Fazit

trotz geistiger Behinderung Testament

vorzugsweise öffentliches Testament

ev. Erbvertrag

7. Gesetzliche Erbteile/Pflichtteile

95. November 2014

• Gesetzlicher Erbteil

Ehegatte ohne Nachkommen: Alles

Ehegatte und Eltern: ¾ Ehegatte; ¼ Eltern

Ehegatte mit Nachkommen: je ½

• Pflichtteil als Quote des gesetzlichen Erbteils

• Pflichtteil durch Herabsetzung erzwingbar

• kein Pflichtteil der Geschwister

8. Pflichtteile/verfügbare Quote (1)

105. November 2014

• Nachkommen Gleichbehandlung

V

S T

8. Pflichtteile/verfügbare Quote (2)

115. November 2014

• Die Eltern

S F

V M

8. Pflichtteile/verfügbare Quote (3)

125. November 2014

• Der Ehegatte/eingetragener Partner

V

S

M

T

9. Ausgleichung

135. November 2014

• Erbrechtliche Berücksichtigung lebzeitiger Zuwendungen

• Konsequenz: Kompensation des Vorteils

• Transparenz

10. Testament (1)

145. November 2014

• Handschriftlich (Ort, Datum, Unterschrift)

• Öffentliches Testament (Notar; zwei Zeugen)

• jederzeit frei widerrufbar

• Inhalt:

Pflichtteil setzen

Dispens der Ausgleichung

Einsetzung Erbe/Vermächtnisnehmer

Enterbung

Teilungsvorschriften

Vorerbschaft/Nacherbschaft

Auflage/Bedingungen

Einsetzung Willensvollstrecker

10. Testament (2)

155. November 2014

• Typische Inhalte:

«Meine Tochter Ursula wird zu Gunsten meines Sohnes

Hanspeter auf den Pflichtteil gesetzt.»

«Mein Bruder Johannes soll meine goldene Uhr erhalten.»

«Meine Kinder sind auf den Pflichtteil gesetzt. Die freie

Quote geht an meine Tochter Bettina mit der Auflage, für

den behinderten Bruder Emil zeitlebens angemessen zu

sorgen.»

11. Erbvertrag (1)

165. November 2014

• Vertrag Erblasser mit Erben

• Notar

• nur mit Vertragsparteien abänderbar

• bei Patchwork Situationen

• bei Unternehmern (KMU)

11. Erbvertrag (2)

175. November 2014

• Typische Inhalte:

Ehegatten, die in zweiter Ehe verheiratet sind, verzichten

gegenseitig auf ihr Erbrecht gegenüber dem anderen;

begünstigt sind dabei die Nachkommen jedes Ehegatten

aus erster Ehe.

Unternehmer setzt seinen einzigen Sohn als Alleinerben

seines ganzen Nachlasses ein; die Ehefrau verzichtet auf ihr

Erbrecht, da sie durch ihren güterrechtlichen Anspruch und

durch Lebens-versicherungen genügend abgesichert ist.

12. Zuwendung zu Gunsten behinderter Person

185. November 2014

• lebzeitig

• auf den Tod hin

• Empfänger

behinderte Person

Geschwister

Familienstiftung

Verein

13. Eheliches Güterrecht

195. November 2014

• Güterstände

Errungenschaftsbeteiligung

Gütertrennung

Gütergemeinschaft

(altrechtlich: Güterverbindung)

14. Errungenschaftsbeteiligung

205. November 2014

FM

15. Ehegattenbegünstigung

215. November 2014

• Güterrecht

Errungenschaftsbeteiligung: Vorschlagszuweisung

• Erbrecht

Zuweisung der freien Quote

Nutzniessung gemäss Art. 473 ZGB

(volle NN oder ¼ Eigentum plus NN am Rest)

Vor- und Nacherbschaft

Teilungsvorschriften

• Lebzeitige Zuwendungen

Schenkung

Lebensversicherung

16. Planungsbedarf (1)

225. November 2014

Wann müssen Sie etwas unternehmen?

• Modifikation Güterstand

• Bevorzugung eines Erben

• Teilungsvorschriften

• Einsetzung Freund/gemeinnützige Institution

• Einsetzung Willensvollstrecker

16. Planungsbedarf (2)

235. November 2014

Wann sollten Sie etwas unternehmen?

• Begünstigung einer behinderten Person

• Komplizierte Vermögensverhältnisse

• Zerstrittenheit der künftigen Erben

• Konkubinat

• Patchwork-Familie

• Unternehmen (KMU)

• Internationale Verhältnisse

17. Vorsorgeauftrag

245. November 2014

• Personenvorsorge

Private Angelegenheiten

Entscheide betreffend Gesundheit

• Vermögensvorsorge

Verwaltung Einkommen

Zahlungsverkehr

Verwaltung Vermögen

• Vertretung im Rechtsverkehr

Behörden

Gerichte

• Generell/Individuell

• Grenze

Keine Schenkungen

18. Zwecke des Vorsorgeauftrags

255. November 2014

• Selbstbestimmung

Gesetzliche Massnahmen/behördliche Massnahmen

Entlastung der Angehörigen

Absicherung

Geeignete Person als Beauftragter

• Form

Eigenhändig

Öffentliche Urkunde

• Hinterlegung

KESB

Anwalt

Zivilstandsamt: Eintragung Hinterlegungsort

19. Patientenverfügung

265. November 2014

• Medizinische Massnahmen

Reanimation

Bluttransfusion

Künstliche Ernährung

Chemotherapie

Lebensverlängernde Massnahmen

• Form: schriftlich

• Eintragung auf Versichertenkarte

20. Abgrenzung

275. November 2014

• Vertretung durch Ehegatten/Nachkommen

• Umfang beschränkt:

Unterhaltsbedarf: «üblich»

Vermögensverwaltung: «ordentlich»

• Andere Geschäfte:

Beistandschaft

Eingreifen KESB (Art. 392 ZGB)

21. Vorerbschaft (neu Art. 492a ZGB)

285. November 2014

• Nachkomme dauernd urteilsunfähig

• keine Nachkommen/kein Ehegatte

• Nacherbeneinsetzung auf den Überrest

• Wegfall: Wiedererlangung Urteilsfähigkeit

• «Ich setze alle meine Nachkommen auf den Pflichtteil.

Meinen behinderten Sohn setze ich bezüglich seines

Pflichtteils als Vorerbe gemäss Art. 492a ZGB ein ohne

Sicherstellungspflicht. Als Nacherbe auf den Überrest

setze ich den gemeinnützigen Verein […] ein.»

22. Fazit

295. November 2014

• Ehevertrag, Erbvertrag, Testament

• Vorsorgeauftrag als Bestandteil der Nachlassplanung

• Patientenverfügung als Bestandteil der

Nachlassplanung

• Mut zur Regelung

Wenger & Vieli AG

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T +41 (0)58 958 58 58, www.wengervieli.ch