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Ergebnisbericht
zum Verbundvorhaben
Anbautechnik Sorghumhirsen – Ein Beitrag zur Diversifizierung des Energiepflan-
zenspektrums
Teilvorhaben 3: Evaluierung Saatzeiten, Herbizideinsatz,
Anbau auf rekultivierten Flächen und Praxiserhebung zum Sorghumhirseanbau
Laufzeit 01.05.2008 bis 31.05.2011
Förderkennzeichen: 22021507
Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz Projektträger: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Gülzow
Lehr- und Ver-suchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V.
(LVAT)
Verbundvorhaben „Anbautechnik Sorghumhirsen – Ein Beitrag zur
Diversifizierung des Energiepflanzenspektrums“
Teilvorhaben 3: Evaluierung Saatzeiten, Herbizideinsatz, Anbau auf rekultivierten Flächen und Praxiserhebungen zum Sorghumhirseanbau (Federführung: Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg)
Bearbeiter:
Projektleiter: Dr. Gert Barthelmes Projektbearbeiterin: Dipl.-Ing. (FH) Manuela Märtin
Projektkoordination:
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) – Dr. Kerstin Jäkel, Dipl.-Ing. (FH) Daniela Zander Projektpartner Teilvorhaben 3:
Verbundpartner Thüringen: Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) – Dr. Steffi Knoblauch, Dr. Maria Wagner
Bayern: Technologie- und Förderzentrum (TFZ) – Dr. Maendy Fritz, Dr. Anja Hartmann
Kooperationspartner Brandenburg: Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. (FIB e.V.) – Dr. Dirk Knoche, Dipl.-Ing. Ulf Goltz
Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR e.V.) ge-fördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.
Inhaltsverzeichnis
2
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis 3
Tabellenverzeichnis 5
Abkürzungen und Symbole 7
1 Einleitung 10
1.1 Aufgabenstellung 10
1.2 Voraussetzungen, unter denen das Vorhaben durchgeführt wurde 11
1.3 Zusammenarbeit mit anderen Stellen 12
2 Ergebnisse und Diskussion 13
2.1 Material und Methoden 13
2.1.1 Charakteristik der Versuchsstandorte 13
2.1.2 Witterung 15
2.1.3 Versuchsbeschreibung und anbautechnische Parameter 18
2.2 Ergebnisse der Feldversuche 27
2.2.1 Sortenversuche / Anbau auf rekultivierten Flächen 27
2.2.2 Saatzeitenversuche 36
2.2.3 Herbizidversuche 43
2.3 Ergebnisse der Inhaltsstoffanalysen 50
2.3.1 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge 50
2.3.2 Theoretische Biogas- / Methanausbeute 57
2.4 Ergebnisse der Praxiserhebung 64
2.5 Zusammenfassung 69
2.6 Ausblick 72
5 Literaturverzeichnis 73
6 Anlagen 75
Abbildungsverzeichnis
3
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Standortübersicht Feldversuche Teilvorhaben 3 13
Abbildung 2 Temperatur und Niederschlag 2008 17
Abbildung 3 Temperatur und Niederschlag 2009 17
Abbildung 4 Temperatur und Niederschlag 2010 17
Abbildung 5 Maisbeulenbrand in unterschiedlichen Ausprägungen 28
Abbildung 6 Maiszünslerbefall in Sorghum 29
Abbildung 7 Starker Blattlausbefall an einer Sorghum bicolor– Rispe 29
Abbildung 8 Blattflecken in Sorghum 30
Abbildung 9 Mais und Sorghum vor und nach extremen Trockenstressbedingungen 30
Abbildung 10 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais
und Sorghum am Standort Güterfelde (2008-2010) 32
Abbildung 11 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais
und Sorghum am Standort Drößig (2008-2010) 33
Abbildung 12 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais
und Sorghum am Standort Grünewalde (2008-2010) 33
Abbildung 13 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais
und Sorghum am Standort Welzow (2008-2010) 34
Abbildung 14 Entwicklungsunterschied der Fruchtarten am Beispiel Saattermin
Mitte Mai 36
Abbildung 15 Effekt „Greensnapping“ – Stängelbruch 38
Abbildung 16 Lager bei Sudangrashybride Lussi 38
Abbildung 17 Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt der Arten
Mais, Sudangrashybride und Futterhirse zu verschiedenen
Saatterminen (Güterfelde, 2008-2010) 39
Abbildung 18 Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt der Arten
Mais, Sudangrashybride und Futterhirse zu verschiedenen
Saatterminen (Kirchengel, 2009-2010) 40
Abbildung 19 Unbehandelte Variante neben mit Gardo Gold behandelter Variante
(v.l.n.r.) nach Reihenschluss, Sudangrashybride, Güterfelde 2009 44
Abbildung 20 Unbehandelte Variante neben mit Gardo Gold behandelter Variante
(v.l.n.r.) 14 Tage nach der Applikation, Sudangrashybride,
Güterfelde 2010 44
Abbildung 21 Verlauf der phytotoxischen Reaktion bis Bestandesschluss in den
Fruchtarten und an den Standorten (2008-2010) 48
Abbildungsverzeichnis
4
Abbildung 22 Biogasertrag, Methanertrag und Trockenmassesertrag im Mittel der
Standorte und Jahre 59
Abbildung 23 Abhängigkeit des Methanertrages [m³/ha] vom Trockenmasse-
ertrag [dt/ha] (Darstellung beinhaltet die Standorte Güterfelde, Drößig,
Grünewalde und Welzow mit allen Arten und Sorten, 2008-2010) 59
Abbildung 24 Trockenmasseertrag und Methanertrag der Fruchtarten zu
verschiedenen Saatzeiten, Güterfelde, Mittelwert 2008-2010 62
Abbildung 25 Trockenmasseertrag und Methanertrag der Fruchtarten zu
verschiedenen Saatzeiten, Kirchengel 2010 62
Abbildung 26 Anzahl der verwertbaren Fragebögen je Bundesland 64
Abbildung 27 Häufigkeit [%] der Pflanzenarten an den Gesamtnennungen 65
Abbildung 28 Anteil [%] der Pflanzenarten an der Anbaufläche der Energiepflanzen 65
Abbildung 29 Verteilung [%] der Pflanzenarten in Anbauflächenklassen 66
Abbildung 30 Beurteilung produktionstechnischer Aspekte von Sorghum im
Vergleich zum Mais (Umfragerückmeldungen, 2008-2010) 67
Abbildung 31 Erfahrungen und Nutzung von Sorghum
(Umfragerückmeldungen, 2009-2010) 68
Tabellenverzeichnis
5
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 Zuordnung der Teilvorhaben zu den Verbund- und Kooperationspartnern 10
Tabelle 2 Übersicht aller Partner des Teilvorhabens 3 12
Tabelle 3 Einordnung der Versuchsstandorte in Boden-Klima-Räume
(BKR) Deutschlands 13
Tabelle 4 Standortparameter 14
Tabelle 5 Rangfolge der Standorte in Bezug auf Temperatur und
Niederschlagsverteilung 15
Tabelle 6 Zuordnung der Arbeitsschwerpunkte des Teilvorhabens 3 auf die
Verbund- und Kooperationspartner 18
Tabelle 7 Bodenparameter und Nährstoffgehaltsklassen der
Versuchsflächen 2008-2010 19
Tabelle 8 Arten- und Sortenspektrum der Sortenprüfung im Teilvorhaben 3 21
Tabelle 9 Anbautechnische Parameter des Sortenversuchs Teilvorhaben 3 22
Tabelle 10 Arten- und Sortenspektrum des Saatzeitenversuchs im Teilvorhaben 3 23
Tabelle 11 Anbautechnische Parameter Saatzeitenversuchs Teilvorhaben 3 24
Tabelle 12 Arten- und Sortenspektrum des Herbizidversuchs im Teilvorhaben 3 25
Tabelle 13 Herbizidvarianten 25
Tabelle 14 Anbautechnische Parameter Herbizidversuchs Teilvorhaben 3 26
Tabelle 15 Ertrags- und Bestandesparameter der Sorten des orthogonalen
Kernsortiments im Mittel der Jahre 2008-2010 an den Prüfstandorten 35
Tabelle 16 Ertrags- und Entwicklungsparameter
(Saatzeitenversuch Güterfelde, 2008-2010) 41
Tabelle 17 Ertrags- und Entwicklungsparameter
(Saatzeitenversuch Kirchengel, 2009-2010) 42
Tabelle 18 Herbizide für den Einsatz in Sorghum mit Genehmigung
nach § 18a PflSchG 43
Tabelle 19 TM-Ertrag, TS-Gehalt und Wirkungsgrad der geprüften Präparate am
Standort Güterfelde, 2008-2010 45
Tabelle 20 TM-Ertrag, TS-Gehalt und Wirkungsgrad der geprüften Präparate am
Standort Straubing, 2008-2010 46
Tabelle 21 Symptome phytotoxischer Reaktionen (Güterfelde und Straubing) 48
Tabelle 22 Vergleich der ermittelten Nährstoffentzüge mit Düngeempfehlungen zu
Sorghum aus der Literatur 52
Tabelle 23 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum in
den Sortenversuchen (Mittelwerte der Sorten und Jahre 2008-2010) 53
Tabellenverzeichnis
6
Tabelle 24 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum im
Saatzeitenversuch Güterfelde (Mittelwerte Jahre 2008-2010) 55
Tabelle 25 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum im
Saatzeitenversuch Kirchengel (Mittelwerte Jahre 2009-2010) 56
Tabelle 26 Trockenmasseertrag, Methanertrag und Methanausbeute der Sorten des
Kernsortiments an den Standorten Güterfelde, Drößig, Grünewalde
und Welzow im Mittel der Jahre 2008-2010 58
Tabelle 27 TM-Ertrag, Methanertrag und –ausbeute zweijährig geprüfter Sorten
am Standort Güterfelde im Vergleich zu Mais 60
Tabelle 28 Trockenmasseertrag, Methanertrag und Methanausbeute der Arten
nach Saatzeiten an den Standorten Güterfelde 2008-2010 und
Kirchengel 2010 63
Abkürzungen und Symbole
7
Abkürzungen und Symbole
AWM Aufwandmenge
AZ Ackerzahl
BB Brandenburg
BBCH Entwicklungsstadien (Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft,
Bundessortenamt und CHemische Industrie)
BY Bayern
C Kohlenstoff
Corg. Kohlenstoff organisch
CH4 Methan
°C Grad Celsius
d Tage
D-Standort Diluvialstandort
DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft
dt Dezitonne
et al. und andere
EVA Entwicklung und Vergleich von optimierten Anbausystemen für die landwirt-
schaftliche Produktion von Energiepflanzen unter den verschiedenen Stand-
ortbedingungen Deutschlands
FH Fachhochschule
FIB e. V. Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e. V.
FKZ Förderkennzeichen
FNR e. V. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.
FU Futterhirse
g Gramm
GP Ganzpflanzen
GPS Ganzpflanzensilage
ha Hektar
K Kalium
Kap. Kapitel
KAS Kalkammonsalpeter
Kö Körner
L Lehm
l Liter
LELF Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung
Brandenburg
Abkürzungen und Symbole
8
lj. langjährig
LKV BB e.V. Landeskontrollverband Brandenburg e.V.
lN Normliter
LfULG Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Lö Löss
Ls3 mittel sandiger Lehm
M Mais
m Meter
m² Quadratmeter
m³ Kubikmeter
Mg Magnesium
Mio. Million
mm Millimeter
MV Mecklenburg Vorpommern
n Anzahl
NfE Stickstofffreie Extraktstoffe
O-Bod. Oberboden
oTS organische Trockensubstanz
P Phosphor
PflSchG Pflanzenschutzgesetz
Rekult. Rekultivierung
S 240/S 280 Siloreifezahl
S.b. Sorghum bicolor
Sl anlehmiger Sand
Sl2 schwach lehmiger Sand
S Schwefel
SN Sachsen
Ss reiner Sand
S.s. Sorghum sudanense
ST Sachsen-Anhalt
SU Sudangras
TFZ Technologie- und Förderzentrum Straubing
TH Thüringen
TLL Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft
TM Trockenmasse
TS Trockensubstanz
U-Bod. Unterboden
Schlussbericht (kurze Darstellung)
10
1 Einleitung 1.1 Aufgabenstellung
Im Mehrländer-Verbundvorhaben „Anbautechnik Sorghumhirsen – Ein Beitrag zur Diversifi-
zierung des Energiepflanzenspektrums“ sollten über einen Zeitraum von drei Anbaujahren
neue und vertiefende Kenntnisse sowie Aussagen zum Anbau von Sorghum gewonnen wer-
den. In insgesamt 4 Teilvorhaben mit wurden 11 Schwerpunkten Fragestellungen zur An-
bauoptimierung von Sorghumhirsen für die energetische Verwertung in Biogasanlagen unter
produktionstechnischen und ökologischen Gesichtspunkten bearbeitet. Dabei standen tro-
ckene, leichte bis mittlere Böden im Vordergrund (Tabelle 1).
Tabelle 1 Zuordnung der Teilvorhaben zu den Verbund- und Kooperationspartnern
Teilvorhaben 4
I II III IV V VI VII VIII IX X XI
Sta
ndor
t/Fru
chta
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Saa
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Rei
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rung
Saa
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t
Her
bizi
dprü
fung
Pra
xise
rheb
ung
Sor
ghum
Sor
ghum
Mis
chan
bau
Koordinator LfULG (SN) x x x xTLL (TH) x x x x x xLELF (BB) x x x x xTFZ (BY) x x x x xLLFG (ST) x xLFA (MV) x x xFIB e.V. (BB) xBioChem agrar GmbH (SN) x xSaatzucht Steinach (MV) xLdw.betrieb Schönleber KG (SN) x
Verbund- partner
Kooperations-partner
Teilvorhaben 3Arbeitsschwerpunkte
Teilvorhaben 1 Teilvorhaben 2
x...Teilnahme am Schwerpunkt/Teilvorhaben; x...Federführung des Schwerpunkt/Teilvorhaben
Im Teilvorhaben 3 wurden in Zusammenarbeit mit Verbundpartnern sowohl Fragestellungen
zur Anbaueignung verschiedener Sorghumarten und -sorten auf leichten, trockenen Diluvial-
böden sowie auf Rekultivierungsstandorten als auch die Eingliederung von Sorghum in die
Fruchtfolge und der Einsatz von Herbiziden bearbeitet. Über eine Praxisumfrage erfolgte
zeitgleich die Erfassung von Daten zum aktuellen Stand und zu Problemen des Sorghuman-
baus in landwirtschaftlichen Betrieben.
Schlussbericht (kurze Darstellung)
11
1.2 Voraussetzungen, unter denen das Vorhaben durchgeführt wurde
Mit der Endlichkeit der Nutzung fossiler Energieträger und ihrer schrittweisen Ablösung durch
erneuerbare Energien gewinnen nachwachsende Rohstoffe zunehmend an Bedeutung. So
hat auch die Bedeutung der Biogasgewinnung und -nutzung in den letzten Jahren stark zu-
genommen. Im Zeitraum von 1992 bis Ende 2009 stieg die Zahl der Biogasanlagen in
Deutschland von 139 auf 4.984. Der Fachverband Biogas e.V. prognostiziert bis 2011 einen
Anstieg auf rund 7.000 Anlagen [Anonym 2010a]. Verbunden mit dieser Entwicklung ist der
steigende Anbau von Energiepflanzen. Schätzungsweise werden von rund 2 Mio. ha Ge-
samtanbaufläche nachwachsender Rohstoffe ca. 650.000 ha für den Anbau von Energie-
pflanzen im Biogassektor genutzt [Anonym 2010b]. Dabei dominiert die ertragsstarke und
energiereiche Kulturpflanze Mais mit hohen Anbauanteilen. Bei weiterer Verengung der
Fruchtfolgen werden daher nachteilige Auswirkungen auf Bodenfruchtbarkeit und Biodiversi-
tät befürchtet. Daher wird versucht Alternativen bzw. Ergänzungen zum Mais mit möglichst
vergleichbarer Wirtschaftlichkeit zu evaluieren. Eine der in Frage kommenden Energiepflan-
zen ist Sorghum. Gerade mit Sicht auf den prognostizierten Klimawandel könnte Sorghum,
ursprünglich ein Gras der Steppen und Savannen Afrikas, Vorteile besitzen. Die Vorzüge
einer C4-Pflanze mit positiven Eigenschaften wie Trockentoleranz, effektiver Wassernut-
zung, gutem Bodenwasser- und Nährstoffaneignungsvermögen, hohem Biomassebildungs-
potenzial sowie geringe bzw. fehlender Anfälligkeit für Schaderreger des Maises lassen die
Nutzung von Sorghum als Energiepflanze aussichtsreich. Allerdings ist im Vergleich zu Mais
weder die züchterische Bearbeitung noch der Kenntnisstand zum Anbau, zu ökologischen
Auswirkungen und zur Wirtschaftlichkeit hinreichend.
Die genannte Problemstellung und das hohe Interesse der landwirtschaftlichen Betriebe an
weiteren geeigneten Kulturpflanzen für die Bereitstellung von Biogassubstraten waren aus-
schlaggebend für die Entwicklung des Vorhabens. Um die Landwirtschaft in Bezug auf die
Vielfältigkeit von Fruchtfolgen mit Energiepflanzen und auf langfristig ökologisch und ökono-
misch stabile Anbausysteme zu unterstützen, stand die Erweiterung des Energiepflanzen-
spektrums für die Biogasgewinnung um die Kultur Sorghum im Vordergrund. Im Zuge der
Förderung nachwachsender Rohstoffe sollte mit dem von 2008 bis 2011 durchgeführten
Verbundvorhaben der Wissensstand zum Anbau von Sorghum auf leichten bis mittleren Bö-
den entwickelt und vertieft werden. Der im Teilvorhaben 3 enthaltene Schwerpunkt zur An-
baueignung von Sorghum auf Rekultivierungsflächen erweiterte die Untersuchungen auf
Standorte, die dem Pflanzenwachstum schwierigere Bedingungen als gewachsene Böden
bieten. In Teilen Ostdeutschlands nehmen Rekultivierungsflächen auf ehemaligen Tage-
baustandorten (Lausitzer und Mitteldeutsches Braunkohlerevier) größere Flächenanteile ein.
Schlussbericht (kurze Darstellung)
12
Für dort ansässige Landwirtschaftsunternehmen besitzen diese Flächen eine erhebliche wirt-
schaftliche Bedeutung (Übersicht Reviere Tagebau in Ostdeutschland
Anlage 1).
1.3 Zusammenarbeit mit anderen Stellen
Um die Bearbeitung des Teilvorhabens 3 zu gewährleisten, war die Zusammenarbeit mit
weiteren Einrichtungen notwendig. Einen Überblick über Partner und Nachauftragnehmer
liefert Tabelle 2.
Tabelle 2 Übersicht aller Partner des Teilvorhabens 3
Verbundpartner
LfULG, Leipzig (Sachsen) - Koordination Gesamtvorhaben - federführend Teilvorhaben 1 - Verteilung Praxiserhebung
TLL, Jena (Thüringen) - federführend Teilvorhaben 2 - Teilnahme Saatzeitenversuch Teilvorhaben 3 - Verteilung Praxiserhebung
TFZ, Straubing (Bayern) - federführend Teilvorhaben 4 - Teilnahme Herbizidversuch Teilvorhaben 3 - Verteilung Praxiserhebung
Kooperationspartner
FIB e.V. Finsterwalde (Brandenburg) - Teilnahme Arten- und Sortenversuch auf
Rekultivierungsflächen in Teilvorhaben 3 über Nachauftragnahme
LLFG, Bernburg (Sachsen-Anhalt) - Verteilung der Praxisumfrage
LFA, Gülzow (Mecklenburg-Vorpommern) - Verteilung der Praxisumfrage
Nachauftragnehmer
LKV BB e.V., Waldsieversdorf (Brandenburg)
- Analyse der Bodenproben LELF und FIB e.V. - Analyse der Pflanzenproben LELF und FIB e.V.
weitere Partner
LELF, Wünsdorf (Brandenburg) - Diagnostik Schaderreger
Material und Methoden
13
2 Ergebnisse und Diskussion
2.1 Material und Methoden
2.1.1 Charakteristik der Versuchsstandorte
Quelle: Karte – Landvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB) Abbildung 1 Standortübersicht Feldversuche Teilvorhaben 3 Die Versuchsstandorte befinden sich in verschiedenen Regionen Deutschlands (Abbildung
1). Es handelt sich dabei um leichte Diluvial- und schwere Lössböden, welche wiederum
unterschiedlichen Boden-Klima-Räumen zugeordnet werden (siehe Tabelle 3 und Anlage 2)
[ROßBERG et al. 2007].
Tabelle 3 Einordnung der Versuchsstandorte in Boden-Klima-Räume (BKR) Deutschlands
Standorte BKR-Nummer BKR-Bezeichnung
Güterfelde 104 trocken-warme diluviale Böden des ostdeutschen Tieflandes Drößig Grünewalde Welzow
Kirchengel 107 Lößböden in der Ackerebene (Ost)
Straubing 116 Gäu, Donau- und Inntal
Legende
Arten- u. Sortenversuch
Saatzeitenversuch
Herbizidversuch
Güterfelde (LELF)
Straubing (TFZ)
Kirchengel (TLL)
Grünewalde (FIB e.V., Rekult.)
Welzow (FIB e.V., Rekult.)
Drößig (FIB e.V.)
BB
TH
BY
Material und Methoden
14
Die Brandenburger Versuchsstandorte weisen aufgrund ihrer leichten Diluvialböden eine
entsprechend niedrige bis mittlere Bodenbonität (Ackerzahlen ca. 30 bis 40) auf. Die besse-
ren Böden werden durch die Standorte in Thüringen und Bayern repräsentiert (Ackerzahlen
ca. 70 bis 80). Einen Überblick über wichtige Parameter zur Charakteristik der Versuchs-
standorte gibt Tabelle 5.
Eine Besonderheit stellen die rekultivierten Kippenflächen des Braunkohlebergbaus in der
Lausitz dar. Um diese Böden für die landwirtschaftliche Rekultivierung vorzubereiten, werden
aus dem Deckgebirge gewonnene Substrate, welche sich qualitativ für eine landwirtschaftli-
che Nutzung eignen müssen, umgelagert. Erst auf eine Verkippung der Kultursubstrate in die
obere Kippscheibe und Wiedernutzbarmachung kann die landwirtschaftliche Rekultivierung
folgen [GUNSCHERA 1996].
Tabelle 4 Standortparameter
Parameter Güterfelde
BB Drößig
BB Grünewalde
BB Welzow
BB Kirchengel
TH Straubing
BY
Rekultivierungsstandorte
Entstehung D D Lö Lö
Bodenform Salm- bis
Sandtieflehm- Fahlerde
Braunerde-Pseudogley
Tertiär-Kippkohle-Lehmsand
Quartär-Kippsand
Rendzina Lößauflage
Parabraunerde
Bodenart anlehmiger
Sand Sl
O-Bod:Sl2 U-Bod: Ls3
Sl2 O-Bod: Ss U-Bod: Sl2
L
uL
Ackerzahl 28-33 40 k.B. k.B. 70 76
Höhenlage (m)
42-44 305 335
Niederschlag, langjähriges Mittel (mm)
545 500 - 640 568 716
Temperatur, langjähriges Mittel (°C)
9,1 8,0 - 8,5 7,8 9,0
Material und Methoden
15
2.1.2 Witterung Die Witterung verlief während des dreijährigen Prüfzeitraumes verlief sehr unterschiedlich.
Generell lässt sich Güterfelde als wärmster und trockenster Standort, sowohl über das ge-
samte Jahr als auch über die Vegetationsperiode (April bis Oktober), beschreiben. Mit 1,5 °C
niedrigeren Temperaturen und nur rd. 50 mm höheren Niederschlägen im Vergleich zu Gü-
terfelde war der Versuchsstandort Kirchengel, am nördlichen Rande des Thüringer Beckens,
nicht nur der kühlste, sondern auch der zweittrockenste Standort im Teilvorhaben 3. Strau-
bing erwies sich mit 670 mm Niederschlag im Jahr als niederschlagreichster Standort. Wäh-
rend der Vegetationsperiode stand Straubing mit durchschnittlich 490 mm fast der gesamte
Jahresniederschlag von Güterfelde zur Verfügung. Auf den beiden Rekultivierungsstandorten
Grünewalde und Welzow herrschten relativ hohe Temperaturen bei ausreichender Wasser-
versorgung (Tabelle 5).
Tabelle 5 Rangfolge der Standorte in Bezug auf Temperatur und Niederschlagsverteilung Jahr
(Jan.-Dez.) 2008-2010
Veget.-periode (Apr.-Okt.)
2008-2010
Jahr (Jan.-Dez.)
2008-2010
Veget.-periode (Apr.-Okt.)
2008-2010 Temperatur °C Niederschlag mm
Rang 1 Güterfelde
10,1 °C Güterfelde
15,4 °C Güterfelde
513 mm Güterfelde
306 mm
Rang 2 Grünewalde 9,5 °C
Grünewalde 15,0 °C
Kirchengel 550 mm
Kirchengel 358 mm
Rang 3 Straubing 9,2 °C
Welzow 14,3 °C
Welzow 639 mm
Grünewalde 442 mm
Rang 4 Welzow 9,1 °C
Straubing 14,2 °C
Grünewalde 648 mm
Welzow 456 mm
Rang 5 Kirchengel 8,6 °C
Kirchengel 13,9 °C
Straubing 670 mm
Straubing 490 mm
am wärmsten / am trockensten .......... am kühlsten / am feuchtesten
2008
Das erste Anbaujahr war hauptsächlich von durchschnittlichen bis überdurchschnittlichen
Temperaturen über die Vegetationsperiode mit einer Trockenheit im Mai und Juli auf fast
allen Standorten geprägt. Je nach Wasserhaltevermögen des Bodens und Anschluss an die
wasserführende Bodenschicht führte die Trockenheit zu Auflaufschwierigkeiten. Eine gute
Rückverfestigung des Bodens nach der Aussaat erwies sich in diesem Jahr als vorteilhaft.
Auch die Wirkung der Herbizide wurde aufgrund der fehlenden Bodenfeuchtigkeit herabge-
setzt. Die einsetzenden Niederschläge Mitte / Ende Juni förderten das Pflanzenwachstum.
Für eine zügige Abreife bei Mais und Sorghum bicolor x Sorghum sudanense-Sorten sorgten
die höheren Temperaturen bis September. Aufgrund des Temperaturrückgangs im Septem-
Material und Methoden
16
ber kam es zu einer langsamen bzw. stagnierenden Abreife und Trockensubstanzbildung bei
den Sorghum bicolor-Sorten (Abbildung 2).
2009
Im Mittel der Vegetationszeit lag die Temperatur auf allen Standorten über dem Durchschnitt.
Vor allem im April wurden sehr hohe Temperaturen mit unterdurchschnittlichen bis kaum
messbaren Niederschlägen verzeichnet. Zur Aussaat im Mai förderten ausreichende Nieder-
schläge bei überdurchschnittlicher Temperatur den Aufgang. Der starke Temperatureinbruch
im Juni sorgte auf allen Standorten für Wachstumsstagnationen bei den noch jungen Pflan-
zen. Ein Herbizideinsatz zum optimalen Bekämpfungsstadium der Unkräuter und Ungräser
war aufgrund der Wachstumsstagnation der Kulturpflanzen nur bedingt möglich. Mit dem
Anstieg der Temperaturen im Juli und ausreichender Wasserversorgung konnten sich die
Bestände gut entwickeln. Ein erneuter Temperaturrückgang im September führte wie im Vor-
jahr zu einer langsamen Abreife und Trockensubstanzbildung (Abbildung 3).
2010
Das Anbaujahr 2010 war im April ebenfalls durch eine starke Vorsommertrockenheit geprägt.
Überdurchschnittliche Niederschläge und kühle Temperaturen (Nachttemperaturen teilweise
bis 0 °C) im Mai sorgten für eine rasche Auskühlung des Bodens und damit für einen verzö-
gerten Aufgang der Sorghumbestände sowie für eine stagnierende Entwicklung der gekeim-
ten Maispflanzen. Erst die steigenden Temperaturen ab Juni förderten das Pflanzenwachs-
tum. Im Anschluss daran folgte wieder eine Trockenperiode mit weit überdurchschnittlichen
Temperaturen im Juli. Insbesondere die Standorte in Brandenburg unterlagen dem starken
Einfluss der Trockenperiode. Während dieser Zeit beendete der Mais sein Längenwachstum
und ging rasch in die generative Phase über. Die Sorghumpflanzen stellten ihr Wachstum ein
und setzten ihr Wachstum unbeschadet mit einsetzenden Niederschlägen fort. Aufgrund der
zwei Entwicklungspausen und der ab September kühleren Temperaturen kam es zu einer
sehr zögernden Abreife insbesondere bei Sorghum bicolor (Abbildung 4).
Material und Methoden
17
0
100
200
300
Ap
ril
Mai
Jun
i
Juli
Au
gu
st
Sep
tem
ber
Okt
ob
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Ap
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Okt
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Güterfelde Grünewalde Welzow Kirchengel Straubing
Tem
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ativ
[%
]B
ezu
gsb
asis
= l
ang
jäh
rig
es M
itte
lTemperatur 2008 Niederschlag 2008
Abbildung 2 Temperatur und Niederschlag 2008 relativ zum langjährigen Mittel – Standorte Teilvorhaben 3 (Bezugsbasis lj. Mittel = 100, siehe Anlagen 3 und 4)
Drößig: keine Erfassung von Witterungsdaten
0
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200
300
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Mai
Jun
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gu
st
Sep
tem
ber
Okt
ob
er
Güterfelde Grünewalde Welzow Kirchengel Straubing
Tem
per
atu
r u
nd
Nie
der
sch
lag
rel
ativ
[%
]B
ezu
gsb
asis
= l
ang
jäh
rig
es M
itte
l
Temperatur 2009 Niederschlag 2009
Abbildung 3 Temperatur und Niederschlag 2009 relativ zum langjährigen Mittel – Standorte
Teilvorhaben 3 (Bezugsbasis lj. Mittel = 100; siehe Anlagen 3 und 4) Drößig: keine Erfassung von Witterungsdaten
0
100
200
300
Ap
ril
Mai
Jun
i
Juli
Au
gu
st
Sep
tem
ber
Okt
ob
er
Ap
ril
Mai
Jun
i
Juli
Au
gu
st
Sep
tem
ber
Okt
ob
er
Ap
ril
Mai
Jun
i
Juli
Au
gu
st
Sep
tem
ber
Okt
ob
er
Ap
ril
Mai
Jun
i
Juli
Au
gu
st
Sep
tem
ber
Okt
ob
er
Ap
ril
Mai
Jun
i
Juli
Au
gu
st
Sep
tem
ber
Okt
ob
er
Güterfelde Grünewalde Welzow Kirchengel Straubing
Tem
per
atu
r u
nd
Nie
der
sch
lag
rel
ativ
[%
]B
ezu
gsb
asis
= l
ang
jäh
rig
es M
itte
l
Temperatur 2010 Niederschlag 2010
Abbildung 4 Temperatur und Niederschlag 2010 relativ zum langjährigen Mittel – Standorte
Teilvorhaben 3 (Bezugsbasis lj. Mittel = 100; siehe Anlagen 3 und 4) Drößig: keine Erfassung von Witterungsdaten
Material und Methoden
18
2.1.3 Versuchsbeschreibung und anbautechnische Parameter Im Teilvorhaben 3 „Evaluierung von Saatzeiten, Herbizideinsatz, Anbau auf rekultivierten
Flächen sowie Praxiserhebungen zum Sorghumhirseanbau“ wurden die Fragestellungen von
den Verbund- und Kooperationspartnern wie folgt bearbeitet:
Tabelle 6 Zuordnung der Arbeitsschwerpunkte des Teilvorhabens 3 auf die Verbund- und Kooperationspartner
Bundesland Einrichtung Standort Versuchsfrage
Sor
ten
/ R
ekul
tivie
rung
Saa
tze
iten
Her
bizi
de
Pra
xise
rhe
bun
g
LELF Güterfelde x x x x
Drößig x
Grünewalde x Brandenburg
FIB e.V.**
Welzow x
Thüringen TLL* Kirchengel x x
Bayern TFZ* Straubing x x
Sachsen LfULG* x
Sachsen-Anhalt LLFG** x
Mecklenburg-Vorpommern LFA** x
x…Teilnahme am Arbeitsschwerpunkt; x...Federführung; *) Verbundpartner; **) Kooperationspart-ner
Zu Beginn jeder Versuchsperiode wurden die wichtigsten Nährstoffe für die Feststellung des
Versorgungszustandes des Bodens an jedem Standort analysiert.
Die Bodenparameter und Gehaltsklassen verschiedener Nährstoffe der Versuchsflächen
2008-2010 enthält Tabelle 8.
Kurzbeschreibung der Standorte:
Güterfelde: alle Versuchsflächen – Diluvialstandort, anlehmiger Sand, Ackerzahl 28-35,
guter Versorgungszustand mit Makronährstoffen, schwach humos, schwach
sauer
Drößig: Diluvialstandort, schwach lehmig bis mittelsandiger Lehm, Ackerzahl 40, nied-
riger bis guter Versorgungszustand mit Makronährstoffen, schwach humos,
sauer
Material und Methoden
19
Grünewalde: Rekultivierungsstandort aus Tertiär-Kippkohle-Lehmsand, überwiegend nied-
riger Versorgungszustand mit Makronährstoffen, höchste Versorgungsstufe
bei Magnesium, stark humos, sauer
Welzow: Rekultivierungsstandort aus Quartär-Kippsand, reiner Sand bis schwach leh-
miger Sand, niedriger bis ausgeglichener Versorgungszustand mit Makro-
nährstoffen, humusarm, schwach sauer
Kirchengel: Lössstandort, Lehm, Ackerzahl 70, guter Versorgungszustand mit Makronähr-
stoffen bei überwiegend neutralem pH-Wert
Straubing: Lössstandort, Lehm, Ackerzahl 76, niedriger bis ausgeglichener Versorgungs-
zustand mit Nährstoffen, schwach humos, pH-Wert neutral
Tabelle 7 Bodenparameter und Nährstoffgehaltsklassen der Versuchsflächen 2008-2010
Gehaltsklassen A bis D: A = sehr niedrig, B = niedrig, C = anzustreben/optimal, D = hoch, E = sehr hoch *Humusgehalt = Corg. x 1,724
Versuch Standort Jahr pH P K Mg Humus-gehalt*
Nmin Smin
[mg/100 g] [%] [kg/ha] [kg/ha]
2008 - - - - - 38 10 2009 6,2 7,6 / C 11,0 / C 6,7 / D 1,1 21 10 Güterfelde
2010 6,4 7,1 / C 8,0 / C 7,9 / D 1,1 114 11
2008 4,7 7,9 / C 10,7 / C 3,7 / B 1,2 52 - 2009 4,8 6,5 / C 7,0 / B 4,0 / B 2,0 34 21 Drößig
2010 5,6 7,7 / C 5,0 / B 8,9 / E 2,0 32 12
2008 4,8 5,2 / B 13,7 / D 13,7 / E 5,2 62 - 2009 5,3 3,5 / B 6,0 / B 20,2 / E 5,5 56 50 Grünewalde
2010 5,3 5,1 / B 8,0 / C 20,2 / E 5,2 58 55
2008 6,3 5,2 / B 11,4 / C 3,5 / B 0,3 53 - 2009 6,0 4,1 / B 10,0 / C 5,9 / D 0,7 16 10
Arten- und Sorten-versuch
Welzow
2010 5,6 4,6 / B 8,0 / C 6,7 / D 0,5 14 10
2008 - - - - - 20 10 2009 6,0 7,1 / C 8,0 / C 6,7 / D 1,2 37 13 Güterfelde
2010 6,9 8,3 / D 11,0 / C 5,9 / C 1,2 49 10
2008 7,4 5,2 / C 15,8 / C 16,0 / E - 66 - 2009 7,3 9,2 / D 17,4 / D 16,0 / E - 90 -
Saatzeiten-versuch
Kirchengel
2010 7,5 4,4 / B 13,3 / C 14,0 / D - 85 -
2008 - - - - - 38 10 2009 6,2 7,4 / C 9,0 / C 5,6 / C 0,8 37 18 Güterfelde
2010 6,6 11,5 / D 12,0 / D 6,5 / C 1,1 74 17
2008 7,0 13,1 / E 7,5 / B 8,0 / C 1,7 104 - 2009 6,7 6,1 / C 10,0 / B 14,0 / D - 154 -
Herbizid-versuch
Straubing
2010 6,9 7,0 / C 10,0 / B 7,0 / B 2,3 80 44
Material und Methoden
20
Um die Durchführung der Versuche nach guter fachlicher Praxis zu gewährleisten, erfolgte
basierend auf den Bodenuntersuchungen die Grund- und Stickstoffdüngung standortange-
passt.
Arten- und Sortenversuch Die Federführung für diesen Arbeitsschwerpunkt wird im Vorhaben vom Sächsischen Lan-
desamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) wahrgenommen. Ziel war es, auf
leichten bis mittleren Böden, aber auch auf Lössstandorten mit relativ geringen Nieder-
schlagsmengen Erkenntnisse zum Energiehirseanbau zu erlangen. Um eine Erweiterung des
Standortspektrums zu erreichen, wurde der Anbau von Mais und Sorghum auf Rekultivie-
rungsflächen mit einbezogen. Die federführende Bearbeitung der Arten- und Sortenprüfung
auf Rekultivierungsflächen wurde dem LELF Brandenburg zugeordnet. Durch die Kooperati-
on mit dem Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften Finsterwalde e.V. (FIB e.V.)
konnten zwei Rekultivierungsflächen des ehemaligen Braunkohletagebaus und ein in der
Tagebauregion liegender Diluvial-Standort auf die Anbaueignung von Mais und Sorghum
untersucht werden. Die technische Versuchsdurchführung erfolgte durch das FIB e.V.. Die
Verantwortlichkeit der Datenaufbereitung und -auswertung unterlag dem LELF Brandenburg.
Der Arten- und Sortenvergleich auf unterschiedlichen Standorten lieferte Erkenntnis darüber,
ob der Sorghumanbau auf diesen möglich ist, inwiefern Sorghum in Abhängigkeit vom
Standort eine Fruchtfolgeergänzung zum Mais sein kann und welche Sorten sich dafür be-
vorzugt eignen.
Für den Vergleich wurden orthogonal über alle Standorte und Jahre zwei Mais-
Referenzsorten unterschiedlicher Reifegruppen (mittelfrüh, mittelspät) eingesetzt. Aufgrund
der teilweise in den Jahren wechselnden Saatgutverfügbarkeit der Sorghumsorten verblie-
ben von dem Kernsortiment nur zwei von ursprünglich vier Sorten von Sorghum bicolor x
Sorghum sudanense und vier Sorten Sorghum bicolor zum Vergleich. Für nicht mehr verfüg-
bare Sorten wurden von den Züchtern Ersatzsorten angeboten. Diese wurden bei der Aus-
wertung separat betrachtet und konnten nicht in den orthogonalen Kern einbezogen werden.
Da es den Versuchsanstellern in den einzelnen Jahren je nach Kapazität möglich war, dem
Kernsortiment weitere Sorten hinzuzufügen, wurde in Güterfelde in den Jahren 2009 und
2010 ein weiteres Sortiment geprüft. Eine Übersicht der angebauten Sorten in den verschie-
denen Jahren liefert Tabelle 8.
Material und Methoden
21
Tabelle 8 Arten- und Sortenspektrum der Sortenprüfung im Teilvorhaben 3
Art Sorte Züchter Prüfjahr
NK Magitop (S 240) Syngenta Seeds 2008-2010 Mais
Zea mays Atletico (S 280) KWS 2008-2010
Susu Feldsaaten Freudenberger 2008-2010
Lussi Caussade Saaten 2008-2010
Bovital Saaten Union 2008-2009
KWS Inka* KWS 2009-2010
King 61 DSV 2008
True DSV 2009
Nutri Honey DSV 2010
Sudangras-hybriden
Sorghum bicolor
x Sorghum
sudanense
Jumbo 2010
Super Sile 20 Caussade Saaten 2008-2010
Goliath Saatbau Linz /Saaten Union 2008-2010
Sucrosorgo 506 Syngenta Seeds 2008-2010
Rona 1 GK Gabona Kutato 2008-2010
KWS Zerberus* KWS 2009-2010
KWS Maja* KWS 2009-2010
Futterhirse
Sorghum Bicolor
X (Sorghum
bicolor)
Herkules* Saaten Union 2009-2010
Sorte = Sorten des orthogonalen Kerns
* Erweitertes Sortiment nur am Standort Güterfelde (2009/2010)
Material und Methoden
22
Tabelle 9 Anbautechnische Parameter des Sortenversuchs Teilvorhaben 3
SU = Sudangrashybride; FU = Futterhirse
Versuch Sortenversuch
Standorte
Güterfelde (LELF) Drößig (FIB e.V.) Grünewalde (FIB e.V.) Welzow (FIB e.V.)
Bodenbearbeitung mit Pflug je nach Boden- und Witterungsbedingungen Herbst- oder Frühjahrs-furche
Saatbett kurz vor Aussaat
Arten Mais (Zea mays) Sudangrashybride (Sorghum bicolor x Sorghum sudanense) Futterhirse (Sorghum bicolor var.)
Aussaat Termin Mais zum ortsüblichen Termin Sorghum ab Mitte Mai (ab 14 °C Bodentemperatur)
Saatstärke (Kö/m²)
Mais 8 Kö/m² SU 40 Kö/m² FU 25 Kö/m²
Reihen- abstand (cm)
Mais 75 cm SU 25 cm FU 50 cm
N-Düngung standortangepasst
P / K / CaO – Düngung
standortangepasst
Herbizid standortangepasst
Insektizid nach Bedarf
Ernte jede Art (alle Sorten) nach Reife (TS%)
Material und Methoden
23
Saatzeitenversuch
Ziel des Saatzeitenversuches war die Optimierung der Aussaatzeitpunkte und die Feststel-
lung der Fruchtfolgeeignung von Sorghum im Vergleich zum Mais. Die Koordination, Organi-
sation und Auswertung der Versuche lag federführend in der Verantwortung des LELF Bran-
denburg. Das Standortspektrum für die Durchführung der Saatzeitenversuche beschränkte
sich auf den Diluvialstandort Güterfelde und den Lössstandort Kirchengel. Vom Verbund-
partner TLL wurde die technische Durchführung des Feldversuchs in Kirchengel gewährleis-
tet. Für den Vergleich der Saattermine wurden Mais und beide Sorghumarten mit je einer
Sorte zu fünf Saatzeitpunkten angebaut (Arten und Sorten s. Tabelle 10). Der erste Saatter-
min Ende April / Anfang Mai entsprach dabei einem für Sorghum frühen, für Mais optimalen
Saatzeitpunkt. Termine Mitte Mai und Ende Mai / Anfang Juni entsprachen der Haupt- bzw.
Zweitfruchtstellung von Sorghum in der Fruchtfolge. Mit den beiden letzten Saatzeitpunkten
wurde die Situation in Zweit- bzw. Sommerzwischenfruchtstellung nach Ganzpflanzengetrei-
de erfasst.
Tabelle 10 Arten- und Sortenspektrum des Saatzeitenversuchs im Teilvorhaben 3
Art Sorte Züchter Prüfjahr
Mais NK Magitop (S 240) Syngenta Seeds 2008-2010
Sudangras Lussi Caussade Saaten 2008-2010
Futterhirse Goliath Saatbau Linz /Saaten Union 2008-2010
Wie in Tabelle 11 dargestellt, erfolgte die Anlage und Durchführung der Versuche auf beiden
Standorten einheitlich. Aufgrund der Witterungsbedingungen war es am Standort Kirchengel
nicht in jedem Jahr möglich, die vorgegebenen Saattermine einzuhalten. Die Auswertung
beider Standorte erfolgte separat.
Material und Methoden
24
Tabelle 11 Anbautechnische Parameter Saatzeitenversuchs Teilvorhaben 3 Versuch Saatzeitenversuch
Standorte Güterfelde (LELF) Kirchengel (TLL)
Boden-bearbeitung
mit Pflug je nach Boden- und Witterungsbedingungen Herbst- oder Früh-jahrsfurche
Saatbett kurz vor Aussaat
Arten Mais (Zea mays) Sudangras (Sorghum bicolor x Sorghum sudanense) Futterhirse (Sorghum bicolor var.)
Aussaat Termin
alle 3 Arten zu 5 verschiedenen Saatterminen: - Ende April / Anfang Mai - Mitte Mai - Ende Mai / Anfang Juni - Mitte Juni - Ende Juni / Anfang Juli
Saatstärke (Kö/m²)
Mais 8 Kö/m² SU 40 Kö/m² FU 25 Kö/m²
Reihen- abstand (cm)
Mais 75 cm SU 25 cm FU 50 cm
N-Düngung standortangepasst zu jedem Saattermin
P / K / CaO Düngung
standortangepasst
Herbizid standortangepasst zu jedem Saattermin
Insektizid nach Bedarf
Ernte - je Saattermin alle 3 Arten - aufgrund unterschiedlicher Abreife Kompromiss im Erntetermin zwischen den Arten
SU = Sudangrashybride; FU = Futterhirse
Material und Methoden
25
Herbizidversuch Zum Zeitpunkt der Beantragung des Vorhabens waren für den Herbizideinsatz in Sorghum
nur drei Präparate nach § 18 a PflSchG genehmigt. Daher sollten mit dem ebenfalls vom
LELF Brandenburg federführend bearbeiteten Schwerpunkt zum Einsatz von Herbiziden in
Sorghum nach dem Prinzip der Lückenindikation weitere Mittel auf die Verträglichkeit in
Sorghum geprüft werden. Die Anlage der Feldversuche erfolgte auf dem Standort Güterfelde
in Brandenburg und dem Standort Straubing, der technisch durch das TFZ Straubing bewirt-
schaftet wurde. Für die Versuche wurde jeweils eine Sorte der beiden Sorghumarten ausge-
wählt. Aufgrund schwacher Standfestigkeit der Sorte Goliath am Standort Straubing 2008
und 2009 wurde diese durch KWS Zerberus als Sorghum bicolor-Sorte ersetzt (siehe
Tabelle 12). Neben bereits zwei in Sorghum nach § 18 a PflSchG genehmigten Präparaten
(Gardo Gold und Certrol B) wurden die Verträglichkeit in Sorghum und die Wirkung gegen
Unkräuter und Ungräser von zwei weiteren Mitteln (Biathlon und Artett in drei Aufwandmen-
gen (AWM)) im Vergleich zur Nichtbehandlung geprüft (vgl. Tabelle 13). Das im Jahr 2010 in
Sorghum genehmigte Herbizid Arrat wurde im selben Anbaujahr mit in die Prüfung aufge-
nommen.
Tabelle 12 Arten- und Sortenspektrum des Herbizidversuchs im Teilvorhaben 3
Art Sorte Züchter Prüfjahr
Sudangras Lussi Caussade Saaten 2008-2010
Goliath Saaten Union 2008-2009 Futterhirse
KWS Zerberus KWS 2010
Tabelle 13 Herbizidvarianten Nr. Varianten AWM Genehmigung in
Sorghum nach § 18 a PflSchG
Bemerkung
1 unbehandelte Kontrolle
2 Gardo Gold 4,0 l/ha ja
3 Biathlon 70 g/ha nein + Netzmittel
4 Artett 3,0 l/ha nein 60 % der zugel. AWM
5 Certrol B 2,5 l/ha ja
6 Artett 2,5 l/ha nein 50 % der zugel. AWM
7 Artett 2,0 l/ha nein 40 % der zugel. AWM
8 Arrat 200 g/ha ja nur im Jahr 2010 / + Netzmittel
Material und Methoden
26
An beiden Standorten erfolgte wie in Tabelle 14 dargestellt, die Anlage und Durchführung
der Versuche einheitlich. Jedoch konnte ebenfalls aufgrund der unterschiedlichen klimati-
schen Bedingungen die Aussaat erst vorgenommen werden, wenn Temperaturen und Bo-
denbefahrbarkeit gegeben waren. Die Auswertung der Herbizidversuche erfolgte nach
Standorten getrennt voneinander.
Tabelle 14 Anbautechnische Parameter Herbizidversuchs Teilvorhaben 3 Versuch Herbizidversuch
Standorte Güterfelde (LELF) Straubing (TFZ)
Boden-bearbeitung
mit Pflug je nach Boden- und Witterungsbedingungen Herbst- oder Früh-jahrsfurche
Saatbett kurz vor Aussaat
Arten Sudangras (Sorghum bicolor x Sorghum sudanense) Futterhirse (Sorghum bicolor var.)
Aussaat Termin ab Mitte Mai (ab 14 °C Bodentemperatur)
Saatstärke (Kö/m²)
SU 40 Kö/m² FU 25 Kö/m²
Reihen- abstand (cm)
SU 25 cm FU 50 cm
N-Düngung standortangepasst
P / K / CaO Düngung
standortangepasst
Herbizid nach Plan
Insektizid nach Bedarf
Ernte jede Art nach Reife (TS %)
SU = Sudangrashybride; FU = Futterhirse
Ergebnisse und Diskussion
27
2.2 Ergebnisse der Feldversuche
2.2.1 Sortenversuche / Anbau auf rekultivierten Flächen
Während des Projektzeitraums mussten Sortenwechsel durchgeführt werden. Für nicht mehr
verfügbare Sorten wurden von Züchtern Ersatzsorten angeboten (vgl. Tabelle 8). Die dreijäh-
rige Auswertung der Arten- und Sortenprüfung basiert auf dem orthogonalen Kernsortiment,
bestehend aus zwei Maisreferenzsorten (NK Magitop S 240 und Atletico S 280), zwei Su-
dangrashybriden (Lussi und Susu) und vier Futterhirsen (Goliath, Sucrosorgo 506, Rona 1
und Super Sile 20).
Bei der Auswertung erfolgte die Eingruppierung der Standorte nach Diluvialstandorten und
Rekultivierungsstandorten. Der Mittelwert der Referenzmaissorten diente als Bezugsbasis für
den Vergleich der Erträge von Sorghum und Mais.
Entwicklungsverlauf und Vegetationszeit
Die Aussaat erfolgte den Arten angepasst. Beim großkörnigen Mais wurden kaum Aufgangs-
schwierigkeiten festgestellt. Die Soll-Pflanzenzahlen wurden in jedem Jahr erreicht. Durch
die Ablagetiefe von ca. 5-6 cm und die Aussaat Ende April war die Bindung an die wasser-
führende Schicht in jedem Jahr gegeben. Aufgrund der noch kühlen Temperaturen Ende
April bis Mitte Mai erfolgte die Aussaat von Sorghum erst ab Mitte Mai. Um Anschluss an die
wasserführende Bodenschicht zu gewährleisten, wurde insbesondere bei Trockenheit eine
Ablagetiefe von 4-5 cm für Sorghum gewählt. Laut BÖHMEL und JÄGER (2007) kann das
Anwalzen von Vorteil sein, wurde aber auf den Standorten in Brandenburg nicht durchge-
führt. Kälteperioden zum Aufgang oder während der Jugendentwicklung führten zu Auf-
gangs- und Entwicklungsverzögerungen. Wie bereits von JÄGER (2008) und VOIT et al.
(2008) festgestellt, ist der Feldaufgang von Sorghum häufig mangelhaft, was auch während
der dreijährigen Prüfperiode negativ auffiel. Im Mittel der Sorten lag der Feldaufgang bei
69 %. Eine fungizide Beizung scheint den Feldaufgang allerdings positiv zu beeinflussen.
Neben Keimfähigkeit und Triebkraft wird der Feldaufgang auch durch die Saatgutbehand-
lung, sowie Witterung und Bodenbedingungen beeinflusst. Im Vergleich zu den gebeizten
Sorten wurde bei der ungebeizten Sorte Susu ein rund 10-20 % geringerer Feldaufgang be-
obachtet. Im Jahr 2008 führte eine Trockenperiode während der Aussaat zu lückigen Be-
ständen. Auf dem jungen Rekultivierungsstandort Welzow mit schwachem Gefüge und
schlechtem Wasserhaltevermögen wurden die geringsten Feldaufgänge bei allen Sorten
beobachtet. Nach genannten Beobachtungen und nach Aussagen von Ebel et al. (2009a,
vgl. EVA-Verbundvorhaben), hängt die Bestandesetablierung stark von der Wasserversor-
gung ab. Eine wasserzehrende Vorfrucht kann somit bei nachfolgender Trockenheit die Ent-
wicklung von Sorghum beeinträchtigen. Es kann daher der Schluss gezogen werden, dass
für die Keimung und Bestandesetablierung von Sorghum der Wasserhaushalt des Bodens
Ergebnisse und Diskussion
28
eine entscheidende Rolle spielt. Bei der Wahl des Standortes und der Stellung in der Frucht-
folge stellt das ein wichtiges Entscheidungskriterium dar. Weiterhin ist das Abreifeverhalten
von Sorghum und Mais zu beachten. In Abhängigkeit von Jahr, Standort und Sorte benötig-
ten die drei Pflanzenarten unterschiedliche Vegetationszeiten (Aussaat bis Ernte). Grundle-
gend wurde beobachtet, dass in einem wärmeren und trockneren Jahr (2008) die Abreife
zügiger bei allen Arten erfolgte als in einem feuchteren und kühleren Jahr (2010). Dies wirkt
sich auf Erntezeitpunkt, Silierbarkeit und den Aussaattermin der Folgefrucht aus. Die geprüf-
ten Futterhirsen räumten aufgrund ihrer sehr langen Vegetationszeit (130 bis 160 Tagen)
spät das Feld. Sie eignen sich daher eher für den Hauptfruchtanbau mit Aussaat bis Ende
Mai. Dennoch ist das Erreichen des optimalen TS-Gehaltes von mindestens 26 % - 28 %
u. U. auch bei Ernte bis Ende Oktober nicht immer gesichert, wenn kühle Witterungsperioden
die Abreife stagnieren lassen. Relativ schnell abreifende Sorten der Sudangrashybriden er-
möglichen einen Einsatz im Zweitfruchtanbau nach Ganzpflanzengetreide bis Ende Juni /
Anfang Juli. Ihre durchschnittliche Vegetationszeit von 133 Tagen entsprach der mittleren
Vegetationszeit des Maises (S 240 und S 280) von 132 Tagen (Tabelle 15).
Standfestigkeit
Aufgrund ihres Habitus’ und Entwicklungsverhaltens neigten die massebetonten, langwüch-
sigen und spätreifen Sorten der Futterhirse zu geringerer Standfestigkeit. Besonders Goliath,
am Standort Güterfelde auch Herkules, wiesen in Abhängigkeit vom Standort und Jahr leich-
tes bis starkes Lager auf.
Krankheiten / Schädlinge / abiotische Stressfaktoren
Welzow, 2009 Güterfelde, 2010
Abbildung 5 Maisbeulenbrand in unterschiedlichen Ausprägungen
Die für den Mais typische Krankheit Maisbeulenbrand (Ustilago maydis) (Abbildung 5) wurde
jahres- und standortbedingt in unterschiedlichem Ausmaß und nur in den Jahren 2009 und
2010 beobachtet. Die Sorghumarten werden nicht befallen.
Ergebnisse und Diskussion
29
Abbildung 6 Maiszünslerbefall in Sorghum – Pflanzen mit roten Stängeln und Pflanze mit
abgeknickter Rispe (Güterfelde, 2008)
Ein Befall von Sorghum mit Maiszünsler wurde an den Brandenburger Prüfstandorten nur in
geringem Umfang beobachtet. Der hauptsächliche Befall konzentrierte sich auf Randpflan-
zen oder Randparzellen, die mit Abknicken der Rispe oder Bohrlöchern mit ausgeprägten
roten Stängeln ähnliche Symptome wie beim Mais zeigten (Abbildung 6). Eine Sortenabhän-
gigkeit des Befalls wurde nicht festgestellt.
Abbildung 7 Starker Blattlausbefall an einer Sorghum bicolor– Rispe (Güterfelde, 2009) Vereinzelt wurde der Befall mit Blattläusen beobachtet. Dieser war in der Regel gering, vor-
rangig an Futterhirsen und hauptsächlich an Pflanzen mit langsamer Abreife zu beobachten.
Der Befall konzentrierte sich in den Blattachseln, an den Blattunterseiten oder wie in Abbil-
dung 7 auch an der Rispe.
Ergebnisse und Diskussion
30
Abbildung 8 Blattflecken in Sorghum (Güterfelde, 2008-2010) In allen Prüfjahren wurde mäßiger bis starker Befall mit Blattflecken auffällig.
Mais (NK Magitop) - 2010
Sorghum (Sudangrashybride Susu) - 2010 Abbildung 9 Mais und Sorghum vor und nach extremen Trockenstressbedingungen (Abbil-
dung 7 Tage vor und 7 Tage nach Niederschlag)
Eine Besonderheit war der extreme Trockenstress (> 30 Tage ohne Niederschlag) unter sehr
hohen Temperaturen (>25 °C, mehrere Tage 30-39 °C) im Jahr 2010. Sowohl Mais als auch
Sorghum litten unter den Bedingungen. Nach einsetzenden Niederschlägen erholten sich die
Bestände rasch. Im Gegensatz zum Sorghum setzte beim Mais unverzüglich die generative
Phase ein. Bereits 7 Tage nach dem Niederschlag waren männliche Blüte und Kolbenansatz
zu beobachten, während Sorghum das vegetative Wachstum fortsetzte.
Ergebnisse und Diskussion
31
Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt
Im dreijährigen Mittel erreichten die beiden Maisreferenzsorten durchschnittliche TM-Erträge
von 130 dt/ha (Rekultivierungsstandort Welzow) bis 154 dt/ha (D-Standort Drößig, AZ 40) bei
rund 30 % TS-Gehalt. Im Mittel der Sorten erreichten die Sudangrashybriden Relativerträge
von 75-92 und Futterhirsen solche von 84-103 zum Maisertrag. Nur wenige Sorghumsorten
reichten in Abhängigkeit von Standort und Jahr an die mittleren Maiserträge (Bezugsbasis für
Sorghum) heran oder übertrafen sie. Positiv bewertet wurden diesbezüglich die schnell rei-
fende Sudangrashybride Lussi mit 84-99 relativ sowie die massebetonten Futterhirsen Goli-
ath mit 97-117 relativ und Sucrosorgo 506 mit 99-113 relativ zum mittleren Maisertrag
(Tabelle 15 und Abbildung 10 bis 13). Auch die am Standort Güterfelde zweijährig geprüften
Sorten Herkules und KWS Zerberus zeigten in der Gruppe der Futterhirsen aussichtsreiches
Ertragspotenzial und übertrafen durchschnittlich mit 106 relativ den zweijährigen mittleren
Maisertrag. Die genannten Sorten wurden für den Anbau auf den Standorten Brandenburgs
(Anbaugebiet D-Süd) empfohlen (BARTHELMES et al. 2011).
Beim Vergleich der Sorghumarten untereinander zeigten die massebetonten und langwüch-
sigen Sorten der Futterhirse gegenüber den Sudangrashybriden ein höheres Ertragspotenzi-
al. Ein Einfluss der Pflanzenlänge auf den Ertrag (innerhalb einer Art) konnte nicht nachge-
wiesen werden. Weitere Merkmale wie Feldaufgang, Triebzahlen, Blattmasse und TS-Gehalt
stehen in komplexer Wechselwirkung und beeinflussen die Ertragsbildung. Die geprüften
Sorten der Sudangrashybriden wiesen eine zügigere Abreife und zum vergleichbaren Zeit-
punkt einen höheren TS-Gehalt auf. Die im Kernsortiment geprüften Sorten erreichten im
Mittel der Jahre und auf allen Standorten einen TS-Gehalt von mindestens 26 % zum Ernte-
termin. Eine langsamere TS-Bildung zeigten die einjährig geprüften Sorten Nutri Honey und
Jumbo, am Standort Güterfelde auch KWS Inka und Super Dolce 15 (Anlage 5). Grundle-
gend kann die Aussage getroffen werden, dass Sudangrashybriden zügiger abreifen als Fut-
terhirsen, dennoch muss die Eingruppierung in Reifegruppen nach Beurteilung der einzelnen
Sorten vorgenommen werden, da die Reaktion der Sorten auf aktuelle Witterungsverläufe
unterschiedlich sein kann.
Standorte
Die Standorte hatten in Abhängigkeit von der Jahreswitterung (siehe Kap. 2.1.2 Witterung)
einen wesentlichen Einfluss auf das Entwicklungsverhalten und die Ertragsbildung von Sorg-
hum. Prinzipiell war der Anbau von Sorghum auf allen Standorten als Ergänzung zu Mais
möglich. Dieser besaß im Vergleich zu Sorghum Vorteile in Bezug auf TM-Ertrag und TS-
Gehalt. Auf dem noch jungen Rekultivierungsstandort Welzow wurden die niedrigsten Erträ-
ge bei allen Arten erzielt. Auch die Differenz der Erträge von Sorghum zu Mais war auf die-
Ergebnisse und Diskussion
32
sem Standort am größten. Sudangrashybriden erzielten nur 75 % und Futterhirsen 84 % des
Maisertrages. Bedingt durch die für die Pflanzen erschwerten Wachstumsbedingungen hat-
ten die Standorteigenschaften hier einen größeren Einfluss auf die Bestandesetablierung.
Der ältere Rekultivierungsstandort Grünewalde bot dem Pflanzenwachstum günstigere Be-
dingungen, was sich auf Entwicklung und Ertrag positiv auswirkte. Sorghum erzielte in Grü-
newalde bei Sudangrashybriden 85 % und im Falle der Futterhirsen 92 % des mittleren Mai-
sertrages. Der etwas bessere Standort Drößig (AZ 40) zeigte dagegen im Vergleich zu dem
leichteren Boden in Güterfelde (AZ 28-35) seine relative Vorzüglichkeit für Mais. Sudangras-
hybriden erreichten in Drößig nur 80 %, in Güterfelde 92 %, Futterhirsen in Drößig 86 % und
in Güterfelde 103 % des mittleren Maisertrages.
Güterfelde
161 156 153 153142 138 138 138 134 134
123 121 121 119 119 114 113
98
25 22 23 2430
2532 33
2923
27
18
26 26 25 24 2330
0
25
50
75
100
125
150
175
200
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iath
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506*
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0
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75
100
TS
-Ge
ha
lt [
%]
TM-Ertrag [dt/ha] TS-Gehalt [%]
*** = 3-jährig geprüfte Sorten (orthogonaler Kern), ** = 2-jährig geprüfte Sorten, * = 1-jähirg geprüfte Sorten (direkter Vergleich nur zwischen Sorten gleicher Anzahl Prüfjahre möglich) Abbildung 10 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais und Sorg-
hum am Standort Güterfelde (2008-2010)
Mais Sudangrashybride Futterhirse
Ergebnisse und Diskussion
33
Drößig
165 163
149 145135
118113
107 106 10496 94 91
22
2925
31 33
24 23
16
2731
26
34
21
0
25
50
75
100
125
150
175
200
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75
100
TS
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ha
lt [
%]
TM-Ertrag [dt/ha] TS-Gehalt [%]
*** = 3-jährig geprüfte Sorten (orthogonaler Kern), ** = 2-jährig geprüfte Sorten, * = 1-jähirg geprüfte Sorten (direkter Vergleich nur zwischen Sorten gleicher Anzahl Prüfjahre möglich) Abbildung 11 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais und Sorg-
hum am Standort Drößig (2008-2010)
Grünewalde
155145
138131 128
122 122
105 10195 93 90 85
2628
22
3229
2430
2227 29
32
23
16
0
25
50
75
100
125
150
175
200
Gol
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%]
TM-Ertrag [dt/ha] TS-Gehalt [%]
*** = 3-jährig geprüfte Sorten (orthogonaler Kern), ** = 2-jährig geprüfte Sorten, * = 1-jähirg geprüfte Sorten (direkter Vergleich nur zwischen Sorten gleicher Anzahl Prüfjahre möglich) Abbildung 12 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais und Sorg-
hum am Standort Grünewalde (2008-2010)
Mais Sudangrashybride Futterhirse
Mais Sudangrashybride Futterhirse
Ergebnisse und Diskussion
34
Welzow
133 131 129 126
110102 100 97 94 90
85 80 80
32
26 2429 32
27 2925
2127 26
32
25
0
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100
125
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200N
K M
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TS
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%]
TM-Ertrag [dt/ha] TS-Gehalt [%]
*** = 3-jährig geprüfte Sorten (orthogonaler Kern), ** = 2-jährig geprüfte Sorten, * = 1-jähirg geprüfte Sorten (direkter Vergleich nur zwischen Sorten gleicher Anzahl Prüfjahre möglich) Abbildung 13 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais und Sorg-
hum am Standort Welzow (2008-2010)
Mais Sudangrashybride Futterhirse
Ergebnisse und Diskussion
35
Tabelle 15 Ertrags- und Bestandesparameter der Sorten des orthogonalen Kernsortiments im Mittel der Jahre 2008-2010 an den Prüfstandorten
Sorte N
K M
agit
op
Atl
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o
Su
su
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Su
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Su
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o
506
Ro
na
1
Standorte
Mais Mais
Mittel Mais
S.b. x S.s.
S.b. x S.s.
Mittel Sudan-gras-
hybriden
S.b. S.b. S.b. S.b.
Mittel Futter-hirsen
TM-Ertrag [dt/ha]
Güterfelde D 138 142 140 119 138 128 113 161 156 138 142
Drößig D 145 163 154 106 135 120 91 149 165 118 131
Grünewalde Rek. 128 145 136 101 131 116 90 155 138 122 126
Welzow Rek. 133 126 130 85 110 97 80 131 129 97 109
Standortmittel 136 144 140 103 128 116 93 149 147 119 127
TM-Ertrag [relativ Sortenmittel Mais = BB]
Güterfelde D 98 102 100 86 99 92 82 117 113 99 103
Drößig D 94 106 100 70 89 80 59 97 109 79 86
Grünewalde Rek. 94 106 100 74 97 85 65 113 100 90 92
Welzow Rek. 103 97 100 65 84 75 62 101 99 75 84
Standortmittel 97 103 100 74 92 83 67 107 105 86 91
TS-Gehalt [%]
Güterfelde D 32 30 31 26 33 29 23 25 22 25 24
Drößig D 31 29 30 27 33 30 21 25 22 24 23
Grünewalde Rek. 29 28 29 27 32 29 23 26 22 24 23
Welzow Rek. 32 29 31 26 32 29 25 26 24 25 25
Standortmittel 31 29 30 26 32 29 23 25 23 25 24
Pflanzenlänge [cm]
Güterfelde D 214 241 227 234 257 246 209 301 273 216 250
Drößig D 244 270 257 226 243 234 218 307 311 221 264
Grünewalde Rek. 237 263 250 234 245 240 205 275 244 205 232
Welzow Rek. 213 243 228 211 232 221 197 287 259 200 236
Standortmittel 227 254 241 226 244 235 207 293 272 210 246
Bestandesdichte [Anzahl Pflanzen/m²]
Güterfelde D 7 7 7 24 28 26 15 19 16 18 17
Drößig D 9 9 9 24 36 30 17 16 21 21 19
Grünewalde Rek. 9 9 9 24 35 29 20 18 19 22 20
Welzow Rek. 8 8 8 19 31 25 13 13 15 14 14
Standortmittel 8 8 8 23 32 28 16 16 18 19 17
Vegetationstage von Aussaat bis Ernte (Ø…… Min-Max)
Güterfelde D Ø= 126………..104-144 Ø= 125……………104-143 Ø= 142……………………………..134-146
Drößig D Ø= 134………..130-140 Ø= 138……………130-149 Ø= 149……………………………..140-154
Grünewalde Rek. Ø= 134………..127-143 Ø= 136……………127-147 Ø= 150……………………………..139-156
Welzow Rek. Ø= 134………..130-139 Ø= 135……………130-143 Ø= 150……………………………..138-157
Standortspanne Ø= 132………..104-144 Ø= 133……………104-149 Ø= 148……………………………..134-157
Ergebnisse und Diskussion
36
2.2.2 Saatzeitenversuche
An den zwei Standorten Güterfelde und Kirchengel wurden das Entwicklungs-, Ertragsbil-
dungs- und Abreifeverhalten von Mais, Sudangrashybriden und Futterhirse zu fünf verschie-
denen Saatzeiten geprüft. Je Fruchtart wurde eine die jeweilige Art repräsentierende Sorte
eingesetzt (Mais: NK Magitop S 240; Sudangrashybride Lussi; Futterhirse: Goliath). Begin-
nend mit einem Termin zur optimalen Saatzeit von Mais Ende April wurden im 14-tägigen
Abstand bis zur Aussaat nach Ganzpflanzengetreide, Anfang Juli, die Aussaaten vorge-
nommen. Die zu jeder Saatzeit separate Ernte erfolgte in Abhängigkeit vom mittlerem TS-
Gehalt der Arten. Aufgrund der unterschiedliche Abreife der drei Fruchtarten war ein Kom-
promiss im Erntetermin erforderlich, welcher anhand regelmäßiger TS-Bestimmungen fest-
gelegt wurde. Witterungsbedingungen sowie technische Voraussetzungen an den Standor-
ten beeinflussten ebenfalls die Erntetermine.
Die in den drei Versuchsjahren gewonnenen Ergebnisse fielen für beide Standorte unter-
schiedlich aus. Für Kirchengel wurde aufgrund der zu 2009 und 2010 abweichenden Ver-
suchsanlage und -bewirtschaftung im Jahr 2008 nur eine zweijährige Auswertung vorge-
nommen.
Entwicklung
Abbildung 14 Entwicklungsunterschied der Fruchtarten am Beispiel Saattermin Mitte Mai (v.l.n.r.: Mais, Futterhirse, Sudangrashybride; Foto: 21.07.2009)
Die Entwicklung der Fruchtarten in den verschiedenen Saatzeiten verlief in Abhängigkeit von
den Standortbedingungen recht unterschiedlich. Im Vergleich zum Sorghum erwies sich die
gute Angepasstheit an die gegebenen klimatischen Bedingungen und die Großkörnigkeit des
Maises als Vorteil. Seine Entwicklung verlief zügiger, insbesondere unter kühlen Bedingun-
gen war diese Eigenschaft gut zu beobachten (siehe Abbildung 14). Auch bei Aussaat in ein
trockenes Saatbett war durch die tiefere Ablage (5-6 cm) die Wahrscheinlichkeit, noch An-
schluss an die wasserführende Schicht zu erlangen, deutlich größer. Die Keimung und Ju-
Ergebnisse und Diskussion
37
gendentwicklung verlief beim Mais im Vergleich zum Sorghum wesentlich schneller, wurde
aber im Stadium des Längenwachstums wieder aufgeholt. Die Aussaat der Sorghumarten
zum frühesten Saattermin erwies sich als riskant, da die erforderliche Bodentemperatur von
mind. 14°C noch nicht erreicht war und noch mit Spätfrösten oder kühlen Nachttemperaturen
gerechnet werden musste. In den Tabellen 17 und 18 sind die Tage von der Aussaat bis zum
Aufgang dargestellt. Gut erkennbar ist die längere Keimdauer zum ersten Saattermin, die
sich mit jedem späteren Saattermin reduzierte. Am Standort Güterfelde wurden durchschnitt-
lich 6 Tage mehr, in Kirchengel rund 8-10 Tage mehr Zeit für den Aufgang der Saat Ende
April / Anfang Mai benötigt als zum optimalen Saattermin für Sorghum ab Mitte Mai. Der zei-
tige Saattermin erwies sich auch in Bezug auf die Unkrautbekämpfung als nachteilig. Wegen
der langen Keimdauer und der damit längeren Vegetation bis zum Applikationstermin (ab
BBCH 13) der Herbizide, war ein Großteil der Unkräuter bereits über das gut bekämpfbare
Entwicklungsstadium hinaus gewachsen. Ein Vorteil der früheren Saattermine gegenüber
späteren Saatterminen war die vorhandene Vegetationszeit, die den Pflanzen bis zur Ernte
zur Verfügung stand. Mit jedem späteren Saattermin, insbesondere ab Anfang Juni, war eine
gesicherte Abreife der Arten nicht mehr gewährleistet und sehr stark abhängig von der aktu-
ellen Witterungssituation. Insbesondere die Abreife der Futterhirse unterlag dem Einfluss der
Vegetationsdauer. Beim Vergleich der Standorte miteinander konnte beobachtet werden,
dass die Abreife auf dem leichteren und wärmeren Boden in Güterfelde zügiger ablief, hin-
gegen spätere Saattermine auf dem schwereren und kühleren Lössboden in Kirchengel kri-
tisch für das Erreichen eines für die Silierung geeigneten TS-Gehaltes waren.
Über die Abhängigkeit der Pflanzenlänge vom Saattermin konnte keine eindeutige Aussage
getroffen werden. Wie im Sortenversuch benötigte Futterhirse einen längeren Vegetations-
zeitraum, der ihr bei der Ernte pro Saatzeit nicht zur Verfügung stand. Es zeigte sich aber
der Trend, dass mit kürzerer Vegetationszeit auch die Pflanzenlänge abnahm. Beim Mais
(Güterfelde) zeigten sich in Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen während der
Schossphase auch umgekehrte Trends (Tabelle 17)
Standfestigkeit
Wie bereits im Sortenversuch festgestellt, neigte insbesondere die Futterhirse zu geringerer
Standfestigkeit, aber auch bei der Sudangrashybride wurde Lager beobachtet (Abbildungen
15 und 16). In Abhängigkeit von Standort und Jahr nahm das Lagerrisiko mit späterem Saat-
termin zu. Im Jahr 2008 wurde am Standort Güterfelde das aus dem Mais bekannte Phäno-
men „Greensnapping“ bei der Futterhirse beobachtet, d.h. dass aufgrund des weichen, sich
im Wachstum befindenden Pflanzengewebes die Pflanze am Nodium bricht (Abbildung 15)
Ergebnisse und Diskussion
38
Abbildung 15 Effekt „Greensnapping“ – Stängelbruch (Güterfelde, 20.10.2008)
Abbildung 16 Lager bei Sudangrashybride Lussi (Saatzeit Mitte Juni, Güterfelde 13.10.2009)
Krankheiten und Schädlinge
Es wurden die gleichen Krankheiten und Schädlinge beobachtet, wie sie bereits für den Sor-
tenversuch beschrieben wurden. Die Bonitur der Blattflecken erfolgte nur am Standort Güter-
felde. Bei der Sudangrashybride zeigte sich ein stärkeres Auftreten mit späterem Saattermin,
während der Befall der Futterhirse in allen Saatterminen auf ähnlichem Niveau lag.
Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt
Am Standort Güterfelde erzielte im Mittel der Jahre der Mais (NK Magitop S240) bis ein-
schließlich Saattermin Mitte Juni tendenziell steigende Erträge, eignete sich aber aufgrund
des abnehmenden Trockensubstanzgehaltes nur für Aussaaten bis Ende Mai / Anfang Juni
(entspricht Zweitfruchtstellung nach Grünschnittroggen). Für den sicheren Anbau als Zweit-
frucht sollte in Bezug auf die Reife eine Maissorte mit niedriger Siloreifezahl gewählt werden.
Wie bereits WORTMANN (2008) und ANONYM (2009 a,b,c) festgestellt haben, zeigte die
Sudangrashybride (Lussi) über alle Saatzeiten einen im Vergleich zur Futterhirse niedrige-
ren, aber stabilen Trockenmasseertrag mit leicht abnehmendem TS-Gehalt, der auch zur
Ernte der letzten Saatzeit den Mindest-TS-Gehalt von 26 % noch überstieg. Dieses Verhal-
ten ist aber eher der sehr frühreifen Sorte Lussi zuzuschreiben und sollte für Sudangrashyb-
riden nicht verallgemeinert werden. Der Einsatz einer solchen sehr schnell reifenden Sudan-
Ergebnisse und Diskussion
39
grashybride ist also durchaus für den Zweitfruchtanbau nach Ganzpflanzengetreide mit Aus-
saat Ende Juni/Anfang Juli geeignet. Die spätreife Futterhirse (Goliath) verzeichnete einen
Ertragsanstieg bis Aussaat Ende Mai / Anfang Juli. Aufgrund der gemeinsamen Ernte der
drei Fruchtarten und der artbedingten langen Vegetationszeit der Futterhirse war es nicht
möglich, diese zum optimalen Termin zu ernten, was wiederum Auswirkungen auf den TS-
Gehalt hatte. Wie bereits in vorhergehenden Jahren festgestellt (MÄRTIN et al. 2010) und
durch die Sortenversuche bestätigt, kann geschlussfolgert werden, dass spätreife Sorten,
insbesondere der Futterhirse, hauptsächlich für den Hauptfruchtanbau (Mitte Mai bis Ende
Mai) einzusetzen sind, um den für die Silierung optimalen TS-Gehalt zu erreichen (Abbildung
17).
0
20
40
60
80
100
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140
160
Ende April/Anfang Mai
Mitte Mai Ende Mai/Anfang Juni
Mitte Juni Ende Juni/Anfang Juli
Saattermine
TM
-Ert
rag
[d
t/h
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TS
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alt
[%]
Mais Ertrag [dt/ha] Sudangras Ertrag [dt/ha] Futterhirse Ertrag [dt/ha]
Mais TS-Gehalt [%] Sudangras TS-Gehalt [%] Futterhirse TS-Gehalt [%]
Abbildung 17 Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt der Arten Mais, Sudangras-hybride und Futterhirse zu verschiedenen Saatterminen (Güterfelde, 2008-2010)
Für den Standort Kirchengel ergab sich nach zweijähriger Prüfung ein etwas anderes Bild
(Abbildung 18). Für alle Arten verlief der Trend zu abnehmendem Ertrag mit späterem Saat-
termin. Die gleiche Aussage ist auch für den Trockensubstanzgehalt zu treffen. Unabhängig
vom Ertrag lagen nach Betrachtung des TS-Gehaltes für diesen Standort die Aussaatgren-
zen für alle Fruchtarten im Hauptfruchtanbau Mitte Mai bis Ende Mai. Dabei erzielte die Fut-
terhirse die höchsten Erträge und Mais die niedrigsten. Somit war der Anbau von Sorghum in
Ergebnisse und Diskussion
40
Zweitfruchtstellung auf dem leicht erwärmbaren Boden eher möglich als auf dem schwereren
und kühleren.
0
20
40
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100
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160
180
Ende April/Anfang Mai
Mitte Mai Ende Mai/Anfang Juni
Mitte Juni Ende Juni/Anfang Juli
Saattermine
TM
-Ert
rag
[d
t/h
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TS
-Geh
alt
[%]
Mais Ertrag [dt/ha] Sudangras Ertrag [dt/ha] Futterhirse Ertrag [dt/ha]
Mais TS-Gehalt [%] Sudangras TS-Gehalt [%] Futterhirse TS-Gehalt [%]
Abbildung 18 Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt der Arten Mais, Sudangras-hybride und Futterhirse zu verschiedenen Saatterminen (Kirchengel, 2009-2010)
Das im Jahr 2009 vom Züchter bereit gestellte Saatgut für die Sudangrashybride in Kirchen-
gel war nicht mit der Sorte Lussi identisch. Die niedrigeren TS-Gehalte (Vergleich zu 2008
/2010 und zu Güterfelde) und die langsamere Entwicklung waren ein Hinweis darauf. Diese
Feststellung untermauert nochmals die Aussage, dass der Einsatz von Sorghum in der
Fruchtfolge nicht von der Art abhängig ist, sondern von der Reifeentwicklung der einzelnen
Sorte.
Ergebnisse und Diskussion
41
Tabelle 16 Ertrags- und Entwicklungsparameter (Saatzeitenversuch Güterfelde, 2008-2010)
Ertrag [dt TM/ha] TS-Gehalt [%] Aufgangsdauer [d] Vegetationstage [d] Pflanzenlänge [cm] Fruchtart / Sorte
2008 2009 2010 Mittel 2008 2009 2010 Mittel 2008 2009 2010 Mittel 2008 2009 2010 Mittel 2008 2009 2010 Mittel
Mais Ende April/ Anfang Mai 100 136 94 110 32 32 29 31 11 14 20 15 115 119 160 131 171 263 149 194
Mitte Mai 126 128 119 124 28 28 31 29 7 8 11 9 106 122 141 123 220 254 170 215 Ende Mai/ Anfang Juni 155 124 120 133 33 29 29 30 8 13 5 9 138 120 131 130 206 259 195 220
Mitte Juni 146 126 131 134 25 27 26 26 7 7 7 7 126 119 119 121 206 229 227 221 Ende Juni/ Anfang Juli 125 109 141 125 19 23 22 21 6 6 4 5 111 106 106 108 247 222 279 249
Mittel Mais 130 125 121 125 27 28 28 28 8 10 9 9 119 117 131 123 210 245 204 220 Sudangras
Ende April/ Anfang Mai 126 137 104 122 36 37 29 34 8 15 26 16 115 119 160 131 270 281 263 272 Mitte Mai 136 125 118 127 35 30 29 31 9 8 13 10 106 122 141 123 260 254 254 256
Ende Mai/ Anfang Juni 120 122 123 122 33 32 28 31 11 14 6 10 138 120 131 130 238 255 273 255 Mitte Juni 118 114 135 122 31 31 29 30 9 9 7 8 126 119 119 121 246 252 302 267
Ende Juni/ Anfang Juli 118 98 147 121 27 29 29 28 6 7 5 6 111 106 106 108 245 241 318 268 Mittel Sudangras 124 119 125 123 32 32 29 31 9 11 11 10 119 117 131 123 252 257 282 263
Futterhirse
Ende April/ Anfang Mai 138 119 113 123 27 24 22 24 8 15 26 16 115 119 160 131 298 263 308 290 Mitte Mai 146 119 174 147 24 20 24 23 9 8 13 10 106 122 141 123 283 263 336 294
Ende Mai/ Anfang Juni 156 133 162 150 25 24 23 24 11 14 6 10 138 120 131 130 323 288 339 317 Mitte Juni 102 125 161 130 20 23 22 22 9 9 7 8 126 119 119 121 267 264 325 285
Ende Juni/ Anfang Juli 95 97 136 109 17 19 20 19 6 7 5 6 111 106 106 108 222 244 313 259 Mittel Futterhirse 127 119 149 132 23 22 22 22 9 11 11 10 119 117 131 123 279 264 324 289
Mittel über alle Arten und Sorten 127 121 132 127 27 27 26 27 8 10 11 10 119 117 131 123 247 255 270 257
Ergebnisse und Diskussion
42
Tabelle 17 Ertrags- und Entwicklungsparameter (Saatzeitenversuch Kirchengel, 2009-2010)
Ertrag [dt TM/ha] TS-Gehalt [%] Aufgangsdauer [d] Veg.-tage [d] Pfl.-länge [cm] Fruchtart / Sorte
2009 2010 Mittel 2009 2010 Mittel 2009 2010 Mittel 2009 2010 Mittel 2009 2010 Mittel
Mais Ende April/ Anfang Mai 111 81 96 30 28 29 12 25 19 137 166 152 208 208 208
Mitte Mai 80 90 85 30 25 27 8 10 9 142 139 141 210 225 217 Ende Mai/ Anfang Juni 80 77 78 25 21 23 14 8 11 128 137 133 202 202 202
Mitte Juni 84 64 74 24 19 21 9 6 8 129 126 128 204 203 204 Ende Juni/ Anfang Juli 57 43 50 18 17 18 7 6 7 118 117 118 204 172 188
Mittel Mais 82 71 77 25 22 24 10 11 11 131 137 134 205 202 204 Sudangras
Ende April/ Anfang Mai 112 128 120 21 30 25 14 28 21 137 166 152 261 303 282 Mitte Mai 132 135 134 24 28 26 14 11 13 142 139 141 244 300 272
Ende Mai/ Anfang Juni 111 111 111 21 24 23 16 9 13 128 137 133 244 268 256 Mitte Juni 93 104 98 18 23 20 10 6 8 129 126 128 217 244 230
Ende Juni/ Anfang Juli 89 73 81 17 21 19 7 7 7 118 117 118 204 200 202 Mittel Sudangras 107 110 109 20 25 23 12 12 12 131 137 134 234 263 248
Futterhirse
Ende April/ Anfang Mai 153 138 146 26 21 23 14 28 21 137 166 152 296 323 309 Mitte Mai 187 151 169 28 21 25 14 11 13 142 139 141 294 318 306
Ende Mai/ Anfang Juni 161 111 136 24 19 21 16 9 13 128 137 133 278 252 265 Mitte Juni 125 101 113 21 18 20 10 6 8 129 126 128 271 243 257
Ende Juni/ Anfang Juli 94 83 88 18 16 17 7 6 7 118 117 118 249 210 229 Mittel Futterhirse 144 117 130 24 19 21 12 12 12 131 137 134 278 269 273
Mittel über alle Arten und Sorten 111 99 105 23 22 23 11 12 12 131 137 134 239 245 242
Ergebnisse und Diskussion
43
2.2.3 Herbizidversuche
Aufgrund der langsamen Jugendentwicklung von Sorghum ist eine Unkrautbekämpfung un-
verzichtbar (siehe Abbildung 19 und 20). Zum Einsatz und zur Wirkung von Herbiziden in
Sorghum gibt es aber bisher kaum Erfahrungen. Die Anzahl der zurzeit in Sorghum einsetz-
baren Mittel mit Genehmigung nach § 18 a PflSchG ist gering, und mit Ausnahme von Gardo
Gold beschränkt sich ihre Wirkung auf zweikeimblättrige Unkräuter (Tabelle 18).
Tabelle 18 Herbizide für den Einsatz in Sorghum mit Genehmigung nach § 18a PflSchG
genehmigt zugel. Einsatz bis AWM ab
Mittel Wirkstoff
BBCH
Wirkungsspektrum
ARRAT Dicamba Tritosulfuron
18.10.2011 200 g/ha 13 ein- und mehrjährige zweikeimblättrige Unkräuter
CERTROL B / BROMOXYNIL 235 / B 235 / CARACHO 235
Bromoxynil 31.12.2015 1,5 l/ha 13 einjährige zweikeimblättri-ge Unkräuter, auch Gänse-fuß, Winden weniger gut
GARDO GOLD / PRIMAGRAM GOLD
Terbuthylazin S-Metolachlor
31.12.2015 4,0 l/ha 13
einjähriges Rispengras, Schadhirsen, einjährige zweikeimblättrige Unkräu-ter
MAIS-BANVEL WG Dicamba 31.12.2021 500 g/ha 13
Gemeine Zaunwinde, Acker-Winde, Gänsefuß-Arten, Winden-Knöterich
STOMP AQUA / STOMP RAPS Pendimethalin 31.12.2017 2,5 l/ha 13
Einjährige zweikeimblättri-ge Unkräuter
AWM = Aufwandmenge
Stand: 07/2011 Quelle: BVL
In der dreijährigen Herbizidprüfung wurden sowohl die in Sorghum genehmigten Mittel Gardo
Gold und Certrol B (in 2010 auch Arrat) als auch zwei zur Lückenindikation geprüfte Mittel
(Artett in drei verschiedenen Aufwandmengen und Biathlon) eingesetzt und auf ihre Kultur-
verträglichkeit und Wirkung gegen Unkräuter untersucht. Die Wirkung der einzelnen Mittel
auf die Unkräuter ist bereits bekannt, darf aber als ertragsbeeinflussender Parameter nicht
außer Acht gelassen werden. Obwohl die zur Applikation unterschiedlichen Bedingungen in
den Jahren und an den Standorten, wie Entwicklungsstadium der Kulturpflanzen und Un-
kräuter, Unkrautspektrum und –häufigkeit, Witterung zur und nach der Applikation zu sehr
unterschiedlichen Wirkungen führten, erwies sich in allen Jahren am Standort Güterfelde
(starkes Auftreten von Schadhirse, Weißem Gänsefuß, Kamille, Windenknöterich, Hederich
und Hirtentäschelkraut) der Verzicht auf Herbizide als ertragsmindernd. Aufgrund des dort
geringen Unkrautspektrums und niedriger Unkrauthäufigkeit wurden am Standort Straubing
keine signifikanten Ertragsreaktionen beobachtet. Das geringe Unkrautvorkommen am
Standort als auch die aufgrund von Totallager nicht ermittelbaren Daten zu Ertrag und TS-
Ergebnisse und Diskussion
44
Gehalt bei der Futterhirse, erschweren die Interpretation der Ergebnisse. Ein Vergleich der
beiden Standorte über den dreijährigen Zeitraum ist daher nicht vollständig möglich.
Abbildung 19 Unbehandelte Variante neben mit Gardo Gold behandelter Variante (v.l.n.r.)
nach Reihenschluss, Sudangrashybride, Güterfelde 2009
Abbildung 20 Unbehandelte Variante neben mit Gardo Gold behandelter Variante (v.l.n.r.) 14
Tage nach der Applikation, Sudangrashybride, Güterfelde 2010
Wirkungsgrad
Während der Prüfperiode hat sich besonders am Standort Güterfelde gezeigt, dass der Ap-
plikationszeitpunkt eine entscheidende Rolle für die Unkraut bekämpfende Wirkung spielt.
Im Jahr 2008 herrschte am Standort Güterfelde zur und nach der Anwendung Trockenheit,
so dass die über den Boden aufgenommenen Wirkstoffe nicht vollständig zum Tragen ka-
men. In Tabelle 19 wird deutlich, dass durch das schnelle Wachstum der Unkräuter der oh-
Ergebnisse und Diskussion
45
nehin geringe Wirkungsgrad schnell abnahm und mit durchschnittlich 31 % (Spanne 9 % bis
55 %) niedrig blieb. Eine Kälteperiode im Frühsommer 2009 führte ebenfalls zu verminderter
Wirkung. Durch die Verzögerung des Applikationstermins erfolgte die Ausbringung der Her-
bizide auf zu stark entwickelte Unkräuter. Eine ausreichende Blatt- und Bodenwirkung konn-
te nicht mehr erzielt werden. Auch zum Reihenschluss wurden keine Wirkungsgrade über
50 % beobachtet. Niederschläge nach der Ausbringung sowie noch junge Unkräuter sorgten
im Jahr 2010 für gute Wirkungen, welche bis zum Reihenschluss nur leicht abnahmen und
bei einem Großteil der Präparate noch bei über 80 % lagen. Nur Biathlon und das erstmalig
geprüfte Mittel Arrat zeigten schlechtere Wirkungen.
Tabelle 19 TM-Ertrag, TS-Gehalt und Wirkungsgrad der geprüften Präparate am Standort Güterfelde, 2008-2010
(Varianten innerhalb der Art aufsteigend nach Ertrag sortiert) Güterfelde
Ertrag TM dt/ha TS-Gehalt %
Wirkungsgrad % nach 14 d .....nach Reihen-
schluss
2008 2009 2010 2008 2009 2010 2008 2009 2010
unbehandelt 118 80 77 33 35 27 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG
Gardo Gold 4,0 l/ha 134 110 114 34 40 28 98.....55 82.....73 97.....94 Certrol B 2,5 l/ha 118 97 110 33 37 27 14.....17 48.....40 85.....82 Lückindikation
Artett 3,0 l/ha 125 105 114 33 38 27 100.....22 53.....48 93.....90 Artett 2,5 l/ha 132 99 113 33 38 27 34.......9 44.....42 95.....93 Artett 2,0 l/ha 125 99 117 33 38 27 56.....36 50.....41 92.....91 Biathlon 70 g/ha 132 94 103 34 37 27 96.....30 33.....26 70.....72 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG / einjährig geprüft
Su
dan
gra
s
Arrat 2,5 l/ha 101 27 63....65
unbehandelt 134 86 90 29 27 25 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG
Gardo Gold 4,0 l/ha 165 132 148 28 27 26 51.....43 47.....53 95.....90 Certrol B 2,5 l/ha 151 118 145 28 27 26 26.....25 25.....30 85.....86 Lückindikation
Artett 3,0 l/ha 162 110 138 28 27 26 51.....34 25.....33 93.....90 Artett 2,5 l/ha 166 110 147 29 27 26 57.....44 35.....38 93.....87 Artett 2,0 l/ha 162 115 145 28 27 26 44.....28 37.....30 89.....79 Biathlon 70 g/ha 144 103 136 28 27 26 40.....31 1.....12 56.....58
in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG / einjährig geprüft
Fu
tter
hir
se
Arrat 2,5 l/ha 142 26 71....68
Ergebnisse und Diskussion
46
Das geringe Unkrautvorkommen am Standort Straubing und die günstigen Witterungsbedin-
gungen zum Applikationstermin waren ein Grund für die in allen Jahren ermittelten hohen
Wirkungsgrade mit zunehmender Wirkung zum Reihenschluss (Tabelle 20). Die geringeren
Wirkungsgrade einzelner Varianten in den verschiedenen Jahren sind auf Wirkungslücken
bei bestimmten Unkräutern zurückzuführen. Im Jahr 2008 reduzierte Kartoffeldurchwuchs die
Wirkung der Herbizide. Gut bekämpfbare Unkrautarten (Kamille, Hirtentäschelkraut, Franzo-
senkraut), Niederschläge vor und nach dem Applikationstermin sowie günstige Temperatu-
ren sorgten im Jahr 2009 für höchste Wirkungsgrade. Trockenheit bis ca. 6 Tage nach der
Applikation führte in 2010 ebenfalls zu geringer Anfangswirkung. Mit einsetzenden Nieder-
schlägen und dadurch gesteigerter Bodenwirkung nahm auch die Wirkung zum Reihen-
schluss zu. Die Wirkungslücke gegen Kamille bei Gardo Gold minderte den Bekämpfungser-
folg des Mittels. Der fehlende Einsatz von Herbiziden war nicht wie in Güterfelde mit einer
Ertragsminderung verbunden (Tabelle 20).
Tabelle 20 TM-Ertrag, TS-Gehalt und Wirkungsgrad der geprüften Präparate am Standort
Straubing, 2008-2010 (Varianten innerhalb der Art aufsteigend nach Ertrag sortiert) Straubing
Ertrag TM dt/ha TS-Gehalt %
Wirkungsgrad % nach 14 d .....nach Reihenschluss
2008 2009 2010 2008 2009 2010 2008 2009 2010
unbehandelt 171 168 137 33 22 29 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG
Gardo Gold 4,0 l/ha 164 162 158 32 21 30 87..… 91.....100 67.....82 Certrol B 2,5 l/ha 168 157 132 32 21 29 94..… 100.....100 73.....83 Lückindikation
Artett 3,0 l/ha 169 167 138 33 21 29 84..… 100.....100 73.....83 Artett 2,5 l/ha 167 164 136 32 21 29 77..… 100.....100 73.....83 Artett 2,0 l/ha 171 170 144 33 21 29 64….. 99.....100 73.....93 Biathlon 70 g/ha 170 162 111 33 21 29 76..… 98.....100 68.....83 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG / einjährig geprüft
Su
dan
gra
s
Arrat 2,5 l/ha 137 30 68…..81
unbehandelt 185 - - 29 - - in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG
Gardo Gold 4,0 l/ha 190 - - 28 - - 92..… 81.....100 88.....91 Certrol B 2,5 l/ha 169 - - 28 - - 98….. 100.....100 100.....100 Lückindikation
Artett 3,0 l/ha 183 - - 28 - - 98..… 100.....100 100.....100 Artett 2,5 l/ha 177 - - 28 - - 98..… 100.....100 100.....100 Artett 2,0 l/ha 181 - - 28 - - 97….. 99.....100 100…...98 Biathlon 70 g/ha 175 - - 28 - - 95..… 97.....100 86.....95 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG / einjährig geprüft
Fu
tter
hir
se
Arrat 2,5 l/ha - - 100…..100
Ergebnisse und Diskussion
47
Aufgefallen war am Standort Güterfelde die unterschiedliche Wirkung in den beiden Sorg-
humarten. Es ist davon auszugehen, dass die durch Reihenabstand und Pflanzenanzahl pro
m² variierte Konkurrenzsituation die herbizide Wirkung beeinflussten. In den unter ungünsti-
gen Bedingungen durchgeführten Herbizidapplikationen in den Prüfjahren 2008 und 2009
zeigte sich eine höhere Wirkung in der Sudangrashybride, welche mit 25 cm Reihenabstand
und 40 Körnern/m² einen dichteren Bestand entwickelte als die Futterhirse mit 50 cm Rei-
henabstand und 25 Körnern/m². In Straubing konnte diese Beobachtung allerdings nicht bes-
tätigt werden, was wiederum auf das geringe Unkrautvorkommen und die unterschiedliche
Unkrautverteilung in den Prüfvarianten und Fruchtarten zurückzuführen ist.
Abhängig vom vorhandenen Unkrautspektrum, der Wirkung auf die Unkräuter und von den
Witterungsbedingungen war der Wirkungsgrad der einzelnen Mittel an beiden Standorten
unterschiedlich. Auf dem Schadhirse-Standort Güterfelde erzielte das in Sorghum genehmig-
te Gardo Gold, unter den gegebenen Bedingungen betrachtet, die höchsten Wirkungen und
Erträge. Auch Artett in den verschiedenen Aufwandmengen erreichte mit seiner guten Wir-
kung gegen ein breites Unkrautspektrum gute Ergebnisse. Certrol B und Biathlon, im Jahr
2010 auch Arrat, wiesen die geringsten Bekämpfungserfolge und Erträge auf. Diese Beo-
bachtungen konnten in Straubing nicht bestätigt werden. Allerdings zeigte das Mittel Biathlon
hier im Vergleich zu den anderen Mitteln ebenfalls etwas geringere Wirkungen auf Unkräu-
ter. Die Auswirkung des Herbizideinsatzes auf den Ertrag im Vergleich zu einer Nichtbehand-
lung war in Straubing nicht gegeben.
Phytotoxizität
Bei der Prüfung von Herbiziden auf die Kulturverträglichkeit steht die Betrachtung der phyto-
toxischen Reaktion von Sorghum im Vordergrund. Während der Versuchsjahre wurden an
beiden Standorten Reaktionen auf die Mittel beobachtet. Allerdings nahmen die Symptome
mit dem Zuwachs von Biomasse ab, so dass nach Reihenschluss keine Beeinträchtigungen
mehr erkennbar waren. In Tabelle 22 sind die beobachteten Symptome der einzelnen Mittel
zu entnehmen. Häufig waren Verätzungen in Form von Chlorosen sichtbar. Am Standort
Straubing wurden zudem Wuchshemmungen festgestellt, welche in Güterfelde nicht beo-
bachtet werden konnten.
Ergebnisse und Diskussion
48
Phytotxizität bei Futterhirse, Güterfelde 2009-2010
0
4
8
12
16
20
24
28
32
36
40
44
48
0102030405060708090100110
geschädigte Pflanzen pro Parzelle [%]B
esch
ädig
un
g d
er B
latt
fläc
he
[%]
Gardo Gold 4,0 l/ha
Certrol B 2,5 l/ha
Artett 3,0 l/ha
Artett 2,5 l/ha
Artett 2,0 l/ha
Biathlon 70 g/ha
Phytotxizität bei Futterhirse, Güterfelde 2009-2010
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
0102030405060708090100110
geschädigte Pflanzen pro Parzelle [%]
Bes
chäd
igu
ng
der
Bla
ttfl
äch
e [%
]
Gardo Gold 4,0 l/ha
Certrol B 2,5 l/ha
Artett 3,0 l/ha
Artett 2,5 l/ha
Artett 2,0 l/ha
Biathlon 70 g/ha
Tabelle 21 Symptome phytotoxischer Reaktionen (Güterfelde und Straubing) Mittel Symptome Güterfelde Symptome Straubing
Gardo Gold 4,0 l/ha Chlorosen Chlorosen, Wuchshemmungen
Certrol B 2,5 l/ha Chlorosen, Nekrosen Nekrosen, Wuchshemmungen
Artett 3,0 l/ha Chlorosen Chlorosen, Nekrosen, Wuchshemmungen
Artett 2,5 l/ha Chlorosen Chlorosen, Wuchshemmungen
Artett 2,0 l/ha Chlorosen Chlorosen, Wuchshemmungen
Biathlon 70 g/ha Chlorosen Wuchshemmungen
Arrat 200 g/ha Verfärbungen Peitscherbildung
Phytotoxische Reaktionen wurden zu vier Terminen bonitiert: 3 Tage, 7 Tage und 14 Tage
nach der Applikation sowie zum Reihenschluss. Die
Abbildung 21 zeigt für beide Fruchtarten und Standorte im Mittel der Jahre die Abnahme der
Symptome von 3 Tagen nach der Applikation bis zum Reihenschluss.
Phytotxizität bei Sudangrashybride, Güterfelde 2009-2010
0
4
8
12
16
20
24
28
32
36
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44
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0102030405060708090100110
geschädigte Pflanzen pro Parzelle [%]
Bes
chäd
igu
ng
der
Bla
ttfl
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e [%
]
Gardo Gold 4,0 l/ha
Certrol B 2,5 l/ha
Artett 3,0 l/ha
Artett 2,5 l/ha
Artett 2,0 l/ha
Biathlon 70 g/ha
Phytotxizität bei Sudangrashybride, Straubing 2009-2010
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
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11
12
0102030405060708090100110
geschädigte Pflanzen pro Parzelle [%]
Bes
chäd
igu
ng
der
Bla
ttfl
äch
e [%
]
Gardo Gold 4,0 l/ha
Certrol B 2,5 l/ha
Artett 3,0 l/ha
Artett 2,5 l/ha
Artett 2,0 l/ha
Biathlon 70 g/ha
Abbildung 21 Verlauf der phytotoxischen Reaktion bis Bestandesschluss in den Fruchtarten
und an den Standorten (2008-2010)
Ergebnisse und Diskussion
49
Trotz der unterschiedlichen Entwicklungen an den beiden Standorten war die starke Reakti-
on auf Certrol B erkennbar. Während sich in Güterfelde die Symptome mit dem Biomasse-
zuwachs bis zum Reihenschluss verloren, waren in Straubing noch leichte Reaktionen an
50 % der Pflanzen sichtbar. Auf das Auftreten von Blattaufhellung wird bereits vom Hersteller
in der Produktbeschreibung (Nufarm 2010) verwiesen. Auch Gardo Gold zeigte kurz nach
der Anwendung stärkere Reaktionen, welche sich aber sehr schnell verloren. Für Biathlon
wurden nur in Straubing bis zum Reihenschluss an 50 % der Pflanzen noch Symptome beo-
bachtet. Das in den Abbildungen nicht dargestellte Mittel Arrat verusachte in der einjährigen
Prüfung ebenfalls deutliche Symptome nach dem Herbizideinsatz.
Die vorliegenden Ergebnisse für den Standort Güterfelde mit hohem Unkrautdruck haben
gezeigt, dass das bisher nicht in Sorghum genehmigte Mittel Artett für den Einsatz nicht nur
wegen der guten Kulturverträglichkeit in Sorghum gut geeignet ist. Aufgrund seiner blatt- und
bodenwirksamen Komponenten erzielte es bei starker Verunkrautung gute Ergebnisse. We-
gen seiner Wirkungslücken gegen Schadhirsen und Ungräser, ist ein Solo-Einsatz nur bei
Auftreten ausschließlich zweikeimblättriger Unkräuter zu empfehlen. Eine Mischung aus Ar-
tett und Gardo Gold wurde nicht geprüft, wäre aber, wenn die Mischbarkeit dieser Mittel ge-
geben ist, denkbar. Das ebenfalls nicht genehmigte Mittel Biathlon bewirkte wegen der ein-
geschränkten Blattwirkung nur geringe Bekämpfungserfolge, war aber ebenfalls in Sorghum
verträglich, wodurch ein Einsatz möglich wäre. Gardo Gold bekämpfte als einziges Mittel
Schadhirsen hinreichend. Allerdings hatte der Applikationszeitpunkt einen ausschlaggeben-
den Einfluss auf den Bekämpfungserfolg, da gute Ergebnisse nur bei ausreichender Boden-
feuchtigkeit und noch jungen Unkräutern erzielt wurden. Durch die Kulturverträglichkeit und
das breite Wirkungsspektrum ist der Einsatz auf Flächen mit starkem Schadhirsevorkommen
empfehlenswert. Sorghum reagierte auf das Mittel Certrol B am stärksten. Die aufgetretenen
Verätzungen waren infolge des Biomassezuwachses kaum mehr relevant. Bei zu stark ent-
wickelten Unkräutern ließ die Wirkung des Mittels nach. Certrol B gleicht Wirkungslücken von
Gardo Gold aus, so dass ein Einsatz von beiden Präparaten als Tankmischung empfehlens-
wert ist, und sich auch in der Praxis bereits bewährt.
Es ist möglich, dass die Wirkung der Herbizide durch engeren Reihenabstand positiv beein-
flusst wurde, konnte aber im dreijährigen Versuchszeitraum mit den vorliegenden Ergebnis-
sen nicht bestätigt werden. Bei hohem Unkrautdruck spiegelten die Erträge den Einsatz von
Herbiziden im Vergleich zur Nichtbehandlung wieder. Allerdings konnte auch hier keine Be-
ziehung zwischen Wirkungsgrad und Ertrag nachgewiesen werden.
Ergebnisse und Diskussion
50
2.3 Ergebnisse der Inhaltsstoffanalysen
Um Aussagen über Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Sorghum im Vergleich zu
Mais zu erhalten, wurden Nährstoffuntersuchungen aus Proben des Sortenversuchs und des
Saatzeitenversuchs an getrocknetem Pflanzenmaterial durchgeführt. Die Bestimmung der
Rohnährstoffgehalte erfolgte über die Weender Futtermittelanalyse. In Verbindung mit dem
mathematischen Ansatz nach SCHATTAUER & WEILAND (2006) lieferten die so gewonne-
nen Daten Aussagen über die Biogasausbeute. Für die Ermittlung der Nährstoffentzüge und
des Nährstoffverhältnisses wurden die Gehalte an Makronährstoffen untersucht.
2.3.1 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge
Arten- und Sortenversuch
Die Analyse der Roh- und Makronährstoffe erfolgte nach jedem Anbaujahr. Die vorliegende
Auswertung beschränkte sich auf die dreijährige Zusammenfassung. In Tabelle 23 sind dazu
Nährstoffgehalte, -verhältnisse und –entzüge für jeden Standort des Sortenversuchs in
Brandenburg aufgeführt. Es handelt sich dabei um Arten- und Jahresmittel. Die separate
Darstellung der Sorten und Standorte kann gemittelt über den dreijährigen Zeitraum den An-
lagen 10 bis 13 entnommen werden.
Die Nährstoffgehalte variierten erwartungsgemäß zwischen den Sorten, Arten, Jahren und
Standorten. Das Mittel über drei Jahre spiegelt die Trends der Einzelwerte wieder. Tabelle
23 zeigt, dass Mais die bessere Verdaulichkeit gegenüber den Sorghumarten aufweist. Hohe
Gehalte an Rohprotein (XP), Rohfett (XL) und stickstofffreien Extraktstoffen (NfE) sowie
niedrige Rohfasergehalte (XF) sind die geeignete Voraussetzung und ausschlaggebend für
die Bildung von Methan (SCHATTAUER und WEILAND, 2006). Insbesondere ein hoher An-
teil an Rohfett beeinflusst die Methanausbeute positiv. Obwohl der Rohproteingehalt zwi-
schen den Arten und Standorten schwankt und im Mittel der Standorte für alle drei Arten auf
gleichem Niveau liegt, lassen die höheren Rohfaser- und niedrigen Rohfettgehalte der Sorg-
humarten auf ein geringeres Methanbildungspotenzial als beim Mais schließen. Der Gehalt
an Rohnährstoffen der beiden Sorghumarten fällt ähnlich aus. Sehr geringe Unterschiede
lassen sich in der Einlagerung von Rohfett und Rohfaser finden. Im Vergleich zur Futterhirse
wiesen Sudangrashybriden tendenziell höhere Rohfett- und Rohfasergehalten, die wahr-
scheinlich auf bessere Ausreife zurückzuführen sind. Die Rohnährstoffgehalte variierten zwi-
schen den Standorten stark. Auffällig war jedoch der geringe Rohproteingehalt aller Arten am
Standort Welzow. Dieser wirkt sich in Kombination mit den an diesem Standort im geringsten
Erträgen auch auf die Stickstoffentzüge aus.
Ergebnisse und Diskussion
51
Im Mittel der Standorte ergab sich, dass, außer in Güterfelde, der Mais mit durchschnittlich
160 kg N/ha den höchsten Stickstoffentzug bewirkte. Ursache ist der höhere TM-Ertrag des
Maises. Am Beispiel Güterfelde wird außerdem der Einfluss des N-Gehaltes in der Pflanze
deutlich, der hier im Vergleich zu Sorghum niedriger ausfällt.
Der Phosphorentzug des Maises fällt mit rund 30 kg P/ha im Vergleich zu 22,5 kg P/ha für
Sudangras und 25 kg P/ha für Futterhirse ebenfalls höher aus. Am Standort Grünewalde
war die stets niedrigere Aufnahme von Phosphor gekoppelt mit niedrigen P-Gehalten in der
Pflanze auffällig. Der höchste Kaliumentzug mit über 200 kg K/ha, basierend auf den deutlich
höheren Kaliumgehalten, war auf allen Standorten bei der Futterhirse zu finden. In abneh-
mender Reihenfolge folgten Mais und Sudangrashybriden. Ein ähnliche Relation zeigte sich
für Magnesium bei insgesamt deutlich geringeren Entzug.
Die ermittelten Entzüge entsprechen nur teilweise den in der Literatur genannten Düngeemp-
fehlungen zu Sorghum (vgl. Tabelle 22). Die Aufnahme und Einlagerung der Nährstoffe in
die Kulturpflanzen verändert sich in Abhängigkeit von Sorte, Standortbedingungen und
Nährstoffverfügbarkeit. Bei der Düngung muss daher das standortspezifische Ertragspoten-
zial berücksichtigt werden.
Für Rekultivierungsstandorte weist GRUNSCHERA (1998 und 2006) darauf hin, dass auf
Kippenböden die Versorgung mit Nährstoffen aufgrund Nährstoffarmut oder –festlegung
hauptsächlich über die mineralische Düngung gewährleistet werden kann. Gerade auf frisch
rekultivierten humusfreien bis –armen Kippenböden können Nährstoffe entweder nicht aus-
reichend gehalten werden oder sie werden aufgrund des niedrigen pH-Wertes fest gebun-
den. Oft gehen Umsetzungsprozesse durch geringe Mikrobenaktivität nur langsam voran.
Eine Verbesserung tritt erst mit zunehmender Rekultivierung ein.
Ergebnisse und Diskussion
52
Tabelle 22 Vergleich der ermittelten Nährstoffentzüge mit Düngeempfehlungen zu Sorg-hum aus der Literatur
Entzüge Quelle 1 Quelle 2 Quelle 3 Quelle 4
. Ø 2008-2010
N - kg/ha M 160 M 190
Su 134 Su 165 Sorghum Su 165 Su 80-180
Fu 143 Fu 201 100-120 Fu 195 Fu 200
K – kg/ha M 180 M 185
Su 161 Su 176 Sorghum Su 198 Su 150-250
Fu 217 Fu 234 150-200 Fu 234 Fu 150-300
P – kg/ha M 30 M 35
Su 23 Su 22 Sorghum Su 33 Su 100-150
Fu 25 Fu 33 30-40 Fu 45 Fu 50-100
Mg –kg/ha M 28 M 35
Su 26 Su 28 Su 22 Su 20-30
Fu 37 Fu 39 Fu 30
Quelle 1: von Wulffen, et al. (2008) (Annahme: Silomais 140 dt TM/ha bei 28% TS; Sudangras 110 dt TM/ha bei 20 % TS; Futterhirse 130 dt TM/ha bei 20 % TS)
Quelle 2: Adam (2008) Quelle 3: Böhmel & Jäger (2007) (Annahme: Sudangras mit 110 dt TM/ha und Futterhirse mit
130 dt TM/ha Quelle 4: ANONYM (2009b): Porträt Sudangras und ANONYM (2009c): Porträt Zuckerhirse
Für die Bildung von Methan und einen stabilen Prozessablauf im Fermenter sind nicht nur
die Gehalte der Rohnährstoffe entscheidend, sondern auch das Verhältnis von C:N:P:S soll-
te ausgewogen sein und 600:15:5:1 (optimal) betragen (SCHATTAUER und WEILAND
2006). Für die vorliegenden Versuche wird in Tabelle 23 das Verhältnis von C:N:P ausge-
wiesen. Das Verhältnis zwischen C:N sollte 600:10-30 betragen und wurde auf allen Stand-
orten und bei allen Fruchtarten im Verhältnis von 600:11-17 erreicht. Zwischen den Arten
war das Verhältnis ausgeglichen. Aufgefallen ist das in jeder Fruchtart niedrige C:N-
Verhältnis am Standort Welzow.
Das angegebene Verhältnis von Phosphor zu C/N wurde dagegen auf allen Standorten un-
terschritten.
Ergebnisse und Diskussion
53
Tabelle 23 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum in den Sortenversuchen (Mittelwerte der Sorten und Jahre 2008-2010) Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge
TM- Ertrag Roh-
asche Roh-
protein Roh- fett
Roh- faser
NfE C N P K Mg C N P N P K Mg
Inhaltsstoffe [dt/ha] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]
Mais Güterfelde 140 38 71 20 217 655 46,57 1,13 0,22 1,19 0,22 600 15 3 158,3 31,1 167,5 30,6 Drößig 154 39 77 22 227 635 46,02 1,23 0,19 1,20 0,21 600 16 2 189,5 28,7 188,3 31,2 Grünewalde 136 47 72 25 224 632 45,98 1,16 0,19 1,32 0,21 600 15 2 158,4 25,7 181,2 28,6 Welzow 130 42 65 20 223 651 45,80 1,03 0,25 1,42 0,15 600 14 3 133,8 32,8 184,3 18,7
Mittelwert 140 41 71 22 223 643 46,09 1,14 0,21 1,28 0,20 600 15 3 160,0 29,6 180,3 27,3 Sudangras Güterfelde 130 45 81 15 310 550 47,25 1,29 0,22 1,31 0,27 600 16 3 165,3 28,3 168,2 34,1 Drößig 120 47 83 16 307 546 46,42 1,34 0,19 1,39 0,26 600 17 2 156,8 21,6 160,0 28,2 Grünewalde 116 48 67 14 309 563 46,30 1,07 0,16 1,45 0,21 600 14 2 124,6 18,0 167,9 24,7 Welzow 96 50 58 14 337 541 46,48 0,93 0,23 1,58 0,20 600 12 3 89,2 22,1 149,1 18,5
Mittelwert 115 48 72 15 316 550 46,61 1,16 0,20 1,43 0,23 600 15 3 134,0 22,5 161,3 26,4 Futterhirse Güterfelde 141 58 79 15 306 541 46,52 1,27 0,24 1,60 0,33 600 16 3 173,2 32,9 221,6 45,2 Drößig 131 55 80 12 311 542 45,59 1,28 0,18 1,73 0,33 600 17 2 163,2 22,2 225,5 41,8 Grünewalde 126 58 72 13 308 551 45,70 1,15 0,16 1,73 0,29 600 15 2 140,2 19,4 208,1 36,9 Welzow 109 56 55 12 318 561 45,73 0,87 0,23 1,93 0,23 600 11 3 95,1 24,9 212,1 24,1
Mittelwert 127 57 71 13 311 549 45,89 1,14 0,20 1,75 0,30 600 15 3 142,9 24,9 216,8 37,0
Ergebnisse und Diskussion
54
Saatzeitenversuch
Je später der Saattermin lag, desto ungünstiger war das Inhaltsstoffverhältnis in Bezug auf
die Methanbildung, welche mit steigenden Rohproteingehalten sowie einer Abnahme der
Rohfettgehalte und einer Abnahme der stickstofffreien Extraktstoffe verbunden war. Die Ge-
halte an Rohasche und Rohfaser schwankten auf ähnlichem Niveau zwischen den Saatzei-
ten. Dies war sowohl in Güterfelde als auch in Kirchengel der Fall (Tabellen 25 und 26). Wie
im Sortenversuch festgestellt, weist der Mais das für die Methanbildung günstigere Inhalts-
stoffverhältnis auf. Rohfett und stickstofffreie Extraktstoffe liegen über denen von Sorghum,
der Rohfasergehalt deutlich niedriger.
Die Gehalte der Makronährstoffe zeigten kaum Abhängigkeit vom Saattermin. Beim letzten
Saattermin Ende Juni/Anfang Juli lagen dennoch die höchsten Werte vor. Bei der Futterhirse
wurden im Mittel die höchsten Kaliumgehalte festgestellt.
Aufgrund der fehlenden Kohlenstoffanalysen kann für den Standort Kirchengel keine Aussa-
ge zum C:N:P-Verhältnis getroffen werden. Das optimale Verhältnis von C:N:P (600:15:5)
wurde in Güterfelde zu keiner Saatzeit erreicht, dennoch lag das C:N-Verhältnis im optimalen
Bereich von 600:10-30. Phosphor war im Verhältnis zu den Nährstoffen C und P zu niedrig.
Im Mittel der Saatzeiten war die Futterhirse die Fruchtart, die auf beiden Standorten die
höchsten Nährstoffentzüge aufwies. Insbesondere die Kalium- und Magnesiumentzüge wa-
ren im Vergleich zu Mais oder Sudangrashybriden sehr hoch.
Ergebnisse und Diskussion
55
Tabelle 24 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum im Saatzeitenversuch Güterfelde (Mittelwerte Jahre 2008-2010) Güterfelde Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge
TM- Ertrag
TS-Gehalt Roh-
asche Roh-
protein Roh- fett
Roh- faser
NfE C N P K Mg C N P N P K Mg
Inhaltsstoffe [dt/ha] [%] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]
Mais Ende April 110 31 41 74 21 222 644 46,20 1,18 0,25 1,21 0,23 600 15 3 131 27 136 26
Mitte Mai 124 29 41 78 22 217 642 46,67 1,24 0,23 1,22 0,22 600 16 3 154 29 152 28
Ende Mai / Anfang Juni 133 30 37 77 20 210 656 46,73 1,23 0,21 1,11 0,23 600 16 3 163 28 145 31
Mitte Juni 134 26 41 85 20 238 616 46,87 1,35 0,21 1,12 0,23 600 17 3 182 28 151 31
Ende Juni / Anfang Juli 125 21 43 95 13 261 587 46,63 1,52 0,24 1,31 0,26 600 20 3 190 30 164 32
Mittel Saatzeiten 125 28 41 82 19 230 629 46,62 1,31 0,23 1,19 0,23 600 17 3 164 29 149 29
Sudangras
Ende April 122 34 41 76 13 350 521 46,90 1,21 0,23 1,21 0,23 600 15 3 146 27 148 28
Mitte Mai 127 31 43 82 16 347 512 47,07 1,31 0,22 1,15 0,24 600 17 3 164 28 146 31
Ende Mai / Anfang Juni 122 31 42 83 13 341 520 46,63 1,33 0,22 1,06 0,25 600 17 3 163 26 129 30
Mitte Juni 122 30 45 88 11 346 510 47,10 1,40 0,23 1,17 0,25 600 18 3 172 29 143 31
Ende Juni / Anfang Juli 121 28 46 95 11 353 495 46,50 1,52 0,24 1,30 0,27 600 20 3 183 29 157 33
Mittel Saatzeiten 123 31 43 85 13 347 512 46,84 1,35 0,23 1,18 0,25 600 17 3 166 28 144 31
Futterhirse
Ende April 123 24 56 79 15 338 512 46,67 1,26 0,23 1,82 0,35 600 16 3 153 28 222 42
Mitte Mai 146 23 54 78 16 343 508 46,57 1,24 0,20 1,61 0,33 600 16 3 182 29 234 48
Ende Mai / Anfang Juni 150 24 51 79 11 343 516 46,33 1,27 0,19 1,47 0,33 600 16 2 191 29 220 50
Mitte Juni 130 22 57 92 13 341 498 46,50 1,47 0,21 1,71 0,37 600 19 3 190 27 222 47
Ende Juni / Anfang Juli 109 19 63 108 12 338 480 46,03 1,73 0,24 1,94 0,43 600 23 3 187 26 212 46
Mittel Saatzeiten 132 22 56 87 13 341 503 46,42 1,39 0,21 1,71 0,36 600 18 3 181 28 222 47
Ergebnisse und Diskussion
56
Tabelle 25 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum im Saatzeitenversuch Kirchengel (Mittelwerte Jahre 2009-2010) Kirchengel Nährstoffgehalte Nähstoffentzüge
TM- Ertrag
TS-Gehalt Roh-
asche Roh-
protein Roh- fett
Roh- faser
NfE N P K Mg N P K Mg
Inhaltsstoffe [dt/ha] [%] [g/kg TS] [% TS] [kg/ha]
Mais Ende April 96 29 44 85 22 211 638 1,37 0,19 1,18 0,19 166,6 17,9 179,6 22,4
Mitte Mai 85 27 59 87 19 270 565 1,39 0,16 1,39 0,20 158,2 15,4 194,3 22,7
Ende Mai / Anfang Juni 78 23 51 82 13 295 559 1,30 0,14 1,32 0,18 137,4 12,9 168,8 18,0
Mitte Juni 74 21 55 98 17 255 577 1,56 0,18 1,38 0,19 164,6 16,1 160,0 18,7
Ende Juni / Anfang Juli 50 18 56 99 13 249 584 1,58 0,18 1,39 0,18 127,8 13,2 139,9 14,9
Mittel Saatzeiten 77 24 53 90 17 256 584 1,44 0,17 1,33 0,19 150,9 15,1 168,5 19,3
Sudangras
Ende April 120 25 49 77 16 283 576 1,23 0,16 1,25 0,16 148,7 18,6 149,4 18,4
Mitte Mai 134 26 62 81 13 319 525 1,30 0,15 1,30 0,17 172,7 20,0 173,5 22,7
Ende Mai / Anfang Juni 111 23 57 72 11 306 555 1,15 0,14 1,35 0,16 127,8 15,0 149,7 17,8
Mitte Juni 98 20 71 105 13 315 497 1,67 0,18 1,71 0,19 164,1 17,7 167,3 18,4
Ende Juni / Anfang Juli 81 19 77 118 14 313 479 1,89 0,20 1,89 0,22 153,7 15,9 154,5 18,3
Mittel Saatzeiten 109 23 63 90 13 307 526 1,45 0,16 1,50 0,18 153,4 17,4 158,9 19,1
Futterhirse
Ende April 146 23 56 86 14 248 596 1,38 0,16 1,41 0,17 201,4 22,8 203,4 24,7
Mitte Mai 169 25 67 90 13 312 518 1,45 0,14 1,62 0,20 246,2 22,9 271,2 32,9
Ende Mai / Anfang Juni 136 21 69 92 11 309 520 1,46 0,14 1,74 0,20 193,6 18,5 225,7 26,9
Mitte Juni 113 20 74 108 11 308 500 1,73 0,16 1,83 0,22 191,1 17,3 201,9 24,2
Ende Juni / Anfang Juli 88 17 79 115 14 317 477 1,84 0,18 2,17 0,25 161,4 15,8 188,9 21,7
Mittel Saatzeiten 130 21 69 98 13 298 522 1,57 0,15 1,75 0,21 198,7 19,5 218,2 26,1
Ergebnisse und Diskussion
57
2.3.2 Theoretische Biogas- / Methanausbeute
Die Bestimmung der theoretischen Biogas- bzw. Methan-(CH4-)ausbeute wurde nach dem
Berechnungsmodell von SCHATTAUER und WEILAND (2006) durchgeführt. Dafür wurden
die nach der Weender Futtermittelanalyse untersuchten Inhaltsstoffe und die Verdaulich-
keitsquotienten der DLG-Futterwerttabellen zu Grunde gelegt.
Die im methodischen Ansatz zu Grunde gelegten Verdaulichkeitsquotienten sind für Sorg-
hum nicht optimal. Daher sind kaum Unterschiede zwischen einzelnen Sorten, nur zwischen
den drei Fruchtarten erkennbar. Da die DLG-Futterwerttabellen zurzeit die Berechnung der
Verdaulichkeitsqoutienten nur für Sudangras zulassen, wurden diese auch für die Futterhirse
verwendet. Die Verdaulichkeitsquotienten sind sehr stark abhängig vom Trockensubstanz-
gehalt und/oder vom Entwicklungsstadium (BBCH) zur Ernte. Somit führten nur sehr große
Differenzen in TS-Gehalt, BBCH-Stadium und Inhaltsstoffzusammensetzung zu deutlich un-
terschiedlichen theoretischen Methanausbeuten.
Arten- und Sortenvergleich
Die höchste Methanausbeute erzielte der Mais auf allen Standorten mit durchschnittlich
292 lN/kg oTS. Im Vergleich dazu erbrachten Sudangras eine um 47 lN/kg oTS und Futterhir-
se eine um 40 lN/kg oTS geringere Methanausbeute. Eine Erklärung dürfte die gärchemische
Zusammensetzung der Arten sein. Die Futterhirsen erreichten ein höheres Niveau der Me-
thangasausbeute als die Sudangrashybriden. Auffällig waren die jeweils niedrigeren Gehalte
bei Sorten, die zur Ernte höhere TS-Gehalte aufwiesen (Lussi, Rona 1) (vgl. Anlagen 5 bis
8), allerdings konnte anhand der Inhaltsstoffe kein eindeutiger Zusammenhang zu erhöhtem
Rohfaser- oder Rohaschegehalt festgestellt werden. Bei allen Arten sind 54 % Methan im
Biogasgemisch enthalten.
Ergebnisse und Diskussion
58
Tabelle 26 Trockenmasseertrag, Methanertrag und Methanausbeute der Sorten des Kern-sortiments an den Standorten Güterfelde, Drößig, Grünewalde und Welzow im Mittel der Jahre 2008-2010
Mais Sudangrashybriden Futterhirse
NK
Mag
itop
Atle
tico
So
rten
mit
tel
Sus
u
Luss
i
So
rten
mit
tel
Sup
er S
ile 2
0
Gol
iath
Suc
roso
rgo
506
Ron
a 1
So
rten
mit
tel
Güterfelde
TM-Ertrag [dt/ha] 138 142 140 119 138 128 113 161 156 138 147
Methanertrag [m³/ha] 3905 3973 3939 2796 3210 3003 2714 3793 3763 3270 3516
Methanausbeute [lN/kg oTS]
294 291 293 247 243 245 258 251 257 251 254
Drößig
TM-Ertrag [dt/ha] 145 163 154 106 135 120 91 149 165 118 142
Methanertrag [m³/ha] 4065 4548 4307 2475 3139 2807 2195 3474 4030 2820 3425
Methanausbeute [lN/kg oTS]
292 291 291 247 243 245 258 246 257 250 254
Grünewalde
TM-Ertrag [dt/ha] 128 145 136 101 131 116 90 155 138 122 130
Methanertrag [m³/ha] 3575 4033 3804 2360 3054 2707 2162 3620 3314 2896 3105
Methanausbeute [lN/kg oTS]
292 293 293 246 243 245 257 247 257 250 254
Welzow
TM-Ertrag [dt/ha] 133 126 130 85 110 97 80 131 129 97 113
Methanertrag [m³/ha] 3752 3498 3625 1974 2548 2261 1857 3005 2980 2252 2616
Methanausbeute [lN/kg oTS]
294 290 292 246 243 245 246 243 246 246 246
Standortmittel
TM-Ertrag [dt/ha] 136 144 140 103 128 116 93 149 147 119 133
Methanertrag [m³/ha] 3824 4013 3919 2401 2988 2694 2232 3473 3522 2809 3165
Methanausbeute [lN/kg oTS]
293 291 292 247 243 245 255 247 254 249 252
Deutliche Unterschiede zwischen Arten und Sorten sind im Methanertrag zu erkennen. Die
bereits im Sortenversuch empfohlenen Sorten erzielten auch die höchsten Biogas- bzw. Me-
thanerträge. Unterschiede in der Methanausbeute lassen sich aber kaum identifizieren. Wie
in Abbildung 22 dargestellt, folgen sie im Wesentlichen dem Trockenmasseertrag. Dieser hat
einen sehr starken Einfluss auf die Biogas- bzw. Methanerträge (EBEL et al. 2009b, s. Abb.
23).
Ergebnisse und Diskussion
59
70777436
4440
5533
4123
6446 6528
5197
3824 4013
24012988
2232
3473 35222809
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
10000
NK
Mag
itop
Atle
tico
Sus
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Mais Sudangrashybr. Futterhirse
Gas
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m³/
ha]
0
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50
75
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150
TM
-Ert
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[d
t/h
a]
Biogasertrag Methanertrag TM-Ertrag
Abbildung 22 Biogasertrag, Methanertrag und Trockenmassesertrag im Mittel der Standorte und Jahre
R2 = 0,8979
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
0 50 100 150 200 250
TM-Ertrag [dt/ha]
CH
4-E
rtra
g [
m³/
ha]
Abbildung 23 Abhängigkeit des Methanertrages [m³/ha] vom Trockenmasseertrag [dt/ha] (Darstellung beinhaltet die Standorte Güterfelde, Drößig, Grünewalde und Wel-zow mit allen Arten und Sorten, 2008-2010)
Ergebnisse und Diskussion
60
Auf allen Standorten erzielte Mais die höchsten Biogas- bzw. Methanerträge, insbesondere
die Sorte Atletico mit durchschnittlich 4013 m³ CH4/ha. Nur am Rekultivierungsstandort Wel-
zow erreichte die Sorte NK Magitop einen höheren Methanertrag als Atletico. Die im Ver-
gleich zum Sorghum höheren Methanerträge des Maises können sowohl auf die höheren
Trockenmasseerträge als auch auf die höheren Methanausbeuten zurückgeführt werden.
Sudangrashybriden erzielten 1225 m³ CH4/ha unter Mais und 471 m³ CH4/ha unter Futterhir-
se liegende Methanerträge. Ursache sind die geringeren Trockenmasseerträge und die ge-
ringere Methanausbeute. Leistungsstärkste Sorte war die empfohlene Sorte Lussi mit durch-
schnittlich 2694 m³ CH4/ha. In der Gruppe der Futterhirsen lieferten die empfohlenen masse-
betonten Sorten Goliath und Sucrosorgo 506 die höchsten Methanerträge pro Hektar.
Die am Standort Güterfelde zusätzlich zweijährig geprüften Sorten (Tabelle 28) KWS Zerbe-
rus, Herkules (Futterhirse) und KWS Inka (Sudangrashybriden) erzielten überdurchschnittli-
che Methanerträge innerhalb der Arten.
Tabelle 27 TM-Ertrag, Methanertrag und –ausbeute zweijährig geprüfter Sorten am Stand-ort Güterfelde im Vergleich zu Mais (Bezugsbasis Sortenmittel Mais 2009-2010)
2jährig geprüft (2009-2010)
Mai
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(Sor
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ittel
, n=
4)
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(Sor
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(Sor
tenm
ittel
, n=
14)
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KW
S M
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Her
kule
s
Güterfelde S.b.xS.s. S.b. S.b.xS.s. S.b. S.b. S.b.
TM-Ertrag [dt/ha] 146 127 136 134 153 123 153 Methanertrag [m³/ha] 4122 2973 3256 3221 3589 2828 3670
Methanausbeute [lN/kg oTS] 294 246 256 255 249 244 255
Beste Methanerträge erzielte Mais auf dem Diluvialstandort Drößig. Für beide Sorghumarten
schien der leichtere Diluvialboden in Güterfelde von Vorteil zu sein. Die geringsten Methan-
erträge wurden dagegen am Rekultivierungsstandort Welzow ermittelt.
Ergebnisse und Diskussion
61
Saatzeitenvergleich
Im Folgenden werden für Güterfelde dreijährige, für Kirchengel einjährige Ergebnisse des
Jahres 2010 dargestellt. Aufgrund der nicht ermittelten Entwicklungsstadien zur Ernte 2008
und 2009 war es für Kirchengel nicht möglich, eine Einstufung für die Verdaulichkeitsquotien-
ten vorzunehmen, sodass nur eine einjährige Auswertung des theoretischen Biogas- und
Methangaspotenzials vorgenommen werden konnte.
Die im Arten- und Sortenversuch festgestellte Rangfolge von Methanertrag und Methanaus-
beute der Arten in absteigender Reihenfolge von Mais, Futterhirse und Sudangrashybride
bestätigte sich auch im Saatzeitenversuch.
Der Trendverlauf der Methanausbeuten in den Saatzeiten und an den Standorten verhält
sich in den drei Fruchtarten ähnlich. Mit Ausnahme von Mais am Standort Güterfelde nah-
men die Ausbeuten mit späterem Saattermin leicht zu. Am Standort Kirchengel lagen die
Methanausbeuten der Fruchtarten über denen von Güterfelde. Ursache dürften die Verdau-
lichkeitsquotienten sein, welche aufgrund niedrigerer TS-Gehalte und abweichender Entwick-
lungsstadien in Kirchengel zur Ernte nicht mit denen in Güterfelde übereinstimmen. Zum
anderen ist der Unterschied auf die Inhaltsstoffgehalte zurückzuführen. Die Zunahme des
Rohproteingehaltes und die Abnahme von Rohfett und Stickstofffreien Extraktstoffen hätte
nach SCHATTAUER und WEILAND (2006) mit einer Abnahme der Methanausbeute verbun-
den sein müssen, es wurde allerdings ein leichter Anstieg der Methanausbeute festgestellt.
Eine Ursache hierfür wurde nicht gefunden.
Im Methanertrag kommen die Standortunterschiede im TM-Ertrag zum Ausdruck. (Abbildun-
gen 24 und 25). Am Standort Güterfelde zeigte sich wiederholt die abnehmende Rangfolge
Mais, Futterhirse und Sudangrashybride. Am Standort Kirchengel erzielte der Mais, aufgrund
der geringen Trockenmasseerträge, auch die niedrigsten Methanerträge.
Die Methangehalte wichen innerhalb der Saatzeiten und zwischen den Arten und Standorten
kaum ab.
Ergeb
nisse und D
iskussion
62
0 20 40 60 80
100
120
140
160Ende April
Mitte Mai
Ende Mai /Anfang Juni
Mitte Juni
Ende Juni /Anfang Juli
Ende April
Mitte Mai
Ende Mai /Anfang Juni
Mitte Juni
Ende Juni /Anfang Juli
Ende April
Mitte Mai
Ende Mai /Anfang Juni
Mitte Juni
Ende Juni /Anfang Juli
Mais
Sudangras
Futterhirse
TM-Ertrag [dt/ha]
0 500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
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Methanertrag [m³/ha]
TM-E
rtrag [dt/ha]M
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0 20 40 60 80
100
120
140
160
Ende April
Mitte Mai
Ende Mai /Anfang Juni
Mitte Juni
Ende Juni /Anfang Juli
Ende April
Mitte Mai
Ende Mai /Anfang Juni
Mitte Juni
Ende Juni /Anfang Juli
Ende April
Mitte Mai
Ende Mai /Anfang Juni
Mitte Juni
Ende Juni /Anfang Juli
Mais
Sudangras
Futterhirse
TM-Ertrag [dt/ha]
0 500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
4500
Methanertrag [m³/ha]
TM-E
rtrag [dt/ha]M
ethanertrag [m³/ha]
Ab
bild
un
g 25
Tro
ckenm
asseertrag u
nd
Meth
anertrag
der F
ruch
tarten zu
verschied
enen
Saat-
zeiten, K
irchen
gel 2010
Ergebnisse und Diskussion
63
Tabelle 28 Trockenmasseertrag, Methanertrag und Methanausbeute der Arten nach Saat-zeiten an den Standorten Güterfelde 2008-2010 und Kirchengel 2010
Güterfelde / dreijähriges Mittel Kirchengel / einjährig - 2010
TM-
Ertrag Methan-ertrag
Methan-ausbeute
TM-Ertrag
Methan-ertrag
Methan-ausbeute
[dt/ha] [m³/ha] [lN/kg oTS] [dt/ha] [m³/ha]
[lN/kg oTS]
Mais
Ende April 110 3076 292 81 2266 292
Mitte Mai 124 3485 292 90 2498 292
Ende Mai / Anfang Juni 133 3736 292 77 2084 285
Mitte Juni 134 3726 289 64 1769 296
Ende Juni / Anfang Juli 125 3435 287 43 1190 295
Mittel Saatzeiten 125 3492 290 71 1961 292
Sudangras
Ende April 122 2854 244 128 2936 243
Mitte Mai 127 2959 244 135 3089 243
Ende Mai / Anfang Juni 122 2843 243 111 2664 255
Mitte Juni 122 2843 243 104 2474 256
Ende Juni / Anfang Juli 121 2853 247 73 1880 275
Mittel Saatzeiten 123 2870 244 110 2609 255
Futterhirse
Ende April 123 2998 258 138 3553 275
Mitte Mai 146 3614 262 151 3863 274
Ende Mai / Anfang Juni 150 3715 261 111 2822 275
Mitte Juni 130 3427 282 101 2765 298
Ende Juni / Anfang Juli 109 2880 282 83 2255 299
Mittel Saatzeiten 132 3327 269 117 3052 284
Ergebnisse und Diskussion
64
2.4 Ergebnisse der Praxiserhebung
Um Erfahrungen, Probleme und die Akzeptanz des Sorghumanbaus in der Praxis zu ermit-
teln, wurde während der dreijährigen Projektlaufzeit nach jedem Anbaujahr eine Praxiserhe-
bung mit einem Fragebogen (Anlage 14) durchgeführt. Die Verteilung erfolgte in den im Ver-
bund teilnehmenden Bundesländern durch die Partnereinrichtungen. In Brandenburg wurde
zusätzlich eine Praxiserhebung vor Ort durchgeführt. Die Anzahl der verwertbaren Antworten
war je nach Verteilungsstrategie in den Jahren und aus den Bundesländern sehr unter-
schiedlich (Abbildung 26). Nicht verwertbar waren Eingänge, die mit „kein Anbau von Ener-
giepflanzen“ vermerkt wurden. Im Jahr 2009 war die Rückmeldung am umfangreichsten.
0102030405060708090
100110120130
Brand
enbu
rg
Sachs
en
Sachs
en-A
nhalt
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n
Ander
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l [n
]
2010 n= 62
2009 n= 101
2008 n= 64
Abbildung 26 Anzahl der verwertbaren Fragebögen je Bundesland
Aus den auswertbaren Fragebögen ergibt sich, dass Mais den größten Anteil am Energie-
pflanzenanbau aufweist (durchschnittlich 88 % der Gesamtnennungen). Durchschnittlich
61 % der befragten Landwirte gaben den Anbau von Sorghum an, wobei der Anteil der Fut-
terhirsen größer als der des Sudangrases ist. Rund 28 % nutzen Ganzpflanzengetreide und
ein geringer Teil auch sonstige Energiepflanzen (z. B. Sonnenblumen, Grünschnittroggen,
etc.) für die Energiegewinnung (Abbildung 27). Der Anteil des Sorghumanbaus ist in Bezug
auf die Anzahl der verwertbaren Fragebögen als hoch einzustufen. Ursachen dafür können
in der Verteilungsstrategie als auch im Anbaugebiet liegen und sind nicht für Deutschland
verallgemeinerbar. Wie aus Abbildung 26 ersichtlich, stammt der größte Anteil der Umfragen
Ergebnisse und Diskussion
65
aus Brandenburg. Die dort befragten Landwirte gaben sehr oft an, Sorghum im Energie-
pflanzenanbau einzusetzen.
88
63
28
39
31
8
82
63
22
51
22
13
94
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23
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Mai
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%
2008 (n= 64)
2009 (n= 101)
2010 (n= 62)
Abbildung 27 Häufigkeit [%] der Pflanzenarten an den Gesamtnennungen
Bei der Betrachtung der Anbaufläche pro Kultur zeigt sich nochmals die Dominanz von Mais
als Energiepflanze. Jedoch fällt der Anteil der Anbauflächen für Sorghum und Ganzpflanzen-
getreide wesentlicher geringer aus als die Anbauhäufigkeit selber (Abbildung 28). Die Be-
gründung dafür ist in Abbildung 30 dargestellt.
69
14
86
18
0
66
14
3
1115
5
69
17
5
12 105
0
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20
30
40
50
60
70
80
Mai
s
Sorg
hum
ges
amt
Sudan
gras
Futt
erhi
rse
GPS-Getre
ide
Sonst
iges
%
2008 (n= 62)
2009 (n= 101)
2010 (n= 64)
Abbildung 28 Anteil [%] der Pflanzenarten an der Anbaufläche der Energiepflanzen
Ergebnisse und Diskussion
66
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100b
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10
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bis
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0 h
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bis
50
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10
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ha
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10
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10
ha
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50
ha
bis
10
0 h
a
bis
50
0 h
a
bis
10
00
ha
üb
er
10
00
ha
Mais Sorghum gesamt Sudangras Futterhirse GPS-Getreide
%
2010
2009
2008
Abbildung 29 Verteilung [%] der Pflanzenarten in Anbauflächenklassen
Sehr deutlich wird die unterschiedliche Verteilung der Arten auf bestimmten Flächengrößen.
Während Sorghum zum größten Teil auf 11 bis 50 ha angebaut wird, liegen die Flächengrö-
ßen des Maisanbaus hauptsächlich im Bereich 101 bis 500 ha und für Ganzpflanzengetreide
zwischen 11 und 500 ha. Wie aus Befragungen vor Ort hervorgeht, wird der Anbau von
Sorghum auf kleineren Flächen bevorzugt. Ursachen liegen in der Struktur der Betriebe, der
noch fehlenden Erfahrung im Sorghumanbau und in dem daraus resultierenden Testanbau
sowie in der Nutzung von Flächen geringerer Bodenqualitativ, welche für den Maisanbau
ungeeignet sind.
Nach Angaben der Landwirte wird überwiegend Futterhirse, weniger Sudangras, angebaut.
Beide Sorghumarten wurden, wie der Mais, hauptsächlich in Hauptfruchtstellung angebaut,
nur in wenigen Fällen standen die drei Arten auch in Zweitfruchtstellung.
Ergebnisse und Diskussion
67
2 4 915 17
11 15
30
165 6 7
27 26
48
1729 27
61 59
4450 55
41 36
4522 13 20
44
53
43
2434
25
54
41
41
71 47
64
23
14
12
3116
46 5639
6169 66
27
16
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6857
59
1530
95
20
713
20
2
6
5
104 7 2 1 2
15
1 0 2 39 5 3 2
7 4 2 3 7
41
1325
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2008
2009
2010
2008
2009
2010
2008
2009
2010
2008
2009
2010
2008
2009
2010
2008
2009
2010
2008
2009
2010
2008
2009
2010
BeeinflussungFruchtfolge
Saatzeit-flexibilität
Bestandes-führung
Verfahrens-kosten
BestimmungErntetermin
Silierbarkeit Ertrag Biogas-ausbeute
A = ungünstiger B = gleich C = günstiger unsicher/keine Angaben
2008 n= 412009 n= 702010 n= 44
Abbildung 30 Beurteilung produktionstechnischer Aspekte von Sorghum im Vergleich zum
Mais (Umfragerückmeldungen, 2008-2010) Mit dem Fragebogen wurden Daten zu Vor- und Nachteilen des Sorghum- im Vergleich zum
Maisanbau erhoben. So wurden als Vorteil von Sorghum die Saatzeitflexibilität und die Ver-
fahrenskosten eingestuft. Ähnlich wie Mais bzw. günstiger wurde die Beeinflussung der
Fruchtfolge eingeschätzt. Ohne Unterschied zu Mais empfanden die Landwirte die Bestan-
desführung sowie die Bestimmung des Erntetermins. Ungünstiger fielen jedoch die Bewer-
tung für Ertrag und Biogasausbeute von Sorghum aus. Dennoch sind die Erfahrungen der
Landwirte (75 % in 2009 und 87 % in 2010) überwiegend positiv, und die Mehrheit von 82 –
85 % (2009-2010) der Befragten würde den Anbau von Sorghum fortsetzen (Abbildung 31).
Dabei spielen folgende Gründe eine entscheidende Rolle bei der Fortführung des Anbaus:
� Risikominimierung – Ertragssicherheit auf leichten, trockenen Böden
� Risikominimierung – kaum Wildschaden
� Standortnutzung – auf für Mais ungeeigneten Flächen, Stilllegungsflächen, Al-
ternative bei Begrenzung des Maiseinsatzes in Biogasanlagen
� günstige zeitliche Arbeitsverteilung – flexiblere Saattermine, als Zweitfrucht
möglich
� Verfahrenskosten – Saatgutkosten
� Nährstoffversorgung – Güllenutzung im Frühjahr
� Fruchtfolge – mögliche Zweitfruchtnutzung
� Landtechnik – vorhandene Technik nutzbar
Ergebnisse und Diskussion
68
44 5675
25
82
18
71
29
28
73
87
13
85
15
53
47
0
20
40
60
80
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120
140
160
180
Ers
tanb
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Fol
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posi
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tiv ja
nein
Eig
ennu
tzun
g
Ver
kauf
Erfahrungsstand2009 (n= 68)2010 (n= 40)
Erfahrungen2009 (n= 69)2010 (n= 38)
Anbaufortsetzung2009 (n= 72)2010 (n= 41)
Nutzung2009 (n= 68)2010 (n= 38)
An
teil
[%]
2010
2009
Abbildung 31 Erfahrungen und Nutzung von Sorghum (Umfragerückmeldungen, 2009-2010) Die Verwendung des Substrates erfolgt nicht bei jedem Betrieb in der eigenen Biogasanlage.
Bei einem geringerem Teil von 29 % (2009) bis 47 % (2010) wird das Substrat auch verkauft.
Wie sich in Gesprächen mit Landwirten vor Ort herausgestellt hat, wird trotz des geringeren
Ertrages und schlechterer Biogasausbeute als Mais Sorghum gerne als Alternative oder Er-
gänzung aufgrund seiner Ertragssicherheit gerade auf den leichteren Böden angebaut.
Anhand der Rückmeldungen zeigte sich, dass nach wie vor Unsicherheiten und fehlende
Anbauerfahrungen in der Praxis vorliegen. Viele Betriebe baten um weitere Informationen
bzw. Beratung.
Zusammenfassung
69
2.5 Zusammenfassung
Der dreijährige Versuchszeitraum war durch unterschiedliche, mitunter extreme Witterungs-
bedingungen geprägt. Auf leichten und ertragsschwächeren Diluvialböden sowie auf Rekulti-
vierungsstandorten konnten ertragsstarke Sorghumsorten das Maisertragsniveau unter für
Sorghum günstigen Bedingungen erreichen, in Einzelfällen auch übertreffen. Auf diesen
Standorten kamen auch gewisse Vorteile von Sorghum in der Trockentoleranz zur Geltung.
Der Anbau von Sorghum kann zur Auflockerung der Fruchtfolge und zur Nutzung Flächen
geringerer Bodenbonität eine sinnvolle Ergänzung zum Maisanbau sein.
Dies gilt umso mehr, als künftig der Einsatz von Mais in Biogasanlagen gesetzlich be-
schränkt wird. Die im Arten- und Sortenversuch geprüften Sorghumsorten erzielten 91 %
(Futterhirsen, n= 48) und 83 % (Sudangrashybriden, n= 24) des Maisertrages (n= 24). Dabei
fiel die Sorte Lussi in der Gruppe der Sudangrashybriden wegen gutem Trockensubstanzge-
halt (32 %), stabilen Trockenmasseerträgen (128 dt/ha) und zügiger Abreife positiv auf. Un-
ter den Futterhirsen zeigten sich die massebetonten Sorten Goliath und Sucrosorgo 506 auf-
grund des hohen Ertragspotenzials (149 dt/ha Goliath, 147 dt/ha Sucrosorgo 506) als be-
sonders leistungsfähig. Die genannten Sorten wurden für den Anbau auf leichten, zur Tro-
ckenheit neigenden Böden (Anbaugebiet D-Süd Ostdeutschland) empfohlen. Als nachteilig
hat sich die zögernde Trockensubstanzbildung von Sorghum erwiesen. Insbesondere bei
den Futterhirsen wurde trotz langer Vegetationszeit (max. 157 Tage) nicht immer der optima-
le Trockensubstanzgehalt von mindestens 26 % erzielt, welcher Voraussetzung für eine gute
Silierung ist. Zügiger reiften hingegen Sudangrashybriden ab (104 bis 149 Tage). Bei beiden
Sorghumarten ist die Abreife, Ertragsbildung und TS-Bildung abhängig von der Sorte und
vom Standort. Unter den Diluvialstandorten schien der sandige, trockenere Standort Güter-
felde für den Anbau von Sorghum von Vorteil zu sein, während auf dem besseren Standort
Drößig eher der Mais überzeugte. Auch auf Rekultivierungsstandorten zeigte Sorghum im
Vergleich zu Mais Anbauwürdigkeit. Der junge Kippenboden in Welzow lieferte jedoch die
niedrigsten Erträge aller Standorte, was auf die schwierigen Bedingungen für das Pflanzen-
wachstum zurückzuführen ist. Der ältere Rekultivierungsstandort Grünewalde hingegen lag
im Ertragsniveau nur etwas unter dem von Güterfelde.
Die Wahl der Fruchtart und Sorte ist entscheidend für die Eingliederung in die Fruchtfolge,
da beide Sorghumarten unterschiedliche Vegetationszeitansprüche besitzen. Ertrag und TS-
Gehalt sollten dabei in einem günstigen Verhältnis stehen. Für einen zügigen und gleichmä-
ßigen Aufgang sollte die Aussaat nicht unter 14 °C Bodentemperatur erfolgen. Wichtig ist die
Einhaltung der zur Aussaat herrschenden Bodentemperatur von mindestens 14 °C. Aufgrund
der Kälteempfindlichkeit ist es riskant, Sorghum bereits wie Mais Ende April zu säen. Spät-
fröste und kühle Nachttemperaturen sorgten in den Versuchen für verzögerten Aufgang oder
Zusammenfassung
70
Pflanzenverluste, wodurch auch die Unkrautbekämpfung nicht im optimalen Stadium erfol-
gen konnte. Generell als der Anbau zur Hauptfrucht bis Ende Mai bei allen Arten möglich. Mit
späterem Saattermin wurde jedoch bei Mais und Futterhirse der Mindest-TS-Gehalt nicht
mehr erreicht, was auch Ertragseinbußen zur Folge hatte. Der Anbau einer frühreifenden
Sorte (Sudangrashybride), ermöglichte auch den Anbau nach Ganzpflanzengetreide bis An-
fang Juli bei stabilen Erträgen und TS-Gehalten von >26 %. Der Zweitfruchtanbau sollte
Standorten mit günstiger Wasserversorgung vorbehalten bleiben (vgl. Projekt EVA). Sorg-
hum reagierte auf kühlere Temperaturen mit Stagnation im Wachstum bzw. in der Abreife.
Der kühlere und schwerere Löss-Standort eignete sich daher nur bedingt für den Zweit-
fruchtanbau. Das Erzielen eines für die Silierung geeigneten TS-Gehaltes war hier selbst bei
der zügig abreifenden Sudangrashybride nicht mehr gesichert.
In Bezug auf die theoretische Methanausbeute ist der Mais beiden Sorghumarten überlegen,
da er die insgesamt günstigere Inhaltsstoffzusammensetzung aufweist. Die Futterhirsen er-
zielten durchschnittlich höhere Methanausbeuten als die Sudangrashybriden. Der Methaner-
trag folgte den Relationen des Trockenmasseertrags und nahm in der Reihenfolge Mais –
Futterhirse - Sudangras ab. Tendenziell wurde eine leicht zunehmende Methanausbeute mit
späterem Saattermin festgestellt. Dagegen wurde keine Abhängigkeit des Methanertrages
vom Saattermin ermittelt.
Für die Sicherung der Erträge ist eine Unkrautbekämpfung in Sorghum aufgrund der zögern-
den Jugendentwicklung und der daher schwachen Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern
und Ungräsern unerlässlich. Zurzeit ist nur ein geringes Spektrum an nach dem Pflanzen-
schutzgesetz genehmigten Herbiziden für Sorghum verfügbar. Ein großes Problem in der
Unkrautbekämpfung stellt die Schadhirse dar. Von den Schadhirse bekämpfenden Präpara-
ten besitzen bisher nur Gardo Gold und Spectrum eine Genehmigung. Dagegen werde diko-
tyle Unkräuter von den meisten zur Verfügung stehenden Herbiziden ausreichend erfasst.
Die Wirkung der Herbizide ist sehr stark vom Applikationszeitpunkt abhängig (Witterung,
Entwicklungsstadium Kulturpflanze und Unkräuter, Bodenfeuchte, etc.). Sie wird durch den
Reihenabstand beeinflusst, wobei ein zeitiger Bestandesschluss der Kulturhirse durch inter-
spezifische Konkurrenz positiv wirkt. Der Herbizideinsatz spiegelte sich in Mehrerträgen ge-
genüber der Nichtbehandlung wider. Die besten Ergebnisse wurden durch das Schadhirse
bekämpfende Mittel Gardo Gold erzielt. Aber auch die ausschließlich gegen dikotyle Unkräu-
ter wirkenden Artett-Varianten zeigten positive Ergebnisse. Durch die Mittel hervorgerufene
phytotoxische Reaktionen des Sorghums waren kurz nach der Applikation in Form von leich-
ten Verätzungen und Wuchshemmungen vorhanden, verloren sich aber mit dem folgenden
Biomassezuwachs.
Zusammenfassung
71
Die dreijährig durchgeführte Praxiserhebung zeigte, dass in der landwirtschaftlichen Praxis
hohes Interesse am Sorghumanbau besteht. Rund 6 % der befragten Betriebe gaben den
Anbau von Sorghum als Substrat für die Biogasgewinnung an. Doch im Vergleich zu Mais
oder Ganzpflanzengetreide wurden größtenteils kleinere Flächen genutzt, was auf einen
Probeanbau von Sorghum schließen lässt. Die Anbauerfahrungen mit Sorghum wurden in
den Betrieben als überwiegend positiv eingestuft, so dass dort mit weiterem Anbau zu rech-
nen ist. Während der Befragung hat sich gezeigt, dass eine gewisse Unsicherheit aufgrund
fehlender Anbauerfahrungen zum Sorghum bestehen.
Ausblick
72
2.6 Ausblick
Der Anbau von Sorghum ist auf ertragsschwächeren Böden eine sinnvolle Ergänzung zum
Maisanbau. Auch in Anbetracht des künftig gesetzlich beschränkten Maiseinsatzen in Bio-
gasanlagen könnte Sorghum auf geeigneten Standorten an Bedeutung gewinnen. Die feh-
lende Adaption an deutsche Klimabedingungen birgt zum Teil noch Anbaurisiken. Daher be-
darf es weiterer züchterischer Verbesserungen hinsichtlich Kältetoleranz, TS-Gehalt, TM-
Ertrag und Standfestigkeit, um Ertragspotenzial und Anbauwürdigkeit des Maises generell zu
erreichen. Leistungsstarke Sorten sind jedoch auch im gegenwärtig verfügbaren Sortiment
bereits vorhanden. Zurzeit verändert sich das am Markt befindliche Sortiment sehr schnell.
Deshalb sind objektive, wettbewerbsneutrale und standortbezogene Sorteninformationen
und –empfehlungen für die landwirtschaftliche Praxis wertvoll und notwendig.
Die Produktionstechnik von Sorghum ist zwar weitgehend mit Mais vergleichbar, aber noch
nicht ausgereift. Mit zunehmender Bedeutung von Sorghum ist die Bearbeitung von Fragen
zur Aussaat-, Pflege- und Erntetechnik vorrangig, wie die Praxis zeigt.
Das Spektrum der Herbizide für Sorghum ist noch relativ klein. Daher ist jede Erweiterung
als positiv zu werten. Mit der Genehmigung von Stomp Aqua im Jahr 2010 und von Spect-
rum im Jahr 2011 stehen wieder weitere Herbizide zur Verfügung. Eine Bekämpfung von
Ungräsern, insbesondere der Schadhirsen, kann bisher nur mit den Präparaten Gardo Gold
und Spectrum erfolgen. Dies erfordert Versuche zur Lückenindikation, um weitere graminizi-
de Mittel mit Kulturverträglichkeit in Sorghum zu detektieren.
Der Kontakt und Austausch zwischen Praxis und Forschung ist ein wichtiges Bindeglied für
die erfolgreiche Etablierung von Sorghum in der Fruchtfolge. Durch die Weiterführung der
Praxisumfrage bleibt dies möglich.
Mit dem im Mai 2011 begonnenen, durch die FNR e.V. geförderten Verbundprojekt „Pflan-
zenbauliche, Ökonomische und Ökologische Bewertung von Sorghumarten und –hybriden
als Energiepflanzen“ wird der inhaltlichen Weiterentwicklung der Energiesorghumforschung
Rechnung getragen.
Literaturverzeichnis
73
5 Literaturverzeichnis
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Anlagen zum Ergebnisbericht
77
Anlage 2 Boden-Klima-Räume
BKR-Nummer BKR-Bezeichnung
101 mittlere diluviale Böden MV und Uckermark 102 sandige diluviale Böden des nordostdeutschen Binnentieflandes 104 trocken-warme diluviale Böden des ostdeutschen Tieflandes 105 vorpommersche Sandböden im Uecker-Randow- Gebiet 106 Oderbruch 107 Lößböden in der Ackerebene (Ost) 108 Lößböden in den Übergangslagen (Ost) 109 diluviale Böden der Altmark und Überlappung nördli-ches Niedersachsen 111 Verwitterungsböden in den Übergangslagen (Ost) 112 Verwitterungsböden in den Höhenlagen (östliches Bayern) 113 Nordwestbayern-Franken 114 Albflächen und Ostbayerisches Hügelland 115 Tertiär-Hügelland Donau-Süd 116 Gäu, Donau- und Inntal 117 Moränen-Hügelland und Voralpenland 120 Hochrhein-Bodensee 121 Rheinebene und Nebentäler 122 Schwäbische Alb, Baar 123 Oberes Gäu und körnermaisfähige Übergangslagen 127 Mittellagen Rheinland-Pfalz und Saarland 128 Hunsrück, Westerwald 129 Hocheifel/Höhenlagen 130 Odenwald, Spessart 132 Osthessische Mittelgebirgslagen 133 Zentralhessische Ackerbaugebiete, Warburger Börde 134 Sauerland, Briloner Höhen 141 Jülicher Börde, Zülpicher Börde/Niederungslagen, feucht 142 oberer Mittelrhein, Niederrhein, südliches Münsterland 143 Ost-Westfalen, Lippe, Haarstrang, Bergisches Land/ Übergangslagen mäßig feucht 144 Münsterland/Niederungslagen, trocken 145 Südhannover/Lehmböden 146 Lüneburger Heide/Sandige Böden 147 mittleres Niedersachsen/leichte Lehmböden 148 südwestliches Weser-Ems-Gebiet/sandige Böden 150 nordwestliches Weser-Ems-Gebiet/sandige Böden 151 Elbe-Weser-Dreieck/sandige Böden 152 Niedersächsische Küsten- und Elbmarsch 153 Geest – Süd
154 südliches schleswig-holsteinisches Hügelland 155 Marsch – Nord 156 Geest – Nord 157 nördliches schleswig-holsteinisches Hügelland 158 NW-Mecklenburg und Küstengebiet/bessere diluviale Böden 191 Teutoburger Wald 192 Harz 193 Rhön 194 Thüringer Wald 195 Erzgebirge 196 Bayerischer Wald 198 Schwarzwald 199 Alpen
zusätzliche Boden-Klima-Räume
103 Niederungsstandorte NO-Deutschland (überwiegend Moore) 160 Moore Nordwest-Deutschland (Diese Standorte liegen kleinräumig und/oder nicht zusam-menhängend in Ackerbau-BKR und werden deshalb „kartenmäßig“ nicht dargestellt.)
Anlagen zum Ergebnisbericht
78
Anlage 3 Langjährige mittlere Lufttemperaturen und Lufttemperaturen der Jahre 2008 bis 2010 zur Vegetationszeit (April bis Oktober) aller Standorte
Standort Lufttemperatur [°C]
Apr
il
Mai
Juni
Juli
Aug
ust
Sep
tem
ber
Okt
ober
Su
mm
e/M
itte
l A
pr
- O
kt
lj. Mittel 1996-2005 (10 Jahre) 8,8 13,8 16,4 18,0 18,4 13,9 9,2 14,1
2008 9,0 16,2 19,2 20,0 19,1 14,1 9,9 15,4
2009 13,3 14,9 16,4 20,0 20,4 15,9 8,5 15,6 Güterfelde
2010 9,9 12,2 18,7 23,4 19,2 13,8 8,4 15,1
lj. Mittel 1947-2006 8,3 13,5 17,0 18,7 18,1 14,1 9,1 14,1
2008 8,5 17,3 21,5 22,8 21,3 13,7 9,2 16,3
2009 12,9 14,5 15,5 18,7 19,1 15,0 7,7 14,8 Grünewalde
2010 9,1 11,5 17,4 21,5 17,6 12,4 7,8 13,9
lj. Mittel 1940-2008 8,2 13,4 16,8 18,6 18,0 14,1 9,2 14,0
2008 8,4 15,1 18,5 18,8 18,3 13,1 9,2 14,5
2009 12,3 14,0 15,1 18,6 18,9 15,1 7,3 14,5 Welzow
2010 9,2 11,7 17,5 21,8 18,1 12,8 7,5 14,1
lj. Mittel 7,1 11,7 15,4 16,7 16,0 12,9 8,3 12,6
2008 7,3 15,0 17,7 18,5 17,8 12,4 8,6 13,9
2009 12,5 13,7 14,5 18,1 19,3 14,9 7,3 14,3 Kirchengel
2010 9,0 10,3 17,1 21,1 16,5 12,3 7,7 13,4
lj. Mittel 2001-2008 Piering 9,3 14,5 17,7 18,7 18,2 13,5 8,9 14,4
2008 8,6 15,2 17,9 18,3 17,9 12,5 8,4 14,1
2009 12,9 14,8 16,0 18,4 19,3 15,2 7,9 14,9 Straubing
2010 9,1 12,1 17,3 20,4 16,9 12,2 7,3 13,6
Anlagen zum Ergebnisbericht
79
Anlage 4 Langjährige mittlere Niederschläge und Niederschläge der Jahre 2008 bis 2010 zur Vegetationszeit (April bis Oktober) aller Standorte
Standort Niederschlag [mm]
Apr
il
Mai
Juni
Juli
Aug
ust
Sep
tem
ber
Okt
ober
Su
mm
e/M
itte
l A
pr
- O
kt
lj. Mittel 1996-2005 (10 Jahre) 30,7 53,2 46,9 71,5 52,9 45,6 50,9 351,6
2008 45,8 7,8 28,5 42,5 52,9 56,7 60,2 294,4
2009 1,2 81,4 51,7 60,4 19,3 31,8 66,5 312,3 Güterfelde
2010 11,4 59,9 8,1 26,6 84,5 104,3 16,9 311,7
lj. Mittel 1947-2006 40,9 53,7 65,7 66,4 64,4 44,6 38,9 374,6
2008 90,1 32,2 72,7 71,0 87,7 60,2 77,0 490,9
2009 6,8 51,8 77,0 63,0 58,9 39,9 46,7 344,1 Grünewalde
2010 13,2 89,3 4,9 63,4 168,2 138,6 12,5 490,1
lj. Mittel 1940-2008 39,4 56,1 57,3 71,7 65,5 46,3 38,7 375,0
2008 58,7 9,8 30,5 79,1 97,6 42,6 88,1 406,4
2009 4,0 70,2 72,1 147,7 47,6 36,9 58,5 437,0 Welzow
2010 11,7 64,6 11,9 120,9 191,3 108,5 14,8 523,7
lj. Mittel 40,0 53,0 67,0 67,0 64,0 40,0 42,0 373,0
2008 60,2 5,9 42,7 45,0 27,2 33,6 58,3 272,9
2009 38,4 88,3 35,1 81,6 30,2 69,8 49,8 393,2 Kirchengel
2010 12,6 88,7 16,9 73,1 120,5 78,7 16,6 407,1
lj. Mittel 2001-2008 Piering 48,1 71,3 90,0 82,8 71,5 68,6 48,7 480,9
2008 70,3 43,5 95,7 98,7 84,5 67,0 50,9 510,6
2009 51,9 97,4 99,3 90,1 50,1 43,6 57,4 489,8 Straubing
2010 13,4 116,2 82,9 66,1 125,7 46,7 17,3 468,3
Anlagen zum Ergebnisbericht
80
Anlage 5 Detailübersicht – Merkmalsdaten einzelner Sorten aller Jahre am Standort Güterfelde
Fruchtart Sorte 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max
2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max
Mais NK Magitop 124 161 129 138 29 36 30 32 77 85 83 77-85 220 256 167 214 7 7 7 7 1 2 1 1
Mais Atletico 133 158 135 142 27 32 30 30 75 83 83 75-83 254 282 187 241 7 8 7 7 1 1 1 1
Mittelwert Mais 128 160 132 140 28 34 30 31 75-77 83-85 83 75-85 237 269 177 227 7 7 7 7 1 1 1 1
S.b. x S.s. Susu 121 129 107 119 26 27 24 26 75-77 77-85 77-83 75-85 239 226 238 234 29 33 11 24 3 3 2 3
S.b. x S.s. Lussi 142 149 122 138 35 35 28 33 75-77 77-83 77-87 75-87 260 253 259 257 34 27 23 28 2 2 2 2
Mittelwert Sudangrashybriden 132 139 115 128 31 31 26 29 75-77 77-85 77-87 75-87 249 240 248 246 32 30 17 26 3 3 2 2
S.b. Super Sile 20 131 111 98 113 26 22 20 23 73-85 65-69 61 61-85 204 187 237 209 15 16 13 15 3 1 1 2
S.b. Goliath 193 143 146 161 29 23 23 25 70 65-69 57 57-70 290 286 328 301 18 23 16 19 2 1 1 1
S.b. Sucrosorgo 506 182 142 144 156 27 22 19 22 75-77 69 59-61 59-77 273 258 288 273 13 18 17 16 2 1 1 1
S.b. Rona 1 153 141 119 138 30 23 23 25 85 69-71 71 69-85 199 205 244 216 15 23 17 18 2 1 1 1
Mittelwert Futterhirsen 165 134 127 142 28 23 21 24 70-85 65-71 57-71 57-85 241 234 274 250 15 20 16 17 2 1 1 1
S.b. x S.s. Bovital 124 144 134 29 29 29 77 75-77 75-77 248 242 245 24 33 29 2 2 2 104 127 104-127
S.b. x S.s. KWS Inka 128 139 134 24 23 23 61-65 59-61 59-65 238 268 253 26 24 25 2 1 2 127 143 127-143
S.b. KWS Zerberus 151 154 153 24 25 24 71-73 57 57-73 239 304 272 24 21 23 1 1 1 147 146 147-146
S.b. KWS Maja 118 127 123 27 26 27 71 61 61-71 236 300 268 17 12 14 1 1 1 147 146 147-146
S.b. Herkules 147 159 153 23 23 23 65 57 57-65 287 326 307 19 18 18 1 1 1 147 146 147-146
S.b. x S.s. King 61 121 121 26 26 75 75 231 231 28 28 3 3 104 104
S.b. x S.s. True 98 98 30 30 71-75 71-75 216 216 30 30 4 4 127 127
S.b. x S.s. Nutri Honey 119 119 25 25 83-85 83-85 237 237 22 22 2 2 143 143
S.b. x S.s. Jumbo 121 121 18 18 39 39 240 240 25 25 1 1 143 143
S.b. x S.s. Super Dolce 15 114 114 24 24 85 85 235 235 22 22 2 2 143 143
BBCH zur Ernte
104-144
104-143
134-146
104
146147134
127
TS-Gehalt[%]
1-jährig geprüft
144131104
143
Vegetationstagevon Aussaat bis Ernte
3-jährig geprüft (orthogonaler Kern)
2-jährig geprüft
TM-Ertrag[dt/ha]
Pflanzenlänge[cm]
Bestandesdichte[Anzahl/m²]
Anzahl Triebeinkl. Haupttrieb
Güterfelde
Anlagen zum Ergebnisbericht
81
Anlage 6 Detailübersicht – Merkmalsdaten einzelner Sorten aller Jahre am Standort Drößig
Fruchtart Sorte 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max
2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max
Mais NK Magitop 137 178 119 145 32 33 28 31 85-87 85 85 85-87 248 285 198 244 9 8 9 9 1 1 1 1
Mais Atletico 154 197 138 163 31 28 28 29 85-87 85 85 85-87 271 305 234 270 9 8 9 9 1 1 1 1
Mittelwert Mais 145 188 128 154 31 30 28 30 85-87 85 85 85-87 259 295 216 257 9 8 9 9 1 1 1 1
S.b. x S.s. Susu 97 117 102 106 27 31 23 27 83-85 83 77-83 77-85 228 225 225 226 34 18 20 24 2 3 3 3
S.b. x S.s. Lussi 111 150 143 135 33 36 29 33 85-87 85 83 83-87 237 262 230 243 38 23 47 36 2 3 2 2
Mittelwert Sudangrashybriden 104 134 123 120 30 33 26 30 83-87 83-85 77-83 77-87 233 244 227 234 36 21 34 30 2 3 3 3
S.b. Super Sile 20 76 116 81 91 23 23 18 21 85 83 77 77-85 200 227 226 218 19 15 19 17 2 2 2 2
S.b. Goliath 139 185 123 149 26 27 22 25 84 83 77-83 77-84 327 322 273 307 15 15 20 16 1 2 2 2
S.b. Sucrosorgo 506 140 183 171 165 24 24 20 22 84 83 77-83 77-84 314 306 313 311 17 16 30 21 1 2 2 2
S.b. Rona 1 110 123 122 118 26 24 23 24 85-87 85 83 83-87 209 232 222 221 21 16 26 21 2 2 2 2
Mittelwert Futterhirsen 116 152 125 131 25 25 21 23 84-87 83-85 77-83 77-87 262 271 258 264 18 15 24 19 2 2 2 2
S.b. x S.s. Bovital 91 118 104 27 34 31 83-85 85 83-85 223 253 238 24 25 25 1 3 2 130 134 130-134
S.b. x S.s. King 61 96 96 26 26 83-85 83-85 227 227 35 35 2 2 130 130
S.b. x S.s. True 94 94 34 34 83 83 212 212 18 18 4 4 134 134
S.b. x S.s. Nutri Honey 113 113 23 23 77-83 77-83 243 243 32 32 3 3 149 149
S.b. x S.s. Jumbo 107 107 16 16 39 39 255 255 28 28 3 3 149 149
154 154
2-jährig geprüft
1-jährig geprüft
130-140
130-149
140-154
130
Vegetationstagevon Aussaat bis Ernte
#3-jährig geprüft (orthogonaler Kern)
132 140
130 134 149
140
BBCH zur Ernte
Pflanzenlänge[cm]
Bestandesdichte[Anzahl/m²]
Anzahl Triebeinkl. Haupttrieb
TM-Ertrag[dt/ha]
TS-Gehalt[%]
Drößig
Anlagen zum Ergebnisbericht
82
Anlage 7 Detailübersicht – Merkmalsdaten einzelner Sorten aller Jahre am Standort Grünewalde
Fruchtart Sorte 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max
2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max
Mais NK Magitop 119 157 109 128 30 31 27 29 86 85 85 85-86 243 266 203 237 9 8 9 9 1 1 1 1
Mais Atletico 147 168 119 145 31 27 28 28 86 85 85 85-86 268 298 223 263 9 8 9 9 1 1 1 1
Mittelwert Mais 133 163 114 136 30 29 27 29 86 85 85 85-86 256 282 213 250 9 8 9 9 1 1 1 1
S.b. x S.s. Susu 95 124 85 101 28 28 24 27 83-85 85 83 83-85 187 263 254 234 34 18 19 24 2 3 3 3
S.b. x S.s. Lussi 100 166 128 131 33 36 28 32 87 85 83-85 83-87 193 292 252 245 32 22 50 35 2 3 2 2
Mittelwert Sudangrashybriden 98 145 106 116 30 32 26 29 83-87 85 83-85 83-87 190 277 253 240 33 20 35 29 2 3 3 3
S.b. Super Sile 20 74 118 78 90 25 25 19 23 85 83 77 77-85 199 228 189 205 19 12 30 20 3 2 2 2
S.b. Goliath 128 201 136 155 26 27 24 26 83 85 61-83 61-85 299 316 212 275 15 14 25 18 2 2 2 2
S.b. Sucrosorgo 506 138 179 97 138 24 24 18 22 83 83 61-83 61-83 253 294 186 244 16 15 27 19 3 2 2 2
S.b. Rona 1 96 149 120 122 26 24 21 24 87 85 83 83-87 211 247 156 205 18 18 30 22 3 2 2 2
Mittelwert Futterhirsen 109 162 108 126 25 25 20 23 83-87 83-85 61-83 61-87 240 271 186 232 17 15 28 20 3 2 2 2
S.b. x S.s. Bovital 102 141 122 31 29 30 87 85 85-87 195 279 237 28 22 25 2 2 2 127 134 127-134
S.b. x S.s. King 61 95 95 29 29 83-85 83-85 179 179 33 33 2 2 127 127
S.b. x S.s. True 93 93 32 32 83 83 237 237 21 21 3 3 134 134
S.b. x S.s. Nutri Honey 105 105 22 22 77-83 77-83 251 251 32 32 2 2 147 147
S.b. x S.s. Jumbo 85 85 16 16 39 39 231 231 30 30 2 2 147 147
139-156
2-jährig geprüft
1-jährig geprüft
132
147134127
156155139
127 143127-143
127-147
Anzahl Triebeinkl. Haupttrieb
Vegetationstagevon Aussaat bis Ernte
3-jährig geprüft (orthogonaler Kern)
GrünewaldeTM-Ertrag
[dt/ha]TS-Gehalt
[%]BBCH
zur ErntePflanzenlänge
[cm]Bestandesdichte
[Anzahl/m²]
Anlagen zum Ergebnisbericht
83
Anlage 8 Detailübersicht – Merkmalsdaten einzelner Sorten aller Jahre am Standort Welzow
Fruchtart Sorte 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max
2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max
Mais NK Magitop 129 145 125 133 33 30 34 32 87 85 85 85-87 222 240 178 213 9 6 8 8 1 1 1 1
Mais Atletico 124 132 122 126 28 29 31 29 85-87 85 85 85-87 246 270 215 243 9 6 8 8 1 1 1 1
Mittelwert Mais 126 138 124 130 31 29 32 31 85-87 85 85 85-87 234 255 196 228 9 6 8 8 1 1 1 1
S.b. x S.s. Susu 79 97 78 85 25 28 25 26 85 83 77 77-85 209 214 211 211 31 9 17 19 2 3 3 3
S.b. x S.s. Lussi 107 129 93 110 29 35 30 32 87 83 85 83-87 215 263 218 232 38 14 40 31 2 3 2 2
Mittelwert Sudangrashybriden 93 113 85 97 27 31 28 29 85-87 83 77-85 77-87 212 238 214 221 35 12 29 25 2 3 3 3
S.b. Super Sile 20 66 80 93 80 24 27 24 25 85 83 83 83-85 202 175 215 197 17 10 12 13 2 2 2 2
S.b. Goliath 130 140 124 131 25 26 26 26 84 83 83 83-84 317 234 310 287 14 10 14 13 2 2 2 2
S.b. Sucrosorgo 506 131 133 121 129 25 25 23 24 84 83 77-83 77-84 283 203 292 259 15 13 19 15 2 2 2 2
S.b. Rona 1 99 99 93 97 27 26 24 25 85-87 85 83 83-87 213 200 187 200 19 9 15 14 2 2 2 2
Mittelwert Futterhirsen 107 113 108 109 25 26 24 25 84-87 83-85 77-83 77-87 254 203 251 236 16 10 15 14 2 2 2 2
S.b. x S.s. Bovital 83 116 100 27 31 29 87 83 214 243 229 24 15 20 2 3 3 130 132 130-132
S.b. x S.s. King 61 90 90 27 27 85 206 206 32 32 2 2 130 130
S.b. x S.s. True 80 80 32 32 83 209 209 8 8 3 3 132 132
S.b. x S.s. Nutri Honey 102 102 27 27 83 217 217 22 22 3 3 143 143
S.b. x S.s. Jumbo 94 94 21 21 39 231 231 16 16 2 2 143 143
TM-Ertrag[dt/ha]
TS-Gehalt[%]
132130
Pflanzenlänge[cm]
Bestandesdichte[Anzahl/m²]
Anzahl Triebeinkl. Haupttrieb
138-157
130-143
130-139
Welzow
139
2-jährig geprüft
154138
143132130
BBCH zur Ernte
1-jährig geprüft
Vegetationstagevon Aussaat bis Ernte
3-jährig geprüft (orthogonaler Kern)
157
Anlagen zum Ergebnisbericht
84
Anlage 9 Übersicht der applizierten Herbizide 2008-2010
GARDO GOLD CERTROL B ARRAT BIATHLON ARTETT Hersteller Syngenta Nufarm BASF BASF BASF
in Sorghum zugelassen
ja bis 31.12.2015 ja bis 31.12.2015 ja bis 18.10.2010 nein nein
Wirkstoff Terbuthylazin + S-Metolachlor
Bromoxynil Dicamba +
Tritosulfuron Tritosulfuron
Terbuthylazin + Bentazon
zugel. AWM
4,0 l/ha 1,5 l/ha 200 g/ha 70 g/ha 5,0 l/ha
geprüfte AWM
4,0 l/ha 2,5 l/ha 200 g/ha 70 g/ha 3,0 l/ha 2,5 l/ha 2,0 l/ha
Einsatz BBCH
ab 13 ab 13 ab 13 bei Sommergetrei-
de ab 13
in Mais ab 12-17
Wirkungs-spektrum
einj. Rispengras, Schadhirsen, einj. zweikeim-blättrige Unkräu-ter
einj. zweikeim-blättrige Unkräu-ter, auch Gänsefuß, Winden weniger gut
ein- und mehrjäh-rige zweikeimblätt-rige Unkräuter
Zweikeimblättrige Unkräuter, Gänsefuß weniger, keine Ungräser
einj. Rispengras, einj. zweikeim-blättrige Unkräu-ter, Hirse und Winde schlecht
Wirkungs- weise
S-Metolachlor bei Hirsearten über Wurzel Hypokotyl kei-mender Pflanzen im Auflauf befind-lichen Pflanzen aufgelaufene junge Pflanzen Terbuthylazin Wurzeln Unkräu-ter und Ungräser bei Unkräuter beachtliche Wir-kung Blattaparat junger Pfl.
Aufnahme über Blätter wirksam in Blatt-zellen greift in Photo-synthese gute Wirkung Unkräuter müs-sen aufgelaufen sein frühes Spritzen bei trockenen, warmen Wetter schwache Wachsschicht geringe Wirkung bei Nachtfrostge-fahr bei taunassen Beständen bei Niederschlag vor- und nachher bei jungen Kul-turpfl. können Blattaufhellungen auftreten
Wirkstoffaufnahme über Blätter Wirkung syste-misch über Saft-strom in Spross und Wurzel Wachstum wird eingestellt, Absterbeprozess kann mehrere Wochen dauern schnellste Wir-kung bei aktiven Wachstum und Jungpflanzen keine Bodenwir-kung Zusatz von Dash E.C. (Netzmittel) stabilisiert Wir-kung
gute Aufnahme bei hoher Luftfeuchte Zusatz Additiv reduzierte Aufnah-me bei extremer Trocken-heit extremer Nässe anhaltendem Stress Additiv bei starker Trockenheit niedriger Luftfeuch-te hoher Strahlungsin-tensität starker Wachs-schicht
Bentazon Blattherbizid Aufnahme über grüne Pflanzen-teile Terbuthylazin Bodenwirkung auch Neuauflauf wird verhindert
Anlagen zum Ergebnisbericht
85
Anlage 10 Nährstoffgehalte und –entzüge von Mais und Sorghum des Sortenversuchs am Standort Güterfelde (Kernsortiment, Mittelwerte 2008-2010) Güterfelde Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge
TM- Ertrag Roh-
asche Roh-
protein Roh- fett
Roh- faser
NfE C N P K Mg C N P N P K Mg
Inhaltsstoffe [dt/ha] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]
Mais NK Magitop 138 37 67 22 210 665 46,3 1,1 0,2 1,2 0,2 600 14 3 147 31 166 29
Atletico 142 39 74 18 224 645 46,8 1,2 0,2 1,2 0,2 600 15 3 169 31 169 32
Mittel Mais 140 38 71 20 217 655 46,6 1,1 0,2 1,2 0,2 600 15 3 158 31 167 31
Sudangras Susu 119 49 82 15 290 564 47,0 1,3 0,2 1,5 0,3 600 17 3 155 26 173 37 Lussi 140 41 79 15 329 535 47,5 1,3 0,2 1,2 0,2 600 16 3 176 30 163 32
Mittel Sudangras 130 45 81 15 310 550 47,3 1,3 0,2 1,3 0,3 600 16 3 165 28 168 34
Futterhirse Super Sile 20 113 67 90 16 296 531 46,5 1,4 0,3 1,7 0,4 600 19 4 161 31 194 44
Goliath 161 56 73 13 329 529 46,4 1,2 0,2 1,6 0,3 600 15 3 181 33 244 47 Sucrosorgo 506 156 57 74 15 321 533 46,2 1,2 0,2 1,7 0,3 600 15 3 181 35 259 48
Rona 1 136 53 79 18 281 570 46,9 1,3 0,2 1,4 0,3 600 16 3 170 32 189 41 Mittel Futterhir-
se 141 58 79 15 306 541 46,5 1,3 0,2 1,6 0,3 600 16 3 173 33 222 45
Arten- und Sor-tenmittel 138 50 77 16 285 572 46,7 1,2 0,2 1,4 0,3 600 16 3 167 31 195 39
Anlagen zum Ergebnisbericht
86
Anlage 11 Nährstoffgehalte und –entzüge von Mais und Sorghum des Sortenversuchs am Standort Drößig (Kernsortiment, Mittelwerte 2008-2010) Drößig Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge
TM- Ertrag Roh-
asche Roh-
protein Roh- fett
Roh- faser
NfE C N P K Mg C N P N P K Mg
Inhaltsstoffe [dt/ha] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]
Mais NK Magitop 145 39 78 24 218 641 46,1 1,2 0,2 1,3 0,2 600 16 3 180 29 189 29
Atletico 163 39 77 20 235 629 45,9 1,2 0,2 1,1 0,2 600 16 2 199 29 188 33
Mittel Mais 154 39 77 22 227 635 46,0 1,2 0,2 1,2 0,2 600 16 2 189 29 188 31
Sudangras Susu 106 51 86 15 295 552 46,1 1,4 0,2 1,5 0,3 600 18 2 144 20 160 29 Lussi 135 43 80 16 320 540 46,7 1,3 0,2 1,3 0,2 600 17 2 170 23 160 27
Mittel Sudangras 120 47 83 16 307 546 46,4 1,3 0,2 1,4 0,3 600 17 2 157 22 160 28
Futterhirse Super Sile 20 91 64 86 11 300 539 45,2 1,4 0,2 2,0 0,4 600 18 3 122 17 181 33
Goliath 149 52 78 11 323 535 45,8 1,2 0,2 1,7 0,3 600 16 2 180 23 248 46 Sucrosorgo 506 165 53 76 12 324 534 45,7 1,2 0,2 1,8 0,3 600 16 2 200 26 296 51
Rona 1 118 50 80 13 296 561 45,6 1,3 0,2 1,5 0,3 600 17 3 151 23 178 36 Mittel Futterhir-
se 131 55 80 12 311 542 45,6 1,3 0,2 1,7 0,3 600 17 2 163 22 226 42
Arten- und Sor-tenmittel 134 49 80 16 289 567 45,9 1,3 0,2 1,5 0,3 600 17 2 168 24 200 36
Anlagen zum Ergebnisbericht
87
Anlage 12 Nährstoffgehalte und –entzüge von Mais und Sorghum des Sortenversuchs am Standort Grünewalde (Kernsortiment, Mittelwerte 2008-2010) Grünewalde Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge
TM- Ertrag Roh-
asche Roh-
protein Roh- fett
Roh- faser
NfE C N P K Mg C N P N P K Mg
Inhaltsstoffe [dt/ha] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]
Mais NK Magitop 128 48 72 25 226 629 46,1 1,2 0,2 1,3 0,2 600 15 3 149 25 172 27
Atletico 145 46 73 25 221 636 45,9 1,2 0,2 1,3 0,2 600 15 2 168 26 190 31
Mittel Mais 136 47 72 25 224 632 46,0 1,2 0,2 1,3 0,2 600 15 2 158 26 181 29
Sudangras Susu 101 51 68 14 291 576 46,0 1,1 0,2 1,6 0,2 600 14 2 110 15 158 25 Lussi 131 45 66 15 326 549 46,6 1,1 0,2 1,3 0,2 600 14 2 139 20 178 25
Mittel Sudangras 116 48 67 14 309 563 46,3 1,1 0,2 1,4 0,2 600 14 2 125 18 168 25
Futterhirse Super Sile 20 90 63 80 12 287 559 45,6 1,3 0,2 1,9 0,3 600 17 2 111 15 160 27
Goliath 155 52 63 11 334 541 46,2 1,0 0,1 1,6 0,3 600 13 2 154 21 241 42 Sucrosorgo 506 138 61 72 12 323 532 45,5 1,1 0,2 1,9 0,3 600 15 2 155 21 240 44
Rona 1 122 54 72 15 288 570 45,6 1,2 0,2 1,6 0,3 600 15 2 140 20 191 34 Mittel Futterhir-
se 126 58 72 13 308 551 45,7 1,1 0,2 1,7 0,3 600 15 2 140 19 208 37
Arten- und Sor-tenmittel 126 52 71 16 287 574 45,9 1,1 0,2 1,6 0,3 600 15 2 141 21 191 32
Anlagen zum Ergebnisbericht
88
Anlage 13 Nährstoffgehalte und –entzüge von Mais und Sorghum des Sortenversuchs am Standort Welzow (Kernsortiment, Mittelwerte 2008-2010) Welzow Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge
TM- Ertrag Roh-
asche Roh-
protein Roh- fett
Roh- faser
NfE C N P K Mg C N P N P K Mg
Inhaltsstoffe [dt/ha] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]
Mais NK Magitop 133 39 64 23 214 659 45,9 1,0 0,2 1,3 0,1 600 13 3 136 32 180 19
Atletico 126 44 65 16 232 642 45,7 1,0 0,3 1,5 0,2 600 14 4 131 34 189 19
Mittel Mais 130 42 65 20 223 651 45,8 1,0 0,3 1,4 0,1 600 14 3 134 33 184 19
Sudangras Susu 85 54 59 14 320 552 46,2 0,9 0,2 1,7 0,2 600 12 3 80 20 142 19 Lussi 107 45 57 14 354 529 46,8 0,9 0,2 1,5 0,2 600 12 3 98 24 156 18
Mittel Sudangras 96 50 58 14 337 541 46,5 0,9 0,2 1,6 0,2 600 12 3 89 22 149 18
Futterhirse Super Sile 20 80 56 54 12 309 568 45,7 0,9 0,2 1,8 0,3 600 11 3 68 18 146 20
Goliath 131 55 57 11 334 544 46,0 0,9 0,2 1,9 0,2 600 12 3 120 27 254 29 Sucrosorgo 506 129 57 50 11 329 553 45,7 0,8 0,2 2,0 0,2 600 11 3 104 29 260 26
Rona 1 97 56 57 13 298 577 45,5 0,9 0,3 2,0 0,2 600 12 3 88 25 189 22 Mittel Futterhir-
se 109 56 55 12 318 561 45,7 0,9 0,2 1,9 0,2 600 11 3 95 25 212 24
Arten- und Sor-tenmittel 111 51 58 14 299 578 45,9 0,9 0,2 1,7 0,2 600 12 3 103 26 189 21