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Ausgabe 2009Kunst am Bau in der Gegenwartsarchitektur
Gebäudehüllensanierung – jetzt ist der Zeitpunkt richtig Auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft
Tobler Metallbau AG unter dem Dach von Schweizer Idee mit Weitblick: Neue Sonnenkollektoren mit Dachfenster
Liebe Leserin, lieber Leser
Soziale, wirtschaftliche und ökologische Nach-
haltigkeit stiess auch 2009 auf grosses
öffentliches Interesse. Unsere Erfolgsstrategie
basiert schon seit über dreissig Jahren auf
diesen Werten und das hat sich wiederum aus-
gezahlt: Unsere Auftragsbücher waren
erfreulich voll. Einige Projekte, die wir in den
vergangenen Monaten realisieren durften, stellen wir Ihnen in
diesem Magazin vor.
Nachhaltiges Bauen setzt sich durch. So wird heute immer mehr nach
dem Minergie- oder Minergie-P-Standard gebaut und saniert. Das
ist eine wichtige Entwicklung, denn in einer höheren Sanierungsrate
liegt viel Potenzial, um den Gesamtenergiebedarf langfristig zu
senken. Wichtige Informationen zum Thema energetische Sanierung
und einen Überblick über die Förderprogramme fi nden Sie in unse-
rem Hauptartikel ab Seite 4. Auftrieb hat auch das Thema 2000-Watt -
Gesellschaft bekommen: Im Interview mit Roland Stulz, dem Ge-
schäftsführer der für die Promotion dieser Idee verantwortlichen Orga-
nisation Novatlantis, erfahren Sie mehr über Hintergründe und
Projekte. Unser zweiter Schwerpunkt befasst sich mit der Kunst am
Bau, einer Disziplin, die lange Zeit ein eher kümmerliches Dasein
fristete und seit einigen Jahren wieder breite (Be)Achtung fi ndet. Ein
schönes Beispiel für die gelungene Verbindung von Architektur und
Kunst ist das mit einer Fassade von Schweizer realisierte Kultur- und
Begegnungszentrum Chilematt in Unterägeri (Seite 14).
2010 wird wiederum ein besonderes Jahr – wir feiern nämlich das
90-jährige Bestehen unseres Unternehmens. Unser Credo: «Bauen
für Mensch und Umwelt».
Nun wünsche ich Ihnen viel Spass bei der Lektüre des neuen «bauen
mit Schweizer». Ich freue mich, Sie im Januar an der Swissbau be-
grüssen zu dürfen.
Hans Ruedi Schweizer
2 Editorial
TitelbildArchitektur und Kunst in überraschendem Dialogbeim Zentrum Chilematt.Foto: Reinhard Zimmermann
Inhalt
News 3 Schwerpunkte im Sortiment Fenster und Türen
Fokus 1 4 Energetische Gebäudesanierung:
Wer jetzt saniert, profi tiert
Umwelt/Energie 8 «Wir müssen uns wieder klar werden, was
Lebensqualität bedeutet» – Interview mit
Roland Stulz, Geschäftsführer Novatlantis
Objektberichte 10 Holz/Metall-Systeme
11 Fenster und Türen
12 Briefkästen
13 Sonnenenergie-Systeme
Fokus 2 14 Zentrum Chilematt: Kunst am Bau in
der Gegenwartsarchitektur
Innovation und Technologie
18 Innovation mit Weitblick: Kollektorfelder mit
integrierten Dachfenstern
Ein Tag mit ... 21 Andreas Tobler, Geschäftsführer und bisheriger
Inhaber Tobler Metallbau AG
Forum 22 Unsere neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
24 Schweizer an der Swissbau 2010
News 3
Der Geschäftsbereich Fenster und Türen kon-
zentriert sich künftig auf Glasfalt- und Glasschiebe-
wände und verstärkt seine Verkaufsaktivitäten im
Ausland. In der Schweiz wird er bei grösseren Pro-
jekten durch den Verkauf Briefkästen und Fertigteile
unterstützt. Das Sortiment Brandschutztüren wird
neu im Geschäftsbereich Fassaden bearbeitet.
Um nachhaltig erfolgreich zu sein, muss ein Unterneh-
men Chancen frühzeitig erkennen und die Prozesse um-
sichtig und laufend an die Anforderungen des Marktes
anpassen. Im zunehmend internationalen Bauzuliefer-
markt sind qualitativ hochstehende Produkte bei gleich-
zeitig industriellen Abläufen erfolgsbestimmend.
Der Geschäftsbereich Fenster und Türen wird auf-
grund einer Marktanalyse seine Verkaufsaktivitäten bei
Partnern und Metallbauern in Deutschland und im übri-
gen Europa verstärken. Dies mit einem auf Glasfalt-
wände und Glasschiebetüren für den Wohnungsbau
(isoliert, unisoliert und Ganzglas) ausgerichteten Pro-
duktesortiment, wobei Alu-Fenster und -Türen das An-
gebot weiterhin ergänzen werden. In der Schweiz wird
die Kundenbetreuung für grössere Projekte neu durch
die regionalen Verkaufsleiter Briefkästen und Fertigteile
wahrgenommen.
Die Produktegruppe Brandschutztüren mit den ver-
glasten Brandschutztüren und den Schiebe-Brand-
schutztüren im Eigensystem wird neu in den Geschäfts-
bereich Fassaden integriert. Wie die Fassaden werden
auch Brandschutztüren überwiegend beim Bau von Ge-
schäftshäusern eingesetzt.
Durch die Bündelung der Kräfte im Verkauf können
sich Kunden weiterhin auf eine kompetente und umfas-
sende Beratung verlassen. Die stete Modernisierung und
Automatisierung der Produktionsabläufe erlauben hoch-
stehende Qualität und ein attraktives Preis-Leistungs-
Verhältnis. Eigene Montage- und Serviceteams garantie-
ren die fachmännische Ausführung und einen auf eine
lange Lebensdauer ausgerichteten Service.
Wir werden unsere Kundinnen und Kunden anfangs
2010 über ihre neuen Ansprechpartner informieren.
Schwerpunkte im Sortiment Fenster
und Türen
Die Anfang 2008 einge-
führte kostendeckende Einspei-
severgütung sowie die sinkenden
Investitionskosten machen die
Installation von Photovoltaikan-
lagen attraktiv. Da die Fördergel-
der 2009 für Photovoltaik schnell
ausgeschöpft waren, ist deren
Erhöhung derzeit ein in der Poli-
tik intensiv diskutiertes Thema.
Die in den vergangenen Jahren
stark gestiegene Nachfrage hat
Schweizer dazu bewogen, sein Angebot im Bereich Photovoltaik auszubauen. Neu bie-
tet der Bereich Sonnenenergie-Systeme auch Photovoltaik-Module von Sunpower in
Kombination mit dem bewährten Solrif-Montagesystem an. Die Sunpower-Module
gehören zu den leistungsfähigsten, die auf dem Markt erhältlich sind. Module und Rah-
men sind komplett schwarz. Damit kommt Schweizer dem Wunsch von Bauherren und
Architekten nach ästhetisch ansprechenden Lösungen mit zurückhaltender Farbgebung
und Gestaltung entgegen. Die neuen Photovoltaik-Module von Sunpower mit Solrif
werden ausschliesslich in der Schweiz vertrieben.
Neu: Photovoltaik-Module von Sunpower mit Solrif
4 Fokus Gebäudesanierung
Der Zeitpunkt für eine energetische Gebäudesanierung ist ideal. Die Zinsen für
Hypotheken sind so tief wie selten und Fördergelder sprudeln aus unzähligen
Quellen. Profi tieren lässt es sich aber auch langfristig, denn mit einer richtigen
Sanierung und dem Einsatz von Sonnenenergie sinkt neben dem CO2-
Ausstoss auch der Energieverbrauch drastisch.
Zwischen 40 und 50 Prozent des Energieverbrauchs und
der CO2-Emissionen werden in der Schweiz durch Ge-
bäude verursacht. Darum ist der Gebäudepark sowohl
beim Bund wie auch bei den Kantonen zentraler Pfeiler
der Energie- und Klimapolitik. Klimaziel von Energie-
Schweiz, einem Programm für Energieeffi zienz und er-
neuerbare Energien des Bundesamts für Energie BFE, ist
es, die CO2-Emissionen bis 2012 gegenüber dem Stand
von 1990 um 10 Prozent zu senken. Nebst der Förderung
erneuerbarer Energien, der Abwärmenutzung, ener gie-
effi zienten Geräten und Massnahmen im Bereich der Mo-
bilität ist die Gebäudemodernisierung denn auch einer
von fünf Schwerpunkten, mit denen die vorgegebenen
Ziele erreicht werden sollen.
Löwenanteil Gebäudesanierung
Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist laut
Michael Kaufmann, Vizedirektor BFE und Programmleiter
von EnergieSchweiz, die Heraufsetzung der Sanierungs-
rate bei den bestehenden Gebäuden. Heute liegt diese
Energetische Gebäudesanierung:
Wer jetzt saniert, profi tiert
Was gehört zu einer energetisch guten Sanierung und wie viel Einsparung bringen die
einzelnen Massnahmen?
Dämmung Dach/Estrichboden. Einsparung
10–20 % des Gesamtenergieverbrauchs.
Mit einer kontrollierten Wohnungslüftung
können ca. 5–10 % des Gesamtenergie-
verbrauchs eingespart werden.
Dämmung von Kellerdecken/Böden. Einspa-
rung 5–10 % des Gesamtenergieverbrauchs.
Mit Sonnenkollektoren lässt sich der Warmwasser-
bedarf zu ca. 70 % abdecken, das reduziert den
gesamten Energieverbrauch um 5–10 %.
Photovoltaik-Module decken zudem einen grossen
Teil der Stromversorgung ab.
Ersatz alter Fenster durch langlebige Produkte
z.B. aus Holz/Metall. Einsparung 5–10 % des
Gesamt energieverbrauchs.
Gut isolierte Aussenwände (empfohlene
Dämmstärke 16–20 cm). Einsparung 5–10 %
des Gesamt energieverbrauchs.
Mit einer Heizungserneuerung können 5–10 % des
Gesamtenergieverbrauchs eingespart werden.
Fokus Gebäudesanierung 5
bei lediglich 1 Prozent. «Unser ambitioniertes Ziel ist es,
diese Quote auf 3 Prozent zu erhöhen, das würde bedeu-
ten, dass in zehn Jahren 30 Prozent des Gebäudeparks
richtig saniert sind.» Um energetisch gute Sanierungen
und Neubauten nach Minergie- oder Minergie-P-Stan-
dard für Hausbesitzer interessant zu machen, haben
sowohl Bund und Kantone als auch Gemeinden und
private Institutionen verschiedene Förderprogramme
lanciert. Die vielen Quellen, aus denen die Gelder spru-
deln, machen es für Hausbesitzer zuweilen aber schwie-
rig, sich einen Überblick zu verschaffen.
Eines der umfassendsten Programme ist jenes der
Stiftung Klimarappen, das den Schwerpunkt auf die Sa-
nierung legt. Ende 2009 läuft dieses Programm jedoch
aus und wird durch das auf nationaler Ebene angesie-
delte und vom Parlament im Juni 2009 gutgeheissene
Gebäudeprogramm der Kantone ersetzt. Die Finanzie-
rung der auf Bundesebene dafür vorgesehenen 200 Mil-
lionen Franken erfolgt durch die Teilzweckbindung der
CO2-Abgabe. Weitere 60 Millionen schiessen die Kan-
tone ein, die letztlich auch für den Vollzug verantwort-
lich sind. «Wir glauben, dass wir mit diesen um den Fak-
tor 4 höheren Mitteln einen gewaltigen Schub für mehr
Die Förderprogramme der Kantone im Gebäudebereich (Auswahl)
Erneuerbare Energien/Heiz- und Warmwassersysteme Energetische Sanierung/Neubau
Sonnen-
kollektoren
Photovoltaik Wärmepumpe Holzheizung Ersatz Elektro-
heizung
Neubau nach
Minergie-/Miner-
gie-P-Standard
Sanierung nach
Minergie-/Miner-
gie-P-Standard
Bauteile
(Fenster, Dach,
Fassade)
AG
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ZG*
* für 2010 geplant
Quelle: Bundesamt für Energie BFE, Oktober 2009
nur Minergie-P
Wärmepumpenboiler
Budget 2009 ausgeschöpft
und bessere Sanierungen auslösen werden», sagt Kauf-
mann und ergänzt: «Das Gebäudeprogramm ist eine Art
Katalysator, um die Qualität und die Rate bei den Sanie-
rungen zu verbessern.» Für Michael Kaufmann ist das
Gebäudeprogramm auch ein Instrument zur Sicherung
der Kontinuität und zur Harmonisierung, denn es löst die
Programme von Bund, Kantonen und der Stiftung Klima-
rappen ab und die Finanzierung ist über die nächsten
zehn Jahre gewährleistet. Zudem bringe es den Vorteil,
dass sich der Hausbesitzer an eine einzige Anlaufstelle
beim Kanton wenden könne und für die einzelnen Be-
träge nur ein Formular auszufüllen brauche.
Dennoch wird die Vielfalt unter den Förderprogram-
men nur leicht schrumpfen: «Dass alle Institutionen –
neben Bund, Kantonen und Gemeinden insbesondere
auch Energieversorgungsunternehmen, Banken usw. –
zu Gunsten eines einheitlichen Programms in einen ge-
meinsamen Topf einzahlen, wird leider eine Illusion
bleiben», relativiert Hansruedi Kunz, Präsident der Kon-
ferenz Kantonaler Energiefachstellen. «In den letzten
Jahren haben sich die Förderprogramme zu Marketing-
instrumenten entwickelt. Verschiedenste Institutionen
zeigen damit, dass für sie die Energiefrage ein zentrales
6 Fokus Gebäudesanierung
Thema ist. Die Kantone richten ihre Förderprogramme
nach dem ‹Harmonisierten Fördermodell› und haben in
letzter Zeit die Information und Beratung für Hausbesit-
zer ausgebaut. Damit soll Licht in den Förderdschungel
gebracht werden.»
Warum jetzt sanieren?
Tatsächlich gibt es für Hausbesitzer aber neben den fi -
nanziellen Anreizen der öffentlichen Hand und privater
Institutionen zahlreiche weitere Gründe, weshalb eine
Sanierung zum jetzigen Zeitpunkt Sinn macht. Zum ei-
nen sind die Hypothekarzinsen so tief wie selten in den
vergangenen Jahren, was eine allfällige Aufstockung ei-
ner bereits bestehenden Hypothek sehr attraktiv macht.
Zum andern ist das in die energetische Sanierung ge-
steckte Geld gut angelegt, denn nebst der Komfortsteige-
rung bringt sie zumindest eine Werterhaltung, wenn
nicht gar eine Wertsteigerung.
Denn genau hier liegt ein riesiges Einsparpotenzial.
Mit einem richtig sanierten Gebäude lassen sich Ener-
gieverbrauch sowie CO2-Ausstoss um mindestens 50
Prozent senken, bei einer Minergie-Sanierung sind es
sogar rund 70 Prozent. Mit dem Einsatz von Sonnenener-
gie, der von fast allen Kantonen gefördert wird, ist die
Reduktion noch höher. Für den Eigentümer einer Liegen-
schaft bedeutet dies, dass er nicht nur einen Beitrag zum
Klima- und Ressourcenschutz leistet, sondern auch die
Betriebskosten massiv reduziert. Dieser Faktor rechnet
sich umso mehr, wenn man davon ausgeht, dass die
Energiepreise in den kommenden Jahren tendenziell
steigen werden. Allein die CO2-Abgabe auf Heizöl, die
seit 2008 besteht, wird per 2010 von drei auf neun Rap-
pen pro Liter erhöht, ein weiterer Grund also, durch eine
Erneuerung den Energiebedarf zu senken respektive
den Schritt weg von fossilen hin zu erneuerbaren Ener-
gien zu machen.
Gesamtsanierung oder in Etappen?
Eine erfolgreiche Sanierung setzt eine gute Planung und
eine Abstimmung der verschiedenen Massnahmen auf-
Auskunft über Förderbeiträge erhalten Haus besitzer bei den Energiefachstellen des Standortkantons.
Weitere Infos und Adressen: www.bfe.admin.ch/dienstleistungen oder www.energiefranken.ch
Nützliche Links
www.minergie.ch, www.geak.ch, www.energieschweiz.ch, www.bau-schlau.ch, www.endk.ch, www.erneuerbar.ch, www.swissolar.ch, www.fws.ch, www.energiekennzahl.ch, www.infosubventionen.ch
einander voraus. Insbesondere wer aus Kosten- oder an-
deren Gründen eine etappenweise Sanierung vorzieht,
sollte die einzelnen Erneuerungsschritte genau voraus-
planen. Es kann beispielsweise zuerst die Erneuerung
der Aussenhülle angegangen werden und in einem
zweiten Schritt die Sanierung im Innern. Grundsätzlich
ist jedoch eine Gesamtsanierung vorzuziehen, denn
diese hat geringere Baukosten zur Folge, da Synergien
genutzt werden können. Auch die einzelnen Massnah-
men lassen sich besser aufeinander abstimmen und die
Energieeinsparungen zeigen schneller die gewünschte
Wirkung in Bezug auf Betriebskosten und Emissionen.
Was braucht es für eine energetisch
gute Sanierung?
Bei Häusern, die vor 1975 gebaut wurden, fehlt in der
Regel eine effektive Wärmedämmschicht. Experten emp-
fehlen heute eine Aussenwand-Dämmung von mindes-
tens 16 bis 20 Zentimetern Dicke. Zwischen 10 und 20
Prozent des Gesamtenergieverbrauchs lassen sich so
einsparen. Weitere zirka 5 bis 10 Prozent bringt der Er-
satz der Fenster durch ein langlebiges Produkt wie etwa
Holz/Metall-Fenster. Ebenso viel lässt sich durch die
Dämmung von Dach und Estrichboden sparen. Auch der
Einbau einer Komfortlüftung und der Ersatz der Heizung
durch ein System, das auf den durch die Sanierung ge-
ringeren Bedarf abgestimmt ist, bringen je etwa 5 bis 10
Prozent. Mit Sonnenkollektoren lässt sich der Warmwas-
serbedarf zu rund 70 Prozent abdecken, das reduziert
den gesamten Energieverbrauch um weitere 5 bis 10
Prozent. Idealerweise erfüllt ein Gebäude nach der Er-
neuerung die Anforderungen des Minergie- oder des
noch strengeren Minergie-P-Standards. Einzelne Kan-
tone unterstützen den Bau von Minergie-P-Bauten fi nan-
ziell (siehe Grafi k Seite 5). Ausserdem bieten gewisse
Banken für Minergie-Gebäude Hypotheken zu Vorzugs-
zinsen.
Mit Sonnenkraft zum Plusenergiehaus
Bereits heute sind auch sogenannte Plusenergiehäuser
realisierbar. Diese entsprechen dem Minergie-P-Stan-
dard, sind aber zudem mit einer Photovoltaikanlage aus-
gerüstet, die mehr Energie produziert als für Heizung,
Warmwasser und Haushaltstrom über das Jahr gerechnet
benötigt wird, also eine positive Jahresenergiebilanz
aufweisen. Schweizer stellt auch einzelne Bauteile her,
die diesen strengen Anforderungen entsprechen (siehe
Kasten Seite 7 und Objektbericht Seite 13).
Erfolgreicher Start für den GEAK
Anders als bei Kühlschränken, Elektrogeräten und
Leuchtmitteln, wo der Bund die entsprechenden Vor-
schriften betreffend Energie-Effi zienz erlässt, haben
Fokus Gebäudesanierung 7
Die Produkte von Schweizer für Minergie-Bauten
und Gebäudesanierungen
Schweizer bietet aus einer Hand ein breites Programm an Produkten, die sich
hervorragend für energetische Sanierungen eignen und auch die Anforderungen
zum Erreichen des Minergie- oder Minergie-P-Standards erfüllen. Einige der Pro-
dukte wurden auch bereits in Plusenergie-Häusern eingesetzt.
Fassaden: Metall/Glas- und Holz/Metall-
Fassaden von Schweizer vereinen den An-
spruch an gute Dämmwerte und an archi-
tektonische Gestaltungsfreiheit.
Holz/Metall-Systeme: Holz/Metall-Fens-
ter überzeugen sowohl in Neubauten als
auch bei Sanierungen durch hervorra-
gende Dämmwerte.
Glasfaltwände: Als Spezialist für Glas-
falt- und Glasschiebewände wartet Schwei-
zer mit einer breiten Palette an hervor-
ragenden energetischen Lösungen auf.
Insbesondere die Glasfaltwand IS-4400
besticht durch eine ca. 40 Prozent höhere
Wärmedämmung als andere Systeme bei
gleichzeitig schlanken Profi len.
Sonnenenergie-Systeme: Unsere Son-
nenkollektoren und das Photovolatik-Mon-
tagesystem Solrif® liegen in zahlreichen
Varianten vor und lassen sich in geneig-
ten Dachfl ächen, auf Flach dächern oder
Fas saden platzieren.
beim Gebäudebereich die Kantone die Hoheit über Re-
geln und Vorschriften. Um den Energieverbrauch eines
Gebäudes aufgrund standardisierter Faktoren quantifi -
zieren zu können, wurde auf Initiative der Konferenz der
Energiedirektoren der Kantone (ENDK) der Gebäude-
energieausweis der Kantone (GEAK) lanciert. «Der Ge-
bäudeenergieausweis dient dem Hausbesitzer zur Beur-
teilung der energetischen Bauqualität der Gebäudehülle.
Einerseits stellt er bei einem Hausverkauf ein Zeugnis
über den Bauzustand des Hauses und somit über den
Wert des Hauses dar. Anderseits soll der GEAK dem Haus-
besitzer aufzeigen, welche energetischen Verbesserun-
gen an der Gebäudehülle möglich sind», erklärt Hans-
ruedi Kunz. Bislang ist der GEAK freiwillig. Auf die Frage,
ob dies auch in Zukunft so bleiben soll, antwortet Hans-
ruedi Kunz: «Der GEAK soll sich über seine Qualität de-
fi nieren und so zu einem unverzichtbaren Instrument
beim Verkauf von Liegenschaften oder bei der Planung
von Gebäudeerneuerungen werden, daher sehen die
Mustervorschriften der Kantone ihn als freiwilliges
Ins trument vor.» Ausgestellt wird der GEAK von zertifi -
zierten Experten. Dieser verwendet dafür das GEAK®-
Online-Tool, in das die relevanten Daten des Gebäudes
zur Berechnung eingegeben werden. Eine GEAK-Light-
version, die Hausbesitzer selber erstellen können, ist
unter www.geak.ch zu fi nden. Diese gibt eine erste
grobe Einschätzung der Effi zienz eines Gebäudes.
Anfang August 2009 startete der GEAK mit einer
gross angelegten Aktion des Bundesamtes für Energie:
Die ersten 15000 Ausweise inklusive Beratungsbericht
wurden für 200 statt 1200 Franken ausgestellt. Innert
kurzer Zeit war die Aktion ausgebucht. Ziel des GEAK ist
eine Harmonisierung bei der Bewertung von Bauten über
die Kantonsgrenzen hinweg.
Zuversicht für die Klimaziele
Die Fördergelder sind so hoch wie nie, der Zeitpunkt für
eine energetische Sanierung war nie besser. Wollen wir
die Klimaziele gemäss Kyoto-Protokoll in den kommen-
den drei Jahren erreichen, ist es unumgänglich, den Ge-
bäudepark auf Energieeffi zienz zu trimmen. Dennoch,
der Gebäudebereich ist zwar ein gewichtiger Faktor mit
einem riesigen Potenzial, aber eben nur ein Bereich, in
dem Verbesserungen dringend notwendig sind. Auf die
Frage, ob denn die Erreichung der Klimaziele überhaupt
realistisch ist, antwortet Michael Kaufmann zuversicht-
lich: «Wenn die Massnahmen in allen Bereichen jetzt
schnell umgesetzt werden, können wir die vorgegebe-
nen Ziele in den kommenden drei Jahren erreichen.»
www.minergie.ch
8 Umwelt und Energie
«Wir müssen uns wieder klar werden, was
Lebensqualität eigentlich bedeutet»
Bauen mit Schweizer: Herr Stulz, was genau ist das
Ziel von Novatlantis?
Roland Stulz: Novatlantis stellt den Wissenstransfer
zwischen der Forschung und der Praxis sicher, das
heisst, die Erkenntnisse aus der Forschung sollen in die
Praxis überführt werden. Gleichzeitig sollen die Frage-
stellungen aus der Praxis in die Forschung eingebracht
werden. Den Fokus legen wir dabei auf die Stadtent-
wicklung. Wir möchten Wissenschaft, Gesellschaft und
Wirtschaft zusammenbringen und in einem Public-Pri-
vate-Partnership Projekte im Bereich Bauen, Mobilität
und urbane Entwicklung initiieren. Dafür haben wir
uns das hohe Ziel einer 2000-Watt-Gesellschaft ge-
steckt.
Auf welcher Grundlage basiert die 2000-Watt-Ge-
sellschaft?
Diese Rechnung, wie man auf 2000 Watt kommt, ist
schnell gemacht. Sie wurde ursprünglich von Paul Kes-
selring vom Paul Scherrer Institut entwickelt und beruht
auf dem gesamten globalen Energieverbrauch. Teilt man
diese Zahl durch die Anzahl Menschen auf dieser Welt
und die Anzahl Stunden pro Jahr, kommt man auf rund
2000 Watt pro Person. Dies ist der durchschnittliche
jährliche Pro-Kopf-Energieleistungsbedarf der Weltbe-
völkerung. Natürlich ist der Verbrauch je nach Region
sehr unterschiedlich: In Mitteleuropa sind wir bei etwa
6500 Watt pro Person, in Nordamerika sind es rund
12 000 Watt. In Entwicklungsländern hingegen liegt der
Verbrauch zwischen 200 und 500 Watt.
Welche Rolle spielt der Gebäudepark für die Er-
reichung der 2000-Watt-Gesellschaft?
Gebäude spielen eine grosse Rolle, denn hier liegt ein
Einsparpotenzial von rund 40 bis 90 Prozent. Es braucht
ein intelligentes Zusammenspiel von Gebäudehülle und
Gebäudetechnik. Wer heute nicht mindestens nach dem
Minergie-Standard baut, macht meines Erachtens einen
Fehler. Die nächste Generation sollte die Messlatte bei
Minergie-P anlegen und die übernächste nochmals eine
Stufe höher bei Plusenergie. Novatlantis betreibt in die-
ser Hinsicht Spitzensport und fördert die «best practice».
Ist es aus heutiger Sicht realistisch, dass wir die
2000-Watt-Gesellschaft je erreichen?
Wir werden das Ziel sicher erreichen, das ist nur eine
Frage der Zeit. Ich denke, ein Zeithorizont bis Ende die-
ses Jahrhunderts ist realistisch. Wir haben auch gar keine
Wahl, wenn wir den Klimawandel in den Griff bekommen
wollen. Energie ist dabei ein wichtiger Faktor. Es geht
aber auch um alle nicht erneuerbaren Ressourcen und
die Verhinderung der Klimaerwärmung. Das Endziel muss
ein maximaler CO2-Ausstoss von 1 Tonne pro Person und
Jahr sein. Nur so wird der Temperaturanstieg in den kom-
menden Jahrzehnten nicht mehr als 2 Grad Celsius betra-
gen. Wer früher solche Ideen äusserte, galt als Utopist,
heute sind sie in den Zielsetzungen der EU verankert.
Welche Massnahmen sind dafür nötig?
Wichtig ist es sicherlich, bei der Erneuerungsrate im Ge-
bäudebereich vorwärts zu machen. Dies auch aus volks-
Roland Stulz, dipl. Arch. ETH, ist Geschäftsführer von Novatlantis. Er verfügt über langjährige Erfahrung in Architektur und Raumplanung. Der Energie- und Gebäudetechnik-Experte war bis vor Kurzem Mitinha-ber von Amstein & Walthert, einem der grössten Ingenieurunternehmen der Schweiz. Roland Stulz hat unter anderem auch Projekte im Bereich nachhaltiges Bauen in Lateiname-rika, in Afrika sowie in Bangladesch geleitet.
Als Geschäftsführer von Novatlantis engagiert er sich für die Verbreitung der Idee einer 2000-Watt-Gesell-schaft. Novatlantis setzt die neusten Erkenntnisse und Resultate aus der Forschung im ETH-Be reich für eine nachhaltige Entwicklung von Ballungsräumen um. Ziel ist es, eine lebenswerte Zukunft für kommende Genera tionen zu schaffen.
Umwelt und Energie 9
Schweizer ist Mitglied der WWF Climate Group
Umwelt- und Res-
sourcenschutz ist für
Schweizer seit Langem
eine Selbstverständlich-
keit. Seit August ist der
Geschäftsbereich Son-
nenenergie-Systeme Mitglied der WWF Climate Group. Durch diese
Partnerschaft verpfl ichtet sich Schweizer, die Produkte und Dienst-
leistungen des Geschäftsbereichs Sonnenenergie-Systeme gezielt zu
fördern, bis 2011 die Energieeffi zienz des gesamten Unternehmens
um 10 Prozent zu steigern und den betrieblichen CO2-Ausstoss um
weitere 6 Prozent zu senken.
Unternehmen, die der WWF Climate Group beitreten, leisten ei-
nen Beitrag zum Klimaschutz. Sie verpfl ichten sich, die CO2-Emissi-
onen bei Produkten und Dienstleistungen sowie im Betrieb zu redu-
zieren und einigen sich mit WWF Schweiz auf konkrete, messbare
Ziele.
Schweizer ist das 11. Mitglied der WWF Climate Group. Gemein-
sam mit den anderen Partnern will die WWF Climate Group in den
nächsten drei Jahren dazu beitragen, dass die Anzahl der Sonnen-
kollektor-Anlagen in der Schweiz auf 100 000 steigt. Die Gebäude-
fl äche von Minergie-P-Neubauten sowie von Sanierungen nach dem
Minergie-Standard soll verzehnfacht werden.
Rundgänge für mehr Sicherheit und Qualität
Seit April führen die Geschäftsbereichsleiter bei Schweizer
regelmässig sogenannte Q/U/S-Rundgänge durch. Ziel ist es, eine
Unternehmenskultur zu etablieren, die Arbeitssicherheit und Ge-
sundheitsschutz, aber auch Umweltschutz sowie Qualität auf allen
Ebenen fördert. Der Fokus ist darauf gerichtet, die klare Unterstüt-
zung und das Interesse durch das oberste Management allen Mitar-
beitenden aufzuzeigen, Schwachstellen zu identifi zieren und diese
durch gezielte Aktionen zu verbessern. Aber auch die Anerkennung
von vorbildlichem Verhalten sowie bereits umgesetzter Verbesserun-
gen ist Teil der Rundgänge, bei denen im direkten Gespräch mit den
Mitarbeitenden die Problemstellungen thematisiert werden.
Die Q/U/S-Rundgänge fi nden mindestens einmal pro Trimester
statt, begleitet von einem Verantwortlichen der Q/U/S-Fachstelle so-
wie einmal jährlich vom Unternehmensleiter. Auch die Betriebskom-
mission wird immer dazu eingeladen. Die Ergebnisse und Massnah-
men werden jeweils in den Abteilungen kommuniziert, Aufträge
verteilt und die Umsetzung beim nächsten Rundgang überprüft.
Dieses in der Industrie, aber auch zunehmend in der Bauwirt-
schaft weltweit etablierte System führt mittelfristig zu höherer
Sicherheit am Arbeitsplatz und zu verstärktem Sicherheitsbewusst-
sein. Dieses wird zur Reduktion von Berufs-, aber auch Freizeit-
unfällen beitragen. Zudem werden Verbesserungen beim Umwelt-
schutz sowie eine Qualitätssteigerung erreicht.
wirtschaftlicher Sicht, denn wir müssen unabhängig
werden von den fossilen Energien. Zudem muss die Aus-
und Weiterbildung für Architekten, Planer, Ingenieure
und Investoren stark vorangetrieben werden. Das Know-
how ist zwar vorhanden, aber es gibt zu wenig Leute, die
die Zielgruppe informieren respektive sensibilisieren
können.
Welche konkreten Projekte von Novatlantis sind
derzeit am Laufen?
Wir haben drei Partnerstädte – Basel, Genf und Zürich –
in denen je eigene Projekte im Gang sind. In der Stadt
Zürich ist die 2000-Watt-Gesellschaft nach einer Volks-
abstimmung sogar in der Gemeindeverfassung veran-
kert. Hier läuft enorm viel in Bezug auf das Bauen für die
2000-Watt-Gesellschaft. So wird zum Beispiel das neue
Stadtspital Triemli nach dem Minergie-P-Eco-Standard
gebaut. Die Mehrheit der von der Stadt realisierten Pro-
jekte ist kompatibel mit den Vorgaben der 2000-Watt-
Gesellschaft. Darüber hinaus gibt es Mobilitätsprojekte
in Quartieren, den sogenannten Öko-Kompass für KMUs
oder auch ein Energiecoaching.
Müssen wir uns künftig einschränken, um die Ziele
der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen?
Es geht nicht darum, den Gürtel enger zu schnallen. Wir
müssen aber sicher den Lebensstil anpassen und uns
wieder klar werden, was Lebensqualität eigentlich be-
deutet. Meine Erfahrung zeigt, dass es enorm viel Spass
macht, die Zukunft mitzugestalten. Im Moment ist sehr
viel in Bewegung und insbesondere für junge Menschen
ist dies eine riesige Chance. Auch andere Länder schla-
fen nicht. Deutschland, Frankreich, die USA und auch
China sind sehr aktiv in Bezug auf eine nachhaltige Zu-
kunft. Wir müssen jetzt die Augen offen halten und han-
deln, um mit ihnen mithalten zu können.
10 Objekte Holz/Metall-Systeme
Solarhaus mit zwei-
geschossigem Wintergarten
An idyllischer Lage nahe am Ufer des
Murtensees hat sich eine Familie ein Haus ge-
baut, das nicht nur zu 100 Prozent mit Solar-
energie beheizt wird, sondern bei dem auch
der Warmwasser- und der Strombedarf mit
Sonnenenergie abgedeckt werden.
Bei der Konstruktion des Wintergartens
entschieden sich Architekt und Bauherrschaft
für Homena-Produkte aus dem Hause Schwei-
zer. So kamen beim Sechszimmerhaus, das
dem Minergie-P-Standard entspricht, bei-
spielsweise eine Pfosten/Riegel-Konstruktion
Homena 222-Z mit integrierter Hebeschiebetür
und Lüftungsfl ügeln im System Homena 666
zum Einsatz. Sie sind prägendes Element des
Wintergartens, der zweigeschossig über eine
Ecke auskragt und mit seiner blauen Farbe ei-
nen starken Akzent setzt.
Objekt: Einfamilienhaus am Murtensee
Konstruktion: Pfosten/Riegel-Konstruktion Homena 222-Z mit integrierter Hebe/Schiebetür und Lüftungsflügeln im System Homena 666
GU: Implenia Generalunternehmung AG, Dietlikon
Architekt: Lutz Conrad Architectes Sàrl, Givisiez
Fensterbauer: Vonlanthen Holzbau AG, Schmitten
Dachwohnung mit maximaler
Aussicht
Der Estrich des Altbaus an der Kano-
nengasse in Basel wurde zu einem exklusiven
Wohnraum ausgebaut. Für die neue Terrasse
mit Blick in den Innenhof wurde eine Schiebe-
tür von Meko mit Roto-Patio-Life-Beschlag ge-
wählt. Durch ihre elegante und diskrete Optik,
die grosszügige Verglasung mit bodenebener
Schwelle und schmalen Profi len vermochte sie
den Architekten zu überzeugen. Sie fügt sich
harmonisch in ihre Umgebung ein. Mit ihrer
riesigen Öffnung von 3250 × 2670 Millimeter
erlaubt die Lösung von Schweizer gute Lüf-
tungsmöglichkeiten und sorgt dank guter Wär-
medämmung und optimaler Dichtheit für eine
hohe Energieeffi zienz.
Helle Arbeitsplätze,
ansprechende Fassade
Im Zuge der Sanierung und Erwei-
terung hat das neue Werkstattgebäude der
ZUWEBE ein Fenster- und Fassadensystem
HME-3 von Schweizer in Holz/Metall erhalten.
Dank der grosszügigen Glasfl ächen weisen
nun die Arbeitsplätze der Werkstatt einen er-
freulich hohen Lichteinfall auf. Der Wohntrakt
wurde um ein zusätzliches Geschoss aufge-
stockt und mit demselben Fenster- und Fassa-
densystem versehen. Die Tragkonstruktion der
Aufstockung wurde in Holzelementbauweise
ausgeführt, wodurch das Gesamtgewicht ge-
ring gehalten wird. Die Hülle in hellem Streck-
metall verleiht dem Gebäude eine aparte Note
und begeistert Architekt und Bauherr gleicher-
massen.Objekt: Wohn- und Geschäftshaus, Basel
Konstruktion: Schiebetür in Holz/Metall von Meko mit Roto-Patio-Life-Beschlag, Glas 2-fach, Ug=1.1 W/m2K
Architekt: Magnus Forsberg, Forsberg Architekten, Basel
Fensterbauer: Hässler GmbH Fensterbau, Rheinfelden
Besonderheiten: Anspruchsvolle Innenhof-Montage
Objekt: Geschäfts-/Industriehaus mit Wohnanteil, Baar
Konstruktion: Fenster- und Fassadensystem HME-3
Bauherr: Zugerische Werkstätte für Behinderte, Baar
Architekt: HTS Architekten, Cham
Fensterbauer: Franz Schmidiger Fenster Türen Innenausbau, Baar
Besonderheiten: Anbindung an die Holzschnitzel-heizung Baar
Die Produkte von Schweizer prägen die Baukultur nachhaltig. Einen Überblick über die vielfältigen
Möglichkeiten, sie am Bau einzusetzen, erhalten Sie auf den folgenden Seiten.
Funktional, ästhetisch, wirtschaftlich
und ökologisch
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Objekte Fenster und Türen 11
Weniger Energie, mehr Komfort
Die Pensionskasse der Ernst Schweizer AG hat ihre Liegenschaft in Hedingen um-
fassend saniert. Dabei wurde nicht nur auf erneuerbare Energien gesetzt, sondern auch
der Wohnkomfort für die Mieterschaft gesteigert. So ist die Südfassade nun mit ver-
glasten Balkonen erweitert, die mit einer Tiefe von 2,5 Metern neuen Wohnraum und
mehr Lebensqualität schaffen. Im Sommer können die Glasfaltwände komplett geöffnet
werden.
Ursprünglich wurde das Gebäude 1971 als Wohnhaus mit günstigen Kleinwohnun-
gen für die Mitarbeitenden der Ernst Schweizer AG konzipiert. Später erfolgte eine Zu-
sammenlegung zu grösseren Wohneinheiten, um den veränderten Bedürfnissen der Be-
wohner gerecht zu werden. Bei der jüngsten Gesamtsanierung setzte die Pensionskasse
konsequent auf erneuerbare Energien. So sorgt eine Pelletsheizung in Kombination mit
Sonnenkollektoren für Warmwasser und Heizenergie.
Objekt: Mehrfamilienhaus, Hedingen
Konstruktion: Balkonverglasung mit Glasfaltwänden US-2000
Bauherr: Pensionskasse der Ernst Schweizer AG, Hedingen
Architekt: Metron Architektur AG, Brugg
Glasfaltwände schaffen mehr
Wohnraum
Ein Mehrfamilienhaus aus den 50er-Jahren in
Reinach ist komplett aufgefrischt worden. Die langgezo-
genen, offenen Balkone des für diese Epoche typischen
Betonbaus haben neu eine komplette Verglasung erhal-
ten. Die hochisolierten Glasfaltwände IS-4400 erfüllen
die bei der Sanierung gesetzten hohen Anforderungen
an Wärmedämmung und Design. Die Bewohnerinnen
und Bewohner profi tieren von mehr Platz, denn die Bal-
konfl äche kann nun als vollwertige Wohnfl äche genutzt
werden. Herausragende Wärmedämmwerte und schlanke
Profi le machen die IS-4400 zur ersten Wahl für Architek-
ten und Bauherren, wenn es um die Erweiterung von
Wohnraum geht. Im Treppenhaus kamen Parallel-
Schiebe/Kipp-Fenster A-46 zum Einsatz. Das sanierte
Mehrfamilienhaus überrascht durch seine neue, monoli-
thische Optik, die zwar auf der ursprünglichen Architek-
tur basiert, doch nun ganz anders wirkt.
Objekt: Mehrfamilienhaus, Reinach
Konstruktion: Glasfaltwände IS-4400, Parallel-Schiebe/Kipp-Fenster A-46
Bauherr: Basellandschaftliche Pensionskasse, Basel
Architekt: Wenger Partner AG, Reinach BL
12 Objekte Briefkästen
Wo Fuchs und Reh sich gute
Nacht sagen
Neben dem Naherholungsgebiet Reh-
hag in Niederwangen bei Bern sind 115 2½-
bis 4½-Zimmerwohnungen mit grosszügigen
Grundrissen entstanden. Die Umgebung der
Randbebauung ist naturnah gestaltet und ent-
lang des südlichen Wohnhauses fl iesst der re-
naturierte Stadtbach. Alle Wohnungen weisen
grosszügige Balkone oder Terrassen auf und
die Bewohnerinnen und Bewohner geniessen
eine hohe Lebensqualität.
Schweizer hat für die Überbauung Brief-
kastenanlagen mit je sechs oder acht Fächern
mit eckiger Profi lverkleidung geliefert, die sich
mit ihrer schnörkellosen Optik perfekt in die
Überbauung eingliedern.
Objekt: Mehrfamilienhäuser Wohnpark Obermatt/Wangenmatt, Niederwangen
Konstruktion: Briefkastenanlagen mit jeweils 6 oder 8 Fächern M40 eckig/eckig
Bauherr: Pensionskasse des Bundes Publica, Bern
GU: Losinger Construction AG, Köniz
Architekt: Krattinger Page Architekten AG, Bern
Objekt: Überbauung Eichwiesen, Fällanden
Konstruktion: Briefkastenanlagen M40 auf Betonsockel
Bauherr/GU: Allreal Generalunternehmung AG, Zürich
Architekten: Frei Architekten AG, Aarau; Dettli Nussbaumer Architekten GmbH, Zug; Burckhardt + Partner AG, Zürich; Tilla Theus, Zürich
Metall und Beton – eine gute
Kombination für modernes
Wohnen
Um optische Vielfalt in die Grossüber-
bauung des Quartiers Unterdorf in Fällanden
zu bringen, vergab Allreal die Planung der 27
zwei- bis viergeschossigen Gebäude an vier
verschiedene Architekten. Es entstanden ins-
gesamt 256 Wohneinheiten sowie Dienstleis-
tungsfl ächen. Diese sind so angelegt, dass
verkehrsfreie Wohnhöfe mit viel Grünraum
entstanden.
Passend zu den architektonischen Kon-
zepten, die klare Formen vorgaben, lieferte
Schweizer die Briefkastenanlagen mit eckiger
Verkleidung in Aluminium. Schlicht und trotz-
dem wirkungsvoll präsentieren sich die Brief-
kästen auf einem massiven Betonsockel. Diese
optisch sehr reduzierte Erscheinung gesellt
sich optimal zur modernen Architektur der ge-
samten Überbauung.
Briefkästen von Schweizer für
Walliseller Grossprojekt
Das ehemalige Industrieareal der Inte-
gra in Wallisellen verwandelt sich Schritt für
Schritt in einen modernen Ort, der neben
Büro-, Dienstleistungs- und Gewerberäumen
auch diverse Ateliers, Gastronomie- und Kul-
turbetriebe beherbergt. In der zweiten Bau-
etappe wurden zudem 156 Wohnungen reali-
siert. Die Bewohner profi tieren trotz Nähe zu
Zürich von einer autofreien Wohnlage mit ide-
aler Anbindung an die Hauptverkehrsachsen.
Schweizer konnte für das Grossprojekt
insgesamt acht Briefkastenanlagen des Typs
M40 liefern. Elf weitere Doppelfachbrief kästen
werden in der 4. Etappe montiert. Die eckige
Verkleidung, die fl ächenbündige Front und die
farblos anodisierten Einwurfklappen sprechen
eine auf das Wesentliche reduzierte Formen-
sprache.
Objekt: INTEGRA Square, Wallisellen
Konstruktion: Briefkastenanlagen M40 flächenbündig
Bauherr: Integra Immobilien AG, Wallisellen
GU: Halter AG Generalunternehmung, Zürich
Architekt: agps.architecture, Zürich
Objekte Sonnenenergie-Systeme 13
Null-Wärmeenergiehaus mit
Baujahr 1896
Nach einer gesamtheitlichen Sanie-
rung produzieren zwei Mehrfamilienhäuser
mit insgesamt zwölf Familienwohnungen in
der Schutzzone der Basler Altstadt mehr Ener-
gie, als sie für Heizung, Warmwasser, Woh-
nungslüftung und Hilfsenergien benötigen –
ein Novum im Sanierungsbereich. Das archi-
tektonisch wie energetisch vorbildlich erneu-
erte Gebäude erfüllt den Minergie-P-Standard
und unterschreitet die Vorgaben der 2000-Watt-
Gesellschaft um 40 Prozent.
Vor der Sanierung waren die Grundrisse
der beiden Reihenhäuser identisch gespiegelt.
Durch die Aufhebung eines Treppenhauses
und den Ausbau des Dachgeschosses wurde
zusätzlicher Wohnraum gewonnen. Das neue
Dachgeschoss mit zwei Terrassen und Blick
auf den grünen Innenhof hat die Wohnqualität
erheblich gesteigert. Die Dachhaut ist auf der
Südseite mit 34,5 m2 thermischen Kollektoren
und mit Photovoltaik-Modulen bedeckt. 2009
wurde das Gebäude mit dem Schweizer Solar-
preis ausgezeichnet.
Objekt: Mehrfamilienhaus Feldbergstrasse 4/6, Basel
Konstruktion: 15 Sonnenkollektoren Typ FK1-H2H für die horizontale Anordnung
Bauherr: EcoRenova AG, Zürich
Planung/Realisation: Viridén + Partner AG, Zürich
Fachplaner: Zurfluh Lottenbach GmbH, Luzern
Installateur: Rosenmund Haustechnik AG, Basel
Besonderheiten: Nach der Sanierung produziert das Gebäude aus dem Jahr 1896 rechnerisch sogar einen kleinen Energieüberschuss.
Objekt: Kraftwerk Ponte Brolla
Konstruktion: Photovoltaik-Anlage mit Solrif D, Leistung 20 MWh
Bauherr: Azienda Elettrica Ticinese, Bellinzona
Fachplaner: AET, Monte Carasso
Installateur: Laube SA, Holzbau, Dachkonstruktion, Biasca
Wasserkraft und Photo-
voltaik – eine zukunftsträch-
tige Stromversorgung
Das Kraftwerk Ponte Brolla produziert
seit neustem nicht mehr nur Strom aus Was-
serkraft, sondern auch aus Sonnenenergie.
Bei der Dachsanierung des historischen
Gebäudes im Frühling 2009 wurde nämlich
eine Photovoltaik-Anlage mit Solrif D von
Schweizer, eine Art Dachziegel-System für
Photovoltaik-Module, eingesetzt. Die vollfl ä-
chige Dachintegrations-Lösung mit 216 Dünn-
schicht-Modulen von je 130 auf 110 Zentime-
ter erbringt eine Leistung von 20 MWh. Das
Kraftwerk Ponte Brolla soll als Demonstra-
tions-Anlage für die zukunftsträchtige Kombi-
nation von Wasserkraft und Photovoltaik die-
nen.
Naturenergie für Naturkräuter
Bis vor Kurzem verbrauchte die Anlage
in Sumiswald für die Trocknung von jährlich
150 Tonnen Kräutern ganze 60 000 kWh elek-
trische Energie. Das ist jetzt passé. Im Zuge der
Sanierung des Gebäudedaches wurde auf die
Nutzung erneuerbarer Energie umgestellt und
ein Indachkollektorfeld montiert. Das Warm-
wasser betreibt einen Lufterhitzer. So werden
von nun an die Grundlagen für die Ricola-Pro-
dukte durch die Kraft der Sonne getrocknet.
Das ist praktisch und gewährleistet eine opti-
male Anlageneffi zienz: Im Sommer, wenn die
Kräuter reif sind, geerntet und in temperatur-
regulierten Kammern getrocknet werden,
scheint die Sonne am meisten. Im Winter,
wenn keine Kräuter getrocknet werden, der
Heizbedarf aber ansteigt, sorgt der Solarertrag
dank einem erweiterten Speichervolumen von
insgesamt 17 500 Litern zusammen mit der
Stückholzheizung für die Warmwasseraufbe-
reitung und die Beheizung von Wohnungen
und Schreinerei im selben Gebäude.
Objekt: Wohn-, Geschäfts- und Industriehaus, Sumiswald
Konstruktion: 85 m2 Indachkollektorfeld
Bauherr: Kurt Baumberger, Sumiswald
Fachplaner/Installateur: Ramseier AG, Grünenmatt
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14 Fokus Fassaden
Unerwartete Konfrontationen mit der Kunst:
Kunst am Bau und die Gegenwartsarchitekturvon Hubertus Adam*
Gegenüber der Kirche im Zentrum von Unterägeri steht seit Jüngstem ein
rätselhaftes Gebäude. Ringsum mit schwarzem Glas verkleidet ist das
60 Meter lange und 30 Meter breite Volumen, und vor dem dunklen Hinter-
grund heben sich markant verschiedene grafi sch dargestellte Elemente
ab: Vasen und Trichter, Schläuche und Schnüre.
Die Ägerihalle, die sich hinter den schwarzen Fassaden-
fl ächen verbirgt, ist das neue Kultur- und Begegnungs-
zentrum der Ortschaft Unterägeri am Westende des Äge-
risees, die heute 8000 Einwohner zählt. Aus der einst
dörfl ichen Siedlung ist dank der Nähe zum Kantons-
hauptort Zug eine stattliche Gemeinde geworden. Und
mit der Ägerihalle hat Unterägeri endlich ein Zentrum er-
halten, das kulturellen, politischen, sozialen oder sport-
lichen Anlässen einen adäquaten Rahmen bietet. Bis zu
900 Personen fasst die Halle mit ihrer grossen Bühne;
dank einer Trennwand lässt sie sich aber auch für klei-
nere Veranstaltungen nutzen.
Als Teil der Büro-, Dienstleistungs- und Wohnüber-
bauung Chilematt steht die Ägerihalle auf einem als Tief-
garage genutzten Sockel und öffnet sich – der vielbefah-
renen Zugerstrasse abgewandt – Richtung Norden.
Von Anfang an war dem Architekten Markus Hotz
(axess Architekten AG, Zug) klar, dass die Ägerihalle als
Ort der Gemeinschaft besonderer Prägnanz im Ortsbild
bedürfe. Daher trat er an den seit 1980 in Berlin leben-
den Künstler Albert Merz heran, der selbst aus Unter-
ägeri stammt und sich seit langer Zeit mit dem Thema
Kunst am Bau beschäftigt. Dazu sagt Markus Hotz: «Vor
allem bei öffentlichen Gebäuden ist Kunst am Bau ein
Thema. Meistens wird am Schluss, wenn das Projekt
verwirklicht ist, Kunst appliziert, dazugefügt. Oft ent-
steht so ein Nebeneinander von Kunst und Architektur,
nicht selten konkurrenzieren sich die beiden Diszipli-
nen sogar. Dies wollte ich verhindern. Ich sah die ein-
malige Chance, Kunst und Architektur von Beginn weg
zusammenzufügen, miteinander die Themenbereiche zu
entwickeln.»
Während über Jahrtausende Kunst und Architektur
im Bauwerk zusammenfanden, ereignete sich im frühen
20. Jahrhundert eine folgenschwere Trennung. Viele der
Vorkämpfer eines «Neuen Bauens» in den Zwanziger-
und Dreissigerjahren forderten das puristische Bauvolu-
men und verzichteten auf dekorative Beigaben. Verbind-
liche Bildprogramme hatten ausgedient, und von Adolf
Loos stammte das vielzitierte Diktum, Ornament sei ein
«Verbrechen». Für Baudekoration war an den präzise ge-
schnittenen Kuben der Bauhaus-Moderne kein Platz
mehr.
Daran änderte sich in den Nachkriegsjahrzehnten
wenig, auch wenn nun verstärkt Künstler mit Interventi-
onen an Bauten beteiligt waren: «Kunst am Bau» lautete
das Schlagwort, das zugleich aber die Problemlage ver-
deutlichte: Kunst am Bau beruht selten auf einer gleich-
berechtigten Partnerschaft der Disziplinen – meist wird
die Kunst in einer späten Phase hinzugefügt – dort, wo
sie am wenigsten stört. Nicht ohne Grund hat die Stadt
Zürich die städtische Fachstelle vor Kurzem in «Kunst
und Bau» umbenannt.
Gerade Schweizer Architekten aber messen der
Frage nach künstlerischer Gestaltung zum Teil seit meh-
reren Jahrzehnten erhebliche Bedeutung bei. Im Zent-
rum steht dabei zumeist die farbliche Gestaltung von
Wänden. Der Bogen spannt sich von Tita Carlonis rot ver-
putzter Casa del Popolo in Locarno (1970) über das Blaue
Haus in Oberwil (1980) von Herzog & de Meuron und die
Bauten von Burkhalter + Sumi bis hin zu den jüngsten
Projekten von Peter Märkli oder Gigon/Guyer.
Spielraum ergibt sich in vielerlei Hinsicht. Zunächst
geht es um die Farbverteilung, also die Frage, an wel-
chen Orten Farben Anwendung fi nden und an welchen
die Naturfarbigkeit der Materialien belassen bleibt. Wird
das gesamte Äussere eines Baus farblich gefasst oder le-
diglich ein Teil davon, beispielsweise eine Wand? Soll
Farbe des Weiteren im Inneren eingesetzt werden – oder
gerade nicht?
* Hubertus Adam ist Architekturkritiker und Redaktor der in Zürich herausgegebenen Fachzeitschrift «archithese». Darüber hinaus schreibt er über Architektur und Design für diverse Publikationen, Zeitschriften und Tageszeitungen, vor allem für die «Neue Zürcher Zeitung».
Fokus Zentrum Chilematt 15
Sodann stellt sich die Frage der Farbwahl. Welche Far-
ben und Farbvaleurs sind an welcher Stelle geeignet?
Sind im Verhältnis zur Umgebung Kontrast oder harmo-
nisierende Einbindung das Ziel?
Eng verbunden mit der Wahl der Farben ist die
Frage nach Materialisierung und Faktur. Bietet sich eine
lasierende Malschicht an, welche den Charakter des
Materials hervorschimmern lässt, oder arbeitet man mit
einem deckenden Auftrag, der die Oberfläche homo-
genisiert? Eine andere Option stellt die Verbindung
von Pigment und Baustoff dar, beispielsweise im Fall
durchgefärbten Betons. Oder die Verwendung farbigen
Glases.
Und schliesslich, besser noch vorab, gilt es zu ent-
scheiden, wer für die Entwicklung des Farbkonzepts
verantwortlich ist: Architekt oder Künstler.
16 Fokus Fassaden
Das Besondere der Kunst am Bau besteht darin, dass sich
Kunst abseits des Reservats Museum in der Alltäglichkeit
behaupten muss. Das erfordert ein un-ideologisches
Vorgehen – Künstler und Architekt können die Wahrneh-
mung kaum in determinierte Bahnen lenken, und die
Reaktionen nicht vorgeben. Gerade die vielfältige Les-
barkeit ist die Stärke von «Kunst am Bau».
Auch in Unterägeri geschieht die Konfrontation mit
der Kunst gleichsam ohne Vorwarnung. Was bedeuten
die Gefässe, Schnüre, Trichter? Warum ist das Gebäude
mit schwarzen Gläsern verkleidet? Für den Künstler be-
steht der Reiz einer solchen Aufgabe nicht zuletzt darin,
ein Publikum ansprechen zu können, das eine Ausstel-
lung im Museum oder einer Galerie nicht besuchen
würde. Und darin, in einem Massstab zu arbeiten, der im
Bereich der freien Kunst nicht möglich wäre. Wo sonst
als an Bauten wäre Platz für Kunstwerke in den Abmes-
sungen von 60 × 15 Metern?
Millimetergenauer Siebdruck
Die Kunst am Bau wurde auf die äussere Glasverkleidung der Fassade von Schweizer im Sieb-druck ver fahren angebracht. Um die vom Künstler beabsichtigte Wirkung zu erzielen, musste der Druck äus serst präzis erfolgen. Alle Gläser der Wandverkleidung wurden im Werk Hedingen in SSG-Technik (Structural Silicone Glazing) selber geklebt. Die Mon-tage der Fassade durch Montage-teams von Schweizer half mit, die hohen Anforderungen in Bezug auf Qualität und Termine einzuhalten.
Objekt: Wohn- und Begegnungszentrum Chilematt, Unterägeri
Konstruktion: Wandverkleidung mit ESG-Gläsern, Fenster und Türen in Aluminium, Oblichter
Bauherr: Einwohnergemeinde Unterägeri und Alfred Müller AG, Baar
GU: Alfred Müller AG Generalunternehmung, Baar
Architekt: axess Architekten AG, Zug
Fassadenplaner: Metallplan Küssnacht AG, Küssnacht am Rigi
Besonderheiten: Kunst am Bau im Siebdruck-Verfahren auf Fassadenelemente an gebracht
Fokus Fassaden 17
Verbindungen schaffen Die neue Ägerihalle – ein Gespräch mit dem Künstler Albert Merz
Hubertus Adam: Herr Merz, sämtliche Fassaden eines
Bauwerks mit nicht unerheblichen Abmessungen ge-
stalten zu können, das ist für einen Künstler unge-
wöhnlich. Wie sind Sie zu dem Auftrag gekommen?
Albert Merz: Der Architekt Markus Hotz von axess Ar-
chitekten AG, der für das Zentrum Chilematt und die Äge-
rihalle verantwortlich ist, und ich, wir kennen uns seit
Langem – zu der Zeit, als ich als Lehrer arbeitete, war er
sogar ein Schüler von mir. In irgendeiner Weise wollte
Hotz bei der Ägerihalle Kunst integrieren – wo, wie und
was, das war allerdings völlig offen. Meine Intervention
hätte auch innen stattfi nden können – nichts war fest-
gelegt.
Als ich hörte, dass das Gebäude ringsum von Glasfas-
saden umgeben wäre, reizte mich das. Bei einem Kunst-
am-Bau-Projekt für die Firma Ratiopharm in Ulm hatte ich
mich gerade mit Hinterglasmalerei auseinandergesetzt –
allerdings im Innenraum. Nun bot sich die Chance, eine
grosse Arbeit im Aussenraum zu realisieren.
Wie verlief der Entwurfsprozess?
Der Architekt gab mir ein Volumenmodell des Gebäudes,
und ich begann mir zu überlegen, wie sich die Fassaden
gestalten liessen. Als Maler arbeite ich eher grafi sch, so-
gar zeichenhaft; das kam dem Konzept der Hinterglas-
malerei entgegen, die hier als Siebdruck auf die Schei-
ben aufgebracht wurde.
Kunst am Bau wird mitunter als Alibiübung verstan-
den. Das ist häufi g dann der Fall, wenn der Bau schon
fertig ist und dann nachträglich noch eine Ecke für
eine künstlerische Arbeit gefunden werden muss.
Hier war das Vorgehen offensichtlich anders…
Absolut anders. Für mich bedeutete es eine einmalige
Chance. Der Architekt war überaus offen und sagte: «Wir
entwickeln das Projekt gemeinsam.» Nicht nur mit ihm
war die Zusammenarbeit äusserst anregend, sondern
auch mit den Fassadenplanern von der Ernst Schweizer
AG, die sich von dem ungewöhnlichen Projekt ebenfalls
begeistern liessen.
Die Ägerihalle ist ein Begegnungszentrum mitten im
Ort, ein – im besten Sinne – Haus für alle. Was be-
deutet das für das Bildprogramm?
Kunst am Bau muss eine Beziehung haben zu dem, was
im Gebäude stattfi ndet. Sonst ist sie simple Dekoration.
Was man zunächst an den Fassaden sieht, sind Vasen
oder Gefässe. Ich betrachte auch den menschlichen Kör-
per als Gefäss – als ein Gefäss voller Wünsche und Be-
gierden, voller Gefühle, voller Gedanken und Sehn-
süchte. Gefässe bergen und schützen, man kann aber
auch ihren Inhalt umgiessen, das heisst: Verbindungen
schaffen.
Gefässe stehen also stellvertretend für die Men-
schen, dazu kommen Schläuche – Verbindungen. Die
Verbindungen sind aber auch eine Art von Paketschnur,
die sich locker um das ganze Haus herumwickelt und das
ganze zusammenhält. Die Schnur kommt und verschwin-
det, taucht auf, multipliziert sich.
Dazu treten weitere Elemente: Etwa eine Fläche, die
in zwei Teile zerrissen ist. Auch Diskurs und Auseinan-
dersetzung gehören zu einem Begegnungszentrum. Na-
türlich gibt es auch Schnüre, die nicht miteinander ver-
bunden sind. Und Vasen, die sich sozusagen in
Wartestellung befi nden.
Wie verhält es sich mit der Farbigkeit?
Als Hintergrundfarbe war für mich eindeutig nur Schwarz
möglich. Wir haben der Baukommission verschiedene
Varianten am Modell vorgestellt – beispielsweise auch
Beige oder Rot –, aber nachher fi el die Wahl einstimmig
auf Schwarz. Seitdem das Gebäude fertig gestellt ist, sieht
man, warum: Schwarz bringt jede Farbe zum Klingen.
Daher zeigen sich die übrigen Farben eher reduziert:
verschiedene Grautöne, Hellblau, Gelb, Orange. Auf je-
den Fall wollte ich nicht Buntes, das sich optisch zu
schnell abnutzt. Und Schwarz ist ein perfekter Spiegel,
der die Umgebung aufnimmt und «ins» Gebäude integ-
riert. Also ein ideales Symbol für ein Gemeindezentrum.
Wie sind die ersten Reaktionen der Bevölkerung?
Zunächst herrschte angesichts der «schwarzen Kiste»
durchaus eine gewisse Skepsis. Doch die Akzeptanz hat
stark zugenommen. Und, das gilt für Kunst generell:
Wenn sie allen gefällt, ist sie mittelmässig.
Albert Merz Albert Merz, 1942 in Unterägeri im Kanton Zug geboren, arbeitete zu-nächst als Lehrer, bevor er 1980 das Studium der Malerei an der Hochschule der Künste in Berlin auf-nahm. Seither ist er international er-folgreich als freischaffender Künstler tätig. Einen Schwerpunkt seiner Ar-beit bilden architekturbezogene Ar-beiten. Albert Merz lebt und arbeitet in Berlin.
18 Innovation und Technologie
Den Dachstock auszubauen und als Wohnraum zu nutzen, erfreut sich weiter-
hin steigender Beliebtheit. Mancher Bauherr packt dabei die Gelegenheit
beim Schopf und entschliesst sich, fortan auf die Gewinnung von Sonnenener-
gie zu setzen und ein Solarsystem einzubauen. Dazu braucht es nebst
Kollektoren aber auch Dachfenster für das Tageslicht. Schweizer hat die Lösung.
Schweizer gehört nicht nur zu den führenden
Herstellern von Sonnenkollektoren, sondern bietet auch
das technische Know-how und alle Komponenten rund
um die Solarnutzung. Neu sind Module mit integriertem
Dachfenster erhältlich. Sie runden das bewährte Ange-
bot ab, das schon bislang erlaubte, auch grosse Anlagen
ohne sichtbare Leitungen zu erstellen. Wie bei allen
Sonnenkollektorfeldern von Schweizer sind auch beim
neuen Kollektor sämtliche Sammelleitungen integriert.
Vor Kurzem sind die ersten thermischen Kollektor-
felder mit eingebautem Velux-Dachfl ächenfenster bei ei-
nem Dachstock-Ausbau an der Zürcher Sihlfeldstrasse
verbaut worden. Diese sind einfach zu montieren und
überzeugen auch aus ästhetischer Sicht. Diese neue
Lösung kommt dem Trend entgegen, den Dachstock als
zusätzlichen Wohnraum zu nutzen und für das Warm-
wasser und die Heizungsunterstützung auf solare Ener-
gie zu setzen. Schweizer führt den neuen Dachfenster-
kollektor ab sofort im Angebot.
Innovation mit Weitblick: Kollektorfelder
mit integrierten Dachfenstern
Innovation und Technologie 19
Neue U-Stütze: schlank
und robust
Elegant präsentiert sich die 8 Millime-
ter schlanke U-Stütze für Briefkastenanlagen
von Schweizer. Innovativ im Design und erst-
klassig in der Materialisierung kommt die neue
Stütze überall dort zur Anwendung, wo mo-
derne Architektur auf gute Qualität trifft.
Schlank heisst in diesem Fall gleichzeitig auch
stabil, denn das Aluminiumprofi l ist robust und
hält Wind und Wetter auch nach Jahrzehnten
stand.
Ob für Briefkästen mit zurückversetzter
Klappe oder fl ächenbündige Anlagen – die
neue U-Stütze eignet sich für alle Briefkästen
des Typs M40. Die auf das Wesentliche re-
duzierte Stützenkonstruktion ist aus pulver-
beschichtetem Aluminium gefertigt. Sie ist in
30 Standardfarben in hochwetterfester Quali-
tät oder in diversen RAL- oder NCS-Farben er-
hältlich. Montiert wird die U-Stütze auf einem
Fertigboden oder 8 Zentimeter unter dem Ni-
veau des Fertigbodens. Sie ist für Anlagen mit
einer Höhe von bis zu 4 und einer Breite von
bis zu 5 Fächern erhältlich.
Neue J-Stütze: schwebend
und leicht
Die neue J-Stütze zeichnet sich durch
eine schlanke eckkantige Profi lierung aus.
Dank dem Abstand zwischen Briefkastenan-
lage und Stützenkonstruktion wird beinahe
der Eindruck einer schwebenden Anlage ver-
mittelt. Die Briefkastenanlage wirkt leicht und
elegant und passt optimal zur zeitgemässen
Architektur. Die neue Stütze überzeugt mit gu-
tem Design in bester Qualität.
20 Innovation und Technologie
Sonnenenergie-Systeme:
mehr Platz, optimierte Logistik
Die Zahl der in Hedingen produzierten
Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Monta-
gesysteme nimmt laufend zu. Zudem wird ab
Februar der neue Sonnenkollektor gefertigt.
Diese Gründe haben dazu geführt, dass derzeit
ein neues, grösseres Produktionslayout für die
Sonnenenergie-Systeme eingerichtet wird.
Bei den Photovoltaik-Montagesystemen wurde
für die Solrif-Profi lproduktion und die Modul-
einrahmung mehr Platz geschaffen. Dies ver-
bessert die interne Logistik und schafft helle
Arbeitsplätze mit einer deutlich grösseren Pro-
duktionsfl äche. Für die neuen Kollektoren
steht ab Februar 2010 eine zweite Produkti-
onslinie mit Kernstück Silikonieranlage bereit,
bei der künftig ein Roboter das Solarglas
klebt.
Um das zusätzliche Volumen bewältigen
zu können und den Warenfl uss zu optimieren,
hat Schweizer zwei LKW-Andockstellen beim
Werk 3 gebaut. Zwei LKW-Aufl eger können
nun dank der Anpassrampen direkt von der
Produktion aus beladen werden. Dies ist ratio-
neller, da sich die Wege verkürzen. Die Inbe-
triebnahme der zwei Andockstellen ist bereits
im November erfolgt.
Grössere Produktionsfl äche
in Affoltern
Anfang Juni konnte Schweizer die neue
Produktionsstätte des Geschäftsbereichs Fens-
ter und Türen am Standort Affoltern einwei-
hen. Alle Arbeitsabläufe und Materialfl üsse
wurden hinsichtlich der industriellen Ferti-
gung optimiert. So fahren mit der neuen Rol-
lenbahn die gefertigten Elemente direkt und
vollautomatisch vom Arbeitsplatz zum Auslie-
ferungslager.
Der Umzug ist ein wichtiger Schritt zur Pro-
duktionssteigerung in einem anspruchsvollen
Marktumfeld und ein wichtiger Baustein zu
einer hohen Qualität und Termintreue für alle
Prozesse innerhalb des Geschäftsbereichs. Zu-
dem resultieren aus der Zusammenlegung der
Produktegruppen Glasfalt- und Schiebewände
sowie Alu-Fenster und -Türen an einem Ort er-
hebliche Einsparungen.
Lackieranlage: mit Investitio-
nen zu mehr Effi zienz
Mit gezielten Investitionen verbessert
Schweizer seine Lackieranlage laufend. So
wurde in diesem Jahr die bestehende Ionen-
tauscheranlage ausgewechselt. Mit dem neuen
Gerät kann die Qualität des wiederaufbereite-
ten Spülwassers weiter verbessert werden,
was einen erhöhten Korrosionsschutz zur
Folge hat. Zudem sinken der Verbrauch von
Regenerierchemikalien sowie die Menge an
Sonderabfall um zirka 20 Prozent. Durch die
weitgehende Automatisierung und die neue
Steuerung erhöhen sich sowohl die Prozess-
als auch die Arbeitssicherheit.
Pro Kabine sind zudem zwei zusätzliche
Pulverpistolen im Einsatz. Diese ermöglichen
gleichmässigere Schichtdicken bei geringe-
rem Materialverbrauch. Der Ersatz der beiden
Brenner der Vernetzungsöfen durch ein effi zi-
enteres Gerät reduziert den Gasverbrauch um
etwa 20 Prozent.
In Ausführung befi ndet sich zurzeit die
Wärmerückgewinnung aus der Abluft der Ver-
netzungsöfen. Die so gewonnene Wärme wird
im Haftwassertrockner verwendet. Auch bei
den Beschichtungsautomaten ist ein Ausbau
geplant, der eine Qualitätsverbesserung bringt
und die Wirtschaftlichkeit steigert.
Überdies konnten 25 weitere Anpassun-
gen – initiiert von unseren Mitarbeitenden –
im Rahmen des KVP (Kontinuierlicher Verbes-
serungsprozess) realisiert werden.
Ein Tag mit ... 21
Andreas Tobler, Geschäftsführer und bisheriger Inhaber
Tobler Metallbau AG
Die Nachfolge früh
geregelt
«Einen normalen Arbeitstag?» Andreas Tobler lacht. «Nein, das kenne
ich nicht!» Der «Führungsrhythmus» mit fi xen Sitzungsterminen gebe seiner Ar-
beitswoche zwar die Struktur, doch vieles sei nicht im Voraus planbar und werde
bestimmt von den Kunden und aktuellen Ereignissen. Einer der wenigen Fix-
punkte ist der tägliche Gang durch die Produktion, wo 12 der insgesamt 20 Mit-
arbeitenden tätig sind. «Peter Moser ist schon länger im Geschäft als ich selber»,
stellt Andreas Tobler den Werkstattchef vor, der 1967 im Familienbetrieb ange-
fangen hat. «Ich habe ihn in seine Ferien ins Tessin angerufen und persönlich
über den Verkauf an Schweizer informiert», erzählt Tobler, ein Patron im besten
Sinne. Es sei ihm wichtig gewesen, dass alle seine Angestellten die Infos gleich-
zeitig und aus erster Hand erhielten.
Mit dem Verkauf an Schweizer geht für die Firma Tobler mangels Nachfolger
eine seit 1836 bewahrte Familientradition zu Ende. Doch Wehmut verspürt der
bisherige Firmenbesitzer keine. «Einmal hörts halt auf», stellt er nüchtern fest
und ergänzt: «Die Zukunft unter dem Dach von Schweizer ist für mich mit sehr
vielen positiven Gefühlen verbunden, denn es ist eines meiner ureigensten An-
liegen, dass es für meine Mitarbeitenden und Kunden gut weiter geht.» Der Ver-
kaufsentscheid hat wenig Überraschung ausgelöst, denn das Hedinger Unter-
nehmen ist nicht nur Mitbewerber, sondern seit vielen Jahren auch ein wichtiger
Geschäftspartner. Zusammen hat man etwa die Fensterplattform entwickelt, ein
riesiger Erfolg. Überrascht hat hingegen der frühe Zeitpunkt – Andreas Tobler ist
gerade mal 56. «Ich wollte den Spekulationen und der Verunsicherung nicht
Vorschub leisten. Darum habe ich mit Hans Ruedi Schweizer das Gespräch ge-
sucht. Dass die Lösung aber so schnell auf dem Tisch liegen würde, das war al-
les andere als selbstverständlich.» Andreas Tobler hat keine Sekunde am Ver-
kaufsentscheid gezweifelt, denn die Arbeitsweise wie auch die Kultur der
beiden Firmen seien zu einem grossen Teil gleich oder ähnlich. Und sogar sein
87-jähriger Vater habe ihn bestärkt – und das zu einem Zeitpunkt, als sich An-
dreas Tobler noch Gedanken machte, wie er ihm den Verkauf beibringen solle.
Für Andreas Tobler und sein Team sowie für seine Kunden wird es weiter-
gehen wie bis anhin. Die Arbeitsplätze am Standort St.Gallen sind langfristig
gesichert. Andreas Tobler wird weiterhin das Geschäft führen und im Verwal-
tungsrat Einsitz haben. Als nächster Schritt werden nun gemeinsame Projekte
mit Schweizer gestartet, mit dem Ziel, den Kundennutzen zu verbessern. Damit
das gelingt, heisst es für Andreas Tobler aber erst einmal «wiiterschaffä!».
22 Forum
Unsere neuen Mitarbeiterinnen
und MitarbeiterIn den vergangenen Monaten hat Schweizer seine Fachkompetenzen weiter ausgebaut und
in verschiedenen Bereichen neue Stellen geschaffen sowie einige neu besetzt. Wir freuen uns,
Ihnen unsere neuen Mitarbeitenden vorzustellen.
Im Mai hat Ramon Schöni, 30, die Ver-kaufsleitung im Bereich Fenster und Türen übernom men. 2004 ist er in unser Unternehmen eingetreten. Von 2006 bis 2007 war er als Verkaufberater Me-tallbau in Basel tätig, bevor er als Verkaufsberater Projekte und stellver-tretender Verkaufs leiter zum Bereich Fenster und Türen wechselte. Nebst ei-ner umfassenden Praxiserfahrung bringt Ramon Schöni auch eine Ausbil-dung als Metallbau planer mit.
Philipp Irniger, 46, ist neuer Leiter Produktmanagement im Bereich Son-nenenergie-Systeme. Nach einer Lehre als Maschinenmechaniker schloss er ein Studium als Werklehrer an der Schule für Gestaltung, Zürich, ab. Es folgten Fortbildungen in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffi zienz und Psychologie sowie ein Architektur-Studium. Als Geschäftsführer eines Architekturbüros realisierte er das erste Doppeleinfamilienhaus im Passivhaus-Standard, wofür er ausgezeichnet wurde.
Anfang 2010 wird Roland Butz, 45, vom Bereich Fenster und Türen zum Bereich Briefkästen und Fertigteile wechseln, wo er als Verkaufsberater tätig sein und die Gebiete Basel und Bern Nord betreuen wird. Seine berufl i-che Laufbahn führte den gelernten Möbelschreiner vom Techniker zum re-gionalen Service-Leiter. Nach einem Account Manager Training arbeitete er im Ein kauf sowie in der Systembera-tung für Türen und Verglasung. Seit Juli 2009 gehört er zum Schweizer-Team.
Am 1. Dezember übernahm Karin
Bächer, 39, die Leitung der Abteilung Kommunikation. Nach der kaufmänni-schen Lehre bildete sie sich in diversen Sprachen weiter und schloss im Jahr 2000 die Ausbildung zur eidg. dipl. Mar-ketingplanerin erfolgreich ab. Danach absolvierte sie Ausbildungen im Bereich Redaktion sowie als Texterin an der Fachhochschule. Sie verfügt über lang-jährige Erfahrung im Bereich Marketing und Kommunikation in diversen Unter-nehmungen.
Jürg Frey, 43, ist seit August Verkaufs-leiter Briefkästen und Fertigteile für die Region Bern/Basel. Der eidg. dipl. Bau-leiter im Hochbau hat eine Ausbildung zum Hochbauzeichner gemacht und sich anschliessend im Projektmanagement, in der Bauleitung und am Abendtechni-kum Bern in Architektur weitergebildet. Seit über zehn Jahren ist Jürg Frey im Ver kauf tätig und hat gleichzeitig Kurse im Verkauf und in der Unternehmens-führung besucht.
Gisbert Hens, 45, ist seit 1. September als Verkaufsingenieur Fassaden in unserem Unternehmen tätig. Nach einer Ausbildung als Technischer Zeichner absolvierte er ein berufsbegleitendes Studium zum Diplomingenieur (FH) mit Fachrichtung Stahl- und Metallbau. Sein berufl icher Werdegang führte vom Sachbearbeiter Fenster- und Fassaden-bau zum Projektleiter. Während acht Jahren sammelte er Erfahrung als Kal-kulator von Fenster-, Fassaden- und Brandschutzkonstruktionen.
Raphael Rohner, 31, ist seit Mai 2009 Verkaufsleiter Briefkästen und Fertigteile für die Region Zürich und Ost-Schweiz. Der ausgebildete Metallbauzeichner, Projektleiter und Technische Kaufmann war nach einem Sprachaufenthalt in Kanada mehrere Jahre als Projektleiter Fassaden- und Metallbau tätig. Seit 2002 war er Leiter eines technischen Büros. 2005 wechselte er in die Projekt leitung, wo er unter anderem auch Architekten und Bauherren bei Fassaden-Grossprojekten beratend zur Seite stand.
Am 1. November startete Gianmario
Dussin, 49, als Geschäftsbereichsleiter Fassaden und Mitglied der Geschäfts-leitung. Nach einer Lehre als Maschinen-zeichner studierte er Maschinenbau FH. Danach absolvierte er die Ausbildung zum Master of Business Administration (MBA). Neben langjähriger Führungs-erfahrung bringt er auch Know-how aus einem Fassadenbetrieb mit. Sein Weg führte ihn auch in die Industrie, wo er als Geschäftsführer und als Verkaufs- und Marketingleiter tätig war.
Forum 23
Schweizer am Forum der Wohnbau-
genossenschaften
Ende September fand im KKL Luzern das «1. Forum der
Schweizer Wohnbaugenossenschaften» statt. Es handelte sich dabei
um den ersten gemeinsamen Anlass der drei Dachverbände des
gemeinnützigen Wohnungsbaus in der Schweiz: dem Schweizeri-
schen Verband für Wohnungswesen SVW, dem Schweizerischen
Verband für Wohnbau- und Eigentumsförderung SWE und dem
Schweizerischen Verband Liberaler Baugenossenschaften VLB. In
diesen drei Verbänden sind zahlreiche Wohnbaugenossenschaften
zusammengeschlossen. Für viele von ihnen steht nachhaltiges
Bauen vor kurzfristiger Gewinnmaximierung. Die Ernst Schweizer
AG unterstützt seit rund einem Jahr den SVW und war beim Forum
als Sponsor dabei.
Das Programm umfasste mehrere Referate und Podiumsdiskus-
sionen. Daneben fanden Foren zu verschiedenen Themen statt. Ei-
nes davon wurde von Schweizer unter dem Titel «Zukunft Sonnen-
energie» durchgeführt. Einer der Höhepunkte war das Referat
«Selbstbewusst Grenzen überwinden» von Prof. Dr. Oswald Oelz,
Bergsteiger, Expeditionsarzt und Höhenmediziner.
Workshop für Lernende mit dem
Haus Konstruktiv
«Teamarbeit und Kommuni-
kation am Thema Kunst», so lautete
das Motto einer Weiterbildung, die
die Lernenden von Schweizer im
Haus Konstruktiv in Zürich besucht
haben. Aufgabe war es, einen «irri-
tierenden Raum» zu gestalten. Ins-
piriert durch die Ausstellung von
Gianni Colombo und begleitet von
einer Museumspädagogin arbeite-
ten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an drei verschiedenen
Räumen mit, wobei sie sich strikt an die im Vorfeld abgegebenen
Anweisungen halten mussten. Die entstandenen Arbeiten zeigten
eindrücklich auf, wie schnell dort, wo Informationen an weitere
Personen weitergegeben werden, Missverständnisse entstehen –
eine Erfahrung, die auch in der Arbeitswelt gemacht wird. Vermei-
den lassen sich diese nur durch gezielte Kontrollmechanismen.
Schweizer pfl egt eine intensive Zusammenarbeit mit dem Haus
Konstruktiv. Als Projektdonator unterstützte das Unternehmen die
Ausstellung «Ambienti», eine Retrospektive über den italienischen
Künstler Gianni Colombo. Im Gegenzug veranstaltete Schweizer im
Haus Konstruktiv drei Kundenanlässe mit insgesamt über 200
Gästen – eine ideale Gelegenheit, Beziehungen zu intensivieren
und neue Kontakte zu knüpfen. Weitere Infos unter www.haus-
konstruktiv.ch.
Am 1. August hat Marcel Gmür, 45, die Leitung Verkauf Briefkästen und Fertig-teile Schweiz und Export übernommen. Vom Tiefbauzeichner über das Höhere Wirtschaftsdiplom und den Marketing-planer zum eidg. dipl. Verkaufsleiter – das sind die Ausbildungsstationen von Marcel Gmür. Führungserfahrung hat er sich bei der Leitung eines Verkaufs-teams in der Baubranche angeeignet.
Im Frühling hat Bruno Lieberherr, 46, seine Stelle als Verkaufsberater Fenster und Türen für unsere Partner angetre-ten. Auf die Ausbildung zu Metallbau-schlosser folgten verschiedene Weiter-bildungen, so etwa zum Werkstattleiter, ein CAD-Grundkurs sowie die Schule für Technik und Informatik. Als Produk-tions- und Projektleiter, mit Tätigkeiten in der Kalkulation und im Verkauf sowie als Verkaufsberater mit Gebietsverant-wortung hat sich Bruno Lieberherr um-fassende Berufserfahrung angeeignet.
Anfang Jahr hat Claudio Mathiuet, 43, seine Stelle als Verkaufsberater Sonnen-energie-Systeme angetreten. Der ge-lernte Schreiner mit Zusatzausbildung zum Zeichner/Planer kann auf breite Erfahrung als Kundenberater im Aussen-dienst zurückgreifen. Nach einer Wei-terbildung zum Technischen Kaufmann ist er seit 1999 im Verkauf tätig, später wechselte er als technischer Berater in den Aussendienst. Eine Weiterbildung zum Solarwärmeplaner war für ihn der Einstieg in den Bereich Sonnenenergie.
Am 1. Oktober trat Marcel Bösch, 42, seine Stelle als Bereichsleiter Logistik und Strategischer Einkauf sowie Mitglied der Geschäftsleitung an. Ins Berufsle-ben startete er als Elektromonteur und absolvierte dann ein Ingenieurstudium Elektrotechnik am Technikum Rappers-wil. Danach studierte er Wirtschafts-ingenieur FH mit Vertiefungsrichtung Lo gis tikmanagement. Er bringt lang-jährige Industrie- sowie Führungserfah-rung als Bereichsleiter Logistik und Strategischer Einkauf mit.
24 Forum
Ernst Schweizer AG, Metallbau
CH-8908 Hedingen
Telefon +41 44 763 61 11
Telefax +41 44 763 61 19
www.schweizer-metallbau.ch
Bern, Biel, Chur,
Lausanne, Luzern,
Möhlin, Solothurn,
St. Gallen, Zürich
Fassaden
Holz/Metall-Systeme
Fenster und Türen
Briefkästen und Fertigteile
Sonnenenergie-Systeme
Beratung und Service
Impressum
bauen mit Schweizer – Das Kundenmagazin der Ernst Schweizer AG, Metallbau, Hedingen. Erscheint in Deutsch und Französisch. Abdruck nur mit Erlaubnis des Herausgebers. Konzept und Text: Martina Marchesi; Guido Müller (Projektleitung); TBS Identity, Zürich Gestaltung: TBS Identity, Zürich Fotografi e: Reinhard Zimmermann, Adliswil; Heinz Inderwildi;TBS Identity, Zürich; ArchivDruck: UD Print, Luzern; klimaneutral gedruckt auf Cyclus Offset, 100 % Recyclingpapier
Weitere Infos finden Sie unter www.schweizer-metallbau.ch sowie unter www.swissbau.ch
Swissbau 2010: Schweizer mit
klimaneutralem Messeauftritt
An zwei Messestän-
den – einem zweistöckigen
Hauptstand und einem Son-
nenenergie-Stand – zeigt
Schweizer sein breites Sorti-
ment an Produkten, die sich
hervorragend für Neubauten
und energetische Sanierun-
gen sowie für die Gewinnung von Sonnenenergie eig-
nen. Zudem erfüllen sie die Anforderungen für Minergie-
und Minergie-P- sowie für Plusenergie-Häuser. Ob Fas-
saden, Holz/Metall-Systeme, Fenster und Türen, Brief-
kästen und Fertigteile oder Sonnenenergie-Systeme:
Sämtliche Produkte von Schweizer sind doppelt nach-
haltig, denn sie werden energie- und emissionsarm in
der Schweiz produziert und sind auf maximale Energie-
effi zienz und Dauerhaftigkeit ausgerichtet.
Nachhaltigkeit ist denn auch das zentrale Thema
beim Standbau. Beide Stände sind weitgehend aus um-
weltschonenden und wiederverwertbaren Materialien
erstellt. Zudem kompensiert Schweizer mit einem Beitrag
an ein Umweltprojekt nicht nur die CO2-Emissionen, die
in Zusammenhang mit dem Standbau entstehen, son-
dern auch jeden Kilometer, den die Besucherinnen und
Besucher bei Schweizer für ihre Anreise zurücklegen.
Wie bereits in den Vorjahren bietet Schweizer auch
dieses Jahr wieder die beliebten Regionen-Tage an: So
haben Kunden die Gewissheit, auf ihren regionalen Ver-
kaufsberater zu treffen. Ebenso sind bei Schweizer auf
Bestellung Gratis-Eintrittstickets erhältlich. Darüber hin-
aus locken attraktive Tagespreise sowie ein Hauptpreis
im Wert von 3500 Franken. Weitere Informationen zu Ih-
rem Swissbau-Besuch und Gratis-Eintrittstickets erhal-
ten Sie unter www.schweizer-metallbau.ch.
Besuchen Sie uns vom 12. bis zum 16. Januar 2010
an der Swissbau in Basel. Unseren Hauptstand fi nden
Sie in der Halle 1.0, Stand A20, den Sonnenenergie-
Stand in der Halle 3.U, Stand B22.