Post on 06-Apr-2016
transcript
VerwendungGestaltung von
Diskussionsbeiträgen Reden Stellungnahmen argumentierenden Textsorten Geschäftsbriefen, Anträgen, Flugblättern
…
Fünfsatz: Planung1. Zielsatz formulieren2. Begründung (Argument) für den
Zielsatz (These) niederschreiben 3. Begründung erläutern 4. Veranschaulichung durch Beispiel 5. Gedanken, an welche (aktuellen,
konkreten usw.) Situationen oder Personen angeknüpft werden soll
Fünfsatz: Planung
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Ziel Absicht
Begründung
Erläuterung
Veranschau-lichung
Anknüpfung an Person/Situation
Fünfsatz: Ablauf1. Anknüpfen an Situation oder Person 2. Begründung 3. Erläuterung 4. Veranschaulichung durch Beispiel 5. Aufforderung (Appell) an Adressaten
Fünfsatz: Ablauf
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1Anknüpfung an Person/Situation
Begründung
Erläuterung
Veranschau-lichung
Ziel Absicht5
Arten der Modelle einseitig nur PRO-Argumente zweiseitig PRO- und CONTRA-
Argumente mehrseitig These, Antithese,
Synthese
Überblick: einseitige Argumentation Was?
eigene Meinung ohne Berücksichtigung anderer Meinung
Redeziel aus drei Argumenten abgeleitet Gegenargumente – unwichtig oder verschwiegen
Modelle: Raute Kette
Raute 3 Denkschritte:
Einleitung Hauptteil Schluss
3 Argumente im Hauptteil: gleichwertig aufbauend (steigernd)
gute Eignung für Stellungnahmen
Raute1. Es ist so ... (einlei-
tende Bemerkung)2 – 4. Aus den Argu-
menten erstens ... zweitens ... drittens ...folgt zwingend.
5. Daher ... (Ziel- bzw. Zwecksatz)
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Beispiel: Raute1. Das in unserer Gesellschaft sehr beliebt gewordene
Verfahren, Sozialhilfeempfänger pauschal als Drückeberger und Trittbrettfahrer unseres sozialen Systems zu diffamieren, ist unerträglich.
2. Zum einen werden die tatsächlichen Gründe, die die meisten von ihnen zu Empfängern der "Stütze" werden lässt, gar nicht mehr zur Kenntnis genommen.
3. Zum andern sind die Unterstützungsleistungen für die meisten von ihnen nicht so bemessen, dass man sich damit "ein schönes Leben" machen kann.
4. Und drittens: Hinter den Anfeindungen gegen sozial Schwache zeigt sich das unerbittliche Gesicht einer nur noch am konsumorientierten Eigennutz orientierten Denkweise, die sich bei uns breit gemacht hat.
5. Es ist daher dringend nötig, dass wir etwas dafür tun, dass diese Pauschalverurteilungen ein Ende nehmen, ehe es dafür zu spät ist.
Kette Meinung / Ziel entwickelt sich aus den
chronologischen oder logischen
Prinzipien des Gedankenablaufs
Kette (chronologisch)1. Ich kann mir den
weiteren Verlauf so vorstellen ...
2. Zunächst ...3. Dann ...4. Schließlich ...5. Daher denke ich ...
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Kette (logisch)1. Ich meine, der
gemachte Vorschlag ist nicht geeignet
2. Stattdessen kommt mir in den Sinn ...
3. Und wenn außerdem richtig ist ...
4. Dann folgt daraus ...5. Daher sollten wir ...
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Beispiel: Kette1. Ich finde, gegen die Gewalt auf unseren Straßen und Plätzen
wird immer noch zu wenig getan.2. Ich meine, das liegt wohl daran, dass die Informationen über
das Ausmaß von gewalttätigen Ausschreitungen in unserer Stadt nicht hinreichend bekannt sind.
3. Erst letztes Wochenende gab es vor der Diskothek "29" eine Prügelei von zwei rivalisierenden Jugendbanden, bei der sieben Jugendliche leicht und zwei schwer verletzt worden sind.
4. Wir dürfen daher vor der gewalttätigen Wirklichkeit in unserer Stadt, und dies besonders an Wochenenden, nicht weiter die Augen verschließen und sollten die Polizeipräsenz im Allgemeinen, besonders aber an Wochenenden erhöhen.
5. Ich fordere die Stadtverwaltung daher auf, als ersten Schritt dahin zunächst einmal zu klären, wo diese Brennpunkte von Gewalt in unserer Stadt eigentlich genau sind.
Überblick: zweiseitige Argumentation Was?
zwei Standpunkte berücksichtigt Entscheidung für einen Entkräftung des gegnerischen
Standpunktes
Modelle Ausklammerung Einengung, Theorie/Praxis-Modell
Ausklammerung
neuer Aspekt in Diskussion eingeführt
Meinung beruht auf Argument, das bisher übersehen wurde
Ausklammerung1. Jetzt sprechen wir
schon lange über ... 2. Dabei ging es stets
um ... 3. Dabei übersehen wir
aber ... 4. Vielmehr müssen
wir ... 5. Daher sollten wir …
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Beispiel: Ausklammerung1. Schon lange sprechen wir über das Thema Schwan-
gerschaftsabbruch. 2. Dabei ging es stets nur um das Interesse des
ungeborenen Lebens. 3. Dabei übersehen wir aber, dass dies keineswegs der
wichtigste Aspekt der Problematik ist. 4. Vielmehr müssen wir die Interessen der schwan-
geren Frau sehen. 5. Deshalb sollten wir uns einmal damit befassen, ob
ein Abbruch in den ersten drei Monaten nicht prinzipiell straffrei sein müsste, um die zur Abtreibung entschlossenen Frauen nicht in die Illegalität zu treiben.
Einengung – Theorie/Praxis Standpunkt des Redners hebt sich
von allgemein vertretener Meinung ab grundsätzlich Richtiges (theoretisch)
in diesem Fall (praktisch) nicht anwendbar
stellt häufig einen „Sonderfall“ dar
Einengung – Theorie/Praxis1. Allgemein sieht man
die Sache so … (PRO)2. Aber meine Erfahrung
hat gezeigt, dass … (CON)
3. Denn zum einen … (ARG)
4. Und zum anderen … (ARG)
5. Deshalb ist konse-quenterweise …
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Beispiel: Einengung – Theorie/Praxis1. Die aktive Sterbehilfe ist bei unserer Gesetzeslage
nicht zulässig.2. In diesem besonderen Fall müssen aber die
Umstände in Betracht gezogen werden.3. Erstens äußerte die Verstorbene mehrfach, und dies
in meist inständiger Weise, den Wunsch sterben zu dürfen.
4. Zweitens befand sich die Tochter, die Sterbehilfe leistete, in einem ganz besonders stark abhängigen Verhältnis zu ihrer unheilbar kranken Mutter.
5. Darum müssen wir uns für eine Neuregelung der gesetzlichen Regelungen einsetzen, die in solchen Fällen gewährte Sterbehilfe straffrei lässt.
Überblick: mehrseitige Argumentation Was?
zwei Standpunkte verglichen dritter entwickelt Vermittlung (Kompromiss) Änderung (Dialektik)
Modelle Kompromiss Dialektik
Kompromiss drei Parteien vorhanden Bezug auf Standpunkte der
Vorredner, deren Argumentation sich widerspricht
keine gänzliche Ablehnung der Standpunkte
Redeziel verbindet Ansätze und baut auf ihnen auf (Vermittler)
Kompromiss1. A meint … 2. B sagt dagegen … 3. Meiner Ansicht nach
treffen sich beide in dem Punkt …
4. Darin liegt wohl die Lösung, denn …
5. Daraus sollten wir die Konsequenz ziehen, nämlich …
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Beispiel: Kompromiss1. Ein Teil der Anwohner will unsere Straße zu einer
Tempo-30-Zone erklären lassen. 2. Der andere Teil macht sich dafür stark, dass die
Straße mit baulichen Maßnahmen verengt wird. 3. Ich denke, dass wir uns im Ziel darin einig sind, dass
unsere Straße beruhigt werden muss. 4. Es gibt natürlich eine ganze Reihe verschiedener
Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, die ergriffen werden könnten.
5. Wir sollten daher überlegen, welche der vorgeschlagenen Maßnahmen unser Problem des hohen Durchgangsverkehrs besser lösen könnte.
Dialektik zwei unvereinbare Standpunkte
(fremder und eigener) neue Wege für gemeinsames Ziel Kriterien für gültige Lösung entwerfen
Dialektik1. Zu dem Sachverhalt
wurde einiges gesagt … 2. Sie behaupten … und
fordern … 3. Dagegen muss ich
jedoch einwenden … 4. Wenn man darin aber
folgende Gemeinsamkei-ten sieht …
5. Deshalb schlage ich vor …
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Beispiel: Dialektik1. Zu den Gründen, weshalb die Ertragslage unseres
Unternehmens derzeit nicht gerade erfreulich ist, haben wir nun einige interessante Ausführungen gehört.
2. Sie haben gesagt, die Energiepreise hätten daran den größten Anteil.
3. Dagegen habe ich eingewendet, dass vor allem die Produktionskosten aufgrund gestiegener Löhne und Gehälter explodiert seien.
4. Beide Überlegungen setzen an den Kosten an und dies scheint mir richtig.
5. Deshalb schlage ich vor, zunächst einmal ganz nüchtern zu analysieren, in welchen Bereichen mit welchen Maßnahmen Kosten gesenkt werden können.
Modelle ohne Beweisführung Modelle
Vergleich Ist-Zustand / Soll-Zustand
Was? logischer Weg von Problem zu Lösung keine Argumente für Lösung Verdacht auf Manipulation
Vergleich zwei unterschiedliche Standpunkte
der Vorredner verglichen Ablehnung beider als nicht
zielführend Lösung = eigene Meinung entstandenes Vakuum wird genützt
Vergleich1. A meint … 2. Als Begründung dafür
führt er an … 3. B hält dagegen … 4. und begründet dies … 5. Beide Positionen
können mich nicht überzeugen. Aus diesem Grunde fordere ich …
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Beispiel: Vergleich1. Die einen behaupten, Computerspiele mit gewaltsamen Inhalten
steigern die Gewaltbereitschaft Jugendlicher. 2. Sie weisen darauf hin, dass es Fälle gibt, bei denen Jugendliche,
die sich lange mit Ego-Shooter-Spielen beschäftigt haben, als Gewalttäter straffällig geworden sind.
3. Die anderen stellen dagegen die Behauptung auf, dass solche Computerspiele sogar dazu beitragen, dass die Gewaltbereitschaft Jugendlicher im Spiel kompensiert und damit abgebaut werde.
4. Als Begründung dafür wird angeführt, dass die überwiegende Zahl der Spieler ja gerade nicht zu gewalttätigen Aktionen schreitet und ihre aus vielfältigen Gründen entstehende Aggressionslust offenbar abreagiert wird.
5. Ich finde, beide Positionen sind in dieser Gegensätzlichkeit nicht haltbar. Hier müssen wir wohl die konkreten Umstände, die beim einen Computerspieler zu Aggressionen, beim anderen zum Abbau von Aggressionen führen können, genauer untersuchen und würdigen.
Ist-Zustand / Soll-Zustand Thema nennen (Motivation) Ist-Zustand (negative Beschreibung) Soll-Zustand (positive
Zukunftsperspektive) Weg vom Ist-Zustand zum Soll-
Zustand Appell
Ist-Zustand / Soll-Zustand1. Warum spreche
ich?2. Was ist (die
Situation) ...?3. Was müsste sein?4. Wie kann man das
erreichen?5. Appell
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Beispiel: Ist-Zustand / Soll-Zustand1. Ich bin sehr unzufrieden mit der Qualität eurer
Hausübungen.2. Sie sind schlampig und werden nur gemacht, damit
sie gemacht wurden.3. Sinn der Hausübungen wäre es, sie gewissenhaft und
eigenständig zu erledigen, um Gelerntes einzuüben.4. Daher werde ich zukünftig das Verfassen von
Hausübungen eurer Entscheidung überlassen.5. Ich fordere euch auf, dieses Angebot anzunehmen
und nur noch gewissenhaft ausgeführte Hausaufgaben abzugeben.