Post on 18-Sep-2018
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Impressum
Herausgeber: Verein Aktion Demenz
Schlosshalde 11c–d
CH-6216 Mauensee
Telefon: 041 920 20 93
Postkonto: 60-577956-2
Kontakt: Carol Sarbach, Präsidentin
«Sprechstunde» im Haus Herbschtzytlos
Wir engagieren uns dafür, mehr für Menschen mit Demenz zu tun, mehr für
Sie zu leisten. So fi nden Sie bei uns im Haus Herbschtzytlos in Mauensee neu
auch die «Sprechstunde» für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.
Angebot auf Anmeldung. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Ansprechpersonen
Ärztliche Leitung
Dr. med. Beat Hiltbrunner
Neurologe, Verhaltensneurologe
Pilatusstrasse 24, 6003 Luzern
Telefon 041 210 05 22
Fax 041 227 50 49
E-Mail info@neurobehavior.ch
Leitung Haus Herbschtzytlos
Ute Andres/Carol Sarbach
Telefon 041 920 20 80
Fax 041 920 20 81
E-Mail info@aktiondemenz.ch
Im Herbschtzytlos unternehmen wir alles, um Menschen mit Demenz am Leben
teilhaben zu lassen. Der Verein wird ausschliesslich von Privatspenden getragen.
Ihre Spende hilft konkret:
Unterstützen – Den Betro� enen neuen Mut schenken
Fr. 30.–ermöglichen einen Tagesauf-
enthalt für einen Gast. So
kann der pfl egende Angehö-
rige wichtige Termine wie
Arztbesuche etc. wahrnehmen.
Fr. 70.–verhelfen einem Gast zu
einem Tages- und
Nachtaufenthalt. Bereits
eine Nacht ohne Pfl ege-
aufgabe kann wie ein
Kurzurlaub für die Ange-
hörigen wirken.
Fr. 140.–machen einen Wochenend-
aufenthalt für einen Gast
möglich. Eine Nacht ohne
Pfl egeaufgabe ist für den
pflegenden Angehörigen
eine wichtige Quelle, um
neue Kraft zu tanken.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung: Postkonto 60-577956-2
Buchtipp
sgeber: Verein Aktion Demenz
Kontakt: Carol Sarbach, Präsidentin
machen einen Wochenend-
aufenthalt für einen Gast
möglich. Eine Nacht ohne
Pfl egeaufgabe ist für den
pflegenden Angehörigen
eine wichtige Quelle, um
vergessen & erinnern
Nr. 3 | September 2017
Aufzeichnungen Zum Erscheinungsbild der Alzheimerkrankheit
Das Nichterkennenkönnen des eigenen Zustands gehört
zum Erscheinungsbild der Alzheimerkrankheit. Angehörige
und Freunde nehmen oft veränderte Gewohnheiten wahr,
vermögen diese jedoch nicht zu deuten. Christoph Held hat
über viele Jahre in Alters- und Pfl egeheimen solche Ver-
änderungen beobachtet. In seinen «Aufzeichnungen» er-
zählt er einfühlsam von Bewohnern, die es so nicht gegeben
hat, deren leidvolle Geschichten aber alles andere als erfun-
den sind.
Aufzeichnungen
160 Seiten. Gebunden. Leseband
Autor: Christoph Held
Verlag: DÖRLEMANN Verlag AG,
Neptunstrasse 20, 8032 Zürich
T 044 251 00 25, www.doerlemann.com
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783038200505
Einer meiner Patienten
hat mir das Haus Herbscht-
zytlos ins Bewusstsein
gerückt. Das war vor bald
zwei Jahren. Er verbrachte
zwei oder drei Wochen
dort, als sich eine Entlas-
tung der Angehörigen
aufdrängte. Die Familie hatte ihm im Herbscht-
zytlos ein liebevolles und behütendes Umfeld
vermittelt. Er erlebte Zuwendung aber auch
Gelegenheiten sich für Mitbewohner nützlich
zu machen.
Fast allen Gästen, die das Haus Herbschtzytlos
als vorübergehende Bleibe wählen, bietet der
Aufenthalt Gelegenheit etwas zu tun oder zu
erleben und zufrieden zu sein: Die Mitarbeit an
der Zubereitung der Mahlzeiten, das gemeinsa-
me Heftli anschauen, das ungezwungene
Sitzen am runden Tisch und die Gespräche, die
die Vergangenheit aufl eben lassen. Das Spielen
oder Basteln vertreibt die Zeit und lässt keine
Langeweile aufkommen. Nicht nur alte sondern
auch junge Menschen werden von Krankheiten
heimgesucht, die das Denken und die Erinne-
rungen rauben. Auch Junge fühlen sich wohl
im Herbschtzytlos, denn auch für sie gibt es
immer etwas zu tun, mit gleichaltrigen Betreu-
enden zu plaudern und Themen zu wälzen, wo
sie sich verstanden fühlen. Das Herbschtzytlos
ist eine dynamische Stätte, ein Ort wo gelebt
wird, wo immer etwas läuft, aber Schutz und
Sicherheit besteht. Wenn ich meine Patienten
im Haus Herbschtzytlos besuche, erlebe ich
eine Gemeinschaft. Ich fühle mich wohl und
halte gern am grossen runden Tisch an, wo
man zusammen isst, trinkt und die Zeit ver-
treibt. Ich kenne die Namen der meisten Gäste,
auch wenn sie meine Dienste nicht benötigen.
Als ich mich letzten Sommer mit der Geschäfts-
leiterin, Carol Sarbach, über meine Erfahrun-
gen im Herbschtzytlos austauschte, entstand
der Plan, dort eine Sprechstunde einzurichten.
Sie soll Familien, die für ihre Angehörigen
einen Aufenthalt im Herbschtzytlos in Betracht
ziehen, eine medizinische Beratung bieten.
Im Blickpunkt – «Sprechstunde»vergessen & erinnern
Stimmen von Angehörigen
Die Sprechstunde wurde anfangs November
2016 erö� net und fi ndet jeweils am Donners-
tagnachmittag statt. Sie hat sich zu einem
informativen Austausch mit Familien entwi-
ckelt, die sich über verschiedenste Aspekte der
Krankheit ihres Angehörigen eine medizini-
sche Meinung einholen möchten. Manchmal
steht die Ursache der veränderten und wechsel-
haften Leistungen im Vordergrund. Oft ist es
jedoch die Frage, was auf die Familie zukommt,
womit sie rechnen muss und welche medizini-
schen Massnahmen hilfreich sein können.
Manchmal beschäftigt die Familie die Sicher-
heit ihres Angehörigen zu Hause, Schlafstörun-
gen, die körperlichen und geistigen Verände-
rungen, die das Zusammenleben erschweren.
Zuweilen liegen die Anliegen teilweise in der
Medizin, teilweise in der Pfl ege: Fragen über die
Ernährung, Essgewohnheiten, Flüssigkeitsein-
nahme, die Hygiene, die Blasenkontrolle oder
andere Fragen. Bei solchen Fragen greife ich
auf die Erfahrungen und Ratschläge der Pfl ege-
fachpersonen zurück, um eine alltagsorientierte
und praktische Beratung zu gewähren.
Beratungen sind auch eine Lerngelegenheit.
Ich lerne viel über die Handhabung von All-
tagsproblemen, sei es von den Gästen oder
Betreuenden des Hauses Herbschtzytlos. Zu-
sammen streben wir eine umfassende Bera-
tung an, um den Betro� enen und Angehörigen
eine breite Erfahrung zukommen zu lassen.
Die allgemeine medizinische Versorgung
verbleibt beim Hausarzt, der oft vielerlei medi-
zinische Probleme langfristig anpacken muss.
Meine Anwesenheit im Haus Herbschtzytlos
ermöglicht Therapieanpassungen vorzuneh-
men, die durch den Übertritt in eine unge-
wohnte Umgebung notwendig werden und den
Ferienaufenthalt eines Gastes sicher und ange-
nehm gestalten.
Dr. med. Beat Hiltbrunner Neurologe und Verhaltensneurologe
Pinnwand
Liebe Leserin, lieber Leser
Unser Haus Herbschtzytlos in Mauensee hat die einzigartige Passion, sich für Menschen
mit Demenz einzusetzen, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind. Wir setzen uns dafür
ein, den durch Vergessen geprägten (All)Tag lebenswert zu machen und neue Lebensfreude
zu vermitteln. Gemeinsame Unternehmungen liegen uns am Herzen. Sinnvolle Beschäftigun-
gen und zahlreiche Aktivitäten sorgen für einen abwechslungsreichen (All)Tag. Gemeinsam
Schönes erleben, einfach auch geniessen, lebenslustige Momente, unvergessliche Momente…
So ist das bei uns im Haus Herbschtzytlos.
Wer Demenz hört, wird ernst. Demenz löst Angst aus. Demenzkranke Menschen haben
Probleme mit der Kommunikation. Wie kann man, wie darf man ihnen begegnen? Angehöri-
ge und Betreuende sehen sich einer grossen Herausforderung ausgesetzt.
Mit der Frage – wie können wir noch mehr helfen, noch mehr für Menschen mit Demenz
tun? – kam gemeinsam mit Dr. Beat Hiltbrunner aus Luzern die Idee auf, eine Sprechstunde
in Mauensee einzurichten. Er ist Neurologe und Verhaltensneurologe. Sein Angebot wird
rege und dankbar genutzt und ist eine Bereicherung für alle Beteiligten. Seine Beratung ist
auch für das Team Herbschtzytlos eine Lerngelegenheit.
Auch hinter dieser neuen Dienstleistung stehen unsere Spender wie Sie, liebe Leserin
und lieber Leser, genauso wie unser engagierter Facharzt und unsere Mitarbeitenden mit
ihrem bewundernswürdigen Einsatz. Sie alle verbindet das Herz, das im Mittelpunkt
steht: Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zur Seite zu stehen. Ich danke ihnen
allen. Lesen Sie mehr dazu in dieser Ausgabe von «vergessen&erinnern».
Herzliche Grüsse
Carol Sarbach
«Sie haben es verstanden, ihr mit viel Herz
und professionellem Engagement einen
lebenswerten Alltag zu ermöglichen.»
«Herzlichen Dank für die sehr liebevolle,
gute, würdige Pfl ege; die lieben Worte,
Gesten, das Zeit haben.»
«Dank Ihrem einfühlsamen Umgang
konnte meine Frau aktiv bleiben.»
«…liebevoll und mit Respekt
betreut und begleitet.»
«Mit Hochachtung betrachte
ich Ihre Arbeit…»
Präsidentin
Verein Aktion Demenz
«…zu einem vertrauten Ort,
ja zu einem zweiten Zuhause
geworden…»