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Controlling Schweizerischer Bildungsserver
Bericht 2011
Dominik Petko (Institut für Medien und Schule, PHZ Schwyz)
Daniela Knüsel (Institut für Medien und Schule, PHZ Schwyz)
Andrea Cantieni (Institut für Medien und Schule, PHZ Schwyz)
Barbara Wespi (Institut für Medien und Schule, PHZ Schwyz)
Stephanie Burton (Fachstelle fri-tic, PH Freiburg)
Goldau, 28.06.2011
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 2
Inhalt
1 Zusammenfassung ............................................................................................................ 3
2 Ausgangslage und Fragestellungen ................................................................................... 4
3 Die Befragung der Nutzer/-innen und Nicht-Nutzer/-innen ................................................. 5
3.1 Methoden .................................................................................................................. 5
3.2 Eckwerte der Stichprobe ............................................................................................. 7
3.3 Bekanntheit und Nutzung des Schweizerischen Bildungsservers ................................. 10
3.4 Die Qualität der Angebote des Schweizerischen Bildungsservers ................................ 12
3.5 Die Usability des alten und neuen Informationsportals www.educa.ch ....................... 19
3.6 Einschätzungen zur Lernplattform educanet² ........................................................... 22
3.7 Offene Kommentare zur Verbesserung des Informationsportals www.educa.ch ......... 24
3.8 Offene Kommentare zur Verbesserung der Lernplattform educanet² ........................ 25
3.9 Gründe für die Nicht-Nutzung des Informationsportals www.educa.ch ...................... 26
3.10 Anregungen bezüglich zusätzlicher Online-Werkzeuge ......................................... 27
3.11 Andere genutzte Internetangebote ....................................................................... 28
4 Rückmeldungen zum Informationsportal www.educa.ch durch Fokusgruppen ................ 30
4.1 Methoden ................................................................................................................ 30
4.2 Rückmeldungen zur Usability .................................................................................... 31
4.3 Rückmeldungen zur Qualität der Inhalte ................................................................... 33
5 Logfile-Analysen des Informationsportals www.educa.ch ................................................ 34
5.1 Methoden ................................................................................................................ 34
5.2 Ergebnisse der Logfile-Analysen ................................................................................ 34
5.3 Vergleichswerte des Deutschen Bildungsservers......................................................... 38
6 Fazit und Empfehlungen ................................................................................................. 39
6.1 Befunde und Empfehlungen zur Etablierung des Bildungsservers ............................... 39
6.2 Befunde und Empfehlungen zu Benutzeroberfläche und Dienstleistungen ................. 40
6.3 Befunde und Empfehlungen zu Arbeitswerkzeugen und Lernumgebungen ............... 41
6.4 Befunde und Empfehlungen zur Förderung der ICT-Integration im Unterricht ............ 42
6.5 Befunde und Empfehlungen zu Aktivitäten zur Verbesserung des Bildungsservers...... 42
7 Literaturverzeichnis ......................................................................................................... 43
8 Abbildungsverzeichnis .................................................................................................... 44
9 Tabellenverzeichnis ......................................................................................................... 45
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 3
1 Zusammenfassung
Im Auftrag der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) und des
Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT) wurde zwischen Anfang April und Mitte
Mai 2011 eine gross angelegte Online-Umfrage zum Schweizerischen Bildungsserver
durchgeführt. Mit der Umfrage sollte die Bekanntheit und Nutzung des Schweizerischen
Bildungsservers festgestellt und der Grad der Zufriedenheit mit dem Angebot an Informationen,
Online-Werkzeugen und Dienstleistungen ermittelt werden. Die Erhebungen wurden ergänzt
mit exemplarischen Gruppeninterviews und mit Logfile-Analysen der Aktivitäten auf dem
Informationsportal über den Zeitraum eines Monats. An der Befragung beteiligten sich 2433
Bildungsinteressierte aus allen Sprachregionen der Schweiz.
Ein überraschendes Ergebnis der Umfrage ist, dass die meisten Angebote des Schweizerischen
Bildungsservers einem grossen Teil der Befragten unbekannt sind. Nur 63% der befragten
Personen kennen das Informationsportal www.educa.ch und nur 39% nutzen es zumindest
gelegentlich. Verbreitet sind vor allem die Möglichkeiten zum Austausch von
Unterrichtsmaterialien. Der Bekanntheitsgrad und die Nutzung vieler anderer Angebote des
Bildungsservers ist beträchtlich geringer. Eine Ausnahme bildet allerdings die Lernplattform
educanet². Sie ist 78% der befragten Personen ein Begriff und wird von 53% zumindest
gelegentlich genutzt.
Personen, die die Angebote des Schweizerischen Bildungsservers kennen, beurteilen diese
überwiegend positiv. Dies gilt für praktisch alle Themen und Bereiche. Der neue Auftritt des
Informationsportals seit Januar 2011 stellt zudem nach mehrheitlicher Meinung eine klare
Verbesserung dar. Educanet² hingegen wird von vielen Befragten zwar als stabil und
funktionsreich, jedoch auch als wenig attraktiv und eher umständlich eingeschätzt. Bei allen
Einschätzungen gibt es aber auch viele Enthaltungen, insbesondere von Personen, die das
jeweilige Angebot nicht oder nur selten nutzen.
Bei der Bekanntheit, Nutzung und Beurteilung von Informationsportal, Online-Werkzeugen und
Dienstleistungen zeigen sich eine Reihe von Unterschieden zwischen den Sprachregionen.
Insgesamt sind Personen aus dem französischsprachigen Raum im Schnitt etwas schlechter über
die Angebote informiert, nutzen diese weniger häufig und schätzen sie auch kritischer ein als
Personen aus den anderen Landesteilen. In den Analysen der Nutzung des Informationsportals
anhand der Logfiles zeigt sich allerdings annähernd die zu erwartende sprachregionale
Verteilung. In Bezug auf die Schulstufen ist die Bekanntheit und Nutzung der Angebote vor
allem im Bereich von Kindergarten und Unterstufe geringer.
Aus den Ergebnissen lassen sich verschiedene Empfehlungen ableiten. Der Schweizerische
Bildungsserver sollte seine Angebote deutlich stärker als bisher bekannt machen. Im föderalen
Bildungssystem muss dafür eng mit den kantonalen Informationsportalen zusammengearbeitet
werden. Die grosse Bekanntheit und Verbreitung von educanet² macht zudem eine
bedarfsgerechte Weiterentwicklung dieses Angebots nötig. In vielen Kommentaren wird
deutlich, dass die befragten Personen insbesondere bei der Einfachheit und Übersichtlichkeit
dieser Lernplattform Verbesserungsbedarf sehen. Schliesslich wird angeregt, den Bildungsserver
verstärkt von einer Informations- zu einer Austauschplattform zu machen. Mit neueren
Möglichkeiten (Stichwort: Web 2.0) bestehen hier vielfältige Potenziale.
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2 Ausgangslage und Fragestellungen
Der Schweizerische Bildungsserver wird durch die Genossenschaft educa.ch im Auftrag des
Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT) und der Schweizerischen Konferenz der
kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) betrieben. Im Rahmen eines über drei Jahre angelegten
Evaluationsprojektes sollen die Effizienz und Effektivität der Leistungen des Schweizerischen
Bildungsservers überprüft und Grundlagen für künftige Weiterentwicklungen erarbeitet
werden. Kontrolliert wird die Erfüllung folgender Aufgaben:
• Information und Koordination: Der Schweizerische Bildungsserver soll alle relevanten
Informationen zum schweizerischen Bildungswesen sammeln und Bildungsakteuren auf
einfache Weise zugänglich machen. Er ist als offizielle Plattform für nationale,
interkantonale und kantonale Institutionen gedacht. Zu diesen Zwecken dient heute vor
allem die Website www.educa.ch und damit zusammenhängende Dienste (z.B. RSS-Feeds,
Newsletter).
• Arbeitswerkzeuge und Lernumgebungen: Der Schweizerische Bildungsserver stellt Schulen
und Ausbildungsinstitutionen Onlinewerkzeuge für interaktives und kooperatives Lernen
und Arbeiten zur Verfügung. In diesen Bereich fällt bislang vor allem das Angebot der
Online-Lernplattform educanet² .
• Unterstützung für bestimmte Nutzergruppen: Der Schweizerische Bildungsserver führt
verschiedene bereichsspezifische Portale (z.B. educajob.ch, educashop.ch, educahelp.ch,
educaguides.ch etc.) und leistet Hosting und Beratung für andere Angebote (z.B.
www.berufsberatung.ch).
• Zu weiteren Funktionen gehören die Vernetzung von bzw. mit nationalen und
internationalen Partnern, z.B. durch Partizipation in entsprechenden Gremien und
Fachgesellschaften oder durch Organisation von Tagungen und anderen Veranstaltungen.
Die einzelnen Aufgaben des Schweizerischen Bildungsservers wurden in einem Leistungskatalog
konkretisiert (EDK & BBT, 2009a, 2009b). Sie werden mit vorliegendem Controlling in Bezug
auf ihre Effektivität und Effizienz evaluiert. Die Methoden der Evaluation orientieren sich an
bestehenden Studien zum Angebot und zur Nutzung von Bildungsportalen (Panke, 2009; Hron
& Neudert, 2007; Kos, Lehmann, Brenstein & Holtsch, 2005; Burke, 2001). Das Controlling
erfolgt in drei Phasen. Im Jahr 2010 wurde eine Analyse des Angebots und der
Angebotsstrukturen vorgenommen (Auftrag, Finanzierung, Trägerschaft, Inhalte, Services), im
Jahr 2011 erfolgte eine Analyse der Nutzung und Nutzungszufriedenheit (Inanspruchnahme,
Kundenzufriedenheit), im Jahr 2012 zielt das Controlling schliesslich auf eine Analyse von
Perspektiven und Weiterentwicklungsmöglichkeiten (Best Practice, Visionen). Der vorliegende
Bericht gibt einen Überblick über das zweite Jahr des Controllings (2011). Hier standen eine
schriftliche Befragung der Nutzer/-innen und anderer potenzieller Kundenkreise des
Schweizerischen Bildungsservers im Vordergrund. Daneben wurden auch Usability-Tests mithilfe
von Fokusgruppenverfahren sowie Logfile-Analysen des Informationsportals www.educa.ch
durchgeführt.
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3 Die Befragung der Nutzer/-innen und Nicht-Nutzer/-
innen
3.1 Methoden
Die Befragung von Nutzer/-innen und Nicht-Nutzer/-innen des Schweizerischen Bildungsservers
erfolgte zwischen dem 06.04.2011 und dem 15.05.2011 mithilfe eines teilstandardisierten
Online-Fragebogens auf Basis der Open Source Software LimeSurvey (www.limesurvey.org). Der
Fragebogen umfasste insgesamt 209 Einzelfragen, von denen Teile jedoch adaptiv, d.h. in
Abhängigkeit von der Beantwortung vorgängiger Fragen, angezeigt bzw. ausgeblendet
wurden. Die grosse Mehrheit der Fragen bestand aus standardisierten Einschätzungsskalen, bei
detaillierenden Fragen waren jedoch auch offene Antwortfelder vorgesehen, in denen
Kommentare oder andere Aspekte frei formuliert werden konnten. Der Fragebogen konnte in
allen vier Landessprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch) ausgefüllt
werden. Die Befragung gliederte sich grob in vier Bereiche:
• Bekanntheit und Nutzung der Angebote des Schweizerischen Bildungsservers,
• Einschätzungen zum Informationsportal www.educa.ch,
• Einschätzungen zur Lernplattform educanet² ,
• Angaben zur Person.
Um die Umfrage unter den potenziellen Zielgruppen des Schweizerischen Bildungsservers
bekannt zu machen, erfolgte eine Ausschreibung nach dem Schneeballprinzip über
unterschiedliche Kanäle:
• ständiger Hinweis auf den Startseiten von www.educa.ch und www.educanet2.ch
während der Dauer der Befragung,
• wiederholter Hinweis im Newsletter und Newsfeed von educa.ch zu Beginn des
Erhebungszeitraumes und zwei Wochen vor Ende der Befragung,
• Ausschreibung als Meldung in anderen regionalen Bildungsservern, Newslettern und
Newsfeeds (z.B. zebis.ch),
• Ausschreibung über kantonale Schulblätter, wobei die gegebenen Redaktions- und
Erscheinungstermine jedoch nur teilweise eine Berücksichtigung ermöglichten,
• Einladungen via E-Mail an alle kantonalen Ämter für Volksschulen, Mittelschulen und
Berufsbildung mit der Bitte, die Einladung zur Umfrage an alle Schulleitungen,
Lehrpersonen und weitere Interessierte weiterzuleiten,
• Einladungen via E-Mail an alle kantonalen ICT-Beauftragten für Schulen mit der Bitte, die
Einladung zur Umfrage an alle ICT-Beauftragten der Einzelschulen im jeweiligen Kanton
und weitere Interessierte weiterzuleiten,
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• Einladungen via E-Mail an den Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH, der
diese an die kantonalen Verbände mit der Bitte um weiteres Streuen weitergeleitet hat,
• Einladungen via E-Mail an alle Pädagogischen Hochschulen (inkl. EHB) der Schweiz mit der
Bitte um Weiterleitung an Studierende und Dozierende.
Die Befragung richtet sich damit, ganz im Sinne des Leistungsauftrages des Bildungsservers, vor
allem an pädagogisches Personal im Bereich der Volksschule und der Sekundarstufe II. Nicht
explizit angeschrieben wurden andere Hochschulen und die weitere Öffentlichkeit. Als Anreiz
für die Teilnahme an der Umfrage wurden unter den Teilnehmenden ein iPad2 und zwei iPod
touch verlost.
Der wesentliche Vorteil dieser Art von Stichprobengewinnung liegt in ihrer Breite und
Offenheit. Bei Umfragen unter der Nutzerschaft von Online-Angeboten bietet dieses Verfahren
oft die einzige praktikable Vorgehensweise, da die Grundgesamtheit für bessere
Stichprobenziehungen kaum verlässlich zu bestimmen wäre. Der wesentliche Nachteil der
beschriebenen Methode ist darin zu sehen, dass unklar bleibt, wie viele Personen die Einladung
zur Umfrage tatsächlich erhalten haben und ob es hierbei zu Verzerrungen der Stichprobe
gekommen ist. Es kann keine Rücklaufquote bestimmt werden und es gibt keine gesicherten
Vergleichszahlen, anhand derer zu beurteilen wäre, ob die Resultate tatsächlich repräsentativ
sind. In der vorliegenden Studie wurden einfach alle bekannten Kanäle der Ausschreibung
ausgeschöpft, um eine möglichst hohe Anzahl an Antwortenden mit möglichst geringer
Verzerrung zu erreichen.
Die Auswertungen erfolgen nach gängigen Methoden deskriptiver und schliessender Statistik.
Dabei werden vor allem allgemeinverständliche Prozentwerte berichtet. Der statistische
Streubereich (d.h. die mögliche Abweichung von einem angenommenen wahren Wert in der
Grundgesamtheit) liegt bei gegebener Stichprobengrösse und 5% Irrtumswahrscheinlichkeit bei
maximal +/-2%.
Unterschiede zwischen Sprachregionen und Nutzergruppen werden je nach statistischen
Voraussetzungen der Testvariablen mithilfe von Chi-Quadrat-Tests, T-Tests bzw. Mann-Whitney
U-Tests und Varianzanalysen bzw. Kruskal-Wallis-H-Tests sowie verschiedenen Post-hoc-Tests
überprüft. Signifikante Werte werden ab einem Signifikanzniveau von 5% berichtet. Auf die
Angabe der betreffenden statistischen Kennwerte wird aufgrund einfacherer Lesbarkeit
verzichtet.
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3.2 Eckwerte der Stichprobe
An der Befragung beteiligten sich 2433 Personen. Davon sind 52% männlich und 45%
weiblich, 3% machen keine Angaben.
Die überwiegende Mehrheit der Fragebögen wurde in der Schweiz ausgefüllt und nur 64 im
Ausland , davon 16 in Frankreich, 13 in Deutschland, acht in Italien und acht in Liechtenstein.
Der Fragebogen wird von 50% der Personen in Deutsch beantwortet, von 47% in Französisch
und von 3% in Italienisch. Nur 7 Personen bearbeiten den Fragebogen in Rätoromanisch. Der
Anteil von französischsprachigen Antwortenden ist damit für die Schweiz überproportional
hoch, der von italienischsprachigen Personen hingegen leicht zu niedrig.
Das Alter der befragten Personen liegt durchschnittlich bei 40.25 Jahren bei einer
Standardabweichung von 12.25 Jahren. Die Altersspanne liegt zwischen 10 und 70 Jahren. Fast
drei Viertel aller Werte liegen zwischen 26 und 55 Jahren (vgl. Abbildung 1).
Abbildung 1: Das Alter der befragten Personen (N=2433)
Bei den antwortenden Personen handelt es sich in 75% der Fälle um Lehrpersonen und bei
50% um Lehrpersonen der Volksschulstufe (vgl. Abbildung 2). Eine weitere grössere Gruppe
bilden mit 8% die Studierenden an Hochschulen, die hier der Kategorie der anderen
zugeordnet werden.
Abbildung 2: Welcher Gruppe gehören Sie an? (N=2409)
12% 22% 24% 25% 11%
0% 25% 50% 75% 100%
Ihr Alter
Unter 18 18-25 26-35 36-45 46-55 56-65 Über 65 N/A
6% 25% 26% 11% 6% 25%
0% 25% 50% 75% 100%
Lehrperson Kindergarten/Unterstufe Lehrperson Primarstufe
Lehrperson Sek I Lehrperson Gymnasium
Lehrperson Berufsbildung Andere
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Die folgenden Abbildungen zeigen, dass sich an der Umfrage vor allem Personen beteiligt
haben, die sich mehr oder weniger häufig (vgl. Abbildung 3), jedoch eher gerne im Internet
bewegen (Abbildung 4) und ihre diesbezüglichen Kenntnisse als eher gut oder sehr gut
einschätzen (Abbildung 5). Bei der Nutzung von Internet im Unterricht ist die Quote der
Intensivnutzerinnen und Intensivnutzer jedoch kaum höher als in bestehenden
Bestandsaufnahmen (Abbildung 6, vgl. Barras & Petko, 2007).
Abbildung 3: Häufigkeit der Internetnutzung (N=2433)
Abbildung 4: Selbsteinschätzung der ICT-Kompetenzen (N=2433)
Abbildung 5: Einstellung zur Nutzung digitaler Medien (N=2433)
4% 33% 28% 17% 16%
0% 25% 50% 75% 100%
Wie viel Stunden pro Woche verbringen Sie durchschnittlich im Internet?
weniger als 1 Stunde ca. 1-5 Stunden ca. 6-10 Stunden
ca. 10-15 Stunden mehr als 15 Stunden N/A
6% 26% 40% 26% 2%
0% 25% 50% 75% 100%
Wie gut schätzen Sie Ihre Kenntnisse im Umgang mit digitalen Medien ein?
sehr schlecht eher schlecht mittelmässig eher gut sehr gut N/A
5% 15% 33% 43% 2%
0% 25% 50% 75% 100%
Wie gerne arbeiten Sie mit digitalen Medien?
gar nicht gerne eher nicht gerne mittelmässig eher gerne sehr gerne N/A
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Abbildung 6: Häufigkeit der Nutzung digitaler Medien im Unterricht (N=2433)
Aufgrund dieser Eckwerte können nur sehr vorsichtige Schlüsse in Bezug auf die Aussagekraft
der Stichprobe gezogen werden. Angesichts des im Leistungsauftrag des Schweizerischen
Bildungsservers formulierten Anspruchs, sich mit dem Angebot primär an Lehrpersonen zu
richten, spricht der hohe Anteil antwortender Lehrpersonen für die Aussagekraft der
Stichprobe. Ob in dieser Umfrage vielleicht vor allem Lehrpersonen mit höherer Medienaffinität
teilgenommen haben, kann jedoch auf Basis der vorliegenden Angaben nicht ausgeschlossen
werden. Die hohe Beteiligung aus der Romandie kann allerdings möglicherweise auf die teils
obligatorische Nutzung von educanet² in diesem Landesteil zurückgeführt werden. Educanet²
ist die vorgeschriebene Mailplattform für Lehrpersonen der obligatorischen Schulen in den
Kantonen Fribourg, Vaud und Valais.
8% 10% 28% 23% 8% 23%
0% 25% 50% 75% 100%
Für Lehrpersonen: Wie häufig nutzen Ihre Schülerinnen und Schülern digitale Medien im
Unterricht?
sehr selten eher selten ab und zu eher oft sehr oft N/A
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3.3 Bekanntheit und Nutzung des Schweizerischen Bildungsservers
Ein ausdrücklicher Anspruch im Leistungsauftrag des Schweizerischen Bildungsservers ist, mit
seinen Angeboten bei seinen Zielgruppen bekannt und etabliert zu sein. In der Umfrage fühlen
sich jedoch nur etwa ein Fünftel über die Angebote sehr gut bzw. eher gut informiert. 45% der
befragten Personen geben hingegen an, eher nicht gut oder gar nicht gut über die Angebote
informiert zu sein (vgl. Abbildung 7). Besonders hoch ist die Quote der Personen, die eher
schlecht über die Angebote des Bildungsservers informiert sind mit 53% in der
französischsprachigen Schweiz, während sich in den deutschsprachigen Landesteilen nur 37%
und im italienischsprachigen 41% sich tendenziell schlecht informiert fühlen (vgl. Anhang,
Tabelle 13). Unterschiede zeigen sich auch zwischen den Schulstufen. Während sich bei
Lehrpersonen des Kindergartens und der Unterstufe nur 17% eher gut über die Inhalte des
Bildungsservers informiert fühlen, erreicht die Quote bei Lehrpersonen der Berufsbildung mit
28% ihren höchsten Wert (vgl. Anhang, Tabelle 14). Bei dieser Frage bestehen 10% fehlende
Antworten (N/A: No Answer d.h. Keine Antwort).
Abbildung 7: Wie gut sind Sie über die Angebote des Schweizerischen Bildungsservers
informiert? (N=2433)
In nachfolgender Abbildung 8 wird dieser Befund entlang der verschiedenen Angebote
differenziert. Der dunkelrote Bereich bezeichnet dabei jeweils den Prozentsatz der Personen, die
das betreffende Angebot nach eigener Einschätzung nicht kennen und auch nicht nutzen, der
hellrote Bereich den Anteil derer, die das Angebot zwar kennen, es jedoch nicht nutzen. Bei
diesen Fragen handelte es sich um obligatorische Angaben, so dass hier keine fehlenden
Antworten existieren. Es fällt auf, dass die meisten Angebote einer Mehrheit der Befragten
unbekannt sind. Den höchsten Bekanntheitsgrad besitzt mit 78% die Lernplattform educanet² ,
die auch von 53% der Befragten zumindest gelegentlich verwendet wird. 62% kennen und
39% nutzen die Inhalte des Informationsportals. 61% kennen und 35% nutzen die
Unterrichtsmaterialien zum Download. Bereits weniger als die Hälfte kennen und weniger als
ein Viertel nutzen die Newsfunktionen des Bildungsservers. Die Stellenbörse ist bei 45% der
Befragten bekannt und wird von 14% wenigstens gelegentlich genutzt. Immerhin 11% nutzen
noch den einem Drittel bekannten Online-Shop. Die übrigen Angebote sind einer
überwiegenden Mehrheit unbekannt und werden nur von wenigen Antwortenden genutzt.
18%
27%
24%
17%
4%
10%
gar nicht gut
eher nicht gut
mittelmässig
eher gut
sehr gut
N/A
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Abbildung 8: Wie häufig nutzen Sie folgende Angebote des Schweizerischen
Bildungsservers? Bekanntheit und Nutzung (N=2433)
38%
39%
53%
22%
55%
66%
81%
83%
62%
77%
65%
24%
26%
25%
25%
31%
23%
16%
15%
26%
20%
25%
32%
28%
14%
22%
9%
9%
2%
2%
8%
2%
9%
7%
7%
8%
31%
5%
2%
1%
1%
4%
0%
1%
0% 25% 50% 75% 100%
Die Inhalte der Informationsplattform www.educa.ch (z.B.
Überblicksinformationen zum Bildungssystem, Thematische Dossiers, …
Die Unterrichtsmaterialien zum Download (z.B. Arbeitsblätter, Pädagogische Szenarien)
Die Newsfunktionen des Bildungsservers (z.B. Newsletter, Newsfeed, Agenda)
Die Lernplattform educanet2 (www.educanet2.ch)
Die Online-Stellenbörse (educa.Job)
Den Online-Shop für Software und Hardware (educashop.ch)
Die Schulverwaltungssoftware iCampus (educa.iCampus)
Den Lernstick (educa.Lernstick)
Die Fachtagungen von educa.ch und educanet2.ch
Die Beratungsangebote des educa-Teams (educa.Coaching)
Die Übersicht über Weiterbildungsangebote (educa.Kurse)
kenne ich nicht kenne ich, nutze ich aber nicht nutze ich selten nutze ich häufig
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Diese Angaben lassen sich weiter nach Sprachregion und Schulstufe differenzieren. Wieder ist
in der französischsprachigen Schweiz die Quote der Personen, die die Angebote des
Schweizerischen Bildungsservers nicht kennen, deutlich höher als in der Deutschschweiz. Ist z.B.
das Informationsportal www.educa.ch in der Deutschschweiz 29% und in der
italienischsprachigen Schweiz 18% der befragten Personen unbekannt, so erreicht dieser Wert
in der Romandie 48% (vgl. Anhang, Tabelle 15). Diese Tendenz lässt sich praktisch über alle
Angebote des Bildungsservers beobachten. Der Bekanntheitsgrad in der Westschweiz scheint
tiefer zu liegen als in den anderen Landesteilen. Weniger Unterschiede gibt es zwischen den
Landesteilen allerdings in Bezug auf educanet² . In der italienischsprachigen Schweiz kennen
85% diese Lernplattform, in der Deutschschweiz 80%, in der Westschweiz 76%.
Auch die Nutzungsquoten (d.h. der Prozentsatz der Personen, die angeben, die Angebote des
Bildungsservers wenigstens gelegentlich zu nutzen) liegen in der deutschen und italienischen
Schweiz durchgängig höher als in der französischsprachigen Schweiz. Einziger Unterschied ist
auch hier die Lernplattform educanet² , die in allen Landesteilen etwas mehr als die Hälfte der
befragten Personen nutzt.
Es gibt eine ganze Reihe von Unterschieden zwischen den Schulstufen in Bezug auf die
Bekanntheit und die Nutzung der verschiedenen Angebote, von denen hier nur die
ausgeprägtesten wiedergegeben werden (vgl. Anhang, Tabelle 16). Während über alle
Schulstufen hinweg etwas mehr als zwei Drittel das Informationsportal des Bildungsservers
kennen, ist dies bei Lehrpersonen des Kindergartens und der Unterstufe nur knapp die Hälfte.
Ein ähnliches Bild ergibt sich für die Unterrichtsmaterialien, wobei hier die Bekanntheit in der
Berufsbildung und den Gymnasien ebenfalls auf etwa 60% fällt. Etwas weniger Unterschiede
bestehen wieder bei educanet² , dessen Bekanntheit bei Lehrpersonen der Sekundarstufe I und
Gymnasien bei mehr als 80% liegt, bei Lehrpersonen der Primarstufe und der Berufsbildung
leicht darunter.
In einer ergänzenden Frage wurde erhoben, wann der Schweizerische Bildungsserver zuletzt
genutzt wurde. Von den 2433 befragten Personen geben 27% an, www.educa.ch noch nie
genutzt zu haben, bei 10% liegt die Nutzung schon mehr als ein Jahr und bei weiteren 19%
bereits mehrere Monate zurück. 19% nutzten das Informationsportal im letzten Monat und
14% in der letzten Woche. 12% der Befragten nutzten den Bildungsserver nach eigenen
Angaben am Tag der Befragung. Da es sich bei dieser Frage um eine obligatorische Frage
handelte, gibt es hier keine fehlenden Werte.
3.4 Die Qualität der Angebote des Schweizerischen Bildungsservers
Die Personen, denen ein Angebot des Schweizerischen Bildungsservers bekannt war, wurden im
Fragebogen auch gebeten, ihr Urteil über die Qualität des jeweiligen Angebots abzugeben (vgl.
Abbildung 9). Auffällig ist dabei auf den ersten Blick der fast durchgängig hohe Prozentsatz
fehlender Werte. Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass antwortende Personen
zwar das Vorhandensein eines Angebots „kennen“, jedoch nicht über genügend Kenntnisse
verfügen, um ein differenziertes Urteil über die Qualität zu fällen. Diese Vermutung wird
dadurch gestützt, dass die Quote der Nicht-Antwortenden vor allen bei den Personen
besonders hoch ist, die ein Angebot nicht oder nur selten nutzen.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 13
Abbildung 9: Wie beurteilen Sie diese Angebote des Schweizerischen Bildungsservers?
(die einzelnen Fragen wurden nur den Personen gestellt, denen die jeweiligen Angebote bekannt sind)
3%
5%
3%
7%
3%
3%
4%
7%
2%
4%
4%
15%
17%
13%
17%
11%
13%
10%
13%
9%
8%
9%
36%
33%
27%
30%
22%
21%
14%
20%
20%
13%
23%
12%
12%
12%
18%
12%
10%
6%
9%
11%
8%
10%
34%
33%
44%
26%
52%
51%
64%
49%
57%
67%
53%
0% 25% 50% 75% 100%
Die Inhalte der Informationsplattform www.educa.ch (z.B.
Überblicksinformationen, Dossiers, Guides, Links; N=1516)
Die Unterrichtsmaterialien zum Download (z.B. Arbeitsblätter, Pädagogische Szenarien;
N=1486)
Die Newsfunktionen des Bildungsservers (z.B. Newsletter, Newsfeed, Agenda; N=1145)
Die Lernplattform educanet2 (www.educanet2.ch; N=1906)
Die Online-Stellenbörse (educa.Job; N=1092)
Den Online-Shop für Software und Hardware (educashop.ch; N=829)
Die Schulverwaltungssoftware iCampus (educa.iCampus; N=466)
Den Lernstick (educa.Lernstick; N=423)
Die Fachtagungen von educa.ch und educanet2.ch (N=920)
Die Beratungsangebote des educa-Teams (educa.Coaching; N=560)
Die Übersicht über Weiterbildungsangebote (educa.Kurse; N=860)
sehr schlecht eher schlecht mittelmässig eher gut sehr gut N/A
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Abbildung 9 zeigt, dass die Personen, die zu diesen Fragen ein Urteil abgeben, die Qualität der
jeweiligen Angebote des Schweizerischen Bildungsservers in der Mehrheit als eher gut bis sehr
gut einschätzen. Insbesondere die drei bekanntesten Angebote werden positiv beurteilt: das
Informationsportal www.educa.ch (72% von N=1008 Antwortenden beurteilen dieses positiv),
die Unterrichtsmaterialien zum Download (67% von N=1001 positiv) und die Lernplattform
educanet² (65% von N=1412 positiv).
Im Vergleich der Landesteile lohnt sich aufgrund ausreichender Fallzahlen vor allem ein
Vergleich von Einschätzungen aus der Deutschschweiz und der Romandie. Die Einschätzungen
aus dem französischsprachigen Raum fallen im Schnitt tendenziell kritischer aus (vgl. Tabelle 17
im Anhang). Signifikant sind diese Unterschiede in Bezug auf die Einschätzungen zur Qualität
des Informationsportals, der Unterrichtsmaterialien, der Newsfunktionen, zu educajob.ch, zu
educa.Coaching, zu educanet² und zu den diesbezüglichen Fachtagungen.
Beim Vergleich der Einschätzungen zur Qualität der verschiedenen Angebote von Lehrpersonen
unterschiedlicher Schulstufen bestehen deutlich weniger signifikante Unterschiede in den
durchschnittlichen Einschätzungen. Signifikante Unterschiede gibt es allerdings in Bezug auf die
Qualität der Unterrichtsmaterialien zum Download (welche vor allem von
Gymnasiallehrpersonen schlechter beurteilt werden), educajob (was in der Berufsbildung
schlechter eingeschätzt wird) sowie in Bezug auf die Lernplattform educanet² und die
Fachtagungen (was wiederum beides von Lehrpersonen an Gymnasien etwas schlechter
beurteilt wird).
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Die Qualität der Angebote lassen sich auch unabhängig von der Struktur der bestehenden
Angebote und entlang der Themeninteressen der befragten Personen erheben. Aus einer Liste
von potenziellen thematischen Interessen werden folgende Themen von den Personen, die das
Informationsportal des Bildungsservers im letzten Jahr genutzt haben, als wichtig erachtet
(N=1787):
• 59% Schule und Unterricht allgemein
• 44% Medien und Bildung
• 39% Schule und Unterricht: Mathematik
• 35% Übergreifende Informationen zum Bildungssystem (Struktur, Politik, Recht)
• 33% Weiterbildung und Erwachsenenbildung
• 32% Schule und Unterricht: Naturwissenschaftliche Fächer
• 31% Schule und Unterricht: Erstsprache
• 27% Schule und Unterricht: Musische/Gestalterische Fächer
• 26% Berufsbildung
• 24% Schule und Unterricht: Fremdsprachen
• 23% Kindliche Entwicklung
• 23% Familie und Erziehung
• 22% Schule und Unterricht: Gesundheit und Sport
• 21% Schulleitung / Schulorganisation
• 21% Schule und Unterricht: Sozialwissenschaftliche Fächer
• 20% Sonderpädagogik
• 19% Bildungspolitik / Bildungsverwaltung
• 18% Wissenschaft und Bildungsforschung
• 16% Interkulturelle Bildung
• 16% Bildung weltweit
• 16% Vorschulische Bildung und Erziehung
• 14% Schule und Unterricht: andere Fächer
• 14% Schule und Unterricht: Werte und Religion
• 14% Hochschulbildung
• 13% Schule und Unterricht: Erstsprache als Fremdsprache
• 11% Sozialpädagogik
• 7% Finanzierung / Stipendienwesen
Personen, die ein Thema als wichtig erachteten, wurden darüber hinaus gebeten einzuschätzen,
wie gut dieses Thema jeweils vom Schweizerischen Bildungsserver abgedeckt wird (vgl.
Abbildung 10 und Abbildung 11).
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 16
Abbildung 10: Wie werden diese Themengebiete aus Ihrer Sicht durch die
Informationsangebote des Schweizerischen Bildungsservers (www.educa.ch) abgedeckt? Schulische Themen
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Übergreifende Informationen zum Bildungssystem (Struktur,
Bildungspolitik, Recht; N=632)
Vorschulische Bildung und Erziehung (N=279)
Schule und Unterricht allgemein (N=1049)
Schule und Unterricht: Erstsprache (N=547)
Schule und Unterricht: Erstsprache als Fremdsprache (N=239)
Schule und Unterricht: Fremdsprachen (N=424)
Schule und Unterricht: Mathematik (N=695)
Schule und Unterricht: Sozialwissenschaftliche Fächer (N=368)
Schule und Unterricht: Naturwissenschaftliche Fächer (N=577)
Schule und Unterricht: Musische/Gestalterische Fächer (N=483)
Schule und Unterricht: Gesundheit und Sport (N=401)
Schule und Unterricht: Werte und Religion (N=244)
Schule und Unterricht: andere Fächer (N=247)
sehr schlecht eher schlecht mittelmässig eher gut sehr gut N/A
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 17
.
Abbildung 11: Wie werden diese Themengebiete aus Ihrer Sicht durch die Informationsangebote des Schweizerischen Bildungsservers (www.educa.ch)
abgedeckt? Weitere Themen
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Berufsbildung (N=458)
Hochschulbildung (N=244)
Weiterbildung und Erwachsenenbildung (N=595)
Wissenschaft und Bildungsforschung (N=327)
Sonderpädagogik (N=366)
Sozialpädagogik (N=195)
Medien und Bildung (N=791)
Interkulturelle Bildung (N=294)
Schulleitung / Schulorganisation (N=377)
Bildungspolitik / Bildungsverwaltung (N=332)
Finanzierung / Stipendienwesen (N=126)
Familie und Erziehung (N=406)
Kindliche Entwicklung (N=410)
Bildung weltweit (N=288)
sehr schlecht eher schlecht mittelmässig eher gut sehr gut N/A
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 18
In den Einschätzungen der Angebote des Schweizerischen Bildungsservers in Bezug auf die
Themen, die die befragten Personen nach eigener Einschätzung wichtig finden, zeigt sich wie
zuvor ein hoher Prozentsatz fehlender Antworten. Auch hier sind die Befragten oft mehrheitlich
nicht imstande einzuschätzen, wie gut der Schweizerische Bildungsserver das eine oder andere
Thema abdeckt. Bei den antwortenden Personen fallen die Einschätzungen über die möglichen
Themengebiete im Schnitt jedoch durchwegs positiv aus. Besonders gut beurteilt werden die
Angebote im Bereich von Medien und Bildung (75% positiv von N=492 Antwortenden), Schule
und Unterricht allgemein (73% positiv von N=650), Informationen zum Bildungssystem (68%
positiv von N=385 Antwortenden), Erstsprache als Fremdsprache (64% positiv von N=100),
Mathematik (63% positiv von N=374), Weiterbildung und Erwachsenenbildung (62% positiv
von N=283) und Berufsbildung (61% positiv von N=249).
Ein Vergleich der Sprachregionen in Bezug auf diese Einschätzungen konzentriert sich aufgrund
der teilweise sehr geringen Grösse der Vergleichsgruppen wieder nur auf Unterschiede
zwischen Einschätzungen aus der Deutschschweiz und der Romandie (vgl. Anhang, Tabelle 23).
Signifikante Unterschiede bestehen in Bezug auf die Beurteilung der übergreifenden
Informationen des Bildungssystems und zur Abdeckung von naturwissenschaftlichen Themen,
was beides in der Westschweiz etwas kritischer als in der Deutschschweiz beurteilt wird, und
zum Thema Weiterbildung/Erwachsenenbildung, bei dem Antwortende aus der Romandie
hingegen im Schnitt eine bessere Abdeckung feststellen.
Zwischen den Einschätzungen von Lehrpersonen verschiedener Schulstufen existieren hingegen
nur vereinzelte signifikante Unterschiede, die aufgrund kleiner Fallzahlen in den Subgruppen
kaum eindeutig zu generalisieren sind. Verschiedene Fächer werden nach Einschätzungen von
Lehrpersonen von Kindergarten und Primarschule signifikant besser abgedeckt als nach
Einschätzungen von Lehrpersonen anderer Stufen. Dazu gehören Erstsprache,
naturwissenschaftliche Themen, musische und gestalterische Fächer sowie Bewegung und
Sport. Aber auch andere Themen wie Weiterbildung und Berufsbildung werden von
Lehrpersonen der unteren Schulstufen signifikant besser abgedeckt eingeschätzt als von
anderen (inkl. solchen der Berufsbildung). Schliesslich wird das Thema Schulleitung aus Sicht
von Lehrpersonen der Volksschulstufe als besser abgedeckt eingeschätzt als von Lehrpersonen
anderer Schulstufen.
Zusammenfassend wurden den befragten Personen eine Reihe von Qualitätsmerkmalen
vorgelegt, zu denen sie einschätzen sollten, wie stark diese Merkmale auf den Bildungsserver
und seine Angebote zutreffen. Obwohl sich auch hier fehlende Angaben im Umfang von einem
Viertel bis zu einem Drittel der Antwortenden zeigen, bestätigt sich doch das insgesamt positive
Urteil der Befragten. Personen, die den Bildungsserver und seine Angebote kennen, beurteilen
diese mehrheitlich als eher bzw. sehr aktuell, korrekt, vertrauenswürdig, vollständig, nützlich
und sprachlich einwandfrei (vgl. Abbildung 12). Französischsprachige Antwortende sind hierbei
im Schnitt wieder signifikant kritischer als deutschsprachige Teilnehmende der Umfrage (vgl.
Anhang Tabelle 25). Signifikante Unterschiede zwischen den Einschätzungen von Lehrpersonen
unterschiedlicher Schulstufen bestehen bezüglich der Aktualität, Nützlichkeit und
Vollständigkeit, was vor allem von Lehrpersonen an Gymnasien kritischer eingeschätzt wird.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 19
Abbildung 12: Die Inhalte der Informationsplattform des Schweizerischen
Bildungsservers (www.educa.ch) sind... (N=1787)
3.5 Die Usability des alten und neuen Informationsportals www.educa.ch
Seit dem 15.01.2011 ist der neue Auftritt des Informationsportals www.educa.ch online.
Aufbau und Design wurden in verschiedenen Punkten angepasst, die bereits im ersten Bericht
des Controllings angemerkt wurden. Im Fragebogen wurden deshalb gesonderte
Einschätzungen für die Usability (d.h. Attraktivität und Benutzbarkeit) des alten und neuen
Informationsportals erfragt. Auch diese Frage wurde nur Personen vorgelegt, die die
Informationsplattform des Bildungsservers schon einmal genutzt haben (N=1787). Fehlende
Antworten fallen auch hier wieder stark ins Gewicht, wobei die Quote fehlender Antworten bei
der Beurteilung der neuen Informationsplattform etwas tiefer ausfällt als bei der alten.
2%
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aktuell
korrekt
vertrauenswürdig
vollständig
nützlich
sprachlich einwandfrei
stimmt gar nicht stimmt eher nicht stimmt teilweise stimmt eher stimmt völlig N/A
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Abbildung 13: Die alte Informationsplattform des Schweizerischen Bildungsservers (www.educa.ch vor dem 15.01.2011) war... (N=1787)
Bei der Beurteilung der alten Informationsplattform zeigt sich ein gemischtes Bild (vgl.
Abbildung 13). Hinsichtlich Übersichtlichkeit, Einfachheit und Durchsuchbarkeit gibt es auch
viele negative Stimmen. Bei der Frage nach der grafischen Attraktivität gibt es sogar mehr
negative als positive. Überwiegend positiv wird die alte Informationsplattform hingegen in den
Aspekten technischer Stabilität und Schnelligkeit beurteilt.
Französischsprachige Personen beurteilen diese Aspekte wieder etwas kritischer als deutsch-
oder italienischsprachige Antwortende. Bei der Beurteilung des alten Informationsportals gibt es
allerdings keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Lehrpersonengruppen.
Nicht-Lehrpersonen beurteilen die Übersichtlichkeit jedoch etwas schlechter als Lehrpersonen,
insbesondere unterer Schulstufen.
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übersichtlich aufgebaut
kompliziert zu navigieren
gut durchsuchbar
schnell angezeigt
technisch einwandfrei
grafisch attraktiv
stimmt gar nicht stimmt eher nicht stimmt teilweise stimmt eher stimmt völlig N/A
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Deutlich positiver fallen die Beurteilungen des neuen Informationsportals aus (vgl. Abbildung
14). Alle Aspekte werden von einer grossen Mehrheit der antwortenden Personen positiv
beurteilt. Die Unterschiede in den durchschnittlichen Beurteilungen sind allesamt hoch
signifikant.
Bis auf die Frage nach der Schnelligkeit der Anzeige schätzen deutschsprachige Personen die
Aspekte wieder positiver ein als französischsprachige Antwortende. Das technische
Funktionieren und die Schnelligkeit des Seitenaufbaus wird wieder von der Gruppe der
Gymnasiallehrpersonen kritischer eingeschätzt. Ansonsten gibt es keine signifikanten
Unterschiede bezüglich dieser Einschätzungen zwischen den Gruppen.
Abbildung 14: Die neue Informationsplattform des Schweizerischen Bildungsservers (www.educa.ch nach dem 15.01.2011) ist... (N=1787)
1%
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übersichtlich aufgebaut
kompliziert zu navigieren
gut durchsuchbar
schnell angezeigt
technisch einwandfrei
grafisch attraktiv
stimmt gar nicht stimmt eher nicht stimmt teilweise stimmt eher stimmt völlig N/A
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 22
3.6 Einschätzungen zur Lernplattform educanet²
Zur Nutzung von educanet² in der Schweiz existieren bereits detaillierte Ergebnisse aus einer
umfassenden Nationalfondsstudie (vgl. Petko, 2010). Um diese Befunde zu überprüfen, wurden
einzelne Fragen aus dieser Studie, die für das Controlling eine besondere Relevanz besitzen,
noch einmal in die Befragung aufgenommen. So wurden die N=1906 Personen, die educanet²
kennen (vgl. Abbildung 8), zu den Zwecken gefragt, zu denen sie die Plattform einsetzen. 79%
dieser Personen geben mindestens einen möglichen Nutzungszweck an, was 61% der
Gesamtstichprobe entspricht. 21% der Personen, die educanet² kennen, nutzen die Plattform
aktuell nach eigenen Angaben nicht.
Die Nutzungsquote unter den Befragten, die educanet² kennen, ist bei französischsprachigen
Befragten mit 84% signifikant höher als bei deutschsprachigen Befragten mit 72% oder
italienischsprachigen mit 71%. Bei Lehrpersonen der unteren Schulstufen, denen educanet²
bekannt ist, liegt die Nutzungsquote gleichermassen hoch (Kindergarten: 82%, Primarstufe:
85%, Sekundarstufe I: 85%). Etwas geringer fällt sie mit 75% bei Lehrpersonen an
Berufsschulen aus, noch geringer mit 66% an Gymnasien und bei anderen Personen, die die
Plattform kennen (68%).
Die häufigsten Einsatzzwecke (Mehrfachnennungen) der Personen, die educanet² nach eigenen
Angaben nutzen (N=1481), bestätigen in der Tendenz die bekannten Befunde:
• 64% für organisatorische und administrative Zwecke in der Institution / im Team
• 52% für Unterrichtszwecke mit Lernenden
• 29% für die Zusammenarbeit mit anderen Schulen/Institutionen
• 18% für die Kommunikation mit der weiteren Öffentlichkeit
• 12% für anderes (insbes. persönliche oder berufliche E-Mail, Nutzung in
Weiterbildungskontexten und Nutzung als Schüler)
Die Lernplattform dient damit nur in zweitrangiger Hinsicht für Lehren und Lernen. Primär wird
educanet² als organisatorische Plattform im professionellen Kontext genutzt. Dabei gibt es
jedoch auch signifikante Unterschiede zwischen den Sprachregionen. Während in der
Deutschschweiz educanet² von 60% der 1481 Personen, die educanet² nutzen, für
Unterrichtszwecke verwendet wird, sind dies in der italienischsprachigen Schweiz 51% und in
den französischsprachigen Landesteilen nur 43%. Demgegenüber ist die Nutzung der Plattform
für organisatorische Zwecke im Team bei französischsprachigen Antwortenden mit 71%
signifikant höher als bei deutschsprachigen (58%) oder italienischsprachigen Befragten (49%).
Auch zwischen den Schulstufen gibt es signifikante Unterschiede. Ganz allgemein lässt sich
dabei feststellen, dass je tiefer die Schulstufe ist, desto mehr Lehrpersonen, die die Plattform
einsetzen, geben an, die Plattform für organisatorische Zwecke zu nutzen
(Kindergarten/Unterstufe: 79%, Berufsbildung: 55%). Umgekehrt verläuft die Antworttendenz
in Bezug auf die Nutzung der Plattform im Unterricht (Kindergarten/Unterstufe: 23%,
Berufsbildung: 74%).
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 23
Die Meinungen zur Qualität der Plattform educanet² weisen ein breites Spektrum auf (vgl.
Abbildung 15). Der grösste Konsens besteht in den Einschätzungen, dass educanet² stabil und
ohne Fehler funktioniert und zudem eine grosse Funktionsvielfalt aufweist. Viele Personen
geben zudem an, nur wenige Funktionen zu nutzen und dementsprechend wenige vermissen
zusätzliche Funktionen bei educanet² . Gut ein Viertel findet educanet² jedoch tendenziell zu
kompliziert und mehr als ein Drittel findet das Design der Plattform nicht ansprechend.
Eine Mehrheit der Antwortenden Personen hat allerdings mit educanet² insgesamt gute
Erfahrungen gemacht.
Abbildung 15: Wie sehr stimmen Sie folgenden Aussagen zu educanet² zu? (N=1906)
Wieder waren auch hier verschiedene Unterschiede zwischen Sprachregionen und Schulstufen
feststellbar. Bei fast allen Einschätzungen zeigen sich französischsprachige Personen signifikant
kritischer als Personen aus anderen Landesteilen. Keine Unterschiede gibt es nur bezüglich der
Einschätzungen, ob die Bedienung kompliziert ist und ob nur wenige Funktionen genutzt
werden. Beim Vergleich der Schulformen zeigen sich wiederum vor allem Lehrpersonen von
Gymnasien als etwas weniger zufrieden mit verschiedenen Aspekten des Angebots.
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educanet2 funktioniert stabil und ohne Fehler
Die Bedienung von educanet2 ist kompliziert
Das Design von educanet2 ist ansprechend
educanet2 bietet eine grosse Funktionsvielfalt
Ich nutze nur wenige Funktionen von educanet2
Bei educanet2 fehlen wichtige Funktionen
Ich habe mit educanet2 insgesamt sehr gute Erfahrungen gemacht
stimmt gar nicht stimmt eher nicht stimmt teilweise stimmt eher stimmt völlig N/A
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 24
3.7 Offene Kommentare zur Verbesserung des Informationsportals www.educa.ch
Alle 2433 Personen, die sich an der Umfrage beteiligt haben wurden in einer offenen Frage
gebeten, Verbesserungsvorschläge zum Informationsportal des Schweizerischen Bildungsservers
zu machen. Dabei gaben 828 eine Antwort, davon jedoch auch 307, die keine Meinung
formulieren („ich weiss nicht“, oft auch „kann ich schlecht beurteilen, kenne ich nicht“) und
85, die sich Verbesserungen bei educanet² wünschen (was in einer späteren Frage separat
erfasst wurde). Somit liegen 436 Verbesserungsvorschläge zur Informationsplattform vor, die
inhaltsanalytisch ausgewertet wurden. Die Antworten wurden gruppiert und in einem
Kategoriensystem verschlagwortet. Jede Antwort konnte dabei mehreren Kategorien
zugeordnet werden (d.h. die unten angegebenen Prozentwerte summieren sich nicht
notwendigerweise auf 100%). Vorschläge, die von weniger als 10 Personen genannt wurden,
wurden einer Restkategorie zugeordnet.
Die Nennungen waren insgesamt sehr heterogen und es war nicht immer klar, ob die Befragten
auf Basis der Kenntnis des neuen Auftritts des Bildungsservers Verbesserungen formulieren.
Teilweise schien es sogar, dass die Befragten www.educa.ch und educanet² in ihren
Kommentaren nicht klar unterschieden. Die häufigsten genannten Verbesserungsvorschläge in
dieser Frage betrafen folgende Bereiche (N=436):
• 21% wünschen sich mehr Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für den Bildungsserver (z.B.
„Marketing pour se faire connaître!“)
• 18% sehen Verbesserungsmöglichkeiten beim Aufbau und der Navigation der Inhalte des
Bildungsservers (z.B. „ev. schulartenspezifische Gliederung der Materialien.“)
• 13% möchten mehr praxisnahe Unterrichtsmaterialien oder Unterrichtsszenarien, die in
einfacher Form heruntergeladen werden können (z.B. „Plus de ressources pratiques
téléchargeables“)
• 9% wünschen sich mehr Inhalte bzw. Angebote in ihrem jeweiligen Spezialgebiet (z.B.
„Mehr Beiträge für die Berufsfachschulen für Detailhandel“)
• 8% empfinden die Grafik als zu wenig attraktiv und wünschen sich z.T. auch mehr Bilder
oder Videos (z.B. „Infos sehr textlastig, ein Bild / eine Grafik sagt mehr als 1000 Worte“)
• 5% bemängeln die Suchfunktion für Unterrichtsmaterialien und wünschen sich mehr
Funktionen u.a. einfacheren Zugriff nach Fach und Stufe (z.B. „Bei der Suche nach
Arbeitsblättern sollte nicht nur filtern möglich sein, sondern auch sortieren.“)
• 5% bemängeln die Qualität der Inhalte und Unterrichtsmaterialien sowie tote Links (z.B.
„Einige Einträge sind überhaupt nicht mehr aktuell und müssten dringend entfernt
werden.“)
• 4% empfehlen ganz generell eine Fokussierung auf weniger Inhalte (z.B. „keine
eierlegende Wollmilchsau“)
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 25
• 3% wünschen sich technische Verbesserungen, z.B. mehr Kompatibilität der Seite mit
anderen Betriebssystemen und auch mobilen Endgeräten oder einen schnelleren Aufbau
der Seite (z.B. „schnellere Ladezeiten“)
• 3% bemängeln die Koordination kantonaler Portale und Stellen mit dem Bildungsserver
(z.B. „Une meilleure information via les sites cantonaux“)
• 3% nutzen schliesslich die Frage, um die Arbeit des Bildungsservers zu loben (z.B. „Weiter
so!“)
• 13% machen weitere vereinzelte Verbesserungsvorschläge, die sich keiner Kategorie
zuordnen lassen
3.8 Offene Kommentare zur Verbesserung der Lernplattform educanet²
Alle N=1906 Personen, die educanet² kennen, wurden gebeten, offene Vorschläge zur
Verbesserung der Lernplattform educanet² abzugeben. Dabei gaben 826 eine Antwort, davon
jedoch auch 96, die keine Meinung formulierten („ich weiss nicht“ oder „kann ich nicht
beurteilen, kenne ich zu wenig“). 10 weitere Personen bekundeten anstelle ihrer
Verbesserungsvorschläge ihre Zufriedenheit mit der Lernplattform. Nach Abzug dieser
Antworten liegen insgesamt 720 Verbesserungsvorschläge zur Lernplattform educanet² vor.
Wiederum wurden diese Antworten in einem Kategoriensystem erfasst und inhaltsanalytisch
ausgewertet. Mehrfachkodierungen waren möglich. In Anführungs- und Schlusszeichen
werden nachfolgend jeweils typische Beispiele aus den Antworten aufgeführt.
• 44% aller Rückmeldungen beziehen sich auf eine Verbesserung der
Anwenderfreundlichkeit. Gewünscht wird eine intuitivere Navigation und einfachere
Bedienbarkeit sowie eine übersichtlichere Struktur z.B. mittels farblicher Abgrenzungen der
verschiedenen Ebenen (z.B. „Ich finde Educanet² sehr beladen und unübersichtlich“).
• 24% der Verbesserungsvorschläge betreffen das Design der Plattform, welches bezüglich
Attraktivität und Aktualität optimiert werden soll (z.B. „grafische Umgestaltung - ähnlich
wie educa.ch“; „le design est peu attractif et très scolaire“).
• 13% wünschen sich technische Verbesserungen, so z.B. das Weglassen von Popup-
Fenstern, Dokumente in einer Vorschau ansehen zu können, AJAX, CSS, HTML, aber auch
Drag&Drop-Funktionen.
• 12% machen Rückmeldungen in Zusammenhang mit dem Versenden und Empfangen
resp. Verwalten von Nachrichten (z.B. „sortierbare, übersichtliche Mailbox“; „einfache,
kürzere Mailadressen“; „Gruppen im Adressbuch machen können“ oder „mehr
Speicherplatz für Mails“).
• 9% nehmen Verbesserungsbedarf bezüglich Funktionen und Gestaltung der Dateiablage
wahr (z.B. „bessere Up- und Download-Möglichkeiten ganzer Ordnerstrukturen“; „bessere
Übersicht in der Dateiablage“; „que l'on puisse mieux ranger les informations dans le
classeur, système de dossiers“).
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 26
• 9% machten Angaben zu Web2.0-Funktionen (z.B. „allgemein höhere Interaktivität“;
„mehr Web2.0“; „intégration simple de la vidéo“; „Möglichkeit für Videokonferenz
einbauen“; „moderneres Wiki“).
• 9% wünschten sich mehr Speicherplatz.
• 8% bemängeln die schwierige und träge Rechtevergabe/Administration (z.B.
„Administration vereinfachen“; „Cette plateforme est beaucoup trop lourde et rigide pour
l'administration. Par exemple la gestion des droits est un vrai casse-tête.“).
• 7% kritisieren die Einschränkungen des Website-Generators (z.B. „Der Webgenerator lässt
zu wenig Möglichkeiten im Bereich der Gestaltung zu“; „zurzeit nur vorgegebene Layouts
mit wenig Platz für Individualisierung“; „la création de pages personnelles est beaucoup
trop rigide et limitée“ ; „Will man mit der Klasse über educanet² eine Website gestalten, ist
es langweilig, dass man weder Schrift noch Schriftfarbe oder -grösse verändern kann.“).
• 4% geben Verbesserungsbedarf in der Synchronisierung an und ebenso sind es 4%,
welche auf das Fehlen von Tutorials, Einführungsangeboten und Hilfestellungen
aufmerksam machen.
• 3% wünschten sich eine (verbesserte) Suchfunktion in der Dateiablage als auch im
Mailprogramm.
• 2% erwarten verbesserte Austauschmöglichkeiten (z.B. „réseau par cycle d'enseignement
pour partager les activités menées en classe, pouvoir profiter des idées des autres“).
• 8% machen weitere vereinzelte Verbesserungsvorschläge, die sich keiner Kategorie
zuordnen lassen.
3.9 Gründe für die Nicht-Nutzung des Informationsportals www.educa.ch
Die 646 Personen die nach eigenen Angaben den Bildungsserver noch nie genutzt haben sowie
weitere 246, bei denen die Nutzung mehr als ein Jahr zurückliegt, wurden im Fragebogen
gebeten, die Gründe für ihre allfällige Nicht-Nutzung von www.educa.ch kurz zu beschreiben.
Die offenen Antworten wurden nach Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse kategorisiert und
ausgezählt. Es liegen von 782 Personen Gründe vor, warum das Informationsportal nicht bzw.
nicht mehr genutzt wird. Bei den Analysen konnten 9 Kategorien von Begründungen
unterschieden werden, wobei bei vielen Personen eine Kombination von Gründen vorlagen und
Antworten mehreren Kategorien zugeordnet wurden (N=782):
• 64% haben keine Kenntnis von www.educa.ch.
• 11% haben keinen Bedarf / kein Interesse an einem Angebot wie www.educa.ch.
• 9% haben keine Zeit, sich mit www.educa.ch zu beschäftigen.
• 8% bevorzugen die Nutzung von Plattformen anderer Anbieter.
• 6% finden das bestehende Angebot von www.educa.ch nicht nützlich.
• 3% haben generell eine Abneigung gegen ICT oder mangelnde ICT-Kompetenz.
• 2% führt ihre Nicht-Nutzung auf schlechte Usability von www.educa.ch zurück.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 27
• 1% sieht Hindernisse in ihrem beruflichen Umfeld.
• 6% beschreiben nicht näher klassifizierbare Gründe.
Besonders eindrücklich ist der hohe Anteil von Personen, die nicht wussten, dass das Angebot
des Schweizerischen Bildungsservers besteht („Je ne connaissais pas !!!“). Interessanterweise
befinden sich darunter einige, die educanet² nutzen („Ich benutze täglich Educanet² und hab
mir nie überlegt, dass da noch mehr sein könnte. Wird sich aber ändern. Hab grosse Augen
gemacht, wo ich überall ankreuzen musste; kenn ich nicht.“). Auch die Kenntnis des
Newsletters geht vereinzelt nicht zwingend mit der Kenntnis der Plattform einher („Ich habe
nichts von der Homepage gewusst, habe immer nur den Newsletter gelesen und von aus direkt
einzelne Sachen angeschaut.“).
3.10 Anregungen bezüglich zusätzlicher Online-Werkzeuge
Von den 2433 befragten Personen äussern 333 Personen Wünsche bezüglich künftiger
zusätzlicher Werkzeuge des Schweizerischen Bildungsservers. Die hier vorgebrachten
Anregungen sind allerdings höchst heterogen. Bei den Anregungen handelt es sich zudem nicht
nur um wirklich neue Dienste, sondern auch um Detailverbesserungen oder um Erweiterungen
bereits bestehender Angebote. Teilweise werden Angebote gewünscht, die eigentlich bereits
bestehen, die den Befragten jedoch offenbar nicht bekannt sind (z.B. „online Übungen
erstellen“). Teilweise ist unklar, warum sich Befragte vom Bildungsserver Angebote wünschen,
die im Internet bei den Originalanbietern bereits frei und unkompliziert verfügbar sind (z.B. „Un
système type doodle pour fixer des rendez-vous“). Dieser Punkt wird unter anderem auch von
einzelnen Kommentaren angemerkt: „M.E.ist es nicht Aufgabe des CH-Bildungsservers
Werkzeuge anzubieten, diese finden sich in Genüge im Web 2.0“. Insgesamt lassen sich die
häufigsten Anregungen, die von mindestens 10 Personen gewünscht werden, grob in folgende
Kategorien zusammenfassen (N=333):
• 29% äussern anstelle von Online-Werkzeugen den Wunsch nach mehr, spezialisierteren
und aktuelleren Inhalten. Gewünscht werden vor allem Materialien, die unmittelbar im
Unterricht brauchbar sind und die mit den Lehrplänen verlinkt sind (z.B. „komplette
Lektionen für Stellvertretungen zum downloaden, nach Klassenstufen und Fach aufgeteilt-
Auch für den Heilpädagogischen Bereich“).
• 19% wollen, dass der Bildungsserver mehr Möglichkeiten für den Austausch von
Bildungsinteressierten zur Verfügung stellt (z.B. „plus d'échanges, de communication
d'activités“). Das Spektrum der Wünsche umfasst einfache Austauschforen, eine Social
Networking Plattform für den Bildungsbereich, Möglichkeiten für Social Tagging und Social
Bookmarking, Wiki-Funktionalitäten und Bewertungsfunktionen von Inhalten sowie
erweiterte Content Repository Funktionen (z.B. „Passage en mode web 2.0 et offre de type
cloud“). Gleichzeitig wird auch auf die Herausforderungen dieses Anliegens hingewiesen
(z.B. „Austausch generell, wobei die Schwierigkeiten eher bei den Nutzern, als bei den
Programmen liegt“).
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 28
• 18% wünschen sich Verbesserungen bei educanet² , vor allem in den Bereichen E-Mail
(u.a. Adressbuchfunktionen), synchronisierbare Kalender, grössere und einfacher zu
handhabende Dateiablage sowie Quiz- und Umfragefunktionen. Ansonsten richten sich die
Kommentare auf allgemeine Verbesserungen der Bedienbarkeit (z.B. „Die e2 Plattform
sollte oder könnte insofern überarbeitet werden, dass auch für Laien (normale User) das
ganze übersichtlicher zu bedienen ist. Und auch für die Administration sollten einfachere
Wege möglich sein, z.B die Erstellung von Mailinglisten, der Import aller Lehrpersonen
direkt ins Adressbuch....“).
• 5% schlagen ein Angebot im Bereich „Software as Service“ vor (d.h. Anwendungen, wie
etherpad, google docs etc., z.B. „Cloud, z.B. für Bürosoftware“).
• 5% plädieren für einen Wechsel auf eine Open Source Lernplattform (insbes. Moodle).
• 3% wünschen sich schliesslich eine webgestützte Schulverwaltungssoftware.
3.11 Andere genutzte Internetangebote
Von den 2433 befragten Personen antworteten 1120 auf die Frage nach anderen
Internetgeboten, mit denen sie sich über für sie relevante Bildungsangebote interessieren.
Davon abzuziehen sind die 201 Personen, die „Keine Antwort“ in das Fragefeld eintrugen, so
liegen effektiv von 919 Personen gültige Angaben vor. Die Antworten wurden wieder
inhaltsanalytischen Kategorien zugeordnet. Da in einer Antwort mehrere Informationsquellen
genannt werden konnten, konnte diese mehreren relevanten Kategorien zugeordnet werden.
Die Antworten waren hoch heterogen, was sich in niedrigen Prozentwerten innerhalb der
einzelnen Kategorien zeigt. Am häufigsten genannt wurden neben dem Schweizerischen
Bildungsserver bzw. statt des Schweizerischen Bildungsservers folgende Informationsquellen
(N=919):
• 24% informieren sich über kantonale Seiten der Volksschulämter, der
Erziehungdirektionen (inkl. der kantonalen Schulblätter), sowie nationale und
interkantonale Stellen wie EDK und BBT.
• 16% geben an, vor allem über allgemeine Suchmaschinen wie Google zu relevanten
Informationen zu kommen.
• 13% nutzen ausländische Bildungsportale, wie z.B. den Deutschen Bildungsserver, aber
auch österreichische, italienische, französische, belgische oder kanadische Angebote.
• 12% holen sich bildungsrelevante Informationen über Homepages von Pädagogischen
Hochschulen, anderen Hochschulen, Weiterbildungs- und Beratungseinrichtungen (inkl.
Pädagogischen ICT-Fachstellen).
• 11% nutzen eine grosse Diversität von unterrichtspraktisch orientierten Webseiten, auf
denen sich u.a. Arbeitsmaterialien für den Unterricht downloaden lassen und die teils
durch private Initiativen, teils auf Stiftungen und Vereine oder öffentliche Förderung
zurückgehen.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 29
• 11% informieren sich über andere Schweizer Bildungsportale wie z.B. zebis.ch.
• 8% bleiben über Newsletter oder RSS-Feeds, Online-Foren, Blogs, Twitter oder Soziale
Netzwerke über Bildungsthemen auf dem Laufenden.
• 7% entnehmen bildungsrelevante Informationen aus aktuellen pädagogischen
Fachzeitschriften und Fachpublikationen.
• 6% nutzen Informationskanäle von Lehrerverbänden und anderen Vereinen.
• 5% informieren sich in diesem Bereich über Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen.
• 3% nennen Wikipedia als wichtige Informationsquelle über Themen im Bildungswesen.
• 21% geben andere Quellen an, die keiner der genannten Kategorien zuzuordnen waren,
u.a. weil die aufgeschriebenen Hinweise zu rudimentär waren, um eine ausreichende
Identifikation der Informationsquelle zu ermöglichen.
Aus den Aussagen wird deutlich, dass sich der Informationsbedarf von Lehrpersonen vor allem
auf den kantonalen Kontext richtet. Gesicherte Informationen finden sie auf den Webseiten
und Informationskanälen der Ämter für Volksschulen und der Bildungsdirektionen. Daneben
werden Pädagogische Hochschulen, andere Hochschulen und ihre Fachstellen als wichtige
Informationsquellen genannt. Auch sie sind oft Akteure im lokalen Kontext. Als zweite zentrale
Beobachtung lässt sich feststellen, dass die Recherche nach pädagogischer Fachinformation bei
vielen Antwortenden nicht an der Schweizer Grenze endet. Ausländische Bildungsportale,
insbesondere solche derselben Sprache, werden relativ häufig als Informationsquelle genannt.
Eindrücklich ist schliesslich auch die Vielzahl an genannten Internetangeboten, auf denen sich
antwortende Lehrpersonen Unterrichtsmaterialien und –ideen holen. Auch dies scheint einem
besonderen Bedarf zu entsprechen. Weitere Quellen, u.a. Kanäle des Web 2.0, werden von
weniger als 10% genannt.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 30
4 Rückmeldungen zum Informationsportal
www.educa.ch durch Fokusgruppen
4.1 Methoden
Um vertiefende Angaben zur Usability (d.h. der Einfachheit und Attraktivität der Benutzung) des
Informationsportals www.educa.ch zu erhalten, wurden exemplarische Personen aus dem Kreis
potenzieller Nutzerinnen und Nutzer des Bildungsservers gebeten, die Angebote des
Bildungsservers entlang vorgegebener Aufgaben auszuprobieren und anschliessend in einem
Gruppeninterview zu begutachten. Unmittelbar vor dem Interview wurden den teilnehmenden
Personen jeder Gruppe drei Rechercheaufgaben gestellt, die sie unter Nutzung des
Informationsportals www.educa.ch individuell bearbeiten sollten. Folgende Aufgabenstellungen
waren vorgegeben:
• Welche Voraussetzungen müssen Schüler/-innen erfüllen, die eine Hochschule in der
Schweiz besuchen möchten? Finden Sie relevante Informationen auf www.educa.ch.
• Welche Möglichkeiten bieten digitale Medien für den Schulunterricht? Finden Sie relevante
Informationen auf www.educa.ch.
• Finden Sie auf www.educa.ch Informationen zu einem Thema aus dem Bildungsbereich,
das Sie aktuell beschäftigt.
Während der erste Rechercheauftrag sich auf eine klar eingrenzbare Information richtet und
sich diese Information bei educa.ch auf einer bestimmten Seite findet, ist der zweite
Rechercheauftrag sehr viel weiter gefasst und es existiert auf dem Bildungsserver eine Vielzahl
von breit gefächerten Informationen. Der dritte Rechercheauftrag ist schliesslich vollkommen
offen gehalten und er ermöglicht den Probandinnen und Probanden, in einem Themengebiet
mit eigener Expertise zu recherchieren. Mit diesen drei Aufträgen sollen exemplarische
Erfahrungen mit dem Bildungsserver modelliert werden. Für die Bearbeitung jeder Aufgabe
waren acht Minuten vorgesehen. Nach dieser Zeit wurden die Probanden in ihren Recherchen
unterbrochen und es wurde die nächste Aufgabe präsentiert. Für die Bearbeitung aller drei
Aufgaben waren damit insgesamt 24 Minuten vorgesehen. Die Erfahrungen wurden
anschliessend zuerst individuell in einem kurzen teilstandardisierten Protokollraster notiert,
bevor dann in einem zweiten Schritt die Ergebnisse in einem 30-minütigen Gruppeninterview
zusammengetragen und diskutiert wurden. Ziel dieses Vorgehens war es, innerhalb der Gruppe
gemeinsame und divergente Einschätzungen zu identifizieren. Die Interviews wurden
aufgezeichnet, anonymisiert protokolliert und zu wesentlichen Aussagen verdichtet. In den
Resultaten werden nur solche Aussagen wiedergegeben, die in zwei oder mehr Gruppen
Konsens waren.
In der deutschsprachigen Schweiz wurden fünf Gruppen mit drei bis vier angehenden
Lehrpersonen befragt. Die Auswahl der Probandinnen und Probanden erfolgte durch einfache
Meldungen nach Ausschreibung der Beteiligung an der Studie. Die Teilnahme wurde
geringfügig honoriert.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 31
Der Mehrheit der befragten Studierenden war das Angebot von educa.ch entweder nicht
bekannt oder sie hatten es bisher nur äusserst selten genutzt. Die Auswertungen geben damit
einen Einblick in das Erleben von potenziellen Nutzenden, die sich neu auf der Online-Seite des
Bildungsservers orientieren müssen. Aufgrund der Auswahl der qualitativen Stichprobe stehen
in diesen Resultaten Ansichten zu Themen der Volksschule im Vordergrund.
In der französischsprachigen Schweiz erfolgten nach der Ausschreibung die Interviews in 3
Gruppen von je vier Personen (erfahrene Lehrpersonen der Primar- und Sekundarschule, PH-
Dozierende, Vertreterinnen und Vertreter der kantonalen Bildungsverwaltung und
Lehramtsstudierende). Das Angebot des alten Informationsportals war der grossen Mehrheit der
befragten Personen bekannt (auch wenn sie es selten nutzten). Die im Januar 2011 eröffnete
Version kannten sie jedoch nicht. Die Auswertungen geben damit einen Eindruck des
Verhaltens neuer Nutzer/-innen auf der Informationsplattform nach dem Relaunch.
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden der Fokusgruppen erfolgten in zwei Teilbereichen:
Einerseits bezüglich der Usability, d.h. der Einfachheit bzw. Kompliziertheit der Benutzung des
Informationsportals des Schweizerischen Bildungsservers und andererseits bezüglich der
Quantität und Qualität der Inhalte, die bei der Bearbeitung der Rechercheaufgaben gefunden
wurden. Die Darstellungen der Resultate werden nach positiven und kritischen Bemerkungen
differenziert. Es werden jeweils nur solche Aspekte berichtet, die in mindestens zwei Gruppen
einer Sprachregion Konsens waren.
4.2 Rückmeldungen zur Usability
Der erste Teil des Fragebogens widmete sich Themen der Usability, worunter von den
angehenden Lehrpersonen Kriterien wie die Navigation, Übersichtlichkeit und Gestaltung der
Seite sowie deren Funktionalität (Technik, Anzeigegeschwindigkeit) eingeschätzt wurden.
4.2.1 Positive Aspekte
• Navigation: Die allgemeine Navigationsstruktur wird bei einer Mehrheit der
deutschsprachigen und französischsprachigen Gruppen positiv bewertet. Dabei wurde
allerdings bemerkt, dass die grosse Datenmenge und die zahlreichen Untermenus und
Links eine Einarbeitungszeit erfordern, um den Aufbau der Seite zu verstehen. Wenn man
sich einmal in die Struktur eingearbeitet habe, sei die Navigation nach Ansicht
verschiedener Interviewgruppen problemlos. Andere Gruppen äussern in diesem Bereich
jedoch auch Kritik (s.u.).
• Durchsuchbarkeit: Die Suchfunktion des Bildungsservers wird von verschiedenen
Deutschschweizer und Westschweizer Gruppen positiv eingeschätzt. Gelobt wird
insbesondere die Filterfunktion nach Inhaltstyp und Themenbereich.
• Design: Das nüchterne und konsistente Design der Seite gefällt. Das Design sei nach
Aussagen verschiedener Deutsch- und Westschweizer Gruppen zwar sehr schlicht gestaltet,
entspreche jedoch dem Ziel und Zweck einer seriösen Informationsseite.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 32
• Technik: Obwohl die Interviewpartner das Informationsportal des Schweizerischen
Bildungsservers mit unterschiedlichsten Betriebssystemen und Browsern besuchten,
funktionierte praktisch alles einwandfrei.
4.2.2 Kritische Aspekte
• Übersichtlichkeit: Obwohl die Navigationsstruktur grundsätzlich positiv bewertet wird,
werden in allen Gruppen hier auch Kritikpunkte genannt. Die Überbegriffe der
Navigationsleisten seien etwas zu allgemein und unklar. Wünschenswert wäre vor allem ein
einfacheres und naheliegenderes Wording in den Navigationsleisten. Auch wirke die häufig
verwendete Vorsilbe „educa“ bei vielen Begriffen unübersichtlich. Die Struktur sei sehr
komplex und verschachtelt und erschwere die Navigation. Die effiziente Nutzung der Seite
erfordere einiges an Einarbeitungszeit.
• Schwerpunkte der Navigation: Im französischsprachigen Teil des Informationsportals ist das
Angebot unter den Menüs „Outils“ und „Support“ begrenzter als auf Deutsch. Die
Mehrheit der französischsprachigen Befragten fand deswegen die Konzentration der
Inhalte unter dem ersten Menüpunkt „Information“ ungeschickt. Für die erfahrenen
Benutzer der alten educa.ch Webseite erfordert die Umstellung auf die neue Navigation
Einarbeitungszeit. Als Verbesserungsvorschlag wurde von mehreren Gruppen
vorgeschlagen, dass neben der Hauptstruktur auf der Startseite auch schon direkt die
Untermenüs sichtbar sein sollten (d.h. kein Drop-Down-Menü), damit klar wird, was mit
den Überbegriffen gemeint ist und welche Informationen darunter zu finden sind. Dies
wäre allerdings vermutlich nur bei Aufgabe des News- und Agenda-Bereiches möglich.
Wichtigere bzw. häufiger besuchte Themen und Begriffe (insbesondere praxisrelevante
Aspekte) könnten zudem hervorgehoben werden. Von zwei französischsprachigen
Gruppen wurde vorgeschlagen, die pädagogischen Inhalte (Zielpublikum: Lehrpersonen)
von den administrativen Inhalten besser zu trennen und die Themen so zu organisieren,
dass sie an bestimmte Nutzerinteressen angepasst werden können, was die
Übersichtlichkeit der Navigation verbessern würde.
• Erweiterte Suchfunktionen: In verschiedenen Gruppen kommt der Wunsch nach
erweiterten Suchoptionen zur Sprache (z.B. Verknüpfungsoperatoren).
• Anzeigegeschwindigkeit: Auch wenn die Seite bei allen Teilnehmenden korrekt angezeigt
wurde, gibt es in verschiedenen Gruppen deutliche Kritik an der Geschwindigkeit des
Aufbaus der Seiten. Obwohl der Zugriff in der Versuchssituation über ein schnelles
Hochschulnetz erfolgt, wird das Navigieren nach Aussagen vieler Teilnehmender aus
verschiedenen Gruppen stark durch die langsame Anzeigegeschwindigkeit der Seiten des
Bildungsservers beeinträchtigt.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 33
4.3 Rückmeldungen zur Qualität der Inhalte
Der zweite Teil der Diskussion mit den Testnutzerinnen und Testnutzern befasste sich mit
inhaltlichen Aspekten der Online-Angebote des Schweizerischen Bildungsservers, wobei
Kriterien der Aktualität, Vertrauenswürdigkeit, Nützlichkeit und Vollständigkeit der Angebote
sowie deren sprachliche Qualität im Mittelpunkt standen.
4.3.1 Positive Aspekte
• Aktualität: Über alle deutsch- und französischsprachigen Gruppen hinweg wurden die
Inhalte der Webseite nach erstem Eindruck als aktuell beurteilt, soweit dies in der Kürze der
Zeit zu beurteilen war. Mehrere erfahrene Nutzerinnen und Nutzer aus den
französischsprachigen Gruppen hätten sich eine Anzeige des Publikationsdatums auf allen
Seiten gewünscht.
• Vertrauenswürdigkeit und Korrektheit: Die Inhalte der Online-Angebote wurden in allen
deutsch- und französischsprachigen Gruppen als korrekt und vertrauenswürdig
eingeschätzt. Als Gründe für diese Einschätzungen wurde genannt, dass www.educa.ch
einen guten Ruf hat, die Seiten sprachlich und gestalterisch sehr seriös und professionell
wirken, sie auf vertrauenswürdige Quellen verweisen und keine Werbung aufweisen.
• Nützlichkeit: Alle deutschsprachigen Gruppen waren sich einig, dass die Inhalte des
Informationsportals breitgefächert, ausführlich, nützlich und brauchbar seien. Es wurden
wertvolle, umfangreiche Informationen, interessante Links, praktische Beispiele
(Unterrichtsszenarien) und konkret einsetzbare Arbeitsblätter gefunden. Nach dem Versuch
äusserten mehrere Probanden aus verschiedenen Gruppen die Absicht, den
Schweizerischen Bildungsserver künftig stärker nutzen zu wollen.
• Sprache/Verständlichkeit: Alle deutsch- und französischsprachigen Gruppen waren sich
einig, dass die Inhalte der Seite sprachlich einwandfrei und gut verständlich seien.
4.3.2 Kritische Aspekte
• Vollständigkeit: Gewünscht werden vor allem mehr Unterrichtsmaterialien, insbesondere
direkt einsetzbare Arbeitsblätter zu Themen der kantonalen Lehrpläne. Auch für die
Kindergartenstufe gab es nach Ansicht verschiedener Interviewgruppen verhältnismässig
wenig konkret einsetzbare Arbeitsmaterialien. In verschiedenen französischsprachigen
Gruppen wurde das aktuelle Angebot das Informationsportals als zu ausführlich und nicht
genug auf die Bedürfnisse des Zielpublikums ausgerichtet beurteilt. Hierzu wurden
unterschiedliche Verbesserungsvorschläge genannt, ohne dass hier Einigkeit bestand (z.B.
mehr qualitativ hochwertige Ressourcen für den Unterricht, mehr Dossiers und Szenarien,
aktualisierte Educaguides). Das Angebot an Arbeitsblättern auf Französisch wurde ebenfalls
als zu begrenzt beschrieben.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 34
5 Logfile-Analysen des Informationsportals
www.educa.ch
5.1 Methoden
Die Seiten von www.educa.ch und aller Unterbereiche wurden zwischen 17. März und 16. April
2011 mithilfe der Software Google Analytics auf das Klickverhalten der Nutzerinnen und Nutzer
protokolliert und ausgewertet. Ein besonderer Vorteil der Arbeit mit Google Analytics liegt nicht
nur in den einfachen Protokoll- und Analysefunktionen, sondern vor allem im effektiven
Ausschluss von Nutzungsdaten, die nicht von Menschen, sondern durch Suchmaschinen
verursacht werden. Die wichtigsten Kennwerte bei den Analysen sind folgende:
• Seitenaufrufe: Die Anzahl der Seiten, die im Analysezeitraum im jeweiligen Bereich des
Bildungsservers insgesamt angeklickt und angezeigt wurden. Dies ist der am einfachsten zu
interpretierende Wert, wobei zu beachten ist, dass unterschiedliche Bereiche der Website
natürlich eine unterschiedliche Zahl an einzelnen Webseiten beinhalten.
• Besuche: Die Anzahl der Aufrufe der Website oder eines bestimmten Bereichs durch
Nutzende, unabhängig davon wie viele Seiten innerhalb des Bereichs dabei aufgerufen
werden. Ein Besuch endet nach 30 Minuten registrierter Inaktivität eines Nutzers bzw. einer
Nutzerin im betreffenden Bereich. Kehrt ein Nutzer bzw. eine Nutzerin zu einem späteren
Zeitpunkt zurück, so gilt dies als neuer Besuch.
• Besucher: Anzahl einzelner Nutzender, die die Website besuchen. Kehrt ein Nutzer zu
einem späteren Zeitpunkt zurück, dann gilt dies nicht als neuer Nutzer. Die Identifikation
eines Nutzers bzw. einer Nutzerin erfolgt mittels Browser-Cookies, die über längere Zeit
gespeichert werden, wenn ein Nutzer sie nicht manuell löscht.
• Absprungquote: Die Absprungquote bezeichnet den Anteil der Besuche, die nach einer
einzigen Seite die Website bereits wieder verlassen.
Diese Werte können differenziert werden nach Sprachbereichen der Homepage, nach Sprachen
der genutzten Browser sowie der Herkunftsregionen der Providerstandorte der Nutzerinnen und
Nutzer.
5.2 Ergebnisse der Logfile-Analysen
Der Schweizerische Bildungsserver verzeichnete im einmonatigen Analysezeitraum 63‘888
Besuche von 51‘392 Besuchern, welche insgesamt 271‘747 einzelne Webseiten aufriefen. Bei
44.9% der Besuche wurde die Website nach einem Klick wieder verlassen. Im Schnitt besuchen
Personen 4.3 Seiten pro Besuch. Von den Besuchen erfolgten 48.9% über die Suchmaschine
Google. Bei 23.5% wurde die Seite direkt aufgerufen (z.B. über die Eingabe der Adresse
www.educa.ch oder über eigene Bookmarks). In 27.6% der Fälle verlief der Besuch über
Verlinkungen anderer Webseiten und Suchmaschinen. Der Anteil wiederkehrender Besuche lag
insgesamt bei 26.3%, im Fall eines Direktaufrufes der Webseite bei 35.3%.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 35
Die Ergebnisse lassen sich nach Unterbereich des Schweizerischen Bildungsservers differenzieren
(vgl. Tabelle 1). Der Bereich der Hauptdomain www.educa.ch war knapp der Besucherstärkste,
dicht gefolgt vom Bereich educa.Unterricht. Allerdings ist die Anzahl der aufgerufenen
Einzelseiten im Bereich educa.Unterricht fast dreimal höher als die Zahl der besuchten
Webseiten im Bereich der Startseite. Insgesamt wurden hier in einem Monat 152‘807 Seiten
aufgerufen, d.h. im Schnitt sieben Seiten pro Besuch. Damit verzeichnet dieser Unterbereich
mehr Besucher und höhere Benutzeraktivität als alle anderen Unterbereiche zusammen.
Tabelle 1: Seitenaufrufe, Besuche, Besucher und durchschnittliche Seitenaufrufe pro Besuch nach Navigationsbereichen/Subdomains des Schweizerischen Bildungsservers
Domain / Bereich Seitenaufrufe Besucher
www.educa.ch 55410 23939
educa.Unterricht 152807 23349
educa.Stipendien 14028 3664
educa.Bildungsszene 23881 3144
educa.Sonderpädagogik 4793 2006
educa.News 3690 1608
educa.Berufsbildung 3032 1097
educa.PISA 2667 533
educa.Schulorganisation 3538 1073
educa.International 1551 569
educa.Agenda 705 289
educa.iCampus 723 284
educa.SFIB 727 193
educa.Coaching 609 244
educa.Kurse 2335 578
educa.Lernstick 869 355
educa.Monitoring 207 77
educa.Bildungsinstitutionen 51 29
educa.Fokus-ICT 124 22
Wird die Anzahl der aufgerufenen Seiten nach sprachlichen Bereichen der Plattfom
differenziert, so zeigt sich zunächst, dass fast 70% der Seitenaufrufe bei educa.ch im
deutschsprachigen Angebot anfallen (vgl. Tabelle 1). Im französischsprachigen Angebot sind
dies 12% und im italienischsprachigen 4%. Ausserdem ist darauf hinzuweisen, dass ein Teil des
Angebots unter derselben Rubrik (z.B. www.educa.ch) in mehreren Sprachen geführt wird und
hier keine Differenzierung möglich ist. In den vorliegenden Analysen wurden solche Bereiche
einer eigenständigen Kategorie („multi“) zugeordnet. Dabei ist jedoch zu beachten, dass das
deutschsprachige Angebot vom Umfang her auch das Grösste ist. Educa.Unterricht wird vor
allem im deutschsprachigen Bereich relativ häufig besucht. Im italienischsprachigen Angebot
fällt die Nutzung von educa.Bildungsszene relativ gesehen deutlich höher aus als bei den
anderen sprachlichen Bereichen. Die Werte sind jedoch nur bedingt vergleichbar, da nicht in
allen Sprachen das Angebot unter dem jeweiligen Unterpunkt gleich umfangreich bzw.
überhaupt vorhanden ist.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 36
Tabelle 2: Aufgerufene Webseiten nach Navigationsbereichen pro Sprache
Seitenaufrufe de fr it rm en multi total
N= 189150 33354 9970 1212 4939 33122 271747
www.educa.ch 10% 20% 12% 24% 35% 77% 20%
educa.Unterricht 70% 44% 43% 73% 20% 56%
educa.Stipendien 5% 10% 4% 5%
educa.Bildungsszene 8% 11% 30% 1% 45% 9%
educa.Sonderpädagogik 2% 2% 2%
educa.News 3% 8% 1%
educa.Berufsbildung 1% 2% 5% 1%
educa.PISA 8% 1%
educa.Schulorganisation 1% 3% 4% 2% 1%
educa.International 2% 4% 1%
educa.Agenda 2% 0%
educa.iCampus 0% 0%
educa.SFIB 0% 1% 0%
educa.Coaching 0% 0%
educa.Kurse 1% 4% 1%
educa.Lernstick 0% 0% 0%
educa.Monitoring 0% 0% 0% 0%
educa.Bildungsinstitutionen 0% 0% 0% 0% 0%
educa.Fokus-ICT 0% 0% 0%* * Prozentzahlen beruhen immer auf gerundeten Werten. Bei 0% handelt es sich um Bereiche mit keinen oder nur mit wenigen aufgerufenen Webseiten.
Da der Bereich Unterricht trotz deutlicher Unterschiede in praktisch allen Sprachen am stärksten
besucht wird, macht es Sinn, detaillierter zu analysieren, welche Seiten innerhalb dieses
Bereichs besucht wurden. In der Deutschschweiz wurden folgende fünf Unterseiten von
Besuchern am häufigsten aufgerufen (von insgesamt N=17777 Besuchen), wobei sich sicherlich
auch der Einfluss des Erhebungszeitraumes kurz vor Ostern zeigt:
• 22% /de/worksheet[?...]
• 5% /de/fastenzeit-passion
• 3% /de/chemische-reaktion-arbeitsblätter-lösungen
• 2% /de/leidensgeschichte-jesu-palmsonntag-ostern
• 2% /de/karneval-tiere-0
Im französischsprachigen Angebot im Navigationsbereich Unterricht wurden folgende fünf
Seiten am häufigsten aufgerufen (N=2665 Besuche):
• 11% /fr/enseigner-tableaux-blancs-interactifs
• 7% /fr/téléphones-mobiles-à-lécole
• 5% /fr/droit-dauteur-éducation
• 4% /fr/worksheet[?...]
• 4% /fr/centres-intercantonaux-cantonaux-de-matériel-scolaire-6
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 37
Im italienischschsprachigen Angebot dominierten folgende fünf Seiten (N=1229 Besuche)::
• 7% /it/best-practice
• 7% /it/violenza-scuola-0
• 5% /it/storia-dei-giochi-olimpici-2
• 5% /it/dizionari-online
• 5% /it/educazione-civica-1
Im Angebot auf Rätoromanisch waren folgende Seiten die beliebtesten (N=169 Besuche):
• 35% /rm/worksheet[?...]
• 20% /rm/wortfeld-sagen-direkte-rede
• 18% /rm/diktat-i-ie-ieh
• 4% /rm/news/2011-04-08/%C2%ABpro-rumantsch%C2%BB
• 2% /rm
Und im englischsprachigen Angebot wurden schliesslich folgende Seiten am häufigsten besucht
(N=67 Besuche):
• 19% /en
• 13% /en/teaching
• 12% /en/swiss-schools-international
• 10% /en/university-education-switzerland
• 6% /en/schooling-switzerland
Insgesamt fällt auf, dass im Bereich educa.Unterricht in fast allen Sprachen (mit Ausnahme des
italienisch- und englischsprachigen Angebots) die Suchformulare für Unterrichtsmaterialien in
den Top-5 der meistbesuchten Webseiten auftauchen. Darüber hinaus gibt es jedoch kaum
Gemeinsamkeiten zwischen den Nutzungspräferenzen in den Sprachversionen dieses Bereiches.
Ein weiteres wichtiges Indiz für die Herkunft der Nutzerinnen und Nutzer des Schweizerischen
Bildungsservers ist die von ihnen voreingestellte Browsersprache. Dabei zeigt sich, dass 68% der
Besucherinnen und Besucher mit deutschen Internetbrowsern auf die Seite von educa.ch
zugreifen, 16% haben einen französischsprachigen, 8% einen englischsprachigen und 6%
einen italienischsprachigen Browser. 3% kommen mit anderen Browsersprachen. Die den
Bildungsserver besuchenden Personen lassen sich auch über die Providerstandorte nach Ländern
unterscheiden. Die Providerstandorte bezeichnen den Ort, von dem die den Bildungsserver
besuchenden Personen ihren Internetzugang (d.h. ihre IP-Adresse) beziehen. Dies ist nicht
notwendigerweise identisch mit dem Wohnort. Demnach stammen 56% der Besucher des
Informationsportals www.educa.ch aus der Schweiz, 22% aus Deutschland, 5% aus Österreich,
4% aus Frankreich, 4% aus Italien und 9% aus anderen Ländern.
Während die Aufschlüsselung nach Ländern relativ zuverlässig sein dürfte, wird die Verteilung
nach Sprachregionen der Schweiz stark dadurch verzerrt, dass die Server des Swisscom Dienstes
„Schulen ans Internet“ mehrheitlich im Raum Zürich stationiert sind. Ein Grossteil der Schulen,
insbesondere aus der Westschweiz, ist über diesen Dienst an das Internet angeschlossen. Auf
eine Aufschlüsselung nach Sprachregion wird deshalb hier verzichtet.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 38
5.3 Vergleichswerte des Deutschen Bildungsservers
Ob diese Zahlen nun hoch oder niedrig sind, kann nicht ohne Referenzwerte bestimmt werden.
Die hierzu brauchbarsten Referenzdaten stammen aus der Studie von Böhm (2010), der
zwischen 01. Juli und 30. November 2009 eine Analyse der Logfiles des Deutschen
Bildungsservers durchführte. Bei einem Vergleich ist jedoch zu beachten, dass sich Ausrichtung
und Umfang des Deutschen Bildungsservers ebenso unterscheiden wie die Bevölkerungsgrösse
des Landes. Zu beachten ist ausserdem, dass die Analysen des Deutschen Bildungsservers mit
der Open Source Software PIWIK und nicht mit Google Analytics durchgeführt wurden,
wodurch sich Auswertungsprozeduren im Detail unterscheiden können. Die Vergleichswerte
sind folglich nur grobe Richtwerte.
• Der Deutsche Bildungsserver verzeichnete in sechs Monaten 1‘880‘757 Besuche (d.h. ca.
300‘000 Besuche pro Monat). Das entspricht etwa fünfmal so vielen Besuchen wie beim
Schweizerischen Bildungsserver.
• Von den Besuchenden kamen 68.7% über Suchmaschinen, 19.9% riefen die Webseite des
Bildungsservers direkt auf und 11.4% erreichten den Deutschen Bildungsserver über
andere Links. Der Schweizerische Bildungsserver verzeichnet demgegenüber deutlich
weniger Zugriffe über Suchmaschinen, was damit zusammenhängen kann, dass mit der
Neulancierung auch sämtliche URLs gewechselt haben und Suchmaschinen das Angebot
noch nicht wieder so gut indexieren.
• Die Absprungquote, d.h. der Anteil der Besuche, die bereits nach einer Seite wieder
beendet werden, lag bei 44%. Dies entspricht nahezu exakt der Absprungquote beim
Schweizerischen Bildungsserver.
• Im Schnitt werden pro Besuch 3.45 Seiten besucht, bei einer Standardabweichung von
5.46 Seiten. Dieser Anteil ist mit 4.3 Seiten beim Schweizerischen Bildungsserver etwas
höher (eine Standardabweichung lässt sich bei Google Analytics leider nicht als
Vergleichswert heranziehen).
• Der Anteil wiederkehrender Besucher liegt beim Deutschen Bildungsserver insgesamt bei
22.3%. Bei den Direkteinstiegen liegt dieser Wert bei 47.5%, bei den
Suchmaschinenverweisen bei 16% und bei sonstigen Verweisen bei 14.9%. Insbesondere
die Wiederkehrerquote bei den Direkteinstiegen liegt beim Schweizerischen Bildungsserver
mit etwas mehr als einem Viertel deutlich tiefer.
• Der mit Abstand am häufigsten besuchte Bereich des Deutschen Bildungsservers ist die
Rubrik „Schule“. Besonders häufig genutzt werden dabei die Funktionskategorien
„Redaktionsseiten“, „Datenbank Bildungsmedien“ und der nach Fachgebieten
strukturierte Zugang zu Onlineressourcen. Dies deckt sich in der Tendenz mit den am
häufigsten genutzten Angeboten des Schweizerischen Bildungsservers.
IMS.PHZ.CH / FRI-TIC 2011 39
6 Fazit und Empfehlungen
Die Ergebnisse bieten wesentliche Aufschlüsse über den Schweizerischen Bildungsserver aus
Sicht der potenziellen und tatsächlichen Nutzerinnen und Nutzer. Die Daten erlauben eine
Beurteilung in Bezug auf die verschiedenen Vorgaben, die der Schweizerische Bildungsserver
gemäss seinem Leistungsauftrag erreichen soll (vgl. EDK & BBT, 2009a). Angesichts der relativ
unspezifischen Formulierung der zu erreichenden Messgrössen mussten diese Punkte anhand
der vorliegenden Befragungsdaten interpretiert und konkretisiert werden.
6.1 Befunde und Empfehlungen zur Etablierung des Bildungsservers
Vorgabe 1: „Der Server ist als nationale Informations- und Dokumentationsplattform bei allen
Kundenkreisen etabliert. Es liegen Nutzerstatistiken vor, die das bestätigen.“
Das Erreichen dieser Vorgabe ist angesichts der Umfrageergebnisse fraglich. Die
Befragungsdaten zeigen grosse Defizite bei der Bekanntheit des Informationsportals
www.educa.ch und der angegliederten Dienste: Von den Befragten kennen 38% das
Informationsportal des Bildungsservers nicht und weitere 24% kennen es zwar, nutzen es aber
nicht. Deutlich bekannter ist die Lernplattform educanet² , die nur 22% der Befragten nicht
kennen und 25% zwar kennen, aber nicht nutzen. Insgesamt fühlen sich 45% über die
verschiedenen Angebote des Bildungsservers nicht gut informiert. Als Hauptgrund für die Nicht-
Nutzung des Bildungsservers geben 64% der betreffenden Personen an, dass sie den
Bildungsserver vor der Umfrage nicht gekannt haben. Dass auf den Bildungsserver, wie die
Logfile-Analysen zeigen, trotzdem relativ häufig zugegriffen wird, liegt augenscheinlich vor
allem an Google, über das die meisten Personen auf Inhalte des Bildungsservers stossen. Aus
den Ergebnissen lassen sich folgende Empfehlungen ableiten:
• Der Bildungsserver sollte deutlich mehr Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für seine
Angebote machen. Auch von den Befragten wird dies am häufigsten als nötige
Massnahme genannt. Vor allem in der Westschweiz sind die Angebote des Bildungsservers
erst wenig bekannt. Angesichts der offensichtlich eingeschränkten Wirksamkeit der
früheren Bemühungen in diesem Bereich muss die künftige Strategie allerdings
grundlegend überdacht werden. Ausgangslage hierfür könnte ein engerer Dialog mit
prototypischen Kundengruppen sein (d.h. nicht nur ICT-Fachstellen, sondern auch mit
Ämtern für Volksschulen, Schulleitenden, Lehrpersonen etc.). Hierzu könnten
beispielsweise Begleitgruppen aus den wichtigsten Kundensegmenten wichtige
Anregungen geben.
• Der Bildungsserver sollte seine Informationen deutlich stärker mit den kantonalen Websites
der Volksschulämter, der Bildungsdirektionen, der regionalen und nationalen Gremien
koordinieren. Im föderalen Bildungssystem ist es wenig überraschend, dass sich Akteure
des Bildungssystems primär an kantonalen und nicht an nationalen Online-Angeboten
orientieren. Darauf kann z.B. mit kantonalen Unterportalen des Bildungsservers reagiert
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werden, in denen die Kantone selbst die relevanten Informationen kommunizieren anstatt
immer neue konkurrenzierende Portale aufzubauen.
• Angesichts der Vielzahl der relativ unbekannten und teils auch noch wenig genutzten
Angebote des Bildungsservers stellt sich zudem die Frage nach einer sinnvollen
Konzentration auf weniger, dafür jedoch breit bekannte und intensiv genutzte Angebote
mit „unique selling points“. Mit dem jetzigen Angebot befindet sich der Bildungsserver in
vielfacher Konkurrenz: nicht nur mit den regionalen und kantonalen Informationsportalen,
sondern auch mit Suchmaschinen wie Google, Übersichtsdarstellungen bei Wikipedia,
diversen Unterrichtsmaterialservern, Beratungsangeboten von regionalen ICT-Fachstellen
und Angeboten von Online-Diensten aus der Privatwirtschaft. Demgegenüber wäre der
Bildungsserver stärker als „offizieller“ Kanal mit besonderen Qualitätsansprüchen zu
etablieren (vgl. auch die Empfehlungen des ersten Controllingberichts), indem z.B.
besonders herausragende Angebote anderer Datenbanken verlinkt werden.
6.2 Befunde und Empfehlungen zu Benutzeroberfläche und Dienstleistungen
Vorgabe 2: „Die Benutzeroberfläche und Dienstleistungen werden von den Kunden als gut
bewertet (Nutzerstatistik und Umfrage).“
Die Inhalte und Dienstleistungen des Informationsportals werden von den Personen, denen die
jeweiligen Angebote bekannt sind, mehrheitlich als gut befunden. Gleiches gilt für alle
möglichen Themen rund um das Bildungswesen, deren Abdeckung von den Personen, die sich
für das jeweilige Thema interessieren, ebenfalls mehrheitlich positiv gesehen wird. In der
Mehrheit sind die Befragten zudem der Meinung, dass die Inhalte auf dem Bildungsserver
aktuell, korrekt, vertrauenswürdig, vollständig, nützlich und sprachlich einwandfrei sind. Dass
sich bei allen diesen Fragen aber auch viele der Antwort enthalten, kann auch ein Indiz dafür
sein, dass viele das Angebot möglicherweise nicht so gut kennen, um sich eine differenzierte
Beurteilung zuzutrauen. Mit dem neuen Design ist es dem Bildungsserver gelungen, seine
Benutzbarkeit nach Einschätzung der Befragten in allen Punkten signifikant zu verbessern. Dass
trotzdem noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen, zeigen vor allem die offenen
Kommentare in den Fragebögen, in denen 18% Verbesserungen bei der Navigation wünschen,
und die Ergebnisse der Gruppeninterviews, aus denen sich ebenfalls verschiedene
Empfehlungen ableiten lassen.
• Die weitaus intensivste Nutzung verzeichnet der Bereich educa.Unterricht, der jedoch in der
Navigation verhältnismässig wenig Raum einnimmt. Die Benutzbarkeit des Bildungsservers
könnte verbessert werden, wenn die am intensivsten genutzten Angebote in der
Navigation nicht in Untermenüs versteckt, sondern mit prominenten Direktlinks ab
Startseite erreichbar wären (z.B. educanet² oder Unterrichtsmaterialien). Darüber hinaus
wäre es sinnvoll, die gesamte Navigation stärker entlang von Fach und Stufe – den für
Lehrpersonen vermutlich zentralen Ordnungskategorien – zu gliedern.
• Intensiv genutzt wird vor allem der Austausch von Unterrichtsmaterialien. Hier sind neben
systematischen Qualitätskontrollen vor allem auch die Such- und Filteroptionen zu
verbessern. Dies betrifft einerseits noch differenziertere Untergliederungen entlang
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sprachregionaler Lehrpläne. Andererseits werden Sortieroptionen gewünscht, um die
erzielten Treffer noch besser zu gliedern (z.B. nach Datum, Bewertung etc.).
• In den Gruppeninterviews wurde in fast allen Gruppen die schlechte Responsivität des
aktuellen Informationsportals bemerkt. Nach dem Mausklick auf einen internen Link sollte
die neue Seite deutlich schneller angezeigt werden.
6.3 Befunde und Empfehlungen zu Arbeitswerkzeugen und Lernumgebungen
Vorgabe 3: „Die Arbeitswerkzeuge und Lernumgebungen werden von 75% der Schulen als gut
bewertet (Nutzerstatistik und Umfrage)“
Die Lernplattform educanet² ist 78% der befragten Personen bekannt und wird von 53%
genutzt. Andere Werkzeuge wie die Schulverwaltungssoftware iCampus oder der Lernstick, die
nur auf Deutsch verfügbar sind, sind weniger als 20% der Befragten überhaupt bekannt und
werden nur vereinzelt genutzt. Fast zwei Drittel der Nutzenden von educanet² gebrauchen die
Plattform für organisatorische Zwecke im Team und nur knapp die Hälfte für Unterrichtszwecke
mit Lernenden. Nach den Ergebnissen der Umfrage haben 49% der Personen, die educanet²
kennen, gute Erfahrungen mit der Plattform gemacht. Angesichts 23% fehlender Antworten in
dieser Frage entspricht dies einer Quote von 64% der gültigen Antworten. Nur bei 10% (bzw.
13% der gültigen Antworten) waren demgegenüber die Erfahrungen schlecht. Die Zahlen
bestätigen damit die bekannten Befunde aus der Nationalfondsstudie von Petko (2010). Die
anvisierte Quote von 75% positiver Einschätzungen (nicht der Schulen, sondern der Befragten,
denen educanet² bekannt war) wird damit jedoch nicht erreicht. Insbesondere das Design wird
von vielen Befragten als wenig ansprechend beurteilt. Im Bereich der offenen Antworten finden
sich zu educanet² viele Verbesserungsvorschläge, die zeigen, dass „Design“ in einem
erweiterten Sinne verstanden werden muss. Insgesamt lassen sich aus den Ergebnissen
folgende Empfehlungen ableiten:
• Educanet² stellt gegenwärtig das mit Abstand bekannteste und am häufigsten genutzte
Angebot des Schweizerischen Bildungsservers dar. Die bedarfsgerechte Weiterentwicklung
dieses Angebots sollte deshalb eine Priorität geniessen.
• Die Weiterentwicklung von educanet² sollte sich noch stärker als bisher am Bedarf der
Nutzerinnen und Nutzer orientieren und nicht an den Marketingüberlegungen der
Anbieter. Wenn das unter gegebenen Umständen nicht möglich ist, sollte der Aufbau einer
Nachfolgeplattform („educanet3“) auf Open-Source-Basis ins Auge gefasst werden. Dabei
wäre jedoch darauf zu achten, über einen längeren Zeitraum parallel auch educanet²
weiter zu betreiben, um für Schulen den Übergang flexibel zu gestalten.
• Die Nutzerinnen und Nutzer von educanet² bemängeln vor allem die Übersichtlichkeit und
das Design der Plattform, die schon mit kosmetischen Anpassungen wie einem
Rearrangement von Menüs, einer veränderten Farbgebung der unterschiedlichen Bereiche
und idealerweise mit austauschbaren Design-Templates deutlich zu verbessern wäre.
Entsprechende Empfehlungen finden sich bereits im ersten Controllingbericht.
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6.4 Befunde und Empfehlungen zur Förderung der ICT-Integration im Unterricht
Vorgabe 4: „Die die Integration von ICT in den Unterricht unterstützenden Aktivitäten werden
als gut bewertet.“
Die Abdeckung im Themenbereich „Medien und Bildung“ wird von der überwiegenden Zahl
der hierfür interessierten Befragten als positiv bewertet. Dies betrifft vor allem die
diesbezüglichen Inhalte des Informationsportals, in einem geringeren Masse aber auch die
diesbezüglichen Fachtagungen und die verhältnismässig neuen Coaching-Angebote (nur auf
Deutsch), die allerdings erst von wenigen genutzt und beurteilt werden. Probanden in den
Fokusgruppen stimmen zudem in der Einschätzung überein, zum Thema ICT und Schule
reichhaltige Materialien auf dem Bildungsserver finden zu können. Insgesamt wird wenig
Verbesserungsbedarf bemerkt. Insofern kann für diesen Bereich in Ergänzung zu den
Empfehlungen des ersten Controllingberichts nur eine Bemerkung gemacht werden:
• Die positiven Beurteilungen in diesem Bereich dürfen nicht dazu verleiten, diesen Bereich
des Angebots künftig zu vernachlässigen. Angesichts der dynamischen Entwicklung der
Möglichkeiten einer Integration digitaler Medien in den Schulunterricht bedarf dieser
Inhaltsbereich regelmässiger Updates um nicht zu veralten.
6.5 Befunde und Empfehlungen zu Aktivitäten zur Verbesserung des
Bildungsservers
Vorgabe 5: „Moderierte Foren zur Sammlung und Diskussion von Vorschlägen zur
Verbesserung und Weiterentwicklung des Bildungsservers sind realisiert und ausgewertet.“
Diese Vorgabe wird im Rahmen des vorliegenden Controllingberichtes in einem erweiterten
Sinne verstanden. Es muss – unabhängig vom Vorhandensein moderierter Foren – ein
generelles Ziel des Bildungsservers sein, seine Nutzerinnen und Nutzer in die Weiterentwicklung
der Angebote einzubeziehen. Insbesondere in den Verbesserungsvorschlägen hinsichtlich
ergänzender Funktionen wurde von den Befragten eine ganze Reihe von Ideen geäussert, die in
diese Richtung gehen:
• Der Bildungsserver müsste sich künftig bemühen, neben seinem Fokus auf verbürgte und
qualitativ hochstehende Informationen verstärkt zu einer Austausch- und
Vernetzungsplattform für Bildungsinteressierte zu werden. Der Austausch von
Unterrichtsmaterial kann hierfür zu einem Ausgangspunkt werden. Künftige
Austauschmöglichkeiten könnten verstärkt im Sinne von Web 2.0 Aktivitäten konzipiert
werden, auch wenn bisher erst ein verhältnismässig kleiner Teil der Befragten solche
Kanäle nutzt.
Ausgehend von den vorliegenden Befunden wird es Aufgabe des nächsten Schrittes des
Controllings sein, noch konkretere Perspektiven und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für das
Angebot des Schweizerischen Bildungsservers zu entwickeln. Für den Controllingbericht 2012
ist eine Delphi-Studie vorgesehen, die in diesem Punkt weitere Klärung verspricht.
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7 Literaturverzeichnis
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8 Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Das Alter der befragten Personen (N=2133) ........................................................ 7
Abbildung 2: Welcher Gruppe gehören Sie an? (N=2409) ........................................................ 7
Abbildung 3: Häufigkeit der Internetnutzung (N=2433) ............................................................ 8
Abbildung 4: Selbsteinschätzung der ICT-Kompetenzen (N=2433) ............................................ 8
Abbildung 5: Einstellung zur Nutzung digitaler Medien (N=2433) ............................................. 8
Abbildung 6: Häufigkeit der Nutzung digitaler Medien im Unterricht (N=2433) ........................ 9
Abbildung 7: Wie gut sind Sie über die Angebote des Schweizerischen
Bildungsservers informiert? (N=2433) ..................................................................................... 10
Abbildung 8: Wie häufig nutzen Sie folgende Angebote des Schweizerischen
Bildungsservers? Bekanntheit und Nutzung (N=2433)............................................................. 11
Abbildung 9: Wie beurteilen Sie diese Angebote des Schweizerischen
Bildungsservers? (die einzelnen Fragen wurden nur den Personen gestellt, denen
die jeweiligen Angebote bekannt sind) ................................................................................... 13
Abbildung 10: Wie werden diese Themengebiete aus Ihrer Sicht durch die
Informationsangebote des Schweizerischen Bildungsservers (www.educa.ch)
abgedeckt? Schulische Themen .............................................................................................. 16
Abbildung 11: Wie werden diese Themengebiete aus Ihrer Sicht durch die
Informationsangebote des Schweizerischen Bildungsservers (www.educa.ch)
abgedeckt? Weitere Themen ................................................................................................. 17
Abbildung 12: Die Inhalte der Informationsplattform des Schweizerischen
Bildungsservers (www.educa.ch) sind... (N=1787) .................................................................. 19
Abbildung 13: Die alte Informationsplattform des Schweizerischen
Bildungsservers (www.educa.ch vor dem 15.01.2011) war... (N=1787)................................... 20
Abbildung 14: Die neue Informationsplattform des Schweizerischen
Bildungsservers (www.educa.ch nach dem 15.01.2011) ist... (N=1787) .................................. 21
Abbildung 15: Wie sehr stimmen Sie folgenden Aussagen zu educanet² zu?
(N=1906) ............................................................................................................................... 23
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9 Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Seitenaufrufe, Besuche, Besucher und durchschnittliche Seitenaufrufe
pro Besuch nach Navigationsbereichen/Subdomains des Schweizerischen
Bildungsservers ...................................................................................................................... 35
Tabelle 2: Aufgerufene Webseiten nach Navigationsbereichen pro Sprache ............................ 36