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16. Jahrgang, Güssing, am 12. Feber 1928. V. B. B.Fo lgev f e y
Erscheint jeden Sonntag,Redaktionsschluss
Donnerstag Mi t t ag
Ost.Postsparkasse Conto 150,05®
Einzelnum m er: 15 g,Bezugspreis f. Amerika ganzjährig 3 Dollar.
Öst.PostsparkasseConto 150.058
SÜDBUR6ENLÄNDISCHER CHRISTLICHER BAUERNFREUNPBezugspre i se :
Halbjährig 3 Schill. Vierteljährig 150 Schill. Manuskripte werden nicht zurückgegeben. I
M itteilungen den T e x t betreffend zu richten andie Verwaltung der Güssinger Zeitung
Inseraten- und Abonnementannahme:
Buchdruckerei Béla Bartunek Güssing. Anzeigen billig, laut Tarif.
Aus dem Parlament.Vergangener Woche kam das
Kapitel Verkehrswesen im Finanzausschuss zur Behandlung.
Nationalrat Franz Binder führte aus, dass ein Staat gegenüber einem Neulande ganz dieselben Pflichten habe, wie Eltern gegenüber kleinen Kindern, die sich ihr Brot noch nicht verdienen können.
Das heutige Burgenland sei unter Ungarns Herrschaft ja wirklich vernachlässigt worden, doch am krassesten wohl in derVerkehrsfrage. Das Burgenland habe zwei Juwelen: den Neusiedlersee und das Bad Tatzmannsdorf, doch gibt es dort misserabelste Strassen. Redner sagte, dass man dem Burgenlande die Fata Morgana einer Nord— Südverbindung vorgezeigt habe und er entnehme aus der Mitteilung des Ministers, dass für diesen Zweck
für dieses Jahr 500.000 Schilling zur
Verfügung gestellt werden, doch möchte er den viel rascheren Ausbau dieser Strasse wünschen.
Das Strassenelend im Burgenland
wird erst dann behoben werden, wenn
zu den jetzt vorhandenen Bundes
strassen dazu noch die Nord— Südverbindung hinzugerechnet, noch aus-
serdem die 53 Kilometer ehemaliger ungarischer Staatsstrassen, um welche das Burgenland geschädigt wurde, hinzukommen werden, Es sei nicht die Schuld des Burgenlandes, diese misse Grenzführung und daher sei es Pflicht des Staates noch mehr zu tun. Wir haben ein Ministerkomitee, welches sich mit dem Studium der burgenländischen Frage befasst und er wäre sehr neugierig, was dieses Minister
komitee bisher geleistet habe.Nationalrat Binder sagte, dass im
Finanzausschuss alle Ländervertreter ihre Schmerzen Vorbringen, im Bezug
auf Eisenbahnbauten.Er habe den Eindruck, dass die
hohe Regierung infolge der Fälle dieser Forderungen stutzig geworden ist und schaut, sich ein Projekt herauszugreifen.
Die Folge hievon ist, dass nichts gebaut wird. Die Regierung möge nur
den Mut aufbringen und das Spreu vom Weizen sondern. Alle Achtung vor dem Lokalpatriotismus, doch müssen nur solche Bahnen gebaut werden, welche grosse Gebiete erschliessen. Ein solcher Bahnbau wäre der Ausbau
der Stremtalbahn und wäre dies ein
Akt der Staatsklugheit.Daher überreichen die National
räte Binder, Buchinger und Heitzinger der Regierung einen Resolutionsantrag, in welchem es heisst, dass die Regie- rui g aufgefordert wird, den Ausbau der Stremtalbahn in Erwägung zu ziehen.
Der Minister für Handel und Verkehr sagte, dass er selbst einsehe, dass diese Eisenbahn notwendig wäre, doch biegen hiezu nicht weniger als drei Projekte vor.
Aus den Erklärungen des Herrn Ministers ersieht man so recht den alten Jammer. Kaum wird nur von einem Bahnbau gesprochen, kommen schon die „Gschaftlhuber“ mit allen
möglichen Prospekten und dazu kommt noch der Lokalpatriotismus, weil viele Menschen es sich einbilden, die Bahn muss justamend bei seinem Hause vorüberführen.
Dies alles hat schon oft zusammen
geholfen, viel Unheil zu stiften.
An unsere geehrten Abonnenten!Unserer ersten Nummer haben w ir Post
erlagscheine beigelegt und bitten wir alle unsere
geehrten Leser und Abonnenten, diesen Erlag
schein zur Einzahlung der Bezugsgebiihr für
Die Leistungen der Güssinger
Grafen in den Türkenkriegen.
(197) Von P. Gratian Leser .
Es ist bereits ein Jahr vergangen, seit
dem ich die Beschreibung der Geschichte
von Güssing und Umgebung unterbrochen
habe. Der Hauptgrund davon war der
Mangel an neuen Daten. Unterdessen war
ich nicht müssig. Ich forschte weiter und
dehnte mein Forschungsgebiet aus nicht bloss
auf Güssing, sondern auch auf dessen Umge
bung und zwar auf die Gemeinden des Strem-,
Pinka- und Lafnitztales, wovon ich, im All
gemeinen genommen, ziemlich viel Interes
santes gefunden habe ; jedoch die einzelnen
Gemeinden betrachtet, ist das Gefundene noch
sehr lückenhaft. Dessenungeachtet, hoffe
ich, meinen geschätzten Lesern manch Neues
von unserer engeren Heimat bieten zu können.
Zunächst beabsichtige ich über das neue
Gefundene von Güssing zu berichten, dann
will ich die gefundenen Daten von den ob
genannten Gemeinden anführen.
Ich beginne mit der Darstellung dessen,
was die einstmaligen Grafen von Güssing
und mit diesen unsere Vorfahren in den
Türkenkriegen gegen diese geleistet haben;
wobei die aufsteigende Macht der Türken
und dann deren zähe Überwindung 'durch
das deuische Schwert verfolgt werden kann.
Der erste Türkenkämpfer der Güssinger
Grafen war der sogenannte L a d i s l a u s
v o n Sá r ó , der 1396 als Obergespan der
Komitate Temes und Liptó der Oberbefehls
haber des gegen die Türken ziehenden könig
lichen Heeres war und wahrscheinlich in der
Schlacht bei Nikapol 1396 gefallen ist.
Dessen Sohn, der sich Pe t e r C s e h
von L é v a schreibt und wie sein Vater
die einstige Güssinger Provinz, nämlich das
Gebiet von Stinatz bis Königsdorf und von
Strem bis zur Lafnitz an der Steiermark,
ferner das sogenannte Őrség unter St. Gott
hard besass, kämpfte 1435 bei Uzora gegen
die Türken, wo er eine hervorragende Rolle
gespielt haben dürfte, denn ein Jahr darauf
trifft er als Obergespan der Komitate Bares
und Szolnok Anstalten zur Einhebung der
Quinquagesimasteuer und ist zugleich als
Woiwode von Siebenbürgen tätig.
Nach dessen Tode erbte das Riesengut
sein Sohn L a d i s l a u s C s e h , dem der
Reichsverweser Johann Hunyady 1451 zum
Schutze seiner Burgen und Güter an der
steirischen Grenze in seiner Burg Güssing
Wiener Denare zu prägen und den könig
lichen Dreissigstgrenzzoll in der StadtGüssing
(„in Civitate Wywar“ lies Újvár) und an den
zu Güssing gehörenden Besitzungen, wie in
Rudersdorf, Deutsch-Kaltenbrunn, Stegers
bach und Oberwart — wie auch in Hendorf
und jánosfalva, die zu St. Gotthard gehörten
— für sich einzuheben gestattete. Ladislaus
Cseh kämpfte mit demWoiwoden von Sieben
bürgen und anderen Hochadeligen in der
Türkei, wo er selbst mit dem Woiwoden in
Gefangenschaft geriet. Während der erste
enthauptet wurde, schenkte man Ladislaus,
den man für einen gemeinen Soldat hielt,
das Leben. Als aber die Türken später seinen
Stand und Namen erfuhren, gaben sie ihn
gegen ein Lösegeld von 16.000 Gulden frei.
Hier sei bemerkt, dass zu Zeiten des
Peter und des Ladislaus Cseh die Öster
reicher und Ungarn gegeneinander Krieg
führten, zu Zeiten des letzteren scheint der
Kriegsschauplatz auf unseren Gebieten ge
wesen zu sein, indem die Deutschen die
Güssinger Burg eroberten, wonach Ladislaus
Cseh mit seinem Sohne Johann über zwölf
Jahre in der deutschen Gefangenschaft ge
halten wurde, bis er zu ihrer Befreiung von
dem Woiwoden von Siebenbürgen — von
Nikolaus Újlaki ein hohes Darlehen aufnahm.
Ladislaus Cseh wurde durch diese doppelte
Gefangenschaft nicht kluger. Nach einer
Urkunde verprasste er durch ein liederliches
Leben sein ganzes Vermögen, so dass ihm
nicht eine Bauernsession blieb. So verlor
das Geschlecht der Cseh von Léva die Burg
von Güssing und deren Provinz und kam
1457 in den Besitz des Geschlechtes der
Ujlaky.
Der erste Güssinger Burgherr aus die-
2. G ü s s i n g e r Z e i t u n g 12. Feber 1928
Einoesendet.Die bcfic SBürje
3um Äaffee
das vierte Vierteljahr 1927 (Okt. bis Dez.) wel
che 1*50 Schilling beträgt, zuverwenden. Gleich
zeitig ersuchen wir diejenigen unserer geehrten
Leser und Abonnenten, die die Bezugsgebühr
für das verflossene Jahr 1927 noch nicht begli
chen haben, uns auch den hiefür entfallenden
Betrag «Jnzusenden, damit in der Zusendung
unseres Blattes keine Unterbrechung eintrete.
Die Verwaltung.
Endlich ein Lichtstrahl.Wir können eine freudige Nachricht
mitteilen, welche geeignet ist, uns mit Freude
und Hoffnung zu erfüllen.
Mit der Errichtung der Landeshypo-
tfiekenanstalt wird es nun ernst.
Die Regierung macht eine Einlage von
2 Millionen Schilling, die Wiener Banken
machen eine weitere Einlage von 4 Millionen
Schilling. Daher insgesamt 6 Millionen Schil
ling, das sind 60 Milliarden.
Diese Summe wird genügen, um die
dringendste Kreditnot des Burgenlandes zu
befriedigen.
Skandal über Skandal Im Parlament.Die Sozialdemokraten machen, wann
es ihnen passt, aus einem Floh, einen
Elefanten.
Am 1 Februar wurde von ihnen eine
dringliche Anfrage im Parlament, wegen an
geblicher Übergriffe des Gendarmeriekom
mandanten von Oberösterreich eingebracht.
Es kam zu einem wüsten Skandal und zu
einer Rauferei.
Nur so weiter und jeder Mensch der
sem Geschlechte war N i k o l a u s U j l a k y ,
der schon 1443 bei Jalovalz gegen die Tür
ken kämpfte. Nikolaus Újlaki musste ein
rohes Feldherrntalent besessen haben, denn
dersterbende Türkenschläger Johann Hunyady
hielt ihn als fähigsten Anführer des christ
lichen Heeres gegen den Halbmond. Nach
dem Tode Hunyady’s 1456 drangen der
grosse Bussprediger aus dem Franziskaner
orden Johann von Capistrano und der päpst
liche Delegat an Ujlaky heran, die Ober
befehlshaberstelle des christlichen Heeres
anzunehmen, was er auch bereitwilligst tat.
Zu dieser Zeit finden wir ihn in Serbien
und Bosnien im Felde wider die Türken
und nimmt sich kaum Zeit seinen besten
Freund den totkranken und sterbenden Jo
hann von Capistrano zu besuchen, trifft jedoch
Anstalten, dass dieser grosse und heilige
Mann das Zeitlichein seiner Stadt lilok segne
und dort seine Ruhestätte finde.
Nach dem Tode des früher genannten
Johann Hunyady war Ujlaky ein grösser
Feind dessen zwei Söhnen, Ladislaus und
Matthias Hunyady. So war Ujlaky der Ur
heber der Enthauptung des ersten und wi
dersetzte sich gegen die Königswahl des
zweiten.
Als Matthias Hunyady, auch Corvinus
genannt, trotzdem zum König gewählt wurde,
veranstaltete Nikolaus Ujlaky mit 25 Hoch
adeligen am 17. Februar 1459 in seiner
Burg zu Güssing eine Versammlung, wo der
ungarische Thron erledigt erklärt, Kaiser
Friedrich 111. zum König von Ungarn gewählt
und am 4. März in Wiener-Neustadt gekrönt
wurde. Damit waren die Würfel des Krieges
gefallen. Ujlaky stritt anfangs in Oberungarn
iff fdjon feit lirgrofjmuffers 3etfen ber be= roäfyrle f it z e Seigenftaffee, meiner nicf)f allein t'efyr tnofylfcfyntedienb unb farbäräffig, fonbern and) ungemein ausgiebig, baf)er billig im (äebraudj ifi.
sehen kann, wird wissen, wie so etwas endet.
Seit 3 Monaten tagt der Justizausschuss
und ist noch immer kein Ende zu sehen.
Wollen die Sozialdemokraten der Be
völkerung die Segnungen der Demokratie,
welche in wüsten Parlamentsraufereien aus
artet zeigen und dies etwa auch als eine
Errungenschaft hinstellen ?
Für eine solche Errungenschaft bedan
ken wir uns schön.
Die Einführung des Gesundheitsdienstes in Österreich.
Die Lebensversicherungs-Gesellschaft
Phönix bietet ihren Versicherten durch Ver
abfolgung eines Gutscheines an dieselben
die Berechtigung, sich auf Kosten der Ver
sicherungsgesellschaft durch einen approbier
ten Arzt untersuchen und beraten zu lassen.
Der Gutschein wird zugleich mit der Beur
kundung über die geleistete letztfällige Prä-
und dann bei Körmend siegreich für Fried
rich 111. Als aber Matthias Corvinus ihm die
Verwaltung Bosniens zusicherte, verliess er
den deutschen Kaiser und schloss sich dem
ungarischen König an, der ihm 1464 die
Verwaltung Bosniens übertrug, das er bis zu
seinem Tode 1476 gegen die Einfälle der
Türken verteidigte.
Von dessen Sohn L o r e n z U j l a k y ,
der Fürst von Bosnien und Burgherr von
Güssing war, hiess es, dass er die Türken
durch seine Güter nach lllyrien führte, die
deshalb seine durch auffällige Zeichen kennt
lich gemachten Ortschaften verschonten und
seine zufällig gefangen genommenen Orts
bewohner unentgeltlich wieder freiliessen.
Tatsache ist, dass er die Einhebung der
Landessteuer verhinderte und den König
Wladislaus II. im Gespräch aus Verachtung
mienzahlung allen Inhabern einer auf mindes
tens S 5.000 lautenden Polizze ausgefolgt.
Die ärztliche Untersuchung kann durch einen
beliebigen, vom Versicherten zu wählenden
Arzt vorgenommen werden, der das Berufs
geheimnis auch gegenüber der versichernden
Gesellschaft zu wahren verpflichtet ist. Er
bekundet lediglich mit seiner Unterschrift auf
der Reversseite des Gutscheines, dass er
die Untersuchung vorgenommen und die
notwendigen Ratschläge dem Versicherten
erteilt hat
Das Honorar, das dem Arzt nach Ein
sendung des Gutscheines von der Gesellschaft
überwiesen wird, ist mit S 6.— gewiss reich
lich genug bemessen, um den in Betracht
kommenden Versicherten die Aufsuchung
eines Arztes ihrer Wahl zu gestatten. Die
Anführung des Honorarbetrages auf dem
Gutschein wird jedem Versicherten das Be
wusstsein geben, dass sich diese Inanspruch
nahme des Arztes in nichts von einer auf
eigene Kosten gesuchten Konsulation unter
scheidet.Für die Lebensversicherungs-Gesell
schaft frhönix bedeutet die Einführung dieses
Gesundheitsdienstes eine Belastung in der
Höhe von V* bis */* Prozent der Prämie.
Sie wird allerdings aufgewogen durch die
Erziehung der Versicherten zur Pflege ihrer
Gesundheit und den dadurch bewirkten
günstigen Einfluss auf die Lebensdauer. Zu
nächst wird der Versicherte den Gutschein
in Abständen von drei zu drei Kalenderjahren
erhalten, wie auch bei der amerikanischen
Lebensversicherung die unentgeltlichen pe
riodischen Untersuchungen anfangs durch
gewöhnlich Ochs nannte. Dieses hochmütige
Benehmen konnte der sonst gelassene König
nicht mehr ertragen und eroberte 1495 in
lllyrien nach harten Kämpfen Ujlaky’s sämt
liche Burgen, wie auch die Burg von Güs
sing, die der König auf den Druck der
Magnaten ihm nur unter der Bedingung
zurückgab, dass er 150.000 Gulden Kriegs
schadenersatz erlege ̂ und im Falle seines
kinderlosen Hinscheidens alle seine Güter
und Burgen dem König zufallen. Nach dem
Tode Wladislaus 11. stieg Lorenz Ujlaky
wieder in hohen Stellen. Vom Jahre 1516—
1524 war er Landesrichter und vom Jahre
1518 Regierungsrat. Endlich starb er 1524
in lllok. Noch in diesem Jahre schenkte
König Ludwig II. die Güssinger Provinz und
das Őrség dem Helden von Jaitza und Ban
von Kroatien Franz Batthyány.
r BAUUNTERNEHMUNGA L E X A N D E R B R E N N E R
ARCHITEKT UND STADTBAUMEISTER
ÜBERNI^/AT DIE PRO JEKTIERUNG UND AUSFÜHRUNG ALLER HOCH- ,
UND TIEFBAUTEN ZU DEN J KULANTESTEN BEDINGUNGEN.
FILIALE:
EISENSTADT, PFARRG. 184ZENTRALE:
OBERWART
12, Feber 1928 G ü s s i n g e r Z e i t u n g 3.
dureh mehrjährige Fristen getrennt waren.
Es ist eine solche weiträumige Form für den
Anfang schon deshalb empfehlenswert, weil
das Publikum auf diese Weise eher zuin
Versuch herangezogen werden kann als wenn
es bei kürzerer* Fristen den Eindruck einer
Kontrolle gewinnt.
Die Form, in welcher die Gesellschaft
KathreinersKneipp
Malzkaffee
Ebenso b illig , wie delikat
und gehaltvoll !
Auch für den verwöhntesten Kaffeeliebhaber: „Das Glück in der
kaffeeschale“
den Polizzeninhabern von der neuen Ein
führung Mitteilung macht, ist ungemein dis
kret und geschmackvoll, Es gelangt lediglich
ein „Anhang zur Lebens-Versicherungsur
kunde“ zur Versendung, der eine sachliche,
von allen reklamenhaften Wendungen freie
Belehrung über die kostenlose ärztliche Bera
tung enthält. .Wir begrüssen diese im Interesse der
Versicherten, der Allgemeinheit und damit
unseres Staates gelegene, eminent volkswirt
schaftliche Einrichtung aufs beste.
Kundmachung.. Im Grunde der §§ 5, 22 der Verordnung
des Landeshauptmannes des Burgenlandes
vom 7. VI. 1927, ZI. IX-222/69 über Aus
nahmen von der Sonntagsruhe im Handdsge-
werbe urid einzelnen Erzeugungsgewerben wird angeordnet:
■ § 1. Als Sommerverkehrsorte, in denen
, in der Zeit vom 15 5. bis 15. 9. jeden Jahres
der Kleinverschleiss von Ansichtskarten und
Galanteriewaren des Fremdenverkehres (Reise
andenken) auf Ständen ausserhalb der Märkte
an Sonntagen durch acht Stunden gestattet
ist haben im pol. Bezirke Giissing, die Ge
meinden Deutsch-Schützen, Eberau, Güssing
Stegersbach und St. Michael zu gelten. Als
Verkaufszeit für diesen Kleinhandel wird
die Zeit von 10 Uhr vormittag bis 18 Ufrr
nachmittag festgesetzt.
§ 2. Für nachstehende Betriebsarbeiten werden die zulässigen Geschäftsstunden an Sonntagen festgesetzt wie folgt: a) für den Verschleiss von Sodawasser, alkoholfreien Getränken und Gefrorenen auf öffentlichen Strassen und Plätzen während der Sommermonate d. i. vom 15. 5. bis 15. 9. die Zeit von 10 Uhr vormittag bis 18 Uhr nachmittag; b) für den Verschleiss von Tageszeitungen in der Gemeinde Güssing die Zeit von 17 bis19, in allen übrigen Gemeinden des Bezirkes die Zeit von 16—18. Uhr.
§ 3 Die Sonnfagsarbeit bei der Erzeugung von Zuckerbäcker, Schokoladen, Kanditen und Lebzelterwaren wird insoweit sie nicht unter die Verbotsbestimmungen des Bäckereiarbeitergesetzes vom 3. IV. 1919 St. G. Bl. 117 fällt, in dér Zeit von 7 Uhr früh bis 16 Uhr nachmittag gestattet,
§ 4. Diese Bestimmungen treten mit dem Tage der Verlautbarung in Wirksamkeit. Übertretungen werden nach Massgabe der Bestimmungen der Gewerbeordnung geahndet. ,
AUS NAH UND FERN.Feuerwehrkränzchen der freiwilligen
Feuerwehr Güssing. Die freiw. Feuerwehr von Giissing hat anlässlich ihres Vereinskränzchens am 22. Jänner 1928 im Gasthause des Herrn Jostf Loikits einen sehr zahlreichen Besuch zu verbuchen. Der Reinertrag des Kränzchens beträgt S 278‘22 Die Vereinsleitung dankt auf diestm Wege allen Unterstützern des Vereines.
Postkraftwagenverkehr. Über Auftrag der Postdirektion Wien ist die Personen
beförderung mit dem Postpaketauio bis auf weiteres eingestellt Es können daher Fahrgäste mit diesem Wagen in keiner Richtung mitgevomnuMi werden Postamt Giissing.
„P eciosa“. Der D. Männergesang- yt’rein G üs? ing hat m it einem in G üss ing noch n ich j dagewesenen E rfo lg t das Stück „Prec iosa“ zur Au fführung gebracht. Dem Kunstb’ed ü i fm s der Bevölkerung nachkommend, wurde dieses Stück für.fma! bei ausverkauftem Hause aufgeführt. Dass bei einem derartigen Andrange nicht Jedermann in Bezug auf die Plätze zufrieden gestellt werden konnte, war nicht zu vermeiden. Über das Stück selbst und die Spieler etwas zu schreiben erübrigt sich: Die Zuschauer haben durch ihren 2 bis 3maligen Besuch der Aufführungen bereits das beste Zeugnis ausgestellt Mit welchen Schwierigkeiten aber hinter den Kullissen zu kämpfen war, entgeht dem Einblicke des Unbeteiligten. Die bereits längst als vorzüglich anerkannte Regie des Obmannes Band hat es trotz grösser Schwierigkeiten zustande gebracht, dass alles klappte. Frau Fiedler war nichtsdestoweniger, unverdrossen, als nach langen Proben im letzten Momente ein Personenwechsel stattfinden musste, desgleichen Herr Schwarz, der nach mühevollen Arbeiten an einer schwierigen Partie die gleichen Hindernisse überwinden musste. Dass Herr Mucha aus Mitteleuropäern derartige Asiaten zu fabrizieren verstand, müsste eigentlich die Eifersucht jedes standesbewussten Zig . uners herausfordern, denn die Zigeunertypen auf der Bühne waren vorzüglich. Wir wünschen, dass es der Regie des Obmannes Band gelingen möge, uns baldigst wieder den Genuss eines derartigen Kunstwerkes zu verschaffen.
Danksagung.Neue Spenden für das Kriegsmuseum.
Herr Franz Dujmovits Sulz russ. Patronen, Legitimationskarte und 1 Karte aus Görz, Herr Josef Polzer Punitz 1 russ. Hemd aus der Gefangenschaft, 1 russ. Patronentasche, 6 Photographien, 1 Armband ausGräh*ateriTuiTse (1918); Herr "Alfred Hardin St. Nikolaus 10 Feld- und Ansichtskarten,
Herr Eduard Jandrasits Grossmürbisch ein Kriegsgebetbuch, Herr Igna2 Strobl Tobaj.8 Photographien aus Italien, Herr Leo Glaser Güssing 1 Inf. Kappe, 1 Portopee, 1 Gewehrriemen, 1 Menageschale, 1 Feldflasche,1 Inf. Patronentasche, 35 versch. Patronen,1 Verbandpäckchen, 1 russ. deutsch. Wörterbuch aus der Gefangenschaft und 1 Scharfschützenschnur, Herr Heinrich Poldt Güssing 1 ital. Trinkbecher mit Löffel aus Avezzano (1918), Herr Anton Szucsich Grossmürbisch1 russ. Schrapnellzünder mit einer eingelegten Taschenuhr, Herr Josef Csery Güssing1 Karl-Truppenkreuz.
Für die gütige Übermittlung dankt
P. Deák Flórid, Güssing,
Jennersdorf Verhaftung. Der Pferdeknecht Franz Reithofer aus Berndorf wurde schon seit dem Jahre 1926 wegen Diebstahl gesucht Am 20. Jänner gelang es dem Posten Jennersdorf, ihn auszuforschen und zu verhaften. Der Hilfsarbeiter Felix Trinko aus Kunschachen wurde am 21. Jänner wegen- Landstreicherei verhaftet und dem Bezirksgerichte Feldbach eingeliefert.
Moschendorf. Anlässlich des am 15. Jänner 1928 abgehaltenen Balles der freiw Feuerwehr von Moschendorf haben Überzahlungen gespendet die Herren Obmann Franz Kirnbauer 9 S. Ehrenpräses Pfarrer Anton Gilwert 9 S. Obmannstellvertreter Anton Windisch 4 S. Stefan Schmidt 8 S. Johann Taschler Gaas 4 S. Johann Lerihartd3 S, Johann Noe Pinkamindszent 3 S. Paul Gregor 2 S. Franz Gáspár Pinkamindszent2 S. Konrad Hirschacker 2 S. Stefan Mittl2 S. Sechsundvierzig Personen je 1 Schilling. Der Verein sagt hiemit allen edlen Spendern herzlichsten Dank. Das Kommando (Entg.)
Spendenausweis. Anlässlich des am
15. Jännorl.J. abgeh,ilteneu Balles der freiw.
Feuerwehr von Sumetendorf haben Über
zahlungen gespendet die Herren : Anton
Unger 9 S, Klepeis Markus, Emil Schwarz,
Johann Hollendonner je 5 S. Edmund Lindau,
Stefan Gober je 4 S. Pfarrer Kiss, Oberlehrer
Lantos, Daniel Huber, Samuel Latzer, Franz
Pfeiffer, Rudolf Karner, Paui Stanz je 3 S.
Alois Anhalt, Dr Csaplovics, Franz Németh,
Franz Steiner, Franz Halzer je 2 S. Rudolf
Gratzer, Ernst Koch, Eduard Gülly je 1 S.
Leopold Klepeis, Fr. Elisabeth Wolf je 50 g.
Herr Amimann Prinzinger eine Torte. Der
Verein sagt hiemit allen edlen Spendern
herzlichsten Dank. Das Kommando. (Entg.)
Eine tanzend Sterbende. Gegen Ende des Jänners war in einem Hause in den Raabfidischer Bergen eine gemütliche Hochzeit, welcher auch die 76jährige Jost Cacilia in guter Laune beiwohnte. Mein ganzes Leben lang war ich eine tüchtige Tänzerin sprach sie, warum denn nicht auch heute Musikanten spielts auf einen Ländler, ich möchte mit dem Bruder des Bräutigams tanzeu. Und kaum drehte sie sich einigemaie, sinkte sie tot in-die Arme des Tänzers.
Edikt.Sonntag den 12. Februar 1928 um 10 Ultrvormittags gelangen im Hause Nr. 71
in Güssing aus der Verlassenschaft nach Frau Iréné Burian Einrichtungsgegenstände und einige Kleidungs- und Wäschestücke öffentlich zur Versteigerung.
Kauflustige werden hiezu eingeladen. Die Kaufpreise sind sofort zu erlegen. Näheres siehe Versteigerüngs- edikt an der Amtstafel.
Güssing, am 3. Feber 1928.
. E d m u n d R u d o lp y tfy o ta re .i l ,als Gerichtskomissär.
Erscheint jeden Monat I NACHRICHTEN AUS | Annonzen laut Preistarif
STEGERSBACH UND UMGEBUNGŰRATISNUMMER PER MITGLIEDER DES CHRISTLICHSOZIALEN ORTSVEREINES STE<5ERSBACH.
Gtiristllehsoziale Generalversammlung.Wie im Vorjahre stand auch die am
8. Jänner d. J, tagende Generalversammlung
der christlichsozialen Lokalorganisation in
Stegersbach im Zeichen würdigen Ernstes
und glühender Begeisterung für die hehren,
erhabenen Ziele der christlichsozialen Partei.
Die Landespartei kann gewiss stolz darauf
sein, dass hier in Stegersbach das christlich
soziale Banner so mutig, so ireu und so
unverfälscht wahr hochgetragen und gehalten
wird. Vollgestopft war der grosse Versamm
lungssaal des Gasthofes Bauer, alle Plätze
waren bis zum letzten besetzt. Und mit
grösster Aufmerksamkeit und regster Anteil
nahme folgten die Versammelten den Aus
führungen der Redner,
Obmann Franz Grabner führte uns nach
kurzem Rechenschaftsbericht über die Füh
rung der Lokalorganisation in die Taten und
noch zu lösenden Fragen der Gemeinde
politik ein. Gerade jetzt sei die Zeit ge
kommen, wo Stegersbach mehr als je einen fortschrittlichen, arbeitsfähigen, einigen Ge-
meindeiat braucht; denn die Ausblicke in
die nächste Zeit schimmern für Stegersbach
rosig, ein junges Morgenrot des Aufschwungs
steigt empor. Darum muss die Krisis im
Gemeinderate, hervorgerufen durch die von
verantwortungsloser, revolutionärer Seite angezettelten Umsturzbestrebungen im Land
bund, so bald als nur irgendwie möglich
beendet und überwunden werden. Darum
reichen wir allen unseren Mitbürgern, denen
die Ordnung und der Fortschritt in unserer
Gemeinde eine heilige Sache ist, auch wenn
sie ehedem ein anderes Parteiprogramm ver
traten herzhaft die Hand zu brüderlicher
Zusammenarbeit und schönem, friedlichem
Schaffen.
Landtagsabgeordneter Wagner entrollt
vor unseren Augen ein klares Bild von den
Geschehnissen im Landtag. Er weist nach,
dass die Erhöhung der Gebäudesteuer durch
die Übergabe der Hunde- und Lustbarkeits
steuer an die Gemeinde wieder wett gemacht
werde. Er bringt uns ausserdem die mit
Freuden begrüsste Botschaft von der Regu
lierung des Strembaches, weist auf den Kampf
um die Mittel dazu im Landtag hin und legt
die unabsehbaren wirtschafilichen Vorteile
dieser Unternehmung dar. Wenn vielleicht
die Sozialdemokraten diesen Erfolg auf ihr
Konto buchen, so mögen sie sich nur ganz
ruhig mit f r e m d e n Federn schmücken, es
bleiben trotzdem f r e md e Federn, Mit der
Bitte um tatkräftige, einige Mitarbeit schliesst
er seine trefflichen Ausführungen.
Bürgerschulprofessor J. Hochleitner deckt
in zündender Rede all die vielen Gefahren
auf, die den Kindern in der interkonfessio
nellen Schule bei einem freisinnigen Regime
drohen. Nur ein starkes Feisthalten an unseren
kath. Schulen sichert die wahre sittlich
religiöse Erziehung und somit das Glück
unserer Kinder.
Kaplan Karl Holzmann wendet sich
zum ersten Male an die katholischen Frauen,
um sie zu christlicher Tatenliebe aufzurufen.
Denn die Frauen sind das (beruhigende)
ruhige, immer gleichmässig gehende, ord
nende Werk in der Uhr des hochgehendeu
Lebens, ihrer Liebe und Geduld gelingt ja
oft weit mehr als der beherrschenden, be
fehlenden Kraft des Mannes. Gerade in der
Krankenpflege und Fürsorge für jene Jugend
liche, die aus Arbeitsmangel der Grosstadt
zueilen müssen, könnte die christliche Frauen
liebe und Fürsorglichkeit Grosses im Kleinen
leisten.
Lehrer Josef Scharnagl wendet unsere
Aufmerksamkeit der bereits der Schule ent
wachsenen Jugend zu. Man darf es eben
nicht übersehen, dass die Jugend die Erbin
unserer Ziele und unserer Arbeit ist. Was
nützt es, wenn wir noch so viele Schätze
zusammenhäuften, wenn dann niemand Würdiger sich findet, der sie wahrt und schützt.
Unsere Arbeit mnss in der Heranwachsenden
Jugend ein starkes Geschlecht vorfinden,
das sie fortsetzt und zum endgiltigen Siege
führt. Darum muss sich die Jugend in eige
nen Verbänden Vorschulen und rüsten. Kein
Vater und keine Mutter dürfen daher ihren
nachdrücklichsten Einfluss auf den Sohn
sparen, um den Burschen in den katholischen
Burschen verein zu schicken.
was eiers neues?Ollersdorf. Am 9. Jänner brach in
Ollersdorf im Hause des Johann Bischof —
verursacht durch die spielenden Kinder —
Feuer aus, welchem in kurzer Zeit das ge
samte Wirtschaftsgebäude und sämtliche
Futtervorräte zum Opfer fielen. Der Fall ist
umso bedauerlicher, da sich der Gesamt
schaden auf 6000 S beziffert und im Wege
der Versicherung nur ein Bruchteil - höch
stens 400 -500 S - ersetzt wird.
— Stegersbach. Eisenbahn Neudau—
Stegersbach. Das Bundesministerium für
Handel u. Verkehr hat der Gemeinde Stegers
bach die Bewilligung zu technischen Vor
arbeiten der geplanten vollspurigen Eisenbahn
Neudau—Stegersbach auf die Dauer eines
Jahres erteilt.
Stegersbach. Christlichsoziales Partei
leben. Am 18. Jänner weilten Landesrat
Thullner, ferner die Landtagsabgeordneten
Dr.'Karall und Sylvester in Stegersbach, ln
einer plötzlich einberufenen Vertrauensmänner
Versammlung haben die Herren Abgeordneten
in längeren, mit grösser Aufmerksamkeit
verfolgten Ausführungen die politische Lage
und die fruchtbare Tätigkeit der christlich
sozialen Partei besprochen. Die Stimmung
in der Versammlung war sehr begeistert und
hat gewiss tiefen Eindruck gemacht.
Stegersbach. Schadenfeuer. Am 6.
Feber, nachts um 7s3 Uhr kam in Stegers
bach (Steinbach) im Hause des Alois Wukovits
225 Feuer [aus, 'welches in einer kurzen
halben Stunde das Wirtschaftsgebäude des
Alois Wukovits und Mar je Wukovits samt
allen Futtervorräten vernichtete. Dem Feuer
fielen a«ch Schweine zum Opfer. Die Feuer
wehr Stegersbach und Ollersdorf konnte nur
mehr an die Lokalisierung des Feuers schrei
ten. ln Steinbach, wo bisher seit mehr als
40 Jahre keine Feuersbrunst war, ist das seit
einem halben Jahr schon der dritte Fall. Es
liegt daher der Verdacht nahe, dass jemand aus Böswilligkeit Brand stiftet.
— Stegersbach. Neue Brückenwage. Nachdem die alte Brückenwage der Gemeinde
Stegersbach schon sehr schadhaft ist und
daher behördlich gesperrt wurde, hat die
Gemeindevertretung beschlossen, eine neue,
erstklassige Wage anzuschaffen.
Stegersbach. Sängerabend. An einem herrhchen Genuss hatten die Liederfreunde von Stegersbach am 4 Feber Anteil. An diesem Tage weilte nämlich das „HubertusQuartett“ des Feldbacher Mannergesangvereines bestehend aus den Herren Franz Jokesch, Otto Wernitznigg, Eduard Bäck und Walter Petrisch, als Gast des hiesigen Gesangvereines „Stremtal“ in Stegersoach und veranstalteten im Kaffeehause des Herrn Johann Wagner einen gemütlichen Familienabend. — Bei wunderschönen Gesangsvorträgen haben sich die Gäste bis in den frühen Morgen hinein in der heitersten Stimmung unterhalten. Auf recht baldiges Wiedersehen 1
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12. Feber 1928 G ü s s i n g e r Z e i t u n g 5.
Königsdorf. Diebstahl. Am 28. Jänner
wurde der nach Rabafüzes in Ungarn zu
ständige Hausgehilfe Josef Marx wegen
Verbrechens des Diebstahles begangen an
seiner Dienstgeberin Julianna Wagner in El
tendorf, verhaftet und dem Bezirksgerichte
in Feldbach ein geliefert.
Retzing. Grenzverletzung. Am 24.
Jänner erschienen zwei Gendarmen des
ungarischen Gendarmeriepostens Wandorf
am Helenenschachte auf österreichischem
Bundesgebiet Hessen sich den dort unter Tags
im Kohlenschachte arbeitenden ungarischen
Staatsbürger Paul Rath aus Agendorf her
aufholen, verhafteten ihn, legten ihn Schliess-
ketten an und entfernten sich dann nach
Brennberg in Ungarn.
Breitenbrunn. Selbstmord. Am 21.
Jänner wurde der Maurer Josef Graf nach
12stündiger Abwesenheit vom Hause in den
sogenannten Weiern nächst Breitenbrunn
an einem Birnbäume erhängt aufgefunden.
In der Familie des Selbstmörders gab es
öfters wegen Besitzanschreibungen Streit,
welcher am 20. Jänner in eine Rauferei aus
artete, bei welcher der Vater durch den Sohn
verletzt wurde. Der Vater erstattete sogleich
die Anzeige bei der Gendarmerie. Furcht
vor Strafe dürfte die Ursache des Selbst
mordes gewesen sein.
Jennersdorf. Tödlicher Unfall. Am
15. Jänner fütterte der 70-jährige Besitzer
Johann Werner in Jennersdorf sein Vieh.
Er begab sich in der Dunkelheit auf den
Futterboden, brach an einer schadhaften
Stelle des Bretterbodens durch und stürzte
3 m tief ab. Hiebei zog er sich eine Gehirn
erschütterung zu, an deren Folgen er am 19.
Jänner verschied. Das Leichenbegängnis des allgemein beliebten Mannes fand unter
Starker Beteiligung am 20. Jänner statt.
Gattendorf. Kircheneinbruch. In der Zeit vom 20. Jänner auf den 21. Jänner wurden aus der Pfarrkirche in Gattendorf2 Ciborien im Werte von 150 S entwendet. Als Täter dürften zwei Bettler in Betracht kommen. Nach ihnen wird gefahndet.
Litzelsdorf. Brand. Vor einiger Zeit
brach im Schupfen des Zimmermannes Ale
xander Hochwarther ein Feuer aus, durch
das zwei Schupfen mit Heu und Stroh ein
Ziegen- und ein Schweinestali eingeäschert
wurden. Der Schaden beträgt 3.000 S,
welcher durch die Ortshilfe gedeckt erscheint.
Wie erhoben wurde, war Hochwarter noch
anderseits versichert. Er wurde wegen
Verdachtes des Versicherungsbetruges ver
haftet.
Drassburg. Selbstmord. Am 27. Jänner hat der 19jährige Hausgehilfe Franz Pichler aus Baumgarten Selbstmord durch Erhängen verübt. Lebensüberdruss aus unglücklicher Liebe dürfte ihn zur Tat getrieben haben.
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zulässig machen würden, sind spätestens
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gens sie zum Nachteile eines gutgläubigen
Erstehers in Ansehung der Liegenschaft
nicht mehr geltend gemacht werden könnten.
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Bezirksgericht Güssing, Abt. III am 31.
Jänner 1928.
Der Kurs des Auslandsgeldes.Nach der Notierung der Österr. Nationalbank.
3. Jänner 1927. Schilling.
Amerikán. Noten — — - 709 —Belgische Noten*) — —Bulgar. Noten — —Dänische Noten — — - — .—
Deutsche Goldmark — - 169.—Englische Noten 1 Pfund - 34.54Französische Noten — - 27.87Holländische Gulden — - -#-
Italienische Noten — .- 38.73Jugoslaw. Noten ungest. - 12 50Norwegische Noten — - — .—Polnische Noten — — - 79 56Rumänische Noten — - 4.39Schwedische Noten — - — .—Schweizerische Noten — - 136.81Spanische Noten — — — .—Tschechoslov. Noten — - 21.02Türkische Pfundnoten — - — .—Ung. Noten**) — — - 124.17
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