Post on 27-Oct-2019
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1 | P C I N e w s l e t t e r A u g u s t 2 0 1 7
Editorial
Liebe PCI Mitglieder
Die Gleichung Sommerzeit gleich Sommerloch
soll für unseren Newsletter nicht gelten. Wir
möchten Ihnen darin unter anderem einen
Rückblick auf einige PCI Veranstaltungen ge-
ben. Der Newsletter ist eines der Mittel, mit
welchem der PCI versucht, mit seinen Mitglie-
dern und auch gegen aussen zu kommunizie-
ren. Um ihn weiterhin regelmässig herausge-
ben zu können, braucht es aber die aktive Mit-
hilfe von Euch. Ich möchte alle einmal mehr
dazu aufrufen mit eigenen Beiträgen zu einem
vielseitigen Newsletter beizutragen.
Der Newsletter wird neu von Olivia Fehr redi-
giert. Sie ist eine junge, engagierte Reiterin,
besitzt eine Paso Peruano Stute und wohnt im
Zürcher Oberland. Sie wurde an der letzten
Hauptversammlung neu in den Vorstand ge-
wählt und betreut nun den wichtigen Bereich
Kommunikation. Damit hat sie eine anspruchs-
volle Aufgabe im Vorstand des PCI übernom-
men. Für einen Verein ist gerade in der digita-
len Welt eine gute, seriöse Kommunikation
sehr wichtig. Dies ganz besonders in einem
Verein wie dem unseren, wo die Mitglieder
Inhalt Gaited Worker 3
Ausritt im Zürcher Oberland 6
Reitferien im Burgund 7
PCI zu Besuch an der BEA 2017 9
Besuch bei den Alpakas 10
Flyer Gangpferdetag 12
News PCI Freundschaftsturnier, offen für alle Gangpferde und Gangpferdetag am 3. September 2017 auf dem Neuhof (weitere Infos auf Seite 12) Die Jahreshauptversammlung des PCI findet voraussichtlich am Samstag, 17. März 2018 statt.
Agenda 03. September PCI Freundschaftsturnier und Gangpferdetag auf dem Neuhof in Schalchen (CH)
23./24. September PCI Reitkurs mit Andrea Jänisch in Marthalen (CH)
07./08. Oktober 2-Tagesritt in Avenches (Ausweichdatum 14./15.10.)
17. März 2018 voraussichtlich GV 2018
2 PCI Newsletter August 2017
geografisch weit verstreut leben und mit einem
Gedankenaustausch über das Internet doch
eine Gelegenheit haben regelmässig zu
kommunizieren. Ich wünsche Olivia bei der
Vorstandsarbeit viel Erfolg. Dieser hängt aber
natürlich nicht alleine von ihr ab, sondern von
uns allen. Kommunikation ist keine Einbahn-
strasse, für eine gute Kommunikation müssen
sich alle einbringen. Deshalb bitte ich alle mit-
zuhelfen, dass wir einen lebhaften Austausch
von Meinungen pflegen können.
Olivia mit ihrer Paso Peruano Stute Felina
Wir haben nun bereits einen Teil des Sommers
hinter uns. Für die Einen sind übermässig
heisse Tage eine Belastung für Andere der pure
Genuss. Das hängt nicht nur von der persön-
lichen Befindlichkeit ab, sondern natürlich auch
davon, ob man bei voller Hitze arbeiten muss
oder es sich im Schatten gemütlich machen
kann.
Das gilt ebenso für unsere Pferde. Und es
schadet nichts, sich einmal etwas Gedanken
über die Hitzetoleranz bei Pferden machen.
Pferde haben generell eine gute Temperatur-
toleranz. Allerdings liegt ihre sogenannte
„Wohlfühl-Temperatur“ d.h. die Temperatur,
bei welcher der Körper weder Kälte- noch
Wärmestress hat, gegen 10 Grad Celsius tiefer
als beim Menschen. Sie beginnen also schon
bald mit Aufsuchen von Schatten, schwitzen
usw. um eine Überwärmung des Körpers zu
vermeiden. Ist dann zusätzlich noch die
Luftfeuchtigkeit hoch, kann es für Pferde schon
bald einmal kritisch werden. Wird dem Pferd
bei solchen Bedingungen noch eine körperliche
Anstrengung abverlangt, ist es sehr ratsam das
Tier gut zu beobachten. Pferde können
durchaus einen Hitzschlag erleiden.
In den heissen Tagen tut man den Pferden den
besten Gefallen, wenn sie immer Zugang zu
Schatten haben, sich nicht zu sehr bewegen
müssen und natürlich immer Zugang zu
frischem Wasser haben.
Das Abkühlen der Pferde mit kaltem Wasser
halte ich persönlich bei hohen Temperaturen
für wenig sinnvoll. Die kalte Dusche löst im
Körper eine Art Kältestress aus und der Körper
reagiert wie wenn er sich gegen die Kälte
wehren muss, Verminderung der Durchblutung
der periferen Zonen usw. Besser wäre es mit
lauwarmen Wasser insbesondere die Beine zu
kühlen.
Einen Ausritt verschiebt man wenn es möglich
ist am besten in die frühen Morgenstunden
wenn auch die Insekten noch nicht so aktiv
sind. Oder man könnte ja auch einmal einen
Mondscheinritt machen - eine durchaus
romantische Art einen Ausritt zu geniessen.
In diesem Sinne wünsche ich allen weiterhin
einen schönen Sommer.
Robert Zürrer
3 PCI Newsletter August 2017
Gaited Worker Andrea Jänisch, www.andrea-jaenisch.de
Horsemanship Turnier und "Gaited Worker" Demo am 6/7. Mai 2017 auf Gestüt Aegidienberg, Bad
Honnef.
Am Horsemanship Turnier für Gangpferde auf
Gestüt Aegidienberg richtete Andrea Jänisch. In
der Mittagspause demonstrierte sie mit drei
ihrer Schülerinnen Working Equitation für
Gangpferde und warb dafür, dass diese Arbeits-
disziplin absolut auch für unsere Gangpferde
geeignet ist.
Eine tolle Idee der Gangpferdefreunde
Aegidienberg, ein Turnier rund um das Thema
"Gaited Horsemanship" zu veranstalten und
mit vielen unterschiedlichen Prüfungen zu
einem spannenden Anlass zu machen. Danke
auch nochmals an dieser Stelle für die Einla-
dung zum Richten, es hat mir viel Spass
gemacht!
Mein besonderer Respekt gilt nicht nur den
Reiterinnen und Reitern, die den sehr ambitio-
niert gebauten Naturtrail mit eigentlich durch-
weg hohen Noten absolviert haben, sondern
auch ganz besonders dem wundervollen
Ambiente der ganzen Anlage. Hut ab!
In diesen Rahmen passte meine Demo "GAITED
WORKER" (Gangpferde Working Equitation)
perfekt. In den letzten Jahren hat die Working
Equitation Szene in Deutschland und ganz
Europa enorm angezogen. Rasant steigende
Teilnehmerzahlen, grosse Veranstaltungen
(Weltmeisterschaft nächstes Jahr in München),
Teilnehmerfelder in der Masterclass (einhändig
geritten) und mit allen erdenklichen Rassen
gehören heute zur Working Equitation Szene.
Besonders Letzteres passt sehr gut zu der sehr
bunten Gemeinschaft der Gangpferdeszene.
Meine bislang noch bescheidene Erfahrung im
Richten von Gaited Worker Turnieren lässt
trotzdem den Schluss zu, dass sich in dieser
Prüfung sehr gut alle unterschiedlichen Gang-
varianten richten lassen.
Working Equitation besteht aus einer Dressur,
dem Dressurtrail, Speed Trail und wenn mög-
lich einer Rinderprüfung und gibt in Turnier-
form die südeuropäischen Ansprüche an ein
zuverlässiges, vielseitiges Arbeitspferd wieder.
Na ja, und - dies findet sich zumindest auf fast
jedem Werbeflyer der diversen Gangpferde-
rassen wieder - an ein bequemes, rittiges, viel-
seitiges Pferd.
Die Dressur- oder Rittigkeitsprüfung wird mit
einem Bonus für den rassenspezifischen Gang
gerichtet und somit den dreigängigen Vertre-
tern auch "die Tür offen gelassen". Dasselbe
gilt für den Dressurtrail, der auch immer eine
Präsentationsmöglichkeit plus Note für den
Gang enthält. Ansonsten wird der Dressurtrail
als Rittigkeitsprüfung geritten und gerichtet, es
geht um saubere Übergänge, Geschmeidigkeit,
schöne Linienführung im Parcours, Präzision an
den Hilfen bei den Hindernissen und natürlich
einen schicken Gang. Über den Speed ist noch
nicht so viel zu sagen, bei den Dreigängern
gewinnt tatsächlich immer der Präziseste - was
mich persönlich sehr beruhigt, denn ich hatte
schon Angst vor hässlichen Bildern zu Beginn
der Gaited Worker Turniere.
4 PCI Newsletter August 2017
Ja, und Rinder (oder Schafe in Island) kann auch
ein Gangpferd sortieren. Ich persönlich habe
viel mit Gangpferdereitern an meinen Rindern
gearbeitet und auch wenn es das eine oder
andere Gangpferd nicht so leicht hat, mal
schnell eben seine Beine zu koordinieren,
klappt es in der Regel sehr gut, da es auch hier
auf Ruhe und Präzision ankommt - und viel
Disziplin von Pferd und Reiter!
Aus der Sicht meiner Ausbildertätigkeit ist es
ein grosser Gewinn, den Rittigkeitsübungen
(dem Dressurreiten) einen logischen Bezug und
Sinn zu geben, ganz besonders für die
Pferde. Ich denke, dass die Demo in Aegidien-
berg diese Idee Dank der engagierten und weit-
gereisten Reiter Aurelia Reiser - Missouri
Foxtrotter, Mona Thessling - Islandpferd und
Kerstin Pauly - Pasoibero, sehr gut wieder-
gegeben wurde und zu meiner Freude auch
gleich schon weitere "Gaited Worker" Projekte
nachgezogen hat.
5 PCI Newsletter August 2017
6 PCI Newsletter August 2017
Ausritt im Zu rcher Oberland Leandra Friesecke
Am Sonntagmorgen trafen wir uns bei Monika
und Giovanni auf dem Hof in Meilen, auf
welchem sie ihre Pferde eingestellt haben, zu
einem Ausritt im wunderschönen Zürcher
Oberland. Wir bildeten eine Gruppe von neun
Reitern. Der Himmel war bewölkt und ein
leichter Wind wehte. Insgesamt waren das die
perfekten Bedingungen für einen langen Ritt
mit viel Spass und einer wunderbaren Aussicht.
Um 10 Uhr ritten wir in einem rassigen Tempo
los und folgten Monika. Wir ritten an saftigen
Wiesen mit vielen Kühen vorbei. Unsere Route
führte uns um den Pfannenstiel, was es uns
mehrmals ermöglichte die unglaublich schöne
Aussicht auf den Greifensee und auch auf den
Zürichsee zu geniessen. Mit der Zeit wurde das
Wetter immer besser und als wir nach etwa
drei Stunden zurück auf dem Hof ankamen,
schien uns die Sonne entgegen.
Vor dem Mittagessen konnten wir in Ruhe
unsere Pferde absatteln und auf den grossen
Weiden, wie auch in den schönen, hellen Boxen
sich ausruhen lassen. Wir genossen die Grillade
mit den köstlichen Salaten und Desserts, die
mitgebracht wurden. Fröhlich und gut unter-
halten sassen wir zusammen am Tisch und
verbrachten noch den Rest des Nachmittages
miteinander. Insgesamt war es ein toller Tag
und wir bedanken uns herzlich bei Monika und
Giovi Bochicchio, die uns den ganzen Tag erst
ermöglicht haben.
7 PCI Newsletter August 2017
Reitferien im Burgund Marlise Scheiwiller
Ein morgendlicher Spaziergang mit meinem
Hund vor ein paar Jahren, entlang der
duftenden Cassisfelder in der Gegend von
Nuits-Saint-Georges im Burgund, liess mich
davon träumen mit Pferden zurückzukehren.
Ferien zu verbringen, die allen Sinnen und
Bedürfnissen entgegenkommen: reiten, besich-
tigen und natürlich regionale Spezialitäten
degustieren.
Am letztjährigen PCI-Ausritt im Wiggertal mit
anschliessendem Essen bei Huguette und Oski
Zemp hatte ich Mirjam Doerr mit meiner Idee
angesteckt und wir setzten uns die Frühlings-
zeit als Ziel für unsere Reise.
Auf der Suche nach einer geeigneten Unter-
kunft für uns alle (Menschen, Pferde, Hunde)
wichen wir langsam von der uns ursprünglich
vorgeschwebten Region um die Weinstrasse
N74, mit seinen berühmten und noblen Wein-
bergen und den Cassisfeldern, ab in die hüge-
lige Landschaft nordwestlich von Dijon. Dort
fanden wir das „Schloss“ und die „Châteleine“
war nach einigen Verhandlungen bereit, uns
alle in ihrem Haus mit den Chambres d'Hôtes
aufzunehmen. Das Haus, le Manoir de
Tarperon, ist liebevoll mit alten originalen
Möbeln ausgestattet, inklusive der alten Bade-
wanne, die stilgerecht mit ihren Füsschen auf
gewachstem Parkett steht. Am Telefon sagte
mir Soisick de Champsavin, dass sie zwar viel
Weideland hätte aber nicht eingerichtet sei um
Pferde aufzunehmen. Auch wegen der Hunde
hatte sie anfänglich gezögert, was wir - einmal
vor Ort - angesichts der Möbel und Parkett-
böden verstanden. Schlussendlich fand sie aber
trotzdem den Mut, wahrscheinlich auch ihrer
pferdeverrückten Tochter Jeanne zuliebe, sich
auf das Abenteuer einzulassen. Und wir
schlugen ihr vor, unser Zaunmaterial für die
Weide mitzubringen.
So fuhren wir eines Morgens in der zweiten
Aprilwoche vollgepackt los, mit unseren vier
Pferden und zwei Hunden. Anfangs Nachmittag
kamen wir in Beaunotte, im Quellgebiet der
Seine, im Châtillonais an, wo uns die Bewohner
des Manoir herzlich begrüssten. Unsere Pferde
konnten wir im Innenhof der alten Schmiede
provisorisch frei lassen. Es gab tatsächlich
genügend Land, so dass wir auf einer riesen-
grossen Wiese mit alten Bäumen zwei Weiden
abstecken konnten. Der alte Kastanienbaum
diente als Unterstand und am Ende waren die
Weiden begrenzt durch den Bach, die Coquille.
Wir fühlten uns sehr schnell wohl und staunten
ob der Ausstrahlung des Anwesens
(www.Tarperon.fr).
8 PCI Newsletter August 2017
In dieser Woche konnten wir die Vielfalt der
Landschaft dieser Gegend geniessen. Wir
stellten wunderschöne Ausritte zusammen:
entlang endlos scheinenden, goldgelben Raps-
feldern oder aber Bachläufen folgend. Die
Wege begrenzt von Schwarzdornhainen die
voll weisser Blüten waren. Auf den Hügeln am
Horizont ergab das ein reiches Mosaik von
gelben Flecken, die sich vom hellgrün der
erwachenden Wälder und dem rotbraun der
Erde der gepflügten aber noch nackten Äcker
abhoben. Ausritte, die uns auch durch die
Weite und die Einsamkeit beeindruckten - wir
ritten kilometerweit ohne auf Menschen zu
treffen. Die kleinen Weiler und Dörfer unter-
wegs wirkten zu dieser Zeit, ausserhalb der
Ferienzeit, etwas ausgestorben. So konnten wir
uns nicht darauf verlassen, während unseren
Ausritten auf ein Café zu treffen, um abzu-
steigen und etwas zu trinken.
Aber wir erlebten viele schöne und interes-
sante Begegnungen mit Menschen, die ver-
suchen dem Sog der Grossstätte zu wider-
stehen und die mit viel Wissen und Über-
zeugung ihre Produkte kreieren und verkaufen.
Darunter waren natürlich einige kulinarische
Entdeckungen, die uns lebhaft in Erinnerung
bleiben werden.
Da es auch kein Restaurant in der Nähe gab,
öffnete uns die Hausherrin grosszügig ihre
Küche zum selber kochen und oft endete dies
mit einem gemeinsamen Essen. Manchmal
sogar mit den anderen Gästen. Die Besucher
waren interessiert an unseren Pferden und
wollten den Paso Llano gerne sehen. So
machten wir zum Abschied am nächsten Tag
eine spontane zweier Barrida auf der Guts-
einfahrt.
9 PCI Newsletter August 2017
PCI zu Besuch an der BEA 2017 Olivia Fehr
Dieses Jahr hat die Islandpferde-Vereinigung
Schweiz IPV eine Gangpferdeshow an der BEA
organisiert und uns eingeladen, mit unseren
Pferden mitzumachen. So traten einige vom
PCI am 02. Mai die Reise nach Bern an um die
Paso Peruano und die Paso Iberoamericano zu
präsentieren. Die Show war eine gute Gelegen-
heit die Rassen zu zeigen und mehr über sie zu
erfahren. Obwohl die Show an einem Dienstag
stattgefunden hat, haben doch viele Leute den
Weg in die Arena gefunden um sich die Show
anzusehen.
Für mich persönlich war es eine sehr gute
Erfahrung, da ich noch nie mit einem Pferd an
einer Messe aufgetreten bin. Es hat mir sehr
viel Spass gemacht.
Vielen Dank an den IPV, dass wir eingeladen
worden sind auch ein herzliches Dankeschön
an alle Mitglieder, die den Weg mit ihren
Pferden auf sich genommen haben und natür-
lich den grössten Dank den Pferden, welche die
Show mit Bravour gemeistert haben.
10 PCI Newsletter August 2017
Besuch bei den Alpakas Stefan Ruetsch
Im Anschluss an die Generalversammlung vom
29. April symbolisierte der Besuch einer kleinen
Alpaka-Herde in Hunzenschwil ein wenig die
Verbundenheit des PCI mit Peru. Vier Fünftel
des weltweiten Alpaka-Bestandes lebt in Peru.
In der Region um den Titicacasee auf 4000
Metern über Meer hatten wir vor ein paar
Jahren bei einer Reise in die Anden mit eigenen
Augen riesige Herden von Alpakas gesehen.
Fern waren uns damals Berichte über Herden,
die sich unter der Bedrohung eines Gewitters
in den Bergen komplett flach auf den Boden
legen und trotzdem manchmal dutzende Tiere
vom Blitz getroffen sterben und vergraben
werden müssen. Auch die kleineren, wilderen
Verwandten der Alpakas, die Vikunjas, hatten
wir im schönen Abendlicht beobachten
können. Diese Tiere spielen eine wichtige Rolle
für Peru, seine Bevölkerung, Geschichte und
Mythologie. Nicht zufällig war bei unserem
Besuch am Concurso National im Mamacona in
Lima einem altgedienten Richter bei der
Ehrung feierlich ein kostbarer, feiner Poncho
aus Vikunja-Wolle überreicht worden. Auch in
der traditionellen Ausrüstung eines Chalán
findet sich der Vikunja-Poncho: «camisa y
pantalón blancos, sombrero de paja, poncho
de fibra de vicuña, pañuelo, botas y espuelas».
Mit der bäuerlichen Diversifikation werden
Alpakas in der Schweiz zunehmend häufiger
gezüchtet. Die kamelartigen Tiere werden in
Peru vorwiegend wegen der Wolle gehalten.
Doch hatte uns damals deren Fleisch ausge-
zeichnet geschmeckt. Auch in der Schweiz gibt
es Betriebe, welche das Fleisch vermarkten.
Meist steht hier verständlicherweise für die
städtische Bevölkerung - und damit auch für
die Bauern - der lustige Ausdruck dieser Tiere
im Vordergrund. Man sollte sich allerdings
einen gewissen Respekt vor ihnen bewahren.
Trotz aller Putzigkeit musste sich mein Payaso
kürzlich bei einem Ausritt bei Avenches nach
einem zuerst freundschaftlichen gegenseitigen
Beschnuppern von so einem Alpaka bespucken
lassen, worauf sich Payaso kopfschüttelnd
abwandte und wir beleidigt davonritten.
Mit einem Erfahrungsschatz in Bodenarbeit mit
Pferden waren die meisten auf der Wädisfarm
anwesenden PCI-Mitglieder erpicht, mehr über
das Verhalten der Alpakas zu erfahren und den
Umgang mit ihnen praktisch zu üben. Im Unter-
schied zu einem Pferd schaut einen das aufge-
richtete Alpaka auf Augenhöhe an, hat einen
vielseitig beweglichen Hals und liegt zeitweise
während der Arbeit ab, wenn die Belastung zu
gross wird. Je nach Charakter gibt es vielfältige
Laute von sich, welche seine Verfassung leb-
haft ausdrücken. Auf der Wädisfarm war vor
11 PCI Newsletter August 2017
allem Charly der Gesprächige, welcher so die
Zuschauer auf sich aufmerksam machte. Adele
Baumann erzählte uns über die Haltung ihrer
Tiere und half bei den gestellten Aufgaben tat-
kräftig mit. Ein «Schnuppertag» war etwas
knapp um wirklich zu lernen, wie man diese
feinfühligen, intelligenten Tiere mit einem
Wechselspiel von Ermunterung und Bestimmt-
heit zum Ziel führt. Das Verhalten dieser klei-
nen Kamele ist in vielem anders als das unserer
Pferde. Viele Teilnehmende konnten dennoch
eine gute Verbindung herstellen und die
verschiedenen Hindernisse erfolgreich
begehen. Dieser sonnige Samstagabend war
perfekt um von der ruhigen Arbeit mit den
Alpakas im Innenhof fliessend zum
vorzüglichen Apéro mit Züpfe, Schinkengipfeli
und Weisswein überzugehen. Da die Tiere erst
einige Tage später geschoren wurden, waren
sie angesichts des warmen Wetters ganz froh,
einfach im Hof bei den Leuten zu stehen und
die Agility-Hindernisse links liegen zu lassen.
12 PCI Newsletter August 2017
Gangpferdetag auf dem NeuhofAm 3. September zeigen wir Ihnen verschiedene Gangpferde.
Daniela Friesecke, Neuhof 1, 8489 Schalchen www.pasozucht.ch
Programm:ab 09.30 Gangpferde Turnier PCI
Paso Club Internationalab 12:00 Festwirtschaftab 13:30 Vorführung verschiedener
Gangpferderassen und diverse Showeinlagenmit Kommentar von Eve Barmettler
Paso Iberoamericanos Pasozucht NeuhofPaso Finos Hacienda Mariposa M. FraefelPaso Peruanos Pasozucht NeuhofArravani Andrea Frei KäserMangalargas Marchadores Gangpferdehof PerrenHorsemanship HETS Ilena ForsterQuadrille Capucchino Stall ReitenbachMissouri FoxtrotterBerittenes Bogenschiessen
Bei starkem Regen findet die Veranstaltung nicht statt