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Nachrichten für die FinanzabteilungAusgabe 21 || 4. November 2010
DerTreasurerwww.derTreasurer.de || www.finance-magazin.de
Inhalt
In den Jahren 2004 bis 2007 mach-te eine Finanzinnovation von sichreden: Durch die Bündelung vonMezzanine-Darlehen, die an Mittel-ständler herausgegeben wurden,wurden ABS-Bonds zusammenge-stellt. Rund 17 dieser Anleihenwurden in den besagten Jahrenplatziert. Ab Mai 2011 muss dieerste Transaktion dieser Artzurückgezahlt werden.
Wie die mittelständischen Un-ternehmen die Mezzanine-Darlehenzurückführen wollen, hat jetzt eineStudie von CMS Hasche Sigle, FCFFox Corporate Finance, M CapFinance und FINANCE untersucht.Diese Frage stellt sich besonders,weil Anschlussfinanzierungen mitdenselben Anleihen nicht möglichsind. „Dieser Markt ist im Verlaufder Subprime-Krise ab 2007 kom-plett ausgetrocknet und in mannig-faltige Probleme geraten“, erklärt
Frank Golland, Senior Partner desMittelstandsfonds M Cap Finance.Nach Recherchen von FINANCEsind bereits 17 Unternehmen ausverschiedenen Programmen insol-vent. „Wegen des weiterhin ange-spannten Finanzierungsmarktum-felds im Non-Investmentgrade-Bereich für kleine und mittelgroßeFinanzierungen ist die Refinanzie-rung oftmalsg e f ä h r d e t “ ,sagt Arno Fuchs, CEO des Bera-tungsunternehmens FCF. „Unab-hängig davon, welchen Weg manbeschreitet, dürfte klar sein, dassder Abschluss einer neuen Finan-zieurng eine erhebliche Vorlaufzeitbraucht“, betont Dr. Peter Ruby,Partner bei CMS Hasche Sigle.
Nach den Ergebnissen der neu-en Studie stützen die allermeistenUnternehmen ihre Rückzahlungs-pläne auf den Cashflow. Allerdings
ist nur ein Viertel der Befragten inder Lage, das Mezzanine-Kapitalallein aus eigenen Mitteln zu tilgen.Exakt die Hälfte setzt auf eineKombination von Instrumenten:Genannt wurden dabei in ersterLinie der Bankkredit und individu-elles Mezzanine-Kapital. Es sollenaber auch Schuldscheine, Anleihen,Factoring oder Private-Equity ein-gesetzt werden. Unternehmenknapp unterhalb des Investment-grades haben in der Regel noch Zu-gang zu diesen Mitteln.
Doch gehen die Studienautorendavon aus, dass 15 bis 25 Prozentder Unternehmen starke Refinan-zierungsprobleme haben werdenund damit insolvenzgefährdet sind.Es handelt sich dabei meist um dieUnternehmen mit einem spekulati-ven Rating (B+ oder darunter), die
Refinanzierung mit HindernissenMittelständler können Standard-Mezzanine-Kapital zum Teil nicht zurückzahlen
Von der Unsicherheit, die noch voreinem Jahr auf der StructuredFINANCE Deutschland (SFD)herrschte, war in diesem Jahr kaumnoch etwas zu spüren. In Karlsruhetrafen sich am 27. und 28. Oktoberrund 1.000 Finanzverantwortliche,Banker und andere Kapitalgeber.Dabei standen vor allem die auf-nahmefähigen Anleihemärkte imVordergrund. Wie selten zuvorkonnten sich die Unternehmenauch ohne Rating an den Bond-märkten bedienen, was viele großeMittelständler mit Debüt-Anleihenauch nutzten. Aber auch die Ban-ken sind wieder deutlich kreditfreu-diger und offensiver an den Kun-den als noch vor Jahresfrist.
Best Practices im Treasury stan-den diesmal stärker als in den Vor-jahren im Mittelpunkt. André
Christl, Leiter Konzernfinanzen beiHeraeus, berichtete über die Ein-führung einer Inhouse-Bank desHanauer Unternehmens. AndreasKaiser, Head of Cash Managementbei Bayer, erklärte die Nutzung vonScore im Zahlungsverkehr.
Dass die Treasury-Abteilungenin der Krise besonders im Fokusstanden, ist nicht neu. Über den„Preis der Sicherheit“ diskutierten
Klaus-Georg Ste-phan (Kärcher),Patrick Pötschke(Rohde &Schwarz), Andre-as Schmidt (Com-merzbank), HeinzFetter (BW Bank),Michael Kessel(SAS Automoti-ve) und Wolf-
gang Frontzek (Bellin). Die Banken-vertreter räumten in der Diskussionein, dass es bei Margenerhöhungendurchaus Übertreibungen gegebenhabe. Allerdings sei auch nicht je-dem Unternehmen in den gutenZeiten bewusst gewesen, welchenhohen Wert die Sicherheit habe.Klar war, dass die Beziehung mit
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Spürbare EntspannungRückblick auf die 6. Structured FINANCE Deutschland (SFD)
Forum:
Skepsis zu EU-RegelungDeutsche Firmen erwartenbei Zahlungszielen kaum Verbesserungen. S. 2
Top-FinanzierungDie Deutsche Flugsicherung(DFS) platziert einen Schuld-schein und erhält neuen syn-dizierten Kredit. S. 4
Honsel ist insolventDer Turnaround des Autozu-lieferers ist gescheitert. Jah-relang litt Honsel unter zuhohen Schulden. S. 5
Treasury des Jahres 2010
Rando Bruns, Head of Treasu-ry des Chemie- und Pharma-konzerns Merck, hat die Aus-zeichnung für die Unterstüt-zung der Millipore-Transakti-on entgegengenommen. S. 7
City Financials integriertDer Anbieter Wall Street Sys-tems integriert seine Neuer-werbung City Financials. S. 8
Rendite gesuchtInvestoren sind bei der Suchenach stabilen Erträgen ge-willt, die Real-Estate-Quotezu erhöhen. S. 9
Zinswende am kurzen EndeSeit Mitte Oktober notiert derEuribor wieder über Hauptre-finanzierungssatz. S. 11
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Podiumsdiskussion im Kongresszentrum Karlsruhe
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2 || Zahlungsverkehr & Cash ManagementAusgabe 21 || 4. November 2010
DerTreasurer
NewsSwift bietet RückvergütungDer FinanznachrichtendienstSwift bietet eine Rückver-gütung von 15% für denFinanzdatentransfer imlaufenden Jahr. Ab 2011 gibtes zudem eine Preissenkungvon durchschnittlich 20% fürFIN-Nachrichten. Die Rück-vergütung kommt im Januar2011 zur Auszahlung. LautSwift werden rund 50 Mio.Euro zurückgegeben. DerDienstleister kündigte auchseine neue Lösung Swift Se-cure Signature Key (3SKey)an. Sie soll es Unternehmenermöglichen, verschiedeneBankverbindungen in unter-schiedlichen Netzwerken miteiner einzigen digitalen Un-terschrift zu managen. Paral-lele Infrastrukturen könntenso reduziert werden. 3SKeywird nach dem Abschlusseines Pilotprojekts in Frank-reich zunächst nur in Europaeingeführt.
Corporate Treasury Solutions
Global Treasury Survey 2010
Can the crisis maketreasury stronger?
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Mit einer Novelle will die EU denZahlungsverzug bekämpfen (vgl.Treasurer 10-2010). Die Zahlungs-frist soll auf grundsätzlich 30, ma-ximal 60 Tage begrenzt werden.Private Unternehmen können hö-here Ziele setzen, wenn dadurchkein Geschäftspartner geschädigtwird. Doch einer Umfrage des Kre-ditversicherers Atradius zufolge er-warten sich insbesondere deutscheUnternehmen wenig von der EndeOktober verabschiedeten Regelung.Nur ein Drittel der deutschen Fir-men sieht Vorteile, 42 Prozent er-warten keine Auswirkungen. Damitsind deutsche Unternehmen deut-lich skeptischer als der Durch-schnitt: Der Umfrage zufolge, ander knapp 4.000 Unternehmen aus22 Ländern weltweit teilgenommenhaben, erwarten sowohl im euro-päischen als auch im weltweitenDurchschnitt 46 Prozent der Be-fragten Vorteile für ihr Geschäft.
Deutsche Unternehmen habenoft bereits Zahlungsziele von unter
30 Tagen (siehe Grafik) – und be-fürchten daher, dass sie künftigeher schlechter dastehen könnten.Knapp ein Drittel erwartet laut Stu-die, dass Kunden versuchen wer-den, unter Verweis auf die Richtli-nie längere Zahlungsziele durchzu-setzen. Auch der Verein für Credit
Management rechnet für Deutsch-land mit einer Verschlechterung desStatus quo. Spanien und Italien, dieeinen hohen Anteil an Zahlungs-fristen über 60 Tagen haben, erwar-ten dagegen mehrheitlich positive
Effekte. 41 Prozent der befragtenUnternehmen rechnen durch dieneue Regelung mit einem Anstiegdes Cashflows, 37 Prozent erhoffensich ein effizienteres Forderungs-management.
Eine Änderung beim Bedarf anInkassodienstleistungen oder Kre-
ditversicherungen sieht die Mehr-heit der Firmen dagegen nicht –auch ein Zeichen dafür, dass eineverbindliche Zahlungsfrist nochlange keinen pünktlichen Zah-lungseingang garantiert. sar
Zahlungsfristen: Deutsche Firmen sind skeptischUnternehmen erwarten kaum Vorteile durch neue EU-Regelung gegen Zahlungsverzug
Gesetzte Zahlungsziele in Deutschland im Zeitvergleich (Angaben in Prozent)
Quelle: Atradius
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3 || Der Treasurer || Ausgabe 21 || 4. November 2010 ANZEIGE
4 || Finanzen & BilanzenAusgabe 21 || 4. November 2010
DerTreasurer
NewsHelvetia platziert „ewige“ AnleiheDer Schweizer Versicherernimmt über eine „ewige“Anleihe 300 Mio. Frankenauf. Anfangs beträgt dieVerzinsung 4,75% jährlich.Ab November 2015 ist derBond kündbar. Sollte dasnicht geschehen, erhalten dieAnleger jährliche eine Vergü-tung, die dem Dreimonats-Libor plus 360 Bsp Aufschlagentspricht. Lead Managersind die Credit Suisse und dieDeutsche Bank.
SAF-Holland erwägtKapitalerhöhungDer nordbayerische Lkw-Zu-lieferer braucht frisches Kapi-tal. Eine mögliche Kapitaler-höhung ist nach Vorstands-chef Rudi Ludwig in der Dis-
kussion. Essei abernoch nichtsentschieden.Ludwighalte lautHandels-
blatt mittelfristig eine Eigen-kapitalquote von 20 bis 25%für notwendig, derzeit liegesie bei nur 5%. In der Wirt-schaftskrise hatte sich derUmsatz von SAF-Holland auf440 Mio. Euro fast halbiert.Der Lkw-Zulieferer musstemit den Banken über neueKredite verhandeln, weil erwegen der Verluste die Aufla-gen verletzt hatte.
Dürr kündigt S&P-RatingDer Stuttgarter Anlagenbauerverzichtet künftig auf dieBewertung von Ratingagen-turen. Wie angekündigt hatDürr S&P gekündigt. Bisherhatte die Ratingagentur denAnlagenbauer mit B, Ausblicknegativ eingestuft. Dürr siehteigenen Angaben zufolge kei-nen Mehrwert in den Boni-tätsnoten. Bereits bei derAnleiheplatzierung imSeptember hatte das Unter-nehmen auf ein Ratingverzichtet.
Die DFS Deutsche FlugsicherungGmbH (Umsatz 2009: 977,8 Mio.Euro) ist im Oktober gleich zweimalin Sachen Finanzierung aktiv ge-worden. Am Anfang des Monatshatte das Unternehmen aus demhessischen Langen einen Schuld-schein über 175 Millionen Euro be-geben. Ursprüng-lich war lediglichein Volumen von100 MillionenEuro anvisiertworden, es wurdewegen der hohenNachfrage aufge-stockt. Das Darle-hen besteht aus zwei Tranchen mitLaufzeiten von sieben und zehnJahren und ist jeweils mit einemfesten Kupon ausgestattet. DieCommerzbank und die Helaba ha-ben die Transaktion arrangiert.Ende Oktober folgte der Abschlusseiner syndizierten Rahmenkreditli-nie über 160 Millionen Euro. Siehat eine Laufzeit von zwei Jahren
mit einer Verlängerungsoption umein weiteres Jahr und dient nachUnternehmensangaben der allge-meinen Finanzierung sowie alsBackup-Linie für das Commercial-Paper-Programm.
Dieses Vorgehen hat sich be-währt, denn die DFS finanziert sich
eigenen Angabenzufolge im We-sentlichen überdieses Geld- undKapitalmarktpro-gramm, das mitKrediten abgesi-chert ist. Im Ge-schäf t sbe r i ch t
2009 hatte DFS auch angekündigt,2010 weitere Emissionen im Rah-men dieses Programms zu platzie-ren und je nach Marktlage auchkurzfristige Kredite in Anspruch zunehmen. DFS hat keine Problemebei den Finanzierungen: Sie wirdvon S&P mit AAA und von Moo-dy’s mit Aaa bewertet, da sie voll-ständig dem Bund gehört. sap
+++ Kapsch TrafficCom stockt
Unternehmensanleihe auf 75
Mio. Euro auf +++ Moody's be-
stätigt A3-Rating von Volkswa-gen Financial Services, Ausblick
stabil +++ Air Berlin will Anleihe
im Volumen von 150 bis 200
Mio. Euro begeben und damit
zum Teil eine ausstehende Wan-
delanleihe zurückkaufen +++
Salzgitter begibt Wandelanleihe
in Höhe von bis zu 300 Mio. Euro
auf Aktien aus der Beteiligung an
Aurubis +++ Hapag-Lloyd stockt
Hochzinsanleihe um 150 Mio.
Euro auf, die Reederei hat bereits
330 Mio. Euro und 250 Mio. Dol-
lar bei Investoren eingesammelt
+++ Deutsche Telekom will 20-
jährigen Eurobond über mind.
300 Mio. Euro begeben +++
Moody's ändert Ausblick von
Hellas Ba1-Rating von stabil auf
positiv +++
FinanzierungstickerTop-FinanzierungDeutsche Flugsicherung platziert Schuldschein und schließtsyndizierten Kredit ab
Herabstufung fürSchuldscheine
Die Agentur Moody's hat dieRatings von sechs Wertpapierklas-sen der Transaktion S-core 2007-1unter Beobachtung für eine mögli-che Herabstufung gesetzt. Insge-samt sind 467,4 Millionen Eurovon festverzinslichen Wertpapie-ren betroffen. Die Ratingagenturhat sich angesichts einer Reihevon Ausfällen seit der letzten Be-wertung Anfang September 2009nun zu diesem Schritt entschlos-sen. Insgesamt musste die Trans-aktion Ausfälle in Höhe von 38Millionen Euro verzeichnen, allein20 Millionen Euro seit dem letztenRating.
S-core 2007-1 ist ein Kapital-marktvehikel der Deutschen Bank,das ein Portfolio von Schuldschei-nen enthält, die unter dem Label„DB Schuldschein“ im Jahr 2007 andeutsche mittelständische Unter-nehmen vergeben wurden. DasPortfolio umfasst noch 137 Darle-hen mit einem Wert von 441,9Millionen Euro. sap
Keine Fusion vonBayern- und WestLB
Die Gespräche über einen Zusam-menschluss der beiden Landesban-ken WestLB und BayernLB sindgescheitert. Der Vorstand derBayernLB hat der Fusion eine Ab-sage erteilt, da „die ökonomischenVorteile eines möglichen Zusam-menschlusses gegenüber der Er-tragskraft einer eigenständigenBayernLB in keinem hinreichendausgewogenen Verhältnis“ stehen,teilte das Institut am Donnerstag inMünchen mit. Die FTD hatte zuvorschon unter Berufung auf Finanz-kreise berichtet, dass die Fusions-verhandlungen der beiden Institutevor dem Aus stünden.
Die Ratingagentur Moody’shatte sich bereits Ende Septemberkritisch zu dieser Fusion geäußert.Vor allem für die BayernLB hätte esdemnach negative Auswirkungengeben können. Eine Fusion der bei-den Landesbanken passe aus strate-gischer Sicht nur bedingt,außerdem gebe es Integrationsrisi-ken, hieß es damals. sap
das Mezzanine-Kapital nicht auseigenen Mitteln tilgen können, daEigenkapital durch die Krise starkzurückgegangen sind. Auch exter-ne Kreditgeber stehen nicht zurVerfügung. „Das ist ein Dilemmafür Familienunternehmen, diemöglicherweise Anteile abgebenmüssen“, erklärt André Knöll vonHauck & Aufhäuser. Die Privatbankhat ebenfalls eine Studie zu diesemThema erstellt, die zu ähnlichenErgebnissen kommt.
Wie bewusst sich die Arrangeu-re dieser Problematik sind, zeigtjetzt der Vorstoß von HSBC Trink-aus: Drei Transaktionen des Pro-gramms Heat Mezzanine sollenrestrukturiert werden. Nach Anga-ben von Moody’s sind Änderungengeplant: Beispielsweise soll dieLaufzeit um weitere vier Jahre ver-längert werden. Dies werde denEmittenten ausreichend Zeit für ei-ne Anschlussfinanzierung ver-schaffen. Weitere Insolvenzen wür-den dadurch verhindert. mad
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Refinanzierung mitHindernissen
SAF braucht Geld.
SAF-
Hol
land
Neuer Tower der DFS in Berlin
DFS
5 || Finanzen & BilanzenAusgabe 21 || 4. November 2010
DerTreasurer
NewsDaimler vereinbart KreditDer Stuttgarter AutobauerDaimler hat mit einem Ban-kenkonsortium eine neueKreditlinie über 7 Mrd. Eurovereinbart. „Mit dieser Kre-ditlinie können wir uns diederzeit günstigen Konditio-nen für die nächsten fünfJahre sichern und habendamit längerfristig ein solidesLiquiditätspolster”, wirdFinanzvorstand Bodo Uebberin einer Mitteilung zitiert.Daimler habe nicht dieAbsicht, die Kreditlinie inAnspruch zu nehmen. Diebisherigen Kreditlinien über 5 Mrd. Dollar (umgerechnet3,6 Mrd. Euro) und 3 Mrd.Euro würden demnächstvorzeitig gekündigt, heißt es weiter. Dem Kreditkonsor-tium gehören Unternehmens-angaben zufolge mehr als 30 europäische, amerika-nische und asiatische Bankenan.
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Der angeschlagene Automobilzu-lieferer Honsel aus Meschede istzahlungsunfähig. Am 25. Oktobermusste der Hersteller für Leichtme-tallkomponenten für Motoren,Getriebe, Fahrwerke beim Amtsge-richt Arnsberg ei-nen Antrag aufEröffnung des In-solvenzverfah-rens stellen.
Zuletzt hattedie Honsel AGweltweit 3.800Mitarbeiter underwirtschafteteüber eine halbe Milliarde Euro Um-satz. Trotz intensiver Verhandlun-gen über Restrukturierungskonzep-te konnte keine Einigung erzieltwerden, teilte das Unternehmenmit. Dringend benötigte Finanzmit-tel, die Honsel im Zuge dieser Re-strukturierung zugeflossen wären,stünden nicht zur Verfügung.
Im vergangenen Jahr schienHonsel nach mehreren Kapitalmaß-
nahmen auf dem Weg zum Turn-around. Im Rahmen eines finan-ziellen Restrukturierungskonzepteswurde die Schuldenlast von 510 auf110 Millionen Euro gesenkt. DieGläubiger wandelten mithilfe eines
Debt-to-Equity-Swaps große Tei-le der Schuldenin Eigenkapitalum und hieltendamit 49 Prozentan dem Unter-nehmen. Haupt-eigentümer bliebmit 51 Prozent
der Finanzinvestor Ripplewood(RHJI). Dieser investierte zusätzlich50 Millionen Euro in den Automo-bilzulieferer. RHJI hatte Honsel2004 für 625 Millionen Euro vomUS-Finanzinvestor Carlyle gekauft.Durch die hohen Übernahmekreditewar Honsel bereits früher in Pro-bleme geraten. RHJI musste bereits2006 Kapital nachschießen, um ei-nen Covenant-Bruch zu heilen. akm
Honsel meldet Insolvenz anDer Turnaround des Automobilzulieferers ist gescheitert
Siemens-Tochterplatziert Bond
Die Siemens Enterprise Communi-cations (SEC) hat eine Hochzinsan-leihe in Höhe von 200 MillionenEuro platziert. Das Wertpapier hateinen Kupon von 10,75 Prozentund läuft bis 2015. Der Angebots-preis beträgt 97,195 Prozent. DerAufschlag liegt bei 977 Basispunk-ten über dem entsprechendenSwapsatz.
Das Papier wird von Moody’smit B3 und von S&P mit B- bewer-tet. Die Investmentbank Jefferieshat die Emission zusammen mit derUBS und Wells Fargo begleitet. Daswar die erste Kapitalmarkttransak-tion von Henning Rehder, der seitAugust dieses Jahres CFO der Sie-mens-Tochter ist und damit unteranderem die Bereiche Finance &Treasury verantwortet. SEC ist einJoint Venture von Siemens und TheGores Group, wobei der MünchenerDAX-Konzern 51 Prozent der An-teile hält. Das Unternehmen bietetLösungen für die Unternehmens-kommunikation an. sap
Zuletzt hatte die Honsel AG 3.800 Mitarbeiter.
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7 || Personen & PositionenAusgabe 21 || 4. November 2010
DerTreasurer
PersonalienRikard Josefson wurde zum
neuen Headof GlobalTransactionServices(GTS) derSEB ernannt
und wird seine Position zum1. Januar 2011 annehmen. ImMoment ist Josefson als Headof Region East und DeputyHead of Retail Banking inSchweden tätig.
Die Bank of America MerrillLynch hatihr GlobalTreasury So-lutions (GTS)Team mitneun neuen
Mitarbeitern verstärkt. Unteranderem ist Matthew Davies(Bild) zum EMEA Head of GTSSales für Unternehmen er-nannt worden. Martin Knott,der an Davies berichtet, über-nimmt die Position des Headof GTS Sales Unternehmen inZentral- und Osteuropa, imNahen Osten und in Afrika.
Antje Scherer, Head ofTreasury der Rhön-KlinikumAG, hat den Klinikbetreibervor kurzem verlassen. Anfangkommenden Jahres wird sieeine neue Tätigkeit im Be-reich Treasury übernehmen.
Ludger Heuberg wird neuerCFO desChemieun-ternehmensH.C. Starck.Er folgt UweSalzer nach,
der das Unternehmen EndeOktober auf eigenen Wunschverlassen hat. Der 51-jährigeHeuberg war zuvor u.a. CFOvon Thomas Cook.
„Der Treasurer“-VeranstaltungskalenderDatum Titel Veranstalter Ort09.11. GMT Finanztag GMT - Global Market Touch Research & Consulting GmbH München09.-10.11. Cash- und Finanz-Management Schwabe, Ley und Greiner Frankfurt am Main10.11. Electronic Banking: Fit für die Zukunft! Omikron Systemhaus Berlin10.11. Das Akkreditiv in der Praxis Global Competence Forum Stuttgart15.-16.11. Der M&A-Vertrag in der Praxis Euroforum München
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In diesem Jahr gab es auf derStructured FINANCE Deutschlandin Karlsruhe ein Novum. Erstmalswurde die Auszeichnung „Treasurydes Jahres“ verliehen. Der Preisging an die Treasury-Abteilung desChemie- und PharmakonzernsMerck aus Darmstadt. RandoBruns, Head of Treasury, nahm dieAuszeichnung entgegen. Grund:Das Treasury des Familienunter-nehmens unterstützte exzellent beider Akquisition des US-Life-Science-Unternehmens Millipore.
Im Frühjahrdieses Jahres hat-te Merck ange-kündigt, das US-Unternehmen fürrund 5,3 Milliar-den Euro zuü b e r n e h m e n .Letztlich habendie Darmstädter5,1 MilliardenEuro bezahlt. DasMerck-Treasurywar für die Ak-quisitionsfinan-zierung sowie fürdie Integrationder über sechzigneuen Tochterge-sellschaften in die Finanzprozessevon Merck verantwortlich. Inner-halb von nur vier Wochen hat dasTreasury mit drei Banken eine Kre-ditvereinbarung über 4,2 Milliar-den Euro arrangiert – es war einerder größten Akquisitionskredite imJahr 2010. Die Refinanzierung derTransaktion erfolgte im Anschlussdurch eine Kombination von Cor-porate-Euro-Bondplatzierung undKreditsyndizierung.
Darüber hinaus musste dasMerck-Treasury die Währungskurs-entwicklung des US-Dollars zumEuro verfolgen und hedgen, da derKaufpreis in US-Dollar zu bezahlenwar. Die Integration verlief dannzügig: Bereits Mitte Juli band das
Merck-Treasury alle Gesellschaftenvon Millipore in ein direktes CashPooling des Unternehmens ein.Gleichzeitig übertrug es alle Inter-company-, Währungs- und Zinsge-schäfte von Millipore auf die neueInhouse-Bank.
„Hätte ich heute einen Hut auf,dann würde ich ihn vor dieserTransaktion ziehen“, sagte MichaelSchütt, Leiter Finanzierung derFraport AG und Mitglied der Jurybei der Preisverleihung. „Die Leis-tung hat jedoch nicht nur mich,
sondern auch denRest der Juryüberzeugt, da dieTreasury-Abtei-lung exzellenteArbeit geleistethat und derMehrwert für dasU n t e r n e h m e nklar ersichtlichist.“ Eine unab-hängige achtköp-fige Jury, beste-hend aus Vertre-tern von Unter-nehmen und Fi-nanzdienstleis-tern, hatte diee i n g e r e i c h t en
Projekte bewertet. Sowohl inpuncto Leistung des Teams als auchMehrwert für das Unternehmenkonnten Bruns und sein Team ins-gesamt die höchste Punktzahl er-reichen. Im engeren Auswahlpro-zess standen neben Merck nochTreasury-Projekte des Softwareher-stellers SAP, des PharmahändlersCelesio, des ChemieunternehmensOxea, des ElektronikunternehmensSemikron und des Reinigungsgerä-teherstellers Kärcher. sap
Treasury des JahresDer Pharma-Konzern Merck erhält erstmals die Auszeichnung.
AktuelleStellenangebote:
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Lanxess Deutschlandsucht Mitarbeiter Projektmanagement,IT-Strategie und Reporting mit Schwer-
punkt Treasury Systems (m/w)
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Relations (m/w)
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den Kernbanken ein Revival erhal-ten habe. Wie selten zuvor achtendie Partner darauf, dass beide Sei-ten zu ihrem Recht kommen –Stichwort „Cross-Selling“.
Neben dem Treasury des Jahres(nebenstehend) wurde auf der SFDzum sechsten Mal der CFO des Jah-res gekürt. Der Preis ging diesmalan Alfried Bührdel, Finanzvorstandder Ströer Out-of-Home Media AG.Bührdel erhielt die Auszeichnungfür seine herausragenden persönli-chen Verdienste um die Unterneh-mensentwicklung von Ströer. DieFinanzierung der Großübernahmender Deutschen Städte Medien(DSM) 2004 und der Deutschen Ei-senbahn-Reklame (DERG) 2005 or-ganisierte er gemeinsam mit demHedgefonds Cerberus. In diesemJahr führte Bührdel das Unterneh-men in einem schwierigen Kapital-marktumfeld an die FrankfurterBörse. Ströer ist mitterweile imSDAX notiert. mad
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Spürbare Entspannung
Ein ausführliches Interview mitRando Bruns erscheint in derkommenden Printausgabe im De-zember 2010.
Markus Dentz und Rando Bruns (rechts) bei derPreisverleihung auf der SFD in Karlsruhe
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8 || Software & ITAusgabe 21 || 4. November 2010
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NewsKyriba erhält KapitalDer Anbieter von CashManagament und Treasury-Lösungen hat 10,6 Mio. US-Dollar zur Finanzierungdes Wachstums erhalten. Das Kapital stammt von IrisCapital, einem paneuropäi-schen Private-Equity-Haus.Kyriba, dessen Zentrale inSan Diego ist, gibt an, globalmehr als 10.000 Nutzer zuhaben. Die Software wirdausschließlich als Service(SaaS) angeboten.
Sungard ist “Swiftready”Avantgard, eine Lösung fürdas Liquiditätsmanagementvon Sungard für Unterneh-men, Versicherer und denöffentlichen Sektor, hat imOktober drei Swiftready-Labels erhalten. Bereits imvierten Jahr in Folge erhältder Anbieter Sungard diesesZertifikat von Swift.
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Der Treasury-Software-SpezialistWall Street Systems (Wallstreet) hatim Sommer den britischen Wettbe-werber City Financials übernom-men. „Die Akquisition stärkt unserGeschäft im Bereich der Treasury-M a n a g e m e n t -Systeme“, erklär-te Mark Lewis,Business Deve-lopment Directorbei Wallstreet, imRahmen der Eu-rofinance-Konfe-renz in Genf. CityFinancials hat den Schwerpunk sei-ner Kunden in Großbritannien –insgesamt nutzten zum Zeitpunktder Übernahme mehr als 50 großeKunden weltweit die Lösung, diesowohl als Software-as-a-Serviceals auch als installierte Lösung an-geboten wird.
Das Tool von City Financialswird die bestehenden Lösungenvon Wallstreet ergänzen. Neben
dem Tool wird mit Wallstreet Trea-sury (früher TremaOne) der mittel-ständische Markt angesprochen.Wallstreet geht davon aus, dass esin diesem Bereich weltweit rund4.500 Kunden gibt. In die nächst-
höhere Anforde-rungskategoriefällt dann dasTool von City Fi-nancials. Hierglaubt Wallstreet,es gebe weltweitrund 1.500 Kun-den. In die
höchste Kategorie, in der Wallstreetetwa 200 Kunden sieht, wird dieWallstreet Suite (früher TremaSuite)eingeordnet. Sie ist bei zahlreichendeutschen DAX-Adressen im Ein-satz wie etwa bei BMW, Daimler,Henkel und Eon. Die Version 7 derWallstreet Suite ist Ende 2009 beimEnergieversorger Eon live gegan-gen, der die Treasury-Lösung be-reits seit 2003 nutzt. mad
City Financials integriertWall Street Systems baut Treasury-Angebot durch die Übernahme von City Financials aus
IMPRESSUM
Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),Anne-Kathrin Meyer (akm), Andreas Knoch (ank),Sabine Pfisterer (sap), Sabine Reifenberger (sar),Frank Schnattinger (frs)
VerlagHerausgeber: FINANCIAL GATES GmbHGeschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach60326 Frankfurt am MainMainzer Landstraße 199HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am MainTelefon: (069) 75 91-32 52Telefax: (069) 75 91-32 24E-Mail: redaktion@derTreasurer.deInternet: www.derTreasurer.de
Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlosErscheinungsweise: zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)Anzeigenvertrieb: Sylvia DaunTelefon: (069) 75 91-14 82Telefax: (069) 75 91-24 95
Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES
Mitherausgeber: BELLIN GmbH FINANZDIENSTE,cogon AG, Fortis Bank SA/NV NiederlassungDeutschland, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,PricewaterhouseCoopers AG, REVAL Accountingfor Risk, SEB AG
Partner: Citigroup, ecofinance FinanzsoftwareGmbH, GMT – Global Market Touch GmbH, Hanse Orga AG, JP Morgan Treasury Services,Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG, UniCreditBank AG
Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlagund Redaktion keine Gewähr.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen.
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9 || Asset ManagementAusgabe 21 || 4. November 2010
DerTreasurer
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NewsLupus alpha legt zu Der in Frankfurt ansässigeAsset Manager Lupus alphakonnte in den ersten neunMonaten dieses Jahres rund700 Mio. Euro an Mittelzu-flüssen verbuchen und hatdamit zum zehnjährigen Be-stehen die 7-Mrd.-Euro-Markte bei den Assets underManagement passiert. Lupusalpha konzentriert sich aufdie Bereiche Absolute Returnsowie Small- und Mid-Caps.
State Street übernimmtDie State Street Global Advi-sors (SSgA) übernimmt füreinen Kaufpreis von rund 57Mio. Euro die Bank of IrelandAsset Management (BIAM).Das Unternehmen verwaltetAssets in Höhe von rund 26Mrd. Euro. Die Transaktionsoll spätestens im erstenQuartal 2011 abgeschlossenwerden.
Das Renditetief am Rentenmarkthinterlässt zunehmend Spuren inder geplanten Asset Allokation in-stitutioneller Adressen. Wie die ak-tuelle Studie von Greenwich Asso-ciates zeigt, sind Investoren bei derSuche nach stabilen Erträgen ohnewesentliche Risikoerhöhung ge-willt, die Real-Estate-Quote imPortfolio deutlich zu erhöhen. Sofiel der Anteil von festverzinslichenAnlagen in den Portfolios von 227befragten deutschen Institutionel-len im ersten Halbjahr von 68,7Prozent (zum 31. Dezember 2009)auf 66,3 Prozent. Besonders derAnteil „europäische Anleihen“wurde dabei um knapp 5 Prozent-punkte reduziert, während globaleAnleihen etwas höher gewichtetwurden.
Aktien konnten hiervon jedochnicht profitieren. Die Quote stieg imgleichen Zeitraum minimal von 7,6Prozent auf 7,9 Prozent und bleibtdamit aber weitentfernt von den14,2 Prozent, die im Jahr 2008 er-
reicht wurden. Hier stechen aller-dings Corporates als Investoren-gruppe heraus. Die höchste Aktien-quote findet sich in den Pensions-plänen deutscher Unternehmen(18,1 Prozent).
Ansonsten, so Greenwich, seiein starkes Interesse an der Asset-klasse Immobilien zu vernehmen,die gerade bei langfristig inves-tierenden Vorsorgeeinrichtungenkünftiger stärker in die Rolle wach-sen soll, die derzeit höherrentierli-che und risikoarme langfristigerBonds einnehmen. Consultants amdeutschen Markt raten diesbezüg-lich allerdings auch zu Vorsichtund einem umsichtigen Agieren.„Ich würde hier momentan nichtüberstürzt handeln, wir sehen gera-de die Abwicklung verschiedeneroffener Immobilienfonds. Es istnoch nicht absehbar, wie die Preisereagieren werden, wenn weitereImmobilienpakete auf den Marktkommen“, kommentierte ein Exper-te die Marktentwicklung. frs
Rendite verzweifelt gesuchtCorporates sind beim Thema Aktien am risikofreudigsten
Nachhaltigkeit ge-winnt an Bedeutung
Der europäische Verband für nach-haltige Geldanlage (Eurosif) erwar-tet, dass Anleger künftig noch mehrWert auf soziale, ethische und öko-logische Kriterien legen. Er stütztsich dabei auf eine Studie zumMarkt für nachhaltige Geldanlagenin Europa. Mittlerweile rund 5 Bil-lionen Euro beträgt das Volumendes nach nachhaltigen Kriterien in-vestierten Geldes in Europa, einPlus von immerhin 87 Prozentgegenüber der letzten Studie ausdem Jahr 2008.
Hierbei haben nach Ansicht desVerbands unter anderem die anhal-tende Finanzkrise und Umweltka-tastrophen die Investoren offenbarwachgerüttelt. Im Wesentlichensind dabei institutionelle Anlegerwie Pensionseinrichtungen die trei-bende Kraft, zunehmend sei jedochauch die Nachfrage von Privatin-vestoren sichtbar. Entsprechendmüssten sich die notierten Unter-nehmen stärker dieser Herausforde-rung stellen. frs
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Schlappe im Swap-Prozess
Erstmals hat ein deutsches Oberge-richt in einem CMS-Spread-Lad-der-Swap-Fall zugunsten einerKommune geurteilt. Ende Oktoberhat das OLG Stuttgart dem Abwas-serzweckverband Mariatal wegenFalschberatung durch die DeutscheBank vollen Schadenersatz in Höhevon 710.000 Euro zuzüglich Zinsenzugesprochen. Die Deutsche Bankkündigte gegen das Urteil Revisionvor dem Bundesgerichtshof an. Inder Urteilsbegründung hieß es, dieBank handelte „vorsätzlich, um mitdem Geschäft entweder direkt oderdurch den Handel mit den günstigerworbenen Optionen einen Gewinnzu erzielen“. Damit greift die drei-jährige Verjährungsfrist des bis zum4. August 2009 gültigen Paragra-phen 37a des Wertpapierhandelsge-setzes, der auch auf Swap-Geschäf-te anzuwenden war, nicht. NachAnsicht der Klägeranwälte könnenmangels Verjährungseintritt beiVorsatz Hunderte von Kommunenjetzt auf Schadenersatz hoffen. ank
NewsMarsh koopieriert mit Maxpool Marsh wird künftig mit demHamburger Maklerpool Max-pool im gewerblichen Sach-versicherungsgeschäft koope-rieren. Die 1998 gegründeteMaxpool GmbH gehört zuden größten Zusammen-schlüssen unabhängiger Fi-nanzdienstleister in Deutsch-land. Über Maxpool erhältMarsh Zugang zu mehr als5.000 angeschlossenen Versi-cherungsmaklern.
Deutschland bekommt eine Eins Zum Oktober hat der Wirt-schaftsinformationsdienstD&B den Länderrisikoindika-tor für Deutschland von DB2aauf DB1d gesetzt. Damit istDeutschland neben Norwe-gen und der Schweiz daseinzige Land in Europa miteinem Einser-Rating.
Die Tage der Vollzuteilungspolitikder Europäischen Zentralbank amGeldmarkt dürften gezählt sein.Das zumindest lässt die Entwick-lung der Zinssätze für Euro-Ter-mingeld im unbesicherten Inter-bankengeschäft(Euribor) vermu-ten. Mitte Okto-ber ist der weit-hin beachteteDreimonats-Euri-bor erstmals seitmehr als einemJahr wieder überden EZB-Leitzinsvon aktuell 1 Prozent gestiegen –ein Niveau, das eine Normalisie-rung am Geldmarkt signalisiert.
Üblicherweise notiert der Satz,zu dem sich Banken untereinanderGeld leihen und der Referenzzinsbei vielen Krediten, Anleihen undSwaps ist, knapp über dem Haupt-refinanzierungssatz. Im Zuge derFinanzkrise hat die EZB den Ban-ken jedoch unbegrenzt Liquidität
zur Verfügung gestellt. Das hatteden Euribor über Monate unter dasLeitzinsniveau gedrückt. Zuletzthatten die Banken im Euroraum al-lerdings weniger Liquidität bei derEZB nachgefragt. Seitdem haben
die Euribor-Zins-sätze deutlich an-gezogen.
Die Zinswendeam kurzen Endeder Zinskurvedürfte damitvollzogen sein.Auch am langenEnde sind bereits
Anzeichen einer Stabilisierung aus-zumachen. So notiert der Zehnjah-res-Swapsatz wieder bei rund 2,8Prozent. Anfang Oktober war er bisauf 2,3 Prozent gesunken. Noch istZeit, sich zu historisch günstigenKonditionen gegen steigendeZinsen abzusichern. Sollten dieZinsen am langen Ende weiteranziehen, werden auch Zinssiche-rungen teurer. ank
Zinswende am kurzen Ende Euribor notiert wieder über Hauptrefinanzierungssatz
Auf dem Weg nach oben(3-Monats-Euribor und EZB-Leitzins; in Prozent)
Quelle: Dexia
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M EZB-Leitzins M 3-Monats-Euribor
12 || BankenAusgabe 21 || 4. November 2010
DerTreasurer
NewsOliver Diehl leitet künftig
den BereichEquity Capi-tal Marketsbei derHamburgerBerenberg
Bank. Sein Vorgänger ManuelBally geht nach Unterneh-mensangaben zum Jahres-ende in den Ruhestand. Diehlberät seit 13 Jahren Firmenbei Börsengängen und Kapi-talerhöhungen. Zuletzt war erVorstand der Hauck & Auf-häuser Corporate Finance AG.Davor arbeitete er bei der JPMorgan Cazenove. Seine Karriere begann er bei derUBS. Die Berenberg Banksieht im Platzierungsgeschäftmit Aktien eines seiner wich-tigsten Wachstumsfelder.Bereits heute sind mehr als80 Research- und Sales-Experten in London und imHandelsbereich in Hamburgtätig.
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Streit um SEPA-Umsetzung
Das European Payment Council(EPC) hat das Vorgehen der EU-Kommission bei der Umstellung aufSEPA-Lastschrift und -Überwei-sung kritisiert. Eine Definitiongrundlegender Anforderungen anEuro-Überweisungs- und Last-schriftverfahren, wie sie die Kom-mission in Verordnungen ins Ge-spräch gebracht hat, lehnt das EPCals alleiniges Kriterium für den eu-ropäischen Zahlungsraum ab. Auchnationale Verfahren könnten diesenAnforderungen entsprechen, damitwäre die Umstellung auf SEPA-Ver-fahren womöglich nicht mehrzwingend.
Das EPC befürchtet, die Kom-mission könnte keine definitivenEnddaten für eine Umstellung aufSEPA-Zahlungsformate setzen.Mehrere konkurrierende Verfahrenparallel zu betreiben, widersprechedem Ansatz von SEPA und schädi-ge diejenigen Marktteilnehmer, diebereits in eine SEPA-konforme In-frastruktur investiert haben. sar
Der europäische CMBS-Markt wirddeutlich unter Druck geraten. Mitden CMBS-Transaktionen werdengewerbliche Immobilienkredite re-finanziert. Das Ende der Laufzeitenrückt für die Kreditrückzahlungennäher. Insgesamt werden im kom-menden Jahr 12 Milliarden Eurofällig, 2010 wa-ren es lediglich 6Milliarden Euro. Doch viele Kre-ditnehmer wer-den ihre ausste-henden Kredit-rückzahlungennicht fristgerechtbegleichen kön-nen („BalloonRisk“), deswegen sei mit Kreditre-strukturierungen zu rechnen.
Der „Fitch Maturity RepaymentIndex“ fiel von 38,5 Prozent imOktober auf 36,6 Prozent, bliebaber im vierten Monat in Folgeweitgehend stabil. Im Novemberwerden nur drei Kredite fällig. Die
Schuldner kündigten an, dass dieseKredite zum Fälligkeitstermin zu-rückgezahlt werden. Alle drei Kre-dite sind „Performing Loans“. Fast36 Prozent der „Loan Balance“ istmit Büroimmobilien abgesichert.
Die Entwicklung am CMBS-Markt ist kritisch für die Investo-
ren: Da hier wei-tere Verluste zuerwarten sind,dürfte der Druckauf die Banken,die in derlei Pa-piere investiertsind, zunehmen.Zum Teil, soFitch, musstenbereits Verluste
realisiert werden, da die First-Loss-Tranchen unter Buchwert an Inves-toren weiterveräußert wurden. Zu-nehmende Zahlungsausfälle warenauch Vorboten für das Subprime-Desaster (Refinanzierung vonprivaten Immobilienkrediten) ge-wesen. akm/mad
Druck aus dem CMBS-MarktBanken droht wieder Ungemach aus Immobilienverbriefungen
Immobilienkredite wurden mit CMBS refinanziert.
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