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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form
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Die neue digitale Arbeitswelt
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Arbeitswelt und Beruf
Die neue digitale Arbeitswelt – Chancen und Risiken von „Arbeit 4.0“
Timo Schuh, Pfaffenhofen; Anke Söller, Ludwigsburg
Die Corona-Krise hat die digitale Transformation vieler Unternehmen beschleunigt. Bereits vor der
Krise war die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit für Unternehmen durch mehr Effizienz ein wichti-
ges Thema. In naher Zukunft werden mehr als 1,3 Milliarden Menschen ausschließlich digital arbei-
ten. Der digitale Wandel und seine Herausforderungen werden als „Industrie 4.0“, die Veränderun-
gen der Berufs- und Arbeitswelt werden als „Arbeit 4.0“ bezeichnet.
KOMPETENZPROFIL
Klassenstufe: 9/10
Dauer: 6–7 Unterrichtsstunden
Kompetenzen: Den Stellenwert von Arbeit für das menschliche Leben erkennen,
Veränderungen in der Berufs- und Arbeitswelt analysieren, die
Komplexität der neuen Arbeitswelt erkennen, neue Arbeitszeitmo-
delle beurteilen, Digitalisierung und „Industrie 4.0“ nachvollziehen
Thematische Bereiche: Phasen der Industrialisierung, der Mensch und sein Verhältnis zur
Arbeit, Digitalisierung der Arbeitswelt, Industrie 4.0
Medien: Texte, Farbfolie, Grafiken, Diagramme, Bilder
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Das Thema im Unterricht
Worum geht es?
Der digitale Wandel der Arbeitswelt wird in nicht allzu ferner Zukunft in vielen Berufen und Arbeits-
bereichen bestimmend. Auch viele Ihrer Schülerinnen und Schüler1 werden davon betroffen sein,
mindestens aber vom Übergang in die neue Arbeitswelt. Die Einheit will auf diesen Wandel auf-
merksam machen und für die möglichen Veränderungen sensibilisieren. Denn trotz der Veränderun-
gen benötigt jeder immer auch eine ausgewogene „Work-Life-Balance“, um die Anforderungen der
Arbeitswelt erfüllen zu können, ohne sich dabei selbst auszubeuten.
Wie funktioniert Arbeiten heute?
Im Café mit Smartphone, Tablet und Latte macchiato seiner Arbeit nachgehen: Diese Zutaten ste-
hen sinnbildlich für den Wandel der Arbeitswelt. Seit den 80er-Jahren schreitet die Virtualisierung
der Arbeit in hohem Tempo voran. In naher Zukunft werden mehr als 1,3 Milliarden Menschen
ausschließlich digital arbeiten. Ursächlich hierfür war eine technische Revolution: E-Mails und erste
Onlineplattformen ermöglichten ortsungebundene Arbeit und Freiberufler übernahmen Arbeit, die
zuvor Festangestellten vorbehalten war. In einer zweiten Welle der Digitalisierung führten dann ver-
änderte Interessen der Arbeitnehmer, aber auch die Anforderungen einer globalisierten Wirtschaft,
in Kombination mit mobilen Technologien, zu neuen Arbeitsformen bei den Angestellten, wie zum
Beispiel zum Arbeiten am Computer von zu Hause aus – im sogenannten Homeoffice.
Allerdings leiden die Innovationsfähigkeit sowie die sozialen Beziehungen der Mitarbeiter unter
dieser Flexibilität. Deshalb gehen immer mehr große Firmen, wie zum Beispiel IBM, den Schritt
weg vom Homeoffice: Bis März 2017 arbeiteten fast 45 Prozent der amerikanischen Belegschaft
im Homeoffice – mittlerweile wurde diese Arbeitsform abgeschafft und die Mitarbeiter kommen
wieder in die IBM-Büros an sechs Standorten in den USA. Sogenannte „Coworking Spaces“ bieten
Freiberuflern oder auch Homeoffice-Arbeitern offene Arbeitsplätze zur Förderung von Kooperation
und Inspiration an. Weltweit gibt es mittlerweile über 2500 solcher Zentren.
Wie funktioniert Arbeiten morgen?
Die Zukunft der Berufs- und Arbeitswelt wird allgemein unter der Bezeichnung „Arbeit 4.0“ dis-
kutiert. Gemeint ist damit die Digitalisierung der Arbeitswelt, die ganz neue Herausforderungen
mit sich bringt. Im Zentrum stehen nicht Tablets oder Smartphones, sondern eine neue Art von
Maschinen, die miteinander oder mit dem Menschen kommunizieren können; eine neue Generation
von Leichtbaurobotern, die mit dem Menschen zusammenarbeiten; 3-D-Drucker; die Entwicklung
von immer ausgereifteren Algorithmen und künstlicher Intelligenz. Neben diesen technischen Ver-
änderungen wandelt sich die Berufs- und Arbeitswelt auch aufgrund veränderter Bedürfnisse von
Arbeitnehmern nach flexibleren Arbeitszeiten oder einer besseren Work-Life-Balance.
Die Kehrseite der Medaille von „Arbeit 4.0“
Obgleich die Digitalisierung der Arbeitswelt zu mehr Freiheit und Unabhängigkeit hinsichtlich
Arbeitsort, Arbeitszeit und Arbeitsformen führt, bedeutet sie nicht zwangsläufig bessere Arbeits-
bedingungen für die Beschäftigten. Eine repräsentative Umfrage des DGB, „Gute Arbeit 2016“,
kommt zu dem Ergebnis, dass Arbeitnehmer, die in einem hohen oder sehr hohen Maße mit di-
gitalen Instrumenten und Medien arbeiten, dadurch eine größere Arbeitsbelastung wahrnehmen
(46 Prozent). Lediglich neun Prozent gaben an, sich dadurch entlastet zu fühlen (vgl. Haufe Online:
1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im weiteren Verlauf nur noch „Schüler“ verwendet.
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„Arbeit 4.0: Digitalisierung kann belasten“, www.haufe.de/arbeitsschutz/recht-politik/arbeit-40-digi-
talisierung-kann-belasten_92_371058.html; abgerufen am 14.08.2018). Ähnlich sieht es mit dem
Aspekt der Freiheit aus. Die ständige Verfügbarkeit mittels Smartphone und Laptop verstärkt die
Verschmelzung von Arbeits- und Berufsleben. Das durch die Digitalisierung versprochene Mehr an
Kommunikation und die bessere Beteiligung haben als Kehrseite ein hohes Maß an Entfremdung
und Überwachung. Außerdem erfordert die Digitalisierung aufgrund der schnellen Veränderungen
ein lebenslanges Lernen von allen Beteiligten.
Didaktisch-methodische Hinweise
Im ersten Teil dieser Unterrichtseinheit beschäftigen sich die Schüler mit dem Stellenwert von Arbeit
sowie verschiedenen Arbeitsformen und Arbeitszeitmodellen, um der Problemfrage nachzugehen,
ob der Wandel der Arbeits- und Berufswelt im 21. Jahrhundert eine Chance oder eine Gefahr für die
Arbeitnehmer darstellt. Neben den Gründen für die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt stehen
auch die Folgen, die sich daraus für Arbeitnehmer ergeben, im Zentrum. In einer Podiumsdiskussion
erörtern die Lernenden, ob die Verschmelzung von Berufs- und Arbeitsleben, die ein hohes Maß an
Flexibilität, aber als Schattenseite die permanente Erreichbarkeit mit sich bringt, ein Fluch oder ein
Segen für Beschäftigte ist.
Im Anschluss erarbeiten sich die Schüler die Vor- und Nachteile von Automatisierung und modernen
Arbeitsformen. Ausgehend von der normativen Frage, inwiefern der Einsatz von Robotern in be-
stimmten Bereichen wünschenswert ist, untersuchen die Schüler, welche Folgen er im Allgemeinen
für die Gesellschaft, für Unternehmen und für den Staat hat.
Zu den Materialien im Einzelnen
Mithilfe eines Lehrvideos füllen die Schüler die Tabelle in M 1 zu den vier Phasen der Industrialisie-
rung aus und reflektieren die Folgen dieser Entwicklungen für die Arbeit(swelt).
Anhand einer Positionslinie erläutern die Schüler den Stellenwert, den Arbeit für sie persönlich im
Leben hat (M 2). Unter Rückgriff auf eine Zitatecollage in M 3 erarbeiten die Schüler, welche Funk-
tionen Arbeit für den Menschen erfüllt.
Mithilfe von M 4 beschäftigen sich die Schüler mit einer Erwerbsbiografie aus der neuen Arbeits-
welt. Anhand von M 5 erarbeiten sich die Lernenden verschiedene Arbeitszeitmodelle. M 6 regt die
Schüler zur kritischen Reflexion über Work-Life-Blending an.
Anhand eines Erklärvideos verstehen die Lernenden in M 7, wie sich die Arbeitswelt in den kom-
menden Jahren grundlegend verändern wird.
Mithilfe von M 8 reflektieren die Lernenden darüber, welche Tätigkeiten von Robotern erledigt wer-
den könnten. Anhand von M 9 beschäftigen sich die Schüler mit der Frage, welche Jobs besonders
durch die Übernahme von Robotern gefährdet sein werden. M 10 ermöglicht eine ethisch relevante
Diskussion über die Fragestellung, ob Roboter in der Altenpflege eingesetzt werden sollten, um
einen Pflegenotstand zu verhindern.
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Literatur
ff Harvard Business Manager. Homo Digitalis: Vernetzt, flexibel, mobil – so geht Arbeit heute.
Heft 2/2015.
Renommierte Autoren beleuchten technologische und organisatorische Veränderungen der
Arbeitswelt. Die Ausgabe enthält Beiträge zu Homeoffice, Coworking Spaces und mobilen Wis-
sensarbeitern.
Weiterführende Internetseiten
ff https://www.ard.de/home/themenwoche/ARD_Themenwoche_2016_Zukunft_der_Ar-
beit/3234726/index.html
Die Startseite der ARD-Themenwoche „Zukunft der Arbeit“ bietet ein breites Angebot an Artikeln,
Reportagen, Spielfilmen, kurzen Videos, Porträts und Glossaren rund um das Thema „Arbeit und
Berufsbilder in einer digitalisierten Wissensgesellschaft“. Besonders interessant ist zum Beispiel
der „Job-Futuromat“, der angibt, wie wahrscheinlich es ist, dass bestimmte Jobs bald von Robo-
tern erledigt werden könnten, oder auch der Film „Schichtwechsel – die Roboter übernehmen“.
ff https://www.boeckler.de/pdf/p_study_hbs_323.pdf
Die von Jan Marco Leimeister, David Durward und Shkodran Zogaj 2016 durchgeführte Stu-
die „Crowdworker in Deutschland: Eine empirische Studie zum Arbeitsumfeld auf externen
Crowd-sourcing-Plattformen“ liefert ausführliche Informationen und Daten zur Struktur und zu
den Arten des Crowdworkings, der Bezahlung und sozialen Absicherung von Crowdworkern.
Digitale Arbeitswelt nach Corona: Diese 5 Themen werden massiv beschleunigt
ff https://www.wiwo.de/erfolg/beruf/die-zahlenfrau-diese-5-themen-werden-massiv-beschleu-
nigt/25816570.html
Der Artikel geht auf die Herausforderungen und Veränderungen in den Unternehmen im Hinblick
auf die Digitalisierung ein.
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Auf einen Blick
M 1 Die Industrie im Wandel der Zeit
Benötigt: £ Internet
M 2 Gar keine Arbeit ist auch keine Lösung, oder?
Benötigt: £ Folienkopie bzw. digitale Fassung von M 2
M 3 Welche Rolle spielt Arbeit für Menschen?
Benötigt: £ Internet
M 4 Die neue Arbeitswelt – das Paradies für Arbeitnehmer oder nur schöner Schein?
M 5 Neue Arbeitszeitmodelle – starr oder flexibel?
M 6 Work-Life-Blending – perfekte Mischung oder Mehrarbeit?
M 7 Arbeit 4.0 – wie werden wir in Zukunft arbeiten?
Benötigt: £ Internet
M 8 Industrie 4.0 – die Roboter kommen!
M 9 Nehmen uns Maschinen die Arbeit weg?
Benötigt: £ Internet
M 10 Roboter als Altenpfleger? – Japans Lösung für den Pflegenotstand
Zusatzaufgaben für schnellere Schüler sind mit dem Stern-Icon versehen.
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