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Hessisches Kultusministerium
Landesschulamt und Lehrkräfteakademie
Bericht über die Evaluation der Qualifizierungsmaßnahme zum Klassenrat des
HKM-Projekts „Gewaltprävention und Demokratielernen“ (GuD) Teil II
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Impressum:
Herausgeber: Landesschulamt und Lehrkräfteakademie
Dezernat III.3
Walter-Hallstein-Straße 5-7
651975 Wiesbaden
Tel.: 0611/5827-0
Fax: 0611/5827-109
E-Mail: info@lsa.hessen.de
Autorinnen: Heike Jesch, Franziska Perels, unter Mitarbeit von Eva Diel
Foto: Wolfgang Höhner
Erscheinungsjahr: 2013
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung herausgegeben. Sie darf
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und in welcher Anzahl die Druckschrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist jedoch gestattet, die Druckschrift
zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.
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Inhaltsverzeichnis
1. Auftrag und Untersuchungsdesign .............................................................................................. 4
2. Beschreibung der Stichprobe ...................................................................................................... 5
3. Datenerhebung............................................................................................................................ 8
3.1 Schriftliche Befragung der Lehrkräfte ................................................................................. 8
3.2 Schriftliche Befragung der Schülerinnen und Schüler ......................................................... 8
4. Ergebnisse.................................................................................................................................... 9
4.1 Ergebnisdarstellung ............................................................................................................. 9
4.2 Implementierung des Klassenrates an den Schulen .......................................................... 10
Fazit ............................................................................................................................................... 19
4.3 Durchführung des Klassenrates aus Sicht von Lehrpersonen und Lernenden .................. 20
4.3.1 Regelungen im Klassenrat ............................................................................................. 20
4.3.2 Ablauf des Klassenrates ................................................................................................. 24
4.3.3 Bedeutung des Klassenrates.......................................................................................... 27
5.3.4 Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Klassenrat ................................................ 29
4.3.5 Verhalten der Lehrperson im Klassenrat ....................................................................... 33
4.3.6 Meinung der Lehrpersonen und der Lernenden über den Klassenrat .......................... 36
Fazit ............................................................................................................................................... 38
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1. Auftrag und Untersuchungsdesign
Im Mittelpunkt des ersten Evaluationsvorhabens des Projekts des Hessischen Kultusministeriums
„Gewaltprävention und Demokratielernen“ im Herbst 2011 stand die Fortbildungsreihe zum
„Klassenrat“. Erhoben wurden dabei die Einschätzungen der Fortbildungsteilnehmerinnen und
-teilnehmer zur Relevanz und zum Nutzen der Qualifizierung und des Gelernten.
In einer zweiten Befragung im Dezember 2012 wurden nun Fragestellungen betrachtet, die sich mit
der Umsetzung der vermittelten Inhalte im Unterricht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie
mit der Implementierung des „Klassenrates“ in den Schulen befassten. Es stand also die
Nachhaltigkeit der Fortbildungsreihe im Fokus.
Konkret wurden folgende Fragestellungen untersucht:
1. Transfer in den Unterricht: Inwieweit wurden die Fortbildungsinhalte bereits in den
Unterricht der Fortbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer übernommen? Sind positive
Auswirkungen erkennbar? Welche Bedingungen erschweren die Umsetzung?
2. Einrichtung des Klassenrates in der Schule: Wie schätzen die Schülerinnen und Schüler die
Einrichtung des Klassenrates ein? Wie sehen das die Lehrkräfte dieser Schülerinnen und
Schüler?
3. Implementierung in der Schule: Inwieweit wurde die Arbeit im „Klassenrat“ in den Schulen
der Qualifizierungsteilnehmerinnen und -teilnehmer durch Kooperation im Kollegium und
durch die Schulleitung unterstützt?
Die Lehrkräfte, die bereits an der ersten Befragung des IQ teilgenommen hatten, wurden
angeschrieben und gefragt, ob Sie Interesse an einer Anschlussbefragung (Schüler-und
Lehrkräftebefragung) haben, die den Fokus auf die Umsetzung des „Klassenrates“ legt. Die
Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler zum „Klassenrat“ sollte den Lehrkräften zur
Weiterentwicklung des Vorhabens zur Verfügung gestellt werden.
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2. Beschreibung der Stichprobe
Nachfolgende Ergebnisse basieren auf den Rückmeldungen von 17 Schulen, die sich in der Zeit von
November 2012 bis Januar 2013 an der Befragung zum Klassenrat beteiligten. Vertreten waren drei
Grundschulen, eine Haupt-und Realschule, drei Realschulen, fünf Kooperative Gesamtschulen (KGS),
drei Integrierte Gesamtschulen (IGS) sowie zwei Gymnasien.
Den Lehrkräften wurden zwei Fragebogenteile zum Thema Klassenrat vorgelegt. Am ersten Teil der
Befragung, die sich schwerpunktmäßig mit der Implementierung des Themas in den Schulen befasst,
beteiligten sich insgesamt 109 Lehrpersonen der oben genannten Schulformen. Nachfolgende
Tabelle gibt Aufschluss über die Verteilung der Lehrkräfte nach Schulformen.
Tabelle 1: Verteilung der Lehrkräfte, die am 1.Teil der Befragung teilgenommen haben, nach Schulform
Schulform Anzahl Gültige Prozente
Grundschule 23 21,1
Haupt- und Realschule 4 3,7
Realschule 17 15,6
Gymnasium 7 6,4
Kooperative Gesamtschule 32 29,4
Integrierte Gesamtschule 26 23,9
Gesamt 109 100
Die an der Befragung beteiligten Lehrkräfte haben in den Jahren 2008 bis 2012 an Fortbildungen zum
Klassenrat teilgenommen, die Mehrheit der Befragten, knapp 57 % (56,9 %), nahm 2011 teil. Nach
Schulformen und Fortbildungsjahren aufgeschlüsselt, ergibt sich die aus Tabelle 2 ersichtliche
Verteilung.
Tabelle 2: Teilnahme der Lehrkräfte an Fortbildungen zum Klassenrat nach Schulform und Fortbildungsjahr
Schulform Lehrkräfte
2008
Lehrkräfte
2009
Lehrkräfte
2010
Lehrkräfte
2011
Lehrkräfte
2012
Gesamt1
Grundschule 0 2 2 10 0 14
Haupt- und Realschule 0 0 1 2 0 3
Realschule 1 1 2 4 0 8
Gymnasium 0 0 1 4 1 6
Kooperative Gesamtschule 0 6 4 13 3 26
Integrierte Gesamtschule 0 1 1 8 5 15
Gesamt 1 10 11 41 9 72
Ohne Angaben 37
1 Die Anzahl der Lehrkräfte nach Schulformen entspricht nicht der Anzahl in Tabelle 1, da nicht alle Lehrkräfte Angaben zum
Fortbildungsjahr machten.
6
Gültige Prozente 1,4 % 13,9 % 15,3 % 56,9 % 12,5 % 100 %
Die Anzahl der Lehrkräfte, die pro Schule an der Fortbildung teilgenommen haben, variiert. Sie liegt,
wie nachfolgende Tabelle 3 zeigt, zwischen einer und über 20 Personen. Acht Lehrpersonen gaben
an, dass das gesamte Kollegium teilgenommen habe, eine Lehrkraft nahm ohne weitere Kolleginnen
bzw. Kollegen der Schule teil (vgl. Tabelle 3).
Tabelle 3: Anzahl der Lehrkräfte, die pro Schule an der Fortbildung teilgenommen haben
Anzahl der Lehrkräfte pro Schule, die gemeinsam an der Fortbildung teilgenommen haben
Anzahl der Nennungen
ohne Kollegen/innen 1
1-3 3
4-6 4
7-9 12
10-13 33
14-16 6
17-19 1
20 und mehr 3
gesamtes Kollegium 8
keine Angabe 39
Am zweiten Teil der Befragung, die die Umsetzung des Klassenrates in den Klassen im Fokus hat,
beteiligten sich insgesamt 101 Lehrkräfte; die Verteilung nach Schulformen lässt sich aus Tabelle 4
entnehmen.
Tabelle 4: Verteilung der Lehrkräfte, die am 2.Teil der Befragung teilgenommen haben nach Schulform
Schulform Anzahl
Lehrkräfte
Gültige Prozente
Grundschule 22 21,8
Haupt- und Realschule 4 4,0
Realschule 16 15,8
Gymnasium 6 5,9
Kooperative Gesamtschule 30 29,7
Integrierte Gesamtschule 23 22,8
Gesamt 101 100
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Zur Umsetzung des Klassenrates im Unterricht wurden neben den Lehrkräften auch die Schülerinnen
und Schüler dieser Lehrkräfte mit einem weitgehend parallelisierten Fragebogen befragt. Insgesamt
2290 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich daran. Tabelle 5 zeigt den Anteil der Schülerinnen und
Schüler nach Schulform.
Tabelle 5: Verteilung der Schülerinnen und Schüler nach Schulform
Schulform Anzahl
Schülerinnen/Schül
er
Gültige Prozente
Grundschule 397 17,3
Haupt- und Realschule 89 3,9
Realschule 435 19,0
Gymnasium 151 6,6
Kooperative Gesamtschule 770 33,6
Integrierte Gesamtschule 448 19,6
Gesamt 2290 100
Im Durchschnitt waren jeweils sechs Lehrkräfte und 135 Schülerinnen und Schüler einer Schule bei
einer durchschnittlichen Klassengröße von 23 Schülerinnen und Schülern vertreten.
Angepasste Stichprobe der Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler
Für die gegenüberstellenden bzw. vergleichenden Auswertungen der Einschätzungen von
Lehrpersonen und Lernenden wurden die Datensätze so angepasst, dass sich die
Gegenüberstellungen auf dieselben Schulen bzw. Klassen beziehen. Die Daten wurden also nur
verwendet, wenn parallel Fragebögen von Lehrperson und Klasse vorlagen. Dies bedeutet für die
Stichprobe der Lehrkräfte eine Reduzierung um fünf Lehrerinnen und Lehrer, für die Stichprobe der
Schülerinnen und Schüler eine Reduzierung um 185 Personen. Für die gegenüberstellenden bzw.
vergleichenden Auswertungen der Einschätzungen konnten somit die Daten von 96 Lehrpersonen
und 2105 Schülerinnen und Schüler herangezogen werden. Die Verteilungen sind trotz der
Reduzierung der Schüler-Stichprobe nur minimal verschieden von den oben dargestellten Werten,
weshalb hier auf eine weitere Aufschlüsselung der angepassten Stichproben verzichtet wird.
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3. Datenerhebung
3.1 Schriftliche Befragung der Lehrkräfte
Der Lehrkräftefragebogen, der im Rahmen der Evaluationsstudie eingesetzt wurde (siehe Anhang 1),
erfragt in seinem 1. Teil „Implementierung“ zunächst Angaben zur Schulform, zum Zeitpunkt der
Fortbildung, zur Anzahl der Kolleginnen und Kollegen der eigenen Schule, die an der Fortbildung
beteiligt waren, sowie zur Häufigkeit des Klassenrates. Mit 28 Items wird dann die Einstellung zu und
die Erfahrung mit folgenden Dimensionen erhoben:
Transfer in den Unterricht – Auswirkungen
Transfer in den Unterricht – Umsetzungsbedingungen
Kooperation im Kollegium
Unterstützung durch die Schulleitung
Zur Beantwortung der Fragen steht eine vierstufige Skala zur Verfügung (stimmt gar nicht – stimmt
eher nicht – stimmt eher – stimmt ganz genau). Einmal wird mit einer Ja-Nein-Kategorie gearbeitet
und eine offene Frage erfragt die Themen, die schwerpunktmäßig im Klassenrat bearbeitet wurden.
Der 2. Teil des Fragebogens „Durchführung“ besteht aus 41 geschlossenen und zwei offenen Fragen.
Die geschlossenen Fragen sind vierstufig zu beantworten (stimmt gar nicht – stimmt eher nicht –
stimmt eher – stimmt ganz genau). Sie lassen sich den folgenden Befragungsdimensionen zuordnen:
Regelungen im Klassenrat
Ablauf des Klassenrats
Bedeutung des Klassenrats
Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Klassenrat
Verhalten der Lehrperson
Meinung über den Klassenrat
Die offenen Fragen beziehen sich auf Positives und Negatives im Klassenrat:
Das gefällt mir am Klassenrat besonders gut
Das würde ich ändern
3.2 Schriftliche Befragung der Schülerinnen und Schüler
Die geschlossenen Fragen des Fragebogens für Schülerinnen und Schüler erhebt desgleichen die
Dimensionen:
Regelungen im Klassenrat
Ablauf des Klassenrats
Bedeutung des Klassenrats
Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Klassenrat
Verhalten der Lehrperson
Meinung über den Klassenrat
Die Schülerinnen und Schüler konnten ebenfalls auf die oben genannten zwei offenen Fragen
antworten.
Der Schülerfragebogen wurde mit dem 2. Teil des Lehrerfragebogens parallelisiert, sodass ein
Vergleich zwischen der Einschätzung der Lehrenden und der Wahrnehmung der Lernenden möglich
ist.
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4. Ergebnisse
4.1 Ergebnisdarstellung
Für die Darstellung der Befragungsergebnisse werden die jeweils gültigen Prozente angegeben, d. h.
die Prozente beziehen sich auf alle Befragten, von denen eine Antwort vorliegt; fehlende (nicht
gegebene) Antworten wurden herausgerechnet. Für eine angemessene Ergebnisinterpretation wird
in den Fällen, in denen 10 % oder mehr der Antworten auf ein Item fehlen, der Prozentwert der
fehlenden Angaben in einer Fußnote angegeben. Zum Teil wurden, um Ergebnisse zu verdeutlichen,
die Antworten dichotomisiert, d. h., die Antwortkategorien „stimmt ganz genau“ und „stimmt eher“
wurden als Zustimmung, die Antwortkategorien „stimmt eher nicht“ und „stimmt gar nicht“ als
Ablehnung gewertet. In diesen Fällen steht ein entsprechender Hinweis in der Fußnote.
Ebenso befinden sich die statistischen Kennwerte für die durchgeführten Analysen in den Fußnoten.
Bei signifikanten Mittelwertvergleichen von zwei Gruppen erfolgt die Angabe der Mittelwerte, der
Standardabweichungen sowie des Signifikanzwertes (p). Um den Unterschied angemessen
einzuschätzen, wird zusätzlich die Effektstärke Eta angegeben. Je nach Ausprägung der Effektstärke
ist der gefundene Unterschied nach Cohen als klein (ab Eta = 0,01), mittel (ab Eta = 0,06) oder groß
(ab Eta = 0,14) anzusehen.
Nicht immer ergeben die kumulierten Prozentwerte in den Tabellen und Grafiken 100 %. Dies liegt an
Rundungsungenauigkeiten der Statistik-Software.
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4.2 Implementierung des Klassenrates an den Schulen
Im ersten Teil des Fragebogens sollten die Lehrkräfte eine allgemeine Bilanzierung der Situation des
Themas Klassenrat für sich persönlich und ihre Schule vornehmen.
Die Auswertung der Befragung erfolgt jeweils für die Gesamtgruppe der Lehrkräfte, anschließend
werden schulformbezogene Analysen vorgenommen.
Der Klassenrat wird nach Angaben der befragten Lehrkräfte in den Klassen 1 bis 10 durchgeführt.
Dabei entfallen auf die Jahrgangsstufen 5 und 6 mit 15,6 % bzw. 25,7 % die meisten Nennungen;
17,4 % der Angaben lassen sich dem Grundschulbereich (Klasse 1-4) und insgesamt 30,3 % den
Klassen 7 bis 10 zuordnen. Aus Tabelle 6 wird die genaue Aufschlüsselung deutlich.
Tabelle 6: Klassenstufen, in denen der Klassenrat durchgeführt wird
Klassenstufe, in der der klassenrat durchgeführt wird
Anzahl der Nennungen
prozentuale Verteilung
1 1 0,9
2 4 3,7
3 6 5,5
4 8 7,3
5 17 15,6
6 28 25,7
7 11 10,1
8 9 8,3
9 11 10,1
10 2 1,8
Gesamt 97 89,0
keine Angaben 12 11,0
Gesamt 109 100
Der Klassenrat findet bei mehr als der Hälfte (57,8 %) der befragten Lehrkräfte regelmäßig einmal die
Woche statt. Regelmäßig alle zwei Wochen führen 14,7 % der Befragten den Klassenrat durch und
regelmäßig einmal im Monat 6,4 %. Unregelmäßig findet der Klassenrat bei 21,1 % der Lehrkräfte
statt (vgl. Abbildung 1).
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Abbildung 1: Angaben der Lehrkräfte zur Häufigkeit des Klassenrates
Bei einer Auswertung nach Schulformen ergibt sich ein differenzierteres Bild. So findet der Klassenrat
nach Angaben der Lehrkräfte an Grund- und Realschulen besonders regelmäßig statt. 82,6 % bzw.
82,4 % der Befragten bestätigen hier, dass der Klassenrat regelmäßig einmal wöchentlich
durchgeführt wird. 75 % der Lehrkräfte an Haupt-und Realschulen geben ebenfalls an, den Klassenrat
regelmäßig einmal wöchentlich durchzuführen. An Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen
bestätigen dies 50 % der Lehrkräfte. Die Lehrkräfte der Kooperativen Gesamtschulen geben mit
38,7 % am seltensten an, dass der Klassenrat regelmäßig einmal wöchentlich stattfindet (vgl.
Abbildung 2).
Abbildung 2: Angaben der Lehrkräfte zum Stattfinden des Klassenrates nach Schulformen
Die weitaus meisten Lehrkräfte fühlen sich durch die Inhalte der absolvierten Fortbildung zum
Klassenrat bei der Durchführung des Klassenrates gut unterstützt (stimmt ganz genau: 48,1 %,
57,8
14,7
6,4
21,1
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
...regelmäßig einmal inder Woche
...regelmäßig einmal inzwei Wochen
...regelmäßig einmal imMonat
...unregelmäßig
Gü
ltig
e P
roze
nte
Der Klassenrat findet statt:
82,6
75,0 82,4
50,0
38,7
50,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Grundschule Haupt-Realschule Realschule Gymnasium KooperativeGesamtschule
IntegrierteGesamtschule
Gü
ltig
e P
roze
nte
Der Klassenrat findet regelmäßig einmal in der Woche statt.
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stimmt eher: 45,6 %). Nur ein geringer Prozentsatz bestätigte diese Aussage nicht (stimmt eher nicht:
3,8 %, stimmt gar nicht: 2,5 %). Die Schulform hat keinen Einfluss auf diese Einschätzung.
Die Lehrkräfte sollten auch bewerten, ob sich die Arbeit im Klassenrat positiv auf das Klassenklima
insgesamt auswirkt. Fast 90 % der Befragten stimmten dieser Aussage zu (stimmt ganz genau: 42,9 %,
stimmt eher: 46,9 %). Auch hier zeigen sich keine unterschiedlichen Bewertungen zwischen den
verschiedenen Schulformen.
Alle sechs in diesem Zusammenhang abgefragten Bereiche erhalten überaus hohe
Zustimmungswerte. Im Einzelnen sehen die Lehrkräfte, dichotomisiert man die Antworten, mit
93,8 % besonders positive Auswirkungen hinsichtlich des Gesprächsverhaltens in der Gruppe (stimmt
ganz genau: 41,2 %, stimmt eher: 52,6 %) und mit 92,8 % (stimmt ganz genau: 35,1 %, stimmt eher:
57,7 %) hinsichtlich der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Etwas weniger stark schätzen
die Lehrkräfte die positiven Auswirkungen beim Verhalten der Schülerinnen und Schüler
untereinander mit 81,7% (stimmt ganz genau: 33,7 %, stimmt eher: 48,0 %) und bei der Fähigkeit mit
anderen zusammenzuarbeiten mit 82,5% ein (stimmt ganz genau: 28,9 %, stimmt eher: 53,6 %; vgl.
Abbildung 3).
Abbildung 3: Einschätzungen der Lehrkräfte zu den positiven Auswirkungen des Klassenrates
Ein Vergleich der Mittelwerte zwischen den Ergebnissen der einzelnen Schulformen zeigt zwar eine
unterschiedliche Höhe der Mittelwerte; diese Unterschiede sind jedoch nicht signifikant.
Nach Schwierigkeiten bei der Arbeit im Klassenrat gefragt, erhält der Aspekt „Organisatorische
Maßnahmen beanspruchen zu viel Zeit im Klassenrat“ von den befragten Lehrpersonen mit 36,6 %
den höchsten Zustimmungswert, gefolgt von „Es gibt keine feste Klassenratsstunde“ mit 34,3 %.2 Als
2 Die Werte wurden dichotomisiert.
38,4 35,1 38,1 33,7 41,2
28,9
53,5 57,7 49,5 48,0
52,6
53,6
7,1 7,2 11,3 18,4
5,2 16,5
1,0 1,0 1,0 1,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
...die Selbstständigkeitder Schülerinnen und
Schüler.
...ihre Bereitschaft,Verantwortung zu
übernehmen.
...ihre Fähigkeit, sichkritisch mit Themen
auseinander zusetzen.
...das Verhaltenuntereinander.
...dasGesprächsverhalten in
der Gruppe.
...die Fähigkeit mitanderen
zusammenzuarbeiten.
Gü
ltig
e P
roze
nte
Die Arbeit im Klassenrat wirkt sich positiv aus auf:
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
13
problematisch werden mit 29,1 % „Die räumliche Situation macht einen Sitzkreis schwer möglich“
sowie mit 28,3 % „Die Schülerinnen und Schüler verfügen über zu wenig soziale Kompetenz“
eingestuft. 3 Am wenigsten schwierig wird mit 21,0 % das Item „Die Schülerinnen und Schüler
verfügen über zu wenig sprachliche Kompetenz“ eingeschätzt (vgl. Abbildung 4).4
Abbildung 4: Einschätzungen der Lehrkräfte zu Schwierigkeiten bei der Arbeit im Klassenrat
Ein Vergleich der Mittelwerte zwischen den Ergebnissen der einzelnen Schulformen zeigt auch hier
Unterschiede, die wiederum aber nicht signifikant sind.
In einem Feld „Sonstiges“ konnten die Lehrpersonen weitere Schwierigkeiten bei der Arbeit mit dem
Klassenrat benennen. Lediglich fünf Personen nutzten das Feld. Aufgeführt wurde beispielsweise,
dass die Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten hätten, aufeinander einzugehen.
In einem nächsten Fragenblock wurden die Lehrkräfte zur Kooperation in ihrem Kollegium
hinsichtlich des Themas Klassenrat befragt. 93,3 % der Befragten bestätigen mit „stimmt ganz genau“
oder „stimmt eher“, dass das Kollegium bzw. Teile des Kollegiums über den Klassenrat informiert
wurden. 5 Bei Kolleginnen und Kollegen, die nicht an der Fortbildung teilgenommen hatten, stieß das
Thema Klassenrat nach Ansicht von 64,9 % der Befragten auf Interesse. 6 Ein Austausch mit den
Kolleginnen und Kollegen zum Thema Klassenrat findet nach Angaben von 76,4 %der befragten
Lehrkräfte statt (vgl. Abbildung 5). 7
3 Die Werte wurden dichotomisiert. 4 Die Werte wurden dichotomisiert. 5 Die Werte wurden dichotomisiert. 6 Die Werte wurden dichotomisiert. 7 Die Werte wurden dichotomisiert.
18,6 8,7 7,9 3,9 4,0
15,7
20,4 28,7
24,5 17,0
13,7 24,3
38,6
40,2
36,0
52,0 46,6
24,8 31,4
43,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Es gibt keine festeKlassenratsstunde.
Die räumliche Situationmacht einen Sitzkreis
schwer möglich.
OrganisatorischeMaßnahmen
beanspruchen zu vielZeit im Klassenrat.
Die Schülerinnen undSchüler verfügen über
zu wenige sozialeKompetenzen.
Die Schülerinnen undSchüler verfügen überzu wenige sprachliche
Kompetenzen.
Gü
ltig
e P
roze
nte
Folgendes macht die Arbeit im Klassenrat schwierig:
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
14
Abbildung 5: Angaben der Lehrkräfte zum Austausch über den Klassenrat im Kollegium
48,1 % der befragten Lehrerinnen und Lehrer bilanzieren die im Klassenrat gewonnen Erfahrungen
mit Kolleginnen und Kollegen. Ein intensiverer Austausch in Form von Fortführung bzw.
Weiterentwicklung des Klassenrates, findet nach Angaben von 45,7 % der Lehrkräfte statt. 65,0 % der
befragten Lehrkräfte sehen den Klassenrat durch die Vermittlung bestimmter Kompetenzen in
anderen Fächern unterstützt (vgl. Abbildung 6). 8
Abbildung 6: Angaben der Lehrkräfte zur Arbeit mit dem Klassenrat im Kollegium
Die Werte wurden dichotomisiert.
61,9
15,4 22,5
31,4
49,5
53,9
6,7
29,7
21,6
5,5 2,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Das Kollegium / Teile des Kollegiumswurde über den Klassenrat informiert.
Das Thema stieß beiKolleginnen/Kollegen, die nicht
teilgenommen haben, auf Interesse.
Ich tausche mich mitKolleginnen/Kollegen über den
Klassenrat aus.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
8,7 10,5 13,0
39,4 35,2
52,0
44,2 41,9
31,0
7,7 12,4 4,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Ich bilanziere meine Erfahrungen imKlassenrat mit Kolleginnen und Kollegen.
Ich arbeite mit Kolleginnen und Kollegenan der Fortführung / Weiterentwicklung
des Klassenrates.
Die Arbeit im Klassenrat wird durch dieVermittlung von Kompetenzen inanderen Fächern / Projekten (z. B.
Erarbeiten von Gesprächs-regeln, Übendes Protokollschreibens, Einführung von
Gruppenar-beit) unterstützt.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
15
Schlüsselt man die Ergebnisse dieses Fragenblocks nach Schulformen auf, so zeigen sich Unterschiede
in den Mittelwerten, diese Unterschiede sind jedoch statistisch nicht bedeutsam. Auch die
Mittelwertvergleiche zu den Items, die eine intensivere Kooperation im Kollegium erfragen, ergeben
keine signifikanten Unterschiede zwischen den Schulformen.
Die Lehrkräfte wurden um Einschätzung der Unterstützung durch ihre Schulleitung gebeten. 84,9 %9
der Befragten stimmen dem Item „Von der Schulleitung wird meine Arbeit im Klassenrat
unterstützt“, mit „stimmt ganz genau“ oder „stimmt eher“ zu. Ein ähnlich hoher Prozentsatz der
Lehrpersonen (85,4 %) stimmt der Aussage ganz genau oder eher zu, dass die Arbeit im Klassenrat für
die Schulleitung einen hohen Stellenwert hat. Noch größer ist der Anteil der Befragten, die meinen,
ihre Schulleitung habe Interesse daran, dass sich auch neue Kolleginnen und Kollegen am Klassenrat
beteiligen können (90,7 %; vgl. Abbildung 7).
Abbildung 7: Angaben der Lehrkräfte zur Unterstützung durch die Schulleitung
Bei der Einschätzung der Unterstützung durch die Schulleitungen gibt es signifikante Unterschiede
zwischen den Schulformen (vgl. Abbildung 8). So fühlen sich die Lehrkräfte an Grund- und
Realschulen stärker durch ihre Schulleitung unterstützt als Lehrkräfte der Gymnasien und
Integrierten Gesamtschulen.10 Weiterhin stimmen die Lehrkräfte an Grund- und Realschulen der
Aussage, dass für die Schulleitung die Arbeit mit dem Klassenrat einen hohen Stellenwert hat, stärker
zu als die Lehrkräfte an Gymnasien, Kooperativen und Integrierten Gesamtschulen. Auch diese
Effekte sind als stark zu bezeichnen.11 Beim Item „Die Schulleitung hat ein Interesse daran, dass sich
auch neue Kolleginnen und Kollegen an der Klassenratsarbeit beteiligen können“, votieren die
9 Der Wert wurde dichotomisiert. 10 Grundschule –Gymnasium: p= 0,005, Grundschule – IGS: p=0,11, Realschule: – Gymnasium: p= 0,007, Realschule – IGS: p==,022,
Eta2=0,277 11 Grundschule –Gymnasium: p= 0,000, Grundschule – IGS: p= 0,000; Grundschule – KGS: p= 0,001, Realschule – Gymnasium :p=0,002;
Realschule – KGS: p= 0,43; Realschule – IGS: p= 0,003, Eta2= 0,391
47,5 51,0 49,5
37,4 34,4 41,2
12,1 14,6 9,3 3,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Von der Schulleitung wird meineArbeit im Klassenrat unterstützt.
Für die Schulleitung hat die Arbeitim Klassenrat einen hohen
Stellenwert.
Die Schulleitung hat ein Interessedaran, dass sich auch neue
Kolleginnen und Kollegen an derKlassenratarbeit beteiligen
können.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
16
Grundschullehrkräfte signifikant positiver als die Lehrerinnen und Lehrer der Gymnasien und der
Integrierten Gesamtschulen. Auch dieser Unterschied kann als stark bezeichnet werden. 12
Abbildung 8: Angaben der Lehrkräfte zur Unterstützung durch die Schulleitung nach Schulformen13
Die Unterstützung durch die Schulleitung und die Einstellung dieser zum Klassenrat wurde durch
weitere Items untersucht. Wie aus Abbildung 9 ersichtlich, bestätigen 90,2 % der Lehrkräfte, dass
neue Kolleginnen und Kollegen an Fortbildungen zum Klassenrat teilnehmen können. Dass sich
letztlich jede Kollegin, jeder Kollege selbst entscheiden kann, ob sie/er an einer solchen Fortbildung
teilnimmt, wird von 57,0 % der Befragten so eingeschätzt.14
75,6 % der Lehrkräfte geben an, dass die Einrichtung des Klassenrates im Schulprogramm
aufgenommen wurde. 15
Grundschule –Gymnasium: p= 0,004, Grundschule – IGS: p=0,002, Eta2=0,259Standardabweichungen 1.Item: Grundschule:0,559, Haupt-Realschule:0,500, Realschule:0,470, Gymnasium:1,211, Koop.
Gesamtschule:0,711, Integr. Gesamtschule:0,813; Standardabweichungen 2.Item: Grundschule:0,288, Haupt-Realschule:0,577, Realschule:0,437, Gymnasium:0,837, Koop. Gesamtschule:0,705, Integr. Gesamtschule:0,676; Standardabweichungen 3.Item: Grundschule:0,395, Haupt-Realschule:0,500, Realschule:0,717, Gymnasium:0,816, Koop. Gesamtschule:0,586, Integr. Gesamtschule:0,577
14 Die Werte wurden dichotomisiert. 15 Die Werte wurden dichotomisiert.
3,7 3,91 3,82 3,75
3,5 3,75 3,71 3,76
3,47
2,33 2,5
2,67
3,17 3,14 3,41
2,85 2,89 3
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
Von der Schulleitung wird meineArbeit im Klassenrat unterstützt.
Für die Schulleitung hat die Arbeit imKlassenrat einen hohen Stellenwert.
Die Schulleitung hat ein Interessedaran, dass sich auch neue
Kolleginnen und Kollegen an derKlassenratarbeit beteiligen können.
Grundschule Haupt-Realschule Realschule Gymnasium Kooper. Gesamtschule Integr. Gesamtschule
17
Abbildung 9: Angaben der Lehrkräfte zur Bedeutung des Klassenrates an der Schule
Auch bei dem letztgenannten Item gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Schulformen. An
Gymnasien wurde die Einrichtung des Klassenrates signifikant seltener in das Schulprogramm
aufgenommen, als an Grundschulen, Realschulen und Kooperativen Gesamtschulen.16 An
Integrierten Gesamtschulen erfolgte die schulprogrammatische Festschreibung signifikant seltener
als an Grund- und Realschulen (vgl. Abbildung 10).17 Die Effekte sind jeweils als groß zu bezeichnen.
Abbildung 10: Angaben der Lehrkräfte zur Aufnahme des Klassenrates ins Schulprogramm nach Schulformen (Mittelwerte)
18
Grundschule –Gymnasium: p= 0,000, Realschule – Gymnasium :p= 0,000; Gymnasium – KGS: p= 0,018; Eta2= 0,414Grundschule –IGS: p= 0,000, Realschule – IGS :p= 0,000; Eta2= 0,414Standardabweichungen: Grundschule:0,351,Haupt-Realschule:1,500, Realschule:0,793, Gymnasium:1,225, Koop. Gesamtschule:0,879,
Integr. Gesamtschule:0,976
45,1
29,0
55,6
45,1
28,0
20,0
8,8
22,0
12,2
1,1
21,0 12,2
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Neue Kolleginnen und Kollegenkönnen an Fortbildungen zum
Klassenrat teilnehmen.
Jeder Kollege / jede Kollegin kannselbst entscheiden, ob sie den
Klassenrat durchführt.
Die Einrichtung des Klassenrateswurde ins Schulprogramm
aufgenommen.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
3,86
3,25 3,69
1,5
3,19
2,33
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
Die Einrichtung des Klassenrates wurde ins Schulprogramm aufgenommen.
Grundschule Haupt-Realschule Realschule Gymnasium Kooper. Gesamtschule Integr. Gesamtschule
18
Eine Analyse der Daten, bezogen auf die einzelnen Schulen, ergibt, dass die Einrichtung des
Klassenrates an sieben der 17 Schulen nach übereinstimmender Meinung der Lehrkräfte ins
Schulprogramm aufgenommen wurde. An drei Schulen ist der Klassenrat nicht Bestandteil des
Schulprogramms. An den sieben übrigen Schulen votieren die Lehrkräfte unterschiedlich: ein Teil des
Kollegiums meint jeweils, das Konzept Klassenrat sei im Schulprogramm verankert, ein anderer Teil
stimmt dem nicht zu.
Gefragt nach der Verbindlichkeit des Klassenrates, geben 30,3 % der befragten Lehrerinnen und
Lehrer an, dass die Klassenratsstunde an ihrer Schule verbindlich in allen Jahrgängen durchgeführt
wird. Eine verbindliche Durchführung in einzelnen Jahrgängen bestätigen 21,1 % und 18,3 % meinen
die Klassenratsstunde werde an ihrer Schule unregelmäßig durchgeführt. 14,7 % der Befragten haben
zwei Antwortmöglichkeiten angekreuzt. Offenbar ist die Klassenratsstunde an diesen Schulen zwar
verbindlich, wird aber unregelmäßig durchgeführt. Nur in wenigen Fällen (2,8 %) ist die
Klassenratsstunde in allen Jahrgängen verbindlich, wird aber unregelmäßig durchgeführt (vgl.
Abbildung 11).
Abbildung 11: Angaben der Lehrkräfte zur Verbindlichkeit des Klassenrates an der Schule
Innerhalb der einzelnen 17 Schulen votieren die befragten Lehrkräfte unterschiedlich. Lediglich an
drei der 17 Schulen stimmen die Lehrpersonen übereinstimmend der Aussage zu, dass der Klassenrat
in allen Jahrgängen verbindlich durchgeführt wird, an einer Schule sind alle Befragten der Meinung,
dass der Klassenrat verbindlich in einzelnen Jahrgängen durchgeführt wird. An sechs Schulen wird
der Klassenrat nach übereinstimmenden Angaben der Lehrkräfte unregelmäßig durchgeführt. An den
übrigen Schulen haben die Lehrkräfte unterschiedliche Einschätzungen zu den Fragestellungen, d. h.
es gibt kein gemeinsames Votum zur verbindlichen oder zur regelmäßigen Durchführung des
Klassenrates.
30,3
21,1 18,3
2,8
14,7 12,8
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
…in allen Jahrgängen verbindlich
durchgeführt
…in einzelnen Jahrgängen verbindlich
durchgeführt
…unregelmäßig durchgeführt
...in allenJahrgängen
verbindlich, aberunregelmäßigdurchgeführt*
…in einzelnen Jahrgängen
verbindlich, aber unregelmäßig durchgeführt*
ohne Angaben
Gü
ltig
e P
roze
nte
*Mehrfachantworten
Die Klassenratsstunde wird an unserer Schule:
19
Fazit
Der Klassenrat wird von den befragten Lehrkräften in den Klassen 1 bis 10 durchgeführt, mit
Schwerpunkt in den Jahrgangsstufen 5 und 6. Dem Konzept Klassenrat werden von fast allen
Lehrkräften aller Schulformen positive Wirkungen auf die Schülerinnen und Schüler zugeschrieben.
Insbesondere die Auswirkungen auf das Gesprächsverhalten und die Bereitschaft Verantwortung zu
übernehmen erhalten hohe Zustimmungswerte. Als Schwierigkeiten bei der Durchführung des
Klassenrates werden vor allem die vielen organisatorischen Maßnahmen im Rahmen des
Klassenrates sowie das Fehlen einer festen Klassenratsstunde gesehen. Allerdings sieht dies jeweils
nur ein gutes Drittel der Lehrkräfte so. Zwischen den Schulformen gibt es dabei keine signifikanten
Unterschiede.
Die befragten Lehrerinnen und Lehrer haben ihre Kollegien zu fast 94 % über den Klassenrat
informiert. In einen Austausch mit dem Kollegium über den Klassenrat sind etwa drei Viertel der
Befragten getreten. Über Interesse bei den Kolleginnen und Kollegen hinsichtlich des Themas
berichten fast zwei Drittel der Befragten. Ein intensiveres Arbeiten am Thema Klassenrat in Form von
Fortführung und Weiterentwicklung des Klassenrates bestätigen etwas weniger als die Hälfte der
Befragten. Zwischen den Schulformen gibt es dabei keine signifikanten Unterschiede.
Die Unterstützung durch die Schulleitung wird von etwa 85 % der befragten Lehrkräfte positiv
eingeschätzt.
Zwischen den Schulformen zeigen sich hier jedoch als groß einzustufende signifikante Unterschiede.
So fühlen sich die befragten Lehrpersonen aus Grund- und Realschulen signifikant häufiger von ihren
Schulleitungen unterstützt als die Lehrkräfte an Gymnasien oder Integrierten Gesamtschulen.
Weit über die Hälfte der Befragten geben an, dass die Einführung des Klassenrates in das
Schulprogramm aufgenommen wurde. Allerdings sind die Angaben der Lehrkräfte der einzelnen
Schulen nicht konsistent. Während die Lehrkräfte an 58,8 % der Schulen übereinstimmend der
Meinung sind, die Einführung des Klassenrates sei an ihrer Schule ins Schulprogramm aufgenommen
bzw. nicht aufgenommen, merken die Lehrkräfte von 41,2 % der Schulen Unterschiedliches an. Es
besteht hier also kein Konsens darüber, ob der Klassenrat Bestandteil des Schulprogramms ist oder
nicht.
20
4.3 Durchführung des Klassenrates aus Sicht von Lehrpersonen und Lernenden
Im 2. Teil des Fragebogens wurden die Lehrerinnen und Lehrer nach ihren Erfahrungen und
Einschätzungen zur Durchführung des Klassenrates befragt. Ihren Schülerinnen und Schülern wurde
ein weitgehend parallelisierter Fragebogen zur Beantwortung vorgelegt.
Nachfolgend werden die Ergebnisse beider Gruppen dargestellt. Zunächst erfolgt jeweils die
Darstellung der Ergebnisse der Lehrkräftebefragung, dann die der Schülerinnen- und
Schülerbefragung. Anschließend werden die Ergebnisse beider Gruppen gegenübergestellt.
4.3.1 Regelungen im Klassenrat
In einem ersten Frageblock wurden die Lehrpersonen sowie die Schülerinnen und Schüler um ihre
Einschätzung zu Regelungen einzelner Aspekte des Klassenrates gebeten.
Lehrerinnen und Lehrer
Abbildung 12 verdeutlicht die überaus hohen Zustimmungswerte der Lehrkräfte zu den einzelnen
Regelungen bei der Durchführung des Klassenrates. Insbesondere das Item „Im Klassenrat haben wir
uns auf gemeinsame Regelungen verständigt“ wird von allen Befragten positiv bestätigt. 85,6 %
antworten mit „immer“ und 14,4 % mit „oft“. Die in der Abbildung dargestellten weiteren Items
erhalten ebenfalls eine hohe Zustimmung, allerdings nutzen hier die Befragten auch die
Antwortkategorien „manchmal“ und „nie“. Dies betrifft besonders die Items „Im Klassenrat achtet
eine Schülerin / ein Schüler darauf, dass die Zeit eingehalten wird“ (17,5 %: manchmal, 9,3 %:
nie),„Im Klassenrat sitzen wir im Stuhlkreis“ (13,4 %: manchmal, 7,2 %:nie) und „Im Klassenrat
schreibt eine Schülerin / ein Schüler“ Protokoll“ (11,3 %: manchmal, 9,3 %: nie).
Abbildung 12: Angaben der Lehrkräfte zu Regelungen im Klassenrat (1)
In Abbildung 13 sind die Ergebnisse zu weiteren Aspekten der Durchführung des Klassenrates
dargestellt. Eine besonders hohe Zustimmung erhält die Aussage „Im Klassenrat kann jede/r
Themenwünsche einbringen“ (91,8 %: immer, 7,2 %: oft, 1,0 %: manchmal). Etwas seltener werden
„…alle Themenwünsche vorher schriftlich gesammelt (z. B. Wandzeitung)“ (63,5 %: immer, 16,7 %:
58,8 67,7 64,9
51,5
20,6
22,9 14,4
21,6
13,4
14,4 7,3
11,3 17,5
7,2
85,6
2,1 9,3 9,3
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Im Klassenrat sitzenwir im Stuhlkreis.
Im Klassenrat habenwir uns auf
gemeinsame Regelnverständigt.
Im Klassenrat gibt eseine Tagesordnung.
Im Klassenrat schreibteine Schülerin / ein
Schüler das Protokoll.
Im Klassenrat achteteine Schülerin / einSchüler darauf, dass
die Zeit einhaltenwird.
Gü
ltig
e P
roze
nte
immer oft manchmal nie
21
oft, 13,5 %: manchmal, 6,3 %: nie). Nach Angaben von 70,1 % der Lehrkräfte leitet „immer“ eine
Schülerin /ein Schüler den Klassenrat, bei 60,4 % der Befragten achtet „immer“ eine Schülerin /ein
Schüler darauf, dass Regeln eingehalten werden und bei 57,7 % der Befragten übernehmen die
Schülerinnen und Schüler abwechselnd Aufgaben.
Abbildung 13: Angaben der Lehrkräfte zu Regelungen im Klassenrat (2)
Schülerinnen und Schüler
In Abbildung 14 und Abbildung 15 sind die Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler zu einzelnen
Regelungen bei der Durchführung des Klassenrates dargestellt. In besonders hohem Maß stimmen
die Schülerinnen und Schüler der Aussage zu „ Im Klassenrat leitet jemand von uns den Klassenrat“
(72,3 %: immer, 10,6 %: oft, 7,8 %: manchmal) sowie „Im Klassenrat schreibt jemand von uns das
Protokoll“ (70,9 %: immer, 9,0 %: oft, 7,8 %: manchmal). Eine hohe Zustimmung erhält auch die
Aussage „Im Klassenrat kann jede/r Themenwünsche einbringen“ (64,8 %: immer, 20,4 %: oft, 11,4 %
manchmal). Am geringsten fällt die Zustimmung zu den Items „Im Klassenrat gibt es eine
Tagesordnung“ (46,4 %: immer, 19,1 %: oft, 18,0 %: manchmal) und „Im Klassenrat sitzen wir im
Stuhlkreis“ aus (48,6 %: immer, 19,2 %: oft, 15,7 %: manchmal). Alle anderen Regelungen bekommen
dichotomisierte Zustimmungswerte von etwa 70 %. Drei Regelungen im Klassenrat erhalten mit über
16 % „Nie-Stimmen“ die höchsten Ablehnungswerte: „Im Klassenrat werden die Themenwünsche
vorher schriftlich gesammelt“ (16,7 %: nie), „Im Klassenrat sitzen wir im Stuhlkreis“ (16,5 %: nie) und
„Im Klassenrat gibt es eine Tagesordnung“ (16,4 %: nie).
60,4 70,1
57,7
91,8
63,5
22,9 14,4
17,5
7,2
16,7
10,4 10,3 21,6
1,0
13,5
6,3 5,2 3,1 0,0
6,3
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Im Klassenrat achteteine Schülerin / einSchüler darauf, dass
die Regeln eingehaltenwerden.
Im Klassenrat leiteteine Schülerin / ein
Schüler denKlassenrat.
Im Klassenratübernehmen dieSchülerinnen und
Schüler abwechselndAufgaben
(Moderation,Protokoll, Zeit- und
Regelwächter).
Im Klassenrat kannjede/r
Themenwünscheeinbringen.
Im Klassenrat werdenalle Themenwünsche
vorher schriftlichgesammelt (z. B.Wandzeitung).
Gü
ltig
e P
roze
nte
immer oft manchmal nie
22
Abbildung 14: Angaben der Schülerinnen und Schüler zu Regelungen im Klassenrat (1)
Abbildung 15: Angaben der Schülerinnen und Schüler zu Regelungen im Klassenrat (2)
Gegenüberstellung Lehrkräfte und Schülerinnen/Schüler
Nachfolgende Tabelle 7 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen in den Einschätzungen der
Lehrkräfte und der Schülerinnen/Schüler. Ein Vergleich der Ergebnisse der beiden Gruppen ergibt
lediglich bei den Items 2, 3 und 9 signifikante Unterschiede in der Beurteilung. Diese Unterschiede
48,6 55,3
46,4
70,9
52,0
19,2
28,7
19,1
9,0
21,3
15,7
13,1
18,0
7,8 15,5
16,5 2,9
16,4 12,3 11,2
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Im Klassenrat sitzenwir im Stuhlkreis.
Im Klassenrat habenwir uns auf
gemeinsame Regelnverständigt.
Im Klassenrat gibt eseine Tagesordnung.
Im Klassenrat schreibtjemand von uns das
Protokoll.
Im Klassenrat achtetjemand von uns
darauf, dass wir dieZeit einhalten.
Gü
ltig
e P
roze
nte
immer oft manchmal nie
48,0
72,3
57,6 64,8
50,1
26,1
10,6
17,6
20,4
19,9
21,0 7,8 13,6
11,4
13,3
4,9 9,3 11,2 3,4
16,7
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Im Klassenrat achtetjemand von uns
darauf, dass wir uns andie Regeln
Im Klassenrat leitetjemand von uns den
Klassenrat.
Im Klassenratübernehmen wir
abwechselnd Aufgaben(Moderation,
Protokoll, Zeit- undRegelwächter).
Im Klassenrat kannjede/r
Themenwünscheeinbringen.
Im Klassenrat werdenalle Themenwünsche
vorher schriftlichgesammelt (z. B.Wandzeitung).
Gü
ltig
e P
roze
nte
immer oft manchmal nie
23
sind als klein einzustufen.19 Insgesamt ergibt sich für diesen Frageblock eine hohe Übereinstimmung
zwischen den Einschätzungen der Lehrkräfte und denen der Schülerinnen und Schüler.
Tabelle 7: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften und Schülerinnen/Schüler zu den Bausteinen des Klassenrates
Item Lehrkräfte (Mittelwerte)
Standard-
abweichung
Schüler/innen (Mittelwerte)
Standard-
abweichung
1. Im Klassenrat sitzen wir im Stuhlkreis.
3,31 ,961 3,02 1,136
2. Im Klassenrat haben wir uns auf gemeinsame Regeln verständigt.
20
3,86 ,353 3,37 ,820
3. Im Klassenrat gibt es eine Tagesordnung.
21
3,56 ,723 2,95 1,146
4. Im Klassenrat schreibt eine Schülerin / ein Schüler das Protokoll.
3,35 1,011 3,36 1,080
5. Im Klassenrat achtet eine Schülerin / ein Schüler darauf, dass die Zeit einhalten wird.
3,15 1,024 3,13 1,062
6. Im Klassenrat achtet eine Schülerin / ein Schüler darauf, dass die Regeln eingehalten werden.
3,38 ,909 3,17 ,926
7. Im Klassenrat leitet eine Schülerin / ein Schüler den Klassenrat.
3,49 ,879 3,46 ,984
8. Im Klassenrat übernehmen die Schülerinnen und Schüler abwechselnd Aufgaben (Moderation, Protokoll, Zeit- und Regelwächter).
3,30 ,915 3,20 1,067
9. Im Klassenrat kann jede/r Themenwünsche einbringen.
22
3,91 ,325 3,48 ,821
10. Im Klassenrat werden alle Themenwünsche vorher schriftlich gesammelt (z. B. Wandzeitung).
3,38 ,943 3,03 1,147
19 Item 2:p= 0,000, Eta2=0,014; Item 3 p=0,000, Eta2=0,012; Item 9: p= 0,000, Eta2=0,011 20 Signifikantes Item
Signifikantes ItemSignifikantes Item
24
4.3.2 Ablauf des Klassenrates
Lehrerinnen und Lehrer
Die Items, die zum Fragenblock „Ablauf des Klassenrates“ gehören, erhalten unterschiedlich hohe
Zustimmungswerte (vgl. Abbildung 16 und Abbildung 17). Dabei erreichen inhaltliche Aspekte eine
höhere Zustimmung als eher formal-organisatorische. Beispielsweise sind sich die befragten
Lehrerinnen und Lehrer zu 100 % darin einig, dass über wichtige Vorschläge gemeinsam abgestimmt
wird (87,6 % stimmt ganz genau, 12,4 %: stimmt eher). Auch bestätigen 94,8 % der Befragten mit
„stimmt ganz genau“ oder „stimmt eher“ dass die Schülerinnen und Schüler Konflikte, die in der
Klasse vorkommen, besprechen. 23 Die eher formal-organisatorischen Items wie „Der Klassenrat
findet jede Woche statt“ (43,3 %: stimmt ganz genau, 16,5 %: stimmt eher) oder „Der Klassenrat
beginnt mit einer Runde, in der jede/r sagt, was ihm in der letzten Woche gefallen gut hat“ (20,8 %:
stimmt ganz genau, 26,0 %) stimmt eher) oder „Das Protokoll der letzten Klassenratsstunde wird
vorgelesen“ (44,3 %: stimmt ganz genau, 20,6 %: stimmt eher) erhalten etwas weniger Zustimmung.
Abbildung 16: Angaben der Lehrkräfte zum Ablauf des Klassenrates (1)
23 Die Werte wurden dichotomisiert.
56,7
74,2 87,6
66,0
30,9
20,6
12,4
18,6
7,2 5,2 0,0
5,2
5,2 0,0 0,0 10,3
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Die Schülerinnen undSchüler verständigen sichüber Angelegenheiten der
Klasse.
Die Schülerinnen undSchüler besprechen
Konflikte, die in der Klassevorkommen.
Über wichtige Vorschlägestimmen wir gemeinsam ab.
Alles, was bschlossen wird,wird im Protokoll
festgehalten.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
25
Abbildung 17: Angaben der Lehrkräfte zum Ablauf des Klassenrates (2)
Schülerinnen und Schüler
Die befragten Schülerinnen und Schüler stimmen den Aussagen im Fragenblock „Ablauf des
Klassenrates“ mit insgesamt hohen Werten zu. Insbesondere die beiden Items „Über wichtige
Vorschläge stimmen wir gemeinsam ab“ (69,6 %: stimmt ganz genau, 22,9 %: stimmt eher) und „Wir
besprechen Konflikte, die in der Klasse vorkommen“ (65,6 %: stimmt ganz genau, 23,8 %: stimmt
eher) erhalten eine hohe Zustimmung. Am geringsten fällt die Zustimmung bei der Aussage „Der
Klassenrat beginnt mit einer Runde, in der jede/r sagt, was ihr/ihm in der letzten Woche gut gefallen
hat“. Die Ablehnung liegt hier mit 59,5 %24 höher als die Zustimmung. Die zweithöchste Ablehnung
mit 40,1 % betrifft die Aussage „Das Protokoll der letzten Klassenratsstunde wird vorgelesen“.25
24 Die Werte wurden dichotomisiert. 25 Die Werte wurden dichotomisiert.
43,3
20,8
44,3 34,7
66,7
16,5
26,0
20,6 48,0
21,9 27,8
19,8
21,6
9,5 7,3 12,4
33,3
13,4 8,4 4,2
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Der Klassenrat findetjede Woche statt.
Der Klassenrat beginntmit einer Runde, in der
jede/r sagt, wasihr/ihm in der letztenWoche gut gefallen
hat.
Das Protokoll derletzten
Klassenratsstundewird vorgelesen.
Die Schülerinnen undSchüler überprüfen, ob
die Beschlüsse dervergangenen Wocheauch durchgeführt
wurden.
Die Leiterin / der Leiterruft die einzelnen
Punkte derTagesordnung auf.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
26
Abbildung 18: Angaben der Schülerinnen und Schüler zum Ablauf des Klassenrates (1)
Abbildung 19: Angaben der Schülerinnen und Schüler zum Ablauf des Klassenrates (2)
Gegenüberstellung Lehrkräfte und Schülerinnen/Schüler
In Tabelle 8 sind die Mittelwerte und Standardabweichungen zu den einzelnen Items dargestellt. Die
Mittelwerte fallen bei beiden Gruppen etwas niedriger aus als beim ersten Frageblock. Aber auch bei
diesen Einschätzungen gibt es eine hohe Übereinstimmung zwischen den Voten der Lehrkräfte und
denen der Schülerinnen und Schüler. Nur bei den Items 14 und 15 sind signifikante Unterschiede
feststellbar. Bei Item 14 ist dieser Unterschied als klein, bei Item 15 als mittel einzustufen.26
26 Item 14:p= 0,01, Eta2=0,037; Item 1: p=0,000, Eta2=0,098
47,5
65,6 69,6 62,6
35,1
23,8 22,9
17,2
11,0 6,8 5,2
8,1
6,4 3,8 2,2 12,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Wir verständigen uns überAngelegenheiten der Klasse
(z. B. Dienste, Ausflüge,Wanderfahrten).
Wir besprechen Konflikte,die in der Klasse
vorkommen.
Über wichtige Vorschlägestimmen wir gemeinsam ab.
Alles, was wir beschließen,wird im Protokoll
festgehalten.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
40,5
22,2
41,5 35,5 43,9
28,4
18,2
18,4 30,0 24,7
18,5
22,8
13,7
21,7 14,3
12,6
36,7 26,4
12,9 17,1
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Der Klassenrat findetjede Woche statt.
Der Klassenrat beginntmit einer Runde, in der
jede/r sagt, wasihr/ihm in der letztenWoche gut gefallen
hat.
Das Protokoll derletzten
Klassenratsstunde wirdvorgelesen.
Wir überprüfen, ob dieBeschlüsse der
vergangenen Wocheauch durchgeführt
wurden.
Die Leiterin / der Leiterruft die einzelnen
Punkte derTagesordnung auf.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
27
Tabelle 8: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften und Schülerinnen/Schüler zum Ablauf des Klassenrates
Item Lehrkräfte (Mittelwerte)
Standard-
abweichung
Schüler/innen (Mittelwerte)
Standard-
abweichung
11. Der Klassenrat findet jede Woche statt.
2,91 1,100 2,96 1,046
12. Der Klassenrat beginnt mit einer Runde, in der jede/r sagt, was ihr/ihm in der letzten Woche gut gefallen hat.
2,34 1,150 2,27 1,180
13. Das Protokoll der letzten Klassenratsstunde wird vorgelesen.
2,96 1,098 2,76 1,251
14. Die Schülerinnen und Schüler überprüfen, ob die Beschlüsse der vergangenen Woche auch durchgeführt wurden.
27
3,08 ,883 2,87 1,037
15. Die Leiterin / der Leiter ruft die einzelnen Punkte der Tagesordnung auf.
28
3,51 ,808 2,95 1,130
16. Die Schülerinnen und Schüler verständigen sich über Angelegenheiten der Klasse (z. B. Dienste, Ausflüge, Wanderfahrten).
3,39 ,836 3,22 ,886
17. Die Schülerinnen und Schüler besprechen Konflikte, die in der Klasse vorkommen (zwischen Schülerinnen und Schülern, zwischen Schülerinnen bzw. Schülern und Lehrpersonal).
3,69 ,566 3,54 ,756
18. Über wichtige Vorschläge stimmen wir gemeinsam ab.
3,88 ,331 3,60 ,697
19. Alles, was beschlossen wird, wird im Protokoll festgehalten.
3,40 ,986 3,29 1,059
4.3.3 Bedeutung des Klassenrates
Lehrerinnen und Lehrer
Die einzelnen Aussagen im Frageblock „Bedeutung des Klassenrates“ werden von den Befragten mit
sehr hoher Zustimmung bewertet. Mit fast 97 % beurteilen die Lehrkräfte die Aussage „ Im Klassenrat
lernen die Schülerinnen und Schüler Klassenangelegenheiten gemeinsam zu regeln“ (74,5 %: stimmt
ganz genau, 22,4 %: stimmt eher) am positivsten. Aber auch die Items „Im Klassenrat lernen die
Schülerinnen und Schüler ihre eigene Meinung zu vertreten“ (63,3 %: stimmt ganz genau, 34,7 %
stimmt eher) und „Im Klassenrat lernen die Schülerinnen und Schüler die Meinung von anderen zu
Signifikantes ItemSignifikantes Item
28
respektieren“ (65,3 %: stimmt ganz genau, 30,6 % stimmt eher) werden sehr positiv eingeschätzt (vgl.
Abbildung 20).
Abbildung 20: Angaben der Lehrkräfte zur Bedeutung des Klassenrates
Schülerinnen und Schüler
Hinsichtlich eines Lernzuwachses stimmen die Schülerinnen und Schüler besonders der Aussage zu,
dass sie im Klassenrat lernen, Klassenangelegenheiten zu regeln (63,0 %: stimmt ganz genau, 27,2 %:
stimmt eher). Im Vergleich mit allen vier Items schätzen die Lernenden den Lernzuwachs im
Klassenrat hinsichtlich des Vertretens einer eigenen Meinung am geringsten ein (44,2 %: stimmt ganz
genau, 37,7 %: stimmt eher).
Abbildung 21: Angaben der Schülerinnen und Schüler zur Bedeutung des Klassenrates
63,3 65,3 74,5
61,2
34,7 30,6 22,4
48,0
2,0 3,1 7,1 4,1
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Im Klassenrat lernen dieSchülerinnen und Schülereine eigene Meinung zu
vertreten.
Im Klassenrat lernen dieSchülerinnen und Schülerdie Meinung von anderen
zu respektieren.
Im Klassenrat lernen dieSchülerinnen und SchülerKlassenangelegenheiten
gemeinsam zu regeln.
Im Klassenrat lernen dieSchülerinnen und Schüler
Verantwortung zuübernehmen für Dinge, die
die Klasse betreffen.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
44,2 56,1
63,0 49,4
37,7
33,1 27,2
35,3
12,3 6,8 6,5
10,2
5,8 3,9 3,3 5,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Im Klassenrat lerne ich eineeigene Meinung zu
vertreten.
Im Klassenrat lerne ich dieMeinung von anderen zu
respektieren.
Im Klassenrat lerne ichKlassenangelegenheiten
gemeinsam zu regeln.
Im Klassenrat lerne ichVerantwortung zu
übernehmen für Dinge, diedie Klasse betreffen.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
29
Gegenüberstellung Lehrkräfte und Schülerinnen/Schüler
Mit vier Aussagen wurden beide Gruppen nach der Bedeutung des Klassenrates gefragt. Für beide
Gruppen hat der Klassenrat eine große Bedeutung, wie die die hohen Mittelwerte zu den einzelnen
Aussagen in Tabelle 9 verdeutlichen. Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen den
Einschätzungen beider Gruppen.
Tabelle 9: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften und Schülerinnen/Schüler zur Bedeutung des Klassenrates
Item Lehrkräfte (Mittelwerte)
Standard-abweichung
Schüler/innen (Mittelwerte)
Standard-abweichung
20. Im Klassenrat lernen die Schülerinnen und Schüler eine eigene Meinung zu vertreten.
3,61 ,530 3,20 ,868
21. Im Klassenrat lernen die Schülerinnen und Schüler die Meinung von anderen zu respektieren.
3,61 ,568 3,41 ,788
22. Im Klassenrat lernen die Schülerinnen und Schüler Klassenangelegenheiten gemeinsam zu regeln.
3,71 ,518 3,51 ,754
23. Im Klassenrat lernen die Schülerinnen und Schüler Verantwortung zu übernehmen für Dinge, die die Klasse betreffen.
3,54 ,629 3,30 ,841
5.3.4 Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Klassenrat
Lehrerinnen und Lehrer
Auch das Verhalten ihrer Schülerinnen und Schüler im Klassenrat sehen die Lehrerinnen und Lehrer
durchweg positiv. Wie in Abbildung 22 und Abbildung 23 dargestellt, liegen die dichotomisierten
Zustimmungswerte für alle Items zwischen etwa 88 % und fast 93 %.
30
Abbildung 22: Angaben der Lehrkräfte zum Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Klassenrat (1)
Lediglich das Item „Im Klassenrat übernimmt jede/r Aufgaben“ findet mit 63,7 % (27,3 %: stimmt
ganz genau, 36,4 %: stimmt eher) etwas weniger Zustimmung (vgl. Abbildung 23).
Auffällig ist, dass die absolute Zustimmung, also die Auswahlantwort „stimmt ganz genau“, bei den
Items, die das konkrete Regelverhalten thematisieren (vgl. Abbildung 22) in wesentlich geringerem
Umfang gewählt wurde, als bei den Items, die inhaltliche Aspekte erfragen.
Abbildung 23: Angaben der Lehrkräfte zum Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Klassenrat (2)
9,4 21,9 17,5
26,8 32,0
83,3 67,7 74,2
48,0 58,8
7,3 8,2 7,2 9,3 10,4
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Im Klassenrat haltensich die Schülerinnen
und Schüler an dieRegeln.
Im Klassenrat lassendie Schülerinnen und
Schüler ausreden.
Im Klassenrat hörendie Schülerinnen und
Schüler zu, wennjemand spricht.
Im Klassenratrespektieren dieSchülerinnen und
Schüler die Meinungder anderen.
Im Klassenrat gehendie Schülerinnen und
Schüler freundlichmiteinander um.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
38,1 41,2 34,4
27,3
50,5 50,5 55,2
36,4
11,3 8,2 10,4
34,3
0,0 0,0 2,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Im Klassenrat können dieSchülerinnen und Schüler
offen über Probleme reden.
Im Klassenrat werdenKonflikte fair bearbeitet.
Im Klassenrat finden dieSchülerinnen und SchülerLösungen, mit denen alle
leben können.
Im Klassenrat übernimmtjede/r Aufgaben.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
31
Schülerinnen und Schüler
Die Mehrzahl der befragten Schülerinnen und Schüler beurteilen ihr Verhalten bzw. das ihrer
Klassenkameraden im Klassenrat ebenfalls positiv, wie in Abbildung 24 und Abbildung 25 dargestellt.
Die dichotomisierten positiven Antworten liegen zwischen 78,2 % („Im Klassenrat lassen wir uns
ausreden“) und 87,0 % („Im Klassenrat respektieren wir die Meinung der anderen“).
Abbildung 24: Angaben der Schülerinnen und Schüler zum eigenen Verhalten im Klassenrat (1)
Eine Ausnahme bildet das Item „Im Klassenrat übernimmt jede/r Aufgaben“ mit einem geringeren
Zustimmungswert von 62,1 %.29
Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass es bei einigen Items eine Anzahl Schülerinnen und Schüler gibt,
die die Situation nicht positiv sehen. So beantwortet über ein Fünftel (20,5 %) der Schülerinnen und
Schüler, das Item „Im Klassenrat halten wir uns an die Regeln“ mit „stimmt eher nicht“ oder „stimmt
gar nicht“. Eine ähnliche Anzahl von Schülerinnen und Schülern (21,8 %) beurteilt auch das Item „Im
Klassenrat lassen wir uns ausreden“ nicht positiv.
Die Werte wurden dichotomisiert.
29,9 35,8 41,6 46,7
39,6
49,6 42,4 42,0
40,3 43,1
16,9 17,2 13,3 10,3 13,9
3,6 4,6 3,2 2,8 3,4
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Im Klassenrat haltenwir uns an die Regeln.
Im Klassenrat lassenwir uns ausreden.
Im Klassenrat hörenwir zu, wenn jemand
spricht.
Im Klassenratrespektieren wir die
Meinung der anderen.
Im Klassenrat gehenwir freundlich
miteinander um.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
32
Abbildung 25: Angaben der Schülerinnen und Schüler zum eigenen Verhalten im Klassenrat (2)
Gegenüberstellung Lehrkräfte und Schülerinnen/Schüler
Auch bei diesem Fragenkomplex überwiegen insgesamt die positiven Einschätzungen. Es ist
wiederum eine hohe Übereinstimmung zwischen den Voten der Lehrkräfte und denen der
Schülerinnen und Schüler feststellbar. Statistisch bedeutsame Unterschiede zwischen den Gruppen
sind nicht festzustellen.
49,3 50,1 46,3
29,4
32,4 35,9 38,6
32,7
13,6 9,9 11,1
23,3
4,7 4,0 4,1 14,6
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Im Klassenrat können wiroffen über Probleme reden.
Im Klassenrat werdenKonflikte fair bearbeitet.
Im Klassenrat finden wirLösungen, mit denen alle
leben können.
Im Klassenrat übernimmtjede/r Aufgaben.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
33
Tabelle 10: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften und Schülerinnen/Schüler zum Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Klassenrat
Item Lehrkräfte (Mittelwerte)
Standard-abweichung
Schüler/innen (Mittelwerte)
Standard-abweichung
24. Im Klassenrat halten sich die Schülerinnen und Schüler an die Regeln.
3,02 ,410 3,05 ,784
25. Im Klassenrat lassen die Schülerinnen und Schüler ausreden.
3,11 ,560 3,09 ,844
26. Im Klassenrat hören die Schülerinnen und Schüler zu, wenn jemand spricht.
3,09 ,502 3,22 ,794
27. Im Klassenrat respektieren die Schülerinnen und Schüler die Meinung der anderen.
3,20 ,552 3,32 ,768
28. Im Klassenrat gehen die Schülerinnen und Schüler freundlich miteinander um.
3,23 ,604 3,19 ,796
29. Im Klassenrat können die Schülerinnen und Schüler offen über Probleme reden.
3,27 ,654 3,28 ,864
30. Im Klassenrat werden Konflikte fair bearbeitet.
3,33 ,625 3,33 ,808
31. Im Klassenrat finden die Schülerinnen und Schüler Lösungen, mit denen alle leben können.
3,24 ,628 3,27 ,813
32. Im Klassenrat übernimmt jede/r Aufgaben.
2,89 ,832 2,78 1,031
4.3.5 Verhalten der Lehrperson im Klassenrat
Lehrerinnen und Lehrer
Ihr eigenes Verhalten im Klassenrat sehen die befragten Lehrkräfte ebenfalls positiv. Die
Zustimmungswerte zu den in Abbildung 26 dargestellten Items liegen fast immer bei über 90 % (z. B.
„Ich ermuntere die Schülerinnen und Schüler, ihre Meinung zu sagen“, „Ich finde es wichtig, dass die
Schülerinnen und Schüler lernen, den Klassenrat selbstständig durchzuführen“).30 Bei dem Item „Ich
greife nur ein, wenn es notwendig ist“, stimmen 88 % zu. Das Item „Ich gebe den Schülerinnen und
Schülern Hilfen“ liegt mit 79,8 % noch unter diesem Zustimmungswert. 31
30 Die Werte wurden dichotomisiert. 31 Die Werte wurden dichotomisiert.
34
Abbildung 26: Angaben der Lehrkräfte zum eigenen Verhalten
Schülerinnen und Schüler
Die sechs Items dieses Fragenkomplexes werden von den meisten Schülerinnen und Schülern wieder
sehr positiv eingeschätzt. Die Zustimmungswerte liegen – dichotomisiert – zwischen 79,0 % („Unsere
Lehrerin / unser Lehrer ermuntert uns, unsere Meinung zu sagen“) und 86,2 % („Unsere Lehrerin /
unser Lehrer findet es wichtig, dass wir lernen, den Klassenrat selbstständig durchzuführen“).
Lediglich zu dem Item „Unsere Lehrerin / unser Lehrer gibt uns Hilfen, wie wir ein Gespräch gut
führen können“, fällt die Zustimmung mit 73,6 % etwas geringer aus.
Abbildung 27: Angaben der Schülerinnen und Schüler zum Verhalten der Lehrpersonen im Klassenrat
69,3 71,0 55,0
31,3
59,6 62,4
28,7 25,0
33,0
48,0
36,4 28,7
2,0 3,0 12,0
19,2
4,0 7,9 1,0 1,0 0,0 1,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Ich ermuntere dieSuS, ihre Meinung
zu sagen.
Ich finde eswichtig, dass dieSuS lernen, den
Klassenratselbstständig
durchzuführen.
Ich greife nur ein,wenn es notwendig
ist.
Ich gebe den SuSHilfen (z. B.
Wandplakat), wiesie ein Gespräch
gut führen können.
Ich unterstütze dieSuS bei der
Durchführung desKlassenrats.
Ich melde mich,wenn ich etwas zu
einem Themabeitragen will.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
42,1
58,1 54,8 42,4
49,8 62,0
36,9
28,1 29,3
31,2
34,3 22,1
14,0 8,9 9,9
16,3
10,7 7,7
7,0 4,9 6,0 10,1 5,1 8,2
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Unser/e Lehrer/inermuntert uns,
unsere Meinung zusagen.
Unser/e Lehrer/infindet es wichtig,dass wir lernen,den Klassenratselbstständig
durchzuführen.
Unser/e Lehrer/ingreift nur ein,
wenn es notwendigist.
Unser/e Lehrer/ingibt uns Hilfen (z.B. Wandplakat),
wie wir einGespräch gut
führen können.
Unser/e Lehrer/inunterstützt uns beider Durchführungdes Klassenrats.
Unser/e Lehrer/inmeldet sich, wenn
sie/er etwas zueinem Themabeitragen will.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
35
Gegenüberstellung Lehrkräfte und Schülerinnen/Schüler
Auch hier fallen die Übereinstimmungen von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern überaus
groß aus. Zwischen den Einschätzungen der Gruppen gibt es keine signifikanten Unterschiede.
Tabelle 11: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften und Schülerinnen/Schüler zum Verhalten der Lehrkräfte
Item Lehrkräfte (Mittelwerte)
Standard-abweichung
Schüler/innen (Mittelwerte)
Standard-abweichung)
33. Ich ermuntere die Schülerinnen und Schüler, ihre Meinung zu sagen. Unsere Lehrerin / unsere Lehrer ermuntert uns, unsere Meinung zu sagen.
3,67 ,512 3,14 ,905
34. Ich finde es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, den Klassenrat selbstständig durchzuführen. Unsere Lehrerin / unsere Lehrer findet es wichtig, dass wir lernen, den Klassenrat selbstständig durchzuführen.
3,66 ,590 3,40 ,835
35. Ich greife nur ein, wenn es notwendig ist. Unsere Lehrerin / unser Lehrer greift nur ein, wenn es notwendig ist.
3,43 ,700 3,34 ,882
36. Ich gebe den Schülerinnen und Schülern Hilfen (z. B. Wandplakat), wie sie ein Gespräch gut führen können. Unsere Lehrerin / unsere Lehrer gibt uns Hilfen (z. B. Wandplakat), wie wir ein Gespräch gut führen können.
3,10 ,735 3,07 ,989
37. Ich unterstütze die Schülerinnen und Schüler bei der Durchführung des Klassenrats. Unsere Lehrerin / unsere Lehrer unterstützt uns bei der Durchführung des Klassenrats.
3,56 ,575 3,30 ,856
38. Ich melde mich / unsere Lehrer/in meldet sich, wenn ich/sie etwas zu einem Thema beitragen will.
3,52 ,687 3,39 ,929
36
4.3.6 Meinung der Lehrpersonen und der Lernenden über den Klassenrat
Lehrerinnen und Lehrer
92,1 % der Lehrkräfte finden den Klassenrat wichtig (vgl. Abbildung 28)32. Die Zufriedenheit mit dem,
was im Klassenrat passiert liegt mit 83,8 % etwas niedriger.33 Mit 82,3 % Zustimmung meint eine
große Mehrheit der Befragten, dass sich das Zusammenleben in der Klasse durch den Klassenrat
verbessert habe.34
Abbildung 28: Meinung der Lehrkräfte über den Klassenrat
Schülerinnen und Schüler
Ein Prozentsatz von 87,6 %der Schülerinnen und Schüler findet den Klassenrat wichtig und ein fast
ebenso hoher Anteil von 85,1 % ist mit dem, was im Klassenrat passiert, zufrieden. 35 Etwas geringer
ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die meinen, durch den Klassenrat habe sich das
Zusammenleben in der Klasse verbessert (74,7 %).36
32 Die Werte wurden dichotomisiert. 33 Die Werte wurden dichotomisiert. 34 Die Werte wurden dichotomisiert. 35 Die Werte wurden dichotomisiert. 36 Die Werte wurden dichotomisiert.
73,3
43,4 42,7
18,8
40,4 39,6
7,9 14,1 16,7
0,0 2,0 1,0
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Ich finde den Klassenrat wichtig. Ich bin damit zufrieden, was imKlassenrat passiert.
Durch den Klassenrat hat sich dasZusammenleben in unserer Klasse
verbessert.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
37
Abbildung 29: Meinung der Schülerinnen und Schüler über den Klassenrat
Gegenüberstellung Lehrkräfte und Schülerinnen/Schüler
Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler stimmen in ihrer positiven Einschätzung des Klassenrates
insgesamt überein, wie in Tabelle 12 dargestellt. Signifikante Unterschiede konnten nicht
nachgewiesen werden.
Tabelle 12: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften und Schülerinnen/Schüler zum Klassenrat
Item Lehrkräfte (Mittelwerte)
Standard-abweichung
Schüler/innen (Mittelwerte)
Standard-abweichung
39. Ich finde den Klassenrat wichtig.
3,65 ,623 3,49 ,847
40. Ich bin damit zufrieden, was im Klassenrat passiert.
3,25 ,774 3,32 ,844
41. Durch den Klassenrat hat sich das Zusammenleben in unserer Klasse verbessert.
3,24 ,764 3,07 ,979
66,7
51,3 40,8
20,9
33,8
33,9
6,6 9,5
14,8
5,8 5,3 10,5
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Ich finde den Klassenrat wichtig. Ich bin damit zufrieden, was imKlassenrat passiert.
Durch den Klassenrat hat sich dasZusammenleben in unserer Klasse
verbessert.
Gü
ltig
e P
roze
nte
stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht
38
Fazit
Der Klassenrat wird von den befragten Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern mit einer hohen
Übereinstimmung als sehr positiv wahrgenommen. Für die meisten der Befragten hat der Klassenrat
eine hohe Bedeutung. Die inhaltlichen Möglichkeiten, die der Klassenrat für die gemeinsame
Abstimmung von Vorhaben der Klasse sowie zum Bearbeiten von Problemen und Konflikten bietet,
werden von Lehrenden und Lernenden sehr geschätzt.
Geringfügige Abweichungen in den positiven Beurteilungen zeigen sich im 2. Fragenblock, in dem
eher Organisatorisches zum Ablauf abgefragt wird, z. B. „Der Klassenrat findet jede Woche statt“
oder „Der Klassenrat beginnt mit einer Runde, in der jede/r sagt, was ihr/ihm in der letzten Woche
gut gefallen hat“.
Der Bereich Regelverhalten im Klassenrat wird von etwa einem Fünftel der Schülerinnen und
Schülern nicht positiv eingeschätzt, hier gibt es auch deutliche Unterschiede zwischen den
Einschätzungen von Lehrenden und Lernenden, d. h. Lehrerinnen und Lehrer schätzen einige Aspekte
des Regelverhaltens signifikant positiver ein als die Schülerinnen und Schüler.