Post on 23-Feb-2016
description
transcript
VERGLEICHENDE ANALYSE
ZWEIER MOZART-LIEDER:
«ALS LUISE DIE BRIEFE IHRES LIEBHABERS VERBRANNTE» KV
520
IM VERGLEICH MIT
«DIE VERSCHWEIGUNG» KVV 518
Bekannt als "Sappho Wiens", verheiratet mit dem ungarischen Autor János Batsányi, galt als die bedeutend-ste österreichische Lyrikerin ihrer Zeit. 1785-96 publizierte sie im "Wiener Musen-Almanach". Themen ihrer Lyrik sind Liebe, Freundschaft, Natur und historische Ereignisse.
Batsányi, Gabriele (auch G. Bacsányi, geborene von Baumberg)
* 24. 3. 1766, Wien† 24. 7. 1839, Linz (Oberösterreich)
Textautorin
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
«Als Luise …» : 1787
«Die Verschweigung» : 1787
Erzeugt von heißer Phantasie, c - MollIn einer schwärmerischen StundeZur Welt gebrachte, geht zu Grunde, 2xIhr Kinder der Melancholie!
Ihr danket Flammen euer Sein, Es – Dur ( //-Tonart) )Ich geb' euch nun den Flammen wieder,Und all' die schwärmerischen Lieder,Denn ach! er sang nicht mir allein. g – Moll (Mediante)
Ihr brennet nun, und bald, ihr Lieben, c - MollIst keine Spur von euch mehr hier.Doch ach! der Mann, der euch geschrieben,Brennt lange noch vielleicht in mir. 2x
Text und Tonartfolge
Das Lied: http://www.youtube.com/watch?v=9kB5efEl_g0
Erzeugt von heißer Phantasie,In einer schwärmerischen StundeZur Welt gebrachte, geht zu Grunde,Ihr Kinder der Melancholie!
Ihr danket Flammen euer Sein,Ich geb' euch nun den Flammen wieder,Und all' die schwärmerischen Lieder,Denn ach! er sang nicht mir allein.
Ihr brennet nun, und bald, ihr Lieben,Ist keine Spur von euch mehr hier.Doch ach! der Mann, der euch geschrieben,Brennt lange noch vielleicht in mir.
WutRückblickWutRückblick
Innere und äussere Flammen
Enttäuschung
Wut
Wird sie ihn vergessenKönnen?
Dynamik im Bezug zum Text
Forte / Piano
Formteile
Vorspiel 1. Strophe
Weiss: Keine eigentlichen Zwischenspiele
2. Strophe
3. Strophe
Nachspiel:1. Motiv aus Takt 172. Motiv aus Vorspiel
Durchkomponiertes Lied, da jedeStrophe anders vertont ist.
Aufbau des Vorspiels
1. Bestimmt mit c-Moll-Akkordzerlegung die Grundtonart.2. Unisono in beiden Händen unterstützt die Kraft und Wut von Luise.3. Danach Aufspaltung in Harmonien (V)v - V - I .4. Bewegungsverlauf (rauf-runter-rauf) zeigt die Zerrissenheit Luises.5. Oktave ist ein Grundelement.6. Staccato wirkt entschieden.
Motivische VerwandschaftPunktierung verleiht EntschiedenheitSequenzierung nach oben = sich steigernde Wut
Arpeggierte AkkordeOktavierter Bass = Kraft
Dissonanter Klang
Motiv aus Vorspiel
In der Singstimme grosse Intervallsprünge
Chromatik abwärts = Schmerz
Zunehmende Dramatik
Crescendo Wechsel von Achteln zu Sechzehnteln
Schmerzvorhalt
Chromatik abwärts = Leiden
Tiefalterierter Ton (verstärkt Ausdruck lang- andauernden Schmerzes)
Imitation
Tondehnung /Tonmalerei
Textautor
Christian Felix Weisse (1726 -1804)
Schriftsteller und Pädagoge der Aufklärung
Das Lied: http://www.youtube.com/watch?v=DCrNhhRIJeA
1. Sobald Damötas Chloën sieht,So sucht er mit beredten BlickenIhr seine Klagen auszudrückenund ihre Wange glüht.Sie scheinet seine stillen KlagenMehr als zur Hälfte zu versteh'n,Und er ist jung, und sie ist schön:Ich will nicht weiter sagen.
2. Vermisst er Chloën auf der Flur,Betrübt wird er von dannen scheiden;Dann aber hüfpt er voller Freuden,Entdeckt er Chloën nur.Er küsst ihr unter tausend FragenDie Hand, und Chloë lässt's gescheh'n,Und er ist jung, und sie ist schön:Ich will nichts weiter sagen.
3. Sie hat an Blumen ihre Lust,Er stillet täglich ihr Verlangen;Sie klopfet schmeichelnd ihm die Wangen,Und steckt sie an die Brust.Der Busen bläht sich sie zu tragen.Er triumphiert sie hier zuseh'n,Und er ist jung, und sie ist schön:Ich will nichts weiter sagen.
4. Wenn sie ein kühler, heitrer Bach,Beschützt von Büschen, eingeladen,In seinen Wellen sich zu baden,So schleicht er listig nach.In diesen schwülen SommertagenHat er ihr oftmals zu geseh'n,Und er ist jung, und sie ist schön:Ich will nichts weiter sagen.Refrain-Lied
Kein Vorspiel!
Zwischenspiel: In OberstimmeWiederholung der vorangegangenen Singstimme
F - Dur
C - Dur F - Dur
Refrain
Nachspiel = fast Wiederholung der Takte 16+17
Sequenz mit Imitationen
Singstimme undKlavier-Oberstimme unisono