Post on 08-Mar-2016
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Inhalt
03 teichoskopie / Alexander Makowka / Amanda Majoor 04 i. d. r. Alexander Makowka / Sebastian Koch 06 bahnfahren / Alexander Makowka 07 gesammelt urban / Alexander Makowka
09 komm folge mir Lea Schneider / Maike Plenzke 11 ich weiss sehr wenig höchstens Lea Schneider / Maike Plenzke 12 weiterschlafen Lea Schneider 13 erinnerst du dich noch an wismar
Ilja Winther 14 ein widerspruch dem siedepunkt Ilja Winther 15 was trieb. blieb als fazit Ilja Winther
16 pädophile isländer raus! Ilja Winther / Johanna Ruebel 18 ophelia 5238 Max Czollek / Guglielmo Manenti 20 8-bit-symphonie Max Czollek / Guglielmo Manenti 22 Quake 2011
Max Czollek / Lisa Hänsch 25 alles ist gut, siehe Can Pestanli / Christina Gransow
26 diese dunkelheit Can Pestanli 27 die liebe in der neutralen zone Can Pestanli
28 wir berühren uns anders Can Pestanli 29 es ist mehr als wasser Helene Könau 30 illyrisch
Helene Könau / Elke Ehninger 32 tag um tag Helene Könau / Alice Socal 35 erdbeerkuchen durch zwei
auf dem kopf Helene Könau / Alice Socal 37 das suggerat der tiefe Tristan Marquardt / Laura Heming
38 istanbul bei konstantinopel Tristan Marquardt / Lilli Gärtner 40 das amortisiert sich nicht
Tristan Marquardt / Lilli Gärtner 41 echtzeitrandom Rebecca Ciesielski 42 konturausdünnung
Rebecca Ciesielski / Sylvie Ringer 43 julimitte oder vergleichbares Rebecca Ciesielski 44 das ist stehen
lernen Rebecca Ciesielski / Sylvie Ringer 46 verschiebe die wolken vor dir Friederike Scheffler / Michael Szyszka 48 ja-amen-maschinen im offline status Friederike Scheffler / Michael Szyszka
50 das geht auf keine kuhhaut Friederike Scheffler 51 ok, der mond ist ein kunstblumenhändler
Friederike Scheffler / Daniela Spoto 52 ein zwitschern dreht sich ins papier Nele Wolter / Mehrdad Zaeri
53 in meiner küche Nele Wolter / Mehrdad Zaeri 54 seit gestern stürmen wir strassenlaternen
hinterher Nele Wolter / Frederik Jurk 56 ein schritt richtung stadt Nele Wolter 57 stosszeichen und
wärme Maria Natt 59 pandora Maria Natt / Sophia Martineck 60 verlieren teil i Maria Natt / Sophia Martineck 62 die nacht räumen Paula Glamann / Theresa Lettner 64 ein störsignal im radio
Paula Glamann / Theresa Lettner 65 komm lass die leinen los Paula Glamann / Theresa Lettner
66 neues vom schmatzer Paula Glamann / Theresa Lettner 67 so easy Linus Westheuser
68 du hast einen turm Linus Westheuser 69 die stadt geht unter Linus Westheuser
70 die gelben kühe Linus Westheuser / Dieter Jüdt
Literatu
r / D
ominic Angeloch
iLLustra
tion
/ Anika Heinz
02
Inhalt
03 teichoskopie / Alexander Makowka / Amanda Majoor 04 i. d. r. Alexander Makowka / Sebastian Koch 06 bahnfahren / Alexander Makowka 07 gesammelt urban / Alexander Makowka
09 komm folge mir Lea Schneider / Maike Plenzke 11 ich weiss sehr wenig höchstens Lea Schneider / Maike Plenzke 12 weiterschlafen Lea Schneider 13 erinnerst du dich noch an wismar
Ilja Winther 14 ein widerspruch dem siedepunkt Ilja Winther 15 was trieb. blieb als fazit Ilja Winther
16 pädophile isländer raus! Ilja Winther / Johanna Ruebel 18 ophelia 5238 Max Czollek / Guglielmo Manenti 20 8-bit-symphonie Max Czollek / Guglielmo Manenti 22 Quake 2011
Max Czollek / Lisa Hänsch 25 alles ist gut, siehe Can Pestanli / Christina Gransow
26 diese dunkelheit Can Pestanli 27 die liebe in der neutralen zone Can Pestanli
28 wir berühren uns anders Can Pestanli 29 es ist mehr als wasser Helene Könau 30 illyrisch
Helene Könau / Elke Ehninger 32 tag um tag Helene Könau / Alice Socal 35 erdbeerkuchen durch zwei
auf dem kopf Helene Könau / Alice Socal 37 das suggerat der tiefe Tristan Marquardt / Laura Heming
38 istanbul bei konstantinopel Tristan Marquardt / Lilli Gärtner 40 das amortisiert sich nicht
Tristan Marquardt / Lilli Gärtner 41 echtzeitrandom Rebecca Ciesielski 42 konturausdünnung
Rebecca Ciesielski / Sylvie Ringer 43 julimitte oder vergleichbares Rebecca Ciesielski 44 das ist stehen
lernen Rebecca Ciesielski / Sylvie Ringer 46 verschiebe die wolken vor dir Friederike Scheffler / Michael Szyszka 48 ja-amen-maschinen im offline status Friederike Scheffler / Michael Szyszka
50 das geht auf keine kuhhaut Friederike Scheffler 51 ok, der mond ist ein kunstblumenhändler
Friederike Scheffler / Daniela Spoto 52 ein zwitschern dreht sich ins papier Nele Wolter / Mehrdad Zaeri
53 in meiner küche Nele Wolter / Mehrdad Zaeri 54 seit gestern stürmen wir strassenlaternen
hinterher Nele Wolter / Frederik Jurk 56 ein schritt richtung stadt Nele Wolter 57 stosszeichen und
wärme Maria Natt 59 pandora Maria Natt / Sophia Martineck 60 verlieren teil i Maria Natt / Sophia Martineck 62 die nacht räumen Paula Glamann / Theresa Lettner 64 ein störsignal im radio
Paula Glamann / Theresa Lettner 65 komm lass die leinen los Paula Glamann / Theresa Lettner
66 neues vom schmatzer Paula Glamann / Theresa Lettner 67 so easy Linus Westheuser
68 du hast einen turm Linus Westheuser 69 die stadt geht unter Linus Westheuser
70 die gelben kühe Linus Westheuser / Dieter Jüdtliteratu
r / Alexander Makow
kaillu
stration
/ Amanda M
ajoor
teIchoskopIe
der zweifelfest von früher gekannte
einer wegzeit unser beider überlagert
im grund entstammte dieser die kenntnis
dass sein treiben keinesfalls beiläufig war
im nunmehr gerippten zerrbild der wellen
hinfällig und instinkt geworden erscheint
das suchen nach möglichem fransenhaft
im bart den er nicht zu ertragen vermag
die als tieferwärtig treibend erkannte
trocken unterschoben von mir jener neige
zum abgrund wo bilder für bilderschrecken
der tiefe der ferne abwechselnd sich zeigten
dem niegesehenen will sie ansicht halten
zurecht- und fertig sich finden bis auf
bodenlocken eines verwurzeltseins
kann sie im übrigen vieles verlieren
der von uferrüchigem haus aus bekannte
einem schilfenen umstand unserer zwei
da er die hilfe brauchte die er bekam
und hochwüchsig war ein teil davon
aus welchem jetzt schritte unumstanden
in die rückhaltlos umliegenden gegebenheiten
vorgetragen einversucht und weiter weiter werden
während er und sein umtrieb beständig für sich bleiben
gestalthaft steigt es aus der fläche
implizit die sprossen ergreifend
einzeln einen abgang nehmend
konzentrisch landunter hinzu
03
literatur / Alexander M
akowka
illustratio
n / Am
anda Majoor
teIchoskopIe
der zweifelfest von früher gekannte
einer wegzeit unser beider überlagert
im grund entstammte dieser die kenntnis
dass sein treiben keinesfalls beiläufig war
im nunmehr gerippten zerrbild der wellen
hinfällig und instinkt geworden erscheint
das suchen nach möglichem fransenhaft
im bart den er nicht zu ertragen vermag
die als tieferwärtig treibend erkannte
trocken unterschoben von mir jener neige
zum abgrund wo bilder für bilderschrecken
der tiefe der ferne abwechselnd sich zeigten
dem niegesehenen will sie ansicht halten
zurecht- und fertig sich finden bis auf
bodenlocken eines verwurzeltseins
kann sie im übrigen vieles verlieren
der von uferrüchigem haus aus bekannte
einem schilfenen umstand unserer zwei
da er die hilfe brauchte die er bekam
und hochwüchsig war ein teil davon
aus welchem jetzt schritte unumstanden
in die rückhaltlos umliegenden gegebenheiten
vorgetragen einversucht und weiter weiter werden
während er und sein umtrieb beständig für sich bleiben
gestalthaft steigt es aus der fläche
implizit die sprossen ergreifend
einzeln einen abgang nehmend
konzentrisch landunter hinzu
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16
literatur / Ilja W
intherillu
stration
/ Johanna Ruebel
pädophile isländer raus! man muss
die dinge mal beim namen nennen
und nicht bei dingen: thüringen steht
sperrangelweit auf. die dichte hier
nimmt immer zu. die bäume. ampeln.
kälber. nicht nur wir spüren es. auch
du. es schleicht vielleicht. grassiert.
rast. aber das will ja keiner hören:
ich wollte schwören und verschwor
mich tief ins nervensystem hinein.
pillen mit rückgrat drechseln ist
heilender medizin noch unbekannt.
konstatiert dr. rolf breuner. hier liege
ein potenz. wie können wir uns und
schützen? wichtig ist: einen kühlen
kopf schaffen, den sellerie dünsten.
dann brühe und mehlschwitze dazu-
geben, ja, krümmen. noch schlimmer:
es gibt vier arten von gemütsunruhen
(emotional instabilities): schubweise
wechselstromwarme autodevastation.
schwer koronale bulbusomnistörung.
klammpanikal rachialmanieren.
schlieren. ein brett mir vier nägeln
in der luft. die ersten fälle: erfurt
anfang neunziger. es geschah in
einem haus das unweit entlag. der
tag brach. sie fanden ihn. spät-
abends wurde der prozess vertagt.
schwalben schwiegen wie sie flogen.
wissen sie das überhaupt? tag-
täglich hunderte wenn nicht. ich.
sag, wie’s ist: ich fürchte mich vor
früchten. überfruchtung ist schon
immer mit unzucht einhergegangen.
man las später in den blättern, es hätte.
Literatu
r / D
ominic Angeloch
iLLustra
tion
/ Anika Heinz
36
das suggerat der tiefe / etwas aus dem untergrund steigt zu uns auf.
ein ungesunder tenor beherrscht die ersten morse: anfänglich, als ich
nicht wusste, was ich mit ausblick auf aussicht anfangen stopp sollte,
sah ich stopp. BILDSTÖRUNG. dann worte, live und in farbe wie
dieser tag: schwer in fahrt. das säuseln des unkenrufs du und die ab-
gekanzelten zeichen: mimik ist wie mimikry, nur stärker im abgang. zieh
mich ‚als wippe aus’ / ‚als schaukel an’ auf der kippe der vorahnung —
‚ein starkes stück’ / ‚ein feines beil’, metaphern sind waffen und dabei
drängts dann an den obergrund. tagesanbrüche, die wie verletzungen
sind, wie umstandshalber nichts ganz umsetzen zu können im sinne
von umpflanzen. schau, was trage ich dir griffigere hände an als noch
am anfang, was ist unterm strich zu umständlich, um unter der linie
zu liegen. ich meine, es mag komisch klingen, aber es trafen sich zwei
verheilte grasnarben im eichenwald und dann war die causa entbunden.
doch was die welt erblickte, stand nicht schon deshalb auf der sonnen-
seite der bildlichkeit. du, efeu auf angriffsflächen, du familienunter-
nehmen unter bienenstaaten. suggestiv galt dieser anblick als natal, ich
aber hockte im unterholz und spürte den spieß. du hast es so gewollt,
als es aufgetaucht war. der dorn war erkoren, der ausblick ging baden.
wie stieg das auf! visuell aufgeladen. dein antlitz, baby, dein antlitz.
literatur / Tristan M
arquardtillu
stration
/ Laura Hem
ing
37
54
literatur / N
ele Wolter
illustratio
n / Frederik Jurk
seit gestern stürmen wir straßenlaternen hinterher
verfolgt von wilden einkaufstüten und einem hund
mit schaum vor dem maul den habe ich dorthin gepustet
hier ein bier das ich an deine lippen gehängt
und vorher schon ausgetrunken habe dort
ein sandkorn das du mir aus der wüste erzählst
da gehören wir hin sagst du abenteurer und vagabunden
wenn ich in mich gehe finde ich ein oder zwei tanzschritte
diese umleitung denn die kennen wir nicht
hochspannung unter den nägeln
und kratzer in unseren kehlen
jagen wir krähen wie geier im licht
um die stadt nicht wirklich zu verlassen
zumindest nicht mehr heute