ARBEITSWELT 4 - gpm-ipma.de...DIGITALISIERUNG = INDUSTRIE 4.0? Wieviel dieser Veränderungen sind...

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ARBEITSWELT 4.0Chancen und Risiken einer digitalisierten Arbeitswelt

Dr. Anne Suphan (Universität Hohenheim)

@anne_suphan

eMail: anne.suphan@uni-hohenheim.de

ARBEIT 4.0 - ALLES 4.0?… was wirklich neu ist.

WIRKLICH ALLES NEU UND ANDERS?

Informatisierung. Zur physischen Welt werden Daten hinzugefügt.

Nutzung und Erzeugung von Informationen zur Kontrolle, Analyse, Planung und Beherrschung von Produktionsprozessen

Digitalisierung. Datendurchdringung der

physischen Welt.

Umwandlung von analogen in digitalen Daten. Begriff für

vielfältige Phänomene der Informatisierung.

DIE NEUE (ARBEITS-)WELT?

Smartphone

Laptop

Navigationssystem

Apps

WhatsAppPRIVAT

Soziale Medien

SmartHome

INFORMATISIERT DIGITALISIERT

MOBIL

DIE DIGITALE WIRKLICHKEIT

Digital geprägt

ARBEITSPLATZ

PRIVATLEBEN

KÖNNEN &

KENNEN

CHANCEN &

RISIKEN

„je nach Branche wird bereits heute schon vielfach digitalisiert und mobil gearbeitet“

„für viele gehören digitale und mobile Geräte zum privaten Alltag dazu“

CHANCEN & RISIKEN… was wir wirklich wissen.

WAS WISSEN WIR WIRKLICH?

Das Problem! Verlässliche Daten gibt es kaum. Häufig sind es alte Daten (2012).

Die Lösung? In den bestehenden Datensätzen nach Indizien suchen.

Maschinen- und Anlagenbau. Bereits heute schon sehr stark

digital geprägte Branche.

Minimale Losgrößen, personalisierte Produkte bereits

heute schon Realität.

Erste Indizien für Arbeiten 4.0?

Mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Maschinenbau musste bereits 2012 mit

Veränderungen am Arbeitsplatz durch die zunehmende Digitalisierung zurecht kommen.

Einführung neuer Computerprogramme

Einführung neuer Maschinen oder Anlagen

47 %

60 %

49 %

52 %

34 %

45 %

alle Branchen (n=20036)Maschinenbau (n=518)PM im Maschinenbau (n=118)

Veränderung der technischen Arbeitsbedingungen zwischen 2010 und 2012

BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012

DURCH DIE DIGITALISIERUNG ÄNDERT SICH WOMIT GEARBEITET WIRD

Anteil der Arbeitszeit am Computer:

alle Branchen: 50%

Maschinenbau: 54%

PM im Maschinenbau: 66%

ausschl. Anwender

über reine Anwendung hinaus

27 %

73 %

21 %

78 %

12 %

87 %

alle Branchen (n=20036)Maschinenbau (n=518)PM im Maschinenbau (n=118)

Wie nutzen Sie IT-Technik?

BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012

DURCH DIE DIGITALISIERUNG ÄNDERT SICH WOMIT GEARBEITET WIRD

DIGITALISIERUNG = INDUSTRIE 4.0?

Wieviel dieser Veränderungen sind auf Industrie 4.0

zurückzuführen?

WearablesWeb 2.0 & Mobile Geräte

Big Data

Fast die Hälfte der Unternehmen beschreibt sich in Bezug auf Industrie 4.0 als abwartend.

9% der Unternehmen sagen, dass das Thema bei ihnen nicht bekannt ist.

Einschätzung der Umsetzung von Industrie 4.0 in Unternehmen heute

INDUSTRIE 4.0: REALITÄT ODER ZUKUNFTSVISION?

9 %12 %

47 %

21 %

12 %VorreiterFollowerAbwartendNicht relevantNicht bekannt

Readiness-Studie (Lichtblau u.a. 2015)

12% der Unternehmen sind der Meinung, im Unternehmen seit Jahren vieles umgesetzt zu

haben, was heute als Industrie 4.0 bezeichnet wird.

Einschätzung der Umsetzung von Industrie 4.0 heute

Readiness-Studie (Lichtblau u.a. 2015)

STAND DER HEUTIGEN UMSETZUNG VON INDUSTRIE 4.0

9 %

19 %

12 %33 %

27 %

Intensive UmsetzungAnfängliche Umsetzung Seit vielen Jahren umgesetztBislang nicht umgesetztKeine Angabe

WAS IST INDUSTRIE 4.0 ÜBERHAUPT?

Cyber-physical

Systems & Internet

of Things

Web 2.0 & Mobile Geräte

Big Data

Waerables & Augmentation

Robotik

Additive Verfahren

WAS IST INDUSTRIE 4.0 ÜBERHAUPT?

Web 2.0 & Mobile Geräte

Schichtabstimmung,Ideenmanagement,

KVP

☞ Zugriff von „überall“ mit verschiedenen Geräten

Produktions-überwachung via

Sensoren

☞ weniger, dafür höher qualifiziertere Mitarbeiter

n=178

8 %

42 %50 %

aktuell schon von Bedeutungbis 2025 von Bedeutungauch bis 2025 keine Bedeutung

Q2025: Pfeiffer et al. 2016: Industrie 4.0- Szenarien

Bedeutung von Web 2.0/ Mobilen Geräten für das eigene Unternehmen

WAS IST INDUSTRIE 4.0 ÜBERHAUPT?

Produktions-steuerung durch

das Produkt

☞ Vernetzung von Maschinen und Produkten mittels QR-Code

Personalisierung der Produkte bis

Losgröße 1

☞ Nutzung anfallender Daten für intelligente Instandhaltung oder Service, optimierte Routen

n=174

18 %

55 %

28 %aktuell schon von Bedeutungbis 2025 von Bedeutungauch bis 2025 keine Bedeutung

Bedeutung von CPS/ Big Data für das eigene Unternehmen

Cyber-physical

Systems & Internet of

ThingsBig Data

Q2025: Pfeiffer et al. 2016: Industrie 4.0- Szenarien

WAS IST INDUSTRIE 4.0 ÜBERHAUPT?

Intelligente Handschuhe

☞ Unterstützung komplexer Arbeitsplätze durch Technologien, die Beschäftigte am Körper tragen

Datenbrillen

☞ Ermöglicht Verarbeitung immer unterschiedlicher Produkte, Einbezug des Kunden

n=169

36 %

55 %

9 %

aktuell schon von Bedeutungbis 2025 von Bedeutungauch bis 2025 keine Bedeutung

Bedeutung von Wearables für das eigene Unternehmen

Waerables & Augmentation

Q2025: Pfeiffer et al. 2016: Industrie 4.0- Szenarien

Die Digitalisierung des Arbeitsalltags geht mit vielfältigen Veränderungen einher und wird

dadurch erst als starke Veränderung wahrgenommen.

FOLGEN UND URSACHEN DER DIGITALISIERUNG

WearablesWeb 2.0 & Mobile Geräte

Big Data Analytics

Produkt,

Technologie,

Dienstleistung

Struktur &

Beschäftigung

im Unternehmen

BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012

WAS PASSIERT MIT DEM MENSCHEN?

WearablesWeb 2.0 & Mobile Geräte

Big Data Analytics

Stress?Entlastung?

RISIKO

CHANCE

Möglichkeiten?

Freiheiten?

Überforderung?

Überstunden?

FÜHRT DIGITALISIERUNG ZU STRESS?

Zugenommen

Gleich geblieben

Abgenommen

5 %

46 %

49 %

7 %

48 %

45 %

7 %

48 %

44 %

alle Branchen (n=20036)Maschinenbau (n=518)PM im Maschinenbau (n=118)

Veränderung des Stressempfindens zwischen 2010 und 2012

Für 45% der Beschäftigten im Maschinenbau hat das Stressempfinden zugenommen.

BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012

MÖGLICHE URSACHEN UND FOLGEN VON STRESS

Zeitdruckfachliche

AnforderungenSTRESS

57% der Beschäftigten im Maschinenbau: häufig unter Zeitdruck

52% der Beschäftigten im Maschinenbau:

gestiegene fachl. Anforderungen

Überstunden

61% der Beschäftigten im Maschinenbau:

bis zu 10 Std./Woche

DGB-Index Gute Arbeit 2014 BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012

STÄNDIG UND ÜBERALL ARBEITEN?

ständig

häufig

selten

nie

0 % 17,5 % 35 % 52,5 % 70 %

60 %

30 %

7 %

3 %

56 %

32 %

8 %

4 %

alle Branchen (n=510372)Maschinenbau (n=64611)

Erwünschte Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit

Die stark digital geprägte Arbeitswelt in der Maschinenbaubranche führt nicht dazu, dass Beschäftigte auch häufiger außerhalb ihrer

Arbeitszeit erreichbar sein müssen.

IGM Beschäftigtenbefragung „Arbeit: sicher und fair!“ 2013

MEHR MÖGLICHKEITEN ZUR FLEXIBILITÄT UND VEREINBARKEIT?

WearablesWeb 2.0 & Mobile Geräte

Big Data Analytics

Gestaltung

Arbeitszeit

Gestaltung

Arbeitsmenge

21% der Beschäftigten im Maschinenbau: in hohem Maße

nur 27% der Beschäftigten im Maschinenbau:

in hohem Maße

DGB-Index Gute Arbeit 2014

IGM Beschäftigtenbefragung „Arbeit: sicher und fair!“ 2013

Möglichkeit

Heimarbeit

29% der Beschäftigten im Maschinenbau:

gewünscht

ARBEITEN ÜBERMORGEN… wohin die Reise in Zukunft geht.

WORAUF ES IN ZUKUNFT (WEITER) ANKOMMT

?!

SITUATIVE UNWÄGBARKEITEN

KOMPLEXEN SITUATIONEN

KOMPLEXE UMGEBUNG ERFAHRUNGEN

Notwendigkeit von Erfahrungslernen

Pfeiffer/Suphan 2015

Unter Zeitdruck mit Unwägbarkeiten umgehen oder diese vorausschauend verhindern - trotz fehlender Informationen, Kenntnisse und/oder Fähigkeiten

Problemlösen und Entscheiden, alleine und in Abstimmung mit anderen

Bewältigung des Wandels am Arbeitsplatz

DIE RELEVANZ VON ARBEITSVERMÖGEN

Arbeits- vermögenSITUATIVE UNWÄGBARKEITEN

KOMPLEXEN SITUATIONEN

KOMPLEXE UMGEBUNG

ERFAHRUNGEN

Wieviel dieses Arbeitsvermögens haben die Beschäftigten bereits

heute schon?

„Rüstzeug für die Arbeitswelt

von (über-)morgen“

Pfeiffer/Suphan 2015

89% MEISTERN BEREITS DEN UMGANG MIT KOMPLEXITÄT UND UNWÄGBARKEIT

89% der Projektmanager aller Branchen haben bereits heute ein überdurchschnittlich hohes

Arbeitsvermögen.

1,00

0,80

0,60

0,40

0,20

0,00

AV-Index

HOCH

NIEDRIG

71% 89%

Beschäftigte im PMalle Beschäftigte

SIE SIND BEREITS GUT AUFGESTELLT!

DIE ARBEITSWELT 4.0 MUSS GESTALTET WERDEN!

„Zum Nachlesen: Pfeiffer, Sabine; Suphan, Anne (2015): Der AV-Index. Lebendiges Arbeitsvermögen und Erfahrung als Ressourcen auf dem Weg zu Industrie 4.0. Working Paper 2015 #1 (draft v1.0 vom 13.04.2015), Universität Hohenheim, Fg. Soziologie.

http://vg07.met.vgwort.de/na/92d0df8b518a4a52a6566d2f9e4a3165?l=http://www.sabine-pfeiffer.de/files/downloads/2015-Pfeiffer-Suphan-draft.pdf