Post on 05-Apr-2015
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Ausgewählte Forschungsergebnisse aktueller Schulsportstudien
- DSB-Sprint-Studie: Eine Untersuchung zur aktuellen Situation des Schulsports in Deutschland
- Augsburger Studie zum Schulsport in Bayern
DSB-SPRINT-Studie
Eine Untersuchung zur aktuellen Situation des Schulsports in Deutschland
DSB-SPRINT-Studie
Forschungsverbund:
Theoretisches Rahmenmodell der Bedingungen sportunterrichtlicher Leistungen und Wirkungen
Modifiziert nach HELMKE & WEINERT (1997). Aus: Sportunterricht 8/05 S.227
Sozio-ökonomischer
Statusder Eltern
Bildungs-niveau
der Eltern
EthnischeHerkunft
der Eltern
SozialesKapital
SozialesKapital
Schule
Klasse
Alters-gruppe
Sport undMedien-umwelt
Erziehungsverhalten der Eltern
(Sport-)Lehrer/innen
Unterrichts-prozesse
Lernvoraus-setzungen undLernverhalten
der Schüler/innen
LeistungenUnd
Wirkungendes Sport-unterrichts
Umsetzung des Rahmenmodells – Schematische Übersicht über das Untersuchungsinventar und erhobene
Merkmalsbereiche
Aus: Sportunterricht 8/05 S.228
Schulische Rahmenbedingungen
Merkmale und Orientierungender Sportlehrer
Rahmenbedingungender Klasse
Familiäre Lebensverhältnisseund Elternmerkmale
Schulleiterfragebogen
Lehrerfragebogen
Schülerfragebogen
Elternfragebogen
Leistungen undWirkungen des
Sportunterrichts,sportbezogene
Orientierungder Schüler
Zum Untersuchungsdesign
• In sieben ausgewählten Bundesländern (nämlich: Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein)
• In den Jahrgangsstufen 4, 7 und 9 aller Schultypen
• Insgesamt: 219 Schulen, 8863 Schülerinnen und Schüler, 4352 Eltern(-teile), 1158 Sportlehrkräfte und 191 Schulleitungen
• Die Befragung erfolgte schriftlich über den Umfang, den Inhalt und die Bedeutung des Sportunterrichts bzw. des Schulsports
Gesonderte Analyse
• Durch den Vergleich aller aktuell in den einzelnen Bundesländern erstellten bzw. gültigen Lehrpläne und Richtlinien für das Unterrichtsfach Sport
• Durch die eigenständige Befragung von 4.000 Schulsportbeauftragten aus allen 16 Bundesländern über die gegenwärtige Sportstättensituation für den Schulsport
Gesonderte Analyse
• Durch die qualitative Analyse in so genannten Einzelfallstudien zum Schulsport an weiteren 25 Schulen.
• Durch die gezielte Auswertung der Maßnahmen und Aktivitäten im außerunterrichtlichen Schulsport bis hin zur Würdigung von „Best-Practice-Beispielen“ (sie wurden von Forscherinnen und Forschern als besonders vorbildliche Modelle eingestuft)
Qualitätsmindernde Faktoren im Sportunterricht (N=1101)
Item 1=gar nicht
2=kaum 3=stark 4=sehr stark
M SD
Größe der Lerngruppe 6% 28% 44% 22% 2,82 0,84
Mangelnde motorischeFähigkeiten der Schüler
2% 33% 51% 14% 2,77 0,70
Undiszipliniertes Verhalten der Schüler
9% 49% 32% 11% 2,45 0,80
Unzureichende Motivation der Schüler
11% 50% 32% 7% 2,35 0,78
Unzureichende räumliche Verhältnisse
13% 44% 32% 12% 2,43 0,86
Schlechter Zustand der Sportstätten
16% 45% 29% 10% 2,33 0,86
Geringes eigenes Können in bestimmten Bereichen
21% 58% 19% 3% 2,04 0,71
Zu geringe Vorbereitungszeit 21% 59% 18% 2% 2,02 0,70
Aus: Sportunterricht 8/05 S.239
80% 79% 78% 76%69%
59% 56%47%
37% 36%
23%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
"Werden an Ihrer Schule sportbezogene Maßnahmen und Veranstaltungen durchgeführt?"
1 Spiel- und Sportfeste / Sportnachmittage 7 Sportexkursionen /-freizeiten
2 Sport-AG´s am Nachmittag 8 Bewegte Pause / Pausensport
3 Zusammenarbeit mit Sportvereinen 9Maßnahmen zur Talentsichtung und -förderung
4 Bundesjugendspiele 10 Spezifische Gesundheitsprogramme
5 Schulvergleichswettkämpfe 11 Programm „Bewegte Schule“
6 „Jugend trainiert für Olympia“
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
(Schulleiter N=191)
Bedeutung der Zusammenarbeit mit Sportvereinen
eher hoch37%
sehr hoch13%
unbedeutend6%
eher gering44%
Bedeutung der Zusammenarbeit mit Sportvereinen aus der Sicht der Schulleiter (N=191)
Außerunterrichtlicher Schulsport
Differenziertes Gesamtbild bezüglich der Vielfalt außerunterrichtlicher Schulsportangebote
Das herausragende Engagement der Sportlehrkräfte wird durch die Schulleitung unzureichend gewürdigt
Die Analyse der Best-Practice-Beispiele dokumentiert bemerkenswerte und vorbildliche Lösungen
An vielen Schulen ist das Angebot des außerunterrichtlichen Schulsports bei weitem noch nicht ausgeschöpft
Augsburger Studie zum Schulsport in Bayern -
ausgewählte Ergebnisse und Schlussfolgerungen
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Augsburger Studie zum Schulsport in BayernEin Beitrag zur Qualitätssicherung und Schulsportentwicklung
Autoren: Univ.-Prof. Dr. Helmut Altenberger
Sandra Erdnüß (Dipl. Sportl.)
Rainer Fröbus (Dipl. oec.)
Dr. Christine Höss-Jelten (Dipl. Sportl.)
Verena Oesterhelt (wiss. Mitarb.)
Franz Siglreitmaier (Dipl. oec.)
Alexander Stefl (Dipl. oec.)
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Gliederung:
1. Stichprobe und untersuchungsmethodischer Zugang
2. Zielsetzungen
3. Ausgewählte Ergebnisse
16
1. Stichprobe und untersuchungsmethodischer Zugang
Stichprobe- 7 Regierungsbezirke Bayerns- Stadt-/Land-Vergleich- Alle 3 Schularten (Gym., HS, RS)
42 Schulen- Lehrkräfte: N= 212- Schülerinnen und Schüler: N= 1593
Instrumentarium:- standardisiertes, quantitatives Erhebungsinstrument (Fragebogen)- Durchführung als Face-to-Face-Interview
Auswertungsverfahren:- uni- und multivariate Verfahren, Clusteranalyse
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2. Zielsetzungen
Bestandsaufnahme bezüglich Qualitätsmerkmalen zum Schulsport in Bayern - exemplarisch
Qualitätslimitierende Einflussfaktoren
Beratungsgrundlage für Schulsportpolitik/Schulaufsicht
Grundlage für Verbesserungen sowie Evaluationen
Vergleichsdaten für Schulen zur Selbstevaluation
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3. Ausgewählte Ergebnisse
Unterrichtsumfang
Beurteilung Sportlehrkraft
Zielsetzungen
Lebensbegleitendes Sporttreiben
Impulse für die Gestaltung
Gewünschte Sportarten
19
3. Ausgewählte Ergebnisse
Unterrichtsumfang
20
Anzahl der unterrichteten Sportstunden pro Woche im Basissport der befragten Lehrkräfte (N=212)
"Wie viele Wochenstunden unterrichten Sie in diesem Schuljahr an Ihrer Schule Basissport?"
24,2
34,4
19,821,6
0
10
20
30
40
50
bis 5 bis 10 bis 15 16 und mehr
[%]
21
Anzahl der unterrichteten Sportstunden pro Woche im Differenzierten Sport der befragten Lehrkräfte (N=212)
"Wie viele Wochenstunden unterrichten Sie in diesem Schuljahr an Ihrer Schule Differenzierten Sport?"
44,341,5
10,9
3,3
0
10
20
30
40
50
0 1 bis 2 3 bis 4 5 und mehr
[%]
22
3. Ausgewählte Ergebnisse
Beurteilung Sportlehrkraft
23
Beurteilung der Sportlehrkraft durch die Schüler (N=1593)
sympathisch
glaubwürdig
selbstbewusst
konsequent
strukturiert
sportlich
engagiert
fähig
streng
motivierend
kritikfähig
cool
fair
selbstbewusst
fair
fähig
streng
kritikfähig
verständnisvoll
glaubwürdig
sympathisch
engagiert
konsequent
strukturiert
cool
sportlich
motivierend
1 2 3 4 5
24
Beurteilung der Sportlehrkraft durch die Schülerinnen und Schüler (N=1593)
männlich weiblich
selbstbewusst
fair
fähigstreng
kritikfähig
verständnisvoll
glaubwürdig
sympathisch
engagiert
konsequent
strukturiert
cool
sportlich
motivierend
1 2 3 4 5
25
3. Ausgewählte Ergebnisse
Zielsetzungen
26
„Wie wichtig ist Ihnen das Vermitteln der folgenden Aspekte im Basissportunterricht?“ (N=212)
Zielsetzung MW
Fairness 4,77
Kooperation 4,66
Toleranz 4,56
Teamfähigkeit 4,55
Soziales Empfinden 4,54
Lebensbegleitendes Sporttreiben 4,50
► Fortsetzung
Bewegungsfertigkeit 4,41
Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten 4,40
Gesundheitsförderung 4,36
Persönlichkeitsentwicklung 4,29
Spielen 4,28
Gesundheitserziehung 4,27
Konfliktfähigkeit 4,26
27
„Wie wichtig ist Ihnen das Vermitteln der folgenden Aspekte im Basissportunterricht?“ (N=212)
Zielsetzung MW
Selbständigkeit 4,21
Disziplin 4,03
Kondition 4,00
Flexibles Handeln 3,91
Lebenslanges Lernen 3,76
Kreativität 3,76
Umweltsensibilisierung 3,71
Technik 3,60
Gestalten 3,53
Komplexes Denken 3,24
Taktik 3,10
Leistungsgedanke 3,02
28
3. Ausgewählte Ergebnisse
Lebensbegleitendes Sporttreiben
29
Aussagen von Lehrerinnen und Lehrern:Wie wichtig ist Ihnen das Vermitteln der folgenden Aspekte
"Lebensbegleitendes Sporttreiben"
0,53,3
8,5
20,3
66,5
0,903,5
9,7
26,5
60,3
00
10
20
30
40
50
60
70
unwichtig eherunwichtig
teils /teils eher wichtig sehr wichtig keineAngabe
[%]
Basissportunterricht Differenzierter Sportunterricht
(MW=4,5; N=212) (MW=4,43; N=113)
30
Aussagen von Schülerinnen und Schülern:
"Mein(e) Sportlehrer(in) trägt dazu bei, dass ich außerhalb der Schule Sport treibe"
41,6
28,9
16,4
9,5
3,6
0
10
20
30
40
50
trifft gar nichtzu
trifft eher nichtzu
trifft teils/teilszu
trifft eher zu trifft voll undganz zu
[%]
(MW=2,04; N=1593)
31
3. Ausgewählte Ergebnisse
Impulse für die Gestaltung
32
„Inwieweit sind folgende Bereiche als Impulsgeber für die Gestaltung Ihres Unterrichts wichtig?“ (N=212)
Impulsgeber MW
Private sportliche Betätigung 4,09
Eigene Alltagserfahrungen 3,94
Anregungen der Schüler 3,87
Kollegiale Fachgespräche 3,75
Gezielte eigene sportliche Weiterbildung 3,73
Staatliche Fort- und Weiterbildung 3,70
Fachliteratur 3,67
Studium 3,59
Weiterbildungen anderer Institutionen 3,55
Broschüren, Fachzeitschriften 3,38
Referendariat 3,36
Schulinterne Lehrerfortbildungen (Schilf) 3,22
Fachsitzungen 2,98
Fernsehen, Video etc. 2,72
(Fach) Kongresse 2,47
Internet 2,36
33
3. Ausgewählte Ergebnisse
Gewünschte Sportarten
34
Gewünschte Sportarten aus Sicht der Lehrkräfte (N=212, Mehrfachnennungen möglich)
„Welche drei Sportarten würden Sie persönlich gerne unterrichten, können diese jedoch auf Grund gewisser
Einschränkungen nicht umsetzen?“
24,1
15,614,6
7,16,1
4,7
0
10
20
30
Schwimmen Klettern Inline-Skaten
Tennis Badminton Radsport
[%]
35
Gewünschte sportliche Aktivitäten aus Sicht der Schülerinnen und Schüler (N=1593, Mehrfachnennungen möglich)
"Welche sportlichen Aktivitäten würdest Du gerne im Schulsport machen, werden jedoch nicht angeboten?"
10,1
6,0 5,74,7
3,9 3,8
0
10
20
Schwimmen Inline-Skaten
Tennis Baseball Fußball Tanz
[%]
36
Herzlichen DankHerzlichen Dank
Altenberger, H. / Erdnüß, S. / Fröbus, R. / Höss-Jelten, Chr. / Oesterhelt, V. / Siglreitmaier, F. / Stefl, A. (2005).
Augsburger Studie zum Schulsport in Bayern. Ein Beitrag zur Qualitätssicherung und Schulsportentwicklung. Donauwörth: Auer Verlag