Die liberalen Parteienfamilie DVP - DDP – DStP. DVP DDP DStP DVP Deutsche Volkspartei.

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Die liberalen ParteienfamilieDVP - DDP – DStP

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Deutsche Volkspartei

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Gustav Stresemann

*10. Mai 1878 in Berlin

† 3. Okt. 1929 in Berlin

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Nationalliberale ParteiFortschrittliche Volkspartei

Deutsche Volkspartei

1. Entstehung

(Stresemann)

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1. Entstehung

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2. Programm

- starke, festgefügte Staatsgewalt- staatsbürgerliches Pflichtbewusstsein- unerlässliche Machtmittel- politische und wirtschaftliche Völkerversöhnung- Revision des Versailler Vertrages- Privateigentum an Produktionsmitteln- Unterstützung des Genossenschaftswesens- Wiederherstellung eines nationalen Kaisertums

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3. soziale Zusammensetzung ...

... der Wähler:Partei der Mittelschichten (freie Berufe, Beamten, Angestellte, Handwerker, Händler, Hauseigentümer, mittlere Unternehmer, Bauern)

... der Parteielite:vor allem Repräsentanten der Groß- und Mittelindustrie, der Kleinindustrie, des Großhandels, des Kleinhandels, der Banken, des Handwerks, der Beamten

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4. Organisationsstruktur

- schwach - zersplittert- Föderation von Wahlkreisverbänden- Honoratiorenpartei (1920 kurze Zeit auf dem Weg zur Mitgliederpartei)

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5. Finanzierung

- Industriespenden- Montan- und Schwerindustrie- finanzielle und politische Abhängigkeit von Industriespenden- Vorschlag Stresemanns, Parteien staatl. zu finanzieren- Veto der Industrieparlamentarier

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6. Entwicklung

- Anfangs Systemgegner, in der Rolle der Opposition- klare Ablehnung des bewaffneten Umsturzes- stärker werdende Linksorientierung- Betonung des sozialpolitischen Fortschritts- Bemühungen um Fusion der beiden liberalen Parteien- Tod Stresemanns und starker Rechtsruck- Listenverbindung mit DNVP- Splitterpartei- letzter Rettungsanker: Reichsgemeinschaft der DVP- 4. Juli 1933 Auflösungserklärung

Zeit

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

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Dass Deutschland nach dem Krieg wieder ein anerkanntes Mitglied der Völkergemeinschaft geworden ist, verdankt es in erster Linie dem liberal-konservativen Politiker Gustav Stresemann und den durch ihn zustande gekommenen parlamentarischen Mehrheiten. Er führt Deutschland in den Völkerbund und söhnt es mit Frankreich aus. Er ist ein früher Europäer. Er stirbt am 3. Oktober 1929, gerade einmal 51 Jahre alt. Nach Stresemanns Tod ist nichts mehr wie zuvor. Die Trauer ist groß. Doch seine eigene Partei, die Deutsche Volkspartei, rückt nach rechts.

Originalton Prof. Dr. Norbert Lammert 2009:„Das Scheitern der Weimarer Demokratie lässt sich sicher nicht an einer einzelnen Persönlichkeit festmachen. Aber Gustav Stresemann war auch nicht irgendeine Persönlichkeit, sondern eine der prägenden Gestalten dieser Weimarer Zeit mit einer hohen außenpolitischen Reputation und einer ungewöhnlich langen Mitgliedschaft in den schnell wechselnden Reichsregierungen ... als Reichskanzler und vor allen Dingen als langjähriger Außenminister. Er war eine der wenigen Persönlichkeiten mit einer integrierenden Kraft, mit der Bereitschaft zum Kompromiss, die dieser Republik durchweg fehlte, der deshalb prompt als Erfüllungspolitiker denunziert wurde weil er sich an Realitäten orientierte. Und diese Wahrnehmung macht eigentlich schon ein Kernproblem dieser Republik ohne Republikaner oder Demokratie ohne Demokraten deutlich.“

Quelle: DVD „Das Reichstagsgebäude in der deutschen Geschichte“. Hrsg.: Deutscher Bundestag, Referat Öffentlichkeitsarbeit, 2009

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Deutsche Demokratische Partei

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1. Entstehung

- DDP ging aus der Fortschrittspartei hervor

- Ziel einer liberalen Partei scheiterte, DDP verwehrte die Mitgliedschaft:

- Befürworten der Monarchie- Befürworten von Annexionen bis zum Kriegsende- Gegnern der Demokratisierung des preußischen Drei-Klassen-Wahlrechtes

Gründung der DVP

Flügelkämpfe in der DDP (kein geschlossenes Bekenntnis zur Republik)

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2. Verfassung

- Conrad Haußmann war Vorsitzender des Verfassungsausschuss

- Hugo Preuß gilt als der eigentliche Schöpfer der Weimarer Verfassung

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3. Programm- Volksstaat

- Rechtsstaat

- Föderalismus

- rechtliche Gleichstellung der Frau

- Gegen die Vergesellschaftung der Produktionsmittel (zugleich aber gegen Monopolbildung)

- Kulturpolitik:- Staatliches Schulmonopol- unentgeltlicher Unterricht- Lehr- und Lernfreiheit

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4. soziale Zusammensetzung

Wähler und Mitglieder rekrutierten sich aus:

- dem gewerblichen und neuen Mittelstand- Angestellten und Beamten- Arbeitern (insb. aus der Hirsch-Dunkerschen Gewerkschaft)

- Intellektuelle und Akademiker- viele Frauen - viele Juden- Großunternehmer- Repräsentanten des Großbürgertums:

- Walther Rathenau, Robert Bosch, Hjalmar Schacht, C.F. von Siemens

Trotz sozialer Heterogenität, keine Volkspartei

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5. Finanzierung

- Durch Spenden von Unternehmen und Unternehmensverbänden

- Kaum durch Mitgliederbeiträge (nur etwa 5% der Einnahmen)

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Reichstagswahlen einschließlich der Wahlzur Verfassunggebenden Nationalversammlung (1919)

19. Januar 1919 18,5 % 75 Sitze

6. Juni 1920 8,3 % 39 Sitze

4. Mai 1924 5,7 % 28 Sitze

7. Dezember 1924 6,3 % 32 Sitze

20. Mai 1928 4,9 % 25 Sitze

14. September 1930 3,8 % 20 Sitze

31. Juli 1932 1,0 % 4 Sitze

6. November 1932 1,0 % 2 Sitze

5. März 1933 0,9 % 5 Sitze

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6. Entwicklung

- Verfassungsausarbeitung- Beteiligung an der „Weimarer Koalition“- Bis zum 1.Juni 1932 war die DDP an allen Kabinetten beteiligt- 24. August 1919: Tod Friedrich Naumanns- Nachfolger: erst Carl Petersen, dann Erich Koch-Weser- DDP nicht für die Annahme der Friedensbedingungen (nur 7 von 75 „ja“)

- 19. März 1920: Kapp-Putsch spaltet DDP- 24. Juni 1922: Mord an Rathenau durch völkische Rechtsradikale- Inflationsbekämpfung: Hjalmar Schacht sorgte als Reichsbankpräsident für Wertbeständigkeit der Rentenmark

- 1925:Reichspräsidentenwahlen: DDP im „Reichsblock“ für Marx (Z)

- 1926: personeller Aderlass der DDP - 1929: erneute Gespräche über Fusion von DDP und DVP

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Deutsche Staatspartei

http://www.wahlplakate-archiv.de/mambots/content/plugin_jw_sig/showthumb.php?img=weimar/DStP/1932/dstp-rtw1932-01.jpg&width=200&height=200&quality=80

1.Entstehung

- Neuwahlen: 14. September 1930 - Wunsch nach starker liberaler Partei

- Fusion von DDP und DVP scheitert

Juli1930:DDP + Jungdeutscher Orden +… =

Deutsche Staatspartei

Einige des linken Flügels der DDP traten daraufhin aus der Partei aus

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- Gegründet von Arthur Mahraun 1920 in Kassel

-Name: Anlehnung an den „Deutschen Ritterorden“

- Etablierung eines „wahren Volksstaates“

-Weder am Kapp-Putsch (1920), noch am Hitler – Putsch (1923) teilgenommen

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2. Der Jungdeutsche Orden

3. Die „erste“ Reichtagswahl der DStP

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

Konsequenzen des Wahlausgangs für die DStP

- Etablierung einer politisch zukunftsfähigen Formation wurde verfehlt

- Innere Auseinandersetzung zwischen DDP und dem Jungdeutschen Orden

- Jungdeutscher Orden splittet sich ab

- früherer rechter Flügel der DDP bildet nun die DStP, konnte aber in den darauffolgenden Wahlen keine Gewinne mehr verzeichnen

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Reichtagswahlergebnisse

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

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Quelle: http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/infoblatt/reichstagswahlergebnisse.pdf(aus: Jürgen Falter u.a., Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik, München 1986)

Reichtagswahlergebnisse

4. Das Ende der DStP

- März 1933: DStP 0,9% der gültigen Stimmen

- 28.6.1933 DStP löst sich freiwillig auf, nachdem ihre 5 Abgeordneten im Reichstag für das Ermächtigungsgesetz stimmten

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5. Niedergang der DDP /DStP

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Warum der Niedergang der DDP?

- interne Zerrissenheit (Flügelkämpfe)

- Eigene Zuschreibung der Brückenfunktion und Sympathie für die SPD stieß potenzielle Wähler ab

- Es gab mit der DVP eine liberale Alternative

- Partei geprägt durch Bismarckschen Konstitutionalismus

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Literaturverzeichnis

- Werner, Stephan 1966: 100 Jahre liberale Parteien 1866 – 1966. In: Luchtenberg, Paul/Erbe, Walter (Hrsg.): Geschichte des deutschen Liberalismus. Köln, Opladen: Westdeutscher Verlag. S. 100 – 127. (Kapitel 2: In der Weimarer Republik).

- Lösche, Peter 1994: Kleine Geschichte der deutschen Parteien. Stuttgart u.a. Verlag W. Kohlhammer. S.82 – 89. (Kapitel 4: Parteien der Weimarer Republik, Die Deutsche Demokratische Partei, Die Deutsche Volkspartei).

- Neumann, Siegmund 1973: Die Parteien der Weimarer Republik. Stuttgart u.a. Verlag W. Kohlhammer. S.48 – 61. (Kapitel: Demokraten und Staatspartei, Deutsche Volkspartei).

- Tormin, Walter 1968: Geschichte der deutschen Parteien seit 1848. Stuttgart u.a.: Verlag W. Kohlhammer. S.127 – 218.

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Danke für eure Aufmerksamkeit!

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