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transcript
Diplomarbeiten undVordiplomarbeiten
2014
www.afap.ch
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« Das ist es auch, was von Anfang an durch alles das, was in der Waldorfschul-Pädago-gik lebt, durchgeleuchtet hat. Sie sollte nicht ein System von Grundsätzen, sondern ein Impuls zum Aufwecken sein. Sie sollte Le-ben sein, nicht Wissen; nicht Geschicklich-keit, sondern Kunst sollte sie sein, lebensvol-les Tun, weckende Tat. »
Rudolf Steiner, GA 217, S. 40
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noch stärker in der eigenen Einrichtung zu verankern und die Studierenden auf ihrem Weg in die Pädagogik bestmög-lich zu begleiten. Dafür möchte sich die Studienleitung bei den Verantwortlichen in den einzelnen Schulen recht herzlich bedanken.
Wir beglückwünschen die Studieren-den zu ihren Arbeiten und möchten sie ermutigen, sich den vielfältigen Herausforderungen an den Rudolf Stei-ner Schulen zu stellen und durch ihre Frische den Schulalltag zu beleben.
Mit herzlichem Grußdie Studienleitung der AfaP
Gerwin Mader
Thomas Stöckli
Marcus Schneider
G.Mader
Liebe Leserin, lieber Leser
Im Mai 2014 präsentieren die Studie-renden an der AfaP ihre Vordiplom- und Diplomarbeiten. In der vorliegenden Broschüre stellen sie ihre Arbeiten vor.
Der eigenständige Lernprozess steht im Mittelpunkt der Ausbildung an der AfaP, wobei die tatsächlichen pädagogischen Handlungskompetenzen aus der Be-gegnung mit den Kindern im Schulalltag erwachsen. Dazu dienen als Grundla-ge die reflektierte Praxisforschung im Anschluss an eine vertiefte Menschen-kunde ebenso wie künstlerische Pro-zesse und ein methodisch-didaktisches Grundverständnis der Waldorfpädago-gik, parallel zu fachlichem Wissen. An-hand von Portfolioarbeiten in den Berei-chen Literatur, Kunst und Praxis werden die Inhalte verarbeitet und die eigene Reflexionsarbeit gestärkt. In den letz-ten beiden Jahren wurden Mentorinnen und Mentoren an den Schweizer Rudolf Steiner Schulen regional wie intern ge-schult, um die duale Ausbildungsform
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Die vier Temperamente stecken in jedem Menschen. Die Temperamente gilt es nicht „wegzuerziehen“. Aber man kann auf sie weckend und heilsam wirken. In jedem Unterrichtsfach.
Folgende Fragen versuchte ich in meinem Unterricht zu erforschen:Wie spreche ich die Kinder ihren Temperamenten entsprechend an? Mit welchen Methoden kann ich im Handarbeitsunterricht auf ausgeprägte Tem-peramente ausgleichend wirken?
Von den Erfahrungen, die ich im Unterricht sammelte, werde ich berichten.
Veronika BühlerZipfelstrasse 14
8203 Kloten
vlo@gmx.ch
Rudolf Steiner Schule Sihlau
Adliswil ZH
Handarbeitslehrerin
Diplomarbeit
Die vier Temperamente – erlebt im Handarbeitsunterricht
Wie spreche ich die verschiedenen Temperamente an ?
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In meiner Praxisforschung beschreibe ich, wie ich mit Kooperativen Lernfor-men in einer 4. Klasse arbeite. Ich reflektiere die eigenen Erfahrungen und dokumentiere die Entwicklung meines Lernens und Unterrichtens. Als Studentin wende ich das Prinzip der Kooperativen Lernformen im Selbststudium an. An meiner Ausbildungsstätte vernetze ich mich mit einer Mitstudentin und trete in einen Austausch mit ihr. Daraus entsteht ein gemeinsames Unterrichtsprojekt über fünf Wochen, im regelmässigen Teamteaching während einer Tierkundeepoche.Die Bedeutung der Kooperativen Lernformen für die Bildung der Kinder im Allgemeinen und ganz besonders an Rudolf Steiner Schulen ist aus meiner Sicht wesentlich. In einer Befragung von Experten und der Studenten an der AfaP frage ich nach dem Bedürfnis einer Weiterbildung für Kooperative Lernformen und lege das Ergebnis der Arbeit bei.
Methodenvielfalt und Individualisieren an der Unterstufe
Kooperative Lernformen an Waldorfschulen
DominiqueEggenschwiler
Tscharandistrasse 5 4500 Solothurn
eggen.d@vtxmail.ch
Rudolf Steiner Schule Solothurn
Klassenlehrerin
Diplomarbeit
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Diplomarbeit
Joachim FreiViktoriastrasse 63
3013 Bern
jofrei2@gmx.ch
Rudolf Steiner Schule Langenthal
Klassenlehrer
In meiner Arbeit habe ich grundsätzliche Aspekte des Unterrichtens, wie sie heute an Steiner Schulen angewandt werden, kritisch betrachtet und mit verschiedenen anderen pädagogischen Konzepten verglichen. Dabei habe ich mich vor allem mit dem Umgang der Unterschiede zwischen den Schülern einer Klasse beschäftigt. Den folgenden Fragen bin ich in meiner Arbeit nachgegangen: Wie gehe ich mit den verschiedenen Begabungen und Bedürfnissen der Schüler um? Inwiefern können Schüler ihre eigenen Lern- und Erfahrungsziele selbst bestimmen? Welche Möglichkeiten gibt es, um den Schülern ein angepasstes Lernen zu ermöglichen?
Individueller Unterricht an Rudolf Steiner Schulen
Zwischen Lehrplan und individuellem Unterricht
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Diplomarbeit
Renata HöggerIm Tal 6
4144 Arlesheim
renata.hoegger@gmx.ch
Hofschule und Sozial-pädagogische
Lebensgemeinschaft sur Soulce
2829 Envelier
Klassenlehrerin
Meine Schule befindet sich in den Hügeln des Juras und ist Bestandteil un-seres Betreuungskonzeptes. Die Jugendlichen und Kinder, die wir betreuen, haben mehrheitlich schon verschiedene Stationen hinter sich, das Thema Schule ist meistens zweitrangig. Im Vordergrund steht die Resozialisierung: ihr gestörtes Selbstwertgefühl soweit zu stärken, damit sie wieder integrier-bar sind.Die Schule findet nicht nur in der Schulstube statt, sie ist im Alltag der Landwirtschaft eingebunden. In meinem Praxisforschungsprojekt gehe ich der Hauptfrage nach, wie und wo ich die Waldorfpädagogik gewinnbringend einfliessen lassen kann. Mit dem Ziel, einen Lehrplan zu erstellen, welcher sich an der Waldorfpädagogik orientiert.
Hofalltag und Waldorfpädagogik
Hof und Tiere – ein lernförderndesUmfeld als Ergänzung zur Waldorfpädagogik
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Diplomarbeit
Alexandra MarschallHofwiesenweg 28273 Triboltingen
am@alexandra-marschall.com
freie Waldorfschule Konstanz
in Ausbildung zur Klassenlehrerin
Was brauchen die Kinder von heute und die Welt von morgen?
Abnehmende Lernfreude in den Schulen, zunehmende „Disziplinprobleme“, gespannte soziale Verhältnisse, Ausgrenzung, ein sich stark verändernder Arbeitsmarkt, die ökologische Situation unseres Planeten und der davon be-troffenen Menschen – mit unseren Kindern leben wir in einer herausfordern-den Zeit. Vieles muss neu und anders erdacht werden und an den Schulen zum Kompetenzerwerb unterrichtet werden.
Was muss Schule jetzt und in Zukunft leisten, damit aus den Kindern von heute kreative und verantwortliche „Lebensunternehmer“ (Thomas Stöckli, AfaP) von morgen werden, die ihre individuellen Talente und Fähigkeiten im Dienste der Gemeinschaft einsetzen können und wollen?
Inspiriert von Vorträgen und Arbeitsgruppen mit anthroposophischen Pä-dagogen und Referenten habe ich eine Initiativgruppe gegründet, welche diese Themen bearbeitet. Daraus sind Konzepte und Projekte entstanden. Erlebnisse und Ergebnisse, Hindernisse und Schwierigkeiten, Widerstände und Lösungsansätze werden beleuchtet.„Wie kann ich eine einmal gefasste Idee so als Ideal erleben, das es mir ermöglicht, durchzuhalten?“ (Nana Göbel, in: Freunde der Erziehungskunst)
Aufbruch in die Zukunft
Ideen für eine innovative Schulgestaltung
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Diplomarbeit
Beat NägeliUnter Brügglismatt
6154 Hofstatt
beat-naegeli@bluewin.ch
Rudolf Steiner Schule Langnau
Klassenlehrer, Fachlehrer Garten-bau und Tierbeglei-
tete Pädagogik
Tiere begegnen uns Menschen offen und ehrlich. Diese Kongruenz ist ein wichtiger Bestandteil im sozialen Zusammenleben zwischen Tieren und uns Menschen. Dadurch fühlen sich Schüler in der Ge-genwart von Tieren wohl, was ihr Selbstvertrauen stärkt und ihre Lernfreude fördert.
Tierbegleitete Pädagogik
Tiere erweitern unsere Sinne durch ihre Kongruenz
Durch die gegenseitige Beobachtung der Tiere und Menschen und das Zu-lassen und Erkennen unserer Gefühle erreichen wir eine Verbundenheit zu den Tieren. Dies erlaubt uns, unsere Seele und unseren Geist konstruktiv zu entwickeln.
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Diplomarbeit
Johannes Roth Avrona
7553 Tarasp
j.roth@blauklee.ch
Bergschule Avrona, Unterengadin/GR
Klassenlehrer, Fachlehrer Mathe-
matik und Informatik
Viele Schülerinnen und Schüler, welche zur Schule gehen, lernen mit Begeisterung. Aus verschiedenen Gründen kann es vorkommen, dass die Begeisterung am Lernen verloren geht. Einige Schülerinnen und Schüler sowie auch Lehrerinnen und Lehrer stehen dann vor grossen Problemen. Wie können wir als Lehrerinnen und Lehrer in diesen Situationen reagieren, um gemeinsam die Begeisterung am Lernen wiederzufinden?
Lernen und Begeisterung
Wie kann die Begeisterung zum Lernen wiedergefunden werden ?
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Diplomarbeit
Sheila RüfenachtApfhalterstrasse 30
4132 Muttenz
s.ruefenacht@muttenznet.ch
SonnenhofArlesheim
KlassenlehrerinSonderpädagogik
Die Sprache ist, zusammen mit dem Denken, die höchste Fähigkeit des Menschen. Durch die Sprache können wir unsere Seele, unser Denken, Fühlen und Wollen offenbaren. Zu den wesentlichen Merkmalen der Spra-che gehört, dass sie ein soziales Phänomen ist, denn der Mensch spricht normalerweise nicht mit sich selbst, sondern mit dem anderen Menschen. Wie ein Mensch spricht, kann uns vieles über sein Wesen sagen, denn je-der Mensch hat seine eigene, ganz individuelle Sprache. Ja, man kann fast sagen, der Mensch ist seine Sprache.
Die Frage, wie der heranwachsende Mensch sich die Sprache „erobert“, speziell auch im Bereich der schulischen Sonderpädagogik, und wie ein sol-cher Weg sich individuell bei einer Schülerin entfaltet hat, ist Thema meiner Diplomarbeit.
Das Wunder der Sprache
Wie kommt der Mensch zur Sprache ? –Kommunikationsaufbau mit einer Schülerin
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Diplomarbeit
Mathias SehnBahnhofstrasse 12
8953 Dietikonmathias@sehn.ch
Rudolf Steiner Schule Luzern
Klassenlehrer
Ich bin seit vergangenem Sommer Klassenlehrer in einer kleinen Buben-klasse mit neun- bis zwölfjährigen Schülern. Einige der Kinder wechselten aufgrund persönlicher Erlebnisse von der öffentlichen Schule in die Rudolf Steiner Schule.
Im Unterricht gehe ich der Fragestellung nach, ob es mir gelingt, durch künstlerisches und moralisches Arbeiten sowie einem vertrauensvoll stren-gen, doch nachsichtigen Wirken den Kindern eine hilfreiche Grundlage zur inneren und äusseren Wandlung zu geben. In diesem Bewusstsein erarbei-te ich mir die entsprechenden Epocheninhalte.
Meine Arbeit beschreibt die Kinder in ihrem Schulalltag. So sind es die alltäglichen Herausforderungen mit der Lust am Lernen, der Umgangsspra-che, dem Anstand und Respekt während des Unterrichtens wie auch das soziale Miteinander innerhalb der Klassengemeinschaft, welche die Grund-lage meiner Praxisforschung bilden.Sie zeigt auch Grenzen auf, in dem sie Zielkonflikte in der Erziehung be-leuchtet, welche zwischen Schüler, Klassenlehrer, Schule und Eltern auftre-ten können.
Wandlung durch schöpferisches Handeln
Entwicklung in der mittleren Kindheit
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Diplomarbeit
Vera TorrianiEnglischviertelstr. 20
8032 Zürich
Rudolf Steiner Schule Zürich
Klassenlehrerin
„Glücklich ist derjenige, dessen Lebensumstände seinem Temperament an-gepasst sind; höher noch aber steht derjenige, der sein Temperament allen Lebensumständen anzupassen vermag.“
David Hume 1711-1776schottischer Philosoph, Historiker und Nationalökonom
Die Berücksichtigung der Temperamente in der Pädagogik
Wie kann ich das Temperament erkennen ?
Die Erkenntnis, dass das Berücksichtigen und das richtige Eingehen auf das Temperament die gesunde Entwicklung, die Sozialkompetenz, das Lernklima in der Klasse und den Schulerfolg der Kinder beeinflussen, hat mich dazu bewogen, mich in dieses Thema zu vertiefen .
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Vordiplomarbeit
Julian ZuberThannerstrasse 67
4056 Basel
julianzuber@gmail.com
Rudolf Steiner Schule
Basel undMünchenstein
Sportlehrer,Klassenlehrer
Während meiner Praktikumszeit unterrichtete ich Sport in verschiedenen Klassen. Dabei fielen mir erhebliche Unterschiede im Bereich der koordina-tiven Fähigkeiten und Fertigkeiten auf.Allgemein bergen die Klassen immer grosse Vielfalten in sich. Die Kinder stammen aus sehr unterschiedlichen Familien, ihre Lernvoraussetzungen variieren.
In meiner Arbeit war es mir ein Anliegen, die Klassen in ihren koordinativen Fähigkeiten zu fördern und die gemachten Fortschritte zu überprüfen. Ziel sollte sein, Defizite zu erkennen und mit den richtigen Mitteln in ein Gleich-gewicht zu bringen.
Koordinative Fähigkeiten
Koordinative Fähigkeiten im Schulalltag fördern
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Vordiplomarbeit
Christa AeschlimannStrassweidweg 93 A3147 Mittelhäusern
aeschlimarti@gmail.com
Rudolf Steiner Schule Ittigen
Klassenlehrerin
Was ist der Klassengeist?Ein Geist, der im Moment entsteht oder allmählich wächst?Es ist etwas Bewegliches, etwas Flüchtiges, ein Geist des „Dazwischen“.
In meiner Arbeit versuche ich, mich auf künstlerisch-musikalisch-spieleri-sche Weise dem Phänomen Klassengeist zu nähern.
Der Klassengeist
Eine Spurensuche
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Anna BammerlinTellstrasse 504053 Basel
annabammerlin@gmx.ch
Rudolf Steiner Schule Basel
Klassenlehrerin, Förderlehrerin
Wie lernen wir Schreiben und Lesen und warum lernen es manche Kinder nur schwer, oder gar nicht? Von allen Fähigkeiten, die in der Schule erlernt und erworben werden, sind Schreiben und Lesen die Fertigkeiten, welche im Alltag am häufigsten genutzt werden. Liegen hier grosse Defizite vor, bedeutet das nicht nur eine Beeinträchtigung während der gesamten Schul-zeit, sondern während des ganzen Lebens. Legasthenie oder Lese-Rechtschreibstörung ist eine weit verbreitete Lern-störung und begegnet uns immer wieder im Schulalltag. Um den betroffenen Kindern besser helfen zu können, beschäftige ich mich mit diesem Thema. In dieser Vordiplomarbeit habe ich mich mit dem Schriftspracherwerb aus-einandergesetzt und die unterschiedlichen Methoden an Waldorf- und Volksschulen angeschaut.
Schreiben und Lesen lernen –
Kann das wirklich jedes Kind ?
Vordiplomarbeit
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Julia BücheDorneckstrasse 37
4113 Dornach
juliabueche@gmx.de
Rudolf Steiner Schule Jakobsberg
Basel
Klassenlehrerin, Turnlehrerin
Unser Atem begleitet uns durch das ganze Leben. Dieser Rhythmus von Ein und Aus lässt auf unsere Befindlichkeit schliessen. Gibt es auch einen „Atem-Rhythmus“ im Unterricht? Welches sind im Unterricht die Qualitäten des Einatmens, welche die des Ausatmens? Wie bringe ich sie ins Gleich-gewicht?Solche Fragen beschäftigten mich immer mehr in meiner Tätigkeit als Un-terrichtende und Hospitierende. Ich suchte Kriterien, mit welchen ich Unter-richtsteile und Unterrichtsmethoden nach diesen Gesichtspunkten untersu-chen konnte. Denn ein ausgewogenes Verhältnis von „Ein- und Ausatmen“ kann viel zu einem gelungenen Unterricht beitragen.
„Im Atemholen sind zweierlei Gnaden“ J. W. v. Goethe
Der „Atmende“ UnterrichtVordiplomarbeit
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Rahel BugmannKasthoferstrasse 18
3006 Bern
rahelbugmann@gmail.com
Rudolf Steiner Schule Bern
Klassenlehrerin, Fachlehrerin
Was ist eine Morgenstimmung? Wie beginnen wir den Tag? Wie führen wir die Kinder ins Schulgeschehen? Wie bringen wir eine Klasse in einen gemeinsamen Atemstrom? An den meisten Steinerschulen beginnt der Morgen traditionell mit Sprü-chen, Versen, Gedichten und Liedern. Täglich wird ein gutes Stück Zeit für das gemeinsame künstlerische Sprechen oder Musizieren eingesetzt. Was steckt dahinter?
Ich gehe in meiner Vordiplomarbeit der Frage nach, wie ein wirksamer Einstieg in den Morgen gestaltet werden kann. Dazu beschäftigte ich mich zuerst mit dem sogenannten „Rhythmischen Teil“ im Allgemeinen. Durch Gespräche und durch eine Umfrage habe ich erfahren, in welchen Formen der „Rhythmische Teil“ an unserer Schule lebt. In einem weiteren Schritt setzte ich mich mit der spezifischen Wirkung des Stabreims, als Beispiel eines sprachlichen Einstiegs, auseinander. Dazu beobachtete ich eine 4. Klasse, führte Gespräche mit einem medizinischen Forscher und sammelte eigene Sprecherfahrungen.
Morgenstund hat Sprach im Mund ?
Die Wirkung der rhythmischen Arbeit mit der Sprache
Vordiplomarbeit
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NicoleDeschwanden
Bussentalstrasse 2 8344 Bäretswil
nicole70@gmx.ch
Rudolf Steiner Schule Wetzikon
Klassenlehrerin
Ich als Lehrer trage Sorge dafür, dass durch die Erziehung der Körper und die Seele des Schülers so gebildet werden, dass der Geist darin frei walten kann. Wenn es mein Ziel ist, die jungen Menschen zur Freiheit ihrer Indivi-dualität zu führen und es ihnen zu ermöglichen, ein sinnerfülltes Leben zu führen, bildet die Willensstärkung ein wichtiges Fundament der Erziehung.
Meine Kernfrage dieser Vordiplomarbeit war: Wie bekommt der Mensch seinen Willen so in die Hände, dass er sich mit der Welt verbinden kann, sodass er aus sich heraus, aus seiner Eigenverantwortung heraus, schöpfe-risch in die Welt eingreifen kann?
„ICH WILL“
Zwischen Wunsch und Tat liegt ein Meer . . .
Vordiplomarbeit
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Vordiplomarbeit
Nadia HaagTägerenaustr.148734 Ermenswil
nadia_haag@hotmail.com
Rudolf Steiner Schule Wetzikon
Klassenlehrerin
Legasthenische Kinder und auch Erwachsene haben es im Alltag nicht ein-fach. Sie kämpfen sich oft durch die Schulzeit und durch ihr weiteres Leben, da ihre Art von Denken oft nicht verstanden wird. Doch diese andere Art von Denken ist eigentlich ein grosses Talent, wenn man weiss, was die Stärken sind und wie man damit umgeht. Ich versuche zu erforschen, was der Ausdruck „Legasthenie“ bedeutet, wie das „andere“ Denken funktioniert und wie Rudolf Steiner den Unterricht in den Unterstufen auf der Basis von legasthenischen Kindern aufbaut. Es liegt mir am Herzen, dass mehr Menschen davon wissen und lernen, wie man diese vielen Talente in der Schulzeit fördert und nicht verkommen lässt.
Legasthenie – Ein Kampf, der niemals endet
Anders-Sein unter vielen anderen
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Vordiplomarbeit
Oliver KochGibelstrasse 9
8607 Aathal-Seegräben
oliver.koch@bluewin.ch
Rudolf Steiner Schule Zürcher Oberland
Klassenlehrer,Werklehrer / Gestalten
In meiner Vordiplomarbeit befasse ich mich mit der Frage, wie das Ge-stalten im Unterricht auf den einzelnen Schüler wirkt. Welche Fähigkeiten werden dabei eigentlich ausgebildet? Warum gestalten wir an den Rudolf Steiner Schulen mit Ton, Holz, Stein? Wie unterscheidet sich unser Werkun-terricht vom Werkunterricht anderer Schulen? Ein schönes Endprodukt ist ganz nett, der Weg und was ich dabei erlerne, ist jedoch das Ziel.Im Zentrum steht das Gestalten und Modellieren mit Ton und Gips in den unterschiedlichen Klassenstufen.Meine Nachforschungen, meine eigenen Erfahrungen und die Rückmeldun-gen von Schülern und erfahrenen Lehrkräften helfen mir, mein eigenes Bild vom Sinn und der Aufgabe dieses gestaltenden Unterrichts zu erfassen.
Dreidimensionales Gestalten in der Oberstufe
Wo gestalten wir heute noch ? Was bewirkt das Gestalten in uns ?
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Vordiplomarbeit
Anne-Dominique Meylan
Bergstrasse 28625 Gossau/ZH
anumey@bluewin.ch
Rudolf Steiner Schule Solothurn
FachlehrerinGestalten
„Im Kind bewundern wir die ursprüngliche Naivität …“Uehli E., Bildgestalten und Gestaltenbilder
Mit einer Geschichte begann die erste Plastizier-Stunde unseres Projekts. Die 4. Klasse an der Rudolf Steiner Schule in Solothurn erfuhr vom kleinen Esel, der den Weg zu Maria fand und sich von einem sturen, hinkenden Tier zu einem feinfühligen, intelligenten Wesen wandelte, dank der liebevollen Zuneigung Marias. Die SchülerInnen modellierten Rinder und Esel. In den folgenden Lektionen wurden wir von der Geschichte zu den Hirten geführt und kamen schliesslich nach Bethlehem. Voller Begeisterung entstanden Schafe, Hirten, Hund und zum Schluss Maria und Josef und das Christkind.
Plastizieren im Teamteaching
Warum Plastizieren im Unterricht für die SchülerInnen heilsam ist
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Vordiplomarbeit
Aicha RachdiLuftschloss4944 Auswil
r.aicha90@gmail.com
Rudolf Steiner Schule
Langnau i.E.
Klassenlehrerin
Grundsätzlich werden die Schüler bis heute in den meisten Schulen nach Jahrgangsklassen eingeschult und sind im Unterricht nur mit gleichaltrigen Kollegen zusammen. Nun gibt es auch Orte, an denen die Klassen alters-gemischt sind, entweder aus Notwendigkeit oder weil man mittlerweile darin auch eine Ressource entdeckt hat. Da die Rudolf Steiner Schulen anders organisiert sind als viele andere Schulen, stelle ich mir die Frage: Wie ist klassenübergreifender Unterricht an Rudolf Steiner Schulen umsetzbar?
Klassenübergreifender Unterricht
Stufenübergreifend unterrichten an Rudolf Steiner Schulen
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Vordiplomarbeit
Rey ArunaIm Holeeletten 21
4054 Basel
aruna@gmx.ch
Rudolf Steiner Schule Birseck
Aesch
Klassenlehrerin, Kunst- und
Förderlehrerin
Die Farbe ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. Alles in unserer Umgebung reflektiert Farbe. Jeder Stoff, jedes Material wird von uns Men-schen farblich wahrgenommen.
Wie erleben wir dieses Ereignis? Besitzt die Farbe Form? Wenn ja, welchen Zustand vermittelt sie uns?
In meiner Arbeit möchte ich mich mit der Wichtigkeit der Farbe befassen und folgenden Fragen nachgehen:Wie präsent ist die Farbe im Schulalltag? Welche Rolle spielt sie in der Entwicklung der Kinder?Wie kann ich als Lehrer gezielt Farbe als Hilfsmittel für meinen Unterricht verwenden?
Die Form der Farbe
Über die Wirkung der Farbe
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Vordiplomarbeit
Magdalena RöösliSchmiedenweg 7
4528 Zuchwil
magdalena.roeoesli@sonnehuus.ch
Rudolf Steiner Schule Oberaargau
Klassenlehrerin
Jeder einzelne Schüler, jede einzelne Schülerin kommt mit einem anderen Rucksack, einer anderen Vorbereitung auf die Schule in die Schule. Mit „in die Schule“ meine ich sowohl die Einschulung in der Ersten Klasse als auch den täglichen Beginn der Schule.Verschiedene Muttersprachen, Freizeitaktivitäten, morgendliche Rituale und Begabungen prägen die Kinder und stellen uns Lehrkräfte vor die Heraus-forderung, wie wir unseren Unterricht gestalten können, um damit möglichst viele Schüler und Schülerinnen zu begeistern.
Herausforderung Heterogenität
Wie arbeite ich mit dem, was die Kinder mitbringen ?
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WillkommenStudieren, um das Wesen des Kindes und dessen Entwicklung zu verstehen
• Zeitgemäße Ausbildung mit einer Selbstlernarchitektur, welche den heutigen Anforderungen und Bedürfnissen der Studierenden entspricht • Orientierung am Wesen des Kindes und der Entwicklung des Menschen anhand der anthroposophisch orientierten Geistes- wissenschaft in spirituell orientiertem Selbstmanagement• Künstlerische Kurse für die Entwicklung einer künstlerischen Handlungskompetenz• Ganzheitliches Konzept des Studienganges mit Einbezug aller Kompetenzbereiche• Fachliche Spezialisierung mit individuell konzipiertem Studiendesign • Freiräume für Initiativen zur Entwicklung der Handlungskompetenz • Persönliches Coaching und Betreuung der Studierenden mit einem Netzwerk von Mentoren an Übschulen • Integration in neu konzipierte Bachelor- und Master-Studiengänge im Hinblick auf die entsprechenden Qualifikationen und akademischen Abschlüsse, welche international anerkannt sind
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Die Fachmodule der AfaP
Zur Vertiefung der Fachkenntnisse bietet die AfaP eigene oder in Ko-operation stehende Fachmodule an. Sie sind gedacht, einerseits im Zuge der Ausbildung für die Studierenden der AfaP ihre pädagogischen Grundkenntnisse in einem speziellen Gebiete zu erweitern, andererseits dienen diese Fachmodule auch als Fortbildungsangebot für die bereits im Beruf stehenden Pädagoginnen und Pädagogen. Zurzeit bietet die AfaP Fremdsprachen, Turnen, Förderpädagogik, Kunst und Gartenbau als interne Fachmodule an. Mit dem externen Fachmodul Musik hat die AfaP eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Der zeitliche Rah-men erstreckt sich über eins bis zwei Jahre!
Dieses Zusatzangebot der AfaP erfreut sich einer wachsenden Teilneh-merzahl in nahezu allen Fachgebieten, wobei nicht nur die rund fünf-zig intern Studierenden der AfaP daran beteiligt sind, sondern externe Teilnehmer aus der ganzen Schweiz diese Möglichkeit der Fortbildung wahrnehmen. So wurde vor kurzem das Fachmodul Förderpädagogik auf zwei Jahre erweitert, indem eine Kooperationsvereinbarung mit dem Institut „Elementarpädagogik“ eingegangen wurde und beide Partner als Fachmodulleitung auftreten.
Aus den Bedarfsrückmeldungen der verschiedenen pädagogischen Ein-richtungen ergibt sich der Wunsch nach einer Erweiterung des Angebots auf dem Gebiete der Naturwissenschaften für Mittel- und Oberstufenleh-rer/innen sowie nach einer künstlerischen Vertiefung, um eine Fähigkei-tenbildung anzuregen. Unter Berücksichtigung der ständigen Entwick-lung des Fachmodulangebots und der finanziellen Ressourcen bemühen wir uns von der AfaP-Studienleitung, den Bedürfnissen der Schweizer Rudolf Steiner Schulentwicklung gerecht zu werden.
Passerelle
Für Absolventen des Vollzeitstudiums und des Praxisbegleitenden Stu-diums besteht im Rahmen eines Pilotprojektes die Möglichkeit für einen Übertritt mittels Passerelle an die Pädagogische Hochschule der Fach-hochschule Nordwestschweiz, Institut Primarstufe, zur Erlangung eines schweizerisch anerkannten Lehrdiploms für das 1. bis 6. Schuljahr und zur Führung des Titels „Diplomierte Lehrerin / Diplomierter Lehrer für die Primarstufe (EDK)“ sowie des „Bachelors of Primary Education“ in drei Semestern.
Kurzporträt der AfaP
Die AfaP bildet angehende Lehrerinnen und Lehrer in praxisnahen Stu-diengängen für eine Unterrichtstätigkeit an Rudolf Steiner Schulen re-spektive Waldorfschulen aus. Dabei verbinden zeitgemäße Diplomstu-diengänge die pädagogische Schulpraxis mit einem wissenschaftlich orientierten Studium der Anthroposophie, mit künstlerischer Betätigung im Blick auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung und mit einer Einfüh-rung in die Praxisforschung.
Siehe dazu www.afap.ch und www.institut-praxisforschung.com
Weitere Informationen und Kontakt:AfaP-Studienbüro Ruchti-Weg 5, CH-4143 DornachTel. +41 (0)61 701 40 72 info@paedagogik-akademie.ch www.paedagogik-akademie.ch