Perspektiven · Atupri, Concordia, Helsana, Kolping, KPT, Progrès, Sanitas, sansan, Vivao Sympany...

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HMODialog ist eine Publikation für die HMO-Versicherten von:Atupri, Concordia, Helsana, Kolping, KPT, Progrès, Sanitas, sansan, Vivao Sympany und Wincare.

Gesundheitsalltag

Internet – Chance oder Risiko?

NachgefragtKrankenkassenprämien – wie weiter?

HMO-NetzAusbildung im HMO-Netz.

Perspektiven

H M O

DIALOGNR.3/09

Inhalt

Impressum

2 Editorial

3 Gesundheitsalltag GesundheitimInternet 6 HMO-Netz AusbildungzurMedizinischen Praxisassistentin 8 Nachgefragt Krankenkassenprämien

10 Serviceseite KostenloseGrippeimpfung

11 Kehrseite/Comic KrankperMausklick

Nummer3/09,Auflage16‘700HMODialogerscheintviermaljährlichHerausgeber:MECONEX,Kirschgartenstrasse7,4010Basel0612954770,hmodialog@meconex.ch,www.meconex.chVerantwortlich:StefanSchützRedaktionelleMitarbeit:FlavianKurth(kur),Dr.med.EvaEbnöther(ebn),StevePrzybilla(prz)KonzeptundDesign:BluegummyMarketingCommunicationsAGFotos:MatthiasWilli,BaselDruck:AlbrechtDruckundSatz

Halb voll oder halb leer?

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Editorial / Inhalt / Impressum

LiebeHMO-Versicherte

AndüsterenPrognosenmangeltesdieserTagewahrlichnicht.Wirhabenunsdes-halbvorgenommen,einpaarerfreulicheauf-zuzeigen.DennobdasGlashalbvolloderhalbleerist,istbekanntlicheineFragederPerspektive...

DawärezumBeispieldasInternet.Segenfürdieeinen,Fluchfürdieanderen,diesichbuchstäblichkrankgoogeln.FrauDr.EvaEbnötherzeigtaufSeite3,wiemansichinderInformationsfüllezurechtfindetundwaszubeachtenist,umvomWebzuprofitieren.AufSeite6schauenwirzweiangehendenMedizinischenPraxisassistentinnenüberdieSchulter,dieinunseremNetzdieAusbildungabsolvieren.IhreLebensfreudeundpositiveEinstellungsindansteckend!SchliesslichwidmenwirunsaufSeite8unseremgröss-tenSorgenkind:denKrankenkassenprämien.Siewerdenwiedersteigen,sovielstehtfest.WirhabenPaulCamenzindbesucht,Öko-nomundStatistikeramObsan,ummitihmüberdieZukunftsaussichtendesGesund-heitswesenszureden.Sicherist:SiehabenmitdemHMOGesundheitsplaneinModellgewählt,dasauchinZukunftvieleVorteilebringenwird.

IchwünscheIhnenguteUnterhaltung!

Stefan Schütz, Geschäftsleitung

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Gesundheitsalltag: Gesundheit im Internet

Halb voll oder halb leer?DasInternetisteinParadiesfürHypochonder.WerdasStichwortKopfschmerzengoogelt,erhältmehralszweiMillionenSuchresultate–zweiMillionenungefilterteInformationenzuAuslösern,DiagnoseundBehandlung.DastösstmanschnellaufbizarreTheorienundausgefalleneTherapie-Tipps.WielässtsichbeiGesundheits-InformationenimInternetdieSpreuvomWeizentrennen?ebn

Dr. med. Online rät.

Heutzutage lassensichvieleAlltags-aktivitätenübersInternetabwickeln:ein-kaufen,Einzahlungenmachen,Terminearrangieren,mitFreundendiskutieren–warumalsonichtauchonlinezumArzt?ImmermehrMenschenstellenperInter-netselbstdieDiagnosefürihreBeschwer-den.FürdenanschliessendenArztbesuchhatdiesVor-undNachteile.

AktuellundpersönlichWervielüberseineBeschwerdenweiss,kannbeimArztbessermitdenkenundauchkritischeFragenstellen.BesondersPatientenmitkomplexen,chronischenKrankheitenwiebeispielsweiseDiabe-tesoderParkinsoninformierensichdes-halbgernonlineüberihreKrankheit.DasInterneteignetsichauchgutdazu,

• vertiefte Informationen zu bestimmten Erkrankungen, Vorbeugemassnahmen oder Therapien zu erhalten, die einem der Arzt bereits erklärt hat,

• aktuelle Entwicklungen in der Medizin zu verfolgen, zum Beispiel zum Stand der Dinge bei der Schweinegrippe- Epidemie,

• bei leichten Beschwerden Tipps zur Selbstbehandlung zu bekommen,

• in Selbsthilfegruppen und Diskussions-foren persönliche Erfahrungen

auszutauschen.

MigräneoderHirntumor?Esistallerdingsnichteinfach,ausdemWustanInternet-Informationendiekor-rektenherauszufilternunddieserichtigzuinterpretieren.Wiesollmanalsmedi-

zinischerLaieherausfinden,obdasKopf-weh,daseinenseitTagenplagt,eheraufeineMigräneodereinenHirntumorhindeutet?«Überinformierte»PatientenkommenoftmitfalschenVorstellungenzumArztundverlangenunsinnigeAb-klärungenoderMedikamente.Hausärzt-innenundHausärztehabendanndiean-strengendeAufgabe,ihrenPatientenzuerklären,dassdieKopfschmerzenwahr-scheinlichvomStressherrührenunddasseineComputertomografiezumAusschlusseinesHirntumorsunnötigist.

VorsichtwaltenlassenWersichGesundheitsinformationenüberdasInternetbesorgt,sollteeinenwich-tigenPunktnichtvergessen:ImWorldWideWebtummelnsichvieleunseriöse

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Anbieter,ScharlataneundsogarKrimi-nelle.IhnenaufdieSchlichezukommen,istwegenderAnonymitätdesMediumsfastunmöglich.DasGeschäftmitderGe-sundheitistfürsolche«schwarzenSchafe»sehrverlockend,dadiemeistenMenschenbereitsind,fürihreGesundheiteineMen-geGeldauszugeben.UmnichtaufFehlinformationenhereinzu-fallen,gibtesnureins:DasInternetmitVorsichtundgesundemMenschenver-standnutzen(sieheKastenunten).Re-cherchiertmanmitStichwortperGoogle,wirddieSuchenachseriösemWissennichtseltenzueinerSuchenachderNadelimHeuhaufen.Esempfiehltsichdeshalb,auf

derWebsiteeinesbekanntenAnbieterszubeginnen(sieheKastenrechts).DortfindetmanoftauchListenmitLinks,wel-chedieBenutzerzuweitereninformativenWebsitesweiterleiten.LetztlichkönnenWeb-InformationenjedochdasGesprächmitderÄrztin,demArztodereineman-dernTherapeutennieersetzen.

KeineMedikamenteperInternetGefährlichwirdes,wennmanübersInter-netMedikamentebestellt.JederInternet-UserkannperInternetrezeptpflichtigeWirkstoffewieViagra,PsychopharmakaoderDopingmitteleinkaufen.DieAnwen-dungsolcherMedikamenteohnevorherige

ärztlicheAbklärungbirgtjedocheinho-hesRisikofürdieGesundheit.DiesgiltübrigensauchfürMittel,dieals«natür-lichesMuskelaufbaupräparat»oder«freivonChemie»angepriesenwerden–unddiebeigenauerAnalysedannzumBei-spielüberdosierteVitamineodergefähr-licheSubstanzenenthalten.Ausserdemlässtsichnichtausschliessen,dassauchabgelaufene,verdorbeneodergefälschteWirkstoffeverschicktwerden,undoftfeh-lenimVersandpaketwichtigePatienten-informationenüberNeben-oderWechsel-wirkungen.Deshalbgilt:HändewegvonMedikamentenausdemInternet!

WebsitesvonÄrzten,Therapeuten,SpitälernundKliniken.EventuellhatIhreHausärztinoderIhreTherapeutineineeigeneWebsite,umihrePatientenzuGesundheitsthemenzuinfor-mieren.AuchvieleKlinikenpublizierendetaillierteInformationenzuKrankheitenundTherapieangeboten.

WebsitesvonKrankenversicherern.VorallemdiegrösserenKranken-versicherervermittelnaufihrenWebsitesumfassendeInformationenzuKrankheiten,BehandlungenundvorbeugendenMassnahmen.

WebsitesvonLigen,Patienten-undSelbsthilfe-organisationen,zumBeispiel: • SchweizerischeHerzstiftung:www.swissheart.ch• RheumaligaSchweiz:www.rheumaliga.ch• Lungenliga:www.lungenliga.ch• KrebsligaSchweiz:www.krebsliga.ch• SchweizerischeVereinigungfürErnährung:www.sge-ssn.chVieleOrganisationenbieteneinetelefonischeBeratungzuGesundheitsfragenan.

WebsitesvonöffentlichenInstitutionen,zumBeispiel:• BundesamtfürGesundheit(BAG):www.bag.admin.ch• SchweizerischesHeilmittelinstitut:www.swissmedic.ch• Reisemedizin(verschiedeneInstitutionen):www.safetravel.ch

Surftipps für seriöse Gesundheitsinformationen

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Gesundheitsalltag: Gesundheit im Internet

InformierenSiesich,werfürdieWebsiteverantwort-lichist,zumBeispielimImpressum.BevorzugenSieInformationenvonanerkanntenInstitutionen.VersuchenSie,dieSeriositätdereinzelnenWebsiteseinzuschätzen.WelcheQualifikationhatderAutor(Arzt,Pharmavertreter,Konsument)?WasistdasZielderWebsite:MöchtesieinersterLinieinformierenoderetwasverkaufen?InformationenvonPharmafirmensindzwarinderRegelkorrekt,abereinseitig.VertrauenSienichtnureinerWebsite.LesenSieaufver-schiedenenSitesnach–somerkenSie,welcheSachver-halteumstrittensind,oderobexotischeEmpfehlungenabgegebenwerden.WichtigsindauchInformationenzuRisiken,NebenwirkungenoderAlternativen.AchtenSieaufdasDatumderPublikation.MedizinischeInformationenveraltenschnell.WennSiebezüglichIhrerGesundheiteinenEntscheidtreffenmüssen(OperationinVollnarkoseoderLokal-anästhesie?TabletteeinnehmenodergleichzumArzt?Kinderimpfenlassenodernicht?):EntscheidenSie

nienuraufgrundvonInternet-Informationen,sondernbenutzenSieauchandereInformationsquellenwieArzt,Apotheke,Broschüren,Bücher,GesprächemitAngehörigenetc.DieMedizinistkeineexakteWissenschaft–esgibtkaumabsoluteWahrheiten.JedeBehandlungmussindividuelldemPatientenangepasstwerden.SeienSievorsichtigmitWebsites,dieunausgewogenin-formieren,indemsiebeispielsweise«Wundermittel»anpreisenodereineTherapiemethodeüberdengrü-nenKleeloben.MisstrauenSieÄrztenoderTherapeuten,dieange-ben,sieseiendieeinzigen,dieeineKrankheitmitei-nerspeziellenMethode«garantiert»heilenkönnten.FallsdieseMethodewirklichsogrossenErfolghat–warumistsiedannnichtallgemeinbekanntundweitverbreitet?

Wie beurteile ich Gesundheits-Informationen im Internet?

HMO-Netz: Ausbildung zur Medizinischen Praxisassistentin

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SiesinddieErsten,diemanalsPatientin,alsPatientzuGesichtbekommt,wennmanzumArztgeht.DochdasTelefonbedienen,freundlichlächelnundTermineeinschreibenistnureinkleinerTeilderanspruchsvollenArbeitder«Arztgehilfinnen»,diemanseit1996richtigMedizinischePraxisassistentinnennennt.AuchimHMO-Netzwerdensolcheausgebildet.WirhabenzweiendavonüberdieSchultergeschaut.kur

Ausbildung zur «guten Seele» der Praxis.

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HMO-Netz: Ausbildung zur Medizinischen Praxisassistentin

Die Ausbildung zur Medizinischen Praxisassistentin auf einen Blick:

AnspruchsvolleArbeitDasAmbulatoriumWiesendammbefindetsichbeiderEndstationdes8erTrams.Jes-sicaRichenerundVanessaSchweighoffer,beideimzweitenLehrjahrinAusbildungzurMedizinischenPraxisassistentin,emp-fangenmichmitfrischemKaffeeundeinemfreundlichenLächeln.DemtypischenKli-schee,darinerschöpfesichihreArbeit,widersprechendiezweiaberenergisch.IhrTätigkeitsfeldseivielweiter,erörternsie,angefangenbeidenadministrativenBüroarbeitenundderOrganisationdesVerlaufsderSprechstundeüberdieBe-treuungundVorbereitungderPatientenfürdieBehandlungbiszumErstellenvonRöntgenaufnahmenundzurDurchführungvonBlut-,Urin-undStuhluntersuchungenimLabor.

TheoretischeundpraktischeAusbildungDastöntnacheineranspruchsvollenAr-beit,undentsprechendvielseitigsinddieUnterrichtsfächeranderHuberWiede-mannSchule,wodiebeideneinmaldieWocheeinenTagUnterrichthaben.Ma-thematik,Physik,Chemie,AnatomieundPathologie,aberauchInformatik,Versiche-rungswesenundsogarLateinwerdenge-büffelt–nichtgeradelateinischeGedichte,aberdiemedizinischenFachbegriffe.EineLehrealso,dieeigentlichmehrereLehrenineinemist.DasersteLehrjahrverbringendieangehendenMedizinischenPraxisassi-

stentinnenanderSchule.Nurwennschul-freiist,sindsieinderPraxis.ImzweitenLehrjahristesnocheinSchultagproWo-che,undimdrittenbeginntinderPraxisauchderWochenenddienst.

TraumberufmitAussichtenTrotzdemseieseinabsoluterTraumberuf,betonenbeide.SowohlJessicaalsauchVanessakommenauseinerFamilie,indervieleimGesundheitswesengearbeitetha-ben,undfürbeidewarfrühklar,dasssiediesauchwollten.DerKontaktmitMen-schen,dassmaneinenBeitragzumWohl-befindenandererleiste,dieVielseitigkeitderArbeit:dasallesmacheihrenBerufspannend.Esgebedennauchwenige,diedieLehrefreiwilligabbrechenwür-den,inderRegelgeschehedies,wennsieinderSchulenichtmehrmitkämen.Dreimal kann man die Abschlussprü-fungwiederholen,diemeistenschaffenesaberaufAnhieb.LautBarbaraLindervonFMHfallenimSchnittnur10%durchdiePrüfung.GemässdenbisherigenRück-meldungensindindiesemJahrüber900MedizinischePraxisassistentinnendiplo-miertworden,waseinerdeutlichenZunah-megegenüberdenVorjahrenentspricht.NachbestandenerPrüfungeröffnensichvieleMöglichkeiten:ArbeitineinerPraxisoderalsKrankenschwester,WeiterbildungzurOperationsassistentin,zurRadiolo-ginoderzurRöntgenassistentin.JessicaundVanessawissennochnicht,wassie

danachtunwerden.ErstmaldieLehreabschliessen...

HMO-PraxisAufdenUnterschiedzwischenderAus-bildungineinerHMO-undderineineranderenPraxisangesprochen,erwähntVanessadieAbrechnung,dieanderslau-fe.Ansonstenseiallesgleich.DasHMO-SystemfindenbeideeineguteSache.Eshelfe,Kostenzusparen.HMOversichertsindsietrotzdemnicht.Dashataberan-dereGründe:IhreFamiliensindesnicht.Obsiespäterwechselnwerden,wissensienochnicht.

FrischeIdeenWelcheIdeensiehätten,wiedieKostenimGesundheitswesenindenGriffzube-kommenseien,willichalsletzteswissen.«Bagatellfällesolltemanschnellererledi-gen»,meintVanessa.Jessicabestätigt:«DagehtmanchmalunnötigZeitverloren.»Medgate,dieärztlicheTelefonberatungvonHMOGesundheitsplan,findenbeidegut,abernichtfürjedenPatientengeeig-net.GenerellliessesichauchGeldsparen,wennmannurjeneLaboruntersuchungenmache,diewirklichnötigseien.DassjetztaberausgerechnetjeneVersicherten,diemiteinerhohenFranchisedazubeigetra-genhätten,Kostenzusparen,diegrösstePrämienerhöhungerhielten,findensieun-gerecht.VielleichtsolltensiedarübermalmitHerrnCouchepinreden...

VoraussetzungCharakterlich:Anpassungsfähigkeit,Zuverlässigkeit,Freundlichkeit,Geduld,VerschwiegenheitimUmgangmitPatienten,absoluteSauberkeit,organisatorischesGeschick,Ordnungsliebe.Mindestalter bei Antritt der Lehre:16Jahre.Schulbildung:FMSoderWBS.Gesundheitlich:BeiAllergikerinnenmusseinespezielleAbklärungvorgenommenwerden.

AusbildungDieLehrezurmedizinischenPraxisassistentindauert3JahreundistvomBBT(BundesamtfürBerufsbildungundTechnologie)anerkannt.DiemedizinischePraxis-

assistentinsorgtfüreinenreibungslosenArbeitsablaufineinerArztpraxisundistfürdenEmpfangvonPatien-tenzuständig.SieassistiertbeiUntersuchungenundBehandlungeninkl.ArbeitenimPraxislaborundbeimRöntgen.ZuihremArbeitsbereichgehörenimWeiterendieadministrativeAbwicklungderPatientenkarteimitKrankenkassen-undVersicherungsabrechnungenundmedizinischerKorrespondenz.

WeitereAuskünfteSchweizerischerVerbandMedizinischerPraxis-assistentinnen,Monbijoustrasse35,Postfach6432,3001Bern,T.:0313805454,F.:0313810457,www.sva.ch,sekretariat@sva.ch

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Manmagsiebaldnichtmehrhören,diejährlichgleicheBotschaft:DieKrankenkassen-prämiensteigenerneut.Auch2010wirddiesderFallsein.WoentstehendiegrösstenKostenimGesundheitswesenundwaswirddagegengetan?WirwollteneswissenundhabenPaulCamenzindgefragt,ÖkonomundStatistikerfürdenGesundheitsmarkt.kur

HMODialog:Herr Camenzind, im 2010 werden die Krankenkassen-prämien erneut massiv steigen. Was sind die Hauptgründe für diese stetig steigenden Kosten?Paul Camenzind:DieÖkonomensagen,dassGesundheiteinengewissenLuxus-gutcharakterhat.Statistischgesehener-weistsichdaswirtschaftlicheWachstumeinesLandesalsprimärerKostentreiberimGesundheitswesen.DieAusgabenfürdieGesundheitsleistungennehmenbeiWirtschaftswachstumstetsüberpropor-tionalzu.

Mit anderen Worten: Die Prämien steigen, weil es uns zu gut geht?Soeinfachistesnatürlichnicht.DievonIhnenangesprochenenKrankenkassen-prämienwerdenjafürdieLeistungenun-sererGrundversicherungerhoben,unddie-semacheninderSchweizlediglichrund

einenDrittelallerGesundheitsausgabenaus.EbenfallsisthierderLeistungskatalogklardefiniert.DeshalbsindimBereichderGrundversicherungdocheherdiebeste-hendenMängelimFinanzierungssystemderKrankenversicherungfürdieKosten-steigerungenverantwortlichzumachen.

Dann liegt das Problem bei den Krankenkassen?AuchdieseErklärunggreiftzukurz.DasProblemist,dassesfürdiebeidenHaupt-akteureimGesundheitswesen,fürdieLeistungserbringerundfürdiePatient/-innen,nichtgenügendAnreizefüreinenoptimalenUmgangmitdenknappenRes-sourcengibt.Optimalheisstdabei,dasswederzuvielnochzuwenigfürdiePati-ent/-innengemachtwird.

Es scheint demnach vernünftig, freiwil-lig zu sparen. Weshalb werden dann

aber mit den Versicherten mit einer hohen Franchise gerade jene, die das tun, am meisten zur Kasse gebeten?WennichdieBetriebsrechnungenderKVG-VersicherernachVersicherungs-formüberdiepaarletztenJahrehinwegbetrachte,soweisendieVersicherungenmitwählbarerFranchisestetseinensat-tenÜberschussaus.Dieserentstehtnichtzuletztdeswegen,weildieVersichererbeihöherenFranchisennurPrämienrabattebiszueinervorgegebenenObergrenzege-währendürfen.MitdiesenÜberschüssenlassensichdannjeweilsauchdiedochrechtgrossenUnterdeckungenbeidenVersicherungenmitderordentlichenFran-chiseausgleichen.Alsowürdeicheigent-lichauseiner«buchhalterischenGesamt-sicht»derBranchekeinenunmittelbarenAnlassfürsolchüberdurchschnittlicheErhöhungensehen.DamaninderSchweizbisanhinseinVersicherungsmodellnur

Und sie steigen und steigen und steigen ...

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Nachgefragt: Krankenkassenprämien

Und sie steigen und steigen und steigen ...

fürdieDauervoneinemJahrgewählthat,findeichauchdenobengenanntenTrans-ferzwischendenVersicherungsformenwenigerstörend,daaufdieseWeiseeingewisserAusgleichzwischenGesundenundKrankenstattfindet.

Aber ist nicht die Gefahr gross, dass die Versicherten nun, da die Kosten erneut steigen, auch mehr Leistungen beziehen?EinerseitssindwirMenschenunsandenReflexgewohnt,dasswirineinerSituati-on,inderwirvielbezahlenmüssen,auchetwasdafürbekommenwollen.Ande-rerseitsbrauchtesbeim«Konsum»vonGesundheitsleistungenimRahmenderGrundversicherungstetszweiAkteure.EsentscheidetwederderArztnochderPatientalleine,obundmitwelcherInten-sitätbehandeltwerdensoll.Esgehthieralsonichtumeine«pureProduktion»oderumeinen«purenKonsum»,sondernumeinenverhandeltenTherapieentscheid.Auchbeobachtenwir,dassdieAnzahlderVersichertenmitordentlicherFranchisestetigabnimmt;imJahr2008warenesbereitswenigerals3MillionenVersicher-tebeieinemTotalvon7,7Mio.Grundver-sicherteninderSchweiz.Somithabenbaldeinmal5MillionenVersicherteeinVersicherungsmodell,indemmansichmiteinemsolchen«Kompensationsverhalten»selberauchschadenwürde.

Wann ist ein also Ende der Kostenspi-rale nach oben zu erwarten?VerschiedeneUntersuchungenweisenda-raufhin,dassdieKostensteigerungenim

GesundheitswesenhauptsächlichdurchdieMengenundwenigerdurchdiePreisegetriebenwerden.DerKonsumunddieProduktionvonGesundheitsgüternund-dienstleistungenkönnteimmernochwei-terangekurbeltwerden.WahrscheinlichsinddieBedürfnissederMenschenfür«nochmehrGesundheit»nievollständigzubefriedigen.

Das stimmt eher pessimistisch ......DieGrenzen fürdieKostenauswei-tungenwerdennatürlichvonderSeitederRessourcenbindungresp.derNot-wendigkeiteinerFinanzierungdieserGesundheitsleistungengesetztwerden.DieswirdzugegebenerZeitinFormeinespolitischen Entscheides beantwortetwerdenmüssen:WelchenAnteilunserervolkswirtschaftlichenProduktionistdieBevölkerungbereit,fürdenGesundheits-bereichzubindenresp.auszugeben.DieSchweizistheutebeirund11%AnteilderGesundheitsausgabenamBruttoinland-produktBIP,dieUSAliegenbeirund15%.IchkennejedochkeinePrognosen,dieabschätzen,obundaufwelchemNiveausicheinsolchesMaximuminderSchweizeinpendelnkönnte.

Das HMO-Hausarzt-Modell hilft nach-weislich, Kosten zu sparen. Wieso wird es nicht zur obligatorischen Ver-sicherung für alle erklärt?WeileinsolchesObligatoriumunseremVerständnisvoneinemliberalenGesell-schafts-undGesundheitssystement-gegenlaufenwürde.WervonManagedCarenichtshält,sollteauchnichtdazugezwungenwerden.VielmehrmüssendieLeutedieVorteilevonManaged-Care-ModellenfürsichselbererkennenlernenunddannsolcheModelleauseigenemAntriebresp.zuihremeigenenVorteilwählen.IchverfolgedieDiskussionumManagedCareinderSchweizschonseitvielenJahren.NebendenSystemmän-gelnschwingteinwichtigerBremsfaktorfürdienurlangsameDurchdringungdesSchweizerKVG-MarktesdurchModellemiteingeschränkterWahldesLeistungs-erbringersmit:DieKostenersparnisvonManaged-Care-ModellenwirdzugleichalsEinsparungbeiderBehandlungsqua-litätumgedeutet;diesganzimSinnevon:«Waswenigerkostet,istauchweniger

Wert!»DasbringtmannurschwerausdenKöpfen.

Was kann der Einzelne konkret tun, um Kosten zu sparen?AmmeistenKostenkönnendieEinzelnenwohlsparen,indemsieauseigenerMoti-vationsorgsammitdereigenenGesund-heitumgehen.NebendemgutenUmgangmitdereigenenGesundheitisteinebensosorgsamerUmgangmitdemVersorgungs-systemnotwendig.Sorgsamheissthier,dasGesundheitssystemimKrankheitsfalloderzurVorsorgeauchwirklichzunut-zen.EsdürfteauchausKostensichteherkontraproduktivsein,wennangezeigteArztbesucheherausgeschobenoderver-miedenwerden.Zudemistzubedenken,dasseinerelativkleineZahlvonPatient/-inneneinenrelativgrossenAnteilallerKostenverursacht.AusdemManaged-Care-BereichsindinzwischenvieleInstru-menteentwickeltworden,diedieaufwän-digenBehandlungsprozessebeisolchen«HeavyUsern»optimierenkönnen.In-sofernkönntederoderdieEinzelnehierhelfen,Kostenzusparen,indemerodersiebereitist,alsmündige/rPatient/-ininentsprechenden(Disease-)Programmenmitzumachen.

Zum Schluss eine persönliche Frage: Sind Sie HMO versichert?IchhabeseitvielenJahrendasVersiche-rungsmodellmitderhöchstenFranchisevonCHF2‘500.-gewählt.IchhabedasGlück,dassichbisjetztsehrgesundbinunddeshalbnuretwaeinbiszweiMalproJahrzumHausarztgehe.EinerseitskommeichsoseitvielenJahrenrelativpreiswertüberdieRundenundhabegleichzeitigfür«Grossrisiken»dennot-wendigenVersicherungsschutz.Ande-rerseitsbetreutmichundmeineganzeFamiliedergenannteHausarztschonseitvielenJahren.Ichempfindedasausmedi-zinischerundmenschlicherSichtalssehrvorteilhaftundmöchtedaraneigentlichnichtsändern.SollteichmicheinesTagesaberdauerhaftwenigergesundfühlen,würdeichwohlmitÜberzeugungineinHMO-Modellwechseln–ichbinfastsi-cher,dassmeinHausarztbisdanneben-fallsineinerHMO-Praxisarbeitet.

Paul Camenzind

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Serviceseite

HMOGesundheitsplanService-CenterSternengasse18,4010Basel

info@hmobs.chwww.hmogesundheitsplan.ch

Telefonisch0612954747oderamSchalter:

VormittagMontagbisFreitag08.30–12.00UhrNachmittagMontagbisDonnerstag13.30–17.00UhrNachmittagFreitag13.30–16.00Uhr

Wie erreichen Sie die HMO Administration?

Kostenlose Grippeimpfung am 6. November 2009

AmFreitag,6.November2009,findetwiederumdernationaleGrippeimpftagaufInitiativedesBundesamtesfürGesundheit(BAG)statt.Zielistes,diedurchGrippenverursachtenTodes-fällebeiälterenPatientensowiebeiPersonenmitchronischenErkrankungenzuverringern.

ZahlreicheHMO-HausarztpraxenwerdenanderAktionteilneh-menundIhreHMO-VersichertenandiesemTagkostenlosimp-fen.MerkenSiesichdiesenTerminimKalendervor.FürweitereAuskünftewendenSiesichanIhreHMO-Praxis.

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Kehrseite / Comic

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AnfangdesJahresschlugderZollAlarm:680gesetzeswidrigeIm-portevonArzneimittelnwurdenfür2008inderSchweizgemeldet.ÜberzweiDrittelallerSchweizerinnenundSchweizernutzendasInternetmehrmalsproWoche.InderHälfteallerPotenzmittel,diediskretperPostinsHausflattern,sindnichtdieangegebenenWirk-stoffeenthalten.

Schönundgut,dochwashatdasallesmiteinanderzutun?EineFrage,diemanauchdemInternetstellenkönnte.DenndortgibtDr.med.GooglefachmännischeAuskunft.KeineAnmeldung,kei-neRezepte,keinlangerAufenthaltimWartezimmerundschongarkeinMedizin-Studiumsindnotwendig,umjedernochsoexotischenKrankheitaufdieSchlichezukommen.Stattdes-senlieferteineinzigerKlickdieDiagnose–odereinHeilmit-tel.TiefgreifendeForschungsergebnisse,dieinnochkeinerPraxisderWeltEinzuggehaltenhaben(«StudienausdenUSAbelegen,dassMenschenmiteinemBody-Mass-Indexvonüber25einkleineresGehirnvolumenhaben»)treffenaufneuestewissenschaftlicheErkenntnisse,diesichdenRegelnderOrthografienichtbeugenmüssen(«MachSieIhrFrauglücklichmitunsereMedizin»).ZumBeispiel,woherdieVolkskrankheitKopfschmerzenkommt.WieDr.med.Googleberichtet,versprühennämlichRegierungeninallerWeltChemikalien,diewieKondensstreifenaussehen,umunsereMeinungunddasWetterzumanipulieren.AlsNebenwirkungtretenzwangsläufigKopfschmerzenundAllergieninderBevölkerungauf.WiemansichgegensolcheAngriffeaufLeibundLebenverteidigenkann,verrätdasInternetnatürlichauch.EinpaareinfacheMittelundPillengenügen,fürdiemanselbstverständlichnichtzumArztgehenmuss.UndnunratenSiemal,womandieMedizingegeneinenkleinenObolusbestellenkann–natürlichbeimInternet-VersandhandelIhresVertrauens!prz

Mack – der Hypochonder

O je, ich habe

Rückenschmerzen. Schnell

im Internet nachschauen,

was das sein könnte.

Das ist ja schrecklich,

was das alles sein könnte.

Ich glaube, ich habe ein akutes

Rückenkarzinom, vielleicht

sogar ...

Wissen Sie, das kommt davon,

wenn man zu lange

vor dem Computer sitzt.

Krank per Mausklick

HMODialog ist eine Publikation für die HMO-Versicherten von:Atupri, Concordia, Helsana, Kolping, KPT, Progrès, Sanitas, sansan, Vivao Sympany und Wincare.