Post on 05-Apr-2015
transcript
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Gut geerdet
voll konzentriert
und
Lorenz Kerscher
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Wir leben „auf der Straße“.
Wir haben unseren Lebensraum gründlich umgestaltet:
unser Leben spielt sich überwiegend zwischen Häuserwänden und auf Verkehrsflächen ab.
Unser Schicksal als zivilisierte Menschen:
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Oder noch schlimmer:
Wir sind online! Moderne Medien überfluten uns mit Reizen, die nicht natürlichen Ursprungs sind.
Daraus enstehende Bewegungsimpulse können oft nicht sinnvoll ausgelebt werden.
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Vielfach ist unsere Lebenswirklichkeit völlig jenseits dessen, was unser Nervensystem noch richtig verarbeiten kann.
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"Was uns erschöpft, ist die Nichtinanspruchnahme der Möglichkeiten unserer Organe und unserer Sinne, ist ihre Ausschaltung, Unterdrückung ... Was aufbaut, ist Entfaltung. Entfaltung durch die Auseinandersetzung mit einer mich im Ganzen herausfordernden Welt.“
Hugo Kükelhaus, 1900 - 1984Entwickler der Erfahrungsfelder zur Entfaltung der Sinne,darunter das „Fußerfahrungsfeld“.
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Themenübersicht
• Unser Weltbild ist ein Körperbild
• Barfußlaufen in der Natur
• Fußfühlpfade
• Fußgymnastikspiele
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Sensomotorischer Homunculus:Verteilung der Wahrnehmungs- und Bewegungszentren in Gehirn
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Grundfunktionen des Nervensystems
• Sinnesreize aufnehmen und verarbeiten:– nach Wichtigkeit sortieren,
– Unplausibles aussortieren und Widersprüche glätten,
– Informationslücken rekonstruieren.Damit beschäftigt sich das Gehirn auf die Gefahr hin,
Unsinn zu produzieren!
Und der raubt Konzentration ...
• Wahrnehmung in Bewegung umsetzen.
Die Qualität der Wahrnehmung und der Korrekturen bedingt den Erfolg unserer Aktionen.
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Die Arbeitsweise des Nervensystems und seine Korrekturmechanismen sind angepasst an Lebensräume, in denen wir uns bewegen und die wir gestalten.
Soll - Ist -Vergleich
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Sensomotorik und aufrechter Gang• Die landlebenden Wirbeltiere sind fast ausschließlich
Vierfüßler.
• Doch vor etwa 4 Mio. Jahren begannen unsere Vorfahren, aufrecht zu gehen.
• So hatten sie jederzeit die Hände frei -- und damit die Möglichkeit, Präzisionsarbeit zu leisten.
• Fest in sicher auf dem Boden stehend konnten sie Werkzeuge und Jagdwaffen gebrauchen und ihre Felder bestellen.
• Mit wachsendem Gehirn konnten diese Möglichkeiten immer besser genutzt werden.
– Nahezu verdreifachte Gehirnmasse innerhalb von 3 Mio. Jahren,
– Entwicklung von Sprache und Kommunikation,
– Kunst und Kultur,
– Wissenschaft und Technik,
– Domestizierung von Hunderten von Nutzpflanzen und Haustierarten.
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Die Füße sind das Kontaktorgan zum Boden
• Sie registrieren den Zustand des Bodens
– Festigkeit und Oberflächenstruktur,
– Feuchtigkeit oder Trockenheit,
– Wärme oder Kälte.
• Die Wahrnehmung der Bodenbeschaffenheit wird vom Nervensystem in Bewegungsimpulse umgesetzt, um beim Gehen und Stehen auf jeder Art von Boden den Körper im Gleichgewicht zu halten (Sensomotorik). Grundlage für gute Haltung und gesunden Rücken
• Die Wahrnehmung der Bodenbeschaffenheit hilft beim Finden von Wasserstellen, Jagdgründen, essbaren Pflanzen, fruchtbarem Land. Grundlage für das Überleben
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Die Füße steuern den aufrechten Gang
• Das sensorische Areal für die Fußsohlen ist auffällig groß und in Nachbarschaft der Bewegungszentren für die Beine und den Rücken.
• Fehlende Wahrnehmung mindert die Qualität der Bewegung wie auch unseres Handelns
• Intensive Wahrnehmung holt uns ins Hier und Jetzt und lässt uns mit aller Konzentration agieren
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Die Füße sind vielseitig und geländegängig
• Für jedes Gelände finden sich die optimalen Bewegungsabläufe:
– Waldboden,
– Wiese,
– Sumpf,
– Sand,
– steile Böschungen,
– Kletterpartien,
– bis zu einem gewissen Grad auch steiniges Gelände.
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Barfuß steht im Lehrplan für Bayerische Grundschulen
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Themenübersicht
• Unser Weltbild ist ein Körperbild
• Barfußlaufen in der Natur
• Fußfühlpfade
• Fußgymnastikspiele
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Ganz natürlich gehen!
• Barfuß gehen wir langsam und bewusst und empfinden die Verbindung zur Natur mit allen Sinnen.
• Das freie Gefühl weckt natürliches Wohlbefinden.
• Der sanfte Tritt unserer Sohlen schont den Untergrund und die Vegetation.
• Barfußgehen ist eine Naturheilmethode:
– Gegen Fußschäden,
– gegen Hautkrankheiten,
– gegen Rückenbeschwerden,
– gegen Durchblutungsstörungen und Venenleiden,
– gegen Erkältung.
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„Das natürlichste und einfachste Abhärtungs-Mittel besteht im Barfußgehen.“
Sebastian Kneipp: Meine Wasserkur, 1892
Quelle: Penzberger Merkur
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Barfuß Stress abbauen• Das Nervensystem ist auf Wahrnehmung
und Abbildung eines natürlichen Umfelds ausgerichtet.
• Termindruck und Informationsflut haben mit natürlichen Sinnesreizen wenig gemein.
• Überflutung mit künstlichen Reizen irritiert und führt zu Unruhe, Angst, Hektik, Verstimmung.
• Wohlbefinden entsteht in den sensorischen Gehirnarealen durch Wahrnehmung („alles ist, wie es sein soll“).
• Gönnen wir also auch dem großen Bereich für die Wahrnehmung der Fußsohlen so viele barfüßige Schritte wie möglich!
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Geerdet findet man leichter
Kontakt
Bei Barfußaktivitäten erlebt und empfindet jeder dasselbe kleine
Abenteuer,das schweißt zusammen.
Und natürlich wird das in der Pädagogik längst
eingesetzt!
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Barfußwandern stärkt die Gemeinschaft
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Barfußwandern mit SchulklassenAlternativen:
• selbst ausgekundschaftete Wege
• barfußtauglich laut Wanderliteratur
• ausgewiesene Barfußpfade
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Barfußwege kann man überall entdecken• Pfade in Wald und Wiese
– abwechslungsreich und uneben
– niedriges Gras, erdiger Waldboden
– mit Wurzeln und Steinbrocken
– durch Schlamm und Wasser
• günstig erreichbar– kurzer Weg zu Fuß, ggf. mit dem Rad
– kurze Anfahrt mit Verkehrsmitteln
• Untergrund einsehbar– Müll und Glasscherben sind sichtbar und
können beseitigt werden.
– keine Berührung von mittelhoher Vegetation = keine Zeckengefahr.
– Bienen auf Blüten, Wespen auf Fallobst, ggf. Schlangen kann man sehen, bevor man darauf tritt.
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Themenübersicht
• Unser Weltbild ist ein Körperbild
• Barfußlaufen in der Natur
• Fußfühlpfade
• Fußgymnastikspiele
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Tastpfade
Eine Attraktion für Kinderfeste, Schulfeste, Sport- und Spielfeste, die einfach zu verwirklichen ist.
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Wir leben am besten in einer Umgebung von vielfältigen Sinnesreizen
„Die Entwicklung des Menschen wird von derjenigen Umwelt optimal gefördert, die eine Mannigfaltigkeit wohldosierter Reize gewährleistet. Ungeachtet der Frage, ob diese Reizwelt von physischen oder sozialen Verhältnissen und Faktoren aufgebaut ist -
die Vielgestaltigkeit der Umwelt ist Lebensbedingung.“
Hugo Kükelhaus, 1900 - 1984Entwickler der Erfahrungsfelder zur Entfaltung der Sinne,darunter das „Fußerfahrungsfeld“.
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So bringt man den Gleichgewichtssinn
mit ins Spiel.
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Barfußpark im Schulhof
Angelaschule Osnabrück
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Barfußpark im Klassenzimmer
• Schöne Aufgabe für einen Schulprojekttag,
• ideales Angebot, um am Tag der offenen Tür die jüngeren Geschwister einzubeziehen.
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Die kleine Variantekann platzsparend aufbewahrt und jederzeit im Unterricht eingesetzt werden.
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Themenübersicht
• Unser Weltbild ist ein Körperbild
• Barfußlaufen in der Natur
• Fußfühlpfade
• Fußgymnastikspiele
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Lustige Fußspiele -- gesunde Gymnastik, die Spaß macht
• fröhliches Gemeinschaftserlebnis
• Fesselnde Aktivität im Hier und Jetzt
• Training der Fußmuskulatur
• Erhaltung der Beweglichkeit
• Schulung des Gleichgewichtssinns
• Aktivierung der Sensomotorik zu Beginn jeder Art von Barfußaktivität
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Förderung der Konzentration
• Notwendige Umsicht beim Barfußlaufen
• Bewusstes Tasten vielfältiger Untergründe und Gegenstände
• Kombination verschiedener Sinne:
– Tast- und Druckwahrnehmung
– Gleichgewicht (Stehen auf einem Bein)
– Räumliches Sehen
• Gemeinsames Bewältigen von Schwierigkeiten erfordert, dass man aufeinander achtet.
Durch Umsetzung von Sinnesreizen in Bewegung
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www.barfusspark.info
• Verzeichnis der Barfußpfade im deutschsprachigen Raum
• Lösungskatalog und Infozentrale für Planer und Betreiber von Barfußpfaden
• Anleitung für Tastpfade
• Fußgymnastikspiele, Barfußturnen und Barfußwandern
• Gesundheit baut auf den Füßen auf !
Lorenz Kerscher, 82377 Penzberg, Paul-Loebe Str. 21