Post on 05-Apr-2015
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braucht ‘Global Management‘
Globalisierung
© Prof. Dr. Paul Drechsel
Die wirtschaftliche Globalisierung erfolgt mit zunehmender Beschleunigung.
Wirtschaftswachstum ist nur noch über globale Produktion und globalen Austausch zu erreichen.
IGlobalisierung in Zahlen
Export von Gütern und Dienstleistungen
(in Mrd. US$)
U.S. Dollars Billions Exports of goods and services
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
1970
1973
1976
1979
1982
1985
1988
1991
1994
1997
2000
U.S. Dollars BillionsExports of goods andservices
Import von Gütern und Dienstleistungen
(in Mrd. US$)
U.S. Dollars Billions Imports of goods and services
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
1970
1973
1976
1979
1982
1985
1988
1991
1994
1997
2000
U.S. Dollars Billions Imports ofgoods and services
Bruttosozialprodukt (in Mrd. US$)
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
35000
40000
US $ Billions Gross domestic product at market exchange rates
2000
1970
Außenhandelsquote (Anteil Exporte plus Importe am BSP)
0
10
20
30
40
50
60
1970
1972
1974
1976
1978
1980
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
Außenhandelsquote (AnteilExporte plus Importe am BSP)
Außenhandelsquote (Anteil der Exporte am BSP)
Ausländische Direktinvestitionen
Faktoren der gegenwärtigenGlobalisierung
Es besteht eine stattliche Anzahl von Theorien, weshalb
Unternehmen international und global expandieren.
Für unsere Zwecke genügt es anzunehmen, dass sie in globalenMärkten Gewinne erwirtschaften
wollen, was in rein nationalenMärkten nicht länger in ausreichendem
Maß möglich ist.
Globalisierung durch Technik
Verkehrstechnik - Schiffe, Bahnen, Autos, Flugzeuge, ‘Cargo-Lifter‘
Energietechnik (Dampfmaschine, Elektrische Energie, Otto- und Dieselmotor, Kernkraft)
Fertigungstechnik, Materialtechnik, Regelungstechnik
Informations- und Kommunikationstechnik (Telefon, Rundfunk, Computer, Groupware, Internet, Multimedia)
Informationsgesellschaft, Wissensgesellschaft
‘Raumschiff Erde‘, ‘Globales Dorf‘
Globale Optimierung
Internationaler Vertrieb: Globale Präsenz
Internationale Produktion: Globale Optimierung der Leistungserstellung; Wertschöpfung als Maßstab
Internationale Beschaffung
Internationale Finanzierung
Internationale F&E ‘rund um die Uhr‘ – durch Groupware
Internationale Bilanzierung: Globale Optimierung der Steuern und Subventionen
Internationales Informations- und Kommunikationssystem
Global Players
Nationale ‘Multis‘
Internationale ‘Multis‘ (MNU)
Die ‘Centreless Corporation‘ (Network Company)
Vom Welthandel mit Waren
über Welthandel mit Geld
zum Welthandel mit Information
Dynamik der Globalisierung I
von lokalen Absatzmärkten zu globalen Kundenmärkten
1960/70
1990/2002
1970/80
1980/90
Dynamik der Globalisierung IIvon nationalen Absatzmärkten zu transnationalen Kundenmärkten
National1950/60
Export1960/70
International1970/80
Multinational1980/90
Global/Transnational1990/2002
niedrig
hoch
Relevanz der Kultur
Relevanz der Politik
IGeschichte der Globalisierung
Seit Beginn der Menschheitsgeschichte gibt es schon eine Globalisierung. Die frühen Menschen besiedelten bekanntermaßen den Globus. Überall auf dem Globus – d.h. global - bildeten sich lokal begrenzte Kulturen, Gesellschaften mit jeweiligen Politiken und später Staaten heraus.
Für Politiken und Kulturen gilt bis heute ein lokal orientiertes Souveränitäts- oder ‚Rühr-mich-nicht-an‘-Prinzip.
Diese gesellschaftliche, kulturelle und politische Globalisierung ist deshalb
als globale sozio-politische und kulturelle Lokalisierung aufzufassen
Die globale Weltgesellschaft besteht heute aus ca. 200 lokal verorteten und lokal begrenzten Nationalstaaten.
Politisches und kulturelles ‚Rühr-mich-nicht-an‘- Prinzip
Die Wirtschaft wird konträr zur Politik und Kultur
von einem ‚Rührt-alles-an‘-Prinzip geleitet.
Im Gegensatz zur Orientierung der Politiken, Gesellschaften und Kulturentritt sie mit allem und jedem in werterzeugenden Austausch.
Die Wirtschaft orientierte sich deshalb schon seit Anbeginn in eine ganz andere Richtung, nämlich weg von lokalen Standorten hin zu globalen Märkten.
Diese ökonomische Globalisierung ist deshalb auch als sozio-politische
und kulturelle Globalisierung aufzufassen.
Das ist anhand der Geschichte der Herausbildung globaler MärkteFeststellbar.
Ökonomisches ‚Rührt-alles-an‘- Prinzip
Antike Globalisierung – Wirtschaftsraum im Hellenismus
Antike Globalisierung – Wirtschaftsraum im Römischen Reich
Aufbruch zur Weltwirtschaft in der Renaissance um 1500
Globale Weltwirtschaft um 1775
Lokale Politik im Kontext globaler Weltwirtschaft um 1714
Lokale Politik im Kontext globaler Weltwirtschaft um 1914
Im Jahr 2002 sind es etwa 200 Nationalstaaten
Die globale Wirtschaft bringt zusammen, was nicht unbedingt zusammengebracht werden möchte.
Sie erzeugt hierbei grundlegende Veränderungen und einen globalen Wettbewerb der politischen Systeme, Gesellschaftssysteme und Kulturen.
Deshalb ist die globale Wirtschaft nicht länger nur ökonomisch zu verstehen.
Ob sie es wollen oder nicht, globale Unternehmen agieren politisch und sie verändern Kulturen.
Ökonomische Globalisierung ‚Rührt-alles-an‘ x ‚Rühr-mich-nicht-an‘
= Glokal
Logik der Globalisierung
Die wirtschaftliche Globalisierung folgt einer ungewohnten Logik:
Wenn viele Unternehmen vieler Nationalwirtschaften globalexpandieren und vorauszusetzen ist, dass der Globus einerKugel entspricht, treffen sich die globalen Unternehmenpotentiell an jedem Ort des Globus wieder, auch in Bad Sobernheim.
Paradox formuliert: Wenn alle in die Ferne schweifen, treffen
sich alle an jedem Ort der Welt wieder.
Globale Paradoxie:Die Ferne = Nähe = Nachbarschaft!
Paradoxien der Globalisierung
Globale Unternehmen sind überall lokal vorhanden
Sie sind zugleich global und lokal vorhanden Sie sind “Glo-kal“
Motto einer Konferenz: “The Art of being Local worldwide“Die Kunst weltweit lokal zu sein.
Paradoxe Logik der Globalisierung
Probleme der Globalisierung
Weltweite ungleiche Verteilung des Reichtums
Demokratische versus undemokratische Regierungen
Moderne versus traditionelle Kulturen
Realitäten der Globalisierung
Immer mehr Menschen wehren sich gegen die Globalisierung.
Politiker in vielen Nationen wehren sich gegen die Globalisierung.
Menschen unterschiedlichster Kulturen wehren sich gegen die Globalisierung.
Globale Unternehmen können nur dann global werterzeugend tätig sein, wenn sie zum weltweiten Wohlstand beitragen und hierbei die unterschiedlichen lokalen Politiken und Kulturen friedlich und konstruktiv managen.
Wie gelingt es ihnen?
Management der Globalisierung
Führung und Organisation
Führungspolitik in internationalen Unternehmen
GlobaleFührungspolitik
GlokaleFührungspolitik
KolonialeFührungspolitik
LokaleFührungspolitik
Globaler Vorteil
Lokaler Vorteil
Frankreich: Führung durch ‘Macht‘Deutschland: Führung durch ‘Ordnung‘Schweiz: Führung durch ‘Konsens‘Großbritannien: Führung durch ‘Systeme‘Schweden: Führung durch ‘Gleichheit‘China: Führung durch ‘Familie und Reichtum‘USA: Führung durch ‘Planung und Delegation‘
Arbeitsgestaltung und Qualität des Arbeitsleben
Globaler Vorteil
Lokaler Vorteil
GlobaleArbeitsgestaltungs-politikInternationaleJobrotation
GlokaleArbeitsgestaltungs-politikÜberlappende glokaleInnovationsteams
KolonialeArbeitsgestaltungs-politikJob-Spezialisierung
LokaleArbeitsgestaltungs-politikLokale Job-bereicherung
Stufen des multikulturellen Personalmanagements
Betonung von multikulturellenUnterschieden
Betonung von multikulturellenGemeinsamkeiten
Entwicklungsstufe I
Entwicklungsstufe III Entwicklungsstufe IV
Entwicklungsstufe II
Kolonialer(ethnozentrischer)
Ansatz
Bilateraler(polyzentrischer)
Ansatz
Glokaler(geozentrischer)
Ansatz
Regionaler(z.B.eurozentrischer)
Ansatz
InternationalerAnsatz
Dimensionen
KulturelleKoordination
Markt-Koordination
Personal-Koordination
StrukturelleKoordination
Ethnozentrischer(kolonialer)Ansatz
Polyzentrischer(föderalistischer)Ansatz
Geozentrischer(glokaler)Ansatz
Kultur des Heimat-landes dominiertweltweit
Kultur des Heimat-landes der Tochter-gesellschaft domi-niert in jedem Land
In jedem Land wirdein Mix der bestenübertragbaren Stärkender Kultur des Heimat-Landes, von Drittländernund dem Land derjeweiligen Tochtergesell-schaft angewendet
Marketingansatz desHeimatlandes wirdweltweit exportiert
LandesspezifischeMarketingaktivitäten
GlokalerMarketingansatz
Geschäftsleiter derTochtergesellschaf-ten stammen aus dem Heimatland des Unternehmens
Geschäftsleiter derTochtergesellschaf-ten sind alle lokaler Herkunft
Jede Tochtergesell-schaft wird von den besten Unternehmens-mitgliedern geführt (unabhängig von ihrer Herkunft)
Zentralistische Organisation
Dezentralisierte Organisation
Integriertes ‘glokales‘ Netzwerk
Diversity Management
Globale Personalführung = Diversity Management
Kulturelle Vielfalt – Vielfalt der Weltanschauungen
Interkulturelle Kommunikation und Kooperation
Gespaltene Loyalität
Differenzierte Anreizsysteme (Motivation)
Vielfalt von Rassen, Glauben, Nationalitäten, Sprachen, Ausbildung, Heimat und Herkunft, politische Anschauungen etc.
GlobalisierungSynthese
Hermann Hesse (1877-1962): „Daraus soll niemand schließen, ... es würde aus einem Zusammengießen aller durch Zeiten, Rassen, Klima, Geschichte getrennten Gedankenwelten sich eine Idealphilosophie ergeben. Der Christ sei Christ, der Chinese sei Chinese, und jeder wehre sich für seine Art, zu sein und zu denken.“
Aktive Toleranz
Gegenseitige Neugier und Kommunikation als Basis für Wissen und Verständnis.
Gegenseitige Achtung und gegenseitige Anerkennung der Normen des anderen - mit Widersprüchlichkeiten leben lernen
Bewusstsein einer undifferenzierten Menschenwürde
Der Glokalpreneuer
GlobalisierungThesen
Die ökonomische Globalisierung wirkt als:
• Katalysator für einen ethischen Universalismus
• Förderer einer allgemeinen Menschenvernunft• Vorspiel zu einer Weltkultur
• Wegbereiter zu universalen Menschenrechten
• Triebkraft für eine globale praktische Vernunft
• Impuls für eine universelle Norm der Menschenwürde
• Antriebskraft für einen Einstieg in die Weltgesellschaft
• Grundlagen einer ‘neuen Lebensform‘?
Das bedarf einer aktiven TOLERANZ
Ausbildungzum
Glokalpreneur
Globale Ausbildung und Bildung
• Einheitliche A&B-Abschlüsse (Diplom, Bachelor, Master)?
• Einheitliche A&B-Inhalte?
• Oder Wettbewerb der Systeme, Abschlüsse und Inhalte?
Ausbildungs- und Bildungsinhalte
• Fachwissen (fast wie bisher), aber beeinflusst durch IKT plus Sprachen
• plus Kulturen - Weltgeschichte, Religionen, Sozialsysteme, Politiksysteme, Rechtssysteme
• plus Ethik, Menschlichkeit, Verantwortung
• Einheitliche A&B-Systeme?
Bis 2005 sinkt die Zahl der Hochschulabsolventen um 10%
Die Wirtschaft benötigt aktive, international und interkulturell kompetente Mitarbeiter.
Im gleichen Zeitraum steigt der Bedarf der Wirtschaft um 30%
Die Bildungssysteme bilden noch zu sehr am Bedarf von Wirtschaft und Gesellschaft
vorbei.
Fehlzahl ca 180.000
Bedarf ca 540.000
Die Wirtschaft in Bad Sobernheim und der Nahe-Region ist schon längst in die Globalisierung eingebunden.
Um in der Globalisierung erfolgreich bestehen zu können, sollte man sie als Herausforderung verstehen und nicht als Gefahr! Als Herausforderung kann man sie managen lernen.
Werden Sie zum Glokalpreneur!
Die Universität Bad Sobernheim (UBS) hat zum Ziel, Glokalpreneure auszubilden, die lokal und global ‚zu Hause‘ und friedlich und konstruktiv wertschöpfend tätig sind.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit