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Ausgabe 70 MosKultInfo 1
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Ausgabe 70 1. Januar 2018
Moskau am 1. Januar 2018
Ausgabe 70 MosKultInfo 2
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Die nächste Ausgabe erscheint am 1. Februar 2018.
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Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen und Ihren Angehörigen
Dr. Simone Hillmann Tel. +7 917 505 8862
Herausgeber und Redaktion
Ausgabe 70 MosKultInfo 3
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Interessantes in Marijna Roschtscha
In den Köpfen mehrerer Generationen ist die Geschichte von Marijna Roschtscha mit verwunschenen
Wäldern, in denen eine Räuberbande mit der grausamen Marija an der Spitze ihr Unwesen trieb. Es
heißt, dass sie Schrecken und Leid über alle Reisenden brachte. Doch wie ist es heute? Nach Marijna
Roschtscha kam Koroljow, der Konstrukteur von Raumschiffen, hier lebten der Schriftsteller Dosto-
jewski und der Schauspieler Rybnikow, hier ging Puschkin spazieren und versteckte sich Lenin.
Das Marijnskij Krankenhaus in der ul. Dostojevskaya 4 gehört zu den bedeutendsten klassizistischen
Bauten nicht nur in diesem Bezirk, sondern in ganz Moskau. Der Bau
des Krankenhauses begann auf Geheiß der Zarenwitwe Marija
Fjodorovna. Das Krankenhaus wurde von Iwan Giliardi, der in Moskau
eine ganze Reihe von Villen und öffentlichen Gebäude errichtet hat,
darunter den Komplex der Lomonossow-Universität in der ul.
Mochovaya, nach Zeichnungen von Quarenghi gebaut. Das Ensemble
besteht aus einem monumentalen Hauptgebäude im Stil des späten rus-
sischen Klassizismus, zwei Flügeln, wo die Kranken aufgenommen
wurden und sich Wohnungen für die Angestellten befanden. In die Dos-
tojewskistraße wurden nur Menschen gebracht, die sich eine teure me-
dizinische Behandlung nicht leisten konnten. Ein sehr ähnliches Kran-
kenhaus befindet sich ebenfalls unter dem Namen Marinskj auf dem Litejny Prospekt in Sankt Peters-
burg.
1812 wurde ein französisches Militärlazarett eingerichtet. Die russischen Ärzte waren gezwungen, ihre
Feinde zu behandeln, von Napoleon ließen sie sich allerdings nicht bezahlen. Nach der Revolution wur-
de das Marijnskij Krankenhaus in das Institut für soziale Krankheiten umgewandelt. Auch jetzt noch
sind dort medizinische Einrichtungen untergebracht.
Die kleine Kirche des Krankenhauses wurde 1806 geweiht. In ihr wurde Dostojewskij getauft. Nach der
Restaurierung ist sie seit 2004 wieder zugänglich.
Das Moskauer Krankenhaus ist eng mit der russischen Literatur verbunden, denn hier wurde am
11. November 1821 Fjodor Dostojewski geboren. Der Vater des zukünftigen Schriftstellers war hier als
Arzt tätig. Die Familie lebte in einem Flügel, in dem sich heute das Dostojewski-Museum befindet. Die
Dostojewskis hatten viele Kinder, ein separates Kinderzimmer hatten deshalb nur die älteren Brüder,
darunter auch Fjodor.
Die Wohnung wurde nach Erinnerungen von
Dostojewskis jüngerem Bruder eingerichtet und 1928 als
Museum eröffnet. Grundlage für die Ausstattung des Mu-
seums waren Handschriften, Bilder, Bücher und andere
Dinge, die Verwandte zur Verfügung stellten. Natürlich
werden alle Ausgaben Dostojewskis gezeigt. Einige Mö-
bel stammen aus der Wohnung Dostojewskis in
Darowoje. Die Moskauer Wohnung wurde nie umgebaut
und atmet noch den Geist des 19. Jahrhunderts. In den
engen Korridoren und spartanisch eingerichteten, halb-
dunklen Zimmern gelingt es gut, sich in die Zeit zurück-
zuversetzen, in der Dostojewski aufwuchs.
Dostojewski hatte Zeit seines Lebens kein eigenes Haus, erst an seinem Lebensende hat er für die
Sommerzeit ein Häuschen in Staraja Rusa erworben.
Dostojewski, der das Geschehen im Krankenhaus sehr wohl beobachtete unterhielt sich trotz Verbot des
Vaters mit Obdachlosen und Armen und stand dem Thema der armen Leute aufgeschlossen gegenüber.
1837 verließ Dostojewski Moskau und trat in Sankt Petersburg in die Hochschule für Ingenieurwesen
ein.
Ausgabe 70 MosKultInfo 4
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In der ul. Suschtschewski Wal 14/22 wurde eine der damals zahlreichen Arbeitersiedlungen errichtet.
Heute sind noch sechs Gebäudekomplexe erhalten, sowjetische Typenbauten im konstruktivistischen
Stil, die im Unterschied zu anderen ein wenig dekoriert sind. Sie ziehen sich bis zur Wadkowski Gasse
und bilden viele Innenhöfe. In dieser Zeit gab es noch keine Fernheizung, deshalb wurde hier ein
Heizhaus gebaut, das die Wohnungen mit Wärme versorgte und dessen Rohre heute noch an damals
erinnern. Im Zentrum steht ein Kirow-Denkmal, das nach dem Tod des Partei- und Staatsfunktionärs
1934 aufgestellt wurde.
Die Moskauer Ingenieursschule in der Minajewskij Gasse 2, heute die Staatliche Moskauer Universität
für Verkehr, wurde auf Befehl des Zaren Nikolais II. 1896 gegründet. Zu-
erst wurden die Vorlesungen dort gehalten, wo heute das Jelisejewski-
Geschäft auf der ul. Twerskaja liegt.
Der Campus besteht aus mehreren Gebäuden, die zu unterschiedlichen
Zeiten errichtet wurden. 1898 entstanden die ersten Lehreinrichtungen im
eklektischen Stil mit neoklassischen Elementen, die Bibliothek und ein
Wohnheim. In den dreißiger, vierziger und fünfziger Jahren des vorigen
Jahrhunderts kamen weitere Gebäude hinzu.
Die Universität war bereits vor der Revolution eine renommierte Bildungs-
einrichtung, und auch heute gehört sie zu den größten Ausbildungsstätten
Moskaus.
Ein wichtiges Architekturdenkmal der frühen Sowjetzeit ist die Bachmetjew-Garage in der ul.
Obraszowa 19a, die Konstantin Melnikow gemeinsam mit
dem Ingenieur Wladimir Schuchow projektiert hat. Moskau
erwarb 1925 von Großbritannien 25 Busse der Marke
„Leiland“, 1927 umfasste der Park bereits 130 Busse. Dafür
mussten natürlich Garagen und Lager gebaut werden. Eine
neue Technologie machte es möglich, dass die Busse immer
vorwärts fahren konnten, weder beim Ein- noch beim Aus-
fahren war Rückwärtsfahren notwendig. Von außen sieht
die Garage vielleicht etwas gedrückt aus, aber innen eröff-
nete sich ein gewaltiger Raum. Schuchow entwickelte eine
materialsparende, luftige und sichere Dachkonstruktion.
1990 wurde die Garage geschlossen und sie verfiel. Erst zehn Jahre später wurde das Gebäude restau-
riert und das Kunstmuseum „Garash“ zog ein. Heute befindet sich in den Räumen das Jüdische Museum
und Zentrum für Toleranz, eine sehr sehenswerte Exposition zur Geschichte der Juden und oft werden
im Zentrum interessante Ausstellungen gezeigt, aktuell eine Exposition zum frühen Schaffen von El
Lisitzki.
Ein weiteres Gebäude von Konstantin Melnikow ist die Garage Intourist
in der ul. Suschtschewskij Wal 33. An der Wende zu den dreißiger Jah-
ren des vorigen Jahrhunderts kamen zunehmend mehr Ausländer nach
Moskau, deren Delegationen von der neugegründeten Organisation „In-
tourist“ durch die Hauptstadt chauffiert werden mussten. Später standen
dort LKWs des Ministeriums für Katastrophenschutz und auch heute
noch erfüllt die Garage offenbar ihre ursprüngliche Funktion. Melnikow
schuf vor allem eine interessante Fassade, das große Glasfenster sollte
ein Rad mit einem Riemen symbolisieren.
Ausgabe 70 MosKultInfo 5
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Eine der Perlen der stalinistischen Architektur ist das Theater der Russischen Armee am Suworowplatz,
dem früheren Katharinenplatz.
Gebaut wurde es 1934-1940 anstelle einer abgerissenen Kirche vom
russischen Architekten Karo Alabjan, dessen Namen eine Straße in
Sokol trägt, sowie von Wasilij Simbirzew, dem Erbauer Stalingrads.
Von oben betrachtet erkennt man einen fünfzackigen Stern, das
Symbol einer vergangenen Epoche.
Gegenüber steht das Katharineninstitut für adlige Damen, heute das
Kulturzentrum der Bewaffneten Streitkräfte Russlands. Das Anwe-
sen wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet. Katharina II.
machte daraus eine Einrichtung für invalide Soldaten und Offizie-
re. Nach dem Brand von 1812 wurde das Haus im klassizistischen
Stil umgebaut. In seinen Sälen feiert die Moskauer Adelsver-
sammlung heutzutage rauschende Bälle.
Ein bisschen bummeln kann man im Katharinenpark, in dem sich
ein Planetarium, Tennisplätze, eine Bühne und ein Bootsverleih
befinden.
Am Rand des Parks, in der ul. Sowjetskoj Armii 2, befindet sich das Museum der Bewaffneten Streit-
kräfte. In 24 Sälen wird ihre Geschichte vom 18. Jahrhundert bis heute gezeigt. Mehr als die Hälfte der
Schau ist dem Großen Vaterländischen Krieg gewidmet. Ausgestellt werden drinnen und unter freiem
Himmel Waffen und andere Kriegstechnik. Filialen des Museums sind der Stalinbunker in Ismailowo
und das Kabinett-Museum General Shukovs im Gebäude des Generalstabes in der ul. Snamenka.
Rechts neben dem Museum wurde 2002 ein Denkmal für die Opfer der Katastrophe des U-Bootes
Kursk enthüllt.
Simone Hillmann
Ausgabe 70 MosKultInfo 6
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Das Gebäude der ehemaligen Settlement-Schule
Die Settlement-Bewegung entstand Ende des 19. Jahrhunderts in Amerika. Ihre Anhänger kümmerten
sich unter anderem um sozial gefährdete Kinder und Jugendliche.
Auch in Russland entwickelte sich diese Bewegung. Der Architekt A. Selenko bereiste 1903/04 die
ganze Welt und lernte diese pädagogische Richtung in den USA kennen. Zurück in Moskau traf er den
Pädagogen S. Schatzki und beide gründeten nach amerikanischem Vorbild die Settlement-Gesellschaft.
Mehr als die Hälfte der Kinder zwischen 8 und 14 Jahren besuchten im Arbeiterbezirk Suschtschewskij
keine Schule, viele zwischen 12 und 14 konnten weder lesen noch schreiben, da sie zum Familienunter-
halt beitragen mussten. Die erste Settlement-Gruppe fuhr mit den Heranwachsenden aufs Land, wo sie
alle gemeinsam die Beete bearbeiteten, kochten, putzten. Langsam gewöhnten sich die Jugendlichen an
ein geordnetes Leben.
In der Nähe der Metro Nowoslobodskaja in der
Wadkowskij Gasse 5 wurde 1907 für dieses spannende
pädagogische Projekt im vorrevolutionären Russland ein
Gebäude mit einem Kindergarten, Arbeitsgemeinschaf-
ten, einer Bibliothek, einem Theater, Werkstätten und
sogar einem Kinderobservatorium errichtet.
Von außen sieht es ein bisschen wie ein mittelalterliches
Spielzeugschloss aus. An der Fassade vereinigte sich der
romantische Turm mit Elementen des Jugendstils. Die
Kinder organisierten sich in Gruppen, formulierten ein
eigenes Schulprogramm und stellten Verhaltensregeln
auf.
1908 wurde die Bewegung wegen Propagierung sozialistischer Ideen verboten. Selenko wanderte nach
Amerika aus. Unter dem Namen „Kinder arbeiten und erholen sich“ organisierte Schatzki einen Kinder-
garten und eine Schule in Eigenverwaltung für die arme Be-
völkerung. Nach 1917 arbeitete in dem Gebäude die „Erste
Versuchsstation für Volksbildung“. Später schuf Schatzki die
„Schule der Freude“. 1936 zog ein Pionierhaus ein. Nach der
Restaurierung in den neunziger Jahren befinden sich dort nun
Büros.
Gleich daneben steht das ehemalige Anwesen der Familie
Markin. Es wurde 1904/05 im Jugendstil gebaut. Die Fassade
ist reich verziert mit Stuck – Blumen, Frauenmasken mit offe-
nen Haaren.
Seit 2010 befindet sich hier die Vertretung des Vatikans.
Simone Hillmann
Ausgabe 70 MosKultInfo 7
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Die Gnesin-Musik-Akademie
Die Akademie der Familie Gnesin kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.
Die zukünftigen Gründerinnen der Akademie, Jevgenya, Jelena und Ma-
ria Gnesin, wurden in einer kinderreichen Familie in Rostow am Don
geboren. Ihre Eltern, die die Musik sehr liebten, schickten die Mädchen
an das Moskauer Konservatorium. Nach dem Tod des Vaters begann die
begabteste unter ihnen, Jelena, als Pädagogin am Arsenjev-Gymnasium,
einer elitären Bildungseinrichtung für Frauen, zu arbeiten. Außerdem trat
sie als Pianistin auf.
Nachdem auch die dritte Schwester mit ihrer Ausbildung am Konservato-
rium fertig war, eröffneten sie am 15. Februar 1895 gemeinsam eine Musikschule. Anfangs unterrichte-
ten sie alle Klassen selbst, da ihnen die Mittel fehlten, um andere Lehrer einzustellen.
Die Schwestern strebten nach einer eigenen Methodik, sie wollten sich vom Konservatorium abgrenzen
und eine Alternative dazu bieten. Alle drei legten großen Wert auf eine allumfassende Ausbildung ihrer
Schüler. Neben den Klassen für Klavier und Violine gab es theoretische Fächer sowie Kurse für Chor-
und Ensemblemusik. Damit unterschieden sie sich von anderen privaten Musikschulen Moskaus.
Die Gnesin-Musikschule wurde schnell bekannt und auch erwachsene Schüler bereiteten sich dort auf
den Eintritt ins Moskauer oder Petersburger Konservatorium vor.
Abends verwandelte sich die Musikschule in einen musikalischen Salon, den viele berühmte Komponis-
ten und Künstler besuchten, unter ihnen beispielsweise Sergej Tanejev. Ein interessanter und damals
ungewöhnlicher Fakt – neben klassischer Musik legten die Schwestern auch Wert auf freie Kompositio-
nen.
Nach der Revolution 1917 erreichten die Schwestern, dass ihre private Bildungseinrichtung weiter be-
stehen durfte. Auf Geheiß Anatoli Lunatscharskijs, damals Minister für Volksbildung, mit dem Jelena
bekannt war, erhielt die Schule 1925 sogar den Status des Staatlichen Musikalischen Gnesin-
Technikums, ein Teil davon war die Musikschule für Kinder. 1936 schließlich wurde sie umgebildet zur
Staatlichen Gnesin-Musikhochschule.
Das erste Hochschulgebäude, das im sowjetischen Moskau gebaut wurde, war die Gnesin-Musik-
Akademie. Aufgrund des Krieges konnte der Hauptkomplex erst 1946 fertiggestellt werden. Zu Kriegs-
beginn wurden die Gnesins nach Swerdlowsk, Joschkar-Ola und Kasan evakuiert. Doch Jelena kehrte
bereits 1942 nach Moskau zurück und begann, Konzertbrigaden
für Auftritte an der Front vorzubereiten.
1958 wurde in der Maly Rshevsky Gasse ein Konzertsaal gebaut.
1989 eröffnete das Institut einen musikalischen Salon im
Schuvalov-Haus. Heute besetzt
das „Gnesin-Kombinat“, wie es in
der Stalinzeit genannt wurde,
mehrere Häuser in der ul.
Povarskaya.
Das Bildungsangebot im Gnesin-Institut ist heute dem des Konservato-
riums ähnlich und doch gibt es einen entscheidenden Unterschied – die
Absolventen des Konservatoriums arbeiten vorwiegend als Musiker
und Pädagogen an Hochschulen, wohingegen an den einfachen Lehranstalten, die im ganzen Land ein-
gerichtet wurden, ein Mangel an Musiklehrern mit Hochschulabschluss herrschte. Die Gnesin-
Akademie, quasi das zweite Konservatorium in Moskau, bildet nun auch Musiklehrer aus. Seit 2011
darf sich die Bildungseinrichtung Russische Gnesin-Musikakademie nennen.
Es lohnt sich, auch dort das Konzertprogramm anzuschauen, es ist sehr umfangreich und zum Teil kos-
tenlos. Wir besuchten am Silvesterabend ein sehr nettes Konzert, ein Kammerorchester spielte schöne
Stücke von Grieg, Dvorzak, Schtschedrin und interessante Eigenkompositionen in quasi familiärer At-
mosphäre. Infos unter http://www.gnesin-academy.ru/.
Simone Hillmann
Ausgabe 70 MosKultInfo 8
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Die Porzellanfabrik in Werbilki
Auf einer Exkursion, die mich nach Werbilki, 90 km nördlich von Moskau, führte, lernte ich die dortige
Porzellanfabrik kennen.
Der Engländer Franz Gardner gründete sie 1754, seine Wahl fiel auf das Dorf, weil es schön weit weg
von Moskau inmitten verschlafener Wälder und am Zusammenfluss zweier
Flüsschen lag. Gardner war lange auf der Suche nach gutem Ton, schließlich
fand er ihn in der Nähe von Tschernigow. Nun konnte er endlich sein Ziel ver-
wirklichen, das russische Imperium mit eigenem Porzellan zu versorgen. Der
Legende nach hat Katharina die Große ihrem Liebhaber Potjomkin befohlen, sie
mit einem Geburtstagsmahl zu überraschen, das selbst die Grenzen von „1000
und einer Nacht“ sprengen sollte. Das Essen wurde von einem Dessert beendet –
Katharina bekam eine Porzellantasse, die mit Brillanten gefüllt war. Sie war
begeistert vom Glanz des Goldes und dem festlichen Porzellan, das Potjomkin
im Gardner-Werk geordert hatte. Für die Zarin stellte Gardner daraufhin noch
vier prächtige Services her, jedes bestand aus einigen hundert bis zu 1 500 Tei-
len.
Die ersten Meister, die in der Fabrik arbeiteten, kamen aus Meißen, sie lernten
auch die russischen Fachleute an. Einer davon war Johann Müller, der damals im Imperatorskij Porzel-
lanwerk in der Nähe von Petersburg tätig war. Gardner schaffte es tatsächlich, Porzellan zu einer russi-
schen Massenware werden zu lassen. Viele konnten sich das teure importierte Porzellan aus Europa
natürlich nicht leisten und freuten sich am preiswerten vaterländischen Geschirr. Die Produktion musste
erweitert werden. 1771 arbeiteten dort siebzig Leute, zehn Jahre später hatte sich Anzahl bereits ver-
doppelt. 1785 erlaubte der Moskauer Bürgermeister dem Porzellanmagnaten das Stadtwappen und 1855
der Zar das russische Staatswappen auf den Stücken abzubilden. 1856 wurde die Manufaktur zum Hof-
lieferanten ernannt.
Nach dem Tod von Gardner wurde die Fabrik inner-
halb der Familie weitergegeben, mit wechselndem
Erfolg. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebte die
Produktion wieder auf. Trotz der Gründung anderer
privater Manufakturen nahm das Gardner-Werk immer
noch eine führende Position ein. Das Aushängeschild
der Fabrik waren Services, die mit den Wappen der
aristokratischen Familien, Adelskronen, Monogram-
men verziert waren.
Neuen Schwung erhielt die Fabrik 1892, als sie von
Matwej Kusnezow übernommen und erfolgreich in seine Porzellangenossenschaft eingegliedert wurde.
Um keine Kunden zu verlieren, kennzeichnete Kusnezow bis 1917 das Geschirr
mit Gardners Markenzeichen.
In Sowjetzeiten liebten In- und Ausländer Teller und Tassen aus Werbilki. Auf
der Weltausstellung 1937 erhielten die Meister eine Goldmedaille, ebenso 1958
in Brüssel. Inzwischen liefert die Fabrik Geschirr auch in den Kreml.
Auch heute noch stellt die Fabrik eine Produktlinie her, die Franz Gardner ins
Leben gerufen hatte und bewahrt die zweihundertjährigen Traditionen. Die Roh-
stoffe Ton und Kaolin kommen aus der Ukraine, der Sand aus Ramenki und der
Feldspat von der Halbinsel Kola.
Interessant war es, dem Produktionsprozess zuzuschauen. In den alten Werkhal-
len war es nicht sehr gemütlich und die Arbeitsbedingungen lassen etwas zu wün-
schen übrig. Und doch kommen am Ende sehr schöne Stücke aus dem Ofen.
Im Foyer des Werkes befindet sich ein Geschäft, in dem man das Porzellan auch
erwerben kann.
Simone Hillmann
Ausgabe 70 MosKultInfo 9
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Preise für die beste Rekonstruktion 2017
Im Dezember vergangenen Jahres zeichnete der Moskauer Bürgermeister die Preisträger des Wettbe-
werbes um die beste Rekonstruktion 2017 aus. Darüber, was und wie in der Hauptstadt restauriert wird,
kann man geteilter Meinung sein, doch eins ist Fakt – an allen Ecken und Enden wird saniert oder eben
auch nur gestrichen. Über einige der Preisträger soll im Folgenden berichtet werden.
Die Spitze des Außenministeriums
Die Rekonstruktion des Stalinhochhauses auf dem Smolenskaya Platz wurde im letzten Jahr zwar mit
Mitteln des Ministeriums durchgeführt, jedoch zählt das Gebäude zu denen, die die Stadtansicht prägen.
Nach dem Krieg wurde die Idee geboren, solche Hochhäuser zu bauen, um das 800-jährige Jubiläum
Moskaus würdig feiern zu können. Die Gebäude waren als Geschenk für die Stadt gedacht, jedes von
ihnen sollte ein Jahrhundert Geschichte versinnbildlichen. Für alle wurde am 7. September 1947 symbo-
lisch der Grundstein gelegt.
Zu den ersten Projekten, die nach dem Krieg verwirklicht wurden, gehörte das Außenministerium. Die
Architekten Minkus und Helfreich projektierten das Gebäude, sie wurden 1949 mit dem Stalinpreis
ausgezeichnet. Ursprünglich war kein Turm mit Spitze geplant, der Aufsatz kam erst später hinzu,
nachdem auf den Plänen für die anderen Stalinschwestern Spitzen und Türme zu sehen waren. Der
Turm besteht aus einer leichten Metallkonstruktion. Von Zeit zu Zeit wurde sie neu angestrichen, doch
Regen und Wind setzten dem Turm so sehr zu, dass 2010 zu einer Rekonstruktion geraten wurde. Die
Konstruktion wurde 2016 entfernt und detailgetreu wieder aufgebaut. Auch der obere Teil des Außen-
ministeriums wurde in die Sanierung einbezogen. So strahlt nun auch das Wappen der Sowjetunion in
neuem Glanz. Die Spitze erfüllt nur dekorative Zwecke, innen befindet sich eine Treppe für Wartungs-
arbeiten.
Villa von Reck
Lange Zeit starrte die Villa der Familie von Reck in der ul. Pyatnitskaya 64 vor Dreck. Das ehemalige
Haus des Bauunternehmers, das Ende des 19. Jahrhunderts vom Architek-
ten Sherwood, dem Sohn des Erbauers des Historischen Museums, ge-
plant wurde, leuchtet nun wieder in den Originalfarben. Die Fassade ist
reich verziert mit Stuckelementen und Säulen. Das riesige Fenster im
Erdgeschoss wird von zwei Frauenskulpturen flankiert. Die linke Seite
des Gebäudes wird von einem achteckigen Turm mit runden Fenstern
geprägt. Links und rechts neben den Säulen liegen Löwen. Nach der Ok-
toberrevolution wurden die Hausbesitzer enteignet. Im „Haus mit den
Löwen“ residierte das Bezirksparteikomitee. 1918 trat dort Lenin auf.
Villa Gutheil
Das Wohnhaus in der Deneshny Gasse stammt aus der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts. Es wurde nach dem Brand 1812 gebaut, seine
jetzige Form erhielt es nach einem Umbau in den achtziger Jahren des
19. Jahrhunderts. Gutheil, ein Deutschrusse, erbte von seinem Vater
einen Verlag, der Noten russischer und ausländischer Komponisten
herausgab. Besonders widmete er sich Rachmaninow, dessen Talent er
sehr schätzte. Er verlegte schon seine Diplomarbeit, die Oper „Aleko“.
Nach den Verfolgungen der Deutschen 1915 musste Gutheil Geschäft
und Verlag verkaufen, er verließ Russland. Jetzt gehört das Haus dem russischen Außenministerium.
Ausgabe 70 MosKultInfo 10
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Anwesen Ostafjewo
Seit der Erweiterung der Stadtgrenzen gehört der Herrensitz aus dem 18. Jahrhundert nun zu Moskau.
Das Landgut befindet sich in einem schönen Park mit See. Im Museum wird eine in Russland einzigar-
tige Medaillensammlung gezeigt, die mehr als
50 000 Exponate umfasst.
Das Anwesen ging in die Geschichte der russischen Fliegerei
ein – 1803 landete auf dem Territorium Praskowja Gagarina,
die erste russische Frau, die mit einem Ballon fuhr. Lange
wurden dessen Überreste in Ostafjewo aufbewahrt. Im litera-
rischen Salon verkehrten viele russische Schriftsteller, unter
ihnen Puschkin, Gribojedow, Batjuschkow und Gogol. Ende
des 19. Jahrhunderts befand sich das Gut im Besitz von
Scheremetjew, der sich sehr um den Erhalt der Adelskultur
bemühte und das Anwesen 1899 anlässlich des hundertsten Geburtstages von Puschkin in ein Museum
verwandelte. 1930 wurde es geschlossen und die Kunstgegenstände verteilte man auf andere Einrich-
tungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Haus ein Sanatorium für den Ministerrat der UdSSR
eingerichtet, in dem sich auch sowjetische Schriftsteller erholen durften. 1988 erhielt das Ensemble den
Status eines Museums zurück, seine Exponate kehrten zurück. Inzwischen wurde es innen und außen
restauriert. Zu jeder Jahreszeit ist es schön einfach dort nur spazieren zu gehen.
Vielerorts gelang es auch, die Inneneinrichtung der Gebäude zu erhalten oder zu rekonstruieren wie
beispielsweise im Anwesen der Familie Tatischtschev, Petrowskij Boulevard 8, mit seinem wundervol-
len Parkett.
Liebevoll saniert, sowohl innen als auch außen, wurde das Botkin-Haus in der Petroverigskij Gasse 4,
heute Sitz der Russischen Militärhistorischen Gesellschaft.
Am Hotel von Kokorjew aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts am Sophienufer neben der So-
phienkirche und gegenüber vom Kreml besticht der lange, über die gesamte Fassade reichende gussei-
serne Balkon, der in Sowjetzeiten verloren ging.
Villa Tatischtschev Botkin-Haus Hotel Kokorjew
Zu den Kirchengebäuden, die restauriert wurden, gehören die Erzengel Michael Kirche im Donkloster
und der Glockenturm des Roshdestvensky Klosters auf dem gleichnamigen Boulevard.
Auch in den Parks wurde viel getan. Der Haupteingang in den Gorkipark wurde erneuert. Auf dem Ge-
lände der WDNCh wurden neue Blumenbeete und Pflanzenlandschaften angelegt. Restauriert wurden
das Puschkin-Denkmal an der Metro Twerskaya, das Gorki-Denkmal steht wieder auf dem Platz vor
dem Weißrussischen Bahnhof und auch das Grab der Familie Tarasov auf dem Armenischen Friedhof
wurde restauriert.
Simone Hillmann
Ausgabe 70 MosKultInfo 11
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Wir planen individuell mit Ihnen. Alles kann - nichts muss: Stadtrund-
fahrt mit einem russischen Guide mit guten Deutschkenntnissen, Besich-
tigung des Kremls, der Rüstkammer, der Tretjakow-Gemäldegalerie
und des Leo-Tolstoi-Museums sowie des Sowjetischen Museums oder
des GULAG-Museums. Spaziergänge durch alte Moskauviertel lassen Sie
das „andere“ Moskau abseits von Hektik und Stress genauso erleben, wie
Ausflüge zu den Klöstern und Landgütern in der Moskauer Umgebung.
MOSKAU
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das abendliche beleuchtete Moskau möglich.
Tretjakow-Gemälde-Galerie
Eine der ersten und größten Nationalgalerien Russlands: Hier lernen Sie nicht nur die Kunst, sondern
auch die Geschichte kennen. Wir schlagen vor, die Galerie an zwei Tagen zu entdecken.
Am ersten Tag folgen wir in der Alten Tretjakow-Gemäldegalerie den Spuren der russischen Ikonen.
Am zweiten Tag tauchen wir in der Neuen Tretjakow-Gemäldegalerie in die Welt der russischen Avant-
garde ein. Die russische Ikonenmalerei und russische Avantgarde haben die internationale Kulturszene
besonders stark beeinflusst.
Malkurs in Fedoskino, in einem der drei Zentren der russischen Lackmalerei. Sie werden nicht glau-
ben, dass Sie es gemacht haben, so professionell sehen die mit mehreren Schichten lackierten und abge-
brannten Schatullen aus - ein besonderes Erlebnis für Erwachsene und Kinder.
Tagesausflug nach Swenigorod, in das Sawwino-Storoschewski-Kloster (15. Jahrhundert): der Weg
nach Swenigorod führt über die Uspenskoje-Rubljowskoje-Chaussee (durch Rubljowka, eine der am
dichtesten von Millionären bewohnten Gegend Moskaus), vorbei an der Residenz des russischen Präsi-
denten. Sie besuchen eine der drei ältesten Kirchen in der Moskauer Region. Sie wurde aus weißem
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Ausgabe 70 MosKultInfo 12
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Mein Moskau – Spaziergänge für Wahl-Moskauer und deren Gäste
Abseits der breiten Magistralen und allseits bekannten Sehenswürdigkeiten lädt das historische, typisch
russische Moskau ein, entdeckt und erkundet zu werden. In dieser lauten und hektischen Stadt gibt es
charmante, oftmals versteckte und gemütliche Ecken, meine kleinen Besonderheiten,
die ich Ihnen im Rahmen einer individuellen Exkursion (maximal 5 Personen) gern zeigen möchte.
Wenn Sie also denken, die meisten Sehenswürdigkeiten schon zu kennen und sich dennoch überraschen
lassen wollen oder Ihr Besuch aus der Heimat mehr als den Kreml sehen will, dann melden Sie sich
bitte bei mir. Ihre speziellen Wünsche besprechen wir dann und finden einen geeigneten Termin.
Der Winter naht und „warme“, also eher Indoor-Spaziergänge stehen auf dem Programm – die Drei
Bahnhöfe am Komsomolskaya Platz oder eine Tour durch ehemalige Industriegebiete wie Arma,
Winsawod und Artplay.
Warm angezogen empfehle ich einen Stadtspaziergang in einem der ursprünglichen Viertel, in wel-
chem wir die urbanen Seiten von Moskau kennenlernen; das wären
z.B. Samoskworetschie, der Iwanowhügel, die ehemalige Deutsche
Vorstadt an der Jausa mit dem Deutschen Friedhof sowie die Viertel
rund um die Metro Tschistye Prudy.
Für Interessenten an Architektur bieten sich thematische Spazier-
gänge durch die Gassen der ul. Pretschistenka und Ostoschenka
(Moskauer Architektur vom 17. bis zum 21. Jahrhundert) oder eine
Tour rund um den originellen Schuchowschen Radioturm in der Nähe
der Metro Schabolowskaja (Konstruktivismus) an.
Sie können auf einem Streifzug auch Moskau mit ganz anderen Augen sehen lernen -
mit den Augen von Ingenieuren – und die Spuren hervorragender hier tätiger Ingenieure entdecken.
Ein besonderes Thema für Interessenten an russischer Religionsgeschichte ist
der Besuch der Siedlung Rogoschskij posjolok am 3.Ring, dem Hauptsitz
der kirchlichen Altgläubigen.
Mit kleinen Schritten durch eine große Stadt gehen wir auf Entdeckungsreise
durch alte Stadtviertel für Kinder im Alter zwischen 5 und 13 Jahren (mit
Begleitung).
Ein Muss sind Moskaus Märkte, seien es die Obst- und Gemüsemärkte wie
der Danilowskij oder der Preobrashensky Markt oder die Volkskunst-, Kir-
chen- und Handarbeitsmärkte wie „Formula rukodelija“ oder „Ladja“.
Bitte sprechen oder schreiben Sie mich an.
E-Mail: simonehillmann@web.de oder
Telefon: +7 917 505 8862
Ich freue mich auf Sie, Simone Hillmann
Ausgabe 70 MosKultInfo 13
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Gottesdienste und Veranstaltungen Januar 2018
14.01. 11.15 Uhr Familien-Gottesdienst, Aula der DSM
21.01. 11.15 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
28.01. 11.15 Uhr Gottesdienst
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Unsere Gottesdienste finden, wenn nicht anders angegeben, im Botschaftssaal,
Mosfilmowskaja ul. 56, statt. Gleichzeitig ist Kindergottesdienst.
KonfirmandInnen-Unterricht 13.1.2018 in der Pfarrwohnung
St. Elisabeth Deutschsprachige Katholische Gemeinde Moskau
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Gottesdienste und Veranstaltungen im Januar 2018
01. Januar 17.00 Uhr Gottesdienst im Gemeindeapartment,
Prospekt Vernadskogo 103/3/139
07. Januar 10.00 Uhr Gottesdienst
14. Januar 10.00 Uhr Familiengottesdienst: Sternsinger
21. Januar 10.00 Uhr Gottesdienst
28. Januar 10.00 Uhr Kindergottesdienst
Sonntags finden die Gottesdienste, wenn nicht anders vermerkt, in der Deutschen Botschaft
Mosfilmovskaya Ulitsa 56, Moskau, statt.
Am Samstag, den 13. Januar sind von 11.00 bis 15.00 Uhr die Sternsinger unterwegs. Liebe Kinder,
meldet Euch bei mir, wenn Ihr bei dieser Aktion mitmachen wollt. Liebe Familien, melden Sie sich bei
mir, wenn Sie durch die „Heiligen Drei Könige“ den Segen Gottes erhalten wollen: lothar.vierhock@t-
online.de
Am 21. Januar nach dem Gottesdienst beginnen wir mit den Vorbereitungen auf die Erste heilige Kom-
munion. Dazu sind die Kinder der 3. Klasse ganz herzlich eingeladen.
Anmeldung: lothar.vierhock@t-online.de
Für Ihre Anliegen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
Pfr. Lothar Vierhock, St. Elisabeth-Gemeinde Moskau, +7 917 527 5580, lothar.vierhock@t-online.de
Ausgabe 70 MosKultInfo 14
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Termine und Veranstaltungen
Ausstellungen und Festivals
Moskau durch die Jahrhunderte
Anlässlich des Geburtstages der Hauptstadt zeigt die Tretjakow-Galerie, Lawruschinskij pereulok 10,
bis zum 21. Januar 2018 eine Ausstellung, die sich mit dem Antlitz Moskaus vom 17. bis zum 21. Jahr-
hundert beschäftigt. Mehr als einhundert Bilder werden zu sehen sein, darunter Werke von Kandinski,
Wasnezow, Perow und vielen anderen.
Takasi Murakami
Im Museum Garasch im Gorkipark werden bis zum 4. Februar nächsten Jahres erstmals Werke des ja-
panischen Künstlers ausgestellt.
Pieter Breughel
Im Rahmen des europäischen Programms „Flämische Meister“ wird im Artplay, ul. Nishnjaja
Syromjatnitscheskaja 10, bis zum 31. Januar 2018 die Multimediaausstellung gezeigt, die dem Maler
Pieter Breughel gewidmet ist.
El Lisitzki
Bis Mitte Februar zeigt die Neue Tretjakowgalerie, Krymski Val 10, eine Ausstellung des Avantgarde-
künstlers El Lisitzki. Im Jüdischen Museum, ul. Obraszova 11, werden Arbeiten aus der voravantgardis-
tischen Periode präsentiert.
Malewitsch-Ausstellung
In der Galerie Rabotschi i kolchosnitza vor der WDNCh, Metro WDNCh findet bis zum 25. Februar die
Ausstellung „Kasimir Malewitsch. Nicht nur das Schwarze Quadrat“ statt. Die Arbeiten beleuchten
unterschiedliche Phasen im Schaffen des Künstlers.
Impressionisten und Peredvishniki
Im Puschkinmuseum, ul. Wolchonka 12, Metro Biblioteka im. Lenina, werden bis zum 25. Februar
Werke der Impressionisten und Peredvishniki aus Sammlungen russischer und europäischer Museen
gezeigt.
Karl Brüllow
In der Tretjakow-Galerie, Lawruschinski Gasse 10, sind vom 24. Januar bis zum 24. Jnui Porträts von
Karl Brüllow aus Petersburger Sammlungen zu sehen.
Multimediaart-Museum
In diesem Museum in der ul. Ostoshenka 16 werden immer interessante (Foto)-Ausstellungen gezeigt.
Bis zum 4. Februar läuft beispielsweise eine Schau, die den Opfern der Stalinschen Repressionen ge-
widmet ist.
Die Exposition umfasst zum Teil geheime Archivmaterialien, die u. a. erst in der letzten Zeit gesichtet
wurden. Im Mittelpunkt stehen fünf Schicksale herausragender Wissenschaftler und Künstler, unter
ihnen Sergej Koroljow, einer der Begründer der russischen Raumfahrt, und Wsewolod Meyerhold, The-
aterregisseur.
Volkskunstmuseum
Das Volkskunstmuseum, ul. Delegatskaya 3, wartet mit Ausstellungen auf, die in der Mehrzahl dem
russischen Alltagsleben gewidmet sind. Russisches Geschirr wird bis zum 28. Februar gezeigt, um das
Neujahrsfest geht es bis Ende Januar.
Museum für moderne Kunst
Bis Mitte Februar geht es in der Filiale Gogolevski Boulevard 10 um „Lenin und Coca Cola“, in der
Jermolajewskij Gasse 17 wird moderne Kunst gezeigt bis zum 11. März.
Ausgabe 70 MosKultInfo 15
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Konzerte, Theater und Tanz
Klingende Leinwände
In der evangelischen Peter-und-Paul-Kirche läuft ein Projekt, das Malerei und Musik verbindet. Das
gesamte, sehr umfangreiche Konzertprogramm ist zu finden unter
https://www.lutherancathedral.ru/главная/концерты/.
Kammermusikfestival
Vom 9. bis zum 15. Januar 2018 findet im Konservatorium ein Kammermusikfestival statt. Vier Kon-
zerte erwarten ihre Zuhörer.
Weitere Veranstaltungen
Spaziergang im Dunkeln
Seit einiger Zeit wird im EKZ Riviera, ul. Avtosavodskaya 18, Metro Avtosavodskaya, das Projekt
„Spaziergang im Dunkeln“ verwirklicht. Alle können austesten, wie es ist, wenn man plötzlich nichts
mehr sehen kann – auf der Straße, zu Hause, im Geschäft und im Museum. Im „hellen“ Teil der Ex-
kursion wird die Brailleschrift erklärt. Infos und Karten unter https://progulka-v-temnote.ru/ru.
Eisfestival
Auf dem Poklonnaja Gora an der Metro Park des Sieges werden bis zum 8. Januar Eisskulpturen ausge-
stellt, gleichzeitig läuft ein Weihnachtsmarkt.
Eiskunstlauf
Die Eiskunstlauf-Europameisterschaft findet in Moskau vom 17. bis zum 21. Januar statt. Tickets unter
http://ticketoffice.ru/event/979?_openstat=ZGlyZWN0LnlhbmRleC5ydTszMDY1OTYxODs0ODg5OD
AxOTM4O2t1ZGFtb3Njb3cucnU6Z3VhcmFudGVl&yclid=7663965825539250274.
Orchideen
Bis in den April hinein kann man sich im Apothekergarten, Prospekt Mira 26, an zahlreichen verschie-
denen Orchideen erfreuen.
Ausgabe 70 MosKultInfo 16
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Veranstaltungen des Goetheinstituts Leninskij Prospekt 95a, Metro Prospekt Wernadskogo
PROGRAMM IM DEZEMBER/JANUAR
CAROLA NEHER (1900-1942)-SCHICKSAL EINER SCHAUSPIELERIN
12.12.2017 – 19.06.2018 Kuratorinnen: Irina Scherbakova, Maria Schilova
Die Ausstellung ist dem Leben und Schaffen einer der berühmtesten Schauspielerinnen der Weimarer
Republik gewidmet: Carola Neher. Sie repräsentierte das deutsche Theater der 1920er-Jahre wie keine
andere und war die Lieblingsschauspielerin von Bertolt Brecht, in dessen „Dreigroschenoper“ sie die
Polly und damit die weibliche Hauptrolle spielte. Carola Neher war das Gesicht des neuen experimen-
tellen Theaters, bis sie nach der Machtergreifung Hitlers mit ihrem Mann, dem Kommunisten Anatol
Becker, in die Sowjetunion emigrierten musste, wo sie 1936 aus politischen Gründen verhaftet wurde.
Anatol Becker wurde zum Tode verurteilt, Carola Neher starb 1942 in Lagerhaft. Die Ausstellung zeigt
einzigartiges Material: Dokumente, Fotos, Video- und Audioaufnahmen aus deutschen und russischen
Archiven, aus dem privaten Archiv der Nachkommen der Schauspielerin und der Sammlung der Men-
schenrechtsorganisation „Memorial“.
Ort: MEMORIAL, Karetnyj rjad 5/10, Metro: Majakowskaja
NICHT MEHR ALS FÜNF WORTE
AUSSTELLUNGS- UND VORTRAGSPROGRAMM
18. JANUAR – 11. MÄRZ 2018 Das Ausstellungs- und Vortragsprojekt ist den historischen und gegenwärtigen Bedeutungen des Iko-
noklasmus gewidmet. Initiiert von dem in Moskau lebenden Künstler Maxim Spiwakow will es den
öffentlichen Dialog über religiöse und politische Ideologien der Repräsentation befördern. Denn die
Frage, wie Bilder eingesetzt werden, bis hin zu ihrem religiös, politisch oder ästhetisch motivierten
Verbot scheint heute aktueller denn je.
Ort: Staatliches Moskauer Vadim-Sidur-Museum, Ul. Nowogirejewskaja, 37, Geb. 2, Metro:
Nowogirejewskaja
7. MOSKAUER BIENNALE DER GEGENWARTSKUNST
noch bis 18. Januar 2018
Das Hauptprojekt der 7. Internationalen Moskauer Biennale der Gegenwartskunst steht unter der Über-
schrift Clouds ⇄ Forests. Kuratiert von Yuko Hasegawa, Tokio, wurden 52 Künstlerinnen und Künstler
aus 25 Ländern ausgewählt, darunter die in Deutschland lebenden Künstler Olafur Eliasson, Michael
Najjar, das Künstlerduo „Aurora Sander“ und Nile Koetting. „Bei der Auswahl der Künstler“, so die
Kuratorin, „wurde jenen besondere Aufmerksamkeit geschenkt, die einen frischen Blick auf neue Tech-
nologien werfen, den bekannten Sprachen der Kunst neues Leben geben, dabei ihre kulturellen Wurzeln
nicht vergessen, die Welt als ein einheitliches Ökosystem betrachten und so die Kunst neu erfassen –
ihre Geschichte, Genres und Medien“.
Ort: Neue Tretjakow-Galerie, Krymskij Wal 10, Metro: Park Kultury
Weitere Veranstaltungen unter https://www.goethe.de/ins/ru/de/sta/mos/ver.cfm.
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Deutsches Historisches Institut Moskau
Voroncovskaya ulitsa 8/7, Metro Taganskaya
http://www.dhi-moskau.org/de/veranstaltungen.html
Deutsch-Russisches Haus
Malaya Pirogovskaya 5, Metro Frunsenskaya
Veranstaltungen des Deutsch-Russischen Hauses finden Sie unter www.drh-moskau.ru.
Ausgabe 70 MosKultInfo 17
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Stadtnachrichten
Modell Moskau
Auf der WDNCh wurde das erneuerte Modell der Hauptstadt feierlich eröffnet. Im neuen Pavillon in der
Fliederallee (Sirenjevaya Alleya) können alle 20 000 Gebäude innerhalb des Gartenrings im Maßstab
1: 400 besichtigt werden.
Die besten Eisbahnen Moskaus
Eisbahn im Baumann-Garten, ohne Lärm und ohne Massenauflauf,
https://katok.su/roll/moscow/katok_v_sadu_im_baumana.html
GUM-Katok auf dem Roten Platz, http://moscow-2018.su/katki/gum-katok-na-krasnoj-ploshhadi-
2017-2018/ Eisbahn im Gorkipark – modern und angesagt, http://park-gorkogo.com/events/695
Eisbahn auf der WDNCh, http://katok.vdnh.ru/
Eisbahn im Sokolniki-Park, http://www.mvexpo.ru/katok-sokolniki.html
Eisbahn im Hermitage-Garten, http://www.mosgorsad.ru/rest/katok/
Eisbahn im Park Legend (neben dem Eispalast), http://www.parklegends.ru/katok/
Skifahren in und um Moskau
Metro Nagornaja, http://www.kant.ru/sport/
Nowoperedelkino, http://www.rass-s.ru/about/slope/novo-peredelkino/
Kurkino, http://www.rass-s.ru/about/slope/kurkino/
Sorotschany, Dorf Kurowo, http://www.sorochany.ru/
Sportpark Wolen, Jachroma, http://www.volen.ru/
Losa bei Sergejew Posad, http://www.lozaski.ru/
Tschylkowo, http://chylkovo.ru/
Balaschicha, http://www.semya-rastet.ru/razd/sportivnogornolyzhnyjj_kompleks_lisja_gora/
Stepanowa, http://ya-park.ru/
Schukolowo, http://www.shukolovo.ru/
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Diana, 24 Jahre alt, wohnt in der Nähe der Botschaft sucht Arbeit als Haushaltshilfe. Sie spricht nur
Russisch. Tel. 89654104770
Unsere Haushaltshilfe Nurai, 39, spricht Englisch und Russisch, schon für mehrere Familien im Deut-
schen Dorf tätig gewesen, sucht eine neue Beschäftigung. Babysitting, Putzen oder Hausarbeit. Sehr
vertrauenswürdig. Empfehlungsschreiben/Referenzen von internationalen Familien vorhanden.
Telefon: +7 966 154 06 86, Email: nurai178@mail.ru
Unsere Haushaltshilfe Natalia sucht einen Nebenjob 1-2mal pro Woche. Sie ist 50, Moskauerin, sie
spricht nur russisch-Referenzen vorhanden. E-Mailadresse nvtag@bk.ru Tel. 89161277137