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Die Hagener Caritaszeitung Heft 1/2007 17. Jahrgang
CaritaZ
Bischof im BewerbertrainingWeihbischof Grothe zu Gast
beim Caritasverband S. 23
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CaritaZ - die Hagener Caritaszeitung17. Jahrgang, Ausgabe 1/2007
HerausgeberCaritasverband Hagen e.V.Hochstraße 83 a, 58095 HagenTelefon (0 23 31) 91 84-0Telefax (0 23 31) 18 30 07info@caritas-hagen.deGeschäftsführer: Wolfgang Röspel
RedaktionMichael Gebauer, Claudia Heide, Michael Jahn, Martin Kemper, Elmar Kotthoff, Christine Lanwehr, Anja Lohmann, Wolfgang Röspel, Markus von Frantzkicv-presse@caritas-hagen.de
AutorenMichael Gebauer, Martin Kemper, Elmar Kotthoff, Christine Lanwehr, Meinhard Wirth, Markus von Frantzki
GestaltungChristof Becker, Wuppertal
TitelbildMichael Kleinrensing
FotografienMichael Gebauer, Martin Kemper, Elmar Kotthoff, Christine Lanwehr, Michael Kleinrensing, Marco Siekmann, Andy Spyra
DruckWAZ-Druck GmbH & Co. KG, Duisburg-Neumühl
Liebe Leser,
Wolfgang Röspel, Geschäftsführer des Caritasverbandes Hagen
„Stillstand ist Rückschritt“ ist ein oft bemühter Satz, will man auf
Entwicklungen aufmerksam machen. Schreiben wir ihn fort: „Bewe-
gung ist Fortschritt“ - und blicken dabei auf die Entwicklungen des
Caritasverbandes Hagen in den vergangenen Monaten.
Wir bewegen uns. So ist die Eröffnung des Roncalli-Hauses am
Boeler Kirchplatz bemerkenswert in mancherlei Hinsicht. Das Konzept,
vielfältige Hilfsangebote unter einem Dach zu vereinen, sucht seines-
gleichen in der Umgebung. „Begegnen, Begleiten, Beraten“ – dahinter
verbergen sich vernetzte Angebote, die Menschen in unterschiedlichen
Lebenssituationen unterstützen sollen. Das große Interesse am Roncalli-
Haus zeigt, dass der Caritasverband hier ein Tor aufgestoßen hat – für
Hilfesuchende und für freiwillig Engagierte, die die Säule der neuen
Einrichtung sind.
Wir bewegen uns weiter. Der Neubau der CWH in Kückelhausen
nimmt konkrete Formen an. Der erste Spatenstich ist in diesem Jahr,
2008 kann der Betrieb aufgenommen werden.
Dies sind nur zwei Schlaglichter auf bewegende Zeiten beim Caritasver-
band. So hat es im Vorstand Veränderungen gegeben; lernen Sie die
neuen Mitglieder kennen. Welche wichtige Rolle Kinder im Pflegeheim
St. Martin spielen, warum Weihbischof Grothe im Gabelstapler-Simula-
tor sitzt, wieso eine Leseratte in St. Engelbert für Aufregung sorgt und
wo Obst und Gemüse einen wichtige Rolle spielen – all das erfahren
Sie in dieser CaritaZ-Ausgabe.
Und Sie werden sehr schnell erkennen, dass wir uns bewegen. In viele
Richtungen – mit einem Ziel: Hilfen für Menschen in Not zu geben und
Anwalt und Partner Benachteiligter zu sein.
Ihr
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13 HandicapDoppelt hält einfach besserClaudia Middendorf und Markus Höhmann
Bereichs-Leiter in der Crela Werkstätte
18 Senioren„Man hat mal wieder etwas Junges um sich“Zehn Jahre Alt und Jung in St. Martin
20 KinderKinder aus St. Engelbert schreiben ein BuchRatz Schmökers Erlebnisse
23 BerufBischof im BewerbertrainingWeihbischof Grothe zu Gast beim
Caritasverband
34 Zentral Mann der Zahlen steht für soziale VerantwortungSparkassen-Vorstand Rainer Kurth
im Caritas-Vorstand
Miteinander 4 Begegnen, Begleiten, Beraten 7 Segen für das Roncalli-Haus Handicap 9 Eine Wohngruppe im Roncalli-Haus stellt
sich vor 10 „Ambulantisierung“ oder „Hilfe zur Verselbstständigung“? 12 Was lange währt... 13 Doppelt hält einfach besser
14 Eine Chance für beide Seiten 16 Viel zu feiern in St. Laurentius Senioren 17 Caritasverband aus dem Eff-Eff 18 Bunter Anzie-
hungspunkt 18 „Man hat mal wieder etwas Junges um sich“ Kinder 20 Kinder aus St. Engelbert schreiben ein Buch 21 Kindertages-
stätte St. Engelbert auf neuen Wegen Beruf 23 Bischof im Bewerbertraining 27 Der Caritasverband Hagen bildet aus
28 Erfolgreiche Prüfungen 29 17 neue Altenpfleger Zentral 30 Schimmert alles in Rot? 32 Abschied aus dem Vorstand 32 Aktiv und
engagiert in vielen Bereichen 34 Mann der Zahlen steht für soziale Verantwortung Unterstützen 35 810 Euro für den Warenkorb
36 Lions-Spende für neuen Warenkorb 37 Integrations-Knigge erschienen Miteinander 38 Elisabethkreuz verliehen
38 Wachwechsel in St. Antonius 38 Gute Seelen aus Halden feiern
20 13
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4 CaritaZ 1/2007
Begegnen, Begleiten, Beraten –
Roncalli-Haus. Begegnen, Begleiten, Beraten –
im Roncalli-Haus am Boeler Kirchplatz steht das
Miteinander im Zentrum des Wirkens. Im Hagener
Norden gibt es seit April ein in der Volme-Stadt
völlig neues Angebot des Caritasverbandes. Auf
vier Säulen ruht die Arbeit im renovierten Haus
im Schatten der St. Johannes-Kirche.
Im Untergeschoss eröffnete ein Warenkorb. In
diesem sozialen Einkaufsmarkt, dem zweiten,
den der Caritasverband in Hagen betreibt, können
Menschen unter Vorlage eines Berechtigungs-
scheins für einen Obolus Waren einkaufen.
das Roncalli-Haus am Boeler Kirchplatz
Eine Etage höher ist ein Kleiderladen entstanden,
in dem nach dem gleichen Prinzip Kleidungs-
stücke abgegeben werden. Mittelpunkt der erste
Etage ist der offene Senioren-Mittagstisch.
Vis a vis des Boeler Gemeindezentrums zog das
Senioren-Service-Center ein. Hier geht es um
Beratung älterer Menschen. Außerdem gibt es im
Roncalli-Haus eine Behinderten-Wohngruppe, in
die vier Menschen mit Handicaps einziehen, um
ein eigenständiges Leben zu führen.
Der Warenkorb
Groß, hell und einladend ist das Ladenlokal
im Untergeschoss des Roncalli-Hauses. Große
Kühltruhen, Ladentheken, Regale und Kasse
vermitteln den Einkäufern, dass es hier zugeht
wie in einem richtigen Geschäft. Wo einst Schuhe
verkauft wurden, gibt es nun zwei Mal in der
Woche Lebensmittel. Kunden können nur gegen
Vorlage eines Berechtigungsscheins für einen
Obolus einkaufen.
Beliefert wird der Warenkorb, so wie die Einrich-
tung in Wehringhausen auch, von Geschäften
aus Hagen. Diese geben Lebensmittel, deren Min-
deshaltbarkeitsdatum kurz vor dem Ablauf steht
sowie überschüssige Frischware, kostenlos ab.
Mehr als 100 Ehrenamtliche stehen bereit, um
den Betrieb am Laufen zu halten. Das fängt an
mit dem Abholen der Waren, über das Sortieren
und Einräumen bis hin zum Verkauf. Begleitet
Vor dem Roncalli-Haus: Geschäftsführer Wolfgang Röspel, Pfarrer Christoph Schneider, Marianne Schulte, Jörg Krist und Martin Jursza vom Architekturbüro.
Begegnen, Begleiten, Beraten
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wird das Projekt von Sozialarbeitern des Caritas-
verbandes, die sowohl die Kunden beraten als
auch den Freiwilligen zur Seite stehen.
Entstanden ist die Idee eines Warenkorbes in den
90er Jahren. Armutsuntersuchungen ergaben,
dass es in unserer Gesellschaft auf der einen Seite
immer mehr arme und verdeckt arme Menschen
gibt. Andererseits werden täglich Lebensmittel
vernichtet, die nicht mehr verkauft werden kön-
nen, obwohl sie noch gut verwertbar wären. So
wurden beide Enden zusammengefügt. Heraus-
gekommen ist der Warenkorb, der nun auch in
Hagen an zwei Standorten durch freiwillig enga-
gierte Menschen geführt wird.
Dass die Notwendigkeit besteht, in Hagen Hilfe-
suchende zu unterstützen, zeigt die Akzeptanz
des Warenkorbes in Wehringhausen: Hier warten
die Menschen an den beiden Verkaufstagen
geduldig in langen Schlangen, bis sie an der
Reihe sind.
„Wir stellen dabei fest: Armut versteckt sich nicht
mehr. Die Bedürftigkeit ist so groß, dass sich die
Hilfesuchenden in aller Öffentlichkeit vor dem
Warenkorb anstellen“, sagt Michael Gebauer,
zuständiger Projektleiter der Warenkörbe.
So glaubt er, dass auch das Angebot in Boele
dazu beitragen wird, die Menschen wirkungsvoll
zu unterstützen.
Der Kleiderladen
Ergänzend zum Warenkorb gibt es im Roncalli-
Haus auch einen Kleiderladen. In der ersten Etage
des Hauses werden gut erhaltene oder neue
Anziehsachen weitergegeben. Auch dieses
Projekt wird von Ehrenamtlichen organisiert
und betrieben.
Zum Kleiderladen können Menschen kommen,
die die Berechtigung (Berechtigungskarte) für den
Warenkorb erhalten haben. 15 ehrenamtliche
Frauen und Männer halten die Anziehsachen für
Kinder und Erwachsene gegen einen Obolus bereit.
Es kann auch Bekleidung abgegeben werden.
Die Bekleidung wird in dem Laden wie in einem
richtigen Geschäft ansprechend präsentiert.
Mittagstisch
Auf ganz neues Terrain begibt sich der Caritasver-
band beim offenen Senioren-Mittagstisch. „Wir
möchten, dass ältere Menschen so lange wie
möglich in ihrer Wohnung bleiben können und
sorgen mit diesem Angebot dafür, dass ihnen
eine Last des Alltags abgenommen wird“,
erläutert Geschäftsführer Wolfgang Röspel.
50 Plätze bietet der große, lichtdurchflutete
Raum im ersten Stock des Hauses – mit freiem
Blick auf den Boeler Marktplatz. Große Fen-
ster ersetzen die Glasbausteine, die hier früher
Durchblick verhinderten. Jetzt erstrahlt der Raum
Alles fertig: Pfarrer Christoph Schneider, Geschäftsführer Wolfgang Röspel, Anja Lohmann (Caritas), Technischer Leiter Jörg Krist, Begeg-nungstätten-Leiterin Marianne Schulte, Architekt Brauckmann, Martin Jursza, Architekturbüro Brauckmann.
Begegnen, Begleiten, Beraten
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in ganzer Pracht: Gemütliche Tischgruppen, eine
blaue Bank an der Wand und die Ausgabetheke
werden, so glaubt Röspel, regelmäßige Besucher
anziehen. Nach dem Essen, das bezahlt werden
muss und in der Caritasküche des Pflegeheims
St. Martin in Boelerheide gekocht wird, kann
dann dort ein Kaffee getrunken werden, bevor
es Zeit ist, in die benachbarte Begegnungsstätte
zu gehen, wo täglich ein attraktives Programm
geboten wird.
Senioren-Servicecenter
Direkt gegenüber des Eingangs zur Begegnungs-
stätte geht es hinein ins Büro des Senioren-
Servicecenters. Hier hat unter anderem die
Leiterin der Boeler Begegnungsstätte, Marianne
Schulte, ihren Schreibtisch. In der Begegnungs-
stätte treffen sich täglich bis zu 170 Senioren.
Ebenfalls zu erreichen ist hier Petra Krahforst, die
die offene Seniorenarbeit organisiert. Außerdem
wird es Sprechstunden der Sozialstation und der
Senioren-Reisen geben, so dass es Hilfeangebote
aus allen Bereichen gibt.
Der Besucher sieht schnell, wo er ist: Über dem
ebenerdigen Eingang in das Büro des Senioren-
Servicecenters hängt ein großes Schild mit dem
Schriftzug „Roncalli-Haus“.
Info
Die neue Caritas-Einrichtung am Boeler
Kirchplatz trägt den Namen „Roncalli-Haus“.
Damit wird Papst Johannes XXIII. geehrt, der
am 25. November 1881 als Angelo Giuseppe
Roncalli in Norditalien geboren wurde. 1958
wählte das Konklave den damals 77-Jährigen
zum Papst, als Nachfolger von Pius XII. Hatte
dieser Papst den Beinamen „der engels-
gleiche Papst“, so wurde der Roncalli-Papst
bald der „gute Papst“ tituliert. Dabei galt er
bei seiner Wahl zunächst als „Übergangs-
papst“, aufgrund seines Alters. Aber sehr
bald eroberte Johannes XXIII. durch seine
Herzlichkeit und tiefgründige Frömmigkeit,
seinen Optimismus und Vertrauen, durch
Schlagfertigkeit und Humor die Herzen der
Menschen. Er selbst stammte aus armen
Verhältnissen und fand stets einen unkom-
plizierten Zugang zu allen Menschen.
Obwohl nur fünf Jahre im Amt, veränderte
Johannes XXIII. die Kirche nachhaltig. Er
berief das Zweite Vatikanische Konzil ein,
bei dem die Kirche ihr Selbstverständnis und
ihr Verhältnis zur Welt neu definierte. Als
Johannes XXIII. am 3. Juni 1963 nach langem
Krebsleiden starb, war die Trauer in aller
Welt groß.
Johannes entwickelte Visionen von einer
neuen Weltordnung, brachte moralische Ar-
gumente für die Abrüstung und den Frieden
auf der ganzen Welt.
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Roncalli-Haus
Roncalli-Haus
Boeler Kirchplatz 15
58099 Hagen
02331/48 32 400
Warenkorb Boele: Dienstags 17 bis 19 Uhr,
freitags 10 bis 12 Uhr. (Die Öffnungszeiten in
Wehringhausen bleiben bestehen: dienstags
17 bis 19 Uhr, freitags von 10 bis 12 Uhr.)
Senioren-Servicecenter: Montag bis Freitag:
10 bis 11.30 Uhr, Montag bis Donnerstag
14 bis 16 Uhr.
Offener Mittagstisch: Montags bis freitags
von 12 Uhr bis 14 Uhr.
Kleiderladen: Dienstags 15 bis 18 Uhr, don-
nerstags 15 bis 18 Uhr, freitags 10 bis 12 Uhr.
Segen für das Roncalli-Haus
Roncalli-Haus. Das Wetter passte zum Anlass:
Strahlender Sonnenschein umrahmte den Tag der
offiziellen Eröffnung und Segnung des Roncalli-
Hauses am Boeler Kirchplatz. Nach einem Wort-
gottesdienst in der St. Johannes-Kirche segnete
Pfarrer Christoph Schneider die neue Caritas-Ein-
richtung.
In seinem Gottesdienst erwähnte der Caritas-Vor-
sitzende auch „Die 10 Gebote der Gelassenheit“,
die von Papst Johannes XXIII., dessen Familienna-
men das neue Caritas-Haus trägt, stammen.
Die 10 Gebote der Gelassenheit
1. Leben
Nur für heute werde ich mich bemühen, einfach
den Tag zu erleben - ohne alle Probleme meines
Lebens auf einmal lösen zu wollen.
Vor dem Eingang zum Offenen Senioren-Mittagstisch: Pfarrer Schneider (links), ehrenamtliche Helferinnen und Geschäftsführer Wolfgang Röspel.
Segen für das Roncalli-Haus
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2. Sorgfalt
Nur für heute werde ich größten Wert auf mein
Auftreten legen und vornehm sein in meinem
Verhalten: Ich werde niemanden kritisieren; ja ich
werde nicht danach streben, die anderen zu korri-
gieren oder zu verbessern... nur mich selbst.
3. Glück
Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich
sein, dass ich für das Glück geschaffen bin ... nicht
nur für die andere, sondern auch für diese Welt.
4. Realismus
Nur für heute werde ich mich an die Umstände
anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände
sich an meine Wünsche anpassen.
5. Lesen
Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit
einer guten Lektüre widmen. Wie die Nahrung für
das Leben des Leibes notwendig ist, ist die gute
Lektüre notwendig für das Leben der Seele.
6. Handeln
Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen
- und ich werde es niemandem erzählen.
7. Überwinden
Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich
keine Lust habe. Sollte ich mich in meinen Ge-
danken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen,
dass niemand es merkt.
8. Planen
Nur für heute werde ich ein genaues Programm
aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau
daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich wer-
de mich vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und
vor der Unentschlossenheit.
9. Mut
Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz
besonders werde ich keine Angst haben, mich an
allem zu freuen, was schön ist. Und ich werde an
die Güte glauben.
10. Vertrauen
Nur für heute werde ich fest daran glauben –
selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen
sollten –, dass die gütige Vorsehung Gottes sich
um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden
auf der Welt.
Die Küche der Wohngruppe für behinderte Menschen: Jeder Raum im Hause wurde von Pfarrer Schneider gesegnet.
Offizielle Begrüßung in Boele von Boelern: Der Bezirksvorsteher Heinz-Dieter Kohaupt (links) überreicht Geschäftsführer Wolfgang Röspel einen Scheck für den Warenkorb.
Segen für das Roncalli-Haus
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Fürbitten anlässlich der Segnung des
Roncalli-Hauses
· Mache deine Kirche immer wieder neu zu
einem Ort, in dem Gottes- und Nächstenlie-
be gelebt wird, die einen Platz für alle
Menschen hat.
· Lass die Verantwortlichen in unserem Land
eine soziale Gesetzgebung finden, die alle
Menschen berücksichtigt, junge und alte,
gesunde und kranke, reiche und arme, be-
hinderte und nichtbehinderte, einheimische
und zugegezogene.
· Lass alle Menschen, die im Roncalli-Haus
leben oder arbeiten, die Freude erfahren,
die aus dem Dienst am Mitmenschen kommt.
· Gib uns auf die Fürsprache des seligen
Papstes Johannes die rechte Frömmigkeit im
persönlichen Glauben, die richtigen Worte
und Taten zur Hilfe für andere und den Hu-
mor, uns selbst nicht so wichtig zu nehmen.
Eine Wohngruppe im Roncalli-Haus stellt sich vor
Von Martin Kemper
Roncalli-Haus. Ein neues Projekt startet
durch. Der Caritasverband Hagen bietet ab
dem 1. Juni 2007 betreutes Wohnen in einer
Wohngemeinschaft im Roncalli-Haus an. Im
Rahmen von Verselbstständigung werden
vier Bewohnerinnen aus dem stationären
Wohnen ins „Ambulant betreute Wohnen“
(ABW) wechseln. Die schwierigste Entschei-
dung an diesem Projekt war zu planen, wer
dort einziehen könnte. Fähigkeiten und
Kompetenzen der zukünftigen Bewohner
waren genauso gefragt, wie das Verstehen
und Miteinander der Gruppe untereinander,
um Konflikte erst gar nicht entstehen
zu lassen.
Probesitzen auf den neuen Zimmerstühlen. Foto: Martin Kemper
Eine Wohngruppe im Roncalli-Haus stellt sich vor
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Der Wohngemeinschaft steht im Roncalli-
Haus eine ca 120 m2 große Wohnung zur
Verfügung. Jeder Bewohner hat ein eigenes
Zimmer. Neben dem Bad und einer Wohnkü-
che hat die Gemeinschaft ein großes Wohn-
zimmer mit Terrasse.
Zwei der zukünftigen Mieterinnen, Frau
Weithe und Frau Kirk, kommen aus dem
Wohnhaus St. Johannes und die anderen
beiden, Frau Schwenzfeier und Frau Haun-
berger, aus dem Wohnhaus St. Barbara.
Nachdem sich die Vier zusammen mit ih-
ren Angehörigen entschieden hatten dort
einzuziehen, ging die Planung los. Die
Zimmer wurden überraschend schnell und
sehr einvernehmlich verteilt. Spannender war
der Einkauf der Zimmermöbel. Gemeinsam
begaben wir uns auf die Suche. Enthusias-
tisch, geduldig und mit viel Spaß wählten
sie ihre individuelle Zimmerausstattung aus.
Begleitet werden die Hausbewohner von
zwei Mitarbeiterinnen des ABW. Ihre Aufga-
be ist es, sie in den Dingen des Alltages zu
unterstützen, mit denen sie selbst nicht allein
zurecht kommen.
„Ambulantisierung“ oder „Hilfe zur Verselbstständigung“?
Standpunkt des Caritasverbandes Hagen
Von Markus von Frantzki
Die öffentlichen Kassen sind leer, die Fall-
zahlen in der Behindertenhilfe steigen stän-
dig, daraus folgt: es müssen Kosten gesenkt
werden. Dem kann und wird der größte
Wohlfahrtsverband in Hagen nichts entge-
gensetzen.
Die Ambulantisierung dient unter anderem
aus Sicht der Kostenträger dem Ziel Kosten
zu sparen.
Die angestrebten Zahlen des überörtlichen
Kostenträgers auf Diözesanebene Bewohner
von stationären Einrichtungen ins ambulant
betreute Wohnen umzugliedern, sprich zu
„Ambulantisieren“, betragen neun Prozent,
daraus soll ein fünf prozentiger Platzabbau
in den Behindertenwohnheimen bis Ende
2008 verwirklicht werden.
Da der Caritasverband Hagen bereits seit
2000 das ambulant betreute Wohnen mit
dem Ziel, den behinderten Menschen ein
Leben und Wohnen in größtmöglicher Selbst-
ständigkeit in einem gesicherten Rahmen
individuell für jeden Einzelnen je nach Hilfe-
bedarf bietet, ist das für uns nichts Neues.
Jedoch ist auch hier Vorsicht geboten,
wie immer hat jede Medaille zwei Seiten.
„Ambulantisierung“ oder „Hilfe zur Verselbstständigung“?
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Auf den ersten Blick wird es eine bestimmte
Anzahl an Bewohnern geben, von denen
man annimmt, sie wären für das ambulant
betreute Wohnen quasi prädestiniert, aber
wenn man genauer hinschaut und vor allem
den Einzelnen kennt, wird erst wirklich er-
sichtlich, ob diese Wohnform geeignet ist.
Die bestehenden Gefahren für die Bewohner
wie Vereinsamung, Isolierung, Überforde-
rung, Verlust an sozialen Kontakten, Verlust
des Sicherheitsgefühls, Verlust des Wohl-
befindens sind uns natürlich bekannt und
werden von uns nicht unterschätzt.
Dies sichert der Caritasverband Hagen durch
eine entsprechende Hilfebedarfsfeststellung
und Lebensplanung, die mit den Betreuten
gemeinsam erarbeitet werden.
Bis Ende 2008 gehen wir davon aus, dass wir
die Prozentzahlen erreichen werden und
zwar so, dass es sich für keinen der behinder-
ten Menschen nachteilig auswirkt, sondern
ganz im Gegenteil eine Chance bedeutet.
Und jetzt kommt die entscheidende Frage an
die Kostenträger:
Was kommt ab 2009? Wird dieser Prozess
fortgesetzt? Was ist wenn nach unseren
Kriterien keine weiteren Bewohner aus den
stationären Einrichtungen ins ambulant
betreute Wohnen integriert werden können,
weil sie vielleicht behinderungsbedingt die
Kompetenzen hierzu nicht besitzen? Wird
dann der gesicherte Rahmen und ggf. die
damit verbundene Lebensqualität der be-
hinderten Menschen reduziert, nur um be-
stimmte Prozentzahlen zu erreichen?
Weitere Aspekte bzw. Fragen schließen
sich an:
Wenn dieser Prozess der Ambulantisierung
auf mehrere Jahre fortgeführt würde, was
würde das für die Behindertenwohnheime
und die noch verbleibenden Bewohner
bedeuten? Wer wird zukünftig dann über-
haupt noch in Wohnheimen leben? Wäre es
denkbar, dass es sich hierbei dann nur noch
um intensiv pflegebedürftige oder schwerst-
mehrfach behinderte Menschen handelt?
Der Aufforderung der Kostenträger uns an
den skandinavischen Ländern zu orientieren,
da dort die Ambulantisierung erfolgreich seit
Jahren praktiziert wird, werden an dieser
Stelle der Vollständigkeit halber folgende
Informationen hinzugefügt:
In den skandinavischen Ländern wie Norwe-
gen und Schweden wurde die Ambulantisie-
rung als Hilfe zur Verselbstständigung aus
der Menschenrechtsperspektive heraus über
einen Zeitraum von fast 30 Jahren verwirk-
licht. Hierfür wurde anwaltschaftlich für die
Menschen mit Behinderung in bedarfsge-
rechte Hilfen und die so genannte „commu-
nity care“ (Leben mitten in der Gemeinde)
entsprechend investiert. Mit Kostensen-
kungen hatte dies überhaupt nichts zu tun.
Ganz im Gegenteil, es ging darum, dass kein
behinderter Mensch mehr dazu gezwungen
sein sollte, fern seines privaten Umfelds in
einer Institution leben zu müssen.
Es ist mit Sicherheit richtig, dass man von an-
deren, die weiter sind, lernen und bestimmte
Vorgehensweisen übernehmen kann. Jedoch
hat in den skandinavischen Ländern über
30 Jahre eine gesellschaftliche Entwicklung
stattgefunden. Hierdurch ist eine Haltung
entstanden, ohne die dieser Prozess der Am-
bulantisierung nicht möglich gewesen wäre.
Es ist immer eine Frage der Perspektive
„Ambulantisierung“ oder „Hilfe zur Verselbstständigung“?
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12 CaritaZ 1/2007
- Ambulantisierung oder Hilfe zur Verselbst-
ständigung, wobei unser Standpunkt klar ist:
Für den Caritasverband Hagen ist es selbstver-
ständlich, dass unter gesellschaftspolitischen
und volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten
eine Weiterentwicklung der Eingliederungshil-
fe unter fachlichen und finanziellen Aspekten
immer notwendig ist und sein wird. Wichtig
hierbei ist, dass die finanziellen Aspekte nicht
überwiegen dürfen und als Anwalt der Behin-
derten vertritt der Caritasverband folgende
Sichtweise:
Der behinderte Mensch steht im Vordergrund.
· Welche Lebensplanung hat der Mensch mit
Behinderung?
· Welche Vorstellung hat er vom Wohnen?
Welchen Bedarf an Begleitung hat er dabei?
· Welche Hilfen für ein individuelles und
selbstbestimmtes Leben können und müssen
ermöglicht werden?
· Wie können die sozialen Kontakte sicherge-
stellt werden?
Dies sind die Kernfragen deren Beantwor-
tung maßgeblich Einfluss haben muss, bei
der Entscheidung welche Wohnform die
geeignete ist.
Was lange währt...
Neubau der Crela Werkstätte Hagen am Konrad Adenauer-Ring
Von Meinhard Wirth
Crela-Werkstätte. Was lange währt wird end-
lich gut. Dieser Satz passt auch auf die Pläne
des Caritasverbandes Hagen in Kückelhausen
eine neue Werkstatt für Menschen mit psy-
chischen Behinderungen zu errichten. Sieben
Jahre hat es gedauert, von der Idee bis zum
entsprechenden Zuwendungsbescheid, den
wir zwei Tage vor Weihnachten erhalten
haben. Damit wurde, nach umfangreichen,
immer wieder veränderten Planungen, die
letzte Hürde für die Realisierung des 3,2 Mil-
lionen Euro-Projektes genommen.
Zur Zeit ist die Crela-Werkstätte noch pro-
visorisch in der Friedensstraße 105 a und in
einer Halle Im Löhken als Mieter unterge-
bracht. Die jeweiligen Mietverträge laufen
2008 aus. Mit dem Bau der 2700 Quadratme-
tern großen Werkstatt hat dieses Provisorium
nun ein Ende. Endlich hat auch die Crela-
Werkstätte ein eigenes Gebäude. Der genaue
Standort ist am Konrad Adenauer-Ring,
direkt neben dem BWM-Händler.
Was lange währt...
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Neubau der Crela Werkstätte Hagen am Konrad Adenauer-Ring
Doppelt hält einfach besser
Claudia Middendorf und Markus Höhmann
Bereichs-Leiter in der Crela-Werkstätte
Crela-Werkstätte. (cl) Mit Doppelspitzen sind
die Erfahrungen gut beim Caritasverband Ha-
gen. Claudia Middendorf und Markus Höh-
mann sind daher fest gewillt, diese Erfolgs-
geschichte fortzuschreiben. Im Vorgriff auf
die Zusammenlegung ihrer beiden Standorte
hat die Crela-Werkstätte seit Januar 2007
eine neue Leitung von Bereichen bekommen.
Ähnlich wie in der Hauptwerkstatt, deren
Abteilung die Crela-Werkstätte ist, agieren
die beiden gemeinsam in der Friedensstraße
und Im Löhken.
Für beide ist das kein Neuland. Markus
Höhmann war zuletzt Gruppenleiter in der
Schlosserei in der St. Laurentius-Werkstät-
te. Der Maschinenbau-Ingenieur kennt den
Werkstatt-Betrieb seit 1998 und ist für den
Produktions-Zweig der beiden Betriebs-
stätten der CWH als Leitung von Bereichen
zuständig.
Seine Kollegin Claudia Middendorf, Diplom-
Sozialpädagogin, übernimmt die Organisa-
tion der Rehabilitation. Auch sie, seit 1995
beim Caritasverband, kennt über ihre Tätig-
keit im Sozialdienst der Crela sowohl Aufga-
benfeld als auch Mitarbeiter.
170 psychisch kranke Menschen arbeiten an
den beiden Standorten, hinzu kommen zwei
Außenarbeitsplätze, einer bei der Frucht Oasis
GmbH, einer in der Gustav-Heinemann Schu-
le. „Das Ziel ist immer, die Mitarbeiter wieder
Gemeinsam sind sie stark: Claudia Middendorf und Markus Höhmann kennen den Werkstattbetrieb gut.
auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermit-
teln“, erläutert Claudia Middendorf. In ihren
Aufgabenbereich fällt etwa das Organisieren
von Praktikumsplätzen, damit die Mitarbei-
ter „Außenlust schnuppern und Grenzen
spüren“, wie sie erklärt. Dann geht es um so
genannte „begleitende Maßnahmen“ wie
PC-Training, Bewerbungstraining sowie wei-
tere Angebote. Diese werden gerne wahrge-
nommen und fördern die soziale Kompetenz
der Werkstatt-Mitarbeiter.
Doppelt hält einfach besser
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14 CaritaZ 1/2007
In der Produktion kümmert sich Markus Höh-
mann um die laufenden Aufträge, versucht
die Abläufe zu optimieren. „Unser guter Ruf
hat sich rumgesprochen“, analysiert er den
Ist-Zustand. Einen Unterschied zur Tätigkeit
in St. Laurentius hat er bereits ausgemacht:
„Viele Mitarbeiter kommen aus dem Berufs-
leben, da fällt die Vermittlung von Tätig-
keiten und das Verstehen leichter.“
Leichter wird es für beide auch, wenn die
Standorte in Kückelhausen zusammengelegt
sind. Dann entfällt das Pendeln zwischen
Friedensstraße und Im Löhken und die Arbeit
kann weiter optimiert werden. Und das ist
ganz im Sinne der neuen Doppelspitze.
Info
Die Crela-Werkstätte Hagen gibt es seit 1992
und hat derzeit zwei Standorte:
An der Friedensstraße ist die Druckerei, dort
gibt es außerdem manuelle Tätigkeiten wie
Montage und Verpackungen.
In der Halle Im Löhken stehen Maschinen
zum Bohren, Gewindebohren, Sägen oder
Verschweißen. So werden etwa Spiralbohrer
verpackt, Gewinde für Heizkörperhalter ge-
bohrt u.v.m. Beide Betriebsstätten werden
in dem Neubau in Kückelhausen zusam-
mengeführt.
Die Crela-Werkstätte ist Teil der St. Lauren-
tius-Werkstätte für behinderte Menschen.
Im Betrieb an der Walzenstraße arbeiten
derzeit 420 geistig Behinderte in den unter-
schiedlichsten Bereichen.
Eine Chance für beide SeitenKatrin Hüser freut sich über ausgelagerten Arbeitsplatz
Hagen. An diesem Morgen sind Obstsalate
gefragt. Zu lecker sieht die fruchtige Mi-
schung aber auch aus. Entschlossen greift
Katrin Hüser zu weiteren Früchten, um sie
mundgerecht zu portionieren. Eine Arbeit,
die ihr großen Spaß macht. „Ich habe mir das
immer so gewünscht“, sagt die 40-Jährige.
Denn selbstverständlich ist es nicht, dass sie
bei Früchte Nübel auf der Langestraße in
Wehringhausen arbeitet. Ihre Stelle ist ein
so genannter „ausgelagerter Arbeitsplatz“.
Bis vor kurzem ging sie noch fünf Tage in der
Woche in die Montagegruppe der Caritas-
Crela-Werkstätte (CWH) für Menschen mit
Behinderungen in der Friedensstraße.
Für zunächst ein halbes Jahr arbeitet sie nun
bei der Frucht Oasis GmbH. Dies ist möglich
dank der Unterstützung des Integrations-
Eine Chance für beide Seiten
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15CaritaZ 1/2007
Im Kreis des Teams fühlt sich Katrin Hüser (zweite von rechts) sehr wohl. Sie erfährt Unterstützung von Ergotherapeut Olav Kranz (rechts) sowie Geraldine und Stefan Nübel und Mitarbeiterin Anja Tepel (links).
Gutes Team: Katrin Hüser (Mitte), Anja Tepel (rechts) und Stefan Nübel hinter der Verkaufstheke.
Seiten zuständig. Sowohl den Arbeitgeber als
auch Frau Hüser unterstützt er, mit recht-
licher Beratung, bei allen Formalien oder
sonstigen Fragen. „Beide Seiten profitieren
davon“, sagt er. Für Frau Hüser ist es eine
Möglichkeit, am allgemeinen Arbeitsmarkt
wieder Fuß zu fassen, für die Nübels eine
Chance, ihre Geschäftsfelder auszuweiten.
Den Schritt, einen behinderten Mitarbeiter
einzustellen, machen immer noch zu wenige
Firmen – trotz der professionellen Unterstüt-
zung durch den IFD und vielfältiger finan-
zieller Fördermöglichkeiten. Stefan Nübel
findet sein Engagement „nicht nur sozial.
Wir wollen das Zusammenwirken nutzen“,
formuliert er ganz klar, und dass es bei der
Einstellung von Frau Hüser nicht nur um sein
großes Herz, sondern sehr wohl auch um das
Geschäft geht.
„Ich bin sicher, dass es klappt“, sagt Stefan
Nübel. Er möchte mit Frau Hüser die näch-
sten Jahre zusammenarbeiten. Zunächst
einmal kann der Arbeitsplatz ein weiteres
halbes Jahr ausgelagert werden. Nach ma-
ximal einem Jahr ist die Übernahme in eine
fachdienstes (IFD) der Caritas sowie des
Engagements der Familie Nübel und ihrer
Mitarbeiter.
Das Ganze begann mit einem Praktikum, das
über die CWH vermittelt und begleitet
wurde. Das ermöglichten Geschäftsführe-
rin Geraldine Nübel und ihr Mann Stefan,
zuständig für Ein- und Verkauf, der Hage-
nerin vor Weihnachten. „Das kann nicht
alles gewesen sein“, dachte sich das von der
hohen Arbeitsmotivation der Praktikantin
beeindruckte Ehepaar nach den vier Wochen,
und erkundigte sich nach Möglichkeiten der
Weiterbeschäftigung. So entstand Anfang
Februar der ausgelagerte Arbeitsplatz, zu-
nächst für ein halbes Jahr. „Wir wollen auf
alle Fälle eine Verlängerung“, sagt Stefan
Nübel aber schon jetzt.
Katrin Hüser freut sich darüber. „Ich hatte
keine Angst und frage ganz viel“, berichtet
sie von ihren Erfahrungen am neuen Arbeits-
platz. „Außerdem komme ich super mit den
Leuten klar.“ Und wenn es doch Probleme
geben sollte, dann hilft und berät Ergothe-
rapeut Olav Kranz vom IFD. Er ist für beide
Eine Chance für beide Seiten
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1� CaritaZ 1/2007
feste Anstellung angedacht. Die Agentur für
Arbeit Hagen hat für diesen Fall bereits eine
längerfristige Bezuschussung der Lohnkosten
in Aussicht gestellt.
Nübels und ihre Mitarbeiterin Anja Tepel ler-
nen die engagierte neue Kollegin gerne an.
„Es soll eine Art von Ausbildung werden“,
stellt sich Stefan Nübel vor. „Frau Hüser
lernt im Laufe des Jahres unterschiedliche
Tätigkeiten und saisonale Besonderheiten
unseres Betriebes kennen.“ Parallel dazu ist
eine externe Schulung zum Thema „Bio-Pro-
dukte“ geplant. Nach und nach wird sie auch
im Verkauf tätig sein. „Einige Kunden kenne
ich schon“, sagt sie. Wobei das Merken der
Namen nicht immer leicht ist. Doch seien die
Reaktionen der Kundschaft durchweg positiv
auf die neue Mitarbeiterin.
Die kennt sich mittlerweile schon gut aus im
Obst- und Gemüseladen, der seit der vierten
Generation an dieser Stelle in Wehringhau-
sen beheimatet ist. Viele exotische Früchte
gibt es da, aber auch die Klassiker wie Apfel,
Tomate und Kartoffel. Hinzu kommen bäu-
erliche Produkte aus der Region sowie selbst
zubereitete Spezialitäten. „Wir machen aus
Frau Hüser eine prima Verkäuferin“, hat sich
Stefan Nübel vorgenommen. Katrin Hüser
lacht. Und freut sich auf diese neue Heraus-
forderung.
Von Meinhard Wirth
St. Laurentius. Auf der Weihnachtsfeier der
St. Laurentius-Werkstätte wurden zwei lang-
jährige Mitarbeiter verabschiedet: Jochen
Martini, beschäftigt seit dem 1. September
1982. Neben seiner Tätigkeit als Gruppenlei-
ter war er auch als Abteilungsleiter in der St.
Laurentius-Werkstätte tätig.
Ein weiterer verdienter Mitarbeiter, der an
diesem Tage verabschiedet wurde, ist Jo-
hann Skuballa. Er war seit dem 1. Juni 1992
als Gruppenleiter in der Werkstatt tätig.
Zu feiern gab es an diesem Abend auch noch
drei Dienstjubiläen:
Iris Naumann-Venjakob, Gisela Rychlik und
Bernd Gusowski sind jeweils 25 Jahre beim
Caritasverband Hagen beschäftigt.
Viel zu feiern in St. Laurentius
Grund zum Feiern: Johann Skuballa (links) ging in den Ruhestand, Gisela Rychlik feierte Dienstjubiläum und ihr Mann freut sich mit.
Viel zu feiern in St. Laurentius
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17CaritaZ 1/2007
Caritasverband aus dem Eff-Eff
Heike Eickelmann im Sozialen Dienst in der Sozialstation
Sozialstation. (cl) Der Caritasverband Hagen
mit seinen vielfältigen Einrichtungen, Hilfs-
diensten und Angeboten ist Heike Eickel-
mann seit langem vertraut. Kein Wunder:
Seit insgesamt 25 Jahren ist die Caritas in
Frau Eickelmanns Lebens präsent. Angefan-
gen mit Ferienfreizeiten, über Praktika, ihr
Anerkennungsjahr, unterschiedlichste Aufga-
bengebiete bis schließlich zur Kurzzeitpflege.
Anfang des Jahres wechselte sie in ein neues
Tätigkeitsfeld: Sozialer Dienst in der Sozial-
station.
„Die Aufgaben sind vielfältig. Es geht etwa
um die Beratung zur Finanzierung von Hilfs-
diensten, Hilfestellung bei Anträgen, Infor-
mationen über Hilfsangebote im Bereich der
Pflege und Seniorenhilfe sowie deren Ver-
mittlung“, sagt die Diplom-Sozialarbeiterin.
Ihr Einsatz soll die Pflegekräfte entlasten,
die mehr und mehr auch mit Aufgaben von
Sozialarbeitern beschäftigt waren und das
Beratungsangebot der Sozialstation erwei-
tern. „Wo gibt es welche Hilfen?“ - diese
Frage steht über allem. Und da soll und kann
das Caritas-Netzwerk mit seinem breit gefä-
cherten Angebot greifen.
Das Ziel dabei ist: „Die Verweildauer in den
eigenen vier Wänden möglichst lange zu
ermöglichen. Dabei sollten die möglichen
Hilfsangebote ausgeschöpft werden, um die
Lebensqualität zu steigern.“ Dass dies ein
weites Feld ist, hat sie in den ersten Wochen
der neuen Tätigkeit
schnell festgestellt.
Zunächst ging es
darum, ihre Angebote
bekannt zu machen.
Was ihr schon jetzt
gefällt ist, dass sie,
anders als etwa in
der Kurzzeitpflege,
in der sie zuletzt tätig war, Menschen länger
begleiten, ihre Entwicklung verfolgen kann.
Individuelle Hilfe ist zumeist angesagt. Denn
keine Anfrage ist wie die nächste. Genau das
reizt Heike Eickelmann.
Info
Heike Eickelmann ist zu erreichen über die
Caritas-Sozialstation
Finkenkampstraße 5
58089 Hagen
0 23 31/17 16 80
h.eickelmann@caritas-hagen.de
Montags, dienstags, donnerstags vormittags
im Roncalli-Haus in Hagen-Boele
montags 14 bis 16 Uhr
freitags 10 bis 11.30 Uhr
Caritasverband aus dem Eff-Eff
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18 CaritaZ 1/2007
Bunter Anziehungspunkt
St. Martin. Bunt geht es zu in St. Martin. Seit
Anfang des Jahres haben elf Buntbarsche die
Herzen der Bewohnerinnen und Bewohner
erobert. Sie sind eine kleine Attraktion im
Pflegeheim am Fontaneweg. Auf Vorschlag
des Hausmeisters Sebastian Oleschko wurde
ein 300-Liter-Aquarium angeschafft und aus-
gestattet. Das zieht die Blicke sowohl der Se-
nioren als auch der Besucher auf sich. „Fische
beruhigen“, meinte Hausmeister Oleschko
– und traf damit ins Schwarze. Von Spenden-
geld finanziert, auf einem selbstgebauten
Schrank platziert zieht das Aquarium nun die
Blicke auf sich. Neben der beruhigenden Wir-
kung tut es noch mehr für die Gesundheit:
Schließlich musste der Zigarettenautomat
Platz machen für das Bassin.
Kleine Hilfestellung beim Kegeln
„Man hat mal wieder etwas Junges um sich“
Zehn Jahre Alt und Jung in St. Martin
St. Martin. Seit zehn Jahren gehören sie nun
dazu: Schülerinnen und Schüler der Over-
berg-Grundschule aus Boelerheide besuchen
Bewohner des benachbarten Pflegeheims St.
Martin. „Alt und Jung“ heißt das Projekt, das
von Karin Schüller aus dem Sozialen Dienst
betreut wird.
Jeder Senior hat einen Junior als Patenkind.
„Immer dienstags kommen die Kinder zu
uns in die Einrichtung - manche auch noch
öfter“, erklärt Karin Schüller, „anfangs haben
wir einfach versucht, miteinander zu spielen.
Aber so einfach war das gar nicht. Dann ist
uns die Sache mit den Patenschaften einge-Gemütliche Kaffeerunde in St. Martin: Die Grundschüler helfen ihren älteren Freunden selbstverständlich. Fotos: Marco Siekmann
Bunter Anziehungspunkt
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19CaritaZ 1/2007
„Man hat mal wieder etwas Junges um sich“
fallen.“ So wird gekegelt, gebacken, spazie-
ren gegangen, gespielt, sich unterhalten.
„Der Jonas ist wirklich lieb“, erzählt Ruth
Böhme, „und er ist so aufmerksam.“ „Man
hat mal wieder etwas Junges um sich“, sagt
Paula Salmann und lacht. „Wir gehen zusam-
men spazieren und unterhalten uns - das ist
einfach schön.“ Den Kindern gefällt es auch.
Karin Schüller hat es noch nicht erlebt, dass
ein Kind keine Lust mehr hat, seinen Paten
zu besuchen. Schwere Krankheit und der Tod
spielen im Projekt auch eine Rolle. „Die Kin-
der gehen dann mit zu den Beerdigungen.
Wir bereiten das sehr intensiv vor“, erklärt
Karin Schüller, „die Jungen und Mädchen
schreiben Abschiedsbriefe, die sie mit ins
Grab geben.“ Probleme, ein solches Ereig-
nis zu verarbeiten, haben die Kinder nicht.
„Unseren Bewohnern geht das oft näher“,
erzählt Karin Schüller, „sie überlegen, ob sie
nicht selbst die nächsten sind.“
Gemeinsam ist alles leichter und macht mehr Spaß: Die Kinder aus der Overberg-Schule beim Plätzchenbacken.
Anziehungspunkt: Das neue Aquarium in St. Martin.
„Man hat mal wieder etwas Junges um sich“
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20 CaritaZ 1/2007
Kinder aus St. Engelbert schreiben ein Buch
Ratz Schmökers Erlebnisse
St. Engelbert. (cl) Die Augen waren groß.
Ebenso wie Erwartungen und Aufregung.
Als sich die zwölf Kinder zum ersten Mal im
Besprechungsraum der Kindertagesstätte St.
Engelbert trafen, wussten sie nicht so recht,
was auf sie zukommen sollte. Dabei war es
ganz einfach: Ein Buch sollten sie schreiben.
„Aber ich kann noch gar nicht schreiben“,
meinte Pascal. Muss er auch nicht. Schließlich
geht er nicht mal in die Schule. Dafür aber
andere Teilnehmer der von Erzieherin
Dagmar Cramer ins Leben gerufenen Arbeits-
gemeinschaft „Wir schreiben ein Buch“.
Sie hatte die Idee: Klein und Groß entwickeln
gemeinsam Ideen für ein Buch, schreiben
und illustrieren es und bieten es dann zum
Verkauf an.
So setze sie sich hin und schrieb eine erste
Geschichte. Die Geschichte von „Ratz Schmö-
ker“. Ratz ist eine Leseratte, wohnt in der
Rembergstraße und erlebt tolle Sachen.
Diese ließen die Kinder sich einfallen. Wer
schreiben kann, schrieb, die anderen malten.
So entstand ein Projekt, einzigartig und noch
nie dagewesen. Gedruckt wurde das Ganze
in der Druckerei der Caritas-Crela-Werkstätte
an der Friedensstraße.
An zehn Nachmittagen kam die Gruppe
zusammen. Die Kinder aus der Kindertages-
stätte sowie der Offenen Ganztagsbetreuung
der Henry-van-de-Velde-Schule lernten die
unterschiedlichsten Bücher kennen, bastelten
sich Presseausweise und erfuhren viel über
Geschichten und Bücher. „Die Förderung der
Lese- und Erzählkompetenz wird so spiele-
risch angeregt“, sagt Dagmar Cramer und
erläutert damit die pädagogische Absicht des
Projektes.
Den Kindern machte die Sache einen riesen
Spaß. Nach der ersten Zusammenkunft ver-
kündeten sie stolz in ihren Gruppen: „Näch-
sten Mittwoch habe ich keine Zeit. Da muss
ich wieder in die Reaktion“. Womit „Redakti-
on“ gemeint war – aber Dichtern sind Frei-
heiten schließlich erlaubt.
Die Ohren gespitzt: Aufmerksam hören die Kinder Dagmar Cramer zu.
Kinder aus St. Engelbert schreiben ein Buch
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21CaritaZ 1/2007
Kinder aus St. Engelbert schreiben ein Buch Kindertagesstätte St. Engelbert
auf neuen Wegen
Qualitätsmanagement in katholischen Einrichtungen
Gruppenbild mit Trägern: In der Katholischen Akademie Schwerte wurde der Qualitätsmanagement-Prozess in Gang gesetzt.
St. Engelbert. Früh morgens in der Caritas-
Kindertagesstätte St. Engelbert. Geschäftige
Betriebsamkeit. Kinder kommen, ziehen Jacke
und Schuhe aus. Manche erscheinen allein,
andere verabschieden sich unter Tränen von
der Mama. Alltag an der Rembergstraße.
„Begrüßen Sie jedes Kind mit Namen, heißen
Sie es jeden Tag aufs Neue willkommen“,
sagt Uwe Gerber. Der Rat klingt selbstver-
ständlich, geht im Trubel eines Kindergartens
trotzdem oft unter. Aufmerksam registrieren
die 25 Leiterinnen und Leiter katholischer
Kindertageseinrichtungen aus dem Deka-
nat Hagen-Witten den Tipp. Sie sind in der
Katholischen Akademie Schwerte zusammen-
gekommen, um gemeinsam neue Wege zu
gehen. Alle katholischen Tageseinrichtungen
für Kinder des Dekanats unterziehen sich
einem Qualitätsmanagementprozess – zum
Wohle von Kindern, Eltern und Erziehern.
Kindertagesstätte St. Engelbert auf neuen Wegen
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22 CaritaZ 1/2007
Auf Initiative des Diözesan Caritasverbandes
(DiCV) in Paderborn als Spitzenverband
stellen sich die unterschiedlichen Träger mit
ihren Einrichtungen diesem Prozess, der fast
zwei Jahre dauern wird. „Im Vorfeld hat
es eine intensive Auseinandersetzung über
das Für und Wider gegeben“, sagt Monika
Lehmenkühler vom DiCV, die das Projekt
angestoßen und mit Trägern und Leiterinnen
und Leitern diskutiert hat. Als Ergebnis kam
heraus: Das Profil soll geschärft, der Quali-
tätsmanagement-Prozess in Gang gebracht
werden.
So macht das Thema „Begrüßung“ nur einen
geringen Anteil aus. Doch es soll die Erzie-
herinnnen und Erzieher sensibel machen für
ihren Alltag. „Häufig ist eine Situation so,
weil sie schon immer so war“, sagt Projekt-
leiter Uwe Gerber. Er weiß, wovon er spricht:
Gemeinsam mit Kollegen von der Manage-
ment-Firma CoLibri hat er bereits in ganz
Deutschland Qualitätsmanagement-Prozesse
in mehr als 1000 Kinderbetreuungseinrich-
tungen begleitet.
Dabei geht es nicht um eine Neuerfindung
der Arbeit, die Gerber als durchweg gut ein-
schätzt. „Das ist nichts Neues“, sagt Gerber.
„Wir wollen bewusst machen. Gewohnheiten
in Frage stellen. Gleichzeitig sehen wir, dass
vieles gut läuft in den Einrichtungen. Und
das bleibt auch so.“
Die Anforderungen an Kindergärten sind
groß: Betreuungs-, Erziehungs- und Bildungs-
auftrag umzusetzen, das erfordert viel von
den pädagogischen Fachkräften. Maßnah-
men zur Qualitätssicherung sind in vielen
Bereichen sozialer Arbeit sogar gesetzlich
verankert. Im Bereich der Kinderbetreuung
erfolgt dies im Dekanat nun freiwillig. An
insgesamt 17 Tagen, die Schlussveranstal-
tung ist im Februar 2009, wird ein Handbuch
erarbeitet, abgestimmt auf jede Einrichtung,
anhand dessen der Standard festgeschrieben
wird. „Wir definieren ein Ziel und schauen
dann, wie die Situation in den einzelnen Ein-
richtungen zu gestalten ist“, erklärt Gerber.
Zunächst geht da der Blick auf die einzel-
nen Leitbilder, die es in den Einrichtungen
zumeist gibt. „Das Leitbild muss im Leben
umgesetzt werden“, bringt es Gerber auf
den Punkt. „Der Anspruch soll sein, Kinder
ernstzunehmen und zur Selbstständigkeit
anzuleiten.“ Qualitätsmanagement bedeutet
aber auch, dass die Leiterinnen und Leiter
etwa lernen, Verantwortung klar zu dele-
gieren, alle Entscheidungen innerhalb des
Kindergartens transparent zu machen, die
Motivation und Qualifikation des Personals
weiter zu verbessern. Über allem aber steht:
„Kinder und Eltern stehen im Mittelpunkt.“
„Der Auftakt hat mir bewusst gemacht, dass
wir unsere Arbeit noch besser strukturiert
können. Dadurch ergibt sich dann ein freies
Zeitkontingent, das wir zum Wohle unserer
Kinder einsetzen können“, hofft Monika
Wawrzyniak, Leiterin in St. Engelbert, auf
weitere Impulse.
„Es ist eine Politik der kleinen Schritte“,
weiß Gerber aus langer Erfahrung. Nach dem
Abschluss, das weiß er auch, „spürt man den
Geist eines Hauses wieder ganz neu.“
Kindertagesstätte St. Engelbert auf neuen Wegen
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Bischof im Bewerbertraining
Weihbischof Grothe zu Gast beim Caritasverband
Berufliche Eingliederung. Ein Bischof im
Bewerbertraining: Der Paderborner Weih-
bischof Manfred Grothe fand sich in einer
ungewohnten Rolle wieder. Im Rahmen des
„Josefstages“ im März führte der Bischof in
den Berufsvorbereitenden Maßnahmen des
Caritasverbandes Vorstellungsgespräche mit
benachteiligten Jugendlichen. Damit betei-
ligte sich die Einrichtung am bundesweiten
„Josefstag“ unter dem Motto: „Jugend braucht
Perspektive – Kirche ebnet Wege“. Bischöfe
und andere kirchliche Verantwortliche in ganz
Deutschland legten gemeinsam mit benach-
teiligten Jugendlichen in Einrichtungen der
Jugendberufshilfe Hand an, indem sie gemein-
sam arbeiteten oder etwas herstellten.
Das Bewerbungsgespräch war nur ein Teil
des Programms. Zunächst lernte der Gast die
Bischof im Bewerbertraining
Im Bereich Hauswirtschaft in der Beruflichen Eingliederung: Weihbischof Grothe, der Auszubildende Marc Wiecken und die Ausbilderin Frau Nicolai.
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2� CaritaZ 1/2007
Einrichtung kennen. Jugendliche aus un-
terschiedlichen Maßnahmen machten den
Bischof mit den Möglichkeiten vertraut, die
den derzeit 300 Teilnehmern offen stehen.
So demonstrierten Jugendliche Bischof
Grothe den Gabelstapler-Simulator. Beim
Kompetenzcheck im Arbeitsbereich wurden
Schlüsselanhänger ausgesägt. Hier erfuhr
der Gast ganz praktisch, wie die Jugend-
lichen betreut werden.
Im Bewerbertraining dann schlüpfte Weih-
bischof Grothe in die Rolle des Chefs und
führte ganz persönliche Vorstellungsge-
spräche mit einigen Jugendlichen, die
anschließend ausgewertet wurden. Die
jeweiligen Bildungsbegleiter berichteten
Weihbischof Grothe von ihrer täglichen
Arbeit mit den jungen Leuten.
„Mit unserer Beteiligung wollen wir auf die
schwierige Situation von Jugendlichen am
Arbeitsmarkt und die unverzichtbaren Akti-
vitäten kirchlicher Einrichtungen in diesem
Bereich hinweisen“, sagte Elmar Kotthoff,
Leiter der Beruflichen Eingliederung des
Caritasverbandes. Ihm war es wichtig, dass
der hohe Gast aus Sicht der Jugendlichen
einen Einblick in die Problematik bekam.
Das gelang: An diesem Josefstag blieben die
Offiziellen im Hintergrund, die betroffenen
jungen Leute kamen zu Wort.
Weihbischof Grothe hat mit seinem Besuch
und seiner Mitarbeit einerseits ein Zeichen
für die Wichtigkeit dieser Arbeit gesetzt.
Andererseits setzte er sich auf diese Weise
direkt mit der Situation und den Problemen
der jungen Leute auseinander und konnte
mit ihnen ins Gespräch kommen.
Der Aktionstag wird von der bundeszen-
tralen Initiative „arbeit für alle“ im Bund
der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ),
der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische
Jugendsozialarbeit und der Arbeitsstelle für
Jugendseelsorge der Deutschen Bischofs-
konferenz gestaltet. In allen Teilen der
Bundesrepublik waren Bischöfe und weitere
Verantwortliche aus der Kirche eingeladen,
die katholischen Einrichtungen der Jugend-
berufshilfe und Jugendsozialarbeit zu be-
suchen und gemeinsam mit benachteiligten
Jugendlichen zu arbeiten. Dabei gewannen
sie Einblick in die Situation der Jugendlichen
und lernten die Angebote kennen. Hierdurch
soll der Einsatz für den Erhalt erfolgreicher
Arbeit der Projekte gegen Jugendarbeitslo-
sigkeit gestärkt werden.
Bischof im Bewerbertraining
Weihbischof Manfred Grothe im Gabelstapler-Simulator.. Foto: Michael Kleinrensing
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27CaritaZ 1/2007
Der Caritasverband Hagen bildet aus
23 Jugendliche zusätzlich eingestellt
Von Elmar Kotthoff
Berufliche Eingliederung. 23 Jugendliche
wurden zusätzlich ab Herbst 2006 und
Frühjahr 2007 im Caritasverband eingestellt.
Über ein Sonderprogramm des Landes NRW
für Jugendliche und in zwei außerbetrieb-
lichen Maßnahmen der Agentur für Arbeit
werden Jugendliche in Einrichtungen des
Caritasverbandes und in Kooperation mit
Betrieben in folgenden Berufen ausgebildet:
Bürokauffrau, Fachlagerist, Hauswirtschafter,
Verkäuferin. Die Jugendlichen werden durch
zusätzlichen Stütz- und Förderunterricht
sowie sozialpädagogische Begleitung unter-
stützt, so dass sie nach zwei bis drei Jahren
ihre Ausbildung erfolgreich abschließen kön-
nen. Eine Übernahme durch die Betriebe im
Anschluss ist ein Ziel dieser besonders geför-
derten zusätzlichen Ausbildungsplätze.
Wir bedanken uns bei folgenden Ausbil-
dungsbetrieben für die bisherige Unter-
stützung der Jugendlichen im Rahmen der
Ausbildung:
Hertie, Herdecke
Max Bahr, Hagen
Kaisers Tengelmann AG, Hagen
Rossmann, Dortmund
Kaufland, Hagen
DLC, Hagen
Wehmeyer Modehaus, Hagen
Real SB-Warenhaus, Hagen
Sikla GmbH & Co KG, Hagen
Stahlkontor GmbH & Co. KG, Hagen
Eugen Demmler GmbH, Hagen
Cordes und Simon Logistik, Hagen
Müller Ltd & Co. KG, Wuppertal
Im Verkauf bei Hertie in Herdecke: die Auszubildenden Kristina Keßler, Nima Oussar und der Ausbilder Herr Mellinghaus
Im Verkauf bei Max Bahr, Hagen: die Auszubildende Marina Zebrowski, der Filialleiter Herr Schudy und der Ausbilder Herr Schramme
Der Caritasverband Hagen bildet aus
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28 CaritaZ 1/2007
Info
Caritas plant eine Maßnahme zur
Vermittlung in Teilzeitausbildung
Zusammen mit der ARGE Hagen führt der
Caritasverband Hagen ab Mai 2007 eine
Maßnahme zur Vermittlung junger Eltern in
Teilzeitausbildung durch. Angesprochen wer-
den junge Erwachsene, die nach der Schule
aufgrund einer frühen Elternschaft keine
Ausbildung absolvieren konnten. Durch eine
Änderung des Berufsbildungsgesetzes ist es
neuerdings möglich, eine Ausbildung auch in
Teilzeitform zu absolvieren und trotzdem die
Ausbildung in der Regelzeit zu beenden. Der
Caritasverband hilft den jungen Eltern bei
der Suche nach einer Kinderbetreuung sowie
bei der Suche nach einer entsprechenden
Ausbildungsstelle. Darüber hinaus begleitet
die Caritas die Teilnehmer und den Betrieb
während der Ausbildungszeit.
Betriebe, die bereit sind, ein solches Ausbil-
dungsverhältnis einzugehen, werden gebe-
ten, sich an den Caritasverband Hagen, Herr
Koslowski, Tel.: 02331 / 918422 zu wenden.
Erfolgreiche Prüfungen
16 frisch examinierte Altenpflegerinnen und -Pfleger
Hagen. Sie waren stolz und erleichtert
zugleich: Nach drei Jahren Ausbildung er-
hielten 16 Auszubildende des Fachseminars
für Altenpflege im August 2006 im Caritas-
Sozialzentrum in der Finkenkampstraße ihre
Zeugnisse und sind jetzt staatlich anerkannte
Altenpflegerinnen und Altenpfleger. Sie alle
gehören zum ersten Kursus des Fachseminars,
der nach dem neuen Bundesaltenpflegege-
setz die dreijährige Ausbildung mit abschlie-
ßender staatlicher Prüfung absolviert und
bestanden haben.
Seit 1. August 2003 vereinheitlicht das Bun-
desaltenpflegegesetz erstmals die Ausbil-
Bestanden! Stolz präsentieren sich die examinierten Altenpflegerinnen und Altenpfleger mit Schulleiterin Simone Brandt und Kursusleiterin Angi Filip vor der Zeugnisübergabe.
Erfolgreiche Prüfungen
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29CaritaZ 1/2007
dung der Fachkräfte. So mussten sich nicht
nur die Auszubildenden, sondern auch die
Dozenten des Fachseminars auf neue Bege-
benheiten einstellen. 4600 Stunden umfasste
die Ausbildung. Auf den praktischen Teil
entfallen 2500 Stunden, von denen min-
destens 2000 Stunden in unterschiedlichen
Einrichtungen der Altenpflege abzuleisten
sind. Für den Unterricht sind 2100 Stun-
den vorgesehen. Die Ausbildung vermittelt
Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die
dazu befähigen sollen, eigenverantwortlich
und selbstständig in der Pflege, Betreuung,
Beratung und Begleitung älterer Menschen
in unterschiedlichen Berufsbereichen der
Altenhilfe qualifiziert tätig zu sein.
Die Unterrichtsstunden fanden im Fachsemi-
nar für Altenpflege, das Teil des Kath. Bil-
dungszentrums für Gesundheits- und Pflege-
berufe ist, an der Pillauer Straße statt. Praxis
erwarben die frisch examinierten Fachkräfte
in der stationären Altenhilfe, der ambu-
lanten Altenhilfe, im Sozialen Dienst und im
Krankenhaus. Hinzu kam ein Einsatz, den
sich jeder Auszubildende aussuchen konnte.
Nach erfolgreich bestandener schriftlicher,
praktischer und mündlicher Prüfung er-
langten das Examen: Khalid Bakhoury, Chri-
stine Böhm-Schüttler, Sabine Bramsiepe, Lars
Falkenberg, Anna Haertling, Ron Hübschke,
Beate Kern, Klaudia Kondziolka, Tanja Krü-
ger, Michaela Kühl, Silvia Perschnik, Seba-
stian Strauch, Yvonne Synack, Danuta Szas-
zowski, Anna Szewczyk, Andrea Trachmann.
17 neue Altenpfleger
Examen am Fachseminar des Caritasverbandes
Hagen. Auch sie haben es geschafft. Nach
2100 Stunden theoretischer und 2500 Stun-
den berufspraktischer Ausbildung gibt es
seit März 2007 17 neue staatlich examinierte
Altenpflegerinnen und Altenpfleger, die die
Prüfung am Fachseminar für Altenpflege des
Kath. Bildungszentrums bestanden haben.
Nach drei Jahren Ausbildung erhielten die
Absolventen jetzt im Caritas-Sozialzentrum
ihre Zeugnisse und sind damit der zweite Aus-
bildungskurs, der nach dem vereinheitlichten
Bundesaltenpflegegesetz vom August 2003
die Ausbildung erfolgreich abschloss.
Der theoretische Teil der Ausbildung fand
im Fachseminar für Altenpflege, das Teil des
Kath. Bildungszentrums für Gesundheits- und
Pflegeberufe gGmbH ist, an der Pillauer Stra-
ße statt. In der stationären und ambulanten
Altenhilfe, im Sozialen Dienst sowie im Kran-
kenhaus erwarben die frisch Examinierten
ihre fachlichen Kenntnisse. Nach erfolgreich
bestandener schriftlicher, praktischer und
17 neue Altenpfleger
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30 CaritaZ 1/2007
mündlicher Prüfung erlangten das Examen:
Houssain Bahkan, Roland Berg, Sabrina Bor-
chert, Kirsten Bremes, Corinna Brink, Christos
Chrysostomdis, Carmen Förderer, Dennis
Franke, Tobias Grabosch, Elena Hochhalter,
Beate Kunert, Michael Matz, Sara Meledi,
Karin Orend, Ute Schippelbaum, Michaela
Tenne, Michaela Thiel. Das Team des Kath.
Bildungszentrums für Gesundheits- und Pfle-
geberufe gGmbH, Fachseminars für Altenpfle-
ge mit der Seminarleiterin Simone Brandt,
der Kursusleiterin Angi Filip sowie alle haupt-
amtlichen und nebenamtlichen Mitarbeiter
und Dozenten gratulieren zu dem bestan-
denen Examen und wünschen den Absol-
venten beider Kurse auf ihrem weiteren
beruflichen Werdegang viel Glück und Erfolg.
Stolz und erleichtert: Nach dem bestandenen Examen gab es eine feierliche Zeugnisübergabe im Sozialzentrum am Finkenkamp.
Schimmert alles in Rot?
Gedanken am Tag der Dienstgemeinschaft
Hagen. (cl) „Was bringt die Zukunft bei der
Caritas? Schimmert alles in Rot?“ - Mit zwei
Fragen begrüßte Geschäftsführer Wolfgang
Röspel seine Dienstgemeinschaft an gleich-
namigem Tag in dem festlich geschmückten
Saal der St. Laurentius Werkstätte. Tradi-
tionell hielt der Geschäftsführer zu dieser
Gelegenheit Rückblick und Ausschau.
Altenhilfe: Der Einzug ins Heilig Geist Hauses
sei ein wichtiger Schritt in die Zukunft.
Schließlich werde die häusliche Betreuung
immer elementarer, das Wohnen zu Hau-
se müsse so lange wie möglich gefördert
werden. Mit einem erweiterten Betreuugs-
angebot, das über die Sozialstation hinaus
alltägliche Haushaltshilfen biete, sei hier ein
Schimmert alles in Rot?
Info
Kath. Bildungszentrum für Gesundheits- und
Pflegeberufe gGmbH
Pillauer Straße 1, 58099 Hagen
Telefon: (0 23 31) 9� 3� 90
Telefax: (0 23 31) 9� 3� 99
fachseminar-fuer-altenpflege@caritas-hagen.de
Ansprechpartnerin: Simone Brandt
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31CaritaZ 1/2007
wichtiger Anstoß gegeben. Die im Jahr 2007
folgende Sanierung von Haus Bettina erhöhe
darüber hinaus den Standard der stationären
Unterbringung. Große Umbauten hat das
Pflegeheim St. Clara dagegen schon hinter
sich. Hier musste modernisiert werden, um
den Brandschutzbestimmungen zu genügen.
Detailliert schlüsselte Röspel die Beweggrün-
de für die Aufgabe von Kurzzeitpflege und
Tagespflege auf. „Nach langen Beratungen
haben wir uns von beiden Einrichtungen
getrennt. Die Defizite waren zu groß, es
fehlten die Synergien, die nur in Verbindung
mit einem Pflegeheim möglich sind. Gerne“,
so gesteht er, „hätten wir das Pflegeheim
St. Hedwig gehabt, um auch unser Personal
besser einsetzen zu können.“
Erfreulich sei die Entwicklung in der Hospiz-
und Palliativversorgung. „Wir werden immer
dafür einstehen. Dies ist ein Bereich, der in
der Bevölkerung hohe Bewunderung aus-
löst“, so Röspel.
Behindertenhilfe: Alle Wohnheime sind
ausgelastet. Das Stichwort „Ambulantisie-
rung“ bewegt hier am meisten. Ziel ist es,
die Bewohner in angemieteten Wohnungen
unterzubringen, damit sie dort selbstständig
leben können. Begleitet werden sie von den
Mitarbeitern des Ambulant Betreuten Woh-
nens. „Das bedeutet aber nicht, dass Heim-
plätze abgebaut werden“, versprach Röspel.
In der Werkstatt für behinderte Menschen
geht man ebenfalls neue Wege: Die Schaf-
fung von Außenarbeitsplätzen bedeutet
einen großen Schritt in den allgemeinen
Arbeitsmarkt für die behinderten Werkstatt-
Mitarbeiter. Knapp 500 Menschen mit Handi-
caps sind hier derzeit beschäftigt.
Bei der CWH wird Mitte 2007 der lang erwar-
tete erste Spatenstich des Neubaus in Kückel-
hausen erfolgen. 120 Mitarbeiter werden
dort dann unter einem Dach arbeiten.
Kinder: Die Kindertagesstätte St. Engelbert
ist in das Modellprojekt „Familienzentrum“
aufgenommen und hofft auf die Zertifizie-
rung im Sommer. Das Beratungsangebot
wurde stark ausgeweitet, die Vernetzung
mit anderen Bereichen vorangetrieben.
Im Bereich Offene Ganztagsschulen bewei-
se sich, so Röspel, dass „gute Arbeit Erfolg
bringt.“ Zunächst habe man gedacht, die
Katholischen Grundschulen in Hagen bedie-
nen zu können, dass vielleicht vier oder fünf
Schulen das Caritas-Angebot annehmen wür-
den. Zum Schuljahr 2007/2008 werden jedoch
17 Schulen in Trägerschaft des Caritasver-
bandes Offene Ganztagsbetreuung anbieten.
Berufliche Eingliederung: „Hier war viel
Kreativität nötig“, fasste Röspel bewegte
Monate in der Einrichtung am Finkenkamp
zusammen. Er dankte ausdrücklich allen
Mitarbeitern, deren Arbeitsplätze lange nicht
gesichert waren. Doch schließlich gelang es
durch die Fortsetzung des bestehenden An-
gebotes im Bereich Berufsvorbereitung und
durch neue Maßnahmen im Bereich über-
betriebliche Ausbildung die Arbeitsplätze
zu sichern und gleichzeitig einen wichtigen
Qualifizierungsbeitrag zu leisten. „Fördern
und fordern – das klappt gut“, konstatierte
Wolfgang Röspel.
Allgemein: Am Kirchplatz in Boele wird im
April das Roncalli-Haus eröffnet. „So etwas
gibt es bundesweit sonst nicht“, freut sich
Röspel über eine einmalige Zusammenstel-
lung: So kommt in dem nach Papst Johannes
Schimmert alles in Rot?
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32 CaritaZ 1/2007
XXIII. benannten ehemaligen Schuhgeschäft
ein zweiter Warenkorb ebenso unter wie ein
Offener Senioren-Mittagstisch, ein Senioren-
Servicecenter, ein Kleiderladen sowie eine
Wohngruppe für behinderte Menschen mit
vier Plätzen (s. Bericht S. 4).
„Das alles geht nur, wenn wir uns wirt-
schaftlich in geordneten Bahnen bewegen“,
mahnte Röspel zum verantwortungsvollen
Umgang mit den Ressourcen. „Wir müssen in
allen Bereichen mit dem Budget auskommen,
damit wir diese Leistungen erbringen und
gleichzeitig Investitionen leisten können. Wir
wollen hoffen, dass wir auch in Zukunft un-
ser soziales Handeln verwirklichen können.“
Abschließend erinnerte der Geschäftsführer
an den positiven Geist, den die Fußball-Welt-
meisterschaft ausgelöst hatte. Und wünschte
ihn sich auch für die zukünftige Arbeit seines
Caritasverbandes. „Im Gespräch mit anderen
müssen wir versuchen, uns auch spirituell zu
motivieren. Wenn uns das gelingt, dann wird
dieser Weg trotz aller Fesseln im Sinne des
christlichen Menschenbildes möglich sein.
Wir sind Caritas – das wünsche ich uns von
ganzem Herzen.“
Abschied aus dem Vorstand
Hagen. Mit Dank und großem Lob für die geleistete Arbeit wurden
während der Vertreterversammlung des Caritasverbandes Hagen
drei Vorstandsmitglieder verabschiedet, darunter der langjährige
Vorsitzende Dr. Rudolf Pesch. Dr. Pesch gehörte dem Vorstand 34
Jahre an und leitete den Verband sechs Jahre. Katharina Joest
engagierte sich 16 Jahre im Vorstand, Marlies Silkenbäumer war
vier Jahre dabei.
Abschied: Vorsitzender Pfarrer Christoph Schneider (Mitte) und Geschäftsführer Wolfgang Röspel (links) bedankten sich bei Dr. Rudolf Pesch (rechts), Katharina Joest (zweite von rechts) und Marlies Silkenbäumer für die geleistete Arbeit.
Hagen. (cl) Bei ihrer Wahl war sie gar nicht
anwesend. Als die Vertreterversammlung des
Caritasverbandes Doris Lohmann im Novem-
ber 2006 in den Vorstand berief, befand sich
die Hagenerin gerade in Nicaragua.
Aktiv und engagiert in vielen Bereichen
Doris Lohmann neu im Caritasvorstand
Gemeinsam mit ihrem Mann Rolf und Dechant
Osthus bereiste sie das mittelamerikanische
Land und gewann dort Eindrücke, die sie bis
heute bewegen. Zurück an der Volme erfuhr
sie dann von ihrer Wahl in den 14-köpfigen
Abschied aus dem Vorstand
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nalkonferenz. Die Caritas begleitet sie schon
viele Jahre. 1988 begann sie in St. Josef in
Altenhagen als Pfarrsekretärin. Pfarrer Bolte
hatte die dreifache Mutter gefragt, ob sie
die vakante Stelle in der Pfarrei besetzen
wollte „Da habe ich lange überlegt“, erin-
nert sie sich. Denn es sei damals nicht üblich
gewesen, dass Mütter einen Beruf ausübten.
Dabei hat sie es nie bereut, wieder halb-
tags berufstätig zu sein. Ihr jüngster Sohn
war gerade im dritten Schuljahr, die beiden
Mädchen besuchten bereits das Gymnasium.
Zu diesem Zeitpunkt begann sie auch in der
Pfarrcaritas aktiv zu sein.Bald schon wurde
sie zu den Vertreterversammlungen entsandt
und übernahm hier die Buchprüfungen. „Das
kann ich jetzt natürlich nicht mehr machen“,
weiß Doris Lohmann.
Mit ihr kommt eine weitere Mitarbeiterin
von der Caritas-Basis in die Vorstandsrunde.
Doris Lohmann steckt in der Tat mittendrin
und kann mit vielen Details Informationen
aus dem Caritasalltag liefern. Dabei fühlt
sich die große Schar der freiwilligen Helfe-
rinnen und Helfer durchaus gut vertreten.
„Wir werden gut unterstützt“, findet sie.
„Sobald Hilfe nötig ist, kann man sich an den
Verband wenden. Auch Pfarrer Schneider,
der ja nicht nur der Vorsitzende der Caritas
ist, sondern auch der geistliche Begleiter der
CKD, ist immer ansprechbar.“
Das gefällt der engagierten Frau aus Alten-
hagen, die trotz seltener werdenden
Einsätzen in der Pfarrei St. Josef einen vollen
Terminkalender hat. So lernt sie seit etwa
vier Jahren Spanisch, „in Nicaragua hat die
Verständigung hervorragend geklappt.“
Auch ihr Mann ist in St. Josef sehr engagiert,
Vorstand. Natürlich wusste sie von ihrer
Kandidatur. Geschäftsführer Wolfgang Rös-
pel hatte sie im Vorfeld gefragt, ob sie sich
vorstellen könne, im Vorstand mit zu arbei-
ten. Über diese Anerkennung freute sie sich
naturlich, wie über ihre Wahl. „Das ist das
erste Mal, dass ich ein derart wichtiges Amt
innehabe“, ist sie nun auf das gespannt,
was da auf sie zukommt.
Wobei Doris Lohmann durchaus in verschie-
denen Gremien aktiv ist. Seit zwei Jahren
führt sie gemeinsam mit drei weiteren
Damen die Dekanats-Caritaskonferenz,
fungiert hier als Sprecherin und bildet nach
der Neuformierung des Dekanats – Witten
und Hagen bilden nun ein gemeinsames
Dekanat – die Verbindungsstelle zur Regio-
Aktiv und engagiert in vielen Bereichen
Doris Lohmann freut sich auf ihre Arbeit im Caritasvorstand.
Aktiv und engagiert in vielen Bereichen
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er leitet den Kirchenvorstand. Dann sind da
noch zwei Enkelkinder, zwei und fünf Jahre
alt, die auch ihre Rechte einfordern. Wie lan-
ge sie ihre Dekanatstätigkeit noch fortführt,
entscheidet sie von Jahr zu Jahr. „Wir lassen
uns immer nur für ein Jahr wählen“, erklärt
sie. Dabei klappt die Zusammenarbeit mit ihren
Mitstreiterinnen sehr gut. „Eigentlich hatten
wir uns vorgestellt, sehr viel zu reisen, doch
dafür haben wir kaum Zeit,“ stellt Doris Lohmann
fast ein wenig verwundert fest.
Kein Wunder bei so viel freiwilligem Engagement.
Hagen. (cl) Rainer Kurth macht nichts unü-
berlegt. Er wägt ab, zieht Schlüsse, macht
sich kundig, bevor er in ein Geschäft ein-
steigt. Das hat – voller Absicht - mit Berech-
nung zu tun. Er muss das tun: Rainer Kurth
ist Vorstandsmitglied der Sparkasse Hagen.
Mann der Zahlen steht für soziale Verantwortung
Sparkassen-Vorstand Rainer Kurth im Caritas-Vorstand
Das bedeutet viel Verantwortung für viel
Geld. Und hinter dem Geld stehen Menschen
und Existenzen.
Zu dieser beruflichen Pflicht ist nun eine eh-
renamtliche hinzugekommen. Rainer Kurth
ist seit November 2006 Vorstandsmitglied
beim Caritasverband Hagen. Auch bevor er
dieses Amt antrat, hat er überlegt, abgewo-
gen, sich kundig gemacht. Und ist zu dem
Entschluss gekommen: „Das mache ich.“
Die Caritas Hagen ist für ihn ein „gemein-
nütziges Unternehmen“. Das imponiert dem
Mann der Zahlen. Ein Betätigungsfeld beim
Verband wird daher die Mitarbeit im Finanz-
ausschuss sein. „Es muss abgewogen werden
zwischen Wirtschaftlichkeit und sozialer
Verantwortung“, sagt Kurth. „Es geht hier
nicht um Profite, soziale Aufgaben haben im
Vordergrund der Caritasarbeit zu stehen.“
Vor der Wahl in den Vorstand standen
Gespräche mit Geschäftsführer Wolfgang
Röspel sowie mit dem ehemaligen und
langjährigen Vorstand Dr. Rudolf Pesch.
Das neue Caritas-Vorstandsmitglied Rainer Kurth: „Ich will mein Wissen einbringen.“
Mann der Zahlen steht für soziale Verantwortung
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35CaritaZ 1/2007
Was er sah und hörte, das überzeugte den
50-jährigen Katholiken.
Kontakt zur Caritas hatte er ein Leben lang.
Schon zu Kinderzeiten, daheim in Reckling-
hausen, über Messdiener-Tätigkeiten und
Schola-Gesang.
Rainer Kurth ist viel unterwegs gewesen in
der Welt. Hat einiges gesehen, erlebt, beob-
achtet und viel zu erzählen. Jetzt scheint
Rainer Kurth angekommen zu sein. Seit
knapp zehn Jahren arbeitet der Banker nun
in der Volmestadt. Eine lange Zeit für den
vierfachen Familienvater, dessen Vita durch-
aus Stoff für ein Buch hergeben würde.
Zahlen und Geschäfte prägten sein Leben.
Seine Eltern führten in dritter Generation
eine Firma für Süßwaren-Verpackung- und
Produktion. „Ein Nischenbetrieb“, wie er
heute sagt. Kurth machte eine Lehre bei der
Sparkasse, studierte anschließend Ökonomie,
stieg kurzzeitig in den elterlichen Betrieb
ein, ehe er 1984 zur Westdeutschen Landes-
bank (WestLB) wechselte. Sein unternehme-
risches Wissen machte sich bezahlt, mehr als
zwölf Jahre war er in den unterschiedlichsten
Bereichen tätig. Zunächst agierte er im
Auslandsgeschäft, dann wechselte er 1990 in
den Osten Deutschlands, um hier die WestLB
zu etablieren. Es waren bewegte Jahre mit
häufigen Standort-Wechseln. Kurth bekam
deutsche Geschichte hautnah mit, mit allen
positiven und negativen Einschlägen. Einiges
davon bewegt ihn bis heute.
„Mit Familie wäre das nicht möglich gewe-
sen“, findet er. Leben aus dem Koffer, monate-
lang im Hotel, hoher Druck und müheselige
Kleinarbeit forderten aber irgendwann Tribut
– und Kurth kam schließlich nach Hagen.
Denn jetzt war die Familie da. Ehefrau Silke
und die kleine Lena (geboren 1997) blieben
in den Anfangsmonaten, als Kurth bei der
Sparkasse begann, zunächst in Berlin. Mit
Zwischenstation im Elternhaus in Reckling-
hausen fand die Familie schließlich auf Emst
eine Heimat. Lena ist auch nicht mehr alleine,
Jonas, Jule und Jakob komplettieren die
Viererbande.
Auf die Mitarbeit im Vorstand freut er sich.
„Ich verbinde damit die Erwartung, dass ich
mein Wissen einbringen kann. Beim Caritas-
verband muss Kreativität gelebt werden, und
das auf wirtschaftlich gesunder Grundlage.“
810 Euro für den Warenkorb
St. Petrus Canisius. (mg) Im Rahmen der
Elisabeth-Feier in der Eckeseyer Kirchen-
gemeinde St. Petrus Canisius spendeten die
Besucherinnen für den Warenkorb. Lebens-
mittel, Einzelspenden sowie der Erlös aus
dem Verkauf von Handarbeiten wurden an
diesem Tage zusammengetragen. So konn-
ten insgesamt 810 Euro sowie gesammelte
Lebensmittelprodukte von der Handarbeits-
gruppe und der Eckeseyer Caritas dem
810 Euro für den Warenkorb
Mann der Zahlen steht für soziale Verantwortung
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3� CaritaZ 1/2007
Vertreter des Caritasverbandes übergeben
werden. Das gespendete Geld wird für den
Zukauf von Lebensmitteln verwendet. So
fehlen nach der Lebensmittelsammlung der
vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Hel-
fer oftmals Zucker, Mehl, Nudeln, Reis, Tee
und Hygieneartikel, welche so für einkom-
menschwache Familien auch bereitgestellt
werden können. Eifrige Sammlerinnen aus der Handarbeitsgruppe St. Petrus Canisius sowie der Pfarrcaritas übergaben eine großzügige Spende für den Warenkorb.
Lions-Spende für neuen Warenkorb
Hagen. Wichtige Starthilfe für den neuen
Caritas-Warenkorb: Exakt 7199,51 Euro über-
reichten Vertreter des Lions Club Hagen-Mark
an die Betreiber der neuen sozialen Einrich-
tung am Boeler Marktplatz, die im April
offiziell eröffnet wurde. Gesammelt wurde
das Geld im Rahmen der Adventskalender-
Aktion 2006 des Lions Club Hagen-Mark,
deren Erlös nun zu einem Drittel an den
Warenkorb ging. Dort wird das Geld für die
Einrichtung sowie den Zukauf von Waren
dringend benötigt. „Mit der Aktion möch-
ten wir Kindern und Jugendlichen in Hagen
helfen, die unter schwierigen Bedingungen
heranwachsen“, beschreibt Dr. Gerhard
Koch vom Lions Club die Motive für die
Adventskalender-Aktion. 4000 Exemplare
waren im Dezember mit großem Erfolg –
und Erlös - verkauft worden.
Der Caritas-Warenkorb in Boele bietet Ein-
kaufsmöglichkeiten für bedürftige Personen
und Familien und ist neben dem Laden in
Wehringhausen die zweite Einrichtung des
Caritasverbandes, in der gegen die Vorlage
eines Berechtigungsscheins Waren für einen
geringen Obolus abgegeben werden.
Scheckübergabe im neuen Warenkorb: Dr. Gerhard Koch vom Lions Club (Mitte) mit Geschäftsführer Wolfgang Röspel (links) und Michael Gebauer. Foto: Martin Prehl
Lions-Spende für neuen Warenkorb
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37CaritaZ 1/2007
Hagen. „Im Einwanderungsland Deutschland
ist es höchste Zeit für einen neuen Knigge“,
sagten sich die Mitarbeiter des Referates Mi-
gration und Integration im Diözesan-Caritas-
verband. Was vermisst wird, ist ein kompakter,
alltagstauglicher Ratgeber für ein besseres
Miteinander von Deutschen und Zuwande-
rern. Weil so etwas nirgends zu haben oder
auf dem Markt ist, griffen Marie-Luise Tigges,
Lovely Sander und Heribert Krane selbst zur
Feder. Das Ergebnis liegt jetzt vor. Im „Westen-
taschenformat“ informiert der „Integrations-
Knigge“ der Caritas über gutes und besseres
Benehmen im Umgang mit Menschen anderer
Integrations-Knigge erschienen
Alltagstauglicher Ratgeber für ein besseres Miteinander
Kulturen. Der Leser findet Wissenswertes,
Nachdenkliches, Zahlen und Statistiken. Hinzu
kommen Beiträge zu Vorurteilen, zum Bereich
Kulturschock und zu Religionen. Ein interkultu-
reller Test und ein Ausblick auf Deutschland im
Jahr 2067 runden die handliche, 72-seitige
Broschüre ab. Der Titel „Knigge“ wurde in
Anlehnung an das Werk von Adolph Freiherr
Knigge vom Ende des 18. Jahrhunderts ge-
wählt. Sein Knigge - geprägt von den Idealen
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - sollte dem
einzelnen Menschen den Umgang mit anderen
Menschen erleichtern. Mit dem Integrations-
Knigge sollen die Ziele des Caritas Jahres-
themas 2006 „Integration beginnt im Kopf“
weitergeführt werden.
Der Integrations-Knigge wird unter anderem
an die Fachdienste für Integration und Migrati-
on der verbandlichen Caritas im Erzbistum Pa-
derborn weitergeleitet und ist dort zu erhalten.
An 22 Standorten, so auch in Hagen, sind diese
Dienste aktiv. Sie beraten Menschen mit Migra-
tionshintergrund und Einheimische bei der In-
tegration in die Gesellschaft und beteiligen sich
bei der Gestaltung von Rahmenbedingungen
für ein positives Miteinander von Deutschen
und Zuwanderern. Bei der Lösung der Problem-
stellungen sind die Fachdienste auch vermit-
telnd und kooperativ tätig. Sie arbeiten dabei
eng mit anderen Fachdiensten der Caritas,
Behörden, Ämtern, Bildungseinrichtungen und
Institutionen zusammen.
Integrations-Knigge erschienen
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38 CaritaZ 1/2007
St. Bonifatius. Großer Tag in St. Bonifatius Has-
pe: Fünf ehrenamtlich engagierte Damen der
Caritaskonferenz aus der Gemeinde erhielten das
Elisabethkreuz. Diese hohe Auszeichnung des
Deutschen Caritasverbandes soll die jahrelange
freiwillige Arbeit in der Gemeinde würdigen.
Für mehr als 20 Jahre Einsatz für die Menschen
in Haspe bekamen Gertrud Weinstock, die
sich in der Kleiderkammer engagiert, Gertrud
Berding (Hasper Begegnungsstätte), Annegret
Gimbel, die seit es die Begegnungsstätte am
Spielbrink gibt, seit 26 Jahren, dort ehrenamtlich
arbeitet sowie Hildegard Maurer das Elisabeth-
kreuz. Marlis Pape wurde für ihr langes Enga-
gement als Vorsitzende der Pfarrcaritas sowie
ihren Einsatz in der Nähstube geehrt.
Elisabethkreuz verliehen
Fünf Damen in St. Bonifatius geehrt
Marlis Pape, Käthe Droste, Pastor Werner König, Annegret Gimbel und Gertrud Berding während der Feierstunde. Foto: Andy Spyra
Wachwechsel in St. Antonius
St. Antonius. Wachwechsel in der Pfarrcaritas St. Antonius: Nach 15 Jahren übergab Lydia Elsner die
Leitung der Konferenz an Eulalie Magiera. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wählten die
Damen Frau Magiera, die sich bereits seit 1986 ehrenamtlich für die Caritas-Konferenz engagiert.
Heilig-Kreuz. (mg) Darauf darf das Haldener
Team stolz sein – 125 Jahre arbeiten die fünf
Damen der Heilig-Kreuz-Seniorenbegegnung
Halden ehrenamtlich für ihre Besucherinnen
Gute Seelen aus Halden feiern 125 Jahre ehrenamtliches Engagement in der Seniorenarbeit
und Besucher. Sie stehen für Gemeinschaft,
Verantwortung, Vielfalt, Bildung, Bewegung,
Frohsinn und Gemütlichkeit.
Mathilde Holtfort ist eine der Jubilarinnen
Elisabethkreuz verliehen
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39CaritaZ 1/2007
mitmachen. So mancher Tanz wurde dann
auch schon aufgeführt“, erklärt Gerti Kloer.
Dass die Besucherinnen und Besucher aus
ganz Halden gerne kommen, zeigt der auf-
gestellte Baum, an dem sie erst vor kurzem
Früchte beschriftet und dann aufgehängt
haben: „Dienstags nie allein“, „Wirgefühl“,
„Vertrauen“, „Beisammen sein“. „Hier haben
unsere Lieben das aufgeschrieben, was sie mit
unserer Altenstube verbinden“, erzählt Mat-
hilde Holtfort und ist glücklich, dass sich die
Damen und Herren in ihrer Stube wohlfühlen.
Viele Blumen erreichten die Jubilarinnen an
diesem Nachmittag. Pfarrer Dieter Aufenan-
ger und Michael Gebauer, Mitarbeiter der
Fachstelle Gemeindecaritas im Caritasverband
Hagen, standen mit ihren Glückwünschen nur
stellvertretend für viele andere.
Höhepunkt des Tages waren für die Besucher
der „Unwiusen“ aus Lippstadt. Ihr Programm
führte die 50er und 60er Jahre. Viele Texte
aus dieser Zeit wurden auf Hagen und das
Altenstubenprogramm umgetextet und fan-
den einen gewaltigen Zuspruch.
und seit rund 32 Jahren dabei. Neben ihr
sorgen sich Marianne Schmidt (21 Jahre
freiwillig engagiert), Gerti Kloer (16 Jahre
Ehrenamt), Helmi Verbeek (20 Jahre Ehren-
amt) und Elisabeth Wandtke um das Wohl
der vielen Besucherinnen und Besucher.
Zweimal in der Woche treffen sich die Frauen
und Männer nicht nur aus den beiden
Kirchengemeinden des Stadtteiles zur Begeg-
nung und zum Programm – vielmehr kom-
men sie auch aus anderen Teilen der Stadt.
Sie kommen, um sich zu begegnen. Hier
werden Fachvorträge z.B. zu Themen der Ge-
sundheit gehalten, zu Reisen in ferne Länder,
hier gibt es Lebenshilfen und Darbietungen.
Natürlich gibt es hier auch die Skatgruppe
und das Kegeln für Interessierte. „Auch ver-
schiedene Ausflüge stehen regelmäßig auf
dem Programm“, erzählt Mathilde Holtfort.
Ein besonderer Höhepunkt des Programms ist
die Tanzstunde mit Gerti Kloer. Die ausgebil-
dete Seniorentanzlehrerin hält die Besuche-
rinnen und Besucher mit Tanz und Bewegung
fit. „Jeder kann nach seinen Möglichkeiten
Elisabethkreuz verliehen
Gute Seelen aus Halden feiern
Mathilde Holtfort, Elisabeth Wandke, Marianne Schmidt, Helmi Verbeek und Gerti Kloer (von links nach rechts) freuen sich über die Ehrung.
Gute Seelen aus Halden feiern
CaritaZ_1_2007.indd 39 26.04.2007 15:22:04 Uhr
F
Auf einen Blick: Hagener Caritaseinrichtungen
GeschäftsstelleHochstraße 83 a, 58095 HagenTelefon (0 23 31) 91 84 0Telefax (0 23 31) 18 30 07info@caritas-hagen.deGeschäftsführer: Wolfgang Röspel
CRELA-Werkstätten HagenFriedensstraße 105 a, 58097 HagenTelefon (0 23 31) 80 85 0Telefax (0 23 31) 80 85 14cwh@caritas-hagen.deAnsprechpartner: Cornelia von Frantzki/ Meinhard Wirth
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Begegnungsstätte für Senioren Boeler Kirchplatz 17, 58099 Hagen Telefon (0 23 31) �3 20 35 Ansprechpartnerin: Marianne Schultze
Soziale BeratungHochstraße 83 a, 58095 HagenTelefon (0 23 31) 91 84 0Telefax (0 23 31) 18 30 07info@caritas-hagen.deAnsprechpartner: Bernard Wagner
Betreuungsverein Hochstraße 83 a, 58095 Hagen Telefon (0 23 31) 91 84 0 Telefax (0 23 31 ) 18 30 0 info@caritas-hagen.de
Kuren und Seniorenerholung Hochstraße 83 a, 58095 Hagen Telefon (0 23 31) 91 84 28 Telefax (0 23 31) 18 30 07 Ansprechpartnerin: Monika Blechmann-Hesse
Migrationsdienst Hochstraße 83 a, 58095 Hagen Telefon (0 23 31) 91 84 0 Telefax (0 23 31) 18 30 07
Kreuzbund Selbsthilfegruppe Bergstraße �3, 58095 Hagen Telefon (0 23 31) 2 27 43
Gesundheits- und sozialpflegerisches Zentrum / Caritas-SozialstationFinkenkampstr. 5, 58089 HagenTelefon: (0 23 31) 17 1� 8 0Telefax: (0 23 31) 17 1� 833sozialstation@caritas-hagen.deAnsprechpartnerin: Andrea Bock
Berufsvorbereitende BildungsmaßnahmenFinkenkampstraße 5, 58089 HagenTelefon (0 23 31) 98 85 0Telefax (0 23 31) 98 85 85jugendsozialarbeit@caritas-hagen.deAnsprechpartner: Elmar Kotthoff
Ambulantes HospizFinkenkampstraße 5, 58089 HagenTelefon (0 23 31) 80 39 180Telefax (0 23 31) 80 39 189hospiz@caritas-hagen.deAnsprechpartnerinnen: Gundula Stoppa/ Michaela Pesenacker
WfbM St. LaurentiusWalzenstraße 2, 58093 HagenTelefon (0 23 31) 35 88 0Telefax (0 23 31) 35 88 88st.laurentius@caritas-hagen.deAnsprechpartner: Cornelia von Frantzki/ Meinhard Wirth
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