Ein Jahr in einer anderen Welt - Juniordetektiv...Ein Jahr in einer anderen Welt E in letztes Mal...

Post on 10-Feb-2021

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  • Ein Jahr in einer anderen Welt

    Ein letztes Mal melde ich mich vonder Küste Westafrikas, die ich nunein Jahr lang erleben durfte. Den Artikel möchte ich dazu nutzen, einen letztenRückblick über mein Freiwilligenjahr inGhana zu geben. Während ich Ende Augustvoller Neugierde auf Afrika nach Ghanaflog, bereite ich mich nun auf den Rückflugvor, darauf, all die Erfahrungen und neuenEindrücke mitzunehmen.

    Ich war umgeben von Menschen, die mirso anders schienen, in einer Gesellschaft,die in ihren Werten und in ihrer Tradition,

    verglichen mit der deutschen, nicht hätteunterschiedlicher sein können. In diesemJahr habe ich viele Erfahrungen sammelnkönnen, die ich in der Form in Deutschlandnie hätte machen können. In direkter Konfrontation mit einer so fremden Kultur zu stehen und eine aktive Rolle als Lehrer inder Gesellschaft einzunehmen, hat mich sehr geprägt. Ich hatte die Möglichkeit, alleSeiten der Kultur zu erleben, sowohl diepositiven als auch die negativen.

    Zu Beginn freute ich mich sehr über dieOffenheit der Menschen hier, darüber, dass

    alle auf mich zukamen und Interesse an mir und meiner Herkunft zeigten. Esschien kaum Distanz zu den Menschen zugeben, jeder sprach mit jedem. Zudemsticht die Lebensfreude des ghanaischenVolkes hervor. Bei jeder Gelegenheit wird getanzt. Musik macht hier gute Laune, dieMenschen tanzen und singen spontan aufder Straße, wenn Musik erklingt. „Musik istnur gut, wenn man dazu tanzen kann“, erklärte mir ein Ghanaer.

    Sogar die Beerdigungen sind in Ghanaein Fest und es ist kaum etwas von Trauerüber den Verlust eines Menschen zu merken. Mir wurde erklärt, es sei eine „Celebration of life“, also ein Feiern des Lebensder verstorbenen Person. Diese positive Denken und die Fröhlichkeit der Ghanaerbewundere ich sehr. Zudem erlebte ich selten ein feindliches Verhalten der Ghanaerden Weißen gegenüber. Meistens freuensich die Menschen in Ghana darüber, wennein Weißer ihr Land besucht und wollen den Aufenthalt so schön wie möglich gestalten, sie sind immer hilfsbereit. Wenn man also nach dem Weg fragt, wird es viele Ghanaer geben, die einem mit Freuden denWeg zeigen, oft wurden wir sogar bis zuunserem Ziel begleitet. Ursprünglich rechnete ich mit einer negativeren Haltung der Ghanaer uns gegenüber.

    Die Festungen der Briten und der Portugiesen an den Küsten erinnern an die dunkle Zeit der Sklaverei, die kolonialen Strukturen sind immer noch in der Gesellschaft verankert. Trotzdem sind die Ghanaer herzlich allen Gästen gegenüber, obwohljeder die Geschichte kennt. Doch auch andiesem Verhalten könnte man sich bei unsin einigen Fällen ein Beispiel nehmen.

    Natürlich gibt es auch einige Dinge, diemir in der Gesellschaft missfallen oder stören. Ich hatte erwähnt, dass die Ghanaersehr offen sind und sich sehr für Weiße interessieren. Jedoch sind Ghanaer viel distanzloser als wir Deutschen, was auchmanchmal sehr anstrengend ist. Ständigwerde ich auf meine Hautfarbe aufmerksam gemacht. Auch wenn die „Obroni“Rufe in Ghana etwas völlig Normales sind, istes für uns immer noch undenkbar, jemanden so auf seine Hautfarbe anzusprechen.Zudem ist zu erwähnen, dass besonders dieländlicheren und weniger entwickelten Gebiete sehr konservativ und traditionellorientiert wird. Grundsätzlich halten dieMenschen hier das für gut, was auch schonihre Vorväter gemacht haben, ohne das

    wirklich zu hinterfragen. So wurde mir einmal davon abgeraten, mein Essen in denKühlschrank zu stellen, da die Vorväter dasja auch nicht getan hätten. Etwas amüsiertdarüber ließ ich das Essen draußen stehen.Ich bin schließlich nicht hier, um die Menschen von meiner Meinung zu überzeugen.Doch trotz allem bin ich mir schon jetzt sicher, dass ich genau das vermissen werde,was ich zu Anfang irritierend und auch etwas schockierend fand. Ich kann mir eineleere Straße ohne Chaos und Trubel nichtmehr vorstellen, ich fühle mich in der bunten Menschenmenge des Marktes wohl undkaufe gerne bei einem der zahlreichen kleinen Straßenständen ein. Aus dem Auto heraus Wasser oder Snacks zu kaufen, ist

    ebenfalls etwas, das ich mir vor dem Jahrniemals hätte vorstellen können.

    Zwölf Monate in Ghana haben meineSicht auf viele Dinge verändert und ich habe gelernt, dass unsere Art, die Dinge zu tunund zu leben, nicht die einzig richtige ist. Dass wir es uns nicht vorstellen können,wie die anderen Menschen leben und wiesie denken. Fremde Kulturen, ihr Denkenund die Sitten und Bräuche werden uns immer überraschen, wir werden andere Werte sofort hinterfragen und mit den unserenabgleichen – genauso wie ein Ghanaer sich niemals vorstellen könnte, so wie wir zu leben. Letztlich bin ich dankbar für diese Erfahrung, mich in eine fremde Kultur zu wagen und meinen Horizont zu erweitern.

    Steinheim Abiturient Sinan Behrozi gibt einen letzten Rückblick aus Ghana. Sein Freiwilliges Soziales Jahr endet – und hat ihn verändert.

    Mit einem echten Detektiv auf Spurensuche

    D ie Kinder sitzen gespannt auf ihrenStühlen und hängen an den Lippenvon Alexander Schrumpf. Der Detektiv aus Wiesbaden befragt die Kinderzum Tatort, den er im ersten Stock der Bibliothek aufgebaut hat. Gemeinsam versuchen sie im Rahmen des Sommerferienprogramms, dem Einbrecher auf die Spur zukommen. Sie erkennen die Hinweise, diehinter dem Absperrband auf dem Bodenliegen. Zettel, sowie Fuß und Fingerabdrücke hat der Täter hinterlassen.

    Schrumpf sucht mit allen zusammennach den Beweisen. Zudem geht er auf diekleinen Details ein, die einem im ersten Augenblick nicht auffallen und die seine Arbeit so mühsam machen. Dabei dürfendie Kinder die ganzen Geräte, die der studierte Detektiv mitgebracht hat, selbstverständlich ausprobieren. Zuerst wird der

    Spurensicherungsanzug angezogen. DieBeweismittel werden in einer Asservatentüte sichergestellt. Am Fenster werden dieFingerabdrücke mit Rußpulver und Pinselgenommen, damit sie als Beweismittel verwendet werden können. Dabei gibt es beiden Pinseln größere Auswahl: Feehaar,Marabu sowie ein MagnaBrushPinselstehen zur Verfügung. Letzterer funktioniert mit der Hilfe eines Magneten undlässt das metallische Pulver je nach Einstellung am Magneten haften oder sich lösen.Der Fußabdruck, der sich in einem Koffermit Erdfüllung befindet, wird mit Gips übergossen, um über das Schuhprofil denTäter ermitteln zu können. Dabei wird zunächst der Fußabdruck mit Haarspray eingesprüht, um den Abdruck zu festigen. Anschließend wird der Gips von Hand angerührt und in den Abdruck gegossen.

    Nach dieser Tatortanalyse werden allerlei Fakten zum Thema Detektiv von Alexander Schrumpf zum Besten gegeben. DasWort Detektiv kommt von dem Lateinischen Wort detegere und bedeutet „etwasaufdecken“. Er erklärt den Kindern, dassDetektive im Rahmen des Gesetzes bleibenmüssen. „Ich darf nicht über Rot fahren sowie keine Waffen offen mit mir herumtragen. Vor allem darf ich nicht, was in vielenFernsehserien immer falsch gezeigt wird,Zielpersonen einfach abhören. Das verstößt gegen das Gesetz“, erzählt er.

    Anschließend gibt es eine Anleitung zueiner Diebesfalle. Dabei nimmt man fluoreszierendes Pulver und bestreicht den Gegenstand, der später als Beweis dienensoll. Als Schrumpf das Licht ausmacht,leuchten seine Hände in neongrüner Farbeund überführen ihn als Täter. Danach werden Gruppenspiele veranstaltet, mit denensich die Kinder ihre Detektivausweise erspielen können. Sie müssen den Detektivbeschreiben, was ihnen eindrucksvoll gelingt. „Das sieht nicht jeder, dass ich Ohrlö

    cher habe“, meint der Detektiv anerkennend zu einer Gruppe, die ihn besondersgenau unter die Lupe genommen hat. Danach geht es zum letzten Rätsel: Ein mit Substitutionsgeheimschrift verschlüsselter Text muss lesbar gemacht werden. Die

    Auflösung lässt nur einen Schluss zu: DerSchuhabdruck der Bibliothekarin ist der des Täters! Nach dieser Überführung erhalten die Teilnehmer alle ihren eigenen Juniordetektivausweis und gehen als Ehrenmitglieder der Detektei nach Hause.

    Sommerferienprogramm Kinder haben einen Tatort in der Stadtbibliothek Großbottwar unter die Lupe genommen. Von Philipp Oehler

    Der Steinheimer hat sich in der bunten Menschenmenge des Marktes immer wohlgefühlt.

    Sinan Behrozi ( links) bei einem Schulbesuch

    Alexander Schrumpf hat den Kindern seinen Beruf näher gebracht. Foto: Werner Kuhnle

    Die Zeit in Westafrika hat den Abiturienten über vieles nachdenken lassen. Fotos: privat

    Yannicks Wochenendwetter in Marbach & Bottwartal

    Stabiles Sommerwetter ist nicht in Sicht. Foto: Yannick Garbe

    Rasche Wechsel zwischen warm und kühl prägen in diesem Sommer das Wettergeschehen. Auch im August setzt sich diese Achterbahnfahrt der Temperaturen weiterfort. Nachdem sich das Wetter am Wochenende stabilisieren wird, kündigt sich für dieneue Woche ein weiterer Kaltlufteinbruchaus Norden an. Stabiles Sommerwetter istnicht in Sicht.

    Heute starten wir mit wechselnder Bewölkung in den Vormittag, dabei bleibt es meist trocken in der Region. Ab dem Mittaglockert die Bewölkung auf, sodass sich derNachmittag mit einem freundlichen Wechsel aus Sonnenschein und Quellwolkenpräsentiert. In der frischen Meeresluftbleiben die Temperaturen sehr verhalten.

    In der Nacht zu Samstag klart der Himmel auf, bei Tiefstwerten von 11 bis 9 Grad bilden sich entlang von Bottwar und Murreinzelne Nebelfelder. Der Samstag präsentiert sich am Vormittag mit einem Mix aus

    Sonnenschein und Quellwolken. Im Tagesverlauf setzt sich neben den Quellwolkenimmer häufiger die Sonne durch, sodass man sich am Nachmittag auf längeren Sonnenschein freuen darf.

    In der Nacht zu Sonntag bleibt der Himmel sternenklar, dazu sinkt das Thermometer auf 10 Grad. Ein Ableger des Azorenhochs sorgt am Sonntag für sonniges Sommerwetter im Bottwartal. Bei klarer Luft scheint die Sonne den Tag über nahezu ungestört, nur einzelne Wolkenfelder ziehenam Nachmittag vorüber. Das Thermometerklettert im Tagesverlauf auf 23 Grad in Prevorst, bis zu 26 Grad werden es in Oberstenfeld, Steinheim oder Marbach.

    Die neue Woche startet unter Hochdruckeinfluss zunächst noch sonnig und warm. Am Montag klettert das Thermometer nochmals auf sommerliche 27 Grad. AmDienstag macht sich ein neuer Kaltlufteinbruch aus Norden bemerkbar. Im weiterenVerlauf der Woche bleibt es sehr unbeständig und ungewöhnlich kühl.

    Temperaturschwankungen bleibenWetterlage: Hochdruckeinfluss

    Messwoche

    Oberstenfeld in 2 m HöheMaximum (30.07.16; 16.15 Uhr) 28,8°CMinimum (1.08.16; 11.00 Uhr) 11,9°Cmax Wind (2.08.16;16.30 Uhr) 26,9km/h

    Erdbodentemperatur in 40 cm TiefeMaximum (30.07.16; 18.15 Uhr) 22,9°CMinimum (1.08.16;9.30 Uhr) 21,1°C

    Tage nach HöchsttemperaturKalte Tage(25°) 6Heiße Tage(>30°) 0Regen 10l/qm

    Yannick Garbe, 28 Jahre, ist HobbyMeteorologe. In Oberstenfeld hat er eine professionelle Messstation, mit der er jede Woche für unsere Leser das Wetter in Marbach und dem Bottwartal vorhergesagt.

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    IV Nr. 180 | Freitag, 5. August 2016MARBACH & BOTTWARTAL