Post on 14-Sep-2018
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II 4.
100 PRInzIP
PRInzIP DER RESSOURCEN–COUP FÜR DEN FREIRAUM
1. FREIRauM STaTT VERkEHR
Indem die Bebauung an die bestehende Infrastruktur andockt, können 85% der Verkehrsinfrastruktur eingespart werden. Eine Einsparung von 85% im Vergleich zu einem konventionellen Erschließungskonzept bedeutet, dass nur circa ein Siebtel der normalerweise üblichen Straßenfläche nötig ist. Das ergänzende Fuß- und Radwegenetz ist in die Freie Mitte integriert.
„GELD HaT kEIN MaSCHERL“:
Das eingesparte Budget könnte der Entwicklung des Grünraums und der Finanzierung der Freien Mitte zugute kommen. Damit wäre die Errichtung des zentralen Freiraums für die Stadt auch ohne Public-Private-Partnership leistbar.
100 % STRaSSE
63.000 m2 Verkehrsfläche 10 Millionen Euro (bei 160,-Euro/m2)
15 % STRaSSE 8.000 m2 Verkehrsfläche 1,3 Millionen Euro (bei 160,-Euro/m2 )
101
–85% STRaSSE
55.000 m2 nicht benötigte Straßenzüge 55.000 m2 x 160,- Euro/m2 = 8,8 Millionen Euro
+100% FREIRauM 125.000 m2 Freiraum in überwiegend naturnaher Ausgestaltung 125.000 m2 x 70,- Euro/m2 = 8,8 Millionen Euro
DAS PROJEKT FREIRAUM102 PRInzIP
2. FREIRauMVERDOPPELuNG
Durch die Verdichtung am Rand kann der Freiraumanteil verdoppelt werden. Der zentrale Raum der Freien Mitte ist in etwa 12 ha groß. Öffentliche und private Freiräume bilden zusammen ein Freiraumgefüge von mehr als 18 ha. Diese Fläche entspricht den Anforderungen der Freiraumversorgung laut Wiener Stadtentwicklungsplan STEP 2025.
3. kOSTENSPIELRauM
Die Intensität der Ausgestaltung und der Pflegeanforderungen des Freiraums ist abgestuft. Der Großteil der Freien Mitte bleibt naturnah und kann ohne hohe Investitionen für die Nutzung erschlossen werden. Nur die stark frequentierten Bereiche werden intensiv gestaltet. So kann die Freie Mitte trotz der großen Fläche kostengünstig hergestellt werden.
50 % FREIRauM
Strukturkonzept 2008: 82.000 m2 Freiraum = 8,2 m2/Kopf
100 % FREIRauM öffentlicher und privater Freiraum (Stand 2014): in Summe 186.000 m2 Freiraum = 18,6 m2/Kopf
PLATZ PLATZFLÄCHE WEGENETZ HALBÖFFENTLICH GLEISLANDSCHAFT SWW
Populus nigraPopulus albaTilia platyphyllosAilanthus altissima
Ailanthus altissimaArtemesia vulgarisEuphorbia cyparissiasGeranium robertianumSedum albumSenecio inaequidensEurophila vernaHieracium echioidesSaxifraga tridactylitesArrhenatherum elatiusElymus repensEchium vulgarePicris hieracioides
Urban gardeningStaudenGräserObstgehölzeRetentionsp�anzenSpiel�ächen
PlattenbelagP�asterung
PlattenbelagGussasphalt mit Edel-splittabstreuungSchienen mit wasserge-bundener DeckeEisenbahnschwellenSchotterHolzBeton
LINEARES PARKBAND
BetonSchotterHolzGehölzePapaver rhoeasUrtica urens
URBANE TERRASSEN
PlattenbelagBetonFallschutzbodenSpiel�ächenGräser
NATURBELASSENHEIT
KOSTEN- BZW. PFLEGEINTENSITÄT
UNTERSCHIEDLICHE KOSTEN - UND NUTZUNGSINTENSITÄT
Standard
Herstellungs-kosten
P�egekosten
über Durchschnitt Durchschnittüber DurchschnittDurchschnitt/ggf. Partizipation unter Durchschnitt
80 - 110 Euro / m²
3,50 Euro / m² /Jahr
unter Durchschnitt/Sukzession
unter Durchschnitt/geringfügige Eingri�e
120 - 170 Euro / m² 50 - 120 Euro / m² 25 Euro / m² 60 Euro / m² 35 - 60 Euro / m² 0 - 15 Euro / m²
3,50 Euro / m² /Jahr 2,50 Euro / m² /Jahr 0,50 - 1,50 Euro / m² /Jahr 1,50 Euro / m² /Jahr 0,50 Euro / m² /Jahr 0,30 Euro / m² /Jahr
PLATZFLÄCHE WEGENETZ HALBÖFFENTLICH GLEISLANDSCHAFT SWW
Populus nigraPopulus albaTilia platyphyllosAilanthus altissima
Ailanthus altissimaArtemesia vulgarisEuphorbia cyparissiasGeranium robertianumSedum albumSenecio inaequidensEurophila vernaHieracium echioidesSaxifraga tridactylitesArrhenatherum elatiusElymus repensEchium vulgarePicris hieracioides
Urban gardeningStaudenGräserObstgehölzeRetentionsp�anzenSpiel�ächen
PlattenbelagP�asterung
PlattenbelagGussasphalt mit Edel-splittabstreuungSchienen mit wasserge-bundener DeckeEisenbahnschwellenSchotterHolzBeton
LINEARES PARKBAND
BetonSchotterHolzGehölzePapaver rhoeasUrtica urens
URBANE TERRASSEN
PlattenbelagBetonFallschutzbodenSpiel�ächenGräser
NATURBELASSENHEIT
KOSTEN- BZW. PFLEGEINTENSITÄT
UNTERSCHIEDLICHE KOSTEN - UND NUTZUNGSINTENSITÄT
Standard
Herstellungs-kosten
P�egekosten
über Durchschnitt Durchschnittüber DurchschnittDurchschnitt/ggf. Partizipation unter Durchschnitt
80 - 110 Euro / m²
3,50 Euro / m² /Jahr
unter Durchschnitt/Sukzession
unter Durchschnitt/geringfügige Eingri�e
120 - 170 Euro / m² 50 - 120 Euro / m² 25 Euro / m² 60 Euro / m² 35 - 60 Euro / m² 0 - 15 Euro / m²
3,50 Euro / m² /Jahr 2,50 Euro / m² /Jahr 0,50 - 1,50 Euro / m² /Jahr 1,50 Euro / m² /Jahr 0,50 Euro / m² /Jahr 0,30 Euro / m² /Jahr
PLATZFLÄCHE WEGENETZ HALBÖFFENTLICH GLEISLANDSCHAFT SWW
Populus nigraPopulus albaTilia platyphyllosAilanthus altissima
Ailanthus altissimaArtemesia vulgarisEuphorbia cyparissiasGeranium robertianumSedum albumSenecio inaequidensEurophila vernaHieracium echioidesSaxifraga tridactylitesArrhenatherum elatiusElymus repensEchium vulgarePicris hieracioides
Urban gardeningStaudenGräserObstgehölzeRetentionsp�anzenSpiel�ächen
PlattenbelagP�asterung
PlattenbelagGussasphalt mit Edel-splittabstreuungSchienen mit wasserge-bundener DeckeEisenbahnschwellenSchotterHolzBeton
LINEARES PARKBAND
BetonSchotterHolzGehölzePapaver rhoeasUrtica urens
URBANE TERRASSEN
PlattenbelagBetonFallschutzbodenSpiel�ächenGräser
NATURBELASSENHEIT
KOSTEN- BZW. PFLEGEINTENSITÄT
UNTERSCHIEDLICHE KOSTEN - UND NUTZUNGSINTENSITÄT
Standard
Herstellungs-kosten
P�egekosten
über Durchschnitt Durchschnittüber DurchschnittDurchschnitt/ggf. Partizipation unter Durchschnitt
80 - 110 Euro / m²
3,50 Euro / m² /Jahr
unter Durchschnitt/Sukzession
unter Durchschnitt/geringfügige Eingri�e
120 - 170 Euro / m² 50 - 120 Euro / m² 25 Euro / m² 60 Euro / m² 35 - 60 Euro / m² 0 - 15 Euro / m²
3,50 Euro / m² /Jahr 2,50 Euro / m² /Jahr 0,50 - 1,50 Euro / m² /Jahr 1,50 Euro / m² /Jahr 0,50 Euro / m² /Jahr 0,30 Euro / m² /Jahr
URBANE
TERRASSEN
WEGENETZ HALB
ÖFFENTLICH
LINEARES
PARKBAND
GLEISLANDSCHAFT STADTWILDNIS
1 m 2
à 1 5 0 , - E u R O 10 m 2
à 1 5 0 , - E u R O
S c he ma a b s t u f un g d e r F r e if lä c he n g e s t a lt un g un d k o s t e n - b z w . P f le g e i n t e n sit ä t
103
12 hFR a EIE MITTE= 1 x J
esuite( n11 wi, e2 s h ea )= 2 x Stadt( p6, ar5 k h a)
= 2 x Türkensch( a7 n h zpa) ark = 4 x Rudolf-Bedn(3 a h r-a P) ark
ElEMEnTE TOPOGRAFIE BEREICHE WEGE PlÄTzE PUnKTE RÄnDER InFRASTRUKTUR
ELEMENTE104
e ration
d Intg
t un grafie • Erha
l opostandst
Beder altung
rnahe Ausg
est
and • Natu en Be
st
lle Eingriffe
in d
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ve und ruhige Bere
akti
106
TOPOGRAFIE
Die Topografie bleibt soweit wie möglich erhalten; die Neumodellierungen beschränken sich auf die notwendigen Eingriffe der Stadtentwicklung und Infrastruktur. So wird im Bereich der neuen Querungen der Schnellbahntrasse der Bahndamm abgetragen und das Gelände anmodelliert werden müssen. Wichtig hierbei ist, dass die Modellierung einen visuellen Einblick in das Gelände auf Straßenniveau und einen Längsbezug in NordwestSüdost-Richtung ermöglicht. Ein weiterer Eingriff befindet sich im Bereich der Kreuzung von Bruno-Marek-Allee und Taborstraße. An dieser Stelle muss zwischen der Bruno-Marek-Allee und dem tiefer liegenden Bestandsniveau vermittelt werden.
Dies erfolgt über eine Modellierung, die mit normgerechten Gefälle einen barrierefreien Weg auf das Plateauniveau führt. Die Neumodellierung sollte so erfolgen, dass das Gelände im Winter als Rodelhügel genutzt werden kann. Dabei ist darauf zu achten, dass eine auch für AnfängerInnen und Kinder geeignete Rodelstrecke mit einem maximalen Gefälle von 14 % bzw. einem Durchschnittsgefälle von bis zu 10 % geschaffen werden sollte. Im Bereich, der südlich an das Umspannwerk anschließt, soll mit dem abgetragenen Material ein Hügel angeschüttet werden, von dem aus ein freier Blick über die Bahntrasse gegeben ist.
Höhen über Wiener Null (ca.)
> 9 m
> 8 m
> 7 m
> 6 m
> 5 m
> 4 m
> 3 m
> 2 m
TOPOGRAFIE107
Bestehende topografische Reliefs (Höhen und Tiefen
des Geländes) in der Freien Mitte nutzen!
BEREICHE
II4.
STADTWILDNIS 1 HEKTAR
15,- Euro/m2
GLEISLANDSCHAFT6 HEKTAR
60,- Euro/m2
PARKBAND 3 HEKTAR
70,- Euro/m2
URBANE TERRASSEN2 HEKTAR
150,- Euro/m2
BEREICHE
Die Freite Mitte gliedert sich in vier unterschiedliche Bereiche. Die Gestaltung richtet sich nach Lage, Dimension, Topografie, Vegetation und Nutzung dieser Felder. Die bestehende Stadtwildnis an der Vorgartenstraße wird eingefasst und bleibt weitgehend sich selbst überlassen. Im zentralen Bereich der Freien Mitte wird der Bestand durch gezielte punktuelle Eingriffe nutzbar gemacht. In den schmäleren Bereichen entlang der Bahntrasse sind größere Eingriffe in die Topografie notwendig; darum sind diese Bereiche auch intensiver gestaltet. Alle vier Bereiche erhalten durch die unterschiedlichen Nutzungen, den Umgang mit der Vegetation und die markante Topografie eine jeweils ganz eigene Atmosphäre.
Alle bestehenden Bäume wenn möglich erhalten! Diversität der Bepflanzung stärken:
Wiesen, Büsche, Wildnis, „essbare
Landschaft“!
kOSTENVERTEILuNG Die Herstellungs- und Pflegekosten variieren je nach Ausgestaltung und Intensität der Eingriffe. Große Bereiche der Freien Mitte (Gleislandschaft und Stadtwildnis) können extrem kostengünstig erschlossen werden. In den Bereichen entlang der Bahn muss das Gelände adaptiert werden, darum wird die Gestaltung etwas kostenintensiver. Auch die Errichtung von Sportflächen ist in diesen Bereichen eingerechnet. In Summe ergibt sich ein äußerst sparsames Modell der Herstellung und Pflege, das aber einen maximalen Nutzungswert garantiert.
1
2
4
3
109
110
STADTWILDNIS BESONDERER SCHuTZ
Im Nordosten des Nordbahnhofareals befindet sich eine ca. ein ha große Stadtwildnisfläche, die besonders geschützt werden soll, um in diesem städtischen Kontext einen Raum für standörtliche Fauna und Flora zu sichern. Dieser Bereich wird in die Freie Mitte integriert und soll sowohl den Belangen des Naturschutzes als auch den Anforderungen der BewohnerInnen gerecht werden. Hier kann ruhiger Erholungsraum mit Wissensvermittlung zum Naturschutz verbunden werden. Die Vegetationsdichte ist in der Stadtwildnis am höchsten. Bestandsbäume werden begutachtet und nur dort zurückgeschnitten, wo es aus Sicherheitsgründen nötig ist.
1
Artenschutz beachten, Lebensräume für
vorhandene Tierarten erhalten!
STEG DURCH DIE WILDNIS Die Stadtwildnis ist vom „normalen Freiraum“ abge -grenzt. Ein leicht abgehobener Steg führt als Weg durch die Wildnis und lädt zur Naturbeobachtung ein.
111
GLEISLANDSCHAFT 2
MINIMaLE EINGRIFFE
Die Freie Mitte wird mit der neuen Bebauung städtebaulichverwoben, doch großflächige zentrale Bereiche bleiben im Bestand und wahren die historischen und vegetativen Schichten. Die außergewöhnliche gewachsene Atmosphäre des Orteswird dadurch in das neue Quartier übernommen und bietet BewohnerInnen und BesucherInnen eine einzigartige Fauna und Flora. Die neuen Nutzungen in der bestehenden Vegetationsind reduziert auf Wegeführung sowie einzelne ruhige Bereiche zum Entdecken, Beobachten und Erholen. Die Ruderalvegetation bleibt erhalten und generiert mit den Gleisrelikten ein stimmiges Erscheinungsbild.
GLEISSPUREN als Spuren der Vergangenheit werden die verbleiben -den Gleisanlagen zum Teil zu Wegen, Liegeflächen und Spielobjekten umgebaut und strukturieren weiterhin die Fläche.
Die Geschichte des ehemaligen Bahnhofsareals
zeigen!
112
PARKBAND 3
OBEN uND uNTEN
Östlich der Bahntrasse liegt ein ca. 500 m langer Freiraumstrei-fen zwischen Bebauung und Bahn. Dieses lineare Parkband ist durch zwei unterschiedliche Niveaus charakterisiert. Entlang der Schallschutzwand wird das erhöhte Bestandsni-veau erhalten. Die Vegetation ist in diesem Bereich dem Pflanzenbestand angepasst; zur Bahntrasse hin werden außerdem Baumgruppen gepflanzt, die die Schallschutzwand verdecken. Ein Teil des Panoramawegs durch die Freie Mitte führt über dieses längliche Plateau. An den zwei Unterführungen der Bahn (Schweidlgasse, Taborstraße) sind Brücken vorgesehen, die sich in die Topografie einbetten. Eine begrünte Böschung vermittelt zwischen Oben und Unten.
Punktuell sind kleine Stiegenanlagen vorgesehen, die eine Querverbindung ermöglichen. Entlang der Baufelder zieht sich der untere Bereich des Parkbands, der als Wiese gestaltet ist. Zur Bebauung hin ist eine lineare Bepflanzung vorgesehen,
die einen Filter zwischen öffentlichem und quartiersbezogenem Freiraum bildet.
113
RETENTIONSGÄRTEN Der Bebauung sind Retentionsgärten vorgelagert, die das Regenwassermanagement in die Freiraumgestal -tung integrieren. Schilfe und Gräser bilden einen na -türlichen Filter zum quartiersbezogenen Freiraum. Die leichte Mulde der Retentionsbecken bietet eine sanfte Barriere. Die Linearität des Freiraums wird durch die an -ordnung dieser Gärten bewusst unterstrichen.
114
4 URBANE TERRASSEN auF uND aB
In den rückwärtigen Bereichen der Baufelder an der Nordbahnstraße ist die Topografie erhöht. Eine Zufahrt zum Wartungsweg der Bahn ist zu gewährleisten. Darum sind an dieser Stelle Nutzungen angeordnet, die einer befestigten Fläche bedürfen, um Flächenversiegelungen mehrfach zu nutzen und im Gesamtareal zu minimieren. Eine öffentliche Durchwegung über die Grundstücksgrenzen hinweg entlang der Bahn stärkt den besonderen Quartiercharakter und verbindet den Außenraum der Baufelder. Die für die Anfahrt zu den Wartungstüren der Bahntrasse erforderlichen Rampenanlagen werden in die Gesamtmodellierung der Urbanen Terrassen mit einbezogen, sodass ein schlüssi
ges Gesamtbild entsteht. Die Urbanen Terrassen werden als gesamtes Freiraumelement verstanden, in das die unterschiedlichsten Anforderungen und Gestaltungselemente integriert werden. Die Bepflanzung bildetFilter und Schirme, die den öffentlichen Raum der
Sportflächen von den quartiersbezogenen Freiräumen, aber auch von der Bahntrasse trennen.
115
Sportplätze sollen nicht auf Kosten des
naturbelassenen Bereichs der Freien
Mitte gehen!
SPORTFELDER Die urbanen Terrassen werden entlang der Bahntrasse mit verschiedensten aktivitäten aus Sport und Spiel belegt. Dadurch werden intensive Nutzungen konzentriert und in die Nähe der bestehenden Schnellbahntrasse gelegt. Hier finden jene Nutzungen Raum, die einen urbaneren Charakter besitzen und im naturbelassenen Bereich der Freien Mitte nicht verortet werden sollen. Es wird ein Freizeitangebot geschaffen, das den BewohnerInnen der Nachbarviertel und des neuen Stadtteils zur Verfügung steht.
WEGE 118
VERWEBEN UND VERBINDEN • Lückenschluss im lokalen Wegenetz
• Übersichtliche und „schnelle“ Bewegungsachsen
• Feingliedriges Wegenetz zur inneren Erschließung
• Leystraße als urbane Parkpromenade
• Der bestehende Doppeltunnel als attraktives Entree
Klare Bewegungsachsen führen durch den Park, leisten eine gute Anbindung an das Radwegenetz
sowie an das umgebende Gesamtgebiet und bieten den NutzerInnen am Tag und bei Nacht eine gute Ori-
entierung. Die Bewegungsachsen befinden sich auf unterschiedlichen Ebenen, behandeln das Thema der Topografie und folgen der linearen Bewegung des Gesamtgebiets. Die Hauptbewegungsachsen sind Betonwege, die leicht erhöht auf das Bestandsgelände aufgebracht werden. An vereinzelten Stellen weiten sie sich auf, werden zu Aktions- oder Gartenfel-dern, an denen z. B. Orte zum Verweilen mit Sitzmöglichkeiten entstehen. An strategischen Positionen, wichtigen Kreuzungen und Aussichtspunkten werden Platzbereiche installiert. Sie dienen als Fixpunkte im System des Geländes und werden durch kleinräumig wirksame Aktionen wie Spielplätze belebt. Zwischen diesen Bewegungsachsen spannt sich ein feingliedriges untergeordnetes Wegenetz auf, das den jeweiligen Höhenunterschied überwindet und somit den Topografieverlauf betont. Die einzelnen Wege schaffen eindrucksvolle Bewegungsmöglichkeiten und überraschende Verbindungen. Durch ihre niveaugleiche Einbettung in die Wiesenlandschaft und ihre zurückhaltende Gestaltung unterstreichen sie die erlebbare räumlich Weite der Freien Mitte.
Die Beleuchtung berücksichtigt sowohl
das Sicherheitsbedürfnis als auch den
Sternenhimmel!
1. PaNORaMaWEG
2. GLEISTRaSSENWEG
3. STEG DuRCH DIE WILDNIS
4. PaRkPROMENaDE
5. RaMPENWEG
6. QuERuNGEN
6. QuERuNGEN Durchwegung
Rundweg
Brücke
119
Mit dem Rad und zu Fuß durch die Freie
Mitte vom Praterstern bis zur Innstraße, und
das direkt!
--
120
Der Panoramaweg ist der durch die gesamte Freie Mitte führende Hauptweg, der einerseits verbindende und erschließende Funktion übernimmt und andererseits als Rundweg durch den Park zu nutzen ist. Er bezieht die Bestandstopografie des Areals in die Wegeführung ein und gliedert sich in einen höher gelegenen und einen tiefer liegenden Bereich. Der untere Panoramaweg liegt auf dem tieferen Geländeniveau und wird von bepflanzten Retentionsgärten begleitet. Diese bieten eine Versickerungsmöglichkeit für Hangwässer und Dach-flächenwässer der angrenzenden Baufelder 6, 7 und 8. Als mit Gräsern bepflanzter modellierter Garten schaffen sie eine angemessene Distanz zwischen öffentlicher und privater Fläche. Der obere Teil des Panoramawegs liegt auf dem Geländeni-veau der Schnellbahntrasse und ermöglicht durch den ca. 4 m betragenden Höhensprung zur unteren Ebene vielfältige Blicke
über das Gelände. Leichte Stegkonstruktionen kreuzen die Unterführungen von Taborstraße und Schweidlgasse (und nach Möglichkeit auch jene bei Am Tabor). Von dort aus führt er in einer großzügigen Runde um die Gleislandschaft und verbindet sich mit den ande
ren Wegen. Entlang des Panoramawegs werden Plattformen an spe
zifischen Orten angeboten, die den Panoramacharakter mit Aufenthaltsmöglichkeiten und ausgewählten Aktivitäten kombi-nieren.
1. PAnORAMAWEG
OBEN
uNTEN
DIE GROSSE RUnDE (2 KM)
Der Panoramaweg lädt zur Umrundung der Freien Mitte ein: 2 km zum Spazieren oder Laufen. Damit die Runde ohne Un terbrechung durchgeht, sind an den zwei Querungen Brü cken vorgesehen.
-
An DIE DOnAU!
Der Gleistrassenweg soll entlang des bestehenden, nicht mehr aktiven Gleisbogens über das Projektgebiet hinaus bis zum Handelskai weitergeführt werden, wo über den Holub steg die direkte Verbindung zum Donauufer gegeben ist.
2. GlEISTRASSEnWEG
121
Der Gleistrassenweg führt vom Bruno-Marek-Platz in einem bestehenden Gleisbogen Richtung Nordosten zum Handelskai und führt dadurch quer durch die Gleislandschaft. Durch seine besondere Trassenführung und Ausgestaltung schafft er Orientierung und bietet eine schnelle Querung zwischen Bruno-Marek-Allee und Vorgartenstraße. Der Weg nutzt die historische Eisenbahnbrücke (eine der ältesten Eisenbahnbrücken Österreichs) und bietet von dort außergewöhnliche Einblicke in die angrenzenden Quartiere. Die ehemalige Gleisanlage wird in den Wegebau mit einer wassergebundenen Decke zwischen den alten Schienen integriert. Hierbei muss die Wegbreite ggf. durch eine Verbreiterung des Gleiskörpers ausgebaut werden. Die querenden Schienenstränge mit Signalanlage, Weichen, ggf. Oberleitungsmasten etc. werden so gesichert, dass sie keine Verletzungsgefahr darstellen. Gemeinsam mit den angrenzenden Sukzessionsflächen bewahren sie die ursprüngliche Atmosphäre des Bahnhofsareals.
122
-
3. STEG DURCH DIE WIlDnIS
Im Nordosten des Nordbahnhofareals befindet sich die etwa ein ha große Fläche der Stadtwildnis. Als Erschließungsmöglichkeit ist eine Stegkonstruktion geplant, die das Gelände durchquert und als geführte Wegeverbindung möglichst wenig in das Ökosystem eingreift. Diese Wegeverbindung ist zum Schutz der Lebewesen explizit nicht zu beleuchten! Der Steg kann, wenn nötig, zu bestimmten Schutzzeiten komplett für Besucher geschlossen werden.
ARTEnSCHUTz
Der Steg durchquert die Wildnis, ohne den Boden zu berüh ren, damit sich die Tiere ungestört bewegen können. Keine Beleuchtung stört die Nachtruhe. In den Schutzzeiten kann der Steg komplett geschlossen werden.
Die Wildnis soll in der Nacht nicht beleuchtet
werden!
-
“
123
Die Parkpromenade verbindet auf kurzem Wege die an der Leystraße gelegenen Quartiere und bringt urbanes Leben in die Freie Mitte. Als offene Achse wirkt sie städtisch und verbindet, unter der historischen Eisenbahnbrücke hindurch, als ebene Verbindung die beiden Seiten des Vielseitigen Rands. Die Parkpromenade wird von einer axial ausgerichteten Baumreihe begleitet, die die beiden Enden der Leystraße verbindet. Aufgrund des Brückenbauwerks und der Quartiersfluchten knickt die Achse der Promenade einmal, um die Unterführung kreuzen zu können. Die Baumachse hingegen bleibt in einer Flucht und bildet eine raumbildende Kante mit freier Blickbeziehung; der Weg taucht im Knick zwischen den Bäumen hindurch. Die Baumstruktur unterscheidet sich an dieser städtischen Achse vom restlichen Baumbestand der Freien Mitte, eine Fortführung der Bepflanzung nördliche Leystraße mit Säuleneichen (Quercus robur „Fastigiata“) wäre an dieser Stelle angemessen. Wegbegleitend platzierte Sitzmöglichkeiten schaffen Aufenthaltsqualität entlang
der 400 m langen Promenade und ermöglichen auch mobilitätseingeschränkten BewohnerInnen, die Quartiere beidseitig der Freien Mitte zu nutzen und zu erleben.
4. PARKPROMEnADE
AKTIVE ACHSE
Die Parkpromenade schließt die Lücke der Leystraße und ver bindet den 2. mit dem 20. Bezirk. Sie wird durch städtische Nutzungen belebt: der Wasserturm mit Stadtteilzentrum und Café, ein Marktplatz, eine Tribüne und ein „Gstättenheuriger .
Der Beginn der Parkpromenade beim alten Wasserturm ist anfällig für Wind-Kanalisierungseffekte. Bei der Planung der Freiflächen kann mit der richtigen Auswahl (dichte Kronen und windharte Sorten) und Platzierung (verdichtete Gehölzgruppe im Verstärkungsbereich) der Pflanzen der Verstärkung des Windes entgegengewirkt werden.
124
- -
5. RAMPEnWEG
Die Rampen der Urbanen Terrassen, die für die Zufahrt zu den Wartungstüren und als Feuerwehrzufahrt notwendig sind, bieten einen Weg parallel zur Bahntrasse, der begangen und befahren werden kann. Er verbindet die Freiräume der Baufelder an der Nordbahnstraße und macht sie als ein Ganzes erlebbar. Die Rampen sind in die terrassierte Topografie eingebettet und in barrierefreiem Gefälle ausgeführt. Befahrbare Oberflächen sind auf das notwendige Minimum reduziert.
SYnERGIE
Die notwendigen Rampen und befestigten Flächen werden zum Mehrwert für den Freiraum: als Rampenweg verbinden sie die Sportfelder der Urbanen Terrassen und öffnen eine zusätzliche Nord Süd Verbindung entlang der Bahntrasse.
125
KEInE AnGSTRÄUME
Die Unterführungen sind so zu gestalten, dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. In unmittelbarer Nähe sind Nutzungen anzusiedeln, die das Umfeld der Unterführungen beleben.
6. QUERUnGEn/UnTERFÜHRUnGEn
Die Querungen der Freien Mitte führen durch Unterführungen unter der Bahn durch. Sie garantieren die optimale Verbindung mit dem bestehenden städtischen Umfeld. Um die Unterführungen zu beleben, sollen kleinmaßstäbliche Nutzungen wie Kioske in ihrer Nähe angeordnet werden. Die Unterführungen selbst sollen mit Farbe und Licht so gestaltet werden, dass sie sauber wirken und das Gefühl von Überschaubarkeit und Si-cherheit vermitteln.
Aktionsräume und Schwerpunkte im Umfeld
der Unterführungen schaffen: auf keinen Fall
tote Ecken!
PlÄTzE 126
1. SCHWEllEnPlÄTzE Die Straßenzüge werden als städtische Plätze an den Rand der Freien Mitte herangeführt. Diese Schwellenplätze bilden großzügige und belebte Torsituationen zum zentralen Freiraum. Der Übergang von Straße zu Freiraum wird durch die Materialität der Plätze inszeniert: Grasstreifen, Vegetation und ungebundene Oberflächen legen sich zwischen die Pflasterung und ziehen das Grün in die Stadt. Wasserflächen und Brunnen unterstützen ein angenehmes Mikroklima. So wird z. B. der Platz am Ende der Bruno-Marek-Allee zum prominenten Entree vom Stadt- zum Landschaftsraum: die Fluchtlinien der Bebauung werden weitergeführt, der städti-sche Platz leitet die BesucherInnen zur Freien Mitte. Er ist durch Geschäfte und Cafés belebt. Die Alleepflanzungen der Bruno
Marek-Allee werden weitergeführt. Gräserfelder weisen in Richtung Freie Mitte. Am Ende des Platzes beginnt der Gleistrassenweg, der in Nordostrichtung die Freie Mitte quert. An den Schwellenplätzen wird den BesucherInnen der
Freien Mitte die notwendige Infrastruktur zur Verfügung gestellt: Wasserbrunnen, Stromentnahmestellen oder
WLAN-Sendestationen können hier vorgesehen werden. Die Freie Mitte kann so vom Rand aus versorgt werden und muss nicht für interne Leitungstrassen aufgegraben werden.
Wasser als Gestaltungselement im neu entstehenden Freiraum integrieren!
127
2. PIlOTFElDER Vor den Hochhäusern an der Taborstraße ist das Gelände neu zu modellieren, um die Freie Mitte an die Straßenniveaus heranzuführen. Die neue Topografie ist direkt mit der Bebauung zu entwickeln, darum werden diese Bereiche als Pilotfelder ausgewiesen. Ihre Gestaltung hat einen besonderen Stellenwert, da die Kontinuität und Nutzbarkeit der Freien Mitte stark davon abhängt. Die Hochhäuser erhalten dadurch äußerst attraktive Vorfelder.
PILOTFELD a: PLaTZ ZuM TuNNEL Neben dem Hochhaus 4 (Baufeld 3) führt ein leicht abfallender Platz zum bestehenden Doppeltunnel, der mit einer Kulturnutzung aktiviert werden soll.
PILOTFELD B: BaLkON ZuR FREIEN MITTE Unmittelbar vor dem Hochhaus 7 (Baufeld 6) verbindet der in diesem Bereich als Rampe ausgebildete Weg die unterschiedlichen Niveaus. Der nördliche Platzabschluss bildet eine Balkonsituation in Richtung Kulturtunnel aus.
a. PLaTZ ZuM TuNNEL
B. BaLkON ZuR FREIEN MITTE B. BaLkON ZuR FREIEN MITTE
B a
PUnKTE 128
akTIVITÄTEN aN DEN kREuZuNGEN An den Kreuzungspunkten der Wege siedeln sich Aktivi-täten an, die die bestehenden Gebäude und Situationennutzen, um die Freie Mitte zu beleben und zu einem aktiven sozialen und kulturellen Element des Stadtteils zu machen.
Der Wasserturm soll zum Zentrum des neuen Quartiers
werden!
1. WASSERTURM
Als weithin sichtbares Wahrzeichen des Nordbahnhofquartiers soll der Wasserturm kulturelle und soziale Nutzungen aufnehmen. Im Wasserturm kann auch eine öffentliche WC-Anlage eingebaut werden. Zur Erschließung werden in die bestehende Böschung Stiegen und eine Rampe eingefügt. Die heute versiegelte Fläche nördlich des Turms kann als multifunktionale Fläche ausgebaut und genutzt werden. Gegenüber an der Parkpromenade könnte ein Wochenmarkt Platz finden.
2. TRIBÜnE UnD HEURIGER
Der bestehende Parkplatz und seine sanfte, halbrunde Mulde werden genützt, um eine Tribüne auszubilden, die für Freiluftveranstaltungen zur Verfügung steht. Gegenüber, auf der anderen Seite der Parkpromenade, stehen Tische und Stühle, die zum Hinsetzen, Picknicken und Verweilen einladen. Ein temporärer Heuriger kann diese Sitzgelegenheiten in den Sommermonaten bewirten.
PUnKTE
129
2
1 4
3
Aktive (Zwischen-) Nutzungen in der Freien Mitte und in den bestehenden
Gebäuden!
3. KUlTURTUnnEl
Nördlich der Taborstraße befindet sich ein bestehendes Tunnelbauwerk, das die Schnellbahntrasse quert. Das Tragwerk soll instand gesetzt werden, um eine weitere, autofreie Verbindung im Herzen der Freien Mitte zu schaffen. Der Doppeltunnel kann für temporäre kulturelle Nutzungen aktiviert werden. Eine Nachmodellierung mit Sitzstufen könnte den Raum vor dem Kulturtunnel zu einer attraktiven Veranstaltungsfläche mit Außenbereich werden lassen. Auf eine großzügige Verbindung zwischen den verschiedenen Niveaus ist besonders zu achten.
4. GEnERATIOnEnHAUS
Am Ende des zentralen unteren Geländeniveaus steht ein Bestandsgebäude, das sich in die Topografie des Niveausprungs einpasst. Es bildet den Endpunkt des linearen Parkbands und soll zu einem weiteren Treffpunkt in der Freien Mitte werden. Die Geländemodellierung und Stützmauern der ehemaligen Gleiskörper bleiben in diesem Bereich weitgehend erhalten. An dieser Stelle soll, im Bestandsgebäude oder in einem neuen Gebäude, soziale Infrastruktur für alle Generationen angeboten werden.
130
Spielplätze in die Landschaft integrieren!
temporäre Nutzung an der Lärmschutzwand
verstreute Elemente des Generationenspielplatzes
beweglicher Kiosk
Picknickmöblierung
Aktivität abends und nachts
aktiviertes Bestandsgebäude
„KONFETTI“
Das stabile Angebot von Aktivitäten in der Freien Mitte (siehe „Punkte“) wird ergänzt durch freistehendes Mobiliar: Spielge -räte, Tische, Sitzmöbel und Liegen sind wie Konfetti über die gesamte Freie Mitte verstreut. Sie liegen an den Wegen, aber auch an entlegenen Stellen, wo man zufällig oder als Kenne -rIn auf sie stößt. Die „Spielplätze“ sind leger ins Grün gestreute Möblierungen. Sie stehen unterschiedlichen Generationen zur Verfügung und implizieren eine entspannte Spielart von „Fit -ness“, die das Erleben des Parks in das Vergnügen im Grünen mit einbezieht. Mobile Kioske bieten ein leichtfüßiges gastrono-misches Service, beweglich für variable Positionierungen, tag- und nachtaktiv.
Das stabile Angebot von Aktivitäten in der Freien Mitte (siehe „Punkte“) wird ergänzt durch freistehendes Mobiliar: Spielge -räte, Tische, Sitzmöbel und Liegen sind wie Konfetti über die gesamte Freie Mitte verstreut. Sie liegen an den Wegen, aber auch an entlegenen Stellen, wo man zufällig oder als Kenne -rIn auf sie stößt. Die „Spielplätze“ sind leger ins Grün gestreute Möblierungen. Sie stehen unterschiedlichen Generationen zur Verfügung und implizieren eine entspannte Spielart von „Fit -ness“, die das Erleben des Parks in das Vergnügen im Grünen mit einbezieht. Mobile Kioske bieten ein leichtfüßiges gastrono-misches Service, beweglich für variable Positionierungen, tag- und nachtaktiv.
N
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RÄnDER
N
LEGENDE
direkter Bezug zum Freiraum
Aussichtsplattform
Übergangsbereich
Höhensprung mit punktuellen Verbindungen
Pflanzfilter
Die Ränder der Freien Mitte sind je nach benachbartem Quartier unterschiedlich ausgebildet: Die Gebäude treffen an jenen Stellen direkt auf den zentralen Freiraum, an denen es Erdgeschoßnutzung und Topografie erlauben. Dort, wo die quartiersbezogenen Freiräume aufgrund ihrer Konfiguration eine Abgrenzung benötigen, wird diese durch sanfte Maßnahmen erzielt, wie etwa leichte Höhenunterschiede oder filternde Bepflanzungen (Bäume, Versickerungsgärten, Hochbeete). Stets soll es den BewohnerInnen der jeweiligen Quartiere möglich sein, direkt in die Freie Mitte zu gelangen. Auf die Errichtung von Zäunen oder Mauern ist zu verzichten.
Gemeinschaftsgärten in die
Übergangszonen zwischen Bebauung
und Freier Mitte!
133
Wir wollen keine Zäune!
InFRASTRUKTUR 134
INTEGRaTION
Die notwendige technische Infrastruktur wie die Bahntrasse und das Umspannwerk wird in den Freiraum integriert: wenn sie einen Nutzungsmehrwert produziert, wird sie nicht mehr als Störfaktor wahrgenommen.
lÄRMSCHUTzWAnD
Die schienenbegleitenden Lärmschutzwände unterbrechen die Freie Mitte. Doch ihre Barrierewirkung kann durch geschickten Umgang auf verschiedene Weise gemildert werden. In großen Bereichen werden langgezogene Baumgruppen gepflanzt, die die Wände verdecken. Die Anlagerung von kleinräumigen temporären Nutzungen macht die Wände zu einem Potenzialraum für lokale Ereignisse. Auf den Urbanen Terrassen bilden lockere Baumgruppen einen Filter vor der Lärmschutzwand. Zusätzlich könnten Flächen für künstlerische Interventionen, wie z. B. Graffiti-Flächen, ausgewiesen werden.
uMSPaNNWERk
LÄRMSCHuTZWaND
Bepflanzung entlang der Lärmschutzwände!
Referenzprojekt NL aRCHITECTS, heat transfer station, utrecht, NL
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Zwischen Bahntrasse und Umspannwerk kommt es durch Kanalisierung zu geringem Windkomfort. An jener Stelle, wo der Zwischenraum in den Park übergeht, können Pflanzungen, die einer Windschutzhecke ähneln (quer zur Hauptwindrichtung stehende, zweistöckige Gehölze), diese Kanalisierung unterbin-den.
UMSPAnnWERK
Das Umspannwerk liegt im Norden der Freien Mitte an der Innstraße. Zwischen Panoramaweg und Umspannwerk wird ein leicht erhöhtes Plateau angeschüttet, von dem aus der freie Blick über das Gebiet und die Bahntrasse möglich ist. Die Haut des Umspannwerks wird zu einem bespielbaren Element, das die technische Infrastruktur zu einem Freiraummehrwert umdeutet und integriert.
SCHRITTE 136 SCHRITTE
STRaTEGISCHES IN-WERT-SETZEN
Die Freie Mitte kann sowohl in einem Zug als auch phasenwei-se ausgestaltet werden. Bei einer phasenweisen Entwicklung bieten sich folgende Schritte an:
1. DER kERN DER FREIEN MITTE Der zentrale Bereich der Stadtwildnis und Gleislandschaft kann unabhängig von der baulichen Entwicklung zugänglich gemacht werden. Damit gehen sinnvollerweise die Aktivierung des Wasserturms und die Neugestaltung der Parkpromenade als fehlendes Bindeglied in der Achse der Leystraße einher.
2. PILOTFELDER Die neuralgischen Bereiche zu Füßen der Hochhäuser an der Taborstraße müssen adaptiert werden, um die Verbindung der Freien Mitte nach Süden zu gewähr-
leisten. Dabei ist besonders auf die Kontinuität des Freiraums zu achten.
3. aDaPTIVE PHaSIERuNG Die Randbereiche der Freien Mitte können je nach Entwicklung hergestellt werden. So kann der Freiraum auch sukzessive erschlossen werden. Eine Partnerschaft mit den Bauträgern ist in diesen Bereichen möglich.
Mit der Durchwegung und Öffnung der
Freien Mitte so bald wie möglich starten, noch vor Baubeginn!
Sinnvolle Zwischennutzungen von Teilen des Areals
ermöglichen!