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Technischer Hochwasserschutz - Möglichkeiten und Grenzen des technischen

Hochwasserschutzes und mobiler Schutzsysteme -

Peter FröhleInstitut für Wasserbau

Technische Universität Hamburg (TUHH)

Inhalte

• Einführung und Einordnung

• Technischer Hochwasserschutz (ortsfeste und mobile Systeme)– Direkter Hochwasserschutz– Indirekter Hochwasserschutz

• Grenzen des technischen Hochwasserschutzes– Ortsfeste Systeme– Mobile Systeme

• Fazit

Möglichkeiten und Grenzen des technischen Hochwasserschutzes und mobiler Schutzsysteme11.01.2018 2

Inhalte

• Einführung und Einordnung

• Technischer Hochwasserschutz (ortsfeste und mobile Systeme)– Direkter Hochwasserschutz– Indirekter Hochwasserschutz

• Grenzen des technischen Hochwasserschutzes– Ortsfeste Systeme– Mobile Systeme

• Fazit

Möglichkeiten und Grenzen des technischen Hochwasserschutzes und mobiler Schutzsysteme11.01.2018 3

Die 3 Säulen des Hochwasserschutzes

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Moderner Hochwasserschutz

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Weitere Elemente des Hochwasserschutzes• Vorbeugender Schutz

– Management extremer Situationen– Beobachtung / Messungen => geänderte Verhältnisse– Forschung und verbesserte technische und nichttechnische Konzepte– Risikokommunikation– Bauliche Reserven

• Operativer Schutz– Unterhaltung und Betrieb der Bauwerke– Deichschauen und Zustandsbewertung– Andere Nutzungen (genehmigungspflichtig)– Übungen zum Hochwasserschutz– Schulung und Übungen– Deichverteidigung im Sturmflutfall– Warnung und ggf Evakuierung der Bevölkerung

• Public awareness• Evakuierungskonzepte

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Inhalte

• Einführung und Einordnung

• Technischer Hochwasserschutz (ortsfeste und mobile Systeme)– Direkter Hochwasserschutz– Indirekter Hochwasserschutz

• Grenzen des technischen Hochwasserschutzes– Ortsfeste Systeme– Mobile Systeme

• Fazit

Möglichkeiten und Grenzen des technischen Hochwasserschutzes und mobiler Schutzsysteme11.01.2018 6

SCHUTZ GEGEN HOCHWASSER (UND STURMFLUTEN)- Überblick über technische Maßnahmen -

Möglichkeiten und Grenzen des technischen Hochwasserschutzes und mobiler Schutzsysteme

Direkter Schutz Indirekter Schutz

Angepasste Bauweisen

Verschlüsse und

mobile Elemente

(Sturmflut-) Sperrwerke

Dünenschutz

Flussdeiche

Wände / Mauern

Seedeiche Management extremer Situationen

Hochwasserschutz-management

Maßnahmen im und am Vorland

Dezentraler Rückhalt

Drainage und Entwässerung

Polder und Rückhaltebecken

Schleusen und Pumpstationen

Hinterland

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Linienhafter Hochwasserschutz

• schematisch => lokal: Q = v * A

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Linienhafter Hochwasserschutz – geschlossene Deichlinie

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Kramer & Rohde, Historischer Hochwasserschutz, Konrad Wittwer 1992

Linienhafter Hochwasserschutz – geschlossene Deichlinie

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LSBG

Örtlicher Hochwasserschutz: hochwasserangepasste Bauweisen

Gebäude oder Infrastruktur• als wasserdichte Konstruktion

• als Hochwasserschutzmauer oder Deich

• auf Stelzen

• schwimmend

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Hochwasserangepasste Bauweisen – HafenCity Hamburg

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TUHH / LSBG

Hochwasserangepasste Bauweisen – wasserdichte Bauweisen HafenCity - Hamburg

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Quelle LSBG

Quelle LSBG Quelle LSBG

Quelle LSBG

Hochwasserangepasste Bauweisen – HafenCity Hamburg

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Quelle LSBG

Hochwasserangepasste Bauweisen – HafenCity Hamburg

Quelle LSBG

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Hochwasserangepasste Bauweisen - Fluchtwege

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LSBG

Hochwasserangepasste Bauweisen - Fluchtwege

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Hochwasserangepasste Bauweisen - Fluchtwege

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Hochwasserangepasste Bauweisen - Fluchtwege

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Mobiler Hochwasserschutz / Hochwasserschutztechnologien

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BWK Merkblatt 6

Mobiler Hochwasserschutz / Hochwasserschutztechnologien

Schutz von Gebäudeöffnungen

Abschirmtechnologien (Mobile Hochwasserschutzwände)

Dichtungstechnologien

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Mobiler Hochwasserschutz: Schutz von Gebäudeöffnungen

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Schutz von Gebäudeöffnungen

vorinstalliert demontierbar temporär

vorinstalliert

manuell betrieben

automatisch betriebenautomatiscell

Quellen: Buchele, Aquastop, Watersave, Smart Aibricks (Floodguards)

Mobiler Hochwasserschutz: Schutz von Gebäudeöffnungen

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demontierbar

Quellen: FloodArk, Floodtite, Floodshield, IBS

Mobiler Hochwasserschutz: Schutz von Gebäudeöffnungen

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temporär

Platten aufblasbare ProdukteÜberdeckungen Sacklösungen aufblasb

Quellen: FloodGate, Floodsentry, Aqua-sac, Howasu

Mobiler Hochwasserschutz: Schutz von Gebäudeöffnungen

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Mobiler Hochwasserschutz / Hochwasserschutztechnologien

Schutz von Gebäudeöffnungen

Abschirmtechnologien (Mobile Hochwasserschutzwände)

Dichtungstechnologien

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mobile Hochwasserschutzwände

vorinstalliert demontierbar temporär

Mobiler Hochwasserschutz: mobile Hochwasserschutzwände

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vorinstalliert

manuelle Installationen

automatische Installationen

anuelle automati

Quelle: Dutchdam, HOP-Logistik, AquaprotectBarrières Anti-Inondation Autonome,Spring Dam, KWS System

Abschirmtechnologien: mobile Hochwasserschutzwände

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demontierbare Lösungen

Quellen: NOAH, IBS, Aquabarrier-Systems

Abschirmtechnologien: mobile Hochwasserschutzwände

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temporäre Lösungen

stabilisiert durch äußere Kräfte

stabilisiert durch innere Kräfte

Quelle: Geodesign, Aquafence, Megasecur, NOAH, Big Bag Harbeck, Deadler

Abschirmtechnologien:Mobile Hochwasserschutzwände

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Mobiler Hochwasserschutz / Hochwasserschutztechnologien

Schutz von Gebäudeöffnungen

Abschirmtechnologien (Mobile Hochwasserschutzwände)

Dichtungstechnologien

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permanent installierteLösungen

nicht-korrodierendes Material

Dichtungstechnologien

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wasserdichtes Material

Inhalte

• Einführung und Einordnung

• Technischer Hochwasserschutz (ortsfeste und mobile Systeme)– Direkter Hochwasserschutz– Indirekter Hochwasserschutz

• Grenzen des technischen Hochwasserschutzes– Ortsfeste Systeme– Mobile Systeme

• Fazit

Möglichkeiten und Grenzen des technischen Hochwasserschutzes und mobiler Schutzsysteme11.01.2018 33

Grenzen des technischen Hochwasserschutzes

Gesellschaftliche Grenzenwerden im Wesentlichen diktiert von den sich ständig wandelnden politischen / gesellschaftlichen Randbedingungen• Sicherheitsaspekte

– Gesellschaftliche Anforderungen• Realität der Ereignisse• Gesellschaftliches kollektives Gedächtnis• …

– gefühlte Sicherheit • Ästhetische Gesichtspunkten

– Architektur / Landschaftsarchitektur / Sichtbeziehungen• Konkurrierende Nutzungen (Tourismus, Ökologie, Wirtschaft, etc.)

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Grenzen des technischen Hochwasserschutzes

Technische Grenzen (Grenzen individuell abhängig vom Konzept)• Äußere Belastungen

– Hydrostatik, Hydrodynamik– Anpralllasten – Eis

• Erforderliche Bauhöhe

• Lastabtrag (in den Untergrund)

• Zur Verfügung stehender Raum

• Zur erwartende Schäden bei Überschreiten der Bemessungsgrößen (Risiko und (Rest-)risiko)

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Grenzen des technischen Hochwasserschutzes Nichttechnische Grenzen

• Kosten

• Ästhetik

• Denkmalschutz

• Sichtbeziehungen

• Eigentumsverhältnisse

• Risikobetrachtungen

• …

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Mobiler Hochwasserschutz

Warum mobiler Hochwasserschutz?

Technische Gesichtspunkte

Administrative Gesichtspunkte

Ästhetische Gesichtspunkte

Gesichtspunkte des Denkmalschutzes

Erforderliche Mittel für Investitionen und Unterhaltung

Ggf. die „Smarte Lösung“

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Wann sind mobile Hochwasserschutzlösungen sinnvoll / die einzig mögliche Lösung?

• Wenn ortsfeste und dauerhaft installierte Lösungen (Deiche, feste Mauern) aus übergeordneten Gründen ausscheiden.

• Zum Verschließen von Öffnungen (Scharts, Stöpen) in der Hochwasserschutzlinie => redundante Lösungen / doppelte Deichsicherheit!

• Privater und gewerblicher Objektschutz

• Für temporären (Bauzustände) Hochwasserschutz

• Für notfallmäßigen Hochwasserschutz – im Wesentlichen Sandsäcke und Sandsackersatzsysteme

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Passau 2013

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Internet: Wasserwirtschaftsamt Deggendorf

Wasserstand Passau 2013• Wassertiefe am Bauwerk und

auch am Ufer betrug mehrere Meter (4m – 6m Schutzhöhe)

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Schutz von (Gebäude)öffnungen

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Grenzen mobiler Hochwasserschutztechnologien

• Zeit zum Aufbau f(Vorwarnzeit + Aufbauzeit)

• Vorwarnzeiten Aufbauzeiten– Logistik– Kapazitäten

• Umgebungsbedingungen– Sichtverhältnisse (Dunkelheit)– Sturm– Temperaturen– Niederschlag– …

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Grenzen mobiler Hochwasserschutztechnologien

• Umgebungsbedingungen– Untergrund– Länge eines linienhaften Schutzes (einzelne Anlagen)

• Erforderliche Bauwerkshöhe / Schutzhöhe

• Technischer Reifegrad der mobilen Hochwasserschutzanlagen ist derzeit nur für den Fachmann bewertbar– Standardisierte Testverfahren – Zertifizierung– Normierung

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Grenzen mobiler Hochwasserschutztechnologien

• Umgebungsbedingungen– Untergrund– Länge eines linienhaften Schutzes (einzelne Anlagen)

• Erforderliche Bauwerkshöhe / Schutzhöhe

• Technischer Reifegrad der mobilen Hochwasserschutzanlagen ist derzeit nur für den Fachmann bewertbar– Standardisierte Testverfahren – Zertifizierung– Normierung

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Aufbautest

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Aufbautest

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Messung der DurchsickerungsrateMessung der Verformung Messung der Aufprallgeschwindigkeit

Aufpralltests

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Normierung / Standardisierung / Zertifizierung

International• British Standards

• FM – Approval

National• BWK Arbeitsgruppe mobiler Hochwasserschutz

– BWK – Merkblatt 6 => BWK – Arbeitsblatt

• VDS – Initiative zur Zertifizierung

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Fazit: welche technischen Schutzmaßnahmen sind unabdingbar für ein vernünftiges HWRM-Konzept?

• Durchgängige Schutzlinie mit durchgängigem Sicherheitskonzept– Jeder Hochwasserschutz ist immer nur so gut wie das schwächste Glied der

Kette

• Feste Anlagen sind mobilen / beweglichen Anlagen vorzuziehen– Anzahl der mobilen Anlagen so gering wie möglich halten

• Es gibt Einsatzbedingungen, die ausschließlich mit mobilen Hochwasserschutzanlagen zu bewältigen sind

• Regelmäßige und nachhaltige Unterhaltungskonzepte

• Regelmäßiges Training des Aufbaus / des Einsatzes mobiler / beweglicher Anlagen

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