Bewegungsanalyse Bewegungen beobachten, beschreiben ... · Verbessert die Bewegungsvorstellung:...

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BewegungsanalyseBewegungen beobachten, beschreiben, begründen und bewerten

Im Rahmen der Veranstaltung WPK Schneesport am 7.12.2015

Referenten: Nils, Lena und Badt

Was heißt Bewegungsanalyse?

Bewegungen beobachten, beschreiben, begründen und bewerten

Die grundlegenden Eigenschaften skitechnischer Bewegungen kennen ist

eine Voraussetzung

InhaltsverzeichnisBewegung beobachten

Was wird beobachtet?

Beobachtungshilfen

Standorthilfen

Bewegung begründen

Position und ihre Funktion

Aktion und ihre Funktion

Fahrspuren als Kontrolle

Bewegung Bewerten

Grundposition

Belastungswechsel und dominierender Außenski

Parallele Skistellung & ausgerichteteKörperachsen

Rhythmus und Spannungswechsel

Beinarbeit und Rumpfstabilisation

Optimierung der Bewegungsqualität

Literaturangabe

Bewegungen beschreiben

Bewegungsanweisungen müssen klar und deutlich formuliert werden, damit

Bewegungsempfehlungen und Korrekturen abgeleitet werden können

Verbessert die Bewegungsvorstellung: Anschaulichkeit ist oberstes Prinzip

Komplexe und komplizierte Bewegungen und Positionen können mit

Fachbegriffen vereinfacht werden

Beispiele für Fachbegriffe

Drehabstoßen

Aus einer Beugeposition in Hüft- Knie- und Sprunggelenken und auf

aufgekanteten Ski wird der Köper schnell aufgerichtet und dabei um seine

Längsachse in die neue Richtung gedreht.

Zentrale Position

Die Position, bei der die Gelenkswinkel eine mittlere Beugung aufweisen,

also sowohl vergrößert als auch verkleinert werden können. Zugleich verteilt

sich die Belastung relativ gleichmäßig auf die ganze Lände der Ski.

Metaphern

Um Bewegungen anschaulicher zu beschreiben zu können, bietet es sich

an, mit Bildern, so genannten Metaphern arbeiten (Fantasie und Kreativität

ist gefragt!)

Beispiele:

Die Ski sollen so auf den Kanten fahren als würden sie sich auf zwei

Eisenbahnschienen bewegen.

Bewegung beobachten

Wozu?

Rückmeldung an Schüler

Auswahl nächster methodischer Schritte

Was beobachten?

Vom Gesamten ins Detail

Zuerst Überblick verschaffen bevor auf Details eingegangen wird

Was wird beobachtet?

Gesamteindruck

Beobachtung des Ganzen

Wie wurde die gestellte Bewegungsaufgabe gelöst?

Was wird beobachtet?

Bewegungsabschnitte

Zeitlich und räumlich klar abgrenzbare Abschnitte, in einem sich

wiederholenden Bewegungsablauf

z.B. „von der Falllinie bis zum Kurvenende“, „Von der Kurvenausfahrt bis

zur Kurveneinfahrt“

Was wird beobachtet?

Umkehrpunkte (in der Kurvenfahrt)

Bewegungen verlangsamen sich, um dann in die Gegenbewegung überzugehen

Übergang sollte ohne Pause, also möglichst kontinuierlich und gefühlvoll ablaufen

z.B. Umkanten, Belastungswechsel, Hoch-Tief-Bewegung der Beine

Knotenpunkte

Punkte innerhalb einer Bewegung, an denen mehrere Teilbewegungen starten

oder enden

z.B. Moment auf dem Buckelkamm

DSV: Skilehrplan perfect. München: BLV Verlagsgesellschaft mbH, 2002. S. 37.

Was wird beobachtet?

Positionen

2 Aspekte

Position als Grundstellung

Position als Videostandbild

Position gibt Auskunft über

Lage des Körpers im Raum

Lage der Körperteile zueinander

z.B. „Bananen-Position“ beim Kurvenfahren, „Seiltänzer-Position“ beim

Kurvenwechsel

Was wird beobachtet?

Aktionen

Teilbewegungen, die eine Funktion für das Erreichen des Bewegungsziels

haben

Alle Bewegungen setzen sich aus Aktionen zusammen =>

Bewegungsbausteine

Einfache Aktionen: auf einzelne Körperteile beschränkt

Komplexe Aktionen: den gesamten Körper betreffend

Was wird beobachtet?

Sozialverhalten und Emotionen

Zeigen die Schüler Freude, Stolz, Ärger oder Angst?

Welche Einstellung bringen sie mit?

Einfluss auf die Gruppe

Eigenbeobachtung („Innensicht“)

Fähigkeit bei Kindern eingeschränkt

Ermuntern Sinneseindrücke während der Fahrt wahrzunehmen und zu

beschreiben

Beobachtungshilfen

Ferngläser

Details besser verfolgen

Nachteil: einmaliges Sehen

Augen zusammenkneifen

Störende Details werden ausgeblendet

Das Wesentliche tritt deutlicher hervor

Nachteil: Fahrer verschwimmt, einmaliges Sehen

Videoaufzeichnung

Beliebige Wiederholbarkeit

Verlangsamung bis hin zum Standbild

Nachteil: 3D Bewegungen werden zweidimensional abgebildet

Standorthilfen

Schüler aus mehreren Blickwinkeln beobachten

Alle Möglichkeiten nutzen!

Voraussetzung: hohe Konzentrationsfähigkeit

Bei Unsicherheit: weiteren Experten hinzuziehen

Bewegung begründen

Jede Aufgabenstellung/Bewegungsempfehlung sollte begründet sein.

„Ich empfehle diese Bewegung/Position, um zu…“

3 Grundlagen

• Position & Funktion

• Aktion & Funktion

• Fahrspur als Kontrolle

Position und ihre Funktion

Jede Position im Skifahren erfüllt eine bestimmte Funktion

Positionen haben großen Einfluss auf: Drehen, Kanten, Belasten, Stabilität,

Reagieren & Regulieren.

Position und ihre Funktion

Positionen:

Ski parallel & breit

Angepasste Rücklage im Tiefschnee

Rumpf weit nach vorne

Position und ihre Funktion

Aktion und ihre Funktion

Gezielte Aktionen/Bewegungen (auch Teilkörperbewegungen) erfüllen

immer eine Funktion

Ungewollte Aktionen/Bewegungen haben ebenfalls einen Effekt

Aktionen hinterfragen:

• Zu heftig, angemessen, zu schwach?

• In welche Richtung?

• Zu welchem Zeitpunkt?

• Über welche Zeitspanne?

Aktion und ihre Funktion

Aktionen:

KSP bei Kurveneinleitung nach vorne, Belastung der Kanten an der Schaufel

Gleichförmige Tiefbewegungen während der Kurvensteuerung führt ohne

Pause in die Hochbewegung zur Kurveneinleitung

Knie nach vorne & kurveneinwärts drücken

Aktion und ihre Funktion

Fahrspuren als Kontrolle

Genaues Betrachten der Fahrspur gibt häufig Aufschluss über die Fahrweise

Fahrspuren als Kontrolle

Fahrspuren:

Zwei dünne, gleichmäßige Einkerbungen

Abstand zwischen Innen- & Außenskispur verbreitert sich zum Kurvenende

Spur hat am Kurvenbeginn einen deutlichen Bauch

Fahrspuren als Kontrolle

Bewegung Bewerten

Wichtig zu wissen: Was macht die Qualität einer Bewegung aus?

5 Invarianten:

Grundposition

Belastungswechsel & dominierender Außenski

Parallele Skistellung & ausgerichtete Körperachsen

Rhythmus & Spannungswechsel

Beinarbeit & Rumpfstabilisation

Grundposition

Mittlere Grundposition, zentrierte Position:

Vorlage in Rumpf & Unterschenkel

Knie leicht gebeugt

Arme vor dem Körper

Zweck:

gleichmäßige Verteilung der Belastung auf den Ski

Sicheres Agieren & Reagieren in alle Richtungen

Belastungswechsel und dominierender

Außenski

Dominanz des Außenskis:

Zentripetalkraft greift am Ski (Skikante), Zentrifugalkraft am KSP ->

Kurvenauswärtiges Kippen über Außenski (entgegenwirken durch

Kurvenlage)

Innenkante des Außenskis sorgt für Kantengriff und somit für ausreichend

Zentripetalkraft

Außenski, sofern richtig gekantet & belastet dominiert die Kurvenfahrt

Parallele Skistellung & ausgerichtete

Körperachsen

Parallel:

Ski parallel

In der Kurve: Innenski vor Außenski

(Schrittstellung)

Ausgerichtete Körperachsen:

Kurveninnere Schulter & Hüfte vor

der Kurvenäußeren

Schulter- & Hüftachse ausgerichtet

auf Achse durch die Skispitzen

Bild: http://www.20min.ch/diashow/45290/01-

8a84afac83970c3e05c0541da4e561bd.JPG

Rhythmus und Spannungswechsel

Kurvenwechsel:

Zentripetal- & Zentrifugalkraft gegen 0

Muskuläre Anspannung lässt nach

Wechsel von Kurvenlage, Belastung & Kantstellung

Vertikalbewegung, KSP anheben

Rhythmus:

Spannung beim Kurvensteuern

Entspannung beim Kurvenwechsel

Beinarbeit und Rumpfstabilisation

Beine

Kanten & Drehen

Ausgleichsbewegungen („Stoßdämpfer“)

Hauptarbeit

Rumpf

Ruhig, fast passiv

Regulieren der Belastung

Gleichgewicht halten bei Kurvensteuerung zusammen mit Armen

Optimierung der Bewegungsqualität

Schwünge und Kurven verschmelzen

Schwung aus vorheriger Kurve bei neuer Kurveneinleitung nutzen,

reinvestieren

Kein pausenartiges Geradeausfahren zwischen zwei Kurven, direkter

Kurvenwechsel

Zusammenwirken von Außen- & Innenski

Außenski gibt Richtung vor, Innenski unterstützt Kurvensteuerung

Außen- & Innenski erzeugen zusammen höhere Kantengriffkraft (engere &

schnellere Kurvenfahrt möglich)

Literaturangabe

Deutscher Verband für das Skilehrwesen (2002): Skilehrplan „Perfect“.

München (blv).

Deutscher Verband für das Skilehrwesen (2010): Schneesportunterricht mit

Kindern und Jugendlichen. Stuttgart (pietsch).