Post on 18-Sep-2018
transcript
1
DONAU – Leben mit dem wilden Fluss Maßnahmen zum Hochwasserschutz an der oberösterreichischen Donau
Dir. Umwelt und WasserwirtschaftAbt. OberflächengewässerwirtschaftGrp. SchutzwasserwirtschaftFelix Weingraber 02.07.2015
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
INHALTE
Donau - allgemeinWie entsteht HochwasserWo besteht Hochwassergefahr - Wie entwickelt sich der Hochwasserabfluss im Vorland - LamellenprognoseWas beeinflusst das Hochwasserabflussgeschehen (WBO; SEDIMENTE)Wer arbeitet an der DonauWelche Hochwasserschutzmaßnahmen stehen an der OÖ Donau derzeit an
2
2
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
DIE DONAU
Zweitlängster Fluss Europas, Gesamtlänge: 2.888 km Gewässerlänge Schwarzwald bis Linz: 753 km
Einzugsgebiet gesamt: 817.000 km2
Einzugsgebiet bei Linz: ca. 79.500 km2
3
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
WASSERFÜHRUNG DER DONAU
MQ Mündung: 6.855 m³/sMQ Linz: 1.460 m³/s
4
HQ30[m³/s]
HQ100 [m³/s]
Salzach (Burghausen) 2800 3300Inn (Schärding) 6300 6700Bayrische Donau (Hofkirchen) 3500 4100OÖ Donau (Linz) 7360 8530Donaumündung k.A. 16000
3
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
HOCHWASSERCHARAKTERISTIK DONAU
5
Jedes Hochwasser hat unterschiedliche Charakteristik!Abh. von: Niederschlag, Temperatur, Wassersättigung der Böden, Überlagerung von HW-Wellen ...
HOCHWASSER 2013:
Langanhaltende Niederschläge und TemperaturanstiegExtreme Wasserführung der Zubringer im WestenÜberlagerung Hochwasserspitzen von Inn und DonauBreite Welle (HW-Spitze), langer „Rücken“
Quelle: viaDonau - Kickinger
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
SALZACHHOCHWASSERETTENAU
6
Ortschaft Ettenau wird von den Wassermassen der Salzach überronnen
PegelmessstelleWasserstand [cm]
Durchfluss [m³/s]
Jährlichkeit Datum Uhrzeit
Ach/Salzach 950 4000 ~400 03.06.2013 04:00 h
4
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
HOCHWASSER AM INNSCHÄRDING
HW 2002 max. Pegelstand 8,70 mHW-Schutzanlage 9,33 mHW 2013 max. Pegelstand 10,80 m
7PegelmessstelleWasserstand [cm]
Durchfluss [m³/s]
Jährlichkeit Datum Uhrzeit
Schärding/Inn 1.057 6.300 ~70 03.06.2013 14:00 h
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft8
DONAUHOCHWASSER
Normalerweise „läuft“ die Hochwasserwelle des Inn gegenüber der Hochwasserwelle der bayerischen Donau deutlich „vor“. 2013 überlagerten sich die Hochwasserwellen des Inn und der Donau. Das führte von Passau weg zu einem sehr markanten Hochwasserereignis, das bis zur Mündung der Traun in die Donau über einem HQ100 lag.PASSAU: Quelle Internet
5
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
HOCHWASSERSCHUTZMASSNAHMEN AN DER OÖ DONAUPARTNER UND AKTEURE
9
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
HOCHWASSERGEFAHR SICHTBAR MACHENGEFAHRENZONENPLANUNG
Gefahrenzonenplanung gemäß WRG 1959
Gliederung des HQ100 Abflussbereiches nach dem Grad der Gefährdung rote Gefahrenzone – gelbe Gefahrenzone
Ausweisung von Bereichen mit besonderer Bedeutung für das HochwasserabflussgeschehenFunktionsbereich Retention
Schaffung von Fachgrundlagen für das Restrisikomanagement – vorm. HQ100 Abflussbereich und Erfassung der Flächen, die den Kriterien für die Ausweisung der roten Zone im vorm. HQ100 Abflussbereich entsprechen. 10
6
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
HOCHWASSERGEFAHR SICHTBAR MACHEN ÜBERFLUTUNGSBILDER - LAMELLENPROGNOSE
11
Überflutungsbilder Durchfluss- bezogen: Pöyry Energy
Schlüsselkurve fürBezugspegel: viaDonau
Prognosewerte für Bezugspegel: Hydrographischer Dienst des Amtes der OÖ Landesreg.
Fachgrundlage für die Erstellung von Einsatz- und Alarmplänen
Überflutungsbild für 9.000m³/s
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
HOCHWASSERGEFAHR SICHTBAR MACHEN ÜBERFLUTUNGSBILDER - LAMELLEN- GRUNDSÄTZLICHES
Modellierung von Überflutungsbildern - Vorauswertung für verschiedene Abflüsse an der DonauBerechnung Darstellung der verschiedenen Überflutungszustände für unterschiedliche Durchflüsse/Wasserspiegellagen bei einem PrognosepegelAbflussgeschehen wurde für einen regulären Wehrbetrieb an den Kraftwerken sowie für charakteristische Hochwasserwellen ermittelt
Derzeit für das Eferdinger Becken vorhandenAn den Überflutungsbildern für St. Georgener Bucht und Enns-Enghagenwird gearbeitetÜberflutungsbilder für weitere Bereiche werden folgen
12
7
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
HOCHWASSERSCHUTZ IM EINZUGSGEBIET DER DONAU MITTELS RETENTION
Im Einzugsgebiet des Inns und der Donau fertiggestellten Retentionsbauwerke mit in Summe über 13 Mio. m³ Retentionsvolumen
13
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
HOCHWASSERSCHUTZ IM EINZUGSGEBIET DER DONAU MITTELS RETENTION - SALZKAMMERGUTSEEN
14
Seit über 500 Jahren wird die Abflussmenge aus den Salzkammergutseen mittels Klausenbauwerken gesteuert.
See Regulierungseinrichtung Zuständigkeit Seefläche [km²] WSP. über Betriebswasserspiegel beim HW 2013 [cm]
Attersee Atterseeklause BWV 46 86Traunsee Wehr der Energie AG Energie AG 24,5 243
Mondsee Mondseeklause WV Mondseeklause 14,2 160Wolfgangsee Wolfgangseeklause WV Wolfgangseeklause 13,5 120Hallstättersee Hallstätterseeklause BWV 8,4 167
Bezogen auf die maximalen Seestände wurde beim Hochwasser 2013 ein Volumen von insgesamt 152 Mio. m³ zurückgehalten.
8
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft15
Feststoffe prägen unsere Flusslandschaften.
Der Mensch wirkt seit mehr als 500 Jahren sehr intensiv überregional auf den Feststoffhaushalt der Gewässer mit einer Vielzahl an Maßnahmen ein.
Es gibt keine Maßnahme des Feststoffmanagements, die für sich alleine geeignet wäre, den Feststoffhaushalt mit seinen komplexen Wirkungszusammenhängen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
DIE DONAU – EIN FESTSTOFFREICHER FLUSS -SEDIMENTMANAGEMENT
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
ENTWICKLUNG DER ANLANDUNGEN IM STAURAUM ASCHACH
16
Quelle: Verbund AG
Eintrag enormer Sedimentmengen in den Stauraum Aschach. Aber: Sedimentationsrate nimmt mit zunehmender Verlandung ab.
9
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft17
SEDIMENTMANAGEMENT –ANLANDUNGEN IM VORLAND
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
SEDIMENTMANAGEMENTGROBKÖRNIGE SEDIMENTE - GESCHIEBE
Management von Sedimenten mit größeren Korngrößen (Sand, Kies, Steine, ...):Wie geht man mit Geschiebedefiziten um?
Definierte Geschiebezugabe
Aufweitung zur Kompensation ökologischer Defizite, zur Schaffung von Sedimentquellen und Verringerung der Erosionskraft
Maßnahmen zur Kompensation der Auswirkungen von Eintiefungen zur Sicherstellung der hydraulischen Wirksamkeit von Anlagen und zur Erhaltung des Abflussregimes
Wie geht man mit Geschiebeüberschuss um?Dosierte Weiterleitung - Kompensationsbaggerung/Räumung
18
10
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
SEDIMENTMANAGEMENTFEINSEDIMENT
Management von Feinsedimenten mit kleinen Korngrößen (c, u, s..):Wie geht man mit Feinsedimentdefiziten um?
In OÖ keine Problembereiche bekannt
Wie geht man mit Feinsedimentüberschuss um?Kompensationsbaggerung/Räumung
Durchleitung/Spülung
Entschädigung (Öffentliches Gut/ Kommunen/ Siedlung/ Acker/ Wiese/ Wald)
Landwirtschaftliche Verwertung/ Entsorgung/ Deposition
Verringerung der Mobilität von Feststoffen
Ergebnispräsentation der "TASK FORCE SEDIMENTE" des BMLFUW gegen Ende
des Jahres 2015 19
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft20
NEUE TECHNOLOGIEN DER LANDVERMESSUNG ZUR DOKUMENTATION DER GELÄNDEVERÄNDERUNG – "ALS"
HW 2013: Anlandungen derzeit ca. 1,2 Mio. m³
11
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
HOCHWASSERSCHUTZ AN DER OÖ DONAUAKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN
Laufende Weiterentwicklung gesetzlicher RahmenbedingungenVeränderung der AbflussverhältnisseVeränderung der Landnutzung im EinzugsgebietVeränderung des Hochwasserabflussbereichs durch Infrastrukturbauten oder Hochwasserschutzanlagen Veränderung der Sohlgeometrie und der Vorländer durch Auflandung oder ErosionVeränderung der Wehrsteuerung
GewässerökologieVerfügbarkeit der erforderlichen finanziellen MittelKonzeption eines genehmigungsfähigen Hochwasserschutzes
21
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
VOM SCHUTZBEDARF ZUM HOCHWASSERSCHUTZ
1. Studie/Generelles Projekt - Finanzierung Bund/Land2. Absicherung der Finanzierung auf Basis Kostenschätzung –
Finanzierungsvereinbarung z.B. Art. 15a Vereinbarung3. Detail-/Einreichprojekt durch Interessent – Finanzierung
50% Bund, 30% Land, 20% Förderungswerber4. Prüfung und Zusicherung der Förderungsmittel für das
eingereichte Projekt durch Bund und Land5. Projektumsetzung durch Förderwerber (Gemeinden/
Zusammenschluss von Gemeinden)6. Instandhaltung und Betrieb des fertiggestellten Projektes
22
12
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
FÖRDERUNGSMITTEL ABSICHERN:HWS DONAU Art. 15a B-VG VEREINBARUNGEN
HWS Donau 2 Art. 15a B-VG Vereinbarung:• 32 Projekte• 3 Bundesländer und der Bund als Fördergeber• Kostenrahmen bis € 675 Mio. bis zum Jahr 2023
HWS Eferdinger Becken Art. 15a B-VG Vereinbarung:
• passive und aktive Hochwasserschutzmaßnahmen
• 1 Bundesland und der Bund als Fördergeber• Kostenrahmen bis € 250 Mio. bis zum Jahr 2022
23
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
OÖ DONAU - HOCHWASSERSCHUTZMASSNAHMEN
24
BEZEICHNUNG FÖRDERUNG AKTUELLER STAND NÄCHSTER SCHRITT
Oberes Donautal OFFEN Studie bis 2017 Abschluss Vergabeverfahren; Begleitung Studie
Eferdinger Becken Art. 15a Generelles Projekt bis 2016;Umsetzung: passive Hochwasserschutzmaßnahme
Detailprojekte; Abschluss bis 2022
Dammsanierung Höflein/ Ottensheim
Sofortmaßnahme 2015 fertiggestellt;baulich abgeschlossen
Kollaudierung
HWS Linz - Magistrat OFFEN Studie zum Abklären der Förderfähigkeit liegt vor Prüfung der Förderfähigkeit; Absichern Finanzierung
HWS Linz – Betriebe (Linz AG, ...)
OFFEN Projektunterlagen werden ausgearbeitet Prüfung der Förderfähigkeit; Absichern Finanzierung
Ottensheim bis Asten ohne Linz
OFFEN Studie bis 2017 Ausschreibung und Begleitung der Studie
Enns-Enghagen Art. 15a Umsetzung läuft Projektabschluss bis 2023
St. Georgener Bucht Art. 15a Detailprojekt steht kurz vor Fertigstellung Baubeginn 2015; Projektabschluss 2023
Aistdamm Sofortmaßnahme Ausführungsprojekt steht kurz vor Fertigstellung Baubeginn 2015; Projektabschluss 2016
Machland Nord Art. 15a Funktion 2012 fertiggestellt; Restarbeiten laufen noch
Abschluss des Förderfalls
Grein - Hirschenau Sofortmaßnahme/teilweise OFFEN
Generelles Projekt kurz vor Fertigstellung Prüfung der Förderfähigkeit; Absichern der Finanzierung
13
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
HOCHWASSERSCHUTZMASSNAHMENÜBERBLICK
25
Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft
HOCHWASSERRISIKOMANAGEMENT OÖ SCHWERPUNKTE
INFORMATION ÜBER HOCHWASSERGEFAHREN LAUFEND WEITERENTWICKELN (GEFAHRENBEREICHE)
VORBEUGENDEN UND VORSORGENDEN HOCHWASSERSCHUTZ WEITER VERBESSERN
Retentionsräume erhalten und wiederherstellen („Fluss braucht Raum“) aktiven und passiven Hochwasserschutz weiter verbessern - Erhaltung von Hochwasserschutzanlagen als Daueraufgabe - RestrisikomanagementHangwassermanagementMitwirkung an der Einsatz- und Alarmplanung
FESTSTOFFMANAGEMENT
HOCHWASSERRISIKOMANAGEMENT GEMEINSAM MIT PARTNERN WEITERFÜHREN 26