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blickpunkt 4 09www.avu.de Das Magazin der HEIMAT IV
MUSEEN, LESEN, SPIELEN:GEMÜTLICHE WINTERZEIT
WONNE IN DER WANNE: BADEÖLE SELBST GEMIXT
WARMES ZUHAUSE: WOHNEN IM GESUNDEN RAUMKLIMA
FREIZEITTIPPS
Den Winter genießen_
Zeit für Museumsbesuche und besondere Mußestunden
ERLEBEN
Die Faszination Schmieden_
Feuer und Flamme für ein altes Handwerk
ZUHAUSE
Zuhause ist, wo’s warm ist_Behaglichkeit beginnt mit dem richtigen Heizen und Lüften.
GENIESSEN
Auf Henriette Davidis’ Spuren_Leichte westfälische Küche mit frischen Zutaten
04_07_TITELGESCHICHTE
WELLNESS DAHEIM
Wonne in der Wanne_
Rezepte für duftende Badeöle
AUF EINEN BLICK
Lichterglanz – aber sicher _Tipps von Energieberater Paul zum Thema Lichterketten
Liebe Leserinnen und Leser,
wo ist nur die Be-
sinnlichkeit geblie-
ben, die früher die
Adventszeit aus-
zeichnete? Anstatt
sich einmal die
wohlverdiente Ruhe
zu gönnen, um das
Jahr Revue passie-
ren zu lassen, rennt
man mit im allgemeinen Trubel. Und
irgendwann stellt man fest, dass
einem die Hektik der Adventszeit
über den Kopf wächst. Daher wollen
wir Ihnen mit dieser blickpunkt-
Ausgabe ein paar Alternativen auf-
zeigen. Wir haben eine Menge Tipps
und Berichte zusammengestellt, mit
denen Sie den Winter richtig genie-
ßen können. Vom Ausflug in eines
der schönen regionalen Museen
über heimische Schmökerstunden
bis hin zur entspannenden „Aus-
zeit“ in der eigenen Badewanne.
Und damit Sie es zu Hause behag-
lich und warm haben, finden Sie
auch gleich die passenden Tipps
zum Heizen, Lüften und Dämmen.
Viel Spaß beim Lesen, ein besinn-
liches und entspanntes Weihnachts-
fest und ein glückliches neues Jahr
wünscht Ihnen
Britta Worms
Britta Worms, für den blickpunkt verantwort-liche Redakteurin
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EDITORIAL
Seite_08
LEUCHTENDE WEIHNACHTSZEIT Lichterglanz in den Innenstädten, da macht das Bummeln in der Vorweihnachtszeit erst richtig
Spaß. Werberinge, Interessengemeinschaften und Stadtmarketing-Gesell-
schaften sorgen mit Lichterketten für die richtige Adventsstimmung in den
Einkaufsstraßen unserer Region. Die AVU unterstützt dies mancherorts: Der
verbrauchte Strom wird nicht in Rechnung gestellt. Sichtbares Zeichen und
praktische Umsetzung dieser Kooperation sind drei grüne Lichtpunkte, die die
Einzelhändler in der Weihnachtsbeleuchtung installieren.
JUNGES EN 2010 PLUS
Junges EN, das ist vielen mittlerweile
ein Begriff. Vor nunmehr vier Jahren
hat die AVU den Wettbewerb ins Leben
gerufen. Dabei können sich Vereine
oder Gruppen und Schulen zweimal im
Jahr mit kreativen Projekten für junge
Menschen bewerben. Über 200 neue
und ungewöhnliche Ideen wurden un-
terstützt. Jetzt wird Junges EN zu
Junges EN 2010 Plus und zum Wettbe-
werb für das „Miteinander der Genera-
tionen“. Einsendeschluss für die Pro-
jekte, die Aktionen für Jung und Alt
zum Thema haben, ist der 25. Februar
2010. Mehr dazu erfahren Sie im Inter-
net unter www.avu.de
ONLINE TREFFPUNKTKeine Rechnung per Post mehr? Mal eben nachschauen, wie hoch die
nächste Abbuchung ist? Jederzeit sein Kundenprofil ändern? Das alles
können Sie problemlos erledigen, wenn sie den „Online Treffpunkt“ un-
ter www.avu.de besuchen und sich registrieren lassen. Egal ob An- oder
Ummeldung, die Angaben von Zählerständen oder die Änderung Ihrer
ganz persönlichen Daten: Mit wenigen Mausklicks verwalten sie Ihr
Energiekonto von zu Hause oder
dem Büro aus. Mehrere Tausend
Kunden nutzen bereits diesen Ser-
vice im Internet und übrigens
auch die preisgünstigen Strom-
und Erdgasangebote, die aus-
schließlich online erhältlich sind.
Jetzt ist die richtige Zeit für eine Thermografie! Gera-
de bei kalten Temperaturen können Sie mit Wärme-
bildaufnahmen das Unsichtbare sichtbar machen.
Denn Heizenergie, die aus dem Wohnhaus durch
Fenster und Wände abfließt, ist für das menschliche
Auge nicht sichtbar – es sei denn auf der Heizkosten-
abrechnung. Und das muss nicht sein! Die AVU bie-
tet Ihnen neben Thermografie übrigens auch Bera-
tung zu Techniken der Gebäudesanierung, zu Förder-
möglichkeiten, zu Fragen der Energieeinsparung
und zum Einsatz regenerativer Energien an. Infos
gibt es bei der AVU-Hotline, Tel. 02332 73-123, in allen
Treffpunkten oder im Internet unter www.avu.de
THERMOGRAFIE
Der Online Treffpunkt der AVU ist durchgehend geöffnet: 24 Stunden täg-lich, 7 Tage in der Woche.
02_03_BLICKWINKEL
blickpunkt Dezember_20 09
Blaue Stunde rund um das ehemalige Rittergut Haus Martfeld am Rande von Schwelm. Hier ist nicht nur das Stadtarchiv zu Hause, sondern auch eine interessante Sammlung zur Wirtschaftsgeschichte der Region.
Kochbücher, Küchen, Kinder-kaufläden – die Welt des
19. Jahrhunderts wird für Besucher im Henriette-Davidis-Museum in Wengern lebendig.
Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite
04_05_FREIZEITTIPPS
DEN WINTER GENIESSENDraußen ist es kalt und ungemütlich – da
möchte man sich am liebsten zu Hause ein-
schließen und die dunkle Jahreszeit einfach
verschlafen. Gerade wenn die Festtage vor-
bei sind und die Zeit, bis es endlich Früh-
ling wird, sich endlos dehnt, verfallen viele
in ein Tief. Da hilft nur eines: Raus aus der
Bude und etwas unternehmen!
Auch wenn draußen gerade Weltuntergangs-Stimmung angesagt ist – hat man erst mal ein
Ziel, ist es nur noch halb so schlimm, sich aufzuraffen. Selbst wer sich nur einfach dick eingemum-
melt ein halbes Stündchen so richtig durchpusten lässt, wird hinterher feststellen, dass der Spazier-
gang gut getan hat. Und das Schönste: Wenn man danach wieder nach Hause kommt, in Licht und
Wärme, darf man sich mit dem allerbesten Gewissen einigeln – mit Kuscheldecke, Kerzen, Tee und
einem guten Buch. Oder in fröhlicher Tischrunde eines der neuen Spiele ausprobieren, die der Weih-
nachtsmann gebracht hat ...
Auf den folgenden Seiten haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, was man auch um diese Jah-
reszeit in unserer Region unternehmen kann und womit Sie es sich anschließend zu Hause gemütlich
machen können. Viel Spaß!
blickpunkt Dezember_20 09
Fortsetzung von Seite 05
In der Heimat- und Bauernstube Sprockhövel gibt es eine große Sammlung von Bergmannslampen zu sehen.
MUSEUMSLUST
Jede Stadt in unserer Region hat, was die Heimatgeschichte an-
geht, gerade für Wintertage eine Menge zu bieten. Bekannte Mu-
seen, wie zum Beispiel das Haus Martfeld, zeigen auf sehr leben-
dige Art und Weise Stadt- und Regionalgeschichte. Hattingen hat
gleich eine lange Liste an Museen vorzuweisen. Und eine große
Bandbreite. Denn neben dem Stadtmuseum Blankenstein, dem
Bandwebereimuseum, dem Bügeleisenhaus und Haus Kem nade
zeigt uns die Henrichshütte eindrucksvoll die Industriegeschichte
und das Westfälische Feuerwehrmuseum erinnert an alte Zeiten der
Blauröcke.
Lauter alte Schätze
Erwähnenswert sind aber insbesondere die liebevoll eingerichteten
Heimatstuben. Dazu zählen zum Beispiel die Heimatstube Sprock-
hövel in der Hauptstraße 85 und das Heimatmuseum Breckerfeld
in der Museumsgasse 3. Mit viel Begeisterung für die Historie
haben hier die Mitglieder der einzelnen Heimatvereine die Schät-
ze der Städte bewahrt. Auch die Heimatstube Gevelsberg, an der
„Alten Geer“ 2, ist so etwas wie ein Gedächtnis der Stadt und auf
jeden Fall einen Besuch wert.
Und wenn man schon mal auf der Reise in die Geschichte unserer
Region ist, dann darf auf gar keinen Fall das Henriette-Davidis-
Museum, Liboriusstraße 7 in Wetter fehlen. Ebenso wenig, wie
die Kluterthöhle in Ennepetal. Die ist zwar kein Museum im klas-
sischen Sinn, aber allemal Zeuge unserer Regionalgeschichte.
Damit die Geschichte unserer Region nicht verges-
sen wird, braucht sie ein Gedächtnis. Museen sind
ein guter Ort, um Erinnerungen wachzuhalten.
Henrichshütte: Die blaue Ratte führt in die Geheim-nisse von Stahl und Eisen ein.
Alte Löschtechnik auf Hochglanz poliert im Feuerwehrmuseum Hattingen.
Aus einer anderen Zeit: Webstuhl im Schwelmer Museum Haus Martfeld.
Hinein in die gute Stube: Porzellan aus dem Nachlass einer Gevelsbergerin.
Auf den _Punkt
All diese Spiele kann man in der Spieléria
des Mehrgenerationenhauses, Gasstraße 10,
58256 Ennepetal, ausleihen. Geöffnet ist sie
jeden Dienstag von 16 bis 19 Uhr. Informa-
tionen gibt es unter Telefon: 02333 979287.
06_07_FREIZEITTIPPS
Ob Krimi, Roman, Sach- oder Kinderbuch – die
Region liefert eine Menge Stoff für tolle Bücher, die uns wundervolle
Mußestunden daheim verschaffen.
HEIMISCHE SCHMÖKERSTUNDEN
Judith Kuckart stammt aus Schwelm und
war mit ihrem Roman „Die Verdächtige“ –
einer Krimi-Liebesgeschichte, für die sie
sich von ihrer Geburtsstadt inspirieren
ließ – in 2008 sogar für den Deutschen
Buchpreis nominiert. Das Kinderbuch des
Schwelmers Philip Militz, „Tom und die
Schimpfwortpolizei“, lädt Groß und Klein
zum fröhlichen Schimpfworte-Raten ein –
die Schimpfwörter sind nämlich gezeichnet!
Uwe Schumacher aus Ennepetal hat gerade
den sechsten Teil seiner mittelalterlichen
Klutert-Saga „Gralsritter“ veröffentlicht.
Seine Figuren führt er von der Kluterthöhle
bis ins ferne Südfrankreich. Der Journa-
list Volker Mauersberger lebte als Junge
in Linderhausen und erregte im Herbst
Aufsehen mit dem Kriminalroman „Kalte
NEUE SPIELE – VOM PROFI EMPFOHLEN
Für Kinder ab vier Jahren empfiehlt er das Spiel „Kleine Magier“
mit magnetischen Zauberhüten, das Lernspiel „Klaus die Maus ent-
deckt das Jahr“ und das Zug- und Tauschspiel „Happy Farm“.
Spieler ab fünf sollten sich mal an „Laura und das chinesische Feu-
erwerk“ versuchen, das mithilfe einer Zaubertafel gespielt wird.
Mit nachtleuchtendem Spielmaterial geliefert wird „Vampire der
Nacht“, während Hellers zweiter Tipp für über Sechsjährige „Pizza
Paletti“ ist, ein Handelsspiel. Ab sieben zu empfeh-
len ist „Toc Toc Toc“, ein lockeres Bluffspiel,
ebenso wie die Blokusvariante „Callisto“.
Das lustige Zeichenspiel „Identik“, die
Wer es sich mit einem spannenden Buch auf dem
Sofa gemütlich machen möchte, kann auch in
Sachen Lesestoff daheim bleiben: Gute Autoren
gibt es nämlich auch bei uns.
„Dominion“-Erweiterung „Seaside“ und „Monopoly City“ – das
Spiel mit Ärgerfaktor – sind für Spieler ab acht Jahren geeignet,
während man mit zehn schon das Taktikspiel „Havanna“ angehen
kann oder „El Paso“, das im Wilden Westen spielt. Das Strategie-
spiel „Tore der Welt“ schließlich“ ist für Spieler ab zwölf geeignet.
Jedes Jahr Ende Oktober werden auf den Internationalen Spiele-Tagen in Essen die Neuheiten der Bran-
che vorgestellt. Immer kurz danach organisiert Jugendzentrums-Leiter Bernd Scheller die Ennepetaler
Spieletage. Hier finden Sie seine diesjährigen Favoriten:
Wut“ über den Fall der Gevelsberger Gat-
tenmörderin Ellen Rinsche. Düster geht es
auch in „Marterpfahl“ zu, dem Roman des
Sprockhövelers Stefan Melneczuk, in dem
sich vier frühere Freunde dem dunklen
Geheimnis ihrer Kindheit stellen. Thorsten
Freitag aus Hattingen erzählt in seinem
historischen Roman „Kehrtwende“ von
zwei gelangweilten Lords, die sich die Zeit
mit Pferdewetten vertreiben. Doch dann
schließen sie eine Wette, in der es um ein
Menschenleben geht ...
„Das kleine Buch vom Ruhrpott“ der
Hattin gerin Sandra Lang schließlich gibt
Tipps, was man in den Ruhrgebiets-Städten
so alles anstellen kann.
Foto
: nyu
l/fot
olia
blickpunkt Dezember_20 09
Mehr als man denkt: Jedes Grad Raumtempera-
tur weniger spart bis zu sechs Prozent Heizkosten.
Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite
08_09_ZUHAUSE
ZUHAUSE IST, WO‘S WARM ISTUm die Weihnachtszeit herum sind wir in romantischer
Stimmung und igeln uns gern zu Hause ein. Für man-
che gehört ein knisterndes Kaminfeuer dazu, andere
wärmen sich von innen an einer Tasse dampfenden
Tees. Zur Wintergemütlichkeit gehört auch richtiges
Heizen und Lüften. Wir geben Tipps für ein gutes Raum-
klima – über die sich auch die Umwelt und die Haus-
haltskasse freuen werden.
Drei Viertel der im Haushalt genutzten Energie gehen auf das
Konto der Heizung. Die gute Nachricht: Wo viel verbraucht wird, da
lässt sich auch eine Menge sparen. Schon kleine Veränderungen bei den
Heiz- und Lüftungsgewohnheiten haben große Wirkung.
Der richtige Dreh
In überhitzten Räumen zu leben, ist nicht nur pure Energieverschwen-
dung, es führt auch dazu, dass die Schleimhäute der Atemwege aus-
trocknen, was die Erkältungsgefahr erhöht. 20 bis 22 °C in Wohnräumen
Zum Thema Heimat? Da kann ich
Unmengen Geschichten erzäh-
len. Eins ist für mich aber klar:
das Dorf in Gevelsberg – da
wo ich geboren und auf-
gewachsen bin – das ist
meine Heimat. Jetzt mit
fast 65 ziehe ich wieder
ins Dorf zurück und freu’
mich, dort immer noch
Menschen zu treffen, die mich
schon als Baby kannten. Das ist
doch ein schönes Gefühl …
Marlis Schäfer, 1. Vorsitzende Heimatverein Gevelsberg
,,
die Raumtemperatur störungsfrei messen
können. Vorhänge oder Gardinen vor den
Heizkörpern behindern die Wärmeabgabe
und lassen bis zu 20 Pro zent der Energie
durchs Fenster entweichen. Wenn außer-
dem abends die Fenster- oder Rollläden
geschlossen werden, halten sie die Wärme
im Haus.
Die Menge macht’s
Bis zu zehn Liter am Tag
verdunsten in einem Vier-
Personen-Haushalt – weil
die Bewohner atmen,
Wäsche trocknen,
kochen, duschen und
baden. Zu viel Feuchtig-
keit begünstigt Schim-
melbildung, die zu
Schäden am Mauerwerk
führt und sich außerdem
blickpunkt Dezember_20 09
Viermal täglich stoßlüften Möglichst fünf Minuten mit
„Durchzug“, im Frühjahr und Herbst auch länger und
öfter. Während der Heizperiode die Heizkörperventile
vorher schließen.
Nicht kippen Die Fenster in der Heizsaison „auf Kipp“
stehen zu lassen, ist pure Energieverschwendung und
führt dazu, dass sich die Wände abkühlen. Gerade am
Fenstersturz kann die Feuchtigkeit dann kondensieren.
Dampf ablassen Den Dampf vom Kochen oder Duschen
gleich rauslüften und Türen zu Küche und Bad geschlos-
sen halten, damit sich die Feuchtigkeit nicht in der ganzen
Wohnung verteilt. Zu weniger beheizten Räumen die
Türen schließen.
Abstand halten Große Möbelstücke wie Schrankwände
fünf Zentimeter von der Außenwand abrücken, damit
die Raumluft ungehindert zirkulieren kann, um „feuchte
Ecken“ zu vermeiden.
Kontrollierte Wohnungslüftung ist eine gute Alternative
zur Fensterlüftung im Neubau und im sanierten Altbau.
Eine solche Anlage stellt den regelmäßigen Luftwechsel
sicher – so vermeidet man schlechte Luft und ein Zuviel
an Luftfeuchtigkeit in der Wohnung.
TIPPS FÜR EIN PRIMA KLIMA
Juni, Juli, August
25-30 Min.
Mai, September
12-20 Min.
April, Oktober
12-15 Min.
Dezember, Januar, Februar
4-6 Min.
März, November
8-10 Min.
reichen zum Wohlfühlen völlig aus. Mit
jedem Grad Raumtemperatur weniger
sinkt der Heizenergieverbrauch um bis zu
sechs Prozent. Mit dem Thermostatventil
am Heizkörper lässt sich die Raumtempe-
ratur je nach Bedarf einstellen. Nur, wenn
man die Räume benutzt, braucht es richtig
warm zu sein – im Bad zum Beispiel will
man bloß morgens und abends kuschelige
Temperaturen haben. Zu kühl dürfen un-
genutzte Räume aber auch nicht werden,
da sonst aus Nebenräumen Energie abge-
führt wird. Das Schlafzimmer zum Bei-
spiel sollte tagsüber auf etwa 16 bis 18 °C
geheizt werden. Diese Aufgabe können
programmierbare Thermostatventile über-
nehmen. Sie erhöhen abends vorm Schla-
fengehen noch rasch die Raumtemperatur
und senken sie dann nachts automatisch
ab. Wichtig ist es, dass die Heizkörper-
Thermostate nicht verdeckt sind, damit sie
Fortsetzung von Seite 09
Täglich mehrmals die Fenster weit aufreißen. Selbst bei Regen und Schnee ist die Luft draußen immer noch trockener als die ver-brauchte Raumluft.
schlecht auf das Raumklima sowie auf die
Gesundheit der Bewohner auswirkt. Wer
feuchte Wände und Schimmel vermeiden
will, braucht daher neben Wärme auch die
richtige Dosis Frischluft. Mit einem Hygro-
meter, einem Messgerät für die relative
Luftfeuchtigkeit, kann man den Wasser-
dampfgehalt der Raumluft gut im Auge
behalten. In bewohnten Räumen sollte er
zwischen 45 und 55 Prozent betragen.
Praktische Tipps für gesundes Raum-
klima finden Sie im Infokasten unten.
Richtwerte fürs Heizen
Raumtemperatur
Flur 15 °C
Schlafzimmer 16 bis 18 °C
Küche 16 bis 18 °C
Kinderzimmer 20 °C
Wohnzimmer 20 bis 22 °C
Richtig lüften zu jeder Jahreszeit
10_11_ZUHAUSE
Bewohner älterer Häuser klagen im Winter oft über Zugluft in der Nähe ihrer Fenster.
Meistens ist der Grund dafür ein großer Unterschied zwischen der Raum- und der Ober-
flächentemperatur veralteter Fenster. Außerdem geht durch die Einfachverglasung laut
Stiftung Warentest vier- bis zehnmal soviel Energie flöten wie durch moderne Fenster mit
Wärmedämmglas. Die halten nicht nur die Wärme drinnen, sondern auch den Straßenlärm
draußen. Wer investiert, sollte es aber richtig tun: Fenster mit zweifacher Wärmeschutz-
verglasung halbieren die Wärmeverluste, eine dreifache Verglasung – zu empfehlen für die
weniger sonnenverwöhnten Seiten eines Gebäudes – dämmt noch stärker.
Doch nicht allein die Verglasung ist wichtig, bei heutigen Fenstern bildet oft eher der Rah-
men die Schwachstelle: Fenster mit Holz- oder mit Kunststoffrahmen geben meist weniger
Energie nach außen ab als solche aus Metall. Sprossen, die das Fensterglas teilen, erhöhen
den Wärmeverlust. Wichtig ist, dass die neuen Fenster luftdicht eingebaut werden – die
Ausführung überlässt man besser einem Fachmann. Sinnvoll kann es sein, wenn man die
Fenster austauscht, auch gleichzeitig die Fassade zu dämmen. Die Fensterrahmen sollten
dann „überdämmt“ werden, um die Wärmeverluste noch weiter zu verringern.
Für die Fenstererneuerung gibt es Fördermittel bei der staatlichen KfW-Banken-
gruppe: www.kfw.de
NEUE FENSTER HALTEN DICHTWärmeschutzfenster sorgen für mehr Behaglichkeit und machen sich
durch niedrigere Energiekosten bezahlt.
Zwei von drei Häusern und Wohnungen
in Deutschland besitzen keinen ausrei-
chenden Wärmeschutz. Dabei lassen sich
die Heizkosten mit einer guten Dämmung
um die Hälfte reduzieren. Eine schützende
Hülle macht die Wohnung zudem spürbar
behaglicher. Den größten Effekt erzielt
man mit der Dämmung des Dachs und der
Außenwände.
Viele Vorzüge
Holzfaserplatten haben sich mittlerweile
als preiswerte Alternative zu Hartschaum
und Mineralwolle etabliert. Außer zur
Dämmung der Kellerwände eignen sich
Holzfaserplatten für fast alle Wärme-
schutzaufgaben: zur Dämmung von Dä-
chern ebenso wie zur Innendämmung oder
als verputztes Wärmedämmverbundsystem
für Außenwände. Die Wärmeleitfähigkeit
von Holzfasern kann sich mit vielen an-
deren Dämmstoffen messen. Das Material
schluckt auch Lärm optimal, ist stabiler
und als Wärmedämmverbundsystem weni-
ger anfällig für Verschmutzung und Algen.
Im Sommer speichern die Platten mehr
Wärme und geben sie langsamer an den
Innenraum ab. Die Kühle der Nacht trans-
portiert die Hitze dann wieder ab.
Natur statt Chemie
Bis zu 20 Prozent ihres Gewichts nehmen
Holzfasern an Feuchtigkeit auf und ge-
ben sie wieder ab. Das Material sorgt für
ein ausgeglichenes Wohnklima und lässt
Wasserdampf entweichen. Aus Klima-
schutzgründen sind natürliche Dämmstoffe
die bessere Wahl gegenüber synthetischen
Materialien. Polystyrol-Hartschaumplatten
etwa werden mit Erdöl und chemischen
NATÜRLICH GEDÄMMTDämmung aus nachwachsenden Rohstoffen hält im Winter
warm, schützt an heißen Tagen optimal vor Hitze und ist eine
klimaschonende Alternative zu herkömmlichen Baustoffen.
Bester Zeitpunkt für die Dämmung: wenn
ohnehin eine Sanie-rung des Dachs oder
ein Anstrich der Fassade ansteht.
Treibmitteln hergestellt. Holzfaserplatten
bestehen aus dem nachwachsenden Roh-
stoff Holz und speichern das Klimagas
CO2. Zusätzlich kennzeichnet das Zertifi-
kat Forest Stewardship Council (FSC) das
Material, wenn der Rohstoff aus nachhaltig
betriebener Forstwirtschaft stammt.
Nichts geht über eine Auszeit im
warmen Wasser. Füße und Hände werden
warm, verspannte Muskeln lockern sich,
Badeöle duften süß oder würzig und lösen
ein Gefühl von Geborgenheit und Zufrie-
denheit aus. Ausgiebiges Baden ist voll
im Trend. Das zeigt übrigens auch eine
Studie des Meinungsforschungs-Instituts
Forsa. Sie besagt, dass für drei von vier
Deutschen ihr Badezimmer das Wohlfühl-
zentrum der Wohnung ist. Sogar Männer
schwören mittlerweile der kalten Dusche
ab und nehmen ein Wannenbad, um der
Hektik des Alltags zu entkommen.
Sinneserlebnis
„Gerade die kalte Jahreszeit weckt in uns
das Bedürfnis nach Wärme, Ruhe und
Geborgenheit“, das weiß auch die Gesund-
heitsberaterin Nicole Dorner. Sie betreibt
in Ennepetal die „Praxis für Prävention“
mit den Schwerpunkten Massagen, Ent-
spannungskurse und Beratung. Und sie
hat genau die richtigen Tipps parat für
blickpunkt Dezember_20 09
WONNE IN DER WANNEWeihnachtseinkäufe machen, Wohnung dekorieren, Plätzchen backen, Karten schreiben ... Der Alltag in der
Vorweihnachtszeit ist oft Stress pur. Nicht immer klappt es mit der Besinnlichkeit im Advent so, wie wir
es uns wünschen. Wer da mal ein paar Minuten Auszeit braucht und entspannen will, der kann dies ganz
gemütlich in der eigenen Badewanne tun.
Info
Nicole Dorner, Praxis für Präven-
tion. Die Gesundheitsberaterin
(SfG) erreichen Sie unter
Telefon: 02333 403260, oder per
E-Mail: info@nicole-dorner.de,
Homepage: www.nicole-dorner.de
Die ätherischen Öle bekommen
Sie zum Beispiel im Weltladen,
Voerder Straße 28 in Ennepetal.
Achtung: Ätherische Öle können
bei empfindlichen Badezimmer-
materialien Verfärbungen hervor-
rufen.
Was für ein Gefühl: ins warme Wasser zu gleiten, die Augen zu schließen und einfach nur zu spüren, wie sich der ganze Körper lang-sam entspannt.
12_13_WELLNESS DAHEIM
Schon die alten Babylonier schätzten Wannenbäder. Sie
bauten um 4500 vor Christus die ersten Badezimmer mit
Tonwannen. Und sie wussten auch schon, dass es ge-
sund ist, Öl ins Wasser zu geben. Weil Öl jedoch auf dem
Wasser schwimmt, muss man es mit Vollmilch oder Sahne
– als Emulgatoren – vermischen und erst dann in die Wan-
ne geben. Statt Fertigprodukte zu verwenden kann man
natürliche Bademischungen auf Ölbasis selbst herstellen.
Wir haben hier drei schnelle Rezepte für das Wohlfühlbad
für Sie zusammengestellt. Denken Sie aber bitte daran:
Nicht jeder verträgt ätherische Öle gleich gut.
Machen Sie daher zuerst einen Allergie test,
indem Sie die fertige Mixtur
auf einer Haut stelle auf-
tragen. Geben Sie Ihre
Duftmischung am
Besten erst ins lau-
fende Wasser, wenn
die Wanne fast ge-
füllt ist.
Stresskiller Vanille hellt die Stimmung
auf – gerade im Winter. Und der Duft
sorgt für Wohlbehagen, das wussten
schon die Menschen in der Antike.
20 Tropfen Vanilleöl, 50 ml natives Oliven-
öl, 1L Milch. Die Zutaten verrühren und ins
Badewasser geben.
Frischekick Das Gefühl von einem schönen
Sommertag: Lavendel wirkt belebend,
anregend und erfrischend. 0,2 l Raps-Kernöl
Organic, 35 Tropfen Aromaöl Lavendel, einige
Lavendelzweige. Das Lavendelöl in das Raps-
Kernöl tropfen und mit den Lavendelzweigen in eine
Flasche geben.
Dufterlebnis Einmal abtauchen bitte! Und zwar in ein
hautpflegendes Dufterlebnis. 1 Tasse Honig, 2 EL Sahne,
2 Tassen Milch, etwas Soda,1 Tasse Babyöl, 6 Tropfen
Orangenöl. In einer Schüssel Sahne, Milch, Honig und
Soda vermischen. Zum Schluss Babyöl und Orangen-
duftöl zugeben.
wunderbare Zusätze, die das Baden zum
Erlebnis für die Sinne machen. Als Basis
empfiehlt sie ein Produkt aus Kokos- und
Jojobaöl (Firma Frafalla). Aber auch Sah-
ne, Milch, Mandelöl oder Meersalz eignen
sich gut. Diese Basis wird dann mit reinen
ätherischen Ölen maßvoll angereichert, gut
verrührt und schließlich als Emulsion ins
Badewasser gegeben. Die Auswahl der Öle
ist groß. Vanille ist der Wohlfühlduft über-
haupt. Benzoe Siam ist sehr hautpflegend
und gilt ebenfalls als „Kuschelduft“.
Öle für alle Fälle
Nicole Dorners Geheimtipp ist das äthe-
rische Öl „Ho-Blätter“. Es ist sanft zur
Seele sowie zur Haut und wirkt schmerz-
lindernd. Auch Orangenöl ist eine gute
Wahl. Es wirkt „hautstraffend“ und soll
obendrein auch noch fröhlich machen.
Für Kinder empfiehlt Nicole Dorner eine
Mischung aus vier Tropfen Vanille und
zwei Tropfen Mandarine. Zitrusdüfte
und Fichtennadeln haben grundsätzlich
antiseptische Eigenschaften, sind also bei
beginnenden Erkältungen eine gute Wahl.
„Übrigens halten sich diese selbst kompo-
nierten Badeölzusätze bis zu zwei Monate
in einem kühlen Raum“, erklärt Nicole
Dorner.
WELLNESS FÜR DAHEIM
Für Nase und Ohren: In ih-rer Praxis für Prävention in Ennepetal bietet Nicole Dorner neben Aroma- auch Klangmassagen an.
Badezusätze mit reinen ätherischen Ölen lassen sich einfach selbst mischen. Das Wannenbad machen sie zum betörenden Sinneser-lebnis.
Foto
: der
Gra
fiker
/foto
lia
Da, wo ich fürs Leben ge-
lernt habe, wo meine Wur-
zeln sind, wo mein Platz ist
und wo ich meine Auf-
gaben habe, da ist
meine Heimat. Sie
ist das Netzwerk
von Menschen, die
man kennt und liebt
und somit ein Stück
Vertrautheit, das mir Halt
gibt und festen Grund.
Dietmar Trust, Pressesprecher der Kreispolizei
,,
blickpunkt Dezember_20 09
Christina kommt mit dem Amboss
gerade mal auf Schulterhöhe, also stellt sie
sich auf ein Fußbänkchen. Vorsichtig hält
René das Mädchen fest und erzählt ihr,
dass das Eisen über 1300 Grad heiß sein
muss, um es verformen zu können. „Erst
dann ist es weich genug, um es zu schmie-
den“, erklärt er. Abwechselnd schlagen die
beiden auf das glühende Eisenstück, das
noch wie ein ganz gewöhnlicher Nagel
aussieht. Kling, klong, kling, klong –
rhythmisch tönt der Hammerschlag durch
die Schmiede. Das hört sich nach echter
Arbeit an. Christina sagt nichts mehr,
sondern nickt nur mit dem Kopf, wenn
der Schmied neue Anweisungen gibt. Und
sogar ihre Wangen glühen vor Stolz, als
beide gemeinsam ihr Werk – einen Marsh-
DIE FASZINATION SCHMIEDENHeiß ist es in der Schmiede am Krenzer Hammer. Aber den Kindern mehrerer Ennepetaler Schulen fällt
das nicht wirklich auf. Sie sind geradezu Feuer und Flamme, wenn sie an der Esse mit der glühenden
Holzkohle stehen. Völlig entspannt lässt sich die sechsjährige Christina von René Pistor, dem Schmied,
die Schürze aus dickem Leder umbinden und die Schutzbrille aufsetzen.
mallow-Spieß – in den Händen halten.
Ganz fertig sind sie aber noch nicht. „Erst
musst du alles ordentlich abkühlen“, sagt
René. Sorgfältig hält das Kind die Schmie-
dezange mit dem rauchenden Eisenteil in
der Hand, versenkt es im Wasserbottich.
Zischend steigt der Dampf auf – fertig ist
das erste geschmiedete Werkstück.
ALLES HANDARBEIT
Wie Christina spürten in diesem Herbst
130 Kinder von Ennepetaler Grund- und
Hauptschulen hautnah, wie es ist, in einer
Schmiede zu arbeiten. Wie es sich anfühlt,
selbst etwas herzustellen und was es für
ein Gefühl ist, so ein hartes Material wie
Eisen zu bezwingen. Doch nicht nur sie
machten im Rahmen des „Junges EN“-
Plötzlich Lehrmeis-ter: René, im nor-malen Leben Aus-zubildender bei der AVU, zeigt den Grundschülern aus Ennepetal wie man das Eisen an der Esse ordentlich zum Glühen bringt. „Eine tolle Erfah-rung“, findet er.
Projektes ganz neue Erfahrungen. Auch
einige Auszubildende der Firmen ABC,
CDP BHARAT FORGE und der AVU
lernten das Arbeitsleben von einer völlig
anderen Seite kennen. Denn bevor die
Kinder im Krenzer Hammer das Schmie-
delabor testen konnten, erlernten die
Azubis dort selber einige Tage die Grund-
züge des jahrhundertealten Handwerks.
Sie waren es schließlich auch, die den
Schülern den Umgang mit Hammer und
Amboss zeigten. Und das erforderte nicht
nur handwerkliches Geschick. Plötzlich
mussten sie in die Rolle des Lehrers und
Ausbilders schlüpfen …
„Die Schmiedewochen waren für unsere
Azubis ein tolles Erlebnis. Sie haben
gelernt, körperliche Arbeit anders einzu-
14_15_ERLEBEN
schätzen. Nicht zu vergessen, der Rollen-
tausch, den die Jugendlichen in dieser Zeit
übernommen haben. Dabei haben sie viel
soziale Kompetenz gelernt und gezeigt“,
sagt Elmar Hieronymus, einer der AVU-
Betreuer für die technischen Azubis.
FUNKEN FLIEGEN
Über so viel positive Resonanz freuen sich
besonders Ehrengard und Wilfried Kren-
zer. Sie haben vor rund sechs Jahren ihre
über 100 Jahre alte Werkzeugschmiede für
Besucher geöffnet. Hier sprühen die Fun-
ken und hier entsteht traditionelles Hand-
werkszeug. Und für die Gäste ist es immer
wieder ein Ereignis, den Schmied bei der
Arbeit zu sehen.
Der Krenzer Hammer ist aus vielen
Gründen eine Besonderheit unter den
industriekulturellen Ausflugszielen, denn
hier wird zum Beispiel noch richtig gear-
beitet. Erbaut wurde die Fabrik im Jahre
1914. Teile der Einrichtung – so die
Transmission, Fallhämmer und Schleif-
maschine – werden immer noch genutzt.
Heimat – das ist für mich das Ver-
traute, was man über einen langen
Prozess verinnerlicht hat. Mit Hei-
mat assoziiere ich die emotio-
nale Wärme, die mir Fami-
lie, Freunde, die Kirchen-
gemeinde und der Verein
entgegenbringen. Und die
vertraute Umgebung – die
von Menschenhand geprägte
Kulturlandschaft meiner Heimat-
stadt Sprockhövel. Wer – wie ich –
Heimatforschung betreibt, verbin-
det damit immer auch das „Ver -
traut werden“ mit den Lebensver-
hältnissen unserer Vorfahren. Ihnen
müssen wir Respekt zollen, denn
sie haben unsere Heimat erst zu
dem gemacht, was sie jetzt ist.
Ludger Haverkamp, 1. Vorsitzender des Heimat-vereins Sprockhövel
,,Ganz schön urgewaltig: Die Jungs weichen zurück, als sich der große Schmiedehammer auf das Eisen senkt.
INFOECKE
Der Krenzer Hammer – Arbeiten im Kulturgut
Wer einen Ausflug vorbei am Schwimmbad Platsch und dem Gut Ahlhausen
hinein ins Tal der Ennepe unternimmt, beginnt immer auch eine kleine Zeit-
reise. Denn dort stößt man auf viele Zeugen unserer Industriegeschichte.
Und schnell wird deutlich, wie sehr hier Industrie und Landschaft sich ge-
genseitig geprägt haben. Immer öfter ist bei einem solchen Ausflug der
Krenzer Hammer das Ziel. Er liegt idyllisch in der Peddenöde, die mit zu
den ältesten Siedlungsgebieten an der Ennepe gehört.
Sind Sie neugierig geworden auf den Krenzer Hammer? Die Krenzers freu-
en sich auf Ihren Besuch. Auf Anfrage und im Rahmen von Schmiedetagen
können Kinder selbst „den Hammer schwingen“ und kleine Schmiedeteile
selbst herstellen. Auch Geburtstagsfeiern mit Bewirtung
und Schmiedelehrgang bietet das Ehepaar an.
Werkzeugfabrik W. Krenzer, Peddenöde 5, Ennepetal,
Telefon: 02333 74903, E-Mail: ehrengardkrenzer@web.de,
Homepage: www.krenzer-hammer.de
Öffnungszeiten: Freitags ab 15 Uhr, jeden ersten Samstag im
Monat ab 10 Uhr und für Gruppen nach Vereinbarung
Die Teichanlage wird inzwischen zur
Erzeugung von Strom verwendet. Au-
ßerdem braucht man das Wasser zum
Kühlen der Öfen und zum Härten der
Werkzeuge. Für das Ehepaar Krenzer ist
die Schmiedekunst Broterwerb, Passion,
Geschichte und noch viel mehr. Gemein-
sam mit dem Förderverein Krenzer
Hammer sprechen Sie von einer Zukunfts-
schmiede – und das aus gutem Grund.
Ein Zischen und Dampfen: Der Schmied taucht das rotglühende Eisen ins kalte Wasser.
Kling, klong: Dieser Lehr-ling bringt sein Werk-stück mit dem Hammer in Form.
blickpunkt Dezember_20 09
Man nehme: Ein majestätisch über dem historischen Dorfkern von Wengern thronendes Haus und den
Namen der berühmtesten Tochter des schon seit Karl dem Großen bekannten Ortes: Henriette Davidis.
Heraus kommt ein Hotel und Restaurant, das Besucher rasch in seinen Bann zieht.
Das 1721 im bergischen Stil er-
baute Haus zeugt von dem verflossenen
Reichtum einer ganzen Region. Bauer
Schulte hatte damals mit der Kohleförde-
rung auf seinen Äckern so viel Geld ver-
dient, dass er sich ein herrschaftliches
Anwesen einschließlich 300 Hektar Land
leisten konnte. Das Kellergewölbe, in dem
heute das Restaurant Henriette Davidis un-
tergebracht ist, muss noch viel älter sein.
Auf den_Punkt
Henriette Davidis, Trienendorfer Straße 8, 58300 Wetter-Wengern,
Telefon: 02335 7411, Fax: 02335 741212, www.davidis.de
Im Winter ab 17 Uhr geöffnet, samstags ab 15 Uhr, sonntags ab 12 Uhr,
dienstags Ruhetag
Aktionen: Viermal im Jahr (Advents- und Osterzeit) Bergische Kaffeetafel,
zweimal jährlich eine kleine aber feine Kunsthandwerkerausstellung
schlichten, liebevoll dekorierten Einrich-
tung ist heute die gute Stube des Restau-
rants und bietet bis zu 60 Gästen Platz. Im
Sommer zieht es die Gäste auch immer
wieder in den Biergarten.
Blindhuhn und Bratapfel
Der Name Henriette Davidis verpflichtet
natürlich, und Köchin und Konditorin
Andrea Schulz zollt den Prinzipien der
berühmten Lehrmeisterin auch Tribut.
Man findet allerdings kein Gericht nach
Originalrezept aus Davidis „Kochbuch für
die feinere und die gewöhnliche Küche“
auf der monatlich wechselnden Speise-
karte. Denn ernährungswissenschaftliche
Erkenntnisse und der Geschmack haben
sich in den vergangenen 150 Jahren
AUF HENRIETTES SPUREN
Seit 1957 ist das Haus im Familienbesitz,
1964 wurde das Hotel mit Gaststätte eröff-
net. Anfang der 90er-Jahre übernahm Nor-
bert Willam den Betrieb von seinen Eltern
und begann 1995 den Keller umzubauen.
„Das hat dann doch zwei Jahre gedauert,
weil immer wieder Überraschungen auf-
tauchten“, erinnert sich der Wirt an die
schweißtreibende Zeit. Aber die Arbeit hat
sich gelohnt: Der Gewölbekeller mit seiner
In dem urigen Gewölbekeller fühlen sich Restaurantgäste in
die Vergangenheit versetzt.
16_17_GENIESSEN
REZEPT_4_2009
Kartoffel-Maronensuppe – extra für kalte Winter-
tage (8 Portionen)
Man nehme:
1 kg mehlige Kartoffeln, 1 Bund Suppengrün,
300 g vorgegarte Maronen, 1 l Gemüsebrühe,
150 ml Sahne, Salz und Pfeffer, 20 g Butter
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen, waschen und grob
würfeln. Dann das Suppengrün gründlich putzen,
waschen und in kleine Stücke schneiden.
Die Butter im Topf erhitzen, Kartoffeln und Gemü-
se darin kurz anschwitzen und mit der Gemüse-
brühe ablöschen. Die Hälfte der Maronen zugeben
und alles in der Brühe 15 Minuten kochen.
Anschließend die Suppe mit dem Stabmixer
pürieren. Sahne einrühren und mit Pfeffer und
Salz abschmecken.
Restliche Maronen in kleine Würfel schneiden und
in Butter knusprig braten. Die Suppe in Tassen
oder Portionsteller geben, je einen Teelöffel Sahne
darüber träufeln und die gebratenen Maronen
darauf verteilen.
Foto
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tock
...
+deutlich verändert. Aber: Alles wird
frisch zubereitet, nach Möglichkeit mit
Produkten aus der Region. Westfälische
Kartoffelsuppe mit Steinpilzen und Peter-
silie oder Henriettes „Blindhuhnsuppe“
wecken die Lust auf eine Hauptspeise
wie „Schweinefilet westfälisch“ mit einer
Pumpernickel-Schafskäsekruste, „Westfä-
lisches Kartoffelplätzchen“ mit Schinken,
Tomaten und Käse überbacken oder ge-
bratener Rotbarsch auf grünen Bohnen mit
Estragon-Senfsauce und Bratkartoffeln.
„Leichte westfälische Küche“ trifft den Stil
des Angebotes wohl am besten. Das gilt
übrigens auch für die reichhaltige Auswahl
an vegetarischen Gerichten.
Und wer nach einem winterlichen Sonn-
tags-Spaziergang auf einem der sieben
Rundwanderwege, die am Davidis-Platz
in Wengern starten, auf eine Tasse Kaffee
einkehrt, der kommt bestimmt nicht an
der Kuchentheke vorbei: Bratapfelkuchen,
Henriettes Apfeltraum, Marzipan-Pflau-
men-Sahne-Torte oder Westfälische Pum-
pernickeltorte sind nur einige der Leckerei-
en, die Andrea Schulz entwickelt hat und
deren Rezepte sie wie einen Schatz hütet.
Andrea Schulz hält die Prinzipien von Lehrmeis-terin Davidis hoch: Frisch zubereitet und regional schmeckt‘s am besten.
Typisch bergische Gastlichkeit strahlt das Hotel Restaurant auch draußen aus.
Norbert Willam erlebte beim Umbau des Res-taurants immer wieder Überraschungen.
blickpunkt Dezember_20 09
TEURE UNTERHALTUNG
Liebe Leserinnen und Leser!
Stellen Sie sich vor, es ist Heiligabend und Sie
bemerken, dass der Lichterschmuck für den
Christbaum defekt ist. Wenn Sie jetzt beschlie-
ßen, auf den letzten Drücker eine neue Lichter-
kette zu kaufen, dann möchte ich Ihnen ein
paar Ratschläge mit auf den Weg geben:
Prüfzeichen
Zu Ihrer Sicherheit: Finger
weg von Billigangeboten!
Beim Kauf auf Angaben
zum Hersteller, Warnhin-
weise, wichtige elektrische
Daten und eine deutsch-
sprachige Bedienungsan-
leitung achten. Erst wenn
alle Punkte erfüllt sind, ist
das Prüfzeichen glaubhaft.
Mit oder ohne Trafo?
Experten raten, Lichterketten mit Trafo zu ver-
wenden – normalerweise einen Trafo mit bis
zu 48 Volt, bei Kinderzimmern bis zu 24 Volt
Kleinspannung. Wird die Lichterkette direkt
Energieberater Paul gibt gute Tipps.
Festbeleuchtung mit Energieberater Paul
Spielkonsolen stehen wieder ganz oben auf dem Wunschzettel. Was viele Eltern
nicht wissen: Die Geräte nehmen beim Spielen bis zu 190 Watt auf. Das entspricht
in etwa der Leistungsaufnahme von vier Kühlgeräten der Effizienz klasse A+.
Täglich drei Stunden spielen verursacht im Jahr rund 35 Euro Stromkosten –
aber nur, wenn die Konsole immer wieder ordentlich ausgeschaltet wird. Der
Verbrauch des angeschlossenen Fernsehers ist dabei noch gar nicht einkalku-
liert. Auffällig ist, dass die Konsolen, wenn man sie gerade nicht aktiv nutzt,
nur minimal weniger Strom verbrauchen. Bei längeren Spielpau-
sen das Gerät also besser ganz vom Stromnetz trennen.
Die Kostenfalle lauert auch beim TV-Kauf. Große Flachbild-
schirme sind in Mode, doch verursachen zum Beispiel
LCD-Geräte mit 80 Zentimetern Bildschirmdiagonale in
zehn Betriebsjahren Stromkosten von 200 bis 500 Euro,
160-Zentimeter-Plasmafernseher sogar 600 Euro bis
1300 Euro. Sparsame TV-Geräte finden Sie hier:
www.bund.net/tvfinder
Einfach und bequem
Für Fragen und Wünsche
steht Ihnen die AVU gerne
zur Verfügung. Auskünfte
über alle Angebote und
Dienstleistungen erhalten
Sie bei der AVU-Hotline. Sie
erreichen uns ganz leicht von
zu Hause aus.
02332 73-123 – das ist Ihre
Servicenummer. Montags
bis freitags sind wir von 8 bis
18 Uhr für Sie da.
mit Netzspannung versorgt, sollte sie
zumindest über Schutzklasse II ver-
fügen (Symbol: zwei ineinander ver-
schachtelte Quadrate). Wird ein Trafo
verwendet, reicht Schutzklasse III
(Symbol: gekipptes Quadrat).
Licht im Garten
Lichterketten für Innenräume niemals
im Freien verwenden. Dafür gibt es
Lichterketten, die gegen Spritzwasser
geschützt und mit den Kürzeln IP44,
IP54 und IP64 oder dem Bild eines Re-
gentropfens in einem Dreieck gekenn-
zeichnet sind .
Sparen mit LED-Lämpchen
Leuchtketten, die mit den kleinen
Licht emittierende Dioden (kurz: LEDs)
bestückt sind, benötigen nur ein Drit-
tel des Stroms, den eine herkömm-
liche Lichterkette gleicher Länge ver-
braucht. Das hat die Stiftung Warentest
festgestellt. LED-Lichtschläuche be-
gnügen sich sogar mit einem Viertel.
Kindersicher mit LEDs
Das gebündelte, etwas gleißende
Licht der Leuchtdioden gefällt nicht
jedem. Aber: LEDs werden längst
nicht so warm wie Glühlämpchen.
Darum sind LED-Lichterketten auch
bestens fürs Kinderzimmer geeignet.
IMPRESSUMHerausgeber: AVU Aktiengesell-
schaft für Versorgungs-Unterneh-
men, An der Drehbank 18, 58285
Gevelsberg, Internet: www.avu.de,
Telefon: 02332 73-168, Fax: 02332
73-314, E-Mail: blickpunkt@avu.de;
Mitarbeiter: Petra Backhoff, Walter
Fischer, focu-s-ira, Studio Henkel,
Carmen Möller-Sendler, Jörg Prost-
ka, Jürgen Taake. Redaktion: Britta
Worms. Verantwortlich: Klaus
Bruder in Zusammenarbeit mit
Kerstin Mahnke, Frank Trurnit &
Partner Verlag GmbH, Putzbrunner
Straße 38, 85521 Otto brunn.
Layout/Satz: Sabine Drösler, FT&P,
Ottobrunn; Druck: Druckzentrum
Hussmann, Bochum. Der blickpunkt
wird im Auftrag der AVU an alle
Haushalte im AVU-Netzgebiet kos-
tenlos vierteljährlich verteilt.
MITMACHEN UNDGEWINNEN!
Schicken Sie Ihre Antwort bis zum 15. Februar an:
AVU-blickpunkt, Stichwort Rätselfrage, An der Drehbank 18,
58285 Gevels berg. Oder mailen Sie uns Ihre Antwort an die
Adresse blickpunkt @avu.de (Bitte geben Sie dabei auch Ihren
Namen und Ihre Adresse mit an.) Zu gewinnen gibt es als
1. Preis 150 Euro, als 2. Preis 90 Euro, der dritte Gewinner
erhält 60 Euro. Wie immer dürfen sich AVU-Mitarbeiter und
ihre Familienangehörigen nicht am Rätsel beteiligen.
EINSENDESCHLUSS: 15. FEBRUAR 2010
18_19_AUF EINEN BLICK
Ja, ich will gewinnen!
Die Schmiede in Ennepetal heißt …
Unsere Rätselfrage lautet: Wie heißt die Schmiede
in Ennepetal, wo sogar Kinder spielerisch den Um-
gang mit Hammer und Amboss erlernen können?
Das war die Lösung: Geocaching – so heißt die moderne Form
der Schnitzeljagd, bei der viele ihre Heimat auf ganz neue Weise
erkunden.
Unter den richtigen Antworten des Rätsels im letzten Heft
wurden folgende Gewinner gezogen: 1. Preis: Doris Voß,
Hattingen; 2. Preis: Gerlinde Mörken, Gevelsberg; 3. Preis:
Annegret Grabe, Sprockhövel.
QUIZ
BRECKERFELDSchulstraße 1
dienstags 9 bis 13 Uhr,
donnerstags 14 bis 18 Uhr
Tel. 02332 73-827
Fax: 02332 73-832
ENNEPETALVoerder Straße 70
montags und dienstags
14 bis 18 Uhr
mittwochs, donnerstags
und freitags 9 bis 13 Uhr
Tel. 02332 73-826
Fax: 02332 73-833
GEVELSBERGMittelstraße 53
montags bis freitags 9 bis
13 Uhr und 14 bis 18 Uhr
Tel. 02332 73-315
Fax: 02332 73-599
HATTINGENAugustastraße 10
montags bis freitags 9 bis 13 Uhr
und 14 bis 18 Uhr
Tel. 02332 73-823
Fax: 02332 73-834
SCHWELMBahnhofstraße 3
montags bis freitags 9 bis 13 Uhr
und 14 bis 18 Uhr
Tel. 02332 73-821
Fax: 02332 73-831
Der kundennahe Service rund um alle Energiethemen in den AVU-Treffpunkten
SPROCKHÖVELHauptstraße 56
montags und donnerstags
14 bis 18 Uhr
dienstags, mittwochs
und freitags 9 bis 13 Uhr
Tel. 02332 73-828
Fax: 02332 73-836
WETTERKaiserstraße 78
montags, dienstags, mittwochs
und freitags 9 bis 13 Uhr
donnerstags 14 bis 18 Uhr
Tel. 02332 73-825
Fax: 02332 73-835
AVU-TREFFPUNKTE
AVUblickpunktStichwort RätselfrageAn der Drehbank 1858285 Gevelsberg
Antwortkarte
Bitte
freimachen,
falls Marke
zur Hand
zin der
QUIZ ...
Name /Vorname:
Straße/Nr.:
PLZ/Ort:
Telefon:
Claudia Franke,
Geschäftsführerin
Kreishandwerkerschaft
„Egal, ob es um die Ausbildung geht oder um die
Zusammenarbeit mit dem Handwerk in der Region:
Die AVU ist in diesen Bereichen sehr engagiert. Sie
ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im EN-Kreis.
Für mich ist die AVU ein zuverlässiger Partner, ja ein
Freund. Sie unterstützt uns aktiv bei der Arbeit mit
verschiedenen Fach-Innungen. Solche Kooperationen
machen Spaß.
Denn wir verfolgen ein gemeinsames Ziel: Leistungs-
fähige Handwerksbetriebe und eine gesunde Wirtschaft.
AVU – die machen das.
Herzliche Grüße.“
Claudia Franke
Die AVU ist
Partner für die Wirtschaft
in EN. Das sichert
Arbeitsplätze.