Post on 24-Feb-2021
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E-HEALTH: VERSTEHEN, VERTRAUEN, VERWENDEND
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Digitale Helfer im Test
Welche Smartwatch passt zu mir?
Achtsamkeit lernen mit Apps
Intelligent Blutdruck messen
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Bleiben Sie gesund!Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die vergangenen Monate waren für uns alle herausfordernd. Die Corona-Pandemie hat vieles auf den Kopf gestellt.
Jetzt ist es Zeit, tief durchzuatmen und Kraft für das neue Jahr zu schöp-fen. Nutzen wir die Wochen, in denen es draußen trüb und dunkel ist, um Körper und Geist zu entspannen. Das kann auch zu Hause und bei eingeschränkten Freizeitmöglich-keiten funktionieren. Zum Beispiel mit digitaler Unterstützung für mehr Achtsamkeit. Wir haben Apps getestet, die uns helfen können, in kurzer Zeit zu mehr Ruhe und Gelassenheit zu fi nden.
Nehmen Sie sich Zeit. Für sich, für Freunde und Familie. Sie sind das Wichtigste.
Ihre
Dr. med. Nina BuschekChefredakteurin Digital Ratgeber
8Mit SmartwatchesGesundheitschenken
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Inhalt3 Entspannen mit dem
SmartphoneWie Apps zu mehr Ruhe und Gelassenheit verhelfen
7 Digitale GesundheitWorauf wir uns 2021 freuen dürfen
8 Smartwatches im TestMinicomputer am Hand-gelenk motivieren beim Sport und beim Gesundheitscheck
11 Kennen Sie Ihre Werte? Wie smarte Messgeräte helfen, Blutdruck und Blutzucker zuverlässig selbst zu messen
15 Smarte Waagen messen genau, was in Ihnen stecktWas sie können, wem sie nutzen
18 Mach mal Pause!Sechs Tipps, die Schlaf und Konzentration fördern und dabei Stress abbauen
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Meditations- und Achtsamkeits-Apps boomen. Ausgerechnet das Smartphone – oft gescholten als Störenfried für eine gesunde Psyche – sorgt so für Zufriedenheit und Entschleunigung
Entspannen mit dem Smartphone
Apps für Meditation und Achtsamkeit im Test
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chtsamkeit hat es schwer in diesem Jahr. Gerade in der Corona-Krise wachsen die Sorgen um die Gesundheit. Das Arbeiten im Homeoffice, womöglich mit schulpflichtigen Kindern, ist an-
strengend. All das verursacht Stress – zusätzlich zu unserem ohnehin beschleunigten Leben. Und es nagt an der Seele. Mit der Folge, dass es uns immer schwerer fällt, zur Ruhe zu kommen. Doch ohne innere Ruhe leidet die Konzentrationsfä-higkeit. Das führt rasch zu Fehlern – und so verstärkt sich die unglückselige Spirale. Glücklich, wer aus eigener Stabilität he-raus mit Stress gut leben kann. Doch mehr als zwei Drittel der Erwachsenen fühlen sich derzeit psychisch belastet. Das fand gerade eine Umfrage im Auftrag der Bundesregierung heraus.
So stellen sich gerade unterschiedlichste Menschen die gleiche Frage: Wie kann ich mit einfachen Hilfen negative Gedanken in ihre Schranken weisen? Wie bekomme ich mehr Abstand zum Stress? Eine erprobte Lösung ist die Achtsam-keit. Es ist die buddhistische Kunst der Geistesgegenwart. Der Mensch richtet seine Aufmerksamkeit intensiv und ohne Ablenkung auf das Jetzt. Er oder sie nimmt sich die Zeit und Ruhe, den Moment bewusst wahrzunehmen. Mit allem, was dazugehört: Gedanken, Gefühle, Sinneseindrücke, körperliche Vorgänge und alles, was um ihn herum geschieht. Beim acht-samen Erleben gibt es kein Gut oder Schlecht, sondern nur „Es ist, wie es ist“.
Zugegeben, im Winter 2020 klingt das nicht eben leicht. „Doch diese Haltung lässt sich erlernen und trainieren wie ein Sport. Achtsamkeit ist der Muskel des Geistes“, beschreibt es die Wiesbadener Psychologin und Achtsamkeitstrainerin Katrin Seidenfaden. Als „wunderbaren Einstieg“ bezeichnet sie dabei die Nutzung spezieller Apps.
Ähnliches gilt für die Kunst der Meditation, bei der sich der Geist konzentrieren und sammeln soll, um zur Ruhe und Achtsamkeit zu finden. Schon einzelne Apps bieten dafür bis zu 200 Übungen für Anfänger und Fortgeschrittene an, ver-bunden mit beruhigenden Klängen. Die Einheiten reichen von drei bis 30 Minuten. Hat sich das Gelernte gefestigt, genügen schon wenige Minuten am Tag zur Stressreduktion.
Diese „Achtsamkeit to go” in App-Form hat Vorteile: Mithilfe von Handy und Kopfhörern lässt es sich überall unauffällig üben, egal ob in der Straßenbahn oder beim Spazierengehen.Gerade jetzt boomen diese Apps. Bei 7Mind, einer der bekanntesten deutschen Achtsamkeits-Apps, haben sich die Nutzungszahlen im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise fast verdoppelt. Es sollen jetzt mehr als eine Million User sein.
Es geht aber auch anders: Ablenkung statt Achtsamkeit ist die Alternative. Seit zehn Jahren bietet Toby Baier nun schon seinen bekannten „Einschlafen Podcast“ an. „Ich mache genau das Gegenteil von Achtsamkeit“, berichtet er, „ich lenke Menschen von ihren eigenen Gedanken ab und hole sie aus ihren Denkspiralen heraus.“ Dafür erzählt er ihnen von sei-nen Alltagsgedanken und -erlebnissen und liest ihnen vor. Keine Action-Krimis, sondern „eher langweilige Literatur“ – so nennt er es. Literaturkritiker mögen es nicht gerne hören. „Aber bei Kant, Goethe oder Gedichten von Rilke schlafen die meisten schon nach fünf bis zehn Minuten ein“, weiß Baier von seinen Hörern.
Kostenübernahme durch KrankenkasseSeit Oktober übernehmen Krankenversicherungen generell erstmals „Apps auf Rezept“ vom Arzt. Eine zur Stressreduktion ist auch dabei: Somnio hilft bei Ein- und Durchschlafstörun-gen. Doch auch falls die eigene Krankenkasse solche Apps noch nicht bezahlt: Viele übernehmen per Rahmenvertrag die Kosten für diese Kurse. Nachfragen lohnt sich, denn die popu-lärsten Achtsamkeits- und Meditations-Apps sind kostenpflich-tig. Wir haben die vier beliebtesten Apps für Sie genauer unter die Lupe genommen. ••
Ob konzentriert auf sich selbst oder beim Anhören einer App: Die innere Mitte ist spürbar
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Als „wunderbaren Einstieg“ bezeichnet die Psychologin und Achtsamkeitstrainerin Katrin Seidenfaden dabei die Nutzung spezieller Apps
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Apps zum Runterkommen Entspannung für Kinder und Erwachsene, für Anfänger
und Fortgeschrittene. Alle Apps laufen auf Android und iOS, Nutzer müssen sich registrieren
7MindDie Informierende
Beliebteste deutscheMeditations- und Achtsam-keits-App
HeadspaceDie Praktische
60 Millionen Nutzer weltweit
Inhalt: wöchentlich neue Kurse und Einzeleinheiten von geführten Meditationen
Ziele und Themen: Stress abbauen, besser schlafen, Ruhe fi nden, Konzentration erhöhen
Besonderheiten: Atemübungen, SOS-Meditationen, Sessions für den Arbeitsplatz
Statistik: zum Fortschritt pro Tag und insgesamt, Meditationstage in Folge und Anzahl der Übungen,Erinnerung einstellbar
Website: 7mind.de
Kosten: kostenloser Einstieg, dann Monatsabo 11,99 Euro, Jahresabo 59,99 Euro, Lifetime-Lizenz 149,99 Euro
Erstattungsfähig? Je nach Krankenkasse
Was auff ällt: Der Kurs „In Zeiten der Krise“ steht seit März kostenlos zur Verfügung
Expertenurteil:
Übungen von 7 Minuten, wöchentlich neues und aktuelles Angebot, Bibliothek 7Mind Wissen
Inhalt: von Meditationen fürs Homeoffi ce bis zu konzentrationsfördernder Musik in Playlists
Ziele und Themen: Meditation und Achtsamkeit allgemein und für viele Lebensbereiche, z. B. Arbeit & Produktivität, Bewegung & Sport, Prüfungsvorbereitung für Studenten
Besonderheiten: bietet kostenfrei „Finde Ruhe im Chaos“
Statistik: hält die eigenen Fortschritte fest
Website: headspace.com/de
Kosten: kostenloser Einstieg, Plus-Account 12,99 Euro pro Monat, Jahresabo 7,92 Euro pro Monat
Erstattungsfähig? Nein
Was auff ällt: Nutzer können Freunde zum gemeinsamen Meditieren einladen
Expertenurteil:
Fragen führen zur passenden Übung. Je nach Erfahrung und Wunschzeit schlägt die App Mini-Übungen vor
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CalmDie Schöne
Entspannungs- und Schlaf-App als typisches Apple-Produkt
BamBuDie Umfassende
Größte europäische Meditations-App
Inhalt: angeleitete Meditationen von 3 bis 25 Minuten Länge
Ziele und Themen: u. a. Selbstachtung und Selbstliebe, Konzentration, Dankbarkeit
Besonderheiten: Einschlaf-Storys mit Fantasiereisen und Kindergeschichten, viele davon sind offl ine verfügbar
Statistik: über die täglichen Übungen und die gesamte mit Meditation verbrachte Zeit
Website: calm.com
Kosten:Monatsabo: 9,99 Euro, Jahresabo: 39,99 Euro
Erstattungsfähig? Nein
Was auff ällt: Die Stimmungsbilder im Hintergrund des Hauptmenüs lassen sich individuell anpassen
Expertenurteil:
Apple-typisch großes Angebot, bietet mehr Inhalte auf Englisch und braucht viel Speicherplatz
Inhalt: mehr als 400 Meditationen von 3 bis 50 Minuten Länge
Ziele und Themen: u.a. Umgang mit Beziehungen, Ängsten oder Schmerzen, Süchten, Flugangst, Prüfungsangst
Besonderheiten: kleine Animationsvideos vor dem Start einer Meditation zum Abschalten, freie Meditationen mit individuell einstellbarer Länge, Offl ine-Sitzungen durch Download-Funktion
Statistik: zeigt u. a. an, wie viele Nutzer zeitgleich meditieren, Erinnerung einstellbar
Website: bambu.de
Kosten: 8 Sitzungen und 6 Erklärfi lme kostenlos, Monatsabo 8,99 Euro, Halbjahresabo 29,99 Euro
Erstattungsfähig? Nein
Was auff ällt: Der Kurs „Wohlwollende Eltern sein“ bietet Meditationen für Eltern und Kinder
Expertenurteil:
App für Geduldige mit langen Meditationspausen und sehr schönen gemeinsamen Angebote für Familien
Meditationen senken nicht nur den Stresslevel. Sie stärken laut einer Studie der Harvard- Universität auch das Immunsystem. Schon zehn bis 15 Minuten Meditation täglich genügen
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Mobiler Check für die Reise in Corona-Zeiten
Der Corona-Reise-Check der Apotheken Umschau gibt mit wenigen Klicks tagesaktuell Auskunft über die Reisebestimmungen innerhalb Deutschlands. Mit dem kostenlosen Check erfahren Nutzer mithilfe weniger Fragen, ob für ihr innerdeutsches Reiseziel ein Reiseverbot oder eine Quarantänepfl icht gilt; ob sie die Reise einfach antreten können oder vorher ein Corona-Test nötig ist. Es genügt die Eingabe von Reiseziel, aktuellem Aufenthaltsort und besuchten Orten oder Ländern innerhalb der letzten 14 Tage. Datengrundlage sind die aktuellen Listen der in- und ausländischen Risikogebiete der Bundesländer und des Robert Koch-Instituts.
www.apotheken-umschau.de/corona-reisecheck
Ende der Zettelwirtschaft
Ab Sommer spart das E-Rezept Wege und Papier. Zugleich soll die Versorgung mit Medikamenten einfacher und weniger fehleranfällig werden. Für die elektronische Verordnung laden Sie eine App auf Ihr Smartphone. In der ärztlichen Praxis bekommen Sie statt eines Papierrezepts einen Zugriff scode. Darunter ist die Verordnung verschlüsselt gespeichert. Ein großer Vorteil des E-Rezepts ist, dass es Ihnen einen Gang in die Apotheke ersparen kann. Sie können es direkt auf elektronischem Weg an die Apotheke Ihrer Wahl senden, wo man die Verordnung für Sie vorbereitet. Auch für Folgerezepte müssen Sie mit dem E-Rezept nicht mehr generell in die Praxis.
www.digital-ratgeber.de/e-rezept
Apps auf Rezept: medizinische Helfer in der Hosentasche
Auch Apps können heilen helfen. Seit Oktober 2020 dürfen Ärzte und Ärztinnen deshalb neben Me-dikamenten und Heilmitteln auch Medizin-Apps auf Rezept verordnen. Die ersten verschreibbaren Anwen-dungen richteten sich gegen Tinnitus, Schlafprobleme, Angststörungen, Rücken- und Gelenkschmerzen sowie krankhaftes Übergewicht. 2021 werden viele weitere erwartet. Erstattungsfähig sind nur solche digitalen Gesundheitsanwendungen, kurz „DiGA“, die anerkanntermaßen die Gesundheit und/oder die Lebensqualität der Nutzenden verbessern. Welche das sind, können Sie unter https://diga.bfarm.deeinsehen. Woran Sie gute Apps erkennen, hat ein Team des Digital Ratgebers getestet. Probieren Sie es aus: www.digital-ratgeber.de/qualitaetskriterien-von-apps
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Mobiler Check für die Reise in Corona-Zeiten
Der Corona-Reise-Check der Apotheken Umschau
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Digitale GesundheitDarauf dürfen wir uns 2021 freuen
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er hätte sich vor zehn Jahren vorstellen können, was eine moderne Armbanduhr heute alles leisten kann? Smartwatches vereinen die Funktionen eines Smartphones mit denen eines Fitnessarmbands. Man kann
mit ihnen nicht nur telefonieren, Nachrichten lesen oder Musik hören. Wer auf seine Gesundheit achtet, der schätzt oft andere Funktionen der digitalen Alleskönner. Denn die Uhren können zum Beispiel Schlafzyklen, die Tiefe des Schlafs, die Schlaf-phasen oder die Schlafdauer analysieren.
So hilft Ihnen eine Uhr,Ihre Gesund-heit im Blick zu haben
Smartwatches kennen nicht nur die Uhrzeit: Sie erfassen auch unterschiedlichste Gesundheitsdaten. Lesen Sie, worauf Sie beim Kauf achten sollten und warum Daten-schutz auch am Handgelenk ein wichtiges Thema ist
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Darüber hinaus messen sie die Pulsfrequenz und manche schreiben ein einfaches EKG. Smartphones sind sogenannte Wearables. Sie ermitteln die Anzahl der Schritte, die Länge der zurückgelegten Strecke und berechnen den Kalorienverbrauch. Smartwatches der neuesten Generation sind teilweise auch mit SpO₂-Sensoren ausgestattet. Sie messen die Sauerstoffsättigung des Blutes.
Trotzdem sind Smartwatches eher Spielerei als Medizinpro-dukt. Zuverlässig wie ein EKG in der Arztpraxis sind sie nicht. Auch für den Profisport, wo exakte Trainingswerte gefragt sind, sind die meisten Uhren noch nicht ausgereift genug. Aber für Freizeitsportler und Gesundheitsbewusste können sie sehr motivierend sein und vielleicht dabei unterstützen, eingefahre-ne Lebensgewohnheiten zum Besseren zu verändern.
Je mehr Daten wie zum Beispiel Alter, Größe, Geschlecht oder Gewicht Nutzende dabei preisgeben, desto genauer sind die Werte für Schrittzahl und Kalorienverbrauch.
Das sind längst nicht nur wichtige Informationen für jüngere oder technikaffine Menschen. Ähnlich wie beim Smartphone installieren sich viele Funktionen fast von allein. Auf YouTube finden sich zudem zahlreiche Videos, die das Einrichten der kleinen Helfer erleichtern.
Sensible Informationen – und dazu gehören Gesundheits-daten – sollten aber generell gut geschützt werden. Darauf sollten Sie achten, wenn Sie eine Smartwatch nutzen. Denn wenn Sie Ihre Uhr einrichten und zur Datenübertragung und -auswertung mit dem Smartphone koppeln, werden oft viele persönliche Daten abgefragt. Diese sind für die reine Funktion häufig gar nicht nötig. Einige der Uhren senden auch unbemerkt Angaben, die eine eindeutige Identifizierung von Smartphone und -watch möglich machen. Und manche räumen sich das Recht ein, die vom Nutzenden angegebenen Daten zu speichern und weiterzugeben.
Deshalb rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informa-tionstechnik, voreingestellte Passwörter zu ändern. Den Zugriff auf Ihre Uhr sollten Sie mit einer PIN oder einem Passwort schützen – genau wie beim Handy. Foto- und Kontaktzugriffe sollten der smarten Uhr nur wenn nötig gewährt werden. Gute Hersteller zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie ihren Käufern Sicherheits-Updates dauerhaft anbieten.
Auch wenn sie vielleicht nicht die spannendste Funktion des Minicomputers am Handgelenk ist, die Uhr müssen die Freunde der Smartwatch trotzdem im Blick behalten. Denn die Akkus einiger Modelle machten im Test schon nach ein paar Stunden schlapp. ••
Hier geht’s zur Testübersicht
Gesundheitscomputer am Handgelenk. Die Uhr verrät auch, wie es dem Herz geht
8 Mio.Menschen in Deutschland nutzen bereits eine Smartwatch – Tendenz stark steigend (Quelle: Destatis)
Was ist was? Fitnesstracker Armband mit integriertem Schrittzähler und Kalorienrechner
Fitnessuhr Uhr mit vielen smarten Funktionen, aber ohne Datenübertragung zum Handy
Smartwatch Smartphone light mit Gesundheits- daten-Funktionen, die sich per App auswerten lassen
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Smartwatches Digitale Uhren, die Sie fi tter machen
Apple Watch Series 5 Aluminium 44 mm
Garmin Forerunner 245 Music
Huawei Watch GT2
Anbieter: Apple
Kosten: ca. 500 EURkeine Kostenübernahme, aber einige Krankenkassen bezuschussen den Kauf einer Smartwatch. Apple iPhone ab Serie 6s ist nötig, nicht kompatibel mit Android. Inzwischen ist Serie 6 auf dem Markt
Schnittstellen: Konnektivität über WLAN, LTE, Bluetooth, über den Apple App-Store stehen zahlreiche Apps zur Verfügung, kann mit kompatiblen Cardiogeräten (z. B. Laufbändern, Crosstrainern etc.) gekoppelt werden
Betriebssystem: Ein Apple iPhone (ab Serie 6s) ist nötig, um die Smartwatch einzurichten, nicht kompatibel mit Android
Für wen geeignet? Alle, die eine gute Allround-Smartwatch nicht nur für Fitnessdaten, sondern auch für andere Funktionen nutzen
Was kann sie? Pulsfrequenz, Stre-ckenlänge, Kalorienverbrauch werden fast durchweg korrekt erfasst. Auch Telefonieren, Nachrichtenlesen und -schreiben funktionieren sehr gut. Gute Musikwiedergabe, wasserdicht
Was kann sie nicht? Akkulaufzeit ist relativ gering, keine Schlafüber-wachung
Preis-Leistung? Gut, aber teuer
Expertenurteil: Gutüberzeugt mit vielseitigen Funktionen, allerdings erlaubt sich Apple, perso-nenbezogene Daten weiterzugeben
Anbieter: Garmin
Kosten: ca. 330 EURkeine Kostenübernahme, aber einige Krankenkassen bezuschussen den Kauf einer Smartwatch. Wie hoch der Zuschuss ausfällt, ist je nach Kasse unterschiedlich und sollte im Einzelfall erfragt werden
Schnittstellen: Konnektivität über Bluetooth, Ant +, Wi-Fi, Garmin-Connect App. Verschiedene Apps sind installierbar, kompatibel mit Action-Kamera, Fahrrad- und Helmlampen desselben Herstellers
Betriebssystem: kompatibel mit iPhone und Android
Für wen geeignet? Ehrgeizige Sport-ler, da viele verschiedene Trainings-daten erfasst werden können
Was kann sie? Pulsfrequenz, Stre-ckenlänge, Kalorienverbrauch werden fast durchweg korrekt erfasst. Nach-richtenlesen funktioniert gut, Tele-fonieren o. k., Musikwiedergabe sehr gut, wasserdicht
Was kann sie nicht? Beim Schwim-men liefert die Smartwatch nicht immer korrekte Daten
Preis-Leistung? Preiswerter als die Apple-Watch mit ähnlichen Funktionen
Expertenurteil: Gutüberzeugt mit vielseitigen Funk-tionen. Gute Alternative zur Apple Watch. Allerdings werden hier unnötig persönliche Daten vom Anbieter erfasst
Anbieter: Huawei
Kosten: ca. 225 EURkeine Kostenübernahme, aber einige Krankenkassen bezuschussen den Kauf einer Smartwatch. Wie hoch der Zuschuss ausfällt, ist je nach Kasse unterschiedlich und sollte im Einzelfall erfragt werden
Schnittstellen: Konnektivität über Bluetooth. Nutzer können keine Apps installieren
Betriebssystem: kompatibel mit And-roid 4.4 und höher, iOS 9.0 und höher
Für wen geeignet? Freizeitsportler, die vor allem auf die Erfassung der Streckenlänge beim Schwimmen, Radeln oder Joggen Wert legen
Was kann sie? Die Erfassung der Streckenlängen funktioniert sehr gut, Telefongespräche auch. Musikwie-dergabe gut. Sehr gute Akkulaufzeit, wasserdicht
Was kann sie nicht? Pulsfrequenz wird nicht korrekt erfasst. Nachrich-tenlesen funktioniert nicht optimal
Preis-Leistung? Als Einsteigermodell geeignet. Wer allerdings etwas mehr Geld investiert, bekommt eine bessere Smartwatch
Expertenurteil: BefriedigendNeben funktionalen Mankos fehlt auch die ernsthafte Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung
Garmin Forerunner
Huawei Watch GT2
Garmin Anbieter:
Quelle: Stiftung Warentest 09/2020, Preise Stand: 11/2020
Aluminium 44 mm
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enschen mit Diabetes und Bluthochdruck wissen: Die Werte im Blick zu behalten ist wichtig für die Gesundheit und die Lebensqua-lität. Die gute Nachricht: Digitaltechnik macht das Messen bequemer denn je.
Denn smarte Geräte ermitteln nicht nur den aktuellen Blut-druckwert oder den Zuckerspiegel, sie lassen sich auch mit passenden Apps auf dem Smartphone koppeln. Dort wird das Messergebnis gespeichert und die Verlaufswerte analysiert. Auf Wunsch erinnern manche Geräte an die nächste Messung. Die Stiftung Warentest hat die bekanntesten Apps und Geräte getestet. Ergebnis: Akkurat gemessen, sind digital ermittelte Werte so zuverlässig wie die klassischer Geräte. Lesen Sie, worauf es dabei ankommt.
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Blutdruck- und Blutzuckermess-geräte im Test
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Kennen Sie Ihre Werte wirklich?Noch nie war es einfacher: Smarte Messgeräte helfen Ihnen, Blutdruck und Blutzucker zuverlässig selbst zu messen
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Quelle: Stiftung Warentest 09/2020, Preise Stand: 11/2020
BlutdruckmessgeräteRechtzeitig gewarnt – ob per App am
Handgelenk oder klassisch am Oberarm
Boso Medicus X Der Klassiker
Kosten: 63 Euro
Messung: Handgelenk
Gewicht: 110 Gramm
Datenübertragung: Smartphone-App wertet die Daten genauer als das Ge-rät aus, führt Tagebuch, Datenschutz zufriedenstellend
Betriebssystem: Android und iOS
Was kann es? Sensor zeigt die optimale Position für eine genaue Messung an. Das Gerät misst Blut-druck und Puls, zeigt unregelmäßige Herzschläge an. Werte werden automatisch per Bluetooth an ein ver-bundenes Smartphone übertragen
Vorteile: akzeptabel genaue Messung, gute Handhabung, Smartphone-App Nachteile: störanfällig bei falscher Bedienung, teuer
Expertenurteil:
Testsieger bei Handgelenk-Messung
Kosten: 40 Euro
Messung: Oberarm
Gewicht: 460 Gramm
Datenübertragung: nicht möglich
Betriebssystem: –
Was kann es? Anzeige von Herz-rhythmusstörungen zum Erkennen von z. B. Vorhoffl immern. Speicher für 30 Messwerte für 14-Tage-Profi l, intelligente Aufpumpautomatik für Messung ohne Nachpumpen
Vorteile: akzeptabel genaue Messung,sehr gute Handhabung, stabil und hochwertigNachteile: störanfällig bei falscher Bedienung, Datenspeicher eingeschränkt
Expertenurteil:
Testsieger bei Oberarm-Messung
Kosten: 20 Euro
Messung: Oberarm
Gewicht: 450 Gramm
Datenübertragung: nicht möglich
Betriebssystem: –
Was kann es? Die Manschettensitz-kontrolle zeigt auf einen Blick, ob die Manschette richtig am Oberarm angebracht ist, integrierte Alarmfunktion, 2 x 60 Speicherplätze, Abschaltautomatik, intuitive Bedienung und Warnung bei Herz-rhythmusstörung
Vorteile: akzeptabel genaue Messung,gute Handhabung, Datenspeicher für vier PersonenNachteile: störanfällig bei falscher Bedienung, geht im Falltest kaputt
Expertenurteil:
Preis-Leistungs-Bester bei Oberarm-Messung
Omron RS7 Intelli ITDas Leichteste
Sanitas SBM 22Das Günstige
VideoWie Sie Blutdruck richtig messenwww.apotheken-umschau.de/
richtig-blutdruckmessen
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1. Blutdruckmessgerät
Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit. Man spürt ihn kaum, aber er kann gefährliche Folgen haben, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dabei lässt sich Bluthochdruck, einmal entdeckt und regelmäßig kontrolliert, meist gut einstellen. Das wird dank neuester Technik immer leichter und automatisierter. Es gibt eine große Auswahl an bequem zu nutzenden Geräten, die zu-verlässig alle wichtigen Daten protokollieren. In einer passenden App lassen sich zudem zusätzlich eingegebene Daten wie Puls, Gewicht, Kalorien, Temperatur oder Schlafverhalten speichern. Diese Informationen geben auch Arzt oder Ärztin wichtige Hin-weise für die Behandlung.
Einfach in der Handhabung sind Blutdruckmessgeräte für das Handgelenk. Sie sind meist kleiner und leichter als Geräte für die Messung am Oberarm. Arzt oder Apotheker beraten zum richtigen Modell. Beim Messen wird der Arm ohne Anspannung so gelagert, dass das Handgelenk samt Messgerät auf Höhe des Herzes ist. Über Geräte mit USB-Anschluss oder Bluetooth können die Werte an eine Smartphone-App übermittelt und ausgewertet werden. Klassische Messgeräte mit einer Manschet-te am Oberarm können aber wegen der kräftigeren Blutgefäße im Arm für Menschen mit Arteriosklerose, Diabetes oder Raucher sinnvoller ein. Zuverlässige Werte bekommt, wer seinen Blutdruck im Abstand von ein bis zwei Minuten zweimal misst. Manche Krankenkassen und -versicherungen übernehmen die Kosten für ein ärztlich verordnetes Messgerät. Bei Wunsch-produkten kann ein Eigenanteil fällig sein. Geräte, die die Stiftung Warentest als die besten getestet hat, finden Sie in der Testüber-sicht und hier: www.test.de/Blutdruckmessgeraete-im-Test
2. Blutzuckermessgerät
Digital weiterentwickelte Messgeräte vereinfachen das Blutzuckermanagement enorm. Zugleich sorgt eine Alarm- funktion der Sensorgeräte vor allem nachts für mehr Sicherheit, falls der Zucker bedrohlich niedrig oder hoch ist.
Die intelligenten Helfer protokollieren den Blutzucker und manche Systeme errechnen den Insulinbedarf. „Viele lassen sich diese Werte direkt vom Messgerät oder vom Zuckersensor in eine passende App auf das Smartphone übertragen“, erklärt der Diabetologe Dr. Matthias Kaltheuner aus Leverkusen gegen-über dem Magazin Diabetes Ratgeber. „Das ist für die Patienten eine Erleichterung im Alltag.“ Neue Mess-Systeme nutzen einen feinen Sensorfaden unter der Haut. Dieser kann je nach System bis zu 14 Tage zum Beispiel am Bauch oder Oberarm bleiben. Ein System implantiert eine Sensorkapsel unter die Oberarmhaut und muss nach spätestens 180 Tagen gewechselt werden. Der Sensor misst zuverlässig den Zuckergehalt im Unterhaut-fettgewebe. Die Ergebnisse werden an spezielle Geräte oder eine App übertragen. Sie dokumentiert, analysiert und visualisiert die Daten. Das ist Hightech mit psychologischem Mehrwert. Denn wer in Grafiken sieht, wie sich sein Lebensstil und sein Essverhalten auf die Gesundheit auswirken, der ist motivierter, ungesunde Gewohnheiten zu ändern. Das belegt eine Studie des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung. Menschen mit Diabetes, die eine App zum Blutzuckermanagement nutzten, kümmerten sich im Vergleich zu Nicht-Nutzern besser um ihren Zucker und ihre Ernährung. Die Krankenkassen entscheiden im Einzelfall, ob sie ärztlich verordnete Messgeräte und Apps be-zahlen. Das Tech-Magazin Chip hat die besten Geräte ermittelt. In der folgenden Übersicht finden Sie die Auswahl. ••
Hier geht’s zur Testübersicht
Haltung bewahren Wichtig ist das Blutdruckmessen auf Höhe des Herzes
Mensch pikst Finger: Eine kleine Messung verhindert, dass der Stoff-wechsel entgleist
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Mehr dazu lesen Sie bei unserem Partnerportal: www.apotheken-umschau.de
Alles über Ursachen, Risiken und Behandlung von Bluthoch-druck: www.apotheken-umschau.de/Bluthochdruck
Mehr bei unserem Partner Diabetes Ratgeber: www.diabetes-ratgeber.net/digitale-diabetes-helfer www.diabetes-ratgeber.net/blutzucker-mess-systeme
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BlutzuckermessgeräteOb mit Nadel oder Sensor – digitale Technik macht
das Messen komfortabler
Beurer GL50 Evo Das Günstige
Kosten: Lesegerät und Sensor kosten je 60 Euro, Sensor muss alle zwei Wochen ersetzt werden
Datenübertragung: Gerät wird mit USB-Kabel mit dem Rechner verbunden, Freestyle-Libre-Software wertet die Daten aus
Betriebssystem: Android und iOS
Was kann es? Ein Sensor am Oberarm misst permanent den Zuckergehalt im Unterhautfettgewebe. Eine zusätzliche Messung per Fingerpiks ist nur in be-stimmten Situationen nötig. Lesegerät oder App zeigen nach dem Scannen des Sensors den aktuellen Zuckerwert, die Verlaufskurve und einen Trendpfeil, Erinnerungs- und Alarmfunktion
Expertenurteil:
Das komfortabelste Angebot, aber auch das teuerste
Kosten: Das Gerät kostet 90 Euro, Teststreifen 45 Cent pro Stück, Blue-tooth-Adapter 18 Euro
Datenübertragung: lässt sich über USB-Stick laden und die Daten wie über einen USB-Stick auf den eigenen Rechner übertragen, Bluetooth als Option
Betriebssystem: Android und iOS
Was kann es? Das Gerät verfügt über eine Stechhilfe, die eine kleine Lan-zette auslöst, die in den Finger sticht, dazu gehören eine Tasche, klassisches Tagebuch und eine Kontrolllösung zum Test von Messgenauigkeit und -zuverlässigkeit, Erinnerungs- und Alarmfunktion auch bei zu hohen Ketonwerten
Expertenurteil:
Klein, handlich, bediener-freundlich und zuverlässig überzeugt es im Alltag
Kosten: Gerät kostet 23 Euro, Teststreifen 34 Cent pro Stück
Datenübertragung: Datenüber-tragung über die SD-Diabetes- Management-Software und Schnitt-stellenkabel
Betriebssystem: –
Was kann es? Das Gerät verfügt über eine Stechhilfe, die eine kleine Lan-zette auslöst, die in den Finger sticht, dazu gehören ein Etui, klassisches Tagebuch und 500 Speicherplätze
Expertenurteil:
Überzeugt mit günstigen Teststreifen, sehr zuver-lässigen Messwerten und langer Batterielaufzeit
Quelle: Magazin Chip 9/2019, Preise Stand: 11/2020
SD Code Free Der Klassiker
Freestyle Libre 2Das Edle
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ie Figur allein sagt nichts über das Verhältnis von Muskelmasse zu Fett im Körper aus. Ein 100 Kilo schwerer Mann von 1,80 Meter Größe ist rechnerisch übergewichtig – kann aber auch ein topfitter Sportler mit viel Muskelmasse sein. Deshalb wollen es viele
Körperbewusste ganz genau wissen und nutzen digitale Körper-fettwaagen. „Mit ihnen lässt sich auch erkennen, ob man nach einer Diät wirklich Fett oder nur Muskelmasse verloren hat“, erklärt der Sportwissenschaftler Michael Tuttor gegenüber der Apotheken- Umschau. Letzteres sei gerade bei sogenannten Crash-Diäten häufig der Fall.
Smarte Waagen messen genau, was in Ihnen steckt
Körperfettwaagen messen nicht nur das Gewicht, sondern auch den Anteil an Fettgewebe – wie das funktioniert und worauf Sie dabei achten sollten
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Körperfett- waagen im Test
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Moderne Personenwaagen sollen genau das überprüfen. Sie erfassen nicht nur das reine Körpergewicht. Sie messen auch den Fett- und Muskelanteil sowie den Wassergehalt des Körpers auf der Waage. Möglich macht das die sogenannte bioelektrische Impedanzanalyse. Dabei schicken Elektroden Strom durch den Körper, im einfachsten Fall über die Füße. Das ist in der Regel ungefährlich und nicht zu spüren. Unterschiedliche Gewebear-ten leiten den Strom unterschiedlich gut weiter. Daraus ergeben sich verschiedene Widerstände, aus denen die smarte Waage die Anteile an Muskelmasse, Fett und Wasser berechnet. Auch bei diesen smarten Helfern gibt es Unterschiede. Preis und Leistung orientieren sich an der Menge und Präzision der erfassten Daten.
Wer es genau wissen will, der muss allerdings bei allen Varian-ten nicht nur auf stets vergleichbare Messbedingungen achten. So sollte die Waage immer auf demselben Untergrund stehen und der Wagemutige möglichst unbekleidet sein. Auch die Feuchtigkeit der Haut muss gleichbleibend sein, denn sie beein-flusst die Leitfähigkeit und damit die Messwerte. Für ganz präzise
Messwerte sind dann noch zusätzliche Handsensoren sowie Angaben zu Gewicht, Größe, Geschlecht und Alter des Nutzers nötig. Dabei gilt: Je mehr Sensoren vorhanden sind, desto präziser ist auch die Messung. Im Umkehrschluss heißt das: Einfache Körperfettwaa-gen können nur Richtwerte liefern. Viele Körperfett-
waagen können aber auch kommunizieren. Ihre Werte lassen sich in Sport- oder Gesundheits-Apps per Bluetooth oder WLAN übertragen, sammeln und analysieren. Nutzen alle Mitglieder einer Familie dieselbe Körperfettwaage, können auch sie ihre Daten speichern und auswerten. Bei den Hightech-Waagen machen es unterschiedliche Anwenderprofile möglich.
Noch ein Wort zur Gesundheit. Und auch wenn die Messung generell ungefährlich ist: Menschen mit Herzschrittmachern, Metallplatten oder künstlichen Gelenken sollten vorher mit ihrem Arzt klären, ob sie eine Körperfettwaage benutzen dürfen. Das gilt auch für Schwangere. Nicht weil die Messung zu gefährlich wäre. Selbst die smarteste Waage kann dann doch noch nicht unterscheiden, was Mutter und Kind ist.
Die ausgewählten Waagen decken unterschiedliche Bedürf-nisse ab: Die Waage von Medisana liefert annehmbare Messwer-te zu einem günstigeren Preis. Wer es genauer wissen möchte, ist mit der etwas teureren Waage von Withings gut bedient. Sie hat allerdings keine Handsensoren und misst daher zum Beispiel den Anteil des Bauchfetts nur ungenau. Das sogenannte visze-rale Fett, das in der Bauchhöhle um die inneren Organe liegt, ist aber ein Risikofaktor für die Entwicklung von Diabetes, Bluthoch-druck und Fettstoffwechselstörungen. Die Waage von Tanita ist zwar die teuerste, aber sie gibt auch Auskunft über die Verteilung des Fettgewebes im Körper. ••Hier geht’s
zur Testübersicht
Digitale Waagen übertragen ihre Daten auf Smartphone-Apps
Bewegung an der frischen Luft hält Körper und Geist in Form
26,0beträgt der durchschnittliche Body-Mass-Index der Deutschen (Quelle: Destatis)
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Smarte Körperfettwagen Für alle, die ihren Körper per App besser kennenlernen wollen
WithingsBody + Digitale WLAN-Per-sonenwaage
TanitaBC-601
Medisana BS 444 Connect
Anbieter: Withings
Kosten: ca. 100 EURKostenübernahme: Personenwaagen zur Durchführung einer Heimdialyse, sofern diese nicht bereits im Rahmen der Sicherstellung der Dialyse zur Verfügung gestellt werden
Schnittstellen: Konnektivität über WLAN, Bluetooth mit Smartphone-App (iOS oder Android), Verknüpfung mit weiteren Fitness-Apps ist möglich
Betriebssystem: iOS und Android
Für wen geeignet? Für alle, die gute Messwerte erheben, dafür aber nicht zu viel Geld ausgeben wollen
Was kann sie? Messung über die Fußsohlen, ermittelt werden Gewicht, Körperfett, Körperwasser, Knochen- und Muskelmasse sowie BMI. Über die App können Ergebnisse verglichen und Ziele gesetzt werden. Zudem lie-fert die App Informationen zu Training und Ernährung. Acht Nutzerprofi le können gespeichert werden
Was kann sie nicht? Vereinzelt kommt es zu Verbindungsproblemen, ohne Internetverbindung kann man viele Funktionen nicht nutzen
Preis-Leistung? Gut
Expertenurteil:
Qualitativ hochwertige Körperfettwaage zu einem guten Preis
Anbieter: Tanita
Kosten: ca. 200 EURKostenübernahme: Personenwaagen zur Durchführung einer Heimdialyse, sofern diese nicht bereits im Rahmen der Sicherstellung der Dialyse zur Ver-fügung gestellt werden
Schnittstellen: Messergebnisse wer-den auf der mitgelieferten SD-Karte zum Upload auf den eigenen Compu-ter gespeichert. Mitgelieferte Software analysiert die Daten
Betriebssystem: Software der mitgelieferten CD nur für Microsoft Windows verfügbar
Für wen geeignet? Für alle, die gezielt Problemzonen ermitteln wollen und Wert auf eine genaue Messung legen
Was kann sie? Messung über Fuß- und Handsensoren, um Körperfett, Viszeralfett der Bauchhöhle, Muskel-masse, Körperbau, Körperwasser, Kalorienumsatz, BMI, Stoff wechsel-alter und Muskelqualität festzustellen. Ergebnisse nach Körperregionen auf-geschlüsselt. Bis zu vier Nutzerprofi le
Was kann sie nicht? Überträgt keine Daten ins Internet
Preis-Leistung? Etwas teurer, dafür auch genauer
Expertenurteil:
Hoher Qualitätsstandard und genauere Daten für etwas mehr Geld
Anbieter: Medisana
Kosten: ca. 25 EURKostenübernahme: Personenwaagen zur Durchführung einer Heimdialyse, sofern diese nicht bereits im Rahmen der Sicherstellung der Dialyse zur Verfügung gestellt werden
Schnittstellen: Konnektivität über Bluetooth an die dazugehörige App, Synchronisation zwischen mehreren Geräten möglich
Betriebssystem: iOS und Android
Für wen geeignet? Für alle, die eine Körperfettwaage ausprobieren, aber nicht so viel Geld ausgeben wollen
Was kann sie? Messung von Körper-fett und -wasser, Muskelanteil, Kno-chenmasse, BMI-Wert und Kalorien-bedarf. Die Waage kann bis zu acht verschiedene Nutzerprofi le gleichzei-tig abspeichern
Was kann sie nicht? Messung ist mitunter ungenau und es kann zu Problemen bei der Übertragung der Ergebnisse an die App kommen
Preis-Leistung? Sehr preiswert
Expertenurteil:
Liefert gute Mess-ergebnisse zu einem sehr günstigen Preis
Quelle: Chip: „Körperfettwaagen Test: Körperanalysewaagen im Vergleich“, Online-Artikel vom 02.04.2020
WithingsBody + Digitale
Mach mal Pause!Digitale Medien fordern die Aufmerksamkeit des Gehirns.Sie können aber auch beim Entspannen helfen: Diese Tippsfördern Schlafruhe, Konzentration und Stressminderung
2. Bewusste EntscheidungenKennen Sie das soge-nannte Phantom-Vibrieren? Also dass es in der Hosentasche plötzlich brummt – und es war falscher oder besser: eingebildeter Alarm? Wer nicht zum Sklaven seines Telefons mutieren möchte, sollte sich hin und wieder bewusst vornehmen, erst einmal tief durch-zuatmen, bevor er in die Tasche greift: Will ich darauf jetzt wirklich reagieren?
1. Feste E-Mail-ZeitenDefi nieren Sie für sich Zeitfenster, in denen Sie E-Mails abrufen. Für private Nachrichtengenügen doch eigentlich zwei bis drei Checks am Tag, oder? Zum Beispiel um 9 Uhr und dannwieder um 14 Uhr. Viel-leicht beruhigt es Sie, wenn Sie im E-Mail-Pro-gramm eine Abwesen-heitsnotiz mit Zeitangabe einschalten. Zum Beispiel mit dem Hinweis, anzu-rufen, wenn es wirklichdringend ist.
3. Handy aus!Leiseschalten genügt nicht, um konzentriert zu arbeiten: Das Gehirn reagiert nachweislich sogar auf den reinen Anblick des Telefons und teilt die Aufmerk-samkeit auf, ohne dass wir dies merken würden. Das Ergebnis: unterbewusst perma-nenter Stress. Es mag ein wenig Überwindung kosten – aber dasHandy für eine be-stimmte Zeit bewusst auszuschalten und wegzulegen, kannbefreiend wirken.
173 Meter legen die Finger eines durchschnittlichen deutschen Smartphone-Nutzers pro Tag beim Scrollen auf dem Bildschirm zurück. Dabei kann das Gehirn vor allem eines nicht: sich auf mehrere Aufga-ben zugleich konzentrieren. Greifen Sie auch viel zu häufi g zum Smart-phone, einfach so? Und zerfranst Ihre Aufmerksamkeit hin und wieder zwischen Instagram, Facebook und einem Daddel-Spiel? Dann sind diese Tipps genau das Richtige.
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5. Der gutealte WeckerGreifen Sie morgens auch als Erstes zum Handy, weil es den klas-sischen Wecker ersetzt hat? Bei der Gelegen-heit rufen Sie gleich Ihre E-Mails ab? Dann prasseln die Ablenkun-gen schon frühmorgens auf Sie ein. Versuchen Sie es doch mal ganz altmodisch und holen den Wecker oder die Armbanduhr aus der Schublade. Dorthin passt über Nacht das ausgeschaltete Handy.
4. Neue OrdnungDen Suchtcharakter des Smartphones kann jeder in fünf Minuten erstaunlich schmälern: Legen Sie auf dem Start-Bildschirm nur die wichtigsten Apps ab – zum Beispiel Telefon, Navigation, Wetter und Kamera. Verführerische Zeitfresser wie soziale Medien, Shopping-Apps oder Spiele gehören weiter nach hinten.In einem passenden Ordner zusammen-gefasst, locken diebunten App-Symbole nicht mehr so stark.
6. Lieber schwarz-weißWer sein Handy mal eine Zeit lang mit Absicht unattraktiv machen möchte, kann den Bildschirm auf Grautöne umstellen. So machen das auch viele Entwickler aus dem Silicon Valley für ihre Kinder. Sie müssen es wissen, denn schließ-lich kennen sie alle Tricks, mit denen man Nutzer ans Handy-Dis-play fesselt. Außerdem: Signaltöne aus, Push-Nachrichten allesamt deaktivieren.
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Technik zum Fest: Deutsche beschenken sich gerne selbst
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