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NR. 14 I 51. KW I 17.12.2014 I ISSN 1860-6369 Liebe Leserinnen, liebe Leser, In Hamburg ist gerade ein Bieter-Poker zu Ende gegangen, der nicht nur die Immobilienbranche beschäftigt hat: Das Hotel Atlantic Kempinski hat einen neuen Besitzer. Das weiße Gebäude mit der Weltkugel auf dem Dach, direkt an der Alster gele-gen, kennt wirklich jeder Hamburger. Nicht nur, weil Udo Lindenberg hier seit Jahrzehnten wohnt. Auch nicht, weil Pierce Brosnan als Agent seiner Majestät im James-Bond-Film „Der Morgen stirbt nie“ über das Dach des Atlantics turnte. Das Atlantic ist eine han-seatische Legende, kein Hotel wird jemals so viele Emotionen wecken wie das Grandhotel aus dem vor-letzten Jahrhundert. Deshalb wird auch künftig alles, was mit dem Atlantic zusammenhängt, stets mit Ar-gusaugen beobachtet. Man wird sehen, wie sich die „alte Dame“ gegen-über der wachsenden Konkurrenz schlagen wird. Denn bald soll es in der Hansestadt noch mehr Hotels in der Kategorie 5 Sterne geben.
Darüber sprachen wir auch mit dem Hotelexperten von Engel & Völkers, Andreas Moritz. Wenn Sie außerdem wissen möchten, ob wir an Alster und Elbe bald auch „Berliner Verhältnisse“ haben werden – das heißt, eine Überkapazität an Hotels, weil in den vergangenen Jahren einfach zu viele gebaut wurden – oder wie sich der Anlagedruck von Investoren auf das Segment Hotel in Hamburg auswirkt, lesen Sie bitte das Interview auf Seite 9.
Im Dezember lohnt sich auch immer ein Blick zurück auf die Wohneigen-tumsmärkte. Meist mangelt es allerdings an aussagefähigen Zahlen. Grossmann & Berger (G&B) sowie der IVD Nord haben indes schon früh entsprechendes Material zu den Märkten Mecklenburg-Vorpommerns (IVD) und Hamburgs (G&B) geliefert. Lesen Sie dazu gerne mehr auf den Seiten 2 und 7.
Wir hoffen, Sie finden in den kommenden Tagen noch Zeit und Muße, ein bisschen in unserer letzten Ausgabe für dieses Jahr, zu blättern – sorry, natürlich: scrollen – bleiben Sie uns auch 2015 treu.
Bitte lesen Sie auch die aktuelle Kolumne im Magazin Capital ... http://www.capital.de/investment/die-immobilien-party-ist-vorbei-3108.html
Bis dahin wünschen wir Ihnen eine schöne und erholsame Weihnachtszeit und einen schwungvollen Start ins neue Jahr, Ihre
Norddeutschland
Top, einfach oder was? – In Meck-Pomm haben Wohnimmobilien in mittle-ren Lagen die deutlichsten Preissprün-ge gemacht Seite 2
Ostdeutsche Erfolgsgeschichte – Rostock glänzt mit mehr Bürobeschäf-tigten und Touristen Seite 6
Standortvorteil Hafenkante – Die La-ge am Sund lockt auch ausländische Investoren Seite 12
Neuer Glanz für altes Pflaster – Schleswig sucht nach einem Investor für das Theatergelände Seite 11
Nix los an der Förde – Kieler Büro-markt krepelt vor sich hin Seite 13
Hamburg
Höhenflüge – Wohneigentum in Topla-gen wird in Hamburg immer teurer; B-Lagen ziehen weiter nach Seite 7
Legende mit Zukunft – Das Hotel At-lantic Kempinski hat endlich einen neu-en Besitzer Seite 8
Im Gespräch
Andreas Moritz, Leiter Hotelimmobi-lien bei Engel & Völkers, über Grandho-tels und das Sterben kleiner Privat-Hotels in Hamburg Seite 9
3 Fragen an ...
Prof. Dr. Annette Kämpf-Dern, Hafen-City Universität Hamburg (HCU), zum neuen Masterstudiengang „Real Estate and Leadership“ an der HCU Seite 12
Zu guter Letzt
Happy birthday, Davidwache – Das bekannteste Backsteinhaus Hamburgs wird 100 Jahre alt Seite 15
Impressum 15
Stabile Preise in der Fläche, erhöhte Nachfrage und Prei-
se in den gefragten Wasserlagen und in den Zentren.
Damit entwickelt sich der Wohnimmobilienmarkt in Meck-
lenburg-Vorpommern parallel zu dem in Schleswig-
Holstein. Mittlerweile liegen Immobilienkaufpreise und
Wohnungsmieten in Rostock und Schwerin auf ähnlichem
Niveau der beiden Großstädte Kiel und Lübeck des Nach-
barbundeslandes – so das Ergebnis des jüngsten IVD
Nord-Marktberichtes zum Immobilienmarkt Meck-Pomm.
Preise für Grundstücke und Wohneigentum haben in den
NR. 14 I 51. KW I 17.12.2014 I SEITE 2
kreisfreien Städten in Meck-Pomm im vergangenen
Jahr weiter angezogen. Während die Mieten jedoch nur
geringfügig um rund 1% gestiegen sind, haben die
Kaufpreise zwischen 1 und 10% angezogen – je nach
Lage und Ausstattung der Immobilie. Preissteigerun-
gen jenseits der 10-%-Marke wie in den vergangenen
zwei Jahren sind jedoch passé. Dafür hat das mittlere
Preisniveau sowohl bei Bestands- als auch Neubau-
wohnungen sowie bei Einfamilienhäusern am deut-
lichsten angezogen. Vor zwei Jahren wurden die
höchsten prozentualen Preissteigerungen bei Objekten
Wohnungsmarkt Mecklenburg-Vorpommern
Einfach gibt es einfach zu viel
In Rostock und Schwerin entscheiden die Nähe zum Wasser und zum Stadtzentrum weiterhin über den Preis
für Wohneigentum und Mieten. Die höchsten Preissteigerungen finden aber weder in den Toplagen noch –
wie in den vergangenen Jahren – auf einfachsten Niveau statt
E&V
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Engel & Völkers bedankt sich bei allen Kunden für das Vertrauen in diesem Jahr!
Danke!
Sanierungsfall MüritzTherme
3.540 qm überdachte Fläche, davon
rund 700 qm Wasserfläche, Sauna, So-
larium und eine 57 Meter lange Wasser-
rutsche stehen den Besuchern der Mü-
ritzTherme in Röbel wieder zur Verfü-
gung. Die MüritzTherme gehört zu den
wichtigsten Attraktionen, um in der Regi-
on ganzjährig attraktiv zu sein. 2013 war
eine Sanierung notwendig geworden.
Die Gesamtkosten von rund 2,6 Mio. €
wurden vom Land mit rund 2,3 Mio. €
unterstützt (2,1 Mio. € aus dem
„Europäischen Landwirtschaftsfonds für
die Entwicklung des ländlichen
Raums“ (ELER) und rund 185.000 Euro
Sonderbedarfszuweisungen aus dem
Ministerium für Inneres und Sport).
Mecklenburg-Vorpommern in einfachen Lagen mit einfacherer Ausstattung beobachtet, so der IVD
Nord. Was hat sich geändert? „Das könnte als Hinweis auf hohen Quali-
tätsanspruch der Käufer verbunden mit einem Überangebot von Häuser
einfacher Art, Alter und Ausstattung und somit ebenfalls auf eine allmäh-
liche Marktsättigung oder Stabilisierung hinweisen“, sagt Tom Hübner,
IVD Nord-Vorstandsmitglied und selbst Immobilienmakler in Rostock.
Neubauprojekte am Wasser in Warnemünde oder Rostock erzielten
die höchsten Preise: 3.800 €/qm in Rostock und bis zu 8.000 €/qm im
Ortsteil Waremünde bezahlen Käufer für Eigentumswohnungen in den
Toplagen der Hansestadt. Eine Eigentumswohnung aus dem Bestand
(guter Wohnwert: gute Lage und gute Ausstattungsqualität) kostet in
Rostock 1.700 € je Quadratmeter Wohnfläche, in Schwerin 1.500 €/qm.
Vergleichbare Wohnungen kommen in Binz auf 3.000 €/qm, in Graal-
Müritz auf 2.300/qm €, in Heringsdorf auf 3.500/qm €, in Neubranden-
burg auf 1.200 €/qm, in Stralsund auf 1.600 €/qm, in Waremünde auf
3.000/qm € und in Wismar auf 1.300 €/qm.
Die Preisspanne für freistehende Einfamilienhäuser aus dem Bestand
liegt in Rostock zwischen 160.000 und 415.000 € (in Kiel zwischen
Hannover Leasing
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150.000 und 500.000 €, in Lübeck zwischen 120.000
und 400.000 €). Die Preise in der Landeshauptstadt
Schwerin (Spanne: 115.000 bis 365.000 €) stiegen je
nach Wohnwert zwischen ein und knapp 9 Prozent. Die
Preisspanne bei Reihenhäusern aus dem Bestand er-
höhte sich in Rostock auf 130.000 bis 200.000 €, in
Schwerin auf 95.000 bis 155.000 €. Die Preise für Einfa-
milien- und Reihenhäuser im Bestand sind in der Mehr-
zahl der beobachteten Städte in der Fläche stabil.
In der Landeshauptstadt Schwerin beträgt die durch-
schnittliche Nettokaltmiete für eine Wohnung aus dem
Bestand mit gutem Wohnwert (gute Lage, gute Ausstat-
tungsqualität) 6,85 €/qm und ist gegenüber dem Vorjahr
knapp ein Prozent teurer als im Vorjahr (Rostock: 8,30 €/
qm, Kiel: ). Die Quadratmetermiete für eine Neubauwoh-
nung bei Erstbezug (guter Wohnwert) beträgt 7,60 €/qm
(Rostock: 8,80 €/qm). Auch hier ist die Nettokaltmiete im
Vergleich zum Vorjahr nur um 1,3 Prozent gestiegen.
hochtief
Wohnungsmarkt Mecklenburg-Vorpommern
Freistehende Einfamilienhäuser
(inkl. ortsüblich großem Grundstück und Garage; bezugsfrei, Bestand)
einfacher Wohnwert: 2014: 160.000 € Veränderung: +6,7%
mittlerer Wohnwert: 2014: 220.000 € Veränderung: +10%
guter Wohnwert: 2014: 290.000 € Veränderung: +5,5%
sehr guter Wohnwert: 2014: 415.000 € Veränderung: +1,2%
Eigentumswohnungen (Bestand; ca. 3 Zimmer, ca. 80qm)
einfacher Wohnwert: 2014: 900 €/qm Veränderung: +5,9%
mittlerer Wohnwert: 2014: 1.200 €/qm Veränderung: +9,1%
guter Wohnwert: 2014: 1.700 €/qm Veränderung: +4,6%
sehr guter Wohnwert: 2014: 2.300 €/qm Veränderung: +4,5%
Renditeobjekte / Zinshäuser (Multiplikatoren)
Mehrfamilienhaus 2014: 14,0 bis 15,5-fach
Vervielfältiger in Toplagen 2014: 16-fach
Für Mietwohnungen (Bestand)
einfacher Wohnwert: 2014: 6,50 € Veränderung: +4,8%
mittlerer Wohnwert: 2014: 7,40 € Veränderung: +4,2%
guter Wohnwert: 2014: 8,30 € Veränderung: +5,1%
sehr guter Wohnwert: 2014: 9,40 € Veränderung: +4,4%
(Quelle: IVG Nord)
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Die Büromieten der Hansestadt sind seit Jahren stabil:
Für Flächen mit gutem Nutzwert werden nach wie vor
Mieten zwischen 8,50 und 12,00 €/qm erzielt. Flächen
mit einfachem bis mittlerem Nutzwert sind im Jahresver-
gleich 2012/2013 sogar teurer geworden: Sie stiegen am
oberen Ende von 8 auf 9 €/qm. Rostocks wachsende
Bedeutung als Bürostandort ist auch auf die stark stei-
gende Zahl an Bürobeschäftigten zurückzuführen. Das
geht aus der Studie „Immobilienmärkte Berlin und Ost-
deutschland 2014“ hervor, die TLG Immobilien AG
jüngst veröffentlicht hat.
Im Jahr 2013 waren in Rostock rund 11% mehr Bürobe-
schäftigte tätig als noch 2003 (38.400 statt 34.500). Ost-
deutsche Städte in einer ähnlichen Größenordnung wie
Magdeburg und Erfurt mussten dagegen im selben Zeit-
raum einen leichten Rückgang an Bürobeschäftigten
hinnehmen. Rostock weist nach Potsdam (4%) und Ber-
lin (5,5%) mit 7,8% im Jahr 2013 die niedrigste Leer-
standsrate unter den großen ostdeutschen Städten auf.
Trotz eines Anstiegs des Büroflächenbestands zwi-
schen 2011 und 2013 um 0,7% sank die Leerstandsra-
te in der Hansestadt in diesem Zeitraum um 0,4 Pro-
zentpunkte.
Der Zwei-Jahresvergleich 2011 bis 2013 ergibt für die
Hansestadt Rostock einen Anstieg der Übernachtungs-
zahlen von gut 20% auf rund 1,8 Millionen. Davon profi-
tiert auch der Einzelhandel: Dessen Umsatz pro Ein-
wohner erhöhte sich zwischen 2011 und 2013 um 1,8%
– nach Erfurt (+3,6%) und Dresden (+1,9%) der stärks-
te Zuwachs unter den großen ostdeutschen Städten
inklusive Berlin. Demzufolge registrierte Rostock 2013
im Vorjahresvergleich stabile Mietpreise mit bis zu 80 €/
qm für kleinere Flächen (bis 100 qm) und mit bis zu 50
€/qm für größere Flächen (ab 150 qm). Zuvor (2011
und 2012) waren die Mieten mit einem Plus von rund
14% bei kleineren und etwa 11% bei größeren Einzel-
handelsflächen deutlich angestiegen.
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Rostock Büro, Tourismus und Einzelhandel
Eine ostdeutsche Erfolgsgeschichte
Nach Rostock zieht es immer mehr Touristen. Die Zahl der Bürobeschäftigte steigt, und der Einzelhandel
freut sich über höhere Umsätze. Das sorgt für stabile Mieten in allen Bereichen
Rostocks „Neuer Markt“ ̶ Beginn der Rostocker Ein-kaufsmeile mit historischem Ambi-ente. Der „Neue Markt“ ist einer von drei einstigen Marktplät-zen der Hanse-stadt. Prägendes Bild des Marktes ist die Marienkirche aus dem Jahr 1290. (Foto: fotolia)
Das DIW Berlin hat kürzlich zahlreiche deutsche Woh-
nungsmärkte ausgemacht, auf denen „explosionsartige
Preisentwicklungen“ nicht durch entsprechendes Miet-
wachstum gedeckt ist. Hamburg gehört dazu. Für die
Hansestadt sei eine spekulative Preisblase wahrschein-
lich, so das DIW.
Die aktuellen Marktberichte der Maklerhäuser bestäti-
gen das indirekt. Wirklich zu beunruhigen scheint das
die Käufer indes nicht. „Anders als die bereits verlang-
samte Mietpreisentwicklung legten die maximal erziel-
baren Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Einfa-
milienhäuser 2014 deutlich zu, insbesondere im Teil-
markt Zentral und Alster“, sagt etwa Lars Seidel, Ge-
schäftsführer Wohnimmobilien bei Grossmann & Ber-
ger.
Eigentumswohnungen: So ist Harvestehude nach
wie vor das teuerste Pflaster: bis zu 12.000 €/qm ließen
sich manche Anleger eine Eigentumswohnung am nob-
len Standort kosten – ein Plus von 2.000 €/qm gegen-
über 2013. Ebenfalls vierstellig mit 10.000 €/qm in der
Spitze wurde in der Hafencity, auf der Uhlenhorst und in
Winterhude für Bestandseigentumswohnungen gezahlt.
In Winterhude, Hoheluft-Ost und in Poppenbüttel legten
die Spitzenpreise nochmals um 1.000 €/ qm zu; in Fin-
kenwerder und Hausbruch um 800 €/qm und selbst in
Neugraben-Fischbek wurde es gegenüber 2013 noch-
mals um 600 €/qm teurer. Da wird der qm Eigentum
schon mit 2.800 € in der Spitze gehandelt. Und in Haus-
bruch ist der Einstiegspreis innerhalb eines Jahres um
ein Drittel auf 1.500 €/qm gestiegen.
Auch in Hamburgs Osten wurde es teurer. Viele Käufer
spekulieren schon jetzt auf weitere Preissteigerungen,
weil der Hamburger Senat den Ostteil weiter entwickeln
will, sind Marktbeobachter sicher. So legten die maxi-
malen Preise in Hamm und Horn um 400 €/qm auf
2.000 €/qm zu.
Einfamilienhäuser: Die größten Zuwächse fanden in
Marienthal (plus 400.000 €) und in Hoheluft-Ost (plus
200.000 €) statt. Auch am Rotherbaum und auf der
Uhlenhorst wurde es bei den maximalen Preise noch-
mals um 200.000 € teurer. Am billigsten konnte man
2013 noch in Finkenwerder zu Wohneigentum kommen:
Das Einfamilienhaus kostete im Einstieg rund 120.000
€, in Neugraben schon 180.000 € - da macht sich laut
G&B die Ausweisung neuer Wohngebiete wie dem
„Vogelkamp“ oder der „Fischbeker Heidbrook“ bemerk-
bar. Schon vor Baubeginn ziehen hier die Preise für den
Bestand an.
Hamburg im Bundesvergleich (Kasten):
Platz 1: Laut Gutachterausschuss wurde 2014 in Hamburg mit
1,32 Mrd. € der bundesweit höchste Umsatz (unter 45 Städten) bei
Ein- und Zweifamilienhäusern erzielt. Insgesamt wurden 3.199 Immo-
bilien verkauft; der Durchschnittspreis lag bei 411.00. € pro Objekt.
Platz 3: Eigentumswohnungen wurden im Volumen von 1,78 Mrd.
€ gehandelt. Das macht Platz 3 hinter Berlin und München aus. Inge-
samt fanden in Hamburg 6.699 Wohnungen neue Besitzer; im Durch-
schnitt kostete ein Objekt 267.000 €.
Kaufpreise: Abweichung vom 5-Jahres-Mittel
Die mittleren Kaufpreise für Wohnimmobilien in den Top-Lagen Ham-
burgs lagen 2013 mit einigen Ausnahmen überwiegend oberhalb des
stadtteilbezogenen Fünf-Jahres-Mittels (2009 bis 2013). Dabei betrug
die Abweichung gegenüber dem Mittel
bei Eigentumswohnungen (Bestand) nahezu in allen Top-Lagen über
10%; in Ottensen, St. Georg, Eppendorf, Eimsbüttel und Nienstetten
sogar deutlich über 20%. Spitzenreiter waren in diesem Segment die
Stadtteile Sternschanze (+30%) und Hoheluft-Ost (+28%). Bei den Ein
- und Zweifamilienhäusern waren die Kaufpreis-Abweichungen in
Nienstedten (+42%), Lokstedt (+36%) und Alsterdorf (+30%) am
größten. (Quelle: G&B)
Hamburger Wohnungsmarkt
Hanseatische Höhenflüge
An Elbe und Alster zogen die Preise für Wohnimmobilien in Top-Lagen im vergangenen Jahr nochmals an.
Aber auch die Einstiegs- und Maximalpreise in B-Lagen legten teilweise deutlich zu. Der Grund: Was der Se-
nat zu Entwicklungsgebieten von morgen erklärt, wird schon heute teurer
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Seit Jahren wurde über einen Verkauf des bekanntesten
Hotels der Stadt spekuliert. Jetzt ist erst mal Schluss da-
mit: Das Atlantic Kempinski gehört von nun an Bernard
große Broermann, dem Mann, der schon die Asklepios
Klinikgruppe samt bundesweit 140 Einrichtungen sein
Eigen nennt. Nach längerem Bieterpoker hat er das Tra-
ditionshaus vergangene Woche von der Octavian Hotel
Holding GmbH erworben. Der Kaufpreis soll im zweistelli-
gen Millionenbereich liegen.
Marktbeobachter gehen
davon aus, dass große
Broermann das Atlantic
gekauft hat, damit es über-
haupt eine Chance hat,
sich weiterhin in der Ham-
burger Spitzenhotellerie zu
behaupten. Zwar wurde
das 1909 erbaute Grand-
hotel erst für mehr als 30
Mio. € vollständig saniert –
nachdem 2008 nicht mehr
zu verheimlichen war,
dass das Image ebenso
wie das Gebäude bröckel-
te. Wieder auf Hochglanz
poliert, erhielt es 2011
auch seine zuvor aber-
kannte 5 Sterne zurück.
Denn gilt: Die Konkurrenz schläft nicht. Immer wieder
monierte der Tourismusverband, dass es zu wenige 5-
Stern-Hotels in Hamburg gebe. Zurzeit ändert sich das
gerade. Milliardär Klaus-Michael Kühne baut vis-á-vis
des Atlantic-Hotels auf der anderen Alsterseite das „The
Fontenay“, das der Unternehmer laut eigenen Angaben
zum „besten Hotel Deutschlands“ machen will. Die
Eröffnung ist für Sommer 2016 geplant. Weiterer
Druck könnte durch die Frasers Hospitality Gruppe aus
Singapur entstehen: Das Unternehmen will laut
Abendblatt die Oberfinanzdirektion am Rödingsmarkt
von 2015 an zu einem Luxushotel umbauen.
Der neue Besitzer will das Atlantic zusammen mit sei-
nen beiden anderen Hotels in einer eigenständigen
Hotelgruppe zusammenfassen – große Broemann ge-
hört schon das Falkenstein Grand und die Villa Roth-
schild in Königstein/Taunus. Der Presse gegenüber
sprach er von „Synergien“ zwischen den Hotels und
seinen Kliniken. Immerhin betreibt eine Tochter der
Asklepios Klinikgruppe bereits ein Fünf-Sterne-
Superior-Hotel in Bad Griesbach.
Hotelmarkt Hamburg
Die ungewisse Zukunft einer Legende
Das Hotel Atlantic ist nicht nur irgendein Hotel in Hamburg; es ist das Luxushotel der Hansestadt. Noch.
Denn die Konkurrenz schläft nicht. Jetzt hat es einen neuen Besitzer, der von „Synergien“ spricht
Das Atlantic Kempinski diente 1997 im James Bond-Film „Der Morgen stirbt nie“ als Kulisse. (Foto: fotolia)
NR. 14 I 51. KW I 17.12.2014 I SEITE 8
liegt aktuell bei 78% - das ist bundesweit Platz eins. Ein
Indiz dafür, dass der Markt die zusätzlichen Kapazitäten
aufnimmt. Stark frequentierte Hotels wie beispielsweise
das „Madison“ in direkter Elb- und Innenstadtnähe ha-
ben keine Einbußen durch die zusätzlichen Kapazitäten
erfahren.
Hamburg Tourismus meldete für das erste Halbjahr
neue Rekordzahlen. 5,5 Millionen Übernachtungen
soll es gegeben haben. Ein Plus von 3,4% gegen-
über dem Vorjahreszeitraum. Vor allem die Zahl der
ausländischen Gäste sei gestiegen. Allerdings sind
es vor allem die Briten, Dänen, Schweizer und Ös-
terreicher, die an die Alster kommen. Die Zahl der
Gäste aus Russland und den Vereinigten Arabi-
schen Staaten ist rückläufig. Insbesondere für diese
Klientel benötigen wir angeblich aber immer mehr
schicke teure Hotels. Wie passt das zusammen?
Tatsächlich hat in diesem Jahr nur ein 4-Sterne-Hotel
eröffnet: das “Ameron“ aus der Althoff Gruppe in der
Speicherstadt in der alten Kaffeebörse. Die meisten
Betten sind im Bereich 2- bis 3-Sterne entstanden. In
dieser Größenordnung gibt es auch rege Nachfrage von
Seiten der in- und ausländischen Gäste. Parallel dazu
Herr Moritz, wissen Sie, wie viele Hotels es in Ham-
burg gibt?
Nach jüngsten Erkenntnisse gibt es zurzeit etwa 334
Beherbergungsbetriebe. 45% entfallen auf 3-Sterne-
Häuser, 27% auf 4-Sterne-Hotels, 19% auf Hotels mit 2
Sternen und 5% sind 5-Sterne-Hotels sowie 4% im 1-
Sterne-Segment.
Hamburg stehen zurzeit fast 55.000 Betten zur Ver-
fügung. In den kommenden Jahren werden noch
etliche dazukommen. Wann haben wir Berliner Ver-
hältnisse?
Im Gegensatz zu Berlin, wo bereits eine Sättigungs-
grenze erreicht ist, und das entsprechende Auswirkun-
gen in Form von sinkenden Auslastungen und Erträgen
hat, kann man in Hamburg von einem gesunden
Wachstum sprechen. In diesem Jahr sind zwar mehr als
1.500 Betten hinzugekommen und in den kommenden
zwei Jahren werden weitere 20 Projekte realisiert – da-
runter ein Holiday Inn in der Hafen City, eine Courtyard
Marriott in St. Georg oder der Accorpark an der
Amsinkstrasse. Anders als in Berlin wird hier jedoch
nicht am Bedarf vorbei gebaut. Die Zimmerauslastung
Interview
„Ausländische Investoren kom-
men hier nur bedingt zum Zuge“
Der Boom in Hamburgs Hotelbranche hält weiter an.
Die Hansestadt rangiert unter Deutschlands Metro-
polen bei Zimmerauslastung und Logiserlös pro
Zimmer ganz vorne auf den Plätzen eins und zwei.
Die starke Expansion von Budget- und Mittelklasse-
hotels hat auch an Elbe und Alster für einen Ent-
wicklungsschub gesorgt. Dennoch besteht keine
Sorge, dass Angebot und Nachfrage auseinander
klaffen, sagen Hotelprofis. Andreas Moritz, Leiter
Hotelimmobilien bei Engel & Völkers, zu „Berliner
Verhältnissen“, Anlagedruck von Investoren und
dem Sterben der kleinen privaten Hotels in Ham-
burg.
NR. 14 I 51. KW I 17.12.2014 I SEITE 9
argumentiert die Tourismusbranche, dass wir aufgrund
der anhaltenden Beliebtheit der Stadt und der boomen-
den Kreuzfahrt-Touristik mehr 5-Sterne-Hotels benötigen.
Das geplante „The Fontenay“ von Klaus-Michael Kühne
soll dabei nur der Anfang sein. Aber man muss auch rea-
listisch sein: Es fängt schon mit den Grundstücken an,
die ein knappes und damit teures Gut sind. Jedes finanzi-
elle Engagement muss sich auch in der Rentabilität wi-
derspiegeln. Das gilt für Luxushotels in besonderem Ma-
ße. In Berlin gibt es eine Vielzahl renommierter 5-Sterne-
Hotels die sich schwer tun, sich nachhaltig und stabil im
Markt zu etablieren. Die allgemeine Wettbewerbssituati-
on und die daraus resultierenden Dumpingpreise gefähr-
den nachhaltig die Rentabilität!
Wie groß ist das Interesse von Investoren an neuen
Hotelprojekten?
Das Interesse ist hoch, man könnte fast wieder von ei-
nem Hype sprechen wie zu Zeiten vor der Finanzkrise.
Zudem sind Hotels längst kein Nischenprodukt mehr. So
finden sie sich in vielen Portfolien institutioneller Anleger
als eigene Assetklasse oder in Ergänzung zum Be-
stand aus Büro und Einzelhandel. Hotels sind weniger
volatil und sichern stabile Erträge. Im Budget-Bereich
lassen sich aktuell Renditen zwischen 7 und 8% erwirt-
schaften. Das schafft kein Büroobjekt. Aktuell betreuen
wir zurzeit diverse Hotelprojektentwicklungen in Ham-
burg. Da merken wir durchaus, dass die Nachfrage
hoch und der Anlagedruck groß ist.
Das heißt im Umkehrschluss: Die Preise für Hotel-
objekte steigen ...
Die Bereitschaft, immer höhere Faktoren zu zahlen, ist
durchaus vorhanden. Inzwischen konkurrieren Pensi-
onskassen mit Fondsinvestoren oder Family Offices –
übrigens bleibt alles in heimischer Hand. Ausländische
Investoren kommen hier nur bedingt zum Zuge, weil
sie kaum einen Marktzugang haben und das Geschäft
ein schnelles geworden ist. Innerstädtisch muss schon
mit Faktoren um das 17-fache gerechnet werden. In
St. Georg und der City Nord werden die Objekte um
das 16-bis 16,5 fache gehandelt. ►
UI
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Assetmanagement mit ErfolgFür institutionelle und private Anleger managt die Real I.S. insgesamt gewerbliche Flächen von rd. , Mio. Quadrat-metern in Ländern auf Kontinenten. Das Vermögen, das wir aktuell für unsere Anleger in Immobilien investiert haben, beträgt rd. EUR , Mrd. Unsere Erfolgsbilanz mit einem durchschnittlichen Vermietungsstand von rd. % beruht dabei auf nachhaltigen Konzepten für langfristige Mieterbindung.
www.realisag.deMehr Informationen: www.realisag.de
, Mio. qm
► Die City Nord wird demnächst auch noch ein
Holiday Inn haben ... Wir sehen immer mehr inter-
national agierende Hotelketten in Hamburg. Wo
bleiben die kleinen noblen Hotels?
Leider ist der Verdrängungswettbewerb groß. In den
vergangenen Jahren mussten immer häufiger kleine
Hotels schließen, weil sie auch dem Druck der günsti-
gen Angebote nicht mehr standhalten konnten oder
aber Nachfolgeprobleme zur Schließung führten wie
etwa beim Hotel Abtei oder beim Pöseldorfer Garden
Hotel. Die Durchschnittsrate pro verfügbarem Zimmer
(ARR ) liegt bei 103 €, der Ertrag pro verfügbarem
Zimmer bei etwa 78 € ! Das sind Bestwerte im bundes-
weiten Vergleich. In einem Motel One kostet die Nacht
manchmal nur noch 59 €. Das sind echte Kampfpreise.
Und viele Gäste, die nur für eine Nacht kommen, sind
gar nicht interessiert an individueller Betreuung, wie
sie diese Inhaber geführten Hotels noch bieten. Somit
schwindet eine individuelle Klasse mit persönlicher
Note und weicht den großen Ketten, die gewinnorien-
tierter und profitabler am Markt agieren.
Stadt Schleswig
Neuer Glanz auf altem Pflaster Schleswig will das alte Theatergelände in der Innenstadt wieder beleben. Über eine europaweite Ausschrei-
bung soll dafür ein Investor gefunden werden. Der hätte Handlungsspielraum für verschiedene
Nutzungsmöglichkeiten
Noch bis zum 18.12. ist Schleswig auf der Suche nach
einem Investor, der das Theatergelände am Rande der
Innenstadt wieder belebt. Das marode alte Stadtthea-
ter wird bald einem Neubau weichen. Das im Eigentum
der Stadt befindliche Grundstück Lollfuß 51 in direkter
Nachbarschaft zum stadteigenen Theatergelände soll
im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsver-
fahrens veräußert werden. Auf einer Fläche von 750
bis 1.800 qm könnten nach den Vorstellungen der
Stadt Nebenräumlichkeiten des Theaters entstehen,
die der Investor künftig unter Marktniveau an die Stadt
vermieten soll. Schleswig bietet dem Investor weitere
Mietverträge an: etwa mit der Stadtbücherei und der
Volkshochschule, um „so einen belebten, kulturellen Nuk-
leus in Schleswig“ zu schaffen, heißt es offiziell. Aber der
potenzielle Investor hat auch Freiheiten: Er kann auf dem
Grundstück weitere Nutzungen nach seinen Vorstellungen
realisieren. In Frage kämen beispielsweise eine barriere-
freie Wohnanlage, ein Pflegeheim oder ein Lifestyle- oder
Tagungshotel. Wir sind gespannt, wer das Rennen macht.
Infos unter: http://ted.europa.eu/udl?
uri=TED:NOTICE:380124-2014:TEXT:DE:HTML
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Neue Philips-Zentrale in Fuhlsbüttel
Der Rohbau für die neue Philips-Zentrale in Hamburg-
Fuhlsbüttel steht: Das sechstöckige Gebäude für rund
1.000 Mitarbeiter in der Röntgenstraße soll im Herbst
2015 fertig sein. Die neue Zentrale wird über 18.000 qm
Fläche verfügen und hat ein Silber-DGNB Vorzertifikat
erhalten. Entwickelt, geplant und realisiert wird das 40-
Mio.-€-Projekt von der ECE, die auch bereits 2005 die
bisherige Philips-Zentrale in St. Georg errichtet hatte.
Mit großzügigen Fensterfronten und Dachterrasse ausge-
stattet, wird die neue Philips-Zentrale Mitarbeiter aus Ver-
trieb, Marketing und Service der Geschäftsbereiche Con-
sumer Lifestyle, Lighting und Healthcare beherbergen.
Bereits heute sind auf dem 65.000 qm großen Standort-
gelände globale Forschungs- und Fertigungszentren für
Medizintechnik angesiedelt. „Mit dem gemeinsamen
Campus verkürzen wir die Wege aller an einem Produkt
beteiligten Funktionen. Das beschleunigt Innovationszyk-
len und schafft Synergien zum Vorteil unserer Kunden.
Hamburg
Harry Glawe hat Grund zum Jubeln. Der Minister für Wirt-
schaft, Bau und Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern
(Meck-Pomm) hat einen Coup gelandet: Erst im Oktober
warb er in Österreich für sein Land als Wirtschaftsstandort.
Seit Anfang Dezember steht fest: Der österreichische Seil-
ehersteller Teufelberger plant, nach Stralsund zu kommen
und vor Ort rund 38 Mio. € in eine Werkshalle mit gut
14.000 qm direkt an der Ostsee zu investieren – der Mee-
reszugang ist der Hauptgrund bei der Wahl des Standor-
tes. Denn hier sollen von Ende 2016 an Stahlseile mit ei-
nem Stückgewicht von mehreren hundert Tonnen herge-
stellt werden, die leichter über See als über Land transpor-
tiert werden können. Schätzungsweise 70 neue Arbeits-
plätze werden entstehen.
Weitere gute Nachrichten für Stralsund: Die Störtebeker
Braumanufaktur wird seinen Standort umfangreich aus-
bauen und dabei zehn weitere zu den bereits bestehenden
72 Arbeitsplätzen schaffen. Auf einer Fläche im Stralsun-
der Gewerbegebiet Franzenshöhe soll ein Verpackungs-
und Logistikzentrum entstehen, in das mit einer Größe von
etwa 1.700 qm eine neue Anlage für die Abfüllung von
Bier, Biermisch- und alkoholfreien Getränken integriert
wird. Zusätzlich ist die Erweiterung der Braumanufaktur in
der Greifswalder Chaussee 84-85 unter anderem um Gär-
und Lagerkühltanks, eine Dosieranlage für Hopfenextrakt
sowie dem Ausbau der Kälteanlage geplant. Mit dem Neu-
bau eines zentralen Empfangsgebäudes am Stralsunder
Stammsitz ist eine Zusammenführung verschiedener Be-
reiche des Unternehmens vorgesehen, unter anderem soll
der Bereich Forschung und Entwicklung dort untergebracht
werden. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen
auf rund 17 Mio. €. Das Wirtschaftsministerium unterstützt
die Standorterweiterung aus Mitteln der Gemeinschaftsauf-
gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk-
tur“ (GRW) in Höhe von 4,25 Mio. €.
Gewerbeimmobilien in Mecklenburg-Vorpommern
Standortvorteil Hafenkante
Stralsund kann mehr als nur Tourismus. Die Lage am Sund lockt nicht nur die Getränkeindustrie, weil sie
kurze Wege zwischen Produktion, Lagerung und Transport garantiert. Jetzt kommt ein österreichischer Seil-
ehersteller aus demselben Grund. Auch er will Millionen vor Ort investieren
Stralsunds Hafen soll das Tor zur Welt für österreichische Seile
werden (Foto: fotolia)
Getränkebranche in Meck-Pomm
Nach Angaben des Statistischen Amtes wurden in den
elf Getränkeherstellungsbetrieben in Mecklenburg-
Vorpommern mit mehr als 20 Beschäftigten insgesamt
1.255 Arbeitnehmer (Stand September 2013) beschäf-
tigt, die einen Umsatz von knapp 385 Mio. € erwirt-
schafteten. „Die Getränkebranche zeichnet sich durch
leistungsfähige mittelständische Unternehmen sowie
ein qualitativ anspruchsvolles Produktsortiment aus,
die nicht nur mit dem Markt mitgehen, sondern auch
vor allem durch regionale Produkte eigene Akzente im
Wettbewerb setzen“, sagt Harry Glawe, Minister für
Wirtschaft, Bau und Tourismus in Meck-Pomm.
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Nicht viel los an der Förde
Die Umsätze sind mager, der Leerstand aber stabil. Büroflächenver-
mietung in Kiel bleibt ein Geschäft unter ortsansässigen Unterneh-
men
Der Büromarkt in der Landeshauptstadt krepelt weiter vor sich hin. Den
Umsatz bestimmen die ortsansässigen Unternehmen, die keine zusätzli-
chen Flächen anmieten, sondern sich
höchstens „qualitativ“ verbessern wollen,
sagt Bernd Hollstein (Foto), Vorstandsmit-
glied im IVD Nord und Verkaufsleiter bei
Schütt Immobilien in Kiel. „Wir sind keine
Großstadt, die DAX-Unternehmen anzieht,
deshalb hält sich der Bedarf an Büroflä-
chen auch in Grenzen“, so Hollstein. Spe-
kulative Bürofläche war hier noch nie ein
Thema. Konkurrenz erhält der teils schwer
in die Jahre gekommene Bestand aber
immer häufiger durch neue moderne Immobilien, die in den begehrten
Wasserlagen an der Kieler Förde entstehen. Die Spitzenmieten liegen
hier beim Neubau zwischen 10 und vereinzelt bis zu 14 €/qm.
Im gehobenen Marktsegment müssen für Büros in Kiel nach Einschät-
zung des IVD Nord rund 9 €/qm gezahlt werden. Im Industriegebiet wer-
den grundsätzlich zwischen 6 und 7 €/qm gezahlt. Einfach ausgestattete
Objekte finden auch für 5 €/qm kaum noch neue Nutzer – egal, wo sie
stehen. Im mittleren Segment sind Objekte mit Mieten zwischen 7 und 9
€/qm zu finden. „Jedoch zeichnet sich der Kieler Büromarkt gegenwärtig
nicht durch große Dynamik aus. Die Nachfrage ist gering und auf kleine
Flächen ausgeprägt. Große Bewegungen sind derzeit nicht erkennbar“,
so Hollstein.
Spaldinghof wurde zwangsversteigert
Die DWI Gruppe hat im Rahmen einer
Zwangsversteigerung den Hambur-
ger Spaldinghof in der City Süd erwor-
ben. Das 13.000 qm Nutzfläche umfas-
sende Objekt ist derzeit zu 60 % vermie-
tet. Hauptmieter sind Staples und Würth.
Die DWI Gruppe will das 1957 erstellte
Objekt revitalisieren und neu am Markt
positionieren. Der Spaldinghof gehörte
von 2008 an der GWB Immobilien AG,
die damals 16,2 Mio. € für die Immobilie
bezahlt hatte. Das Unternehmen melde-
te 2012 Insolvenz an. Der jetzige Ver-
kaufspreis soll deutlich unterhalb des
letzten Verkehrswerts von 14,9 Mio. €
gelegen haben.
Family Office erwirbt Mehrheit am
„Bergedorfer Tor“
Ein Schweizer Family Office mit Sitz in
Baar übernimmt die Mehrheitsbeteili-
gung an dem Quartiersprojekt
„Bergedorfer Tor“. Auf dem einstigen
Postareal zwischen Bergedorfer Straße,
Weidenbaumsweg und Stuhlrohrstraße
sollen 39.000 qm Fläche für 100 Woh-
nungen, eine Seniorenresidenz, ein Ärz-
tehaus und ein Businesscenter entste-
hen. Zudem wird die Gemeinnützige
Baugenossenschaft Bergedorf-Bille ih-
ren Verwaltungssitz dorthin verlegen.
Entwickler des Ensembles ist die Hanse-
atische Real Estate Finanz Holding. Das
Investitionsvolumen soll bei rund 85 Mio.
€. Liegen. Baustart: 2015.
Hamburg
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Kieler Büromarkt
Foto: fotolia Blick über die Kieler Förde auf die Innenstadt
Frau Professor Kämpf-Dern, warum brauchen wir
einen solchen Studiengang? Haben wir mit IRE/BS,
der ADI und der EBZ nicht genug Angebote?
Keineswegs. Zum einen fehlt dem norddeutschen
Markt ein immobilienwirtschaftlicher Vollzeitstudien-
gang außerhalb der mit Studiengebühren verbundenen
Weiterbildungsangebote, der auch vermitteln kann, wie
man neue Ansätze für zukünftige Herausforderungen
entwickelt. Zum anderen wird sich die Branche zuneh-
mend bewusst, dass die „Fach-Generalisten“ fehlen,
die die wachsende Zahl der Spezialisten motivieren
und operativ steuern können. Mit Real Estate and Lea-
dership richten wir uns an Akademiker, die bereits ers-
te Berufserfahrung und das notwendige Potenzial ha-
ben.
Wie wollen Sie „Generalisten“-Wissen und –
können vermitteln?
Wir werden die Akteure rund um Immobilien und Stadt-
quartiere in den Mittelpunkt stellen und so das klassi-
sche Blickfeld auf die Immobilie und die hiermit ver-
knüpften Prozesse erweitern. Sowohl innerhalb des
Studiengangs als auch in der Studiengang-
übergreifenden Lehre wird in interdisziplinären Projekt-
teams gearbeitet. Dadurch entstehen die typischen Miss-
verständnisse, Spannungsfelder und Reibungspunkte des
Branchenalltags schon während des Studiums. Diese Me-
thode fördert den Perspektivwechsel im Denken, das Dol-
metschen und die Entwicklung von Lösungsansätzen, oh-
ne dass dabei die Vermittlung des Fachwissens zu kurz
kommt.
Wieso suchen Sie als Studiengang einer öffentlichen
Universität nach Kooperations- und Förderpartnern?
Der neue Studiengang verursacht zusätzliche Kosten, die
im schlanken Budget der HCU nicht zur Verfügung stehen.
Daher haben wir ein abgestuftes Kooperationsmodell ent-
wickelt, das für regionale Firmen ebenso attraktiv ist wie
für Global Player. Unternehmen können ihre Expertise aus
der Praxis einbringen und früh in Kontakt mit Studierenden
treten, um schon während der Ausbildung wie ein Talent-
scout Nachwuchs zu rekrutieren. Und letztlich wird erst mit
dem neuen Master die Basis für interdisziplinäre Immobi-
lien-Forschung geschaffen, die an der HCU ideale Voraus-
setzungen hat.
Weiterführende Informationen unter: www.hcu-hamburg.de
3 Fragen an ...
Prof. Dr. Annette Kämpf-Dern von der HafenCity Universität Ham-
burg (HCU), der Universität für Baukunst und Metropolenentwick-
lung. Die Wirtschaftsingenieurin und Diplom-Kauffrau mit einem
MBA in Real Estate, Strategy & Finance und diverser Praxiserfah-
rung entwickelt zurzeit federführend den neuen Masterstudien-
gang „Real Estate and Leadership“.
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Impressum Zu guter Letzt
Happy birthday, Davidwache!
Es ist eines der meist fotografierten Gebäude in Hamburg, steht in Ha-
fennähe, ist aber weder eine Kirche noch ein spektakuläres Hochhaus.
Keine Ahnung? Ging uns auch so. Niemals wären wir auf die Davidwa-
che gekommen – jenes Backsteingebäude, das vor 100 Jahren der
Hamburger Polizei übergeben wurde. Denn der Kiez entwickelte sich
damals ebenso rasant wie die Kriminalität, und die Polizei benötigte
eine zentrale Bleibe, um für Ordnung zu sorgen. Für 170.000 Reichs-
mark wurde die Davidwache mit ihrer auffälligen Schmuckkeramik ge-
baut und am 10. Dezember 1914 eingeweiht. Kein anderer Polizei-
stützpunkt in Deutschland hat es seitdem zu so viel Popularität ge-
bracht wie das PK 15. In ungezählten Filmen war das Haus ein will-
kommener Statist. Heutzutage hat die Davidwache noch mehr als 100
Mitarbeiter, steht unter Denkmalschutz und erhielt in 2005 einen rück-
seitigen Anbau, der das historische Erscheinungsbild aber nicht verun-
staltet. Die Architekten Bernhard Winking und Martin Froh erhielten für
ihren Entwurf die Auszeichnung „Bauwerk des Jahres“ durch den
Hamburger Architekturen- und Ingenieurverein.
Verlag: Research Medien AG Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück T: 05242-901250, F: 05242-901251 info@rohmert.de, www.rohmert-medien.de, Chefredaktion: Susanne Osadnik (V.i.S.d.P.) stellv.: Richard Haimann Tel. 04168/ 82 50
Redaktion: sosadnik@aol.com
Hrsg.: Werner Rohmert Verlagsleitung: André Eberhard
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Realis
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