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Katja Schöne
Materialsammlung zu
musikalischen Fachbegriffen
Lied- und Werkanalyse
Folien zur Musikgeschichte
Musik Sek II
Allgemeines
Musikalische Fachbegriffe
Begriff Erklärung
äolisch Kirchentonart; gebildet über dem Ton a (Finalis) unter Verwendung der Stammtöne der C-Dur Tonleiter (a-h-c-d-e-f-g-a); Ambitus a-a1; Halbtonschritte zwischen 2./3. und 5./6. Stufe; Vorläufer der heutigen natürlichen Molltonleiter
Arie (ital. aria): meist dreiteiliges Stück für kunstvollen Sologesang , vom Orchester oder einzelnen Instrumenten begleitet (in Oper, Singspiel, Oratorium, Kantate..), oft ABA-Form
antiphonal zwei Chorhälften stehen sich gegenüberbasso continuo (ital. = ununterbrochen): durchgehende Bassstimme im Concerto Grosso, die
das harmonische Geschehen bestimmt und meist durch Violoncello und Cembalo ausgeführt wird
Barform Liedform, die aus zwei musikalisch gleichen Vordersätzen (Stollen) und eimnem kontrakstierenden Nachsatz (Abgesang) besteht; Strophenform des mittelalterlichen Meistersingerliedes; Schema a a b
cantus firmus feststehender Gesang; Grundstimme im gregorianischen Choral (c.f.)Choral von lat. cantus choralis = Chorgesang): KirchenliedChromatik (von griech. chroma = Farbe): Bewegung in HalbtonschrittenCoda Schlussteil, der einem Satz oder einer Komposition angefügt ist; (ital. =
Schwanz)Comes (lat. = Gefährte): die Beantwortung des Fugenthemas (Dux) in einer anderen
Stimme in der Oberquinte oder UnterquarteConcertino (ital.): die dem vollen Orchester (tutti; ripieno) im Concerto Grosso
gegenüberstehende Gruppe konzertierender SolistenConcerto (ital., franz., engl.): KonzertConcerto Grosso (ital. = großes Konzert): Konzertform der Barockzeit, in der das volle Orchester
(tutti; ripieno) mit einer Solistengruppe (concertino) in einen musikalischen Wettstreit tritt
diatonisch (griech.): in der Regel siebenstufige Tonleitern, welche den Oktavraum in 5 Ganz- und 2 Halbtonschritte aufteilen, deren Lage wiederum die Zuordnung zu Dur, Moll oder den Kirchentonarten bestimmt
Dissonanz (ital. = Auseinanderklang): sich reibende Klänge, die nach der Harmonielehre des Dur-Moll-Systems nach Auflösung in einen Ruheklang streben (Konsonanz)
Dominante Dreiklang welcher über der 5. Stufe der Tonleiter gebildet wirddorisch Kirchentonart; gebildet über dem Ton d (Finalis) unter Verwendung der
Stammtöne der C-Dur Tonleiter (d-e-f-g-a-h-c-d); Ambitus d-d1
Durchführung 1. Im Sonatenhauptsatz der Mittelteil, in dem das in der Exposition vorgestellte Themenmaterial motivisch verarbeitet, umgeformt und weitergeführt wird
2. In der Fuge Bezeichnung für jede Führung des Themas durch alle Stimmen; auch die Exposition ist eine vollständige Durchführung
Dux (lat. = Führer); Fugenthema in der Grundgestaltdynamisch bezieht sich auf die Lautstärkeunterschiede in der MusikExposition (lat. expositio = Aufstellung):
1. Erster Teil der Sonaten(haupt)satzform, in welchem die Themen aufgestellt werden
2. In der Fuge die erste Durchführung des Themas durch alle Stimmen
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Fermate Haltezeichen, auch Schlusszeichen in KanonsFugato (ital.)
3. fugenartiger Abschnitt innerhalb eines Satzes4. selbstständige Komposition, deren Stimmen zwar fugenartig einsetzen,
aber frei fortgesetzt werdenFuge (ital. fuga = Flucht): kunstvolle Form polyphoner Musik, bei der in der Exposition
ein Thema (Dux) in allen Stimmen imitiert wird, im Abstand der Oberquinte oder Unterquarte und in weiteren Durchführungen immer wieder die einzelnen Stimmen durchläuft, während die anderen Stimmen kunstvoll weitergeführt werden. Die Durchführungen modulieren in verschiedene Tonarten und können auch unvollständig sein (einzelne Themeneinsätze fehlen). Doppelfuge mit 2 Themen; Tripelfuge mit 3 Themen; Quadrupelfuge mit 4 Themen
Gegenbewegung läuft eine Stimme nach oben, bewegt sich die andere entgegengesetzt nach unten
Generalpause alle Stimmen in einer Komposition pausieren gleichzeitigGeneralbass Eine Bassstimme, die durch Zahlen unter den Tönen gekennzeichnet ist und auf
deren Grundlage Akkorde gespielt werden könnenHomophonie (griech. = gleichklingend) Form der Mehrstimmigkeit in der alle Stimmen
rhythmisch weitgehend gleich verlaufenImitation (lat. imitatio = Nachahmung): Nachahmung eines Motivs (=sogettos), Themas,
oder größeren melodischen Abschnittes in einer oder mehreren anderen Stimmen eines polyphonen Stückes
Improvisation (lat. improvisus = unvorhergesehen): gleichzeitiges spontanes Erfinden und Spielen von Musik (aus dem Stehgreif)
Intervall (lat. intervallum = Zwischenraum): Bezeichnung für den Tonabstand zweier Töne
ionisch Kirchentonart; gebildet über dem Ton c (Finalis) unter Verwendung der Stammtöne der C-Dur Tonleiter (c-d-e-f-g-a-h-c); Ambitus c-c1; Halbtonschritte zwischen 3./4. und 7./8. Stufe; Vorläufer für unsere heutige Durtonleiter
Jubilus Gesangsform des gregorianischen Chorals, bei der vorwiegend melismatisch gesungen wird mit großem Tonumfang; Bedeutung liegt auf dem Gefühlsausdruck
Kammermusik ursprünglich für die fürstliche ‚Kammer‘ (den Wohnraum) komponiertes höfisches Stück; solistisch besetztee Vokal- und Instrumentalmusik; folgende Formen zählen darunte: Duo, Trio, Quartett, Quintett, begleitetes Sololied, Kompositionen für Kammerchor und KKammerorchester
Kammerton mit 440 Hertz bei einer Lufttemperatur von +20°C international verenbarte Normstimmton a‘
Kanon (lat. canon = Regel, Norm, Richtschnur): mehrstimmiger polyphoner Satz, bei der alle Stimmen nacheinander einsetzen und jeweils die Melodie der ersten Stimme übernehmen
Kantate (von ital. cantare = singen): mehrteiliges Vokalwerk (u.a. für Solostimmen, Chor und Orchester, welches aus Rezitativen, Arien und meist auch Chorsätzen besteht, sowie instrumentalen Vor- und Zwischenspielen; weniger Umfang als das Oratorium
Kantor Leiter der Kirchenmusik und eines Kirchenchores; im 16.- 18. Jh. auch der für den Gesang in der Kirche verantwortliche Schullehrer, der zugleich als Komponist tätig war
Kapellmeister Dirigent eines Opern- oder SinfonieorchestersKoloratur kunstvolle Verzierung des Sologesangs, besonders in der Arie; anspruchsvoll, da
großen Stimmumfang und Läufe durch weite Tonräume und Sprünge erfordert, welche mit Leichtigkeit ausgeführt werden sollen
Klavierlied/ Liedgattung; Vertonung von Lyrik für Gesang und Klavier in Noten vorliegend
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Kunstlied und zu interpretieren. 3 formale Liedtypen werden unterschieden: - einfaches Strophenlied: Melodie und Begleitung in allen Strophen
gleich; geben Grundstimmung wieder- variiertes Strophenlied: kleine Veränderungen in Melodie und/oder
Begleitung zur Vertiefung des Textinhaltes - durchkomponiertes Strophenlied: jede Strophe hat eine eigene
Vertonung, die dem Textinhalt folgtKonsonanz (lat. consonantia = Zusammenklang): ‚wohlklingende‘ Zusammenklänge, welche
nach dem Dur-Moll-Systems keiner Auflösung bedürfen (z.B. folgende Intervalle: Oktave, Quinte, Quarte, Terz, Sexte)
Kontrapunkt (lat. punctus contra punctum = Note gegen Note): 1. in einem polyphonen Satz (z.B. Fuge) selbstständige gegensätzliche
Stimme zu einer vorgegebenen Melodie2. Bezeichnung für die Kunst Gegenstimmen zu gegebenen Tonfolgen zu
erfinden, die sowohl vertikal (harmonisch) einen sinnvollen Zusammenhang ergeben, als auch horizontal (melodisch) eine sinnvolle Eigenständigkeit aufweisen
Kopfmotiv Motiv am Beginn eines Themas, oft entscheidend für den weiteren musikalischen Verlauf
lydisch Kirchentonart; gebildet über dem Ton f (Finalis) unter Verwendung der Stammtöne der C-Dur Tonleiter (f-g-a-h-c-d-e-f); Ambitus f-f1; Halbtonschritte zwischen 4./5. und 7./8. Stufe; durähnlich durch große Terz zum Finaliston
Messe (lat. missa): 1. gottesdienstliche Feier der katholischen Kirche, zu der 5 feststehende,
meist einstimmige im Wechsel von Gemeinde und Chor gesungene Teile gehören
2. mehrstimmige, zyklische Form der Vokalmusik, bestehend aus den 5 Teilen: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus mit Benedictus, Agnus Die mit Dona nobis pacem
mixolydisch Kirchentonart; gebildet über dem Tonga (Finalis) unter Verwendung der Stammtöne der C-Dur Tonleiter (g-a-h-c-d-e-f-g); Ambitus g-g1; Halbtonschritte zwischen 3./4. und 6./7. Stufe; durähnlich durch große Terz zum Finaliston
Motiv (lat. motivus = zur Bewegung geeignet): kleinste sinnvolle Einheit in der Musikmelismatisch pro Silbe mehrere Töne (wirkt ausgeschmückt, künstlerisch)
Organum festliche Ausschmückung eines cantus firmus durch ein oder mehrere Begleitstimmen
Oper (ital. opera = Werk): 1. musikalisches Bühnenwerk, in dem Musik, dramatische Dichtung,
szenische Aktion und Ausstattung (Bühnenbild, Requisiten, Kostüme, Beleuchtung…) eine künstlerisch gestaltete Einheit bilden
2. OpernhausOpus (lat. = Werk; Plural: Opera, Abk.: op.): seit der Klassik zur Zählung von Werken
eines Komponisten verwendet (wird der Werkzahl vorangestellt)Oratorium (kirchenlat. oratorium = Bethaus): großes dramatisches, aber – im Gegensatz
zur Oper – konzertartig aufgeführtes Werk für Chor, Solisten und Orchester mit einer zumeist geistlichen Handlung; umfangreicher als die Kantate
Orgelpunkt lang ausgehaltener oder auch wiederholter, die Tonart bekräftigender Baßton, über dem sich die übrigen Stimmen relativ frei bewegen
ostinato (ital. = hartnäckig): ständige Wiederholung einer Tonfolge, meist im Baß (basso ostinato)
Parodieverfahren Umdichtung oder Neuanfertigung eines Textes zu einer bereits vorhandenen Melodie
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Partitur (lat. partire = einteilen): Aufzeichnung mehrstimmiger Musik in Notenschrift, wobei alle Instrumental- und Vokalstimmen übereinander angeordnet und mit senkrecht durchlaufenden Taktstrichen verbunden sind
Passion (lat. passio = Leiden): Vertonung der Leidensgeschichte Christi nach dem Evangelientext; Sonderform des Oratoriums
Phantasiestück/ Charakterstück
meist kürzeres, selbstständiges Instrumentalstück, meist für Klavier, ohne festgelegtes Formschema (häufig einer Tanz-, Lied- oder Rondoform verwandt). Es soll eine Stimmung ausdrücken, die zumeist mit einem Titel umschrieben wird
phrygisch Kirchentonart; gebildet über dem Ton e (Finalis) unter Verwendung der Stammtöne der C-Dur Tonleiter (e-f-g-a-h-c-d-e); Ambitus e-e1; Halbtonschritte zwischen 1./2. und 5./6. Stufe; mollähnlich durch kleine Terz zum Finaliston
Polyphonie (griech. = Vielstimmigkeit) Form der Mehrstimmigkeit in der alle Stimmen rhythmisch weitgehend eigenständig verlaufen
Präludium (lat. = Vorspiel): solistische Vorspiel bzw. Einleitungsstück; meist einer Fuge oder Suite vorangestellt
Programmsinfonie zyklisches Orchesterwerk, das durch eine außermusikalische Vorlage angeregt ist
Psalmodie Singen von Psalmen und anderen sakralen Texten auf Basis bestimmter melodischer Formeln; oft Psalmmodell zugrundeliegend; steht in Kirchentonarten, syllabisch
Reprise (franz. = Wiederaufnahme, Wiederholung): dritter Teil der Sonaten(haupt)satzform, bei der die Themen der Exposition wieder aufgenommen werden; jetzt aber in der Tonika
Requiem (lat.): TotenmesseRezitativ (ital. recitativo): solistischer, sprechähnlicher Gesang in Oper, Kantate,
Oratorium oder Messe, der musikalisch dem Sprachrhythmus folgt; meist sparsam instrumental begleitet. Unterscheidung in secco-Rezitativ (nur durch basso continuo begleitet) und accompagnato-Rezitativ (mit Orchesterbegleitung)
Rondo entstanden aus dem Rundgesang; ein Thema wechselt sich mit verschiedenen Couplets = Zwischenspielen ab; typische Formen sind: das Bogenrondo = A B A C A B A und das Kettenrondo = A B A C A D A… ; seit dem 18. Jh. in Sinfonien, Instrumentalkonzerten und Sonaten bevorzugt als Schlußsatz meist tänzerischen Charakters
Scherzo (ital. = Scherz, Spaß): sehr lebhaftes Stück, meist im ¾ Takt; seit Beethoven anstelle des Menuetts in der Sinfonie; in der Regel dreiteilig, Mittelteil = Trio
Sinfonie (griech. symphonia = Zusammenklang)seit etwa 1770 zyklisches, in der Regel viersätziges Orchesterwerk in Sonatenform:
1. Satz, schnell, meist in Sonaten(haupt)satzform2. Satz, langsam, meist in dreiteiliger Liedform3. Satz, Menuett oder (seit Beethoven) Scherzo4. Satz, schnell, oft in Rondoform, auch in Sonaten(haupt)satzform
Sinfonische Dichtung
meist einsätziges Orchesterwerk, angeregt durch eine außermusikalische Vorlage
Sequenzierung (von lat. sequentia = Folge): Verwendung eines Motivs oder musikalischen Abschnittes wörtlich oder leicht variiert auf verschiedenen Tonstufen
Seufzer-Motiv bestehend v.a. aus Sekundschritten abwärts (teils auch aufwärts), bei welchem der erste Ton deutlich betont wird, der/die folgende(n) unbetont und leiser sind; wichtiges Ausdrucksmittel ausgehend vom Barock bis zur Romantik; oftmals Ausdruck von Schmerz, Trauer, Klage bis zu Angst und Verzweiflung; teils auch positiv für z.B. freudige Erregung
sogetto (ital. Subjekt, Gegenstand): in der Musik des 16. Jh. Bezeichnung für eine
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charakteristische Tonfolge als tragendes Konstruktionselement eines kontrapunktischen Werkes (= Thema)
Sonate (ital. Klingstück): anspruchsvolles, meist mehrsätziges Werk für ein oder zwei Soloinstrumente, oft für Klavier oder ein Melodieinstrument mit Klavier; klassicher Aufbau:
1. Satz, schnell, Sonaten(haupt)satzform2. Satz, langsam, Liedform oder Variation3. Satz, Menuett oder Scherzo4. Satz, schnell, Rondo oder Sonaten(haupt)satzform
Sonaten(haupt)satz-form
Aufbau: Exposition: zwei (oder drei) gegensätzliche Themen werden aufgestellt; Themen sind oft durch ein Zwischenspiel miteinander verbundenDurchführung: konflikthafte, vielfältige Verarbeitung der Themen Reprise: Wiederaufnahme der Themen der Exposition, gleichsam als Lösung des Konfliktes, meist in der TonikaCoda: Schlussteil, als Abschluss der Sonate oder Sinfonie
phrygischSubdominante Dreiklang welcher über der 4. Stufe der Tonleiter gebildet wirdsyllabisch pro Silbe genau ein Ton (wirkt regelmäßig, geordnet)Synkope (lat./ griech.): Verschiebung der Betonung von einem betonten Taktteil auf
einen vorhergehenden unbetonten TaktteilThema musikalischer Grundgedanke einer Komposition; oft aus Motiven gestaltetThemenkopf das erste in einem Thema erklingende MotivTonalität Bezogenheit von Musik auf eine bestimmte Tonart und damit auf einen
bestimmten Grundton; Gegensatz: AtonalitätTongeschlecht Dur oder MollTonika in der Funktionsanalyse Begriff für den Dreiklang über dem Grundton des
Werkes; bezeichnet die erste Stufe einer TonartTriole Unterteilung eines Notenwertes in drei gleiche TeileTritonus Intervall aus genau 3 Ganztonschritten; Sonderstellung, früher in der Regel
aufgrund der Dissonanz vermieden, in neuerer Musik bewusst eingesetzt; Beispiel: f - h
tutti (ital. = alle): Bezeichnung für das volle Orchester Variation = Veränderung. Veränderung eines Liedes oder Themas einer
Instrumentalkomposition, so dass das Thema jedoch noch zu erkennen ist.
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Vortrags- & Lautstärkebezeichnungen
Begriff Erklärungpp pianissimo = sehr leise
p piano = leisemp mezzopiano = mittelleisemf mezzoforte = mittellaut
f forte = lautff fortissimo = sehr laut
crescendo lauter werden (cresc.)decrescend
oleiser werden (decresc.)
ritardando langsamer werden (rit.)accelerando schneller werden (acc.)diminuendo abnehmende Lautstärke (dimin.)
legato gebundennon legato nicht gebunden
staccato kurzmarcato markiert, hervorgehoben, scharf betont zu spielen bzw. zu singenpizzicato gezupft; Tonerzeugung bei Streichern durch Anzupfen der Saiten (pizz.)
wichtige Tempobezeichnungen
Begriff Erklärungadagio langsam
allegretto nicht ganz so schnell wie allegroallegro schnell, lebhaft
andante gehend, ruhigandantino etwas schneller und leichter akzentuiert als allegro
largo langsammoderato gemäßigtes Tempo; langsamer als allegro
presto sehr schnell
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heiter, fröhlich, freudig, verspielt, scherzhaft, lustig, übermütig, ausgelassen, jubelnd, feurig, temperamentvoll, unruhig, lebhaft, humorvoll, unbekümmert
rhythmisch, wiegend, schwingend, straff rhythmisch, tänzerisch, schreitend, marschmäßig, schwungvoll
flehend, klagend, tragisch, düster, ernst, schmerzhaft, schwermütig, wehmütig, sehnsuchtsvoll, schwärmerisch, ernst, empfindsam
feierlich, festlich, besinnlich, andächtig, ruhig, ausgeglichen, verhalten, lieblich, innig, zart, liedhaft, sanglich, anmutig, lyrisch kämpferisch, kraftvoll, energisch, leidenschaftlich, mitreißend, auffordernd, zuversichtlich,
optimistisch, gewaltig, aggressiv langsam, schwerfällig, zögernd, schleppend tänzerisch, wiegend, schwingend, gleitend
Adjektive zum Benennen des Ausdrucks- und Bewegungscharakters von Musik
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Lied- und Werkanalyse
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Charakter/ Stimmung (treffende Adjektive, s. Liste Ausdruckscharaktere) Harmonik:
o Tongeschlecht/ Tonart (Begründung: Vorzeichen, letzten Ton oder Akkord bestimmen)o konsonant/dissonanto Dreiklänge, Septakkorde, Dur/Moll, Kadenz, atonal
Melodieo Tonsprünge (Intervalle/ große/kleine Sprünge), Tonschritte, Tonwiederholungen,
chromatischo Tonumfang (groß, klein)o Wechsel von Vorzeichen/ Auflösungszeichen (ev. viele Harmoniewechsel)o Verzierungen, Triller, Vorschläge, Vorhalte, Melodieumspielungeno Motiv, Sequenz, Variationo Dreiklangsmelodiko Richtung der Melodie: aufstrebend, abwärts, wellenförmig, bogenförmig…o Stimmlage: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Rhythmuso Taktart: gerader/ ungerader (zu Charakter in Beziehung setzen), Taktwechsel, Dreiertakto Volltakt/ Auftakto Notenwerte (auch punktierte Noten, Triolen, Pausen, Synkopen..)o rhythmische Motive (wiederkehrend, sequenziert...)
Dynamik (= Lautstärke), Fachbegriffe verwenden, z.B. pp, p, mp, mf, f, ff, cresc., decresc. Tempo (Tempoangabe, Tempoveränderungen, z. B. ritardando, Fermate...) Vortragsart (legato, non legato, staccato, Betonungen), gesanglich, virtuos, gezupft… Besetzung: Sinfonie-, Streich, Blasorchester, Rockband, Quartett, Terzett , Duo, Trio,
mehrstimmig/einstimmig… Instrumente: Holz-, Blechbläser, Steicher, Schlagwerk…, v.a. Rolle bestimmter Einzelinstrumente Klangfarbe: voll/dünner Klang, einzelne Instrumente oder tutti (alle), warm, düster … Form: Liedform, Bluesschema, Rondo, Variation, SHF , call and response, Einleitung, Überleitung,
Schluss, Generalpause… z.B. Liedform (mit Begründung):
o einfaches Strophenliedo variiertes Strophenliedo durchkomponiertes Strophenliedo ev. Aufbau (Strophe – Refrain; Abfolge in Buchstaben verallgemeinern)
bei begleiteten Liedern: Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zwischen Gesang und Begleitung
Foliensammlung/ Script Musikgeschichte
Der Gregorianische Choral
Wurzeln: - Kirchenmusik hatte Auftrag der Verkündung des Wortes auf gehobene Weise- Kontakt zum Göttlichen- in Mittelmeerländern: Entwicklung verschiedenartiger Liturgien, dadurch verschiedene Formen des
Gregorianischen Chorals- Hintergrund: Christentum kam aus Osten, in Syrien, Ägypten, später Griechenland entwickelte sich
zuerst christlicher Gemeindegesang- Psalmengesang entstammt jüdischer Tempelmusik- Schöpfer: Ambrosius von Mailand, führte diese Hymnen ein, nach griech. – syrischen Vorbildern- seit 578 kein Frauengesang mehr in Kirchen
Enstehung: - Papst Gregor der Große (gest. 604) legte den Choral systematisch fest, vereinfachte und vereinheitlichte
ihn (deshalb auch Name; sammelte, ordnete, Taube flüsterte ins Ohr laut Legende)- später: Entstehung v. Choralschulen (Notre Dame..)
Formen: - Psalmodie :
o syllabisch (= pro Silbe ein Ton)o kleiner Tonumfango Tonwiederholungen (erinnert an Sprechgesang), gewisse melodische Eintönigkeit → Text
steht im Mittelpunkto neutrale Position, ohne Empfindung
- Jublius : o melismatisch (= pro Silbe mehrere Töne, gesanglicher)o großer Tonumfang, melodischero wenig Text → Text ist nebensächlich
- Sequenz : Mischform aus Psalmodie und Jubilus/ auch Hymnodieo großer Tonumfang → jubliusartigo aber: pro Silbe ein Ton → syllabischo Textierung: neuer Text unter vorhandene Melodie → kein direkter Rhythmus, durch Text
bestimmto Phrasierung nach Wort und Sinneinheit
- allgemeine Merkmale: - Einstimmigkeit - lateinisch- nur Männer - liturgische Textgrundlage- a capella – Gesang- in Kirchentonarten
Bedeutung- bis heute wichtiger Bestandteil der katholischen Kirchenmusik (Messe)- gebunden an Wort und Liturgie- Voraussetzung für Entstehung der Mehrstimmigkeit
Stile- psalmodisch: akzentfreier, neutraler Gesangsstil- rezitativisch: auch auf Wort orientiert, mit Betonung→ beides häufig Vortragsweisen der Psalmodie- an Ausführung beteiligte: Priester, Vorsänger (Cantor), Chor (bestehend aus Klerikern + Chorknaben),
Gemeinde antiphonal: Wechsel zwischen zwei Chören responsorial: Wechsel zwischen Vorsänger und Chor
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→ auf alle Formen anwendbar
Frühe Notationsformen - Beginn der Notation im 8./9. Jh. mit linienlosen Neumen (griech. neuma = Handzeichen, Wink,
Gebärden bei Chorleitung); wurden über Text notiert- 10./ 11. Jh. Einführung eines Liniensystems (zunächst 1 oder 2 Linien, seit dem 12. Jh. vier) von
Erinnerungshilfe zur eindeutigen Melodienotation- Guido von Arezzo um 1025 erfand Vierliniensystem (später Erweiterung auf fünf) = Quadratnotation
(bis heute als römische Choralnotation gebräuchlich)- nur Handschriften auf geistlicher Ebene (in Klöstern), Papier war teuer- Linien sind farbig- 2 bewegliche Notenschlüssel: C- oder Do- Schlüssel
F- oder Fa- Schlüssel- Besonderheiten:- ohne Aufschluss über rhythmische Angaben
Pes – erst untere Note (direkt übereinander notiert)Clivis – erst obere Note (direkt übereinander notiert)Scandictus – Melodieverlauf von unten nach oben
Melodik- Grundlage bilden die Kirchentonarten (Modi)- authentische Haupttonarten:
- dorisch (auf d) + plagale Nebentonart hypodorisch- phrygisch (auf e) hypophrygisch- lydisch (auf f) hypolydisch- mixolydisch (auf g) hypomixolydisch- plagal: gleiche Finalis, Ambitus um eine Quarte nach unten verschoben- später noch: ionisch (auf c = C- Dur)
äolisch (auf a = a- Moll) Einteilung
- von liturgischen Aufgaben her in: Offiziumsgesänge (Tages- od. Stundengebete) und Messgesänge- Messe: Mittelpunkt steht Eucharistie (Feier des hl. Abendmahls)
o besteht aus 5 Teilen (bei jedem Gottesdienst textgleich) Ordinarum missae & 5 weiteren, die sich auf den liturgischen Inhalt des jeweiligen Sonn- und Feiertags beziehen (Proprium)
Aufbau der Messe
Proprium Ordinarium1. Introitus
2. Kyrie3. Gloria
4. Graduale5. Alleluja od. Tractus. ´
6. Credo7. Offertorium
8. Sanctus, Benedictus9. Agnus Die
10. Communio
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Entstehung der Mehrstimmigkeit- Eroberung des Zusammenklangs oder der Harmonie Musik der Gotik = Musik der Kathedralen
Ars antiqua (12. – 14. Jh.)- gregorianische Melodie wird cantus firmus (Grundmelodie)- verliert ihr eigenes melodisches Leben (lange Notenwerte)- darüber entfalten sich weitere Stimmen = Beginn der Polyphonie
- Das Organ um: (lat. Werkzeug, Instrument, Orgel) = festliche Aussmückung eines gregorianischen cantus firmus durch eine oder mehrere Begleitstimmen („vox organalis“)
- Parallelorganum : früheste Form der Mehrstimmigkeito 2stimmig, parallel geführt -Note für Note- in Quarten oder Quinten, o geringe Selbstständigkeit der neuen Stimme
- melismatisches Organum : o gregorianischer Choral in Unterstimme als Cantus firmus (Grundmelodie)o Verlängerung der Notenwerte (gedehnt, orgelpunktartig)o Oberstimme wird selbstständiger u. freier = schweifender/ melismatischer ‚vox organalis’
- Organum der Notre- Dame- Epoche (um 1200) o Mehrstimmigkeit voll entwickelt = Blütezeit des Organumso fällt zusammen mit der Bauzeit der Kathedrale Notre Dame in Paris 1163 – 1235o Leonin (Mitte des 12. Jh.) und Perotin (um 1200)o Merkmale:
Stimmen werden nun selbstständig geführt, stark rhythmisiert und organisiert
gregorianische Choral liegt in Unterstimme in 2 typischen Bewegungsarten: Organa: Abschnitte mit orgelpunktartig gedehnten Cantus firmus-
Tönen Discantusteile/ Klauseln: Cantus firmus bewegt sich straff
rhythmisiert mit den anderen Stimmen = Stilübergang vom fließenden Sprachrhythmus der Gregorianik zu tänzerisch anmutenden Taktgruppen
o Guillaume de Machaut isorhythmische Motette
Ars Nova (1320 – 1380/ 14. Jh.)- Musikzentrum: Frankreich (auch Italien)- Komponisten: Phillip de Vitry (1291 – 1361)
Guillaume de Machaut (1300 – 1377)- Entwicklung des Spaltklang & der Mensuralnotation
unterscheidet zeitlich geregelte Notenwerte Vorläufer für die moderne Notation (bis 1600 üblich)
- Auflösung der Dreierrhythmen (ternär) → Gleichberechtigung von ternär und binär- harmonische Veränderungen: Sexten und Terzen erlaubt- Hauptgattung: Motette
Motette (Hauptgattung der Ars Nova)- entstanden im 12. Jh.- aus Organum – Praxis (Ars Antiqua): zu einer Stimme (c.f.) gesellten sich weitere Stimmen (gegensätzlich)- von Motetus von le mot = das Wort: Bezeichnung der unmittelbar über dem Tenor liegenden Stimme (im
Organum Duplum genannt- entstanden aus nachträglicher (lat. später frz.) Textierung der Oberstimmen in Notre- Dame- Epoche- später: Bezeichnung für die gesamte Form + in allen Fällen, wenn zu einem gregorianischen c.f. ein neuer
Text gesungen wurde- Höhepunkt in der Ars Nova durch Verwendung der Isorhythmik- Isorhythmik (griech. isos = gleich): mehrmalige Wiederholung eines rhythmischen Grundgerüstes,
unabhängig von Veränderungen in Melodie und Text (besonders im Tenor der isorhythmischen Motette des 14. und 15. Jh.)= konstruktives Verfahren → führt zu ‚künstlicher’ Musik (vorwiegend im Notenbild nachvollziehbar)
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- Renaissance: Chorsatz über einen im allgemeinen kurzen geistlichen Text (Bibelspruch, Psalmvers...)o Form wird aus textl. Aufteilung gewonnen (jeder Gedanke erhält eigene Verarbeitung, z. B.
imitatorisch)o einzelne Textinhalte, Worte werden musikalisch gedeutet
Weltliche einstimmige Musik (11. bis 16. Jahrhundert)
- geprägt von der Musik der fahrenden Spielleute (weitgehend verlorengegangen; spielten einfache Lieder, zogen durch ganz Europa, erzählten Neuigkeiten, lebten von Spenden)
- Musik der Vaganten (vornehmlich in lateinischer Sprache)- sowie der Liedkunst der Troubadours, Trouvères und Minnesänger (da auch Entwicklung von Musik an
Höfen des Abendlandes in Zusammenhang mit einer neuen Lebenshaltung, die zum einen in den Kreuzzügen und ihren heldischen Ausdruck fand, zum anderen im Fraudienst, in der Verehrung der hohen Frau. (Ausgangspunkt waren Fürstenhöfe der Provence.)
1. Troubadours, Trouvères und Minnesänger (vornehml. 12. + 13. Jh.)
Bedeutung/ Definition/ Geschichte- Vorraussetzung: Einfluß der Kirche, die gegen jegliche Art weltlicher Musik war, war gesunken- Entstehung der weltlichen Dicht- und Liedkunst in Südfrankreich- Troubadour (provencalisch trobar – finden) = südfranz. Dichter- Komponist des 11. – 13. Jh., der in
provencalischer Sprache schrieb- wurden angeregt von benachbarten hispano- maurischen Kultur der iberischen Halbinsel- in der 2. Hälfte des 12. Jh.: Verbreitung nach Nordfrankreich → Entwicklung der Trouvèrekunst - Trouvère (franz.: trouver – finden) = nordfranz. Dichter- Komponist des 12. – 13. Jh., der in Sprache
schrieb, die die Vorform des heutigen Französisch war- unter franz. Einfluß, Entstehung der Kunst der Minnesänger im deutschen Sprachraum- Minnesänger (mittelhochdeutsch Minne = Liebe) = mittelhochdt. Dichter- Komponist des 12. – 15. Jh.- vorherrschendes Thema ihrer Lieder ist die Liebe (deshalb Name); daneben existieren politische,
moralische und sonstige Lieder- beim Minnesang Unterscheidung in hohe Minne (unerfülle Liebe mit erzieherischem Wert) & sinnliche
niedere Minne - Höhepunkt um 1200; Auslauf der Bewegung in Frankreich um 1300
Träger/ Vortragsweise- Lieder wurden am Hof vorgetragen- Musiker waren vornehmlich Ritter (Adlige, Kleriker u. im Dienst des Adels stehende Bürgerliche)- waren gleichzeitig Dichter und Musiker (viele sangen selber)- berühmter Trouveresänger: Adam de la Halle (ca. 1237 – 1286)- Minnesänger : Walther von der Vogelweide (um 1170 – 1228), Oswald von Wolkenstein (1377 – 1445) - wahrscheinlich leichte melodische Veränderungen bei Aufführungen bei jeder Strophe- vermutlich teilweise Begleitung mit Instrumenten (Fiedel, Laute, Harfe), mit Vor-, Zwischen- und
Nachspielen- Begleitung zum Gesang in Heterophonie (= gleichzeitiges Erklingen von 2 od. mehr Stimmen ähnlicher
Art), ev. einer Gegenstimmemusikalische Merkmale:
- seit 11. Jh. wurden Gedichte mit eigenständigen Melodien gesungen- überliefert erst seit 13. Jh., allerdings Rhythmus oft unbekannt- ähnlich den geistlichen Melodien:
o stehen in Kirchentonarteno oftmals syllabisch mit gelegentlichen kurzen melismatischen Figureno oft Unterlegung einer bekannten Melodie mit neuem Text (Kontrafaktur)o strophisch
- Entstehung vieler Formen; wichtigste ist die Barform: A A B (Stollen-Stollen-Abgesang)Ende des Minnesangs
- Verfall des Rittertums & Aufblühen der Städte
Script Musikgeschichte Frau Schöne Sek II - Seite 13
2. Meistersinger (15. und 16. Jh.)
Definition/ Geschichte- Meistersinger = bürgerliche, meist in Städten wohnende, dichtende, komponierende + singende
Handwerker, die sich in Singschulen organisierten und die Kunst des einstimmigen Singens pflegten- verstanden sich als Nachfahren der Minnesänger- Entstehung der ersten Vereinigungen im 14. Jh.- Blütezeit: ca. 1440 – 1600- Singschulen hielten sich bis ins 19. Jh.- Musik + Organisation durch Satzungen geregelt: starke Einengung der reichen Formen des Minnesangs und
Festlegung auf die Barform- strenge hierarchische Gliederung der Zunft- Merker (höchste Stelle) überwachte Einhaltung der Regeln- Portrait dessen in Wagners „Meistersinger“; bedeutendster „Meister“: Hans Sachs (1494 – 1576)
Lieder- Texte: religiös, aber auch politisch- satirisch- Melodien zum Teil melismatisch- Form zumeist strophisch, wobei eine Strophe in der Barform steht (A A B)- Vortragsweise: solistisch, ohne instrumentale Begleitung
Renaissance (1420 – 1600)(= Wiedergeburt der Antike)
- Geistesbewegung des 15. & 16. Jh.; hatte Wiederbelebung der Antike in Geisteswissenschaften + Künsten zum Ziel
- von Italien ausgehend- Orientierung des Menschen an sich selbst; menschliches Denken und Schaffen auf den Menschen selbst
ausgerichtet (Humanismus)- Monopol der Kirche wird durchbrochen, Kulturzentren entstehen z.B. Florenz, Venedig, Neapel, Rom,
Mailand - Epoche der Erfindungen ( Buchdruck ), Entdeckungen (Columbus entdeckt Amerika 1492), Erforschungen
(Planetenbewegungen)- Glaubenskriege, Reformation (Luther)- in der Kunst:
o Anknüpfung an klassische Ausgewogenheit der Antikeo Mensch als Maß aller Dingeo Portraitkunst, Entdeckung der Zentralperspektive
Die geistliche Musik wird von drei Schulen geprägt:
1. Schule der Niederländer/ franko-flämische Vokalpolyphonie- Zentrum : franko- flämischer Raum (heutiges Nordfrankreich & Beneluxländer)- Vertreter: Josquin des Prés (ca. 1440- 1521), 0rlando di Lasso (ca. 1532- 1594)- Vokalpolyphonie (Höhepunkt)- homogener a capella – Chorklang- Entwicklung vom Spaltklang zum Vollklang- vom menschlichen Atem gegliederte Melodien
Kompositionstechniken- Imitation : identische oder ähnliche Wiederholung einer melodisch- rhythmischen Sinneinheit einer
Stimme in einer anderen Stimme
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o findet sich bereits im Kanon (entstanden im 13. Jh.)o um Aufmerksamkeit auf Text zu lenken
- Sogetto- Form : entwickelte sich aus der Imitationo Sogetto: einstimmige kurze Melodie ohne deutliches Ende, welche in einem polyphonen
Musikabschnitt zunächst in einer Stimme erscheint, dann von den anderen Stimmen nacheinander übernommen wird
o Sogetto- Form: liegt vor, wenn eine Komposition in einzelne Abschnitte gliederbar ist, die in der Regel von einem jeweils neuen Sogetto bestimmt sind
- Durchimitation : Verteilung von motivischem Material auf alle Stimmen in gegenseitiger Imitation, meist zu Abschnittsbeginn (= Imitation wandert durch alle Stimmen)
- Polyphonie : mehrstimmige Kompositionsweise; gekennzeichnet durch weitgehende Selbstständigkeit und linearen Verlauf der Stimmen
- Homophonie : Satzweise, in der alle Stimmen rhythmisch weitgehend gleich verlaufen
2. Römische Schule (Tridentiner Konzil)- Zentrum: Rom/ Italien- Merkmale:
maßvoller Ausdruck Textdeutlichkeit sangliche Führung aller Stimmen des Satzes ausgewogenes Verhältnis von Text und Musik Selbstständigkeit der Stimmführung Gleichgewicht von Homophonie und Polyphonie behutsame Verwendung von Dissonanzen
→ größtmögliche Textverständlichkeit
- G.P. da Palestrina (1525- 1594): sein Stil wurde vom Konzil von Trient als Vorbild für die Kirchenmusik erklärt
- Palestrinastil: bis heute in Kontrapunktlehren vermittelt
3. Venezianische Schule - Prinzip der Mehrchörigkeit- Architektur der Kuppelkirche San Marco in Venedig als Ursprung; Hörer wird zum Zentrum der
schwingenden Luft im Raum- Raumklang-Klangraum, räumliche Konzeption der Musik → Gegenüberstellung verschiedener
Klanggruppen (hohe ↔ tiefe Stimmlage; laute ↔ leise Instrumentengruppen)- gleichberechtigte Entfaltung von Vokal- und Instrumentalmusik, bis hin zu eigenständiger
Instrumentalmusik- Homophonie- Komponisten:
o Giovanni Gabrieli (1555- 1612): z. B. Sonata pian’ e forteo Claudio Monteverdi (1567- 1643)
ErrungenschaftenKlangideal:- Übergang vom Spalt- zum Vollklang ( Quarten, Quinten - Terzen, Sexten; Gebrauch von Dissonanzen
unterliegt strengen Regeln)- vom menschlichen Atem gegliederte Melodie- Weiterentwicklung der Instrumentalmusik, Herausbildung des Prinzips des Konzertierens
Kompositionsformen/ Gattungena) geistlich- Messe- Motette
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- Orgelkompositionen
b) weltlich- Chanson- Madrigal
weiteres- Entwicklung des Notendrucks (förderte schnelle + genaue Verbreitung von Musik)- aus der Familie der Violen entwickelten sich im 16. Jh. die Violinen und nach 1600 wurde die Violine das
führende Instrument (Sonaten)- besondere Ausprägung erfuhr Orgelmusik- in Dtschl. Entstehung der evangelischen Kirchenmusik- Kontrapunkt:
o Kompositionsweise der mehrstimmigen Musiko zu einer vorgegebenen Melodie (c.f.) werden eine oder mehrere, melodisch und rhythmisch
selbstständige Gegenstimmen gesetzt; auch eine einzelne, markante Gegenstimme kann Kontrapunkt genannt werden
Barock (1600 – 1750)Allgemeines
- Begriff Barock (portugiesisch = schief- runde Perle) zunächst abwertend das Schwülstige, Überladene der alten Kunst im Gegensatz zum Ebenmaß alles Klassischen, erst im 19. Jh. ins positive gewandt
- Musik galt als harmonisch verworren, melodisch schwierig und unnatürlich
Geschichtl. Hintergrund: - Absolutismus (unumschränkte Rechte f. Herrscher, z. B: „Sonnenkönig“ Ludwig XIV, als Zentrum des
Staates von dem alle Macht ausstrahlt)- 3 Ständegesellschaft (König und Adel – Klerus – Bauern)- Darstellung von Macht, Würde in glanzvollen Palästen und Schlössern mit Parkanlagen, luxuriöser
Kleidung und glänzenden Hoffeste Pathos, Repräsentation- Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens = fürstliche Hof mit Hofoper & Hoforchester
Weltbild/ Menschenbild- gekünstelt + unnatürlich (Hofzeremoniell, Schminke) Menschen empfanden sich als Darsteller auf
Bühne des Lebens- auch Kriege und Katastrophen: 30jährige Krieg führt zu Verelendung des Volkes & entlarvt
Scheinhaftigkeit der irdischen Welt vanitas – Motiv (Bewusstsein von Vergänglichkeit alles Menschlichen) Todessehnsucht
- Weltbild: harmonisch + rational geordnet- Glaubensspaltung (Auseinandersetzung zw. Katholizismus + Protestantismus)- wissenschaftl. Erforschungen (Entdeckungen von Kopernikus und Galilei) Mensch glaubt durch
Gebrauch der Vernunft und des Verstandes, durch Rechnen und Beobachten die Natur erschließen, nachgestalten und zugleich beherrschen zu können Tonsymbolik, Zahlensymbolik
- Einflüsse auch in Musik: o Musik versucht Natur darzustellen od. menschliche Sprache/ Rhetorik, nachzuahmeno nicht das Individuelle, sondern das kunstvoll nach bestimmten Regeln gestaltete Werk steht im
Mittelpunkt s. Fuge, das Concerto, Grosso, die Kantate, Oper zu betrachten.
Musikalische Neuerungen- Entstehung einer eigenständigen Instrumentalmusik vom Wort gelöste Musik erstmals als abstrakte
Kunst nur mit klanglichen Mitteln Sinnzusammenhänge schaffen + Menschen durch Klänge ansprechen
- Mensuralnotation verwandelte sich allmählich in unsere Notenschrift- Taktstriche erhielten metrische Bedeutung + setzten Akzente- Dur-Moll-System Dreiklang als Harmoniegerüst bestimmend f. Generalbass
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- Terassendynamik (= abrupter Wechsel zw. laut + leise); wird durch konzertierendes Prinzip nahegelegt- konzertierendes Prinzip:- Generalbass: bezifferte Basslinie, Mittelstimmen sind akkordische Füllstimmen, Homophonie- Affektenlehre: Forderung nach Darstellg. d. Affekte Regeln: Zahlensymbole (3 – Dreieinigkeit);
Kreuz – Kreuz Christi, hoher Ton = Himmel, Halbtonschritte = Leid, Trauer- Monodie: Monodie: einstimmiger, unbegleiteter Gesang, seit 1600 Einmelodienstil + Generalbass
Formen & Gattungen
Musik für die Kammer, z. B. Musik für das Theater, z. B. - Lied und Arie - die Oper (Verbindg. v. Dichtung,
Schauspiel, Musik + bildende Kunst zu Gesamtkunstwerk)
- Suite- Sonate- Concerto und Concerto Grosso
Musik für die Kirche, z. B. - Motette- Kirchenkantate- Messe
Komponisten- Einfluss der venezianischen Schule (Gegenüberstellung verschiedener Klanggruppen; Mehrchörigkeit,
Beginn der Instrumentalmusik)- Verbreitung von Italien (Monteverdi) durch Schütz nach Deutschland; auch bis nach England durch Händel
Claudio Monteverdi (1567 – 1643)- wirkte in Venedig- war einer der wichtigsten
Repräsentanten des neuen Stils nach 1600
Concerto Grosso- Wurzeln: venezianische Mehrchörigkeit- Veränderungen:
a.) keine räumlich getrennten Klanggruppenb.) rein instrumentale Besetzung
- lat. concertare = wettstreiten, zusammenwirken
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Heinrich Schütz (1585 – 1672)- geboren in Köstritz (bei Gera)
studierte bei Giovanni Gabrieli in Venedig, und verbreitete die stilistischen Neuerungen Italiens in Deutschland, da er einen großen Schülerkreis besaß
Antonio Vivaldi (1678 – 1741)- italienischer Komponisten- vor allem seine Konzerte waren Vorbild
für Komponisten in ganz Europa
Georg Ph. Telemann (1681 – 1767)- zu Lebzeiten hoch angesehen- gilt als Wegbereiter des neuen Stils
(klassisch) nach 1730
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)- seine Musik bildet den Abschluß und
Höhepunkt der Epoche, und sein Tod das Ende des Barock
- vollzog den Stilwandel ab 1730 zögerlich
- nach seinem Tod geriet seine Musik nahezu in Vergessenheit
- im 19. Jh. wurde Bach neu entdeckt, und heutzutage gilt er als einer der größten Komponisten aller Zeiten
Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)- geb. in Halle a. d. Saale- beherrschte das englische Musikleben ab
1711 für fast 50 Jahre- seine Bedeutung liegt vor allem im der
Schaffung des englischen Oratoriums
- unterschiedlich besetzte Klanggruppen musizieren miteinander od. im Wechselspiel → Wechsel von vollem Orchester (tutti = alle, ripieno = voll oder grosso genannt) + solistisch besetzten Teilen (Concertino)
- es entwickelt sich eine Art ‚Gespräch’ zwischen den Klanggruppen
- Besetzung: tutti: meist Streicher: 1. & 2. Violin
BratscheCelloKontrabassCembalo
concertino: Streicher oder Bläser oder beides
- Grundlage: basso continuo (= durchgängiger Bass) ausgeführt durch das Cembalo (Harmonien) und Violoncello (Bassstimme)
- Generalbass
Fuge (lat. fuga = Flucht)- bedeutendste polyphone Form- Fortführung des Imitationsverfahrens
Aufbau - festgelegte Stimmenzahl- eine Stimme beginnt mit dem Thema (Dux = Führer), das von einer zweiten Stimme (Comes =
Gefährte) in der Oberquinte oder Unterquarte ’beantwortet’ wird- die Beantwortung kann real (= intervallgetreu) oder tonal (mit geringen, durch die Quintimitation
bedingten Intervallveränderungen) erfolgen- ab dem zweiten Themeneinsatz wird das Thema von einem Kontrapunkt begleitet (= Gegenstimme)- das Thema wird in jeder Stimme einmal vorgestellt = Exposition (= 1. Durchführung)- danach folgt das 1. Zwischenspiel, und weitere Durchführungen- Zwischenspiele sind frei, nicht selten die Motivik des Themas fortspinnend und dienen als Überleitung
zur nächsten Durchführung- die folgenden Durchführungen können kleine Veränderungen haben, z.B.: andere Einsatzfolgen,
Engführung (Themeinsätze überschneiden sich), reduzierte oder überzählige Einsätze...- vollständige Durchführung : jede beteiligte Stimme hat das Thema einmal vorgeführt (im Gegensatz zur
unvollständigen Durchführung)- Schlußwirkung wird häufig durch den Orgelpunkt (lang gehaltener Basston) unterstrichen
Checkliste zur Analyse- Stimmeneinsätze in jeweiligen Stimmen (Sopran, Alt...) kennzeichnen: Dux, Comes...- Kennzeichnen der Durchführungen + Zwischenspiele- Vollständige oder unvollständige Durchführungen- Beantwortung in Oberquinte oder Unterquarte- Beantwortung real oder tonal- Kennzeichnen des Kontrapunktes- Verarbeitungen des Themas: Themenkopf, Motive, Engführungen, Umkehrungen...
Kleine Fuge - Hermann Grabner- 2stimmig- C- Dur, 4/4 Takt, Volltakt- moderates Tempo- Aufbau:
- Dux in Unterstimme, C- Dur- Comes in Oberstimme, G- Dur (in Oberquinte beantwortet)- Beantwortung real- 1. Zwischensatz- 2. Durchführung (ab Takt 10, vollständig)
Dux in Unterstimme (a- Moll)
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Comes in Oberstimme (erst auf 2. Takthälfte Einsatz; e- Moll)- 2. Zwischensatz- 3. Durchführung (ab Takt 20, vollständig)
Dux in Unterstimme (F- Dur) Comes in Oberstimme (C- Dur)
- Themenbeschreibung:- 3 Takte lang- 1 Ganze, 4 Viertel schwerfällig- beginnt + endet mit Grundton- v.a. Tonschritte- geringer Tonumfang
- Kontrapunkt:- bewegter: Viertel + Achtel- Melodieverlauf nach oben, zu Dominantton- vorw. Tonschritte (Sekunden), aber auch Sprünge
- recht einfacher Aufbau, keine Engführungen, Umkehrungen etc.
Wiener Klassik (1750 – 1810)
- klassisch = mustergültig, vollkommen- Bedeutung: = Epoche einer kulturellen Höchstleistung eines Volkes, die über ihre Zeit hinaus Maßstäbe
setzt; heute: klassisch = etwas Zeitloses, Mustergültiges, Vollkommenes, Gutes, Großartiges und Bewährtes, z. B. Schubert = Klassiker des Kunstliedes; Palestrina = Klassiker des Vokalsatzes; z. B. Casablanca, Beatles...
- Zentrum : Wien- Vertreter:
Joseph Haydn (1732-1809) Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Zeitgeist + Lebensbild/ geschichtliche Ereignisse- Französischen Revolution- geistige Strömung d. Aufklärung: Leitspruch = „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu
bedienen“- deshalb: große politische Unruhe in Europa Anzweiflung der Ständegesellschaft, nach dem
die Untertanen ihren Herrschern (Fürsten, Könige, ...) ganz und gar ausgeliefert + teilweise sogar deren Besitz waren (Leibeigenschaft)
- Feudalgesellschaft mit aufklärerischem Anspruch
Kunstideal- stark beeinflusst von Antike (antike Bauwerken, Malerei)- Suche nach Klarheit, Ausgewogenheit und Einfachheit in Form (Ordnung, einfache Sprache, Natur)- Wandflächen glatt und schmucklos harmonische Gesamteindruck am wichtigsten- Symmetrie, rechte Winkel und Dreiecksformen sehr beliebt (Bsp: Brandenburger Tor)
Musikleben + Stellung des Musikers- aufstrebendes Bürgertum- Die Rolle des Hofs als Kunstförderer hatte sich ab zirka 1740 auf eine breitere Adelsschicht ausgeweitet
Ausdehnung + Öffnung des Musiklebens wurde möglich - öffentliche Musikleben wurde von dieser Adelsschicht mitgetragen (Liebhaberkonzerte), mehrere, oft
auch sehr kurzlebige Adelskapellen wurden gegründet- freischaffende Künstler, z. B. Mozart (aber schwer Geld zu verdienen)
Galanter Stil – Empfindsamer Stil- Galanter Stil: Übergangszeit zw. Barock + Klassik
- Merkmale: kleine Formen, häufige Motivwiederholungen,
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stets führende. kantable Melodik, sparsame, harmonisch einfache Begleitung Die Melodie wird zum Souverän des Satzbildes, der Erfindung und des Ausdruck Einfachheit, Unmittelbarkeit und Innigkeit werden zum Maßstab ästhetisches Ideal der
Zeit: gegen kompliziertere, kontrapunktisch „gearbeitete“ Musik d. Barock- Komponisten: F. Couperin. D. Scarlatti. G. Ph. Telemann. G.B. Pergolesi G. Sammartini. J. J.
Quantz- Empfindsamer Stil:
- Merkmale: kontrastreicher Ausdruck vorherrschend kantable Wirkung Fülle expressiver dynamischer Gegensätze Häufung gewisser formelhafter Wendungen, z. B. Seufzermotive
musikalische Gattungen- aus Barock weitergeführt
▪ Oper▪ Konzert▪ Messe, Kantate...
- neu: ▪ Variation (Melodie/ Thema od. Thementeil wird immer wieder verändert + dadurch eine
neue Melodie geschaffen; Grundgerüst muss erhalten bleiben, damit Originalthema noch erkennbar)
▪ Sinfonie▪ Sonate▪ Streichquartett (dr. neue Besetzungen in Kammermusik)▪ Solokonzert alle auf Grundlage der SHF
allgemeine Merkmale- Schlichtheit und Regelmäßigkeit kein Prunk und Protz (Barock) mehr- viel Instrumentalmusik; v.a. weltliche (wird v.a. von Bürgerschicht gehört)- Wegfall von Polyphonie + Generalbass- meist eine einfache, schlichte Melodie im Vordergrund (wird von restlichen Instrumenten begleitet)- Melodien meist singbar oft „volksliedhaft“- Begleitung schlicht, selten komplizierte Harmonien (wie bei Bach)- äußere Form streng strukturiert:
- Themen: meist 8taktig (gerade Taktzahl)- Untergliederung weiterhin in 2x4 Teile
- Satz setzt sich aus immer wiederkehrenden Motive + Themen zusammen erzeugt Dramaturgie/ Spannungsaufbau (Verdichtung bis zum Höhepunkt; verstärkt durch starke Kontraste in Dynamik, Artikulation, Tonlage)
Ludwig van Beethoven - 5. Sinfonie
Komponistenportrait: (1770 – 1827)- nach Mozarts Tod 1791 brauchten die Musikliebhaber in Wien ein neues musikal. Idol- wurde berühmt, unterstützt, gefeiert- hatte seine musikal. Ausbildung bei Haydn vervollkommnet + trat als Pianist auf- Gehörleiden verschlimmerte sich, zog mehrere Ärzte zu Rate, stellten unterschiedl. Diagnosen, aber
gleiche Zukunftsaussicht: weitere Verschlechterung bis hin zu völliger Taubheit - traumatische Erfahrung für Beethoven → trieb ihn 1802 an den Rand des Selbstmords- verfasste während eines Sommeraufenthaltes in Heiligenstadt bei Wien ein Schriftstück, in dem er
seinen Seelenzustand beschreibt- wurde erst nach seinem Tod als Heiligenstädter Testament bekannt- B. wurde mürrisch, argwöhnisch, zog sich zurück, neigte immer mehr zu sinnlosen Zornesausbrüchen- blieb Junggeselle bis ans Ende seines Lebens; hatte sich mehrmals verliebt, aber Standesunterschiede
machten eine Heirat unmöglich
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- gab noch eine ‚unsterbliche Geliebte’ an die er glühende Liebesbriefe geschrieben hatte- obwohl er hervorragend verdiente, lebte er zurückgezogen in einem halb verfallenen Haus- komponierte weiter, dirigierte auch seine Werke selbst, konnte aber den Applaus nicht hören- starb am 26.3.1827 vermutl. an Leberzirrhose- am Tag seiner Beerdigung blieben die Schulen in Wien geschlossen- die 5. Sinfonie:
über mehrere Jahre mit Komposition beschäftigt: erste Ideen 1804, Vollendung erst 1808 Uraufführung fand 1808 im k.u.k.-Theater an der Wien innerhalb einer von B. veranstalteten
musikal. Akademie statt dirigierte selbst dem Fürsten Lobkowitz + dem Grafen Rasumowsky gewidmet kein Unterhaltungswerk; bekenntnishafte Züge > Schicksalssinfonie „So pocht das Schicksl an
die Pforte“ von Beethoven Biograph überliefert aber nicht bewiesen, ob wirklich von Beethoven
Sinfonie: - Merkmale: = heißt `Zusammenklang’ (Orchesterwerk = rein instrumental)- Konzertstück- aus Opernsinfonia entstanden - Orchesterwerk (erst 3sätzig, später) 4sätzig:
o 1. Satz: Allegro (schnell)/ SHFo 2. Satz: Andante (langsam, ruhig)/ häufig Liedform oder Variationssatzo 3. Satz: Tanzsatz/ z. B. Menuetto 4. Satz: oft Presto (sehr schnell)/ Rondo od. SHF
- entstanden durch Aufstieg des öffentlichen, bürgerlichen Konzertwesens- Sonatenhauptsatzform
Exposition Durchführung Reprise Coda- Vorstellung von zwei kontrastierenden Themen (Gegensätze in Tonart, Charakter, Melodieverlauf, Rhythmus)- häufig durch Zwischenspiel miteinander verbunden
- Verarbeitung der Themen bzw. charakteristischer Motive daraus (harmonische Veränderung, vielfältige Abwandlung des Themas, des melodischen Verlaufs)
freie Wiederaufnahme der Exposition (u. U. ändern der Tonartverhältnisse)
Schluss- teil
sinfonisches Schaffen Beethovens:- 9 Sinfonien; Höhepunkt der Klassik, weitet Form aus mit 9. Sinfonie (Einbezug von Chor und
Solisten; Freude schöner Götterfunken)- 1. Stilepoche: 1. + 2. Symphonie - 2. Stilepoche: 3. „Eroica“ - 8.- 3. Stilepoche: 9. Sinfonie- immer 4sätzig (außer 6. Sinfonie, der "Pastoralsymphonie")- bei 1., 2., 4. und 7. Symphonie: langsame Einleitung zum 1. Satz, ähnlich wie bei Joseph Haydn,
doch geht diese an Bedeutung über das Vorbild Haydn weit hinaus- formal betont: 1., 2., 4., 7. und 8.- eher inhaltsbetont: 3., 5. und 9. Symphonie- Programmsymphonie = 6., die "Pastorale"- 9. Sinfonie: Problem der Einführung der Singstimme im Finale durch die Anwendung von
Rezitativen der Celli und Kontrabässe und durch Zitate aus den ersten drei Sätzen gelöst
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Literaturverzeichnis
Musik um uns. Sekundarstufe II (Metzler), Hannover: Schroedel Schulbuchverlag, 1996
Musik 9/10. Volk und Wissen Verlag GmbH, Berlin, 1991
Vorbereitung auf das Abitur, Musikgeschichte bis 1900, Manz Lernhilfen, Stuttgart: Ernst Klett Verlag/ Manz Verlag 1999, 2. korrigierte Auflage
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