Post on 05-Apr-2015
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Ökologische Fußabdrücke und Maßzahlen für unseren Lebensstil
Bewerten heißt lernenLernen um zu handeln
Michael NarodoslawskyNatalie Taupe
Karl-Heinz KettlMichael Eder
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Nur was man misst…• …bekommt wirklich
Bedeutung (oder anders herum??)
• …kann Grundlage von Handlungen werden
• …eignet sich für Zielsetzungen
Deshalb ist ökologische Bewertung wichtig!!
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Was ich heute mit Ihnen diskutieren will
• Die Herausforderung ökologischer Bewertung
• Unterschiedliche Herangehensweisen an ökologische Bewertung
• Ökologische Bewertungen richtig bewerten
• Beispiel: Persönlicher Fußabdruck für Österreicher nach SPI Methode
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Die HerausforderungLUFT
Wasser
Flora/Fauna
Erde
Klima
Was genau wollen wir messen??
Was wollen wir entscheiden??
Was ist zuviel??
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Keine ökologische Bewertung sagt die “volle Wahrheit”…
• …denn sie sind abhängig von einem Wertesystem…
• …und sind auf bestimmte Aspekte der Umwelt ausgerichtet…
• …aber sie zeigen wichtige Umwelt- Aspekte auf…
• …und sind hilfreich zur Entscheidungs-Unterstützung
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Die Herangehensweisen
Bestimmt durch• Einzelne wissenschaftliche Disziplinen
(Atmosphärenphysik“Carbon Footprint“)• Unterschiedliche Visionen von dem, was
„ökologisch richtig“ ist (Askese vs. Systemwandel)
• Unterschiedliche Modelle für die Tragfähigkeit des Planeten Erde
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Beispiele für ökologische Maßzahlen
• Carbon footprint: Ein ökologisches Problem für alle
• CML/Life Cycle Assessment: Wissenschaftliche Kleinteiligkeit als Maß
• MIPS/ökologischer Rucksack: Versuch den Eingriff des Menschen zu messen
• Ökologischer Fußabdruck: Das Maß auf das natürliche Einkommen beziehen
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Carbon Footprint
Das Problem
Die Lösung
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Carbon FootprintWas wird gemessen:• Berechnet den Klimagas – Ausstoß als Maß für
den Klimaeffekt • Rückrechnung aller Klimagase auf
Kohlendioxid über naturwissenschaftliche Erkenntnisse
• Unterscheidet zwischen unterschiedlichen Energieformen
Was wird nicht berechnet:• Berechnet keine weiteren Emissionen• Berechnet keine Ressourcen/direkten
Flächenverbrauch
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Was kommt heraus
Weil „CO2 neutral“
Wegen Lachgas
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Material Intensity Per Service Unit (MIPS)“Ökologischer Rucksack”
Das Problem: Eingriff des Menschen in die Natur
Die Lösung: Dematerialisierung
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Material Intensity Per Service Unit (MIPS)
• MI (Material Intensity): Bewertet den materiellen Einsatz an – Abiotischen Substanzen– Biotischen Substanzen– Wasser– Luft– Boden
• “Ökologischer Rucksack”: MI minus Gewicht des betrachteten Produktes (um Doppel-zählung zu verhindern)
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MIPS/ökologischer RucksackWas wird gemessen:• Berechnet die Menge durch den Menschen
bewegter Materie• Drückt den “Eingriff des Menschen” in der
Natur aus• Unterscheidet indirekt (und ineffizient)
zwischen unterschiedlichen EnergieformenWas wird nicht berechnet:• Wirkung der bewegte MaterieZielsetzung: ????
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Was kommt heraus
…statt…
…statt…
MIPS bevorzugt High-Tech, da immer „leichter“
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CML (Centrum voor Milieukunde) Methode/Life Cycle Assessment (LCA)
LUFT
Wasser
Flora/Fauna
Erde
KlimaDas Problem: Für alles eine Maßzahl
Die Lösung: Ein dickes Buch
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CML Methode
• Allgemeine Definition:
yk= S (equivalence factor)i. xi
yk: impact factor der kten impact Kategorie
xi: iter relevanter Umweltdruck• equivalence factors werden als
Indizes aus gewichteten Indikatoren berechnet
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CML Methode- Impact Kategorien• Ressourcen
– abiotic resource depletion (ADP)– biotic resource depletion (BDP)
• Umweltverschmutzung– Globale Erwärmung (GWP)– Stratosphärischer Ozon Abbau(ODP)– Photooxidantien (POCP)– Versauerung (AP)– Eutrophierung (NP)
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CML Methode
Was wird gemessen:• Berechnet Wirkungen in unterschiedlichsten
ökologischen Kategorien• Macht unterschiedliche Stoffe in ihrer Wirkung
vergleichbar (Normierung auf einen “Referenz-Stoff”)Was wird nicht berechnet:• Zusammenwirken der unterschiedlichen ökologischen
Drücke• Strukturelle Umweltdrücke (Habitatzerstörung, …)• GesundheitsriskenZielsetzung: ????
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Ökologische Fußabdrücke
Das Problem: Sonnenenergie als natürliches Einkommen
Die Lösung: Mit EINEM Planeten auskommen
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Grundidee für Nachhaltigkeit aller ökologischen Fußabdrücke
Aufbau
Dienstleistung
Ökosphäre
Abbau
Einbettung
Rohstoffe,Energie
Produkte,Emissionen
Dienstleistung aus der Ökosphäre
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Der Befund der ökologischen Fußabdrücke:
Wir borgen uns „Welten“
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Der Unterschied…
…borgen vom „netten Nachbarn“…
…oder der harten „Naturbank“
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Ökologischer Fußabdruck nach Rees/Wackernagel:
Was wird gemessen:• Berechnet die Fläche, die notwendig ist um Energie
nachhaltig bereit zu stellen, und den direkten Flächenverbrauch in der Landwirtschaft
• Unterscheidet nicht zwischen unterschiedlichen Energieformen
Was wird nicht berechnet:• Ist ein “Input-Maß”, berücksichtigt keine Emissionen• Strukturelle Umweltdrücke (Habitatzerstörung, …)• GesundheitsriskenZielsetzung: Auskommen auf einer Welt unter
nachhaltigen Bedingungen
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Ökologischer Fußabdruck nach Sustainable Process Index:
Was wird gemessen:• Berechnet die Fläche, die nötig ist um eine
Tätigkeit/ein Produkt “nachhaltig” in die Ökosphäre einzubetten, berücksichtigt auch Emissionen
• Vergleicht Prozess Flüsse mit natürlichen Flüssen nach naturwissenschaftlichen Prinzipien
• Unterscheidet zwischen unterschiedlichen Energieformen
Was wird nicht berechnet:• Strukturelle Umweltdrücke (Habitatzerstörung, …)• GesundheitsriskenZielsetzung: Auskommen auf einer Welt unter
nachhaltigen Bedingungen
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Ein wesentlicher Unterschied
Energie ist nicht gleich Energie!
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Daher sind auch die Fußabdrücke sehr verschieden!
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200.000
400.000
600.000
800.000
1000.000
1200.000
m2 /k
Wh
a-1
HardCoal
Lignite NuclearPower
Oil NaturalGas
Biomass Wind HydroPower
SolarPower
Biogas
20%
9%
32%6%
18%
2%
1%12% 0%
EU 25 mix
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Beispiel: SPI-Fußabdruck der Österreicher
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1000000
2000000
3000000
4000000
5000000
6000000
7000000
8000000
9000000
0 50 100 150 200 250 300
Personen
m2
m2/Person
Persönlicher Fussabdruck
Durchschnittsfussabdruck
• Sehr große Streuung der Werte:– Von „fast nachhaltig“– Zu „grauslich“
• Schnitt ist fast 35 mal das natürlichen Budget (entspricht dem Verhältnis der Übersteuerung des C-Haushaltes!)
• Größe des Fußabdruckes durch nicht-nachhaltiges Energiesystem bedingt!
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Der Vergleich
15%
65%
20% 2% 22%
76%
Nahrung
Wohnen
Mobilität
Die „Nachhaltigen“ Die „Mundänen“
ÖFA
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Die Faktoren• Faktor 21 zwischen den Lebenstilen!!!• Wohnen (Faktor 7) und vor allem Mobilität
(Faktor 80) unterscheiden die Lebensstile• Nahrung ist nur um Faktor 3 verschieden• „Nachhaltige“ verkehren mit Rad/ÖPNV und
haben sehr geringe Freizeitmobilität• „Mundäne“ leben in großen Wohnungen und
haben massive Berufsmobilität mit Flugzeug und Auto
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Der Vergleich
6%
50%
44%
7%
41%52%
Nahrung
Wohnen
Mobilität
Stadt Land
ÖFA
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Die Faktoren• Faktor 1,26 zwischen Land und Stadt• Wohnen (Faktor 1,5) entscheidet• Der Grund: Nachhaltigere Heizsysteme
am Land• Nahrung ist annähernd gleich• Mobilität im Gesamten annähernd gleich• Stadt hat höhere Freizeitmobilität,
geringere Berufsmobilität
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Fazit• Ökologische Maßzahlen spiegeln
verschiedene Werthaltungen und Herangehensweisen wider
• Ihre Wertung ist untereinander kaum vergleichbar
• Sie sind wichtige Hilfsmittel bei Entscheidungen…
• …wenn man sie richtig anzuwenden und zu deuten weiß!
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Kontakt
Michael EderMichael NarodoslawskyInst. f. Prozesstechnik, TU GrazInffeldgasse 21 b8010 Graznarodoslawsky@tugraz.at+ 43 873 7468www.ipt.tugraz.at
http://www.fussabdrucksrechner.at