Post on 20-Aug-2020
transcript
Berlin Konjunktur
Der konjunkturelle Schwung hält an
Dezember 2019
www.ibb.de
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur2
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Inhalt
Trendverläufe
Zusammenfassung Ausblick 2020 insgesamt positiv
Unternehmensnahe Dienstleistungen Umsätze: Robustes Wachstum Beschäftigung: Knapp über Berlin-Niveau
Industrie Berliner Industrie mit steigenden Umsätzen Auftragsbücher füllen sich
Exporte Außenhandel spürt Unsicherheiten
Bauhauptgewerbe Baugenehmigungen sinken Kapazitätsengpässe bremsen Baugewerbe
Tourismus Übernachtungen steigen um knapp 4%
Einzelhandel Umsätze steigen um 3,4%
Gastgewerbe Umsätze steigen um 1,0%
Unternehmensgründungen und Insolvenzen Weniger Betriebsgründungen Insolvenzforderungen gesunken
Arbeitsmarkt Gute Entwicklung nur leicht abgeschwächt
Steuern und Kredite Steuereinnahmen sprudeln weiter Kreditbestand steigt um 5,2%
Fazit Rahmenbedingungen bleiben schwierig
Volkswirtschaft | Dezember 2019 3
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2016 2017 2018 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Quartalswerte Saison-/kalenderbereinigte Werte Trend
Unternehmensnahe Dienstleistungen - GesamtUmsatz/Einnahmen aus selbstständiger Tätigkeit; (2015 = 100)
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1,7
1,8
1,9
2,0
2,1
2,2
2,3
2,4
2016 2017 2018 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Monatswerte Saison-/kalenderbereinigte Monatswerte
Trend langfristiger Durchschnitt
Verarbeitendes GewerbeUmsätze - Gesamt (in Mrd. Euro)
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2016 2017 2018 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen IBB
QuartalswertePrognose
Saison-/kalenderbereinigte Werte Trend
Darunter freiberufliche, wissenschaftliche und technische DienstleistungenUmsatz/Einnahmen aus selbstständiger Tätigkeit; (2015 = 100)
Saison-und kalenderbereinigte Konjunkturdaten / Trendverläufe
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2016 2017 2018 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Monatswerte Saison-/kalenderbereinigte Monatswerte
langfristiger Durchschnitt Trend
Verarbeitendes GewerbeAuftragseingänge - Gesamt (2015 = 100)
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2016 2017 2018 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Monatswerte Saison-/kalenderbereinigte Monatswerte
Trend langfristiger Durchschnitt
BauhauptgewerbeAuftragseingänge - Gesamt (in Mio. Euro)
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2016 2017 2018 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Monatsswerte Saison-/kalenderbereinigte Werte Trend
EinzelhandelUmsatz (2015 = 100)
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2016 2017 2018 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Monatswerte Saison-/kalenderbereinigte Werte Trend
GastgewerbeUmsatz; (2015 = 100)
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2016 2017 2018 2019
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Taus
ende
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Monatswerte Saison-/kalenderbereinigte Monatswerte
Trend langfristiger Durchschnitt
BauhauptgewerbeUmsätze (in Mio. EUR)
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur4
Ausblick 2020 insgesamt positiv
Das Wachstum in der deutschen Hauptstadt hat sich in 2019 aufgrund der unsicheren äußeren Bedingungen etwas abgeschwächt. Doch über-wiegen weiterhin die robusten binnenwirtschaftli-chen Kräfte. So stieg der Konsum der Berliner Haushalte aufgrund der guten Beschäftigungslage, der Touristenandrang reißt nicht ab und die Investi-tionen der öffentlichen Hand und der privaten Un-ternehmen sind hoch. Daher dürfte das Berliner Wachstum 2019, nach 3,1% in 2018, mit etwa 2% weiter deutlich über dem erwarteten deutschen Anstieg von 0,5% liegen. Im Jahr 2020 dürfte das Wachstum auf einem ähnlichen Niveau landen. Allerdings wird in 2020 aufgrund des Schaltjahres und der Lage der Feiertage mit 255 insgesamt vier Tage mehr gearbeitet als im Vorjahr. So fällt z.B. der neu eingeführte Internationale Frauentag auf einen Sonntag. Allein aufgrund des Kalendereffek-tes dürfte es zu einem Wachstumsplus von rund 0,2 Prozentpunkten kommen, so dass 2020 mit einem Anstieg des Berliner BIP von 2,2% gerech-net werden kann. In Deutschland könnten dann 1,0% erreicht werden.
Dennoch gibt es auch einige Warnzeichen in der Berlin Wirtschaft. Insbesondere die anhaltende Überauslastung der Berliner Wirtschaft bremst das Wachstum. Vor allem die Fachkräfteknappheit bremst die lang expandierende Wirtschaft zuneh-mend. So machen Kapazitätsengpässe vor allem den unternehmensnahen Dienstleistungen zu schaffen. Auch der Bau schiebt rekordhohen Auf-tragsbestände und Bauüberhänge vor sich her. Das könnte sich aber mit der Einführung des Mie-tendeckels ändern. Zwar dürfte sich die Umvertei-lung unterbundener Mietsteigerung von Vermietern auf Mieter belebend auf den Konsum auswirken. Auf das Investitionsklima in der Bauwirtschaft und im Handwerk wird allerdings eine dämpfende Wir-kung ausgehen, die längerfristig zum Verlust von Arbeitsplätzen führen kann.
Beschäftigung steigt über Bundesdurchschnitt
Der Konsum der Berliner Haushalte wird durch den historisch guten Arbeitsmarkt gestützt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist bis September im Jahresvergleich noch einmal um 57.286 auf 1,56 Mio. gestiegen. Damit liegt Berlin mit einem Zuwachs von 3,8% an der Spitze aller Bundesländer und 2,2 Prozentpunkte über dem deutschen Schnitt. In den letzten drei Jahren hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Be-schäftigten um insgesamt 165.352 erhöht. Auch wenn sich der Berliner Arbeitsmarkt äußerst dy-namisch entwickelt, waren im November noch 148.800 Erwerbslose gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,6%. Der Abstand zwischen der Berliner und der deutschen Arbeits-losenquote sank von 7,8 Prozentpunkten (Mai 2003) auf zuletzt 2,8 Punkte. Rechnet man aber zu
der Zahl der Arbeitslosen noch die Personen hinzu, die eine berufliche Eingliederung oder Weiterbil-dung durchlaufen, so zählt man 217.000 unterbe-schäftigte Menschen.
Robustes Wachstum bei Dienstleistungen
Vor allem die unternehmensnahen Dienstleister haben bisher überdurchschnittlich zum Beschäfti-gungswachstum beigetragen. In den ersten drei Quartalen 2019 wuchs die Beschäftigung um 3,9%, leicht über dem bundesdeutschen Niveau. In der Luftfahrt gab es zwei Jahre nach der Insolvenz von Air Berlin und einem Einbruch bei der Beschäftig-tenzahl in den ersten drei Quartalen wieder einen Aufwuchs um 7,3%. Der Zusammenbruch von Thomas Cook und ggf. weitere Konsolidierungen in der Reisebranche dürften sich allerdings dämpfend auswirken. Im boomenden Bereich Informations-technologie wurde die Beschäftigung um 14,5% weiter kräftig ausgeweitet. Die Umsätze der Berli-ner Dienstleistungsunternehmen haben mit 5,2% ein mehr als doppelt so hohes Wachstum erreicht wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (+2,1%). Mit knapp 30% der Berliner Umsätze bestimmt dieser Wirtschaftsbereich den Berliner Konjunktur-verlauf weiterhin stark.
Industrie entwickelt sich zunehmend zum Wachstumstreiber
Die Auftragseingänge der Berliner Industrie stiegen gegen den Bundestrend bis September um 7,5% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Anstieg resul-tiert vor allem aus der Inlandsnachfrage (+15,7%), die Auslandsbestellungen stiegen ebenfalls leicht. Die Berliner Industrie dürfte 2019 wieder positiv zum Wirtschaftswachstum beitragen. So sind die Umsätze der Berliner Industrieunternehmen von Januar bis September gegenüber dem Vorjahres-zeitraum um 5,7% auf 18,9 Mrd. EUR gestiegen.
Bauwirtschaft spürt Kapazitätsengpässe
Von Januar bis September 2019 stiegen die Bau-aufträge um 2,7%. Nach einem boomenden Jahr 2018 stößt die Bauwirtschaft zunehmend an Kapa-zitätsgrenzen. Die Bauaktivität wird vor allem durch den Fachkräftemangel in vielen Bau- und Hand-werksberufen, fehlende Kapazitäten, aber auch immer komplexere Bauvorschriften, schwieriger zu erschließende Grundstücksflächen sowie steigende Baukosten gebremst. Nur noch 17.144 Wohnungen wurden bis Oktober genehmigt (-8,4%). Für das Jahr 2019 kann mit rund 17.000 fertiggestellten Wohnungen gerechnet werden. Nötig wären pro Jahr mindestens 20.000 neue Wohnungen. Auch für 2020 bleiben die Nachfrageüberhänge im Woh-nungsbau in Berlin bestehen.
Zusammenfassung
Volkswirtschaft | Dezember 2019 5
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2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Quelle: Statistische Ämter der Länder, eigene Berechnungen
BIP-Entwicklung in BerlinMrd. EUR in Preisen von 2015 (linke Skala), Wachstumsraten ggü.Vorjahr in % (rechte Skala)
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2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Quelle: Destatis, eigene Berechnungen
BIP-Entwicklung in DeutschlandMrd. Euro in Preisen von 2015 (linke Skala), Wachstumsraten ggü. Vorjahr in % (rechte Skala)
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur6
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Umsatzentwicklung unternehmensnahe Dienstleistungen2015 = 100; saison-/kalenderbereinigte Quartalswerte
130
20172016 2018 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin Brandenburg, Destatis, eigene Berechnungen
Berlin Deutschland
Unternehmensnahe Dienstleistungen
Umsätze: Robustes Wachstum
Die Dienstleistungsbranche bleibt weiterhin eine wichtige Stütze der Berliner Wirtschaft. Jedoch wird die zukünftigen Entwicklung gemäß der Kon-junkturumfrage von IHK und Handwerkskammer Berlin aus dem Herbst 2019 zunehmend skepti-scher gesehen, der Erwartungsindikator ist um 28 auf -3 Punkte abgestürzt. Betriebe in diesem Be-reich konnten mit 5,2% in den ersten drei Quarta-len 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum den-noch ein mehr als doppelt so hohes Wachstum erreichen (+2,1%). Die Umsätze in diesem Wirt-schaftssegment betrugen 2018 insgesamt 65 Mrd. EUR. Mit knapp 30% der Berliner Umsätze be-stimmen sie den Konjunkturverlauf daher weiterhin stark.
Weiterhin spürbar sind die die zeitverzögerten und langsam auslaufenden Auswirkungen der Insol-venz von Air Berlin auf den Luftfahrtumsatz (-22,1%). Die Digitalwirtschaft bleibt ein Wachs-tumstreiber. Gut entwickelt haben sich Informati-onstechnologie (+12,4%), die Schifffahrt (+13,2%) mit einem statistischen Rückpralleffekt, die Infor-mationsdienstleistungen (+9,6%), sowie die Steu-erberater und Wirtschaftsprüfer (+9,2%).
Beschäftigung: leicht über Berlin-Niveau
Die unternehmensnahen Dienstleister haben in den letzten Jahren ihre Einstellungen kräftig aus-geweitet und den Großteil der neuen Jobs in Berlin geschaffen. Insgesamt sind in den Branchen der unternehmensnahen Dienstleistungen 653.000 Menschen beschäftigt. In den ersten drei Quarta-len 2019 wurden in diesem Bereich 3,9% mehr Beschäftigte gezählt als im entsprechenden Vor-jahreszeitraum. Das Beschäftigungswachstum übertrifft damit leicht den Gesamtberliner Beschäf-tigungsaufwuchs. In den freiberuflichen Tätigkeiten und bei den Unternehmensberatern wuchs die Beschäftigung jeweils um 8,0% sowie im sich erho-lenden Teilbereich Luftfahrt um 7,3%. Im Bereich Informationstechnologie wurde die Beschäftigung kräftig um 14,5% kräftig ausgeweitet. Dazu gehö-ren Programmiertätigkeiten, Beratungsleistungen und Datenverarbeitung.
Alles in allem werden die unternehmensnahen Dienstleistungen auch 2019 positiv zur Wirt-schaftsentwicklung in Berlin beitragen. Allerdings wird die positive Entwicklung in der Dienstleis-tungsbranche von Fachkräfteengpässen etwas ausgebremst.
Volkswirtschaft | Dezember 2019 7
12,4
9,2
2,4
2,2
9,1
4,5
1,8
-0,8
5,8
5,9
9,6
5,2
2,9
-1,0
2,1
-22,1
4,7
7,8
3,1
13,2
-5 0 5 10 15 20
Informationstechnologie (J)
Rechts-,Steuerberat., Wirtsch.prüf. (M)
sonst. Dienstl. für Unternehmen (N)
Architekt.-, Ing.-Büros, Labore (M)
Personen- u. Güterverkehr (H)
Lagerwesen u. Verkehrsdienstl. (H)
Film, TV, Kino, Musik (J)
Verlagswesen (J)
PR, Unternehmensberatung (M)
Werbung und Marktforschung (M)
Informationsdienstleistungen (J)
sonst. freiberufliche Tätigkeiten (M)
Reisebüros (N)
Überlassung v. Arbeitskräften (N)
Wach-, Sicherheitsdienste (N)
Luftfahrt (H)
Telekommunikation (J)
Post- und Kurierdienste (H)
Rundfunk (J)
Schifffahrt (H)
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1. - 3. Quartal 2019 Umsatzanteil an allen Dienstleist. (obere Skala)
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Umsatztrends ausgewählter DienstleistungsbranchenVeränderung gegenüber Vorjahr in %; Umsatzanteil in %
5,0
14,5
4,2
4,1
-3,3
-3,1
0,6
8,0
2,6
8,0
2,3
5,2
3,6
-1,5
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3,8
0,2
0,9
7,3
-2,0
-8 -4 0 4 8 12 16
-8 -4 0 4 8 12 16
Rechts-,Steuerberat., Wirtsch.prüf. (M)
Informationstechnologie (J)
sonst. Dienstl. für Unternehmen (N)
Personen- u. Güterverkehr (H)
Architekt.-, Ing.-Büros, Labore (M)
Überlassung v. Arbeitskräften (N)
Wach-, Sicherheitsdienste (N)
PR, Unternehmensberatung (M)
Lagerwesen u. Verkehrsdienstl. (H)
sonst. freiberufliche Tätigkeiten (M)
Werbung und Marktforschung (M)
Informationsdienstleistungen (J)
Film, TV, Kino, Musik (J)
Verlagswesen (J)
Post- und Kurierdienste (H)
Reisebüros (N)
Telekommunikation (J)
Rundfunk (J)
Luftfahrt (H)
Schifffahrt (H)
1. - 3. Quartal 2019 Beschäftigtenanteil an allen Dienstl. (obere Skala)
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Beschäftigungstrends ausgewählter DienstleistungsbranchenVeränderung gegenüber Vorjahr in %; Beschäftigungsanteil in %
5,2
5,4
7,6
2,3
4,3
-10 -5 0 5 10 15
unternehmensnahe Dienstleistungen(H, J, M, N)
freiberufl. u. wissenschaftl.Dienstleistungen (M)
Information undKommunikation (J)
Sonst. wirtschaftl.Dienstleistungen (N)
Verkehr undLagerwesen (H)
1. - 3. Quartal 2018 1. - 3. Quartal 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Umsatztrends unternehmensnahe DienstleistungenVeränderung ggü. Vorjahreszeitraum in %
65
25
17
13
10
Absolut in Mrd. EUR p.a.
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur8
5,7
4,5
6,5
10,3
6,0
-1,9
-0,8
2,3
-2,76,3
2,0
-5 0 5 10 15 20 25
Insgesamt
Inland
Ausland
Pharmazeut. Erzeugnisse
Datenverarbeitungsgeräte
Nahrungmittelherstellung
Maschinenbau
Elektrische Ausrüstungen
Metallerzeugnisse
Druckerzeugnisse
Sonstige Waren
Januar - September 2018 Januar - September 2019
Umsatztrends der wichtigsten IndustriebranchenVeränderung ggü. Vorjahreszeitraum in %
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
40
60
0 20 40 60
Anteil in %
Industrie
Berliner Industrie mit steigenden Umsätzen
Die Berliner Industrie entwickelt sich deutlich bes-ser als im Bundestrend. Die Umsätze der Berliner Industrieunternehmen sind von Januar bis Sep-tember 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7% gestiegen. Die 329 Berliner Industriebe-triebe mit 50 und mehr Beschäftigten erzielten nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg bis September einen Umsatz von insgesamt 18,9 Mrd. EUR, davon 7,6 Mrd. EUR im Inland (Anteil: 40%) und 11,3 Mrd. EUR im Aus-land (Anteil: 60%). Die Umsätze im Ausland stie-gen mit 6,5%, etwas stärker als im Inland (+4,5%).
Die Pharmazeutische Industrie, die umsatzstärkste Berliner Industriebranche (Anteil an den ausgewie-senen Industrieumsätzen: 33%), konnte ihre Um-sätze deutlich um 574,3 Mio. EUR (+10,3%) stei-gern. Die Hersteller von Datenverarbeitungsgerä-ten (+126,4 Mio. EUR), die Hersteller von Drucker-zeugnissen (+35,0 Mio. EUR) sowie von elektri-schen Ausrüstungen (+32,6 Mio. EUR) verzeichne-ten bis September ebenfalls kräftige Umsatzsteige-rungen. Der für Berlin wichtige Maschinenbau (An-teil: 7,7%) meldete dagegen einen Rückgang der Umsätze um 0,8% (-11,2 Mio. EUR).
Auftragsbücher füllen sich weiter
Die Auftragsbücher der Berliner Industrie füllten sich in den ersten neun Monaten um 7,5%. Dabei stiegen mit 15,7% vor allem die Inlandsbestellun-gen. Der Zuwachs wurde vor allem von den Pro-duzenten von Investitionsgütern getrieben (+29,0%). Besonders stark stiegen auch die Auf-träge der Fahrzeugbauer (+28,3%), der Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten (+10,9%), der Maschinenbauer (+8,3%), die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (+7,1%) sowie der Her-steller von Papier und Pappe (+3,9%). Dagegen sank die Zahl der Bestellungen bei den Pharma-zeutischen Produzenten (-3,1%).
Mit der Zunahme der Auftragseingänge und dem nur leichten Rückgang der Beschäftigtenzahl (-0,4%) dürften die Industrieumsätze für 2019 ge-sichert sein. Die Industrie wird 2020 positiv zum Wirtschaftswachstum Berlins beitragen. Jedoch dürfte sie mittelfristig auch die allgemeine Schwä-che der inländischen Industrie zu spüren bekom-men. Nach der Herbstumfrage der IHK Berlin und Handwerkskammer sind die Geschäftserwartungen in der Industrie zum dritten Mal in Folge gefallen. Auch die Investitionsneigung sinkt.
Volkswirtschaft | Dezember 2019 9
7,5
15,7
2,3
-3,1
8,3
10,9
7,1
-3,3
-2,9
-13,5
-3,7
-20 -10 0 10 20
Verarbeitendes Gewerbe insg.
Inland
Ausland
Pharmazeut. Erzeugnisse
Maschinenbau
Datenverarbeitungsgeräte
Elektrische Ausrüstungen
Metallerzeugnisse
Chemische Erzeugnissen
Metallerzeugung
Textilien
Januar - September 2018 Januar - September 2019
Auftragseingänge wichtiger IndustriebranchenVeränderung ggü. Vorjahreszeitraum in %
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
37
63
0 20 40 60
Anteil in %
-3
-2
-1
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2
3
-300
-200
-100
0
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200
300
2016 2017 2018 2019
Deutschland Berlin (rechte Skala)
Industriebeschäftigtegleitender 12-Monatsdurchschnitt, Veränderung ggü. Vorjahresmonat in Tsd.
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur10
-50
-40
-30
-20
-10
0
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20
30
-50
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2016 2017 2018 2019
Eurozone USA Asien EU ohne Euroländer Naher Osten Insgesamt
Berliner Exportemonatliche Trendwerte, Veränderung ggü. Vorjahr in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
Exporte
Außenhandel spürt Unsicherheiten
Die exportorientierten Industrieunternehmen stem-men sich gegen ein Klima von außenpolitische Unsicherheiten, globalen Handelsstreitigkeiten sowie hausgemachten Problemen. Von Januar bis September 2019 gingen die Exporte ins Ausland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur leicht zurück auf insgesamt 10,9 Mrd. EUR (-0,6%). Die deutschen Exporte stiegen dagegen um 0,9%.
In die USA wurden Berliner Waren im Wert von 1,3 Mrd. EUR ausgeführt, 8,3% weniger als noch im Vorjahr. Die USA sind seit über einer Dekade das mit Abstand wichtigste Berliner Exportland (Anteil an allen Exporten 11,7%). Jedoch haben zuneh-mende Unsicherheiten einen bremsenden Effekt auf die US-Nachfrage nach Berliner Gütern. In den USA besonders nachgefragt sind in Berlin produ-zierte pharmazeutische Erzeugnisse, deren Absatz dort in den ersten neun Monaten um 13% auf 286 Mio. EUR sank, sowie an zweiter Stelle Fahrge-stelle und Motoren, deren Absatz um 60% auf 90 Mio. EUR einbrach. Ein US-Handelskonflikt mit der EU würde den traditionell starken Berliner Handel mit den USA weiter negativ beeinflussen.
Nach China, dem zweitwichtigsten Exportpartner, wurden dagegen im gleichen Zeitraum mehr Berli-ner Güter exportiert (+11,3% auf 755 Mio. EUR). Die Exporte pharmazeutischer Erzeugnisse stie-gen um 87% auf 115 Mio. EUR. Die Exporte nach Frankreich, drittwichtigster Exportpartner Berlins, kletterten um 3,8% auf 662 Mio. EUR. Nach Polen wurde ebenfalls mehr exportiert (+19,5% auf 608 Mio. EUR), das Land bleibt auf dem vierten Rang der stärksten Berliner Exportländer. Großbritannien ist aktuell auf den sechsten Platz abgerutscht (+2,9% auf 507 Mio. EUR). Die Folgen eines unge-regelten Brexits würden auch Berlin treffen, auf-grund des geringen Industrieanteils jedoch weniger stark als andere Regionen Deutschlands. Die Eu-rozone, die derzeit einen Anteil von 25,8% an den Berliner Exporten hat, bleibt von der weltweiten Abkühlung und Unsicherheit nicht unberührt. Die Berliner Ausfuhren dorthin sanken leicht um 4,2%. Die Exporte dürften sich 2019 im Vorjahresver-gleich höchstens stabilisieren. Eine wichtige Rolle dürfte auch spielen, ob es Berliner Unternehmen noch stärker gelingt, internationale Großaufträge zu sichern.
Volkswirtschaft | Dezember 2019 11
-65,2
-84,3
-5,8
96,2
92,0
-10,0
-143,3
14,1
19,0
22,6
-176,3
73,0
-10,7
1,8
-48,5
-6,6
9,9
-80,6
-300 -200 -100 0 100
Insgesamt
Pharmazeutische Erzeugnisse
Geräte z. Elektrizitätserz. u. -vert.
sonstige Fahrzeuge
Medizinische Geräte
Kraftmaschinen
Motoren u.a. Teile f. Kraftfahrzeuge
Mess- u. steuerungstechn. Erzeugn.
Maschinen, a.n.g.
Chemische Enderzeugnisse, a.n.g.
Tabakerzeugnisse
Schuhe
Eisen-, und Metallwaren, a.n.g.
Enderzeugnisse, a.n.g.
Kakao und Kakaoerzeugnisse
Mineralölerzeugnisse
Waren aus Kunststoffen
Nachrichtentechnische Geräte
….
Januar - September 2019 Januar - September 2018
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnung
Exporttrends: wichtigste WarengruppenVeränderung ggü. Vorjahr in Mio. EUR
-65,2
-115,5
76,7
24,3
99,0
101,6
14,1
-96,4
-97,4
2,4
-0,8
-22,3
9,4
20,2
-5,1
108,7
25,0
4,1
-300 -200 -100 0 100 200
Insgesamt
USA
China
Frankreich
Polen
Schweiz
Vereinigtes Königreich
Niederlande
Italien
Österreich
Spanien
Russische Förderation
Japan
Tschechische Republik
Belgien
Brasilien
Türkei
Rumänien
…
Januar - September 2019 Januar - September 2018
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnung
Exporttrends: wichtigste ExportländerVeränderung ggü. Vorjahr in Mio. EUR
10.905
1.275
755
662
608
525
507
490
489
372
317
288
286
280
2.940
4.969
1.369
965
498
314
2.331
1.391
665
419
800
10.972
0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000
InsgesamtUSA
ChinaFrankreich
PolenSchweiz
Vereinigtes KönigreichNiederlande
ItalienÖsterreich
SpanienRussische Förderation
JapanTschechische Republik
…Euroländer
EU-28Neue EU-Länder
GIIPS-StaatenNaher und Mittlerer Osten
ASEANAsien
BRICSNext Eleven
OPECÖlstaaten
Berliner Exportenach Hauptabnehmern in Mio. EUR
Januar - September 2019 Januar - September 2018
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
3,5
1,5 1,1 0,90,2 0,1
-0,3 -0,4 -0,6 -0,8 -0,9 -0,9 -0,9 -1,0 -1,0
-3,3-4
0
4
Bran
denb
urg
Bade
n-W
ürtte
mbe
rgM
eckle
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mer
n
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land
Nie
ders
achs
en
Sach
sen-
Anha
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Hol
stei
n
Berli
n
Hes
sen
Ham
burg
Baye
rn
Sach
sen
Thür
inge
n
Nor
drhe
in-
Wes
tfale
n
Saar
land
Exporte September 2019Veränderung ggü. Vorjahreszeitraum in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
0
100
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0
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200
300
400
500
95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18Sep.19
EU (alte Mitgliedsländer) EU (neue Mitgliedsländer) Amerika Asien
Exporte nach Ländergruppen 1995 = 100
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur12
Bauhauptgewerbe
Baugenehmigungen sinken
Seit 2011 sind im Schnitt jährlich 40.000 Menschen nach Berlin gezogen und die Nachfrage nach Wohnraum wächst kontinuierlich. Nötig wären pro Jahr mindestens 20.000 neue Wohnungen. Aller-dings wurden in 2018 nur 16.706 neue Wohnun-gen fertiggestellt. So wächst der rekordhohe Über-hang an genehmigten, aber noch nicht fertigge-stellten Wohnungen weiter auf 63.403 an (+8,5% gegenüber Vorjahr). Zudem gingen die Bauge-nehmigungen von Wohnungen im Zeitraum Januar bis Oktober gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,4% auf 17.144 zurück, darunter 85% Neubauten (-7,7%).
Die Bedarfslücke lässt sich kurzfristig nicht schlie-ßen. Die Bauaktivität wird vor allem durch den Fachkräftemangel in vielen Bau- und Handwerks-berufen sowie durch bereits jetzt überausgelastete Kapazitäten gebremst. So stieg der Auftragsbe-stand im Bauhauptgewerbe in den ersten drei Quartalen 2019 um 5,6% auf 1,5 Mrd. EUR – der höchste Stand seit 19 Jahren. Immer komplexere Bauvorschriften, schwieriger zu erschließenden Grundstücksflächen und steigende Baukosten bremsen ebenso. Für 2019 kann mit rund 17.000 fertiggestellten Wohnungen gerechnet werden.
Kapazitätsengpässe bremsen Baugewerbe
Von Januar bis September 2019 sanken die Um-sätze im aufgeschätzten Bauhauptgewerbe von hohen Niveaus leicht um 1,0% auf 3,1 Mrd. EUR. Im Wohnungsbau ging der Umsatz nach einem sehr dynamischen Vorjahr um 18,5 Mio. EUR (-1,2%) und im öffentlichen Bau um 15,7 Mio. EUR (-3,3%) zurück, während die Umsätze im Wirt-schaftsbau um 3,9 Mio. EUR (+0,4%) stiegen. Im Ausbaugewerbe wurde im gleichen Zeitraum ein Umsatz von 1,5 Mrd. EUR erwirtschaftet, 177 Mio. EUR mehr als im Vorjahreszeitraum (+13,0%).
Die Trends bei den Auftragseingängen im Bau-hauptgewerbe zeigen nach oben. Nach drei Quar-talen wurden gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2,7% mehr Bauaufträge verbucht. Insgesamt belie-fen sie sich in diesem Zeitraum auf 2,4 Mrd. EUR. Ein Großteil davon entfiel auf den Wohnungsbau (1,1 Mrd. EUR); etwas weniger auf den Wirt-schaftsbau (858 Mio. EUR) und den öffentlichen Bau (439 Mio. EUR). Auch für 2020 bleiben die Nachfrageüberhänge im Wohnungsbau in Berlin bestehen. Allerdings dürfte es aufgrund der ge-planten Mietenbegrenzung neben einer positiven Entlastung für die Berliner Mieter zu einer rückläu-figen Investitionstätigkeit im Baubereich kommen.
2,7
-8,4
-7,7
-12,5
-20 -15 -10 -5 0 5
Gebäude insgesamt
Wohnungen insgesamt
Neubau
Aus- und Umbau
BaugenehmigungenVeränderung ggü. Vorjahreszeitraum in %
Januar - Oktober 2018 Januar - Oktober 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Davon:
Volkswirtschaft | Dezember 2019 13
•
•
-1,0
-1,2
0,4
-3,3
-5 0 5 10 15 20 25
insgesamt
Wohnungsbau
Wirtschaftsbau
Öffentlicher Bau
Umsatztrends Bauhauptgewerbe Veränderung ggü. Vorjahreszeitraum in %
Januar - September 2018 Januar - September 2019
Quelle: eigene Berechnungen
0 20 40 60
Anteil in %
2,7
5,8
-1,6
2,7
-20 20 60
insgesamt
Wohnungsbau
Wirtschaftsbau
Öffentlicher Bau
Trends der Auftragseingänge Bauhauptgewerbe Veränderung ggü. Vorjahreszeitraum in %
-10 0 10
Januar - September 2018
30 40 50
Januar - September 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
0 20 40 60
Anteil in %
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur14
Tourismus
Übernachtungen steigen um knapp 4%
Die vom Amt für Statistik gemeldeten Gästezahlen sind im Zeitraum Januar bis Oktober 2019 um 3,3% auf 11,7 Mio. gestiegen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einer Steigerung um 379.000 Gäste. Dabei sind vor allem mehr inländische Gäste gekommen (+308.000, +4,5%) und nur 71.000 mehr ausländische Besucher (+1,6%). Mehr Gäste als im Vorjahreszeitraum sind aus Spanien gekommen, hier ist die Zahl um gut 36.000 (+13,1%) auf 314.000 gestiegen. Damit belegt Spanien den 3. Platz im Länderranking, nach den USA (417.000) und dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland (477.000). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat sich die Gästezahl aus dem Königreich allerdings um 38.100 bzw. 7,4% deutlich reduziert.
Mit der steigenden Gästezahl erhöht sich auch die Zahl der Übernachtungen. In den ersten zehn Mo-naten wurden bereits 28,9 Mio. Übernachtungen verzeichnet, rund 1,1 Mio. mehr als noch im Vor-jahreszeitraum (+4,0%). Aufgrund der hohen Zahl der Übernachtungen steigt seit Anfang 2018 auch die Bettenauslastung bei den 794 Berliner Beherbergungsbetrieben wieder deutlich an. Im Oktober ist sie im Jahresvergleich um 2,2 Prozent-
punkte auf 63,7 gestiegen, wobei die Aufenthalts-dauer eines registrierten Berlin-Gastes bei durch-schnittlich 59 Stunden (2,5 Tage) lag. Die touristi-schen Ausgaben betrugen in den ersten zehn Mo-naten insgesamt rund 5,9 Mrd. EUR. Gegenüber dem Vorjahr war das eine Steigerung um 35 Mio. EUR.
Viele Berlin-Besucher bevorzugen einen Aufenthalt im inneren S-Bahn-Ring, wo auch die meisten Berliner wohnen. Im Schnitt kamen im Oktober auf 100 Berliner rund 32 Berlin-Gäste. In Mitte waren es allerdings 143 Besucher, in Charlottenburg-Wilmersdorf 69 und Friedrichshain-Kreuzberg 53. Auf 100 Einwohner von Marzahn-Hellersdorf kom-men dagegen nur 3 Touristen, in Steglitz-Zehlendorf waren es 6,1 und in Reinickendorf 7,5. Ein großer Teil der Gäste kommt trotz der jüngsten Pleiten in der Luftfahrt und bei einigen Reiseanbie-tern mit dem Flugzeug nach Berlin. Bis September 2019 sind auf den Berliner Flughäfen 13,7 Mio. Menschen ausgestiegen, 6,5% mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Auch die Touristenzahlen soll-ten weiter ansteigen. Für 2019 kann mit 34,2 Mio. Übernachtungen gerechnet werden im Jahr 2020 könnten es dann gut 35 Mio. sein.
0
2
4
6
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14
16
0
5
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05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Grafik und Berechnung
Veränderung ggü. Vj. in % (rechte Skala)Übernachtungen in Millionen (linke Skala)
Übernachtungen in Berlinin Millionen
34,232,9
Volkswirtschaft | Dezember 2019 15
11.710.642
477.537
417.001
313.621
292.968
259.317
228.862
197.173
187.972
167.459
148.475
147.647
141.282
118.287
88.643
86.628
79.723
0 200.000 400.000 600.000
Insgesamt:
GB
USA
Spanien
Italien
Niederlande
Frankreich
Schweiz
Dänemark
Polen
Schweden
Russland
Österreich
China
Belgien
Finnland
Israel
…
Gäste
Januar - Oktober 2018 Januar - Oktober 2019
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
28.875.775
1.327.794
1.216.832
977.164
913.143
736.252
656.900
542.911
531.570
395.719
390.491
354.003
352.509
297.659
286.002
249.958
244.554
0 500.000 1.000.000 1.500.000 2.000.000
Insgesamt:
GB
USA
Spanien
Italien
Niederlande
Frankreich
Dänemark
Schweiz
Russland
Schweden
Österreich
Polen
Israel
China
Finnland
Belgien
…
Übernachtungen
Januar - Oktober 2018 Januar - Oktober 2019
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
36,2
27,6
22,7
22,4
17,6
17,5
16,6
15,7
-1,3
-2,0
-2,2
-2,5
-2,6
-9,0
-13,7
-38,1
-40 -20 0 20 40
Spanien
Italien
USA
Russland
Polen
Finnland
Schweden
Ukraine
…
Norwegen
Türkei
Dänemark
Ungarn
China
Schweiz
Israel
GB
GästezahlenVeränderung gegenüber Vorjahreszeitraum in Tsd.
Januar - Oktober 2018 Januar - Oktober 2019
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
4,0
4,8
3,0
-1 0 1 2 3 4 5 6 7
Übernachtungen
davon Inland
davon Ausland
Januar - Oktober 2017 Januar - Oktober 2018 Januar - Oktober 2019
ÜbernachtungenVeränderung zum Vorjahreszeitraum in %
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
3,3
4,5
1,6
0 2 4 6
Gästeankünfte
davon Inland
davon Ausland
Januar - Oktober 2017 Januar - Oktober 2018 Januar - Oktober 2019
GästeVeränderung zum Vorjahreszeitraum in %
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur16
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80
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110
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2016 2017 2018 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Monatsswerte Saison-/kalenderbereinigte Werte Trend
EinzelhandelUmsatz (2015 = 100)
Einzelhandel
Umsätze steigen um 3,4%
Der Berliner Einzelhandel verbucht nach vorläufi-
gen Berechnungen des Amtes für Statistik Berlin-
Brandenburg ein dynamisches Jahr und setzte von
Januar bis September preisbereinigt 3,4% mehr
um als noch im Vorjahreszeitraum. Damit wächst
der Berliner Einzelhandel etwas stärker als im
bundesdeutsche Durchschnitt (+3,1%).
Ausschlaggebend für das Wachstum des Einzel-
handels in Berlin ist die seit Jahren wachsende
Stadtbevölkerung um durchschnittlich jährlich rund
40.000 Menschen sowie steigende Tourismuszah-
len. Starke Impulse kommen inzwischen auch vom
Internet- und Versandhandel. In den vergangenen
Jahren wurden in Berlin viele Geschäftsmodelle in
Form innovativer Start-ups umgesetzt, die nun von
Berlin aus international agieren. Im Bereich Online-
Handel stiegen die Umsätze jedoch nur noch um
7,6% (Deutschland: +8,7%). Der Umsatz im Fach-
einzelhandel mit Technik, Haushalts- und Heim-
werkerbedarf stieg ebenfalls deutlich (+6,3%).
Dieser Geschäftszweig profitiert von der guten
Einkommenssituation der Haushalte.
Die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel stieg
bis September um 1,0%. Die Unternehmen im
Facheinzelhandel reduzierten ihr Personal (-0,2%).
Dagegen wurde vor allem bei den Händlern mit
Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak mehr Per-
sonal eingestellt (+3,4%). Der Internethandel baute
kaum noch Personal auf (+0,3%), die Entwicklung
wird gebremst von den zunehmenden Schwierig-
keiten, qualifiziertes Personal zu finden.
Die wirtschaftliche Entwicklung in Berlin ist nach
wie vor dynamisch und die Zahl der Beschäftigten
wird auch 2019 im Vergleich zur bundesweiten
Entwicklung steigen. Insgesamt sind die Bedin-
gungen für Konsumenten so gut wie lange nicht
mehr. Seit fünf Jahren haben die Beschäftigten in
Berlin real mehr Geld in ihrer Haushaltskasse. So
sind die Löhne in Berlin im 2. Quartal preisbereinigt
um 4,3% gestiegen (Deutschland: 1,3%). Da der
Zuzug nach Berlin in den kommenden Monaten
nur langsam abflachen und die Touristenzahlen
weiter steigen dürften, sollten die Aussichten für
den Einzelhandel positiv bleiben und sich zu Jah-
resende erfahrungsgemäß weiter beleben.
Volkswirtschaft | Dezember 2019 17
80
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Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
2017 2018 2019
Umsatz Einzelhandel insgesamt 2015 = 100
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
16,7
3,4
0,8
3,8
6,3
1,5
7,6
-2 0 2 4 6 8 10
Einzelhandel (ohne Kfz) insg.darunter:
Kaufhäuser/Tankstellen
Supermärkte
Facheinzelhandel
sonstiger Einzelhandel
Versand-, Markt- und Internethandel
Januar - September 2017 Januar - September 2018 Januar - September 2019
Umsatztrends im EinzelhandelVeränderung zum Vorjahreszeitraum in %
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur18
Gastgewerbe
Umsätze steigen um 1,0%
Das Berliner Gastgewerbe (bestehend aus Beher-bergungsgewerbe und Gastronomie) meldet ein bislang erfolgreiches Jahr. Nach den vorläufigen Zahlen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg stiegen die Umsätze bis September um 1,0% (Deutschland: +0,8%). Dabei stiegen die Umsätze in den Berliner Hotels, Gasthöfen und Pensionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,5% (Deutschland: +0,3%). Im Sommer kamen sehr viele Städtereisende und Messebesucher nach Berlin. Touristen aus dem Ausland nutzen neben den klassischen Hotels und Pensionen auch alter-native Unterbringungsformen, sodass die tatsächli-che Zahl der Übernachtungen deutlich höher sein dürfte.
Die Berliner Gastronomie meldet für den Zeitraum Januar bis September ebenfalls eine Umsatzstei-gerung (+0,9%; Deutschland: +1,1%). Die Umsät-ze der Berliner Restaurants, Gaststätten, Imbiss-stuben, Cafés und Eissalons stiegen dabei um 0,2%, die Umsätze der Caterer um 4,1%.
Die Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe stieg in den ersten neun Monaten um 1,7%, während sie im gesamtdeutschen Durchschnitt nur um 1,3% stieg. In fast allen Bereichen des Gastgewerbes verlief die Entwicklung positiv. So stieg die Be-schäftigung in den Berliner Hotels, Gasthöfen und Pensionen (+0,6%) sowie, aufgrund der zuneh-menden Nachfrage, vor allem bei den Caterern (+12,0%), stagnierte allerdings in den Restaurants (-0,1%).
Für 2019 sehen die Unternehmen des Gastgewer-bes mögliche bremsende Faktoren in einem zu-nehmenden Fachkräftemangel. Dagegen dürften sich die Touristenzahlen und damit die Nachfrage-nach Unterkünften und Verpflegung weiter positiv entwickeln. Gemäß der gemeinsamen Herbstum-frage von IHK und Handwerkskammer Berlin pla-nen aktuell mehr Unternehmen des Gastgewerbes mit einer zwar weiterhin positiven, aber abflauen-den Konjunkturdynamik.
80
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2016 2017 2018 2019
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Monatswerte Saison-/kalenderbereinigte Werte Trend
GastgewerbeUmsatz; (2015 = 100)
Volkswirtschaft | Dezember 2019 19
1,0
1,2
1,5
0,9
0,2
4,1
-2 0 2 4 6
Gastgewerbe insges.darunter:
Beherbergungsgewerbe insg.
Hotels
Gastronomie insg.
Restaurants, Schankwirtschaft, etc.
Caterer, etc.
Januar - September 2017 Januar - September 2018 Januar - September 2019
Umsatztrends im GastgewerbeVeränderung zum Vorjahreszeitraum in %
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
70
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140
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
2017 2018 2019
Umsatz Gastgewerbe2015 = 100
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur20
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
1 1
1 1
1 1
1 1
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1 1
1 1
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1 1
1 1
1 1
1 1
1 1
1 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen 1 1 1 1 1
Neugründung Rechtsform- w echsel
178 (-7,8%)
Gewerbeanmeldungen Januar - September 2019 (Veränderung ggü. Vorjahreszeitraum)
Gesellschafter-eintritt
Erbfolge, Kauf, Pacht
29.957 (-3,6%) 146 (-14,1%)
32.686 (-3,5%)
Neuerrichtungen Zuzug Übernahme
30.103 (-3,7%) 1.041 (-5,0%) 1.542 (1,1%)
Umw andlung
5.299 (-1,7%) 1.749 (-5,4%) 13.646 (-7,8%) 9.263 (2,5%)
243 (8,0%) 1.121 (1,3%)
Betriebsgründung sonstige Neugründung
Betriebsgründung Hauptniederlassung
Betriebsgründung Zw eigniederlassung
Gründung Kleingew erbetreibende Gründung Nebenerw erb
7.048 (-2,7%) 22.909 (-3,9%)
Insolvenzforderungen gesunken
Bis September ist die Zahl der Unternehmensin-solvenzen mit 1.070 im Vergleich zum Vorjahres-zeitraum leicht gestiegen (+2,4%). Die Höhe der Forderungen der Gläubiger ist dagegen im Ver-gleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um 12,8% auf 985.328 Mio. EUR gesunken.
Die meisten Insolvenzen betrafen die Bereiche Handel und Kfz-Reparatur (194), freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (165) sowie Gastgewerbe (145) und Baugewerbe(141). Im Bereich Information und Kommunikationmussten 67 Firmen aufgeben (-12). Bei der Viel-zahl der Gründungen im Bereich Digitalwirtschaftkann nicht jedes Konzept aufgehen. Bei mit Risi-kokapital finanzierten Unternehmen wird bei Nicht-erreichen von vorher definierten Zielen, wie z.B.Nutzerzahl, schnell eine weitere Wachstumsfinan-zierung versagt, was diese Unternehmen unmittel-bar zur Aufgabe zwingt. Darüber hinaus steigtauch die Zahl der Wettbewerber, z.B. im Fintech-Bereich. Insgesamt bleibt die Berliner Startupsze-ne weiterhin sehr dynamisch und vernetzt sichauch zunehmend enger mit der Industrie, für diesie digitale Lösungen zur Prozessoptimierung,beispielsweise mithilfe von Künstlicher Intelligenz,anbieten. So zählten 13% der 2018 gegründetenStart-ups zur Industrie oder zu den industrienahenDienstleistungen
Unternehmensgründungen und Insolvenzen
Weniger Betriebsgründungen
In den ersten neun Monaten 2019 wurden 32.686
Gewerbeanmeldungen bei den zuständigen Ge-
werbeämtern in Berlin registriert. Das waren 1.187
weniger als noch im Vorjahreszeitraum und damit
ein Rückgang von 3,5%. Dies liegt auch an der
guten Lage auf dem Arbeitsmarkt, wo Fachkräfte
inzwischen sehr gefragt sind. Im Bundesdurch-
schnitt stiegen die Gewerbeanmeldungen dagegen
um 1,5%.
Gleichzeitig wurden in Berlin bis September 27.170
Gewerbe abgemeldet, so dass ein positiver Saldo
von 5.516 Gewerbemeldungen verblieb. Der Saldo
war in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und
technischen Dienstleistungen (1.392) sowie im
Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur
(830) besonders hoch. Im Informations- und Kom-
munikationsgewerbe war das Gründungsgesche-
hen erneut sehr dynamisch, der Saldo von An- und
Abmeldungen betrug 795 (-2,0% im Vergleich zum
gleichen Vorjahreszeitraum). Der Saldo der wichti-
gen Betriebsgründungen stieg gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 4,9% auf 1.851. Dabei han-
delt es sich um Gewerbebetriebe, bei denen be-
reits bei ihrer Anmeldung eine größere wirtschaftli-
che Bedeutung angenommen werden kann. Denn
zu 75% sind diese Betriebe Kapitalgesellschaften,
die besonders viele Arbeitsplätze schaffen.
Volkswirtschaft | Dezember 2019 21
0
100
200
300
400
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700
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80
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100
110
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130
140
150
160
16 17 18 19beantragte Unternehmensinsolvenzen (Anzahl pro Monat)gleitender Durchschnitt (Anzahl pro Monat)Forderungen in Mio. EUR pro Monat (rechte Skala, Durchschnitt)
Unternehmensinsolvenzen
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
-500
-400
-300
-200
-100
0
100
200
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500
-500
-400
-300
-200
-100
0
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200
300
400
500
16 17 18 19
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Anmeldungen Abmeldungen Saldo
Gewerbemeldungen monatliche Trendwerte, Veränderung gegenüber Vorjahresmonat
-20
-10
0
10
20
30
-20
-10
0
10
20
30
16 17 18 19
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Gründungen Aufgaben Saldo
Betriebsgründungen und -aufgabenmonatliche Trendwerte, Veränderung gegenüber Vorjahresmonat
5.2195.516
6
226
835
37
22
795
113
73
2.701
654
-400 0 400 800 1.200 1.600 2.000 2.400 2.800
Insgesamt
Verarbeitendes Gewerbe
Baugewerbe
Handel
Verkehr und Lagerei
Gastgewerbe
Informat.u.Kommunikat.
Finanz-,Vers.Dienstlstg.
Grundst.-u.Wohngs.wesen
Unternehmensnahe Dienstlstg.
öffentl.u.priv.Dienstlstg.
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Januar - September 2018 Januar - September 2019
Gründungsgeschehen - Saldo Gewerbean- und -abmeldungen17171801
36
200
81
67
-78
386
102
144
794
43
-100 0 100 200 300 400 500 600 700 800
Insgesamt
Verarbeitendes Gewerbe
Baugewerbe
Handel
Verkehr und Lagerei
Gastgewerbe
Informat.u.Kommunikat.
Finanz-,Vers.Dienstlstg.
Grundst.-u.Wohngs.wesen
Unternehmensnahe Dienstlstg.
öffentl.u.priv.Dienstlstg.
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen
Januar - September 2018 Januar - September 2019
Gründungsgeschehen - Saldo Betriebsgründungen und -aufgaben
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur22
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
16 17 18 19
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Berlin Deutschland
Sozialversicherungspflichtig BeschäftigteVeränderung ggü. Vorjahr in %
Arbeitsmarkt
Gute Entwicklung nur leicht abgeschwächt
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter dynamisch,
bremst im Herbst aber hinsichtlich des Abbaus der
Arbeitslosigkeit leicht ab. Die Zahl der sozialversi-
cherungspflichtig Beschäftigten ist bis September
im Jahresvergleich um 57.286 auf 1,56 Mio. ge-
stiegen. Damit liegt Berlin mit einem Zuwachs von
3,8% an der Spitze aller Bundesländer und 2,2
Prozentpunkte über dem deutschen Schnitt. In den
letzten drei Jahren hat sich die Zahl der sozialver-
sicherungspflichtig Beschäftigten um insgesamt
165.352 erhöht. Jeder 5. neue Berliner Job wird im
überdurchschnittlich gut entlohnten Bereich Infor-
mation und Kommunikation geschaffen, im Jahres-
vergleich schon 11.321 neue Jobs.
Der Personalbedarf in den Unternehmen, beson-
ders an Fachkräften, bleibt auch zukünftig hoch. Im
November 2019 wies die Bundesagentur für Arbeit
26.386 offene Stellen aus, 152 weniger als im Vor-
jahr, darunter 25.000 reguläre sozialversiche-
rungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und nur
370 marginale Arbeitsstellen, die zeitlich befristet
oder nur gering bezahlt sind. In 2020 dürften rund
55.000 neue Jobs geschaffen werden. Damit läge
Berlin weiter an der Spitze der Bundesländer.
Der Berliner Arbeitsmarkt entwickelt sich insge-
samt äußerst dynamisch, allerdings bremsen der
Fachkräftemangel sowie weltweit zunehmende
Unsicherheiten. So waren im November noch
148.800 Erwerbslose gemeldet. Das entspricht
einer Arbeitslosenquote von 7,6% (Deutschland:
4,8%). Rechnet man aber zu der Zahl der Arbeits-
losen noch die Personen hinzu, die eine berufliche
Eingliederung oder Weiterbildung durchlaufen, so
zählt man 217.000 unterbeschäftigte Menschen.
Seit September ist der in den letzten Jahren zu
beobachtende stetige Abbau der Arbeitslosigkeit
zudem ins Stocken geraten und die Zahlen über-
treffen den Vorjahreswert leicht: Gegenüber dem
Vorjahr wurden im November 2.105 Arbeitslose
mehr gemeldet. Dies zeugt von der zunehmenden
Schwierigkeit, angemessen qualifiziertes Personal
für die zahlreichen offenen Stellen zu finden. Der
Abstand zwischen der Berliner und der Bundes-
deutschen Arbeitslosenquote sank von 7,8 Pro-
zentpunkten (Mai 2003) auf zuletzt 2,8 Punkte.
Allerdings wird die Sockelarbeitslosigkeit in Berlin
aufgrund höherer friktioneller und struktureller Ar-
beitslosigkeit auch mittelfristig mindestens 2 Pro-
zentpunkte über dem Bundesdurchschnitt liegen.
Volkswirtschaft | Dezember 2019 23
-1,8
-1,2
-0,6
0,0
0,6
-20
-15
-10
-5
0
5
16 17 18 19Arbeitslose in Tausend (linke Skala)Arbeitslosenquote in Prozentpunkten (rechte Skala)Unterbeschäftigungsquote in Protzentpunkten (rechte Skala)
Veränderung der Arbeitslosigkeit(ggü. Vorjahresmonat)
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
1.300
1.350
1.400
1.450
1.500
1.550
1.600
1.650
1.300
1.350
1.400
1.450
1.500
1.550
1.600
1.650
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Taus
ende
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen2017 2018 2019 Prognose (2019)
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigtein Tausend
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
6,0
0
10
20
30
40
50
60
70
15 16 17 18 19
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen
SV-Beschäftigte in Tausend in % zum Vorjahresmonat (rechte Skala)
Veränderung der Beschäftigung(ggü. Vorjahresmonat)
2,73,1
4,2 4,24,8 4,8 4,9 4,9 5
5,46 6
6,4 6,6 6,77,6
9,8
0
2
4
6
8
10
0
2
4
6
8
10
Baye
rn
Bade
n-W
ürt.
Rhe
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sen
Nie
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Deu
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land
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Thür
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Saar
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Nor
drh.
-Wes
tf.
Sach
sen-
Anha
lt
Mec
k.-V
orp.
Berli
n
Brem
en
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen
in %Arbeitslosenquoten November 2019
0,1
0,50,8 0,9
1,21,3
1,6 1,6 1,7 1,8 1,8 1,8 1,8
2,4
3,8
0
1
2
3
4
0
1
2
3
4
Thür
inge
n
Saar
land
Sach
sen-
Anha
lt
Sach
sen
Bran
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Mec
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Hes
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Baye
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Nor
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estfa
len
Schl
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ig-H
olst
ein
Ham
burg
Berli
n
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen
in %Veränderung der Beschäftigten September 2019
26.570
4.912
4.583
4.184
4.022
3.406
2.520
1.353
1.136
454
0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000
Insgesamt
Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit
Industrie
Gesundheit, Soziales, Erziehung
Handel, Vertrieb, Tourismus
Buchhaltung, Recht, Verwaltung
Bau, Architektur, Gebäudetechnik
Werbung, Marketing, Kultur
Naturwissenschaft, Informatik
Land-, Forstwirtschaft, Gartenbau
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen
Offene Stellen November 2019
130
140
150
160
170
180
190
130
140
150
160
170
180
190
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Bundesagentur für Arbeit2017 2018 2019 Prognose
Gemeldete Arbeitslosein Tausend
2,5
3,0
3,5
4,0
-1,4
-1,2
-1,0
-0,8
-0,6
-0,4
-0,2
0,0
0,2
16 17 18 19
Berlin Deutschland Abstand Arbeitslosenquoten (rechte Skala)
Arbeitslosenquote im VergleichVeränderung ggü. Vorjahr in Prozentpunkten / Abstand Berlin zu Deutschland
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur24
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
0
50
100
150
200
16 17 18 19
Quelle: Senatsvewaltung für Finanzen, eigene Berechnung
in Mio. EUR in Prozent (rechte Skala)
Steuereinnahmen Berlins vor Steuerverteilungmonatliche Trendwerte; Veränderung ggü. Vorjahresmonat
Steuern und Kredite
Steuereinnahmen sprudeln weiter
Überdurchschnittlich steigende Beschäftigtenzah-len und hohe Umsätze in den Berliner Unterneh-men führen zu Rekordeinnahmen des Landes Berlin. So sind die Steuereinnahmen vor Steuer-verteilung in den ersten elf Monaten 2019 gegen-über dem Vorjahreszeitraum um 1,6 Mrd. EUR auf 29,0 Mrd. EUR gestiegen (+6,0%).
Deutliche Zuwächse gab es bei der Lohnsteuer (+8,7% auf 4,9 Mrd. EUR), sowie bei der Einkom-menssteuer (+12,5%), die sich bis November auf 2,1 Mrd. EUR erhöht hat. Auch die Umsatzsteuer konnte zulegen (+6,1% auf 9,0 Mrd. EUR). Im Ge-genzug sanken die Abgeltungssteuer (-29,6% auf 67 Mio. EUR), die Gewerbesteuerumlage (-19,0% auf 116 Mio. EUR), sowie die nicht veranlagten Ertragssteuern (vor allem auf Dividenden: -3,3% auf 694 Mio. EUR) zum Teil stark. Das Land Berlin hat 2018 einen Rekordüberschuss von 1,5 Mrd. EUR erzielt, so dass Schulden abgebaut und not-wendige Investitionen getätigt werden können. Die positive Entwicklung dürfte sich in diesem und im nächsten Jahr fortsetzen, jedoch von einer schwä-cheren Konjunktur etwas gedämpft werden.
Kreditbestand steigt um 5,2%
Der Kreditbestand bei den am Standort Berliner tätigen Banken betrug nach dem zweiten Quartal 2019 laut Auskunft der Bundesbank 142 Mrd. EUR. Gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht das einer Steigerung von 5,2%.
Die Firmenkredite, mit 81 Mrd. EUR die größte Bestandsposition, nahmen um 7,0% zu. Auch Wohnungsbaukredite verzeichneten im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal einen deutlichen Anstieg um 18,0% auf 28 Mrd. EUR. Hierzu zählen große Kreditpositionen von Woh-nungsbauunternehmen. Kredite für Energie- und Wasserversorger stiegen wieder um 5,5% auf 4,5 Mrd. EUR, nachdem sie zu Beginn des Jahres 2018 stark gesunken sind. Die Nachfrage nach Immobilienkrediten bleibt weiterhin hoch. So wur-den Kredite für den Wohnungsbau an Privatperso-nen in den Bankbeständen um 7,9% auf 25 Mrd. EUR ausgeweitet. Zudem ist die Konsumlaune angesichts der guten Wirtschafts- und Arbeits-marktlage positiv. So legten auch die Verbraucher-kredite um 4,4% auf 9,7 Mrd. zu.
Volkswirtschaft | Dezember 2019 25
-10
-8
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73
75
78
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2016 2017 2018 2019
Veränd. zum Vorjahresquartal in % (rechte Skala)Kreditbestand in Mrd. EUR (linke Skala)
UnternehmenskrediteKreditbestand aller Bankniederlassungen in Berlin
Quelle: Deutsche Bundesbank, eigene Berechnungen
1,1
-10,1
8,7
3,9
-15 -10 -5 0 5 10 15
Steuereinnahmen
dav. Umsatzsteuer
dav. Lohnsteuer
weitere Steuern
Januar - November 2018 Januar - November 2019
Steuereinnahmen nach SteuerartenVeränderung zum Vorjahreszeitraum in %
Quelle: Senatsverwaltung für Finanzen, eigene Berechnungen
6,0
1,1
-1,0
13,1
-2,1
8,3
-10 0 10 20
Steuereinnahmen vorSteuerverteilung
Steuereinnahmen
Darunter:
Landesanteil anGemeinschaftsteuern
Landessteuern
Gemeindesteuern
Gemeindeanteile anGemeinschaftsteuern
Januar - November 2018 Januar - November 2019
Steuereinnahmen BerlinVeränderung zum Vorjahreszeitraum in %
Quelle: Senatsverwaltung für Finanzen, eigene Berechnungen
7,0
11,6
-14,5
5,5
4,4
6,9
32,0
6,3
6,6
-60 -40 -20 0 20 40
Unternehmen insgesamt
Dienstleistungsgewerbe
Finanzierungsinstitutionen und Versicherungen
Energie- und Wasserversorgung
Verarbeitendes Gewerbe
Handel
Verkehr und Nachrichtenübermittlung
Baugewerbe
Land- und Forstwirtschaft
2. Quartal 2019 2. Quartal 2018
Kredite an UnternehmenKreditbestand aller Bankniederlassungen in Berlin, Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent
Quelle: Deutsche Bundesbank, eigene Berechnungen
4,4
26,0
-8,8
7,1
23,9
-15,2
-5,1
9,0
2,2
11,4
-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30
Insgesamt
Chemische Industrie
Datenverarbeitungsgeräte, Optik
Druckgewerbe, Möbel, Recycling
Machinen-, Fahrzeugbau, Reparatur
Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung
Metallerzeugung und -bearbeitung
Gummi- u. Kunststoffwaren
Glas, Keramik, Steine und Erden
Textil und Bekleidungsgew.
2. Quartal 2019 2. Quartal 2018
Kredite an IndustrieunternehmenKreditbestand aller Bankniederlassungen in Berlin, Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent
Quelle: Deutsche Bundesbank, eigene Berechnungen
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur26
Rahmenbedingungen bleiben schwierig
Die Berliner Wirtschaft befindet sich seit fünf Jah-ren in einer Phase ungebrochenen Aufschwungs mit überdurchschnittlich hohen Wachstumsraten. Seit 2008 ist sie pro Jahr 1,2 Prozentpunkte über dem Bundesschnitt gewachsen. Auch im Jahr 2020 dürfte der Zuwachs des Bruttoinlandspro-dukts in Berlin mit 2,2% wieder über dem Bund liegen, für den mit 1,0% gerechnet wird. Diese für die deutsche Hauptstadt positive Entwicklung kann über weite Strecken mit regionalspezifischen Fun-damentaldaten erklärt werden. Dennoch entwickelt sich die Berliner Wirtschaft nicht unabhängig von überregionalen Zusammenhängen. Der Berlin-Ausblick der IBB basiert daher auch auf Annah-men und Prognosen über die Weltwirtschaft, den Euro-Raum und die Kapitalmärkte, die wiederum stark von der Politik der Zentralbanken abhängen.
Die Weltwirtschaft ist nach einer langen Phase des Niedrigzins und hohen Schuldenständen insge-samt störungsanfälliger geworden. Viele internati-onale und innenpolitische Krisen drosseln den Wirtschaftsgang zunehmend. Vor allem der ameri-kanisch-chinesische Handelsstreit hat sich mit einer Ausweitung zu einem strategisch, technolo-gischen und sicherheitspolitischen Konflikt ver-schärft und belastet den Welthandel. Große Teile der Weltwirtschaft verzeichnen geringere Wachs-tumsraten.
So zeigten der Euroraum und die US-Wirtschaft zur Jahresmitte 2019 eine Drosselung des Wachs-tums, deren Ursprung vor allem im schwächelnden industriellen Sektor zu finden war. Ein konjunktu-reller Abschwung ist für 2020 aber nicht zu erwar-ten. Vor allem der Konsum wird weiter stützen. Die Privathaushalte profitieren nach wie vor von der verbesserten Arbeitsmarktlage und stärkeren Lohnzuwächsen.
Die US-Notenbank hat 2019 die Zinswende vollzo-gen und die Zinsen, trotz einer historisch guten Arbeitsmarktlage und einer Inflation nahe der Ziel-marke von 2%, mit Verweis auf die Handelskonflik-te wieder gesenkt. In Bezug auf ihren Zinsausblick hält sie sich aber weitgehend bedeckt. Die Europä-ische Zentralbank dagegen bewegt sich mit ihrem zum September 2019 beschlossenen Bündel von Lockerungsmaßnahmen bereits am Rande ihrer Möglichkeiten.
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel bis Anfang September 2019 auf -0,75%. Seither scheint das Vorantasten zu immer neuen Rekord-tiefs zumindest unterbrochen, die Renditen
Fazit
pendelten zum Jahrsende um -0,30%. Kleinere Aufwärtskorrekturen in den Renditen über die nächsten Monate sind durchaus realistisch. Eine durchgreifende Zinswende ist aber für 2020 wohl nicht absehbar.
Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal um 0,1% gegenüber der Vorperiode nur mäßig ge-wachsen. Nachdem im 2. Quartal ein Rückgang von 0,2% gemeldet wurde, konnte somit eine technische Rezession vermieden werden. Positive Impulse kamen vom vor allem vom Konsum (+0,4% ggü. Vorquartal) und von den Bauinvestiti-onen (+1,2%). Die Investitionen in Maschinen gin-gen dagegen um 2,6% zurück.
Die Berliner Wirtschaft dagegen war von der deut-schen Industrieschwäche bisher nicht betroffen, zumal sie nur einen geringen Industrieanteil von 8,6% an der gesamten Bruttowertschöpfung auf-weist, im Gegensatz zum Bundesschnitt von 23,1%. In den ersten drei Quartalen konnte der Industrieumsatz gegenüber dem Vorjahreszeit-raum um 5,7% gesteigert werden und die Auf-tragseingänge um 7,5% ausgeweitet werden.
Eine große Stütze bleibt 2020 weiterhin der Kon-sum, der aufgrund des anhaltend guten Arbeits-marktes robust bleibt. Insgesamt ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Herbst 2019 im Jahresvergleich um knapp 57.000 auf 1,56 Mio. gestiegen. Mit einer Wachstumsrate von 3,8% liegt die deutsche Hauptstadt an der Spitze aller Bundesländer, 2,2 Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Schnitt. Parallel zum Ar-beitskräfteaufbau konnten die Reallöhne im 2. Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal kräftig um 4,3% zulegen.
Vor allem die Fachkräfteknappheit bremst die Ber-liner Wirtschaft nach einer langen Expansionspha-se aber zunehmend. Kapazitätsengpässe machen insbesondere der Bauwirtschaft zu schaffen, dass zeigen die rekordhohen Auftragsbestände. Die Bauaktivität wird vor allem durch den Fachkräfte-mangel in vielen Bau- und Handwerksberufen, immer komplexere Bauvorschriften sowie steigen-de Baukosten gebremst. Zudem könnte die Einfüh-rung eines Mietendeckels die Investitionsneigung künftig bremsen. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen wird auch in Zukunft weiter ansteigen – jedoch aufgrund der stagnierenden Baugeneh-migungen der letzten Jahre mit verminderter Dy-namik. So könnten in 2020 rechnerisch gut 17.000Wohnungen fertig gestellt werden.
Volkswirtschaft | Dezember 2019 27
Investitionsbank Berlin | Berlin Konjunktur 28
Herausgeber: Investitionsbank Berlin Volkswirtschaft Bundesallee 210 10719 Berlin volkswirtschaft@ibb.de Verfasser: Sarah Kopp Claus Pretzell Telefon 030/2125-4752 Weitere Publikationen unter www.ibb.de/volkswirtschaft
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